Und schon sind wieder 4 Wochen vorbei! Scha-wupp! Ich weiß das deshalb so genau, weil ich hier zu meinem festen 4-Wochen-Termin sitze und mich freue! Ja es ist wieder soweit, heute findet die Blognacht statt! Find ich super, wie man vielleicht schon mal gemerkt hat!
Es ist wirklich so, wie uns Anna eben erzählt hat: Manchmal kriegt man nichts auf die Reihe, was in einen ordentlichen Blog gehört. Man wünscht sich tolle Beiträge, kriegt aber den Bloggerpopo nicht hoch! Weil einen der Alltag auffrisst, die Augen ständig zufallen oder der Gipfel der Feierabendgestaltung nur darin besteht, stupide auf irgendeine Netflix-Serie zu starren. So wie ich. Seit ein paar Tagen lassen meine Fähigkeiten zur Freizeitgestaltung wirklich zu wünschen übrig! Vielleicht bin ich im Winterschlaf-Modus? Eigentlich will ich nur irgendwo sitzen und gucken. Auf einen Fernseher oder in ein Buch, da bin ich variabel. Aber das wars dann auch schon.
Und jetzt, jetzt ist Blognacht. Dafür hab ich meine Serie knallhart unterbrochen und mit einer Handvoll Bonbons ins Schlafzimmer gezogen, weil da der alte Pc steht. Weil das ein fester Termin ist und in meinem Kalender in Stein gemeisselt! Basta!
Jetzt wird hier nicht gestarrt, jetzt wirds kreativ! Jawoll!
Anna hat uns den Impuls gegeben, heute wird's extrem positiv!
Das macht mich glücklich
Und Zack, hab ich einen Hänger! Was ist denn los hier, seit Tagen krieg ich nix Gescheites aufgeschrieben .. das macht mich schon mal garnicht glücklich.
Bei dem Wort "glücklich" muss ich sofort unweigerlich an meine Freundin von damals denken. Sie war der Typ "everybodys darling", irgendwie sind fast alle Jungs auf sie abgefahren. Klein und dünn und süß. Aber Darling hatte eine etwas anstrengende Art, zumindest für mich. Weil sie ständig über das Leben im Besonderen und das Glücklichsein im Allgemeinen reden und diskutieren wollte. Gerne in den unmöglichsten Momenten. Etwa auf der Tanzfläche einer Hardrockkneipe. Oder während einem Festival im Gedränge der hüpfenden Fans. Oder auf einer richtig guten, lustigen Party. Dann ploppte sie neben mir auf und fixierte mich. "Sabine, bist du glücklich? Ich mein, so richtig?! Liebst du dein Leben so wie es ist?"
Ach nöö echt jetzt? Es läuft Guns N'Roses und ich will jetzt nicht übers Leben philosophieren! Mann! Darling war ein bisschen nervig. Vielleicht ist das deswegen einfach nicht mein Thema. Das mit dem glücklich sein. Oder aber weil mir das zu .. ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, es ist mir zu rosa? Zu tiefgründig? Zu unerreichbar?
Glücklich ist für mich jemand, der keine Sorgen hat. Wo es nichts zu meckern gibt und alles, wirklich alles so läuft wie es laufen soll. So wie gewünscht.
Gibt es so jemanden? Irgendwas ist doch immer
Ich sag lieber happy statt glücklich. Das kling nicht so tiefgründig und viel lockerer. Obwohl es das selbe bedeutet aber es klingt besser. Ich mag das lieber.
Also, jetzt komm mal zu Potte, hier!
Das macht mich happy
Vor langer Zeit hab ich mal beschlossen, mich von einem Ereignis zum anderen zu hangeln. Mir lauter kleine Ziele und Stationen im Alltag zu setzen. Damit ich mich über Kleinigkeiten freuen kann. Also wirklich Kleinigkeiten! Wie ein Feierabend zum Beispiel. Oder ein feines Abendessen. Oder ein Lied im Radio. Sowas.
Lied im Radio! Klasse Stichwort! Immer wieder erwischt es mich, dieses Feeling, das kommt, wenn irgendwo ein gutes Lied läuft. Idealerweise bin ich dann allein, da kann ich am besten ausflippen. Im Auto zum Beispiel, oder beim Kochen. Geht eh nur mit Musik und machmal überkommt mich so eine Woge des Glücks, wenn es der richtige song ist! Wie unsere Katze damals, die einmal am Tag "ihre 5 Minuten" hatte. Grundloses Ausrasten. Und in diesem Moment, der leider nicht lange dauert, da passt einfach alles! Da gibt es nichts negatives, nichts zu motzen und kein Problem weit und breit – da bin nur ich und das tolle Lied! Gut, dass mich im Auto keiner hören kann!
Aber erst vor kurzem hatte ich einen echten Glücksmoment! Der Mann hatte mich überraschend nach Berlin geschafft, die letzte Vorstellung Ku'damm 56 gucken. Und das hat mich so ergriffen, dass sogar ein paar Tränchen kamen vor lauter Glück! In diesem Theater zu sitzen, zu wissen, dass es gleich losgeht und der Mann neben mir grinsend meine Hand hält – das war der perfekte Moment! Und dann geht das Licht aus und das erste Lied donnert uns um die Ohren! Der Bass geht bis in den Magen und für eine Sekunde bleibt mir sogar die Luft weg!
Happy Sabine!
Um mich happy zu kriegen braucht es eigentlich nicht so arg viel. Gut, eine Reise nach Berlin mit dem besten Musical aller Zeiten, das hat schon was. Gehört aber eher in den Olymp der Glücksmomente der Sabine B.
Ebenso die Nachricht, schwanger zu sein und die dazugehörigen Geburten natürlich. Der Heiratsantrag. Die Hochzeit. Abschlussprüfung bestanden. Sowas. Das sind VIP-Glücksmomente de luxe
Um mal kleinere Brötchen zu backen, gestern hat mir der Mann einen Bissen seiner unfassbar guten Pizza angeboten. Ich darf keine Pizza. Also keine ganze. Aber dieser Biss, das war Glück mit Käse überbacken! Erstmal dran riechen, tief inhalieren, und dann die Augen schließen und reinbeissen! O mann, da gingen kurz die Lichter aus bei mir!
Ich muss dazu sagen, dass ich seit über einem Jahr Diät mache und mich sowas wie ein Pizza-Biss, drei Zentimeter Wiener Würstchen oder eine Pommes in höhere Sphären der Glückseligkeit manövrieren! Das ist sehr erstaunlich. Früher war das nicht so, da wars einfach normal, so feine Sachen zu essen. Jetzt darf ich nicht mehr, jetzt ist es Genuss pur!
Eine Patientin kam heute morgen in mein fensterloses Labor und meinte, sie wolle sich bei mir bedanken. Sie sei mir so unendlich dankbar, sagt sie. Wofür denn bloß?Und sie sagt, dass ich sie inpiriert hätte, selber abzunehmen. Wow! Ja, meint sie, das Prinzip Kalorien zählen in Kombi mit Intervallfasten funktioniert, sie hätte schon 10 Kilo weggekriegt und auf einmal passen die Hosen wieder! Sie muss nicht mehr um ihr Leben kämpfen, wenn sie eine Treppe hochläuft und kann sich das Straßencafe nach Belieben aussuchen und nicht mehr nach Stuhlgröße. Sie war so begeistert! Ist das nicht wunderbar? Und ich hätte sie inspiriert! Das hat mich so sehr gefreut, da war ich echt gerührt. Und ein bisschen stolz. Und happy! Viele Patienten sprechen mich drauf an, dass ich mich ziemlich verändert hätte, das geht runter wie Honig! Hoffentlich kommt das jetzt nicht recht selbstverliebt rüber, es macht mich einfach froh, wenn die Leute mir so was nettes sagen.
Obwohl ich echt nicht gern im Mittelpunkt steh. Viel zuviel Aufmerksamkeit. Mit Komplimenten kann ich nicht so arg gut umgehen. Das war früher einfacher. Was hat mich früher happy gemacht? Die richtigen Leute, die richtige Musik im richtigen Laden. Und niemand neben mir, der mich vollquatscht ob ich denn auch ja glücklich und zufrieden sei.
Es gibt da ein prägendes Erlebnis in der Tanzschule damals. Laaang ist's her. Der Tanzlehrer wollte der Gruppe, in der ich ausgeholfen hab, den Wiener Walzer erklären und zieht mich zum vortanzen in die Mitte vor alle Leute. Erstmal hochrot im Gesicht werden. Aber er ließ mir keine Chance zu überlegen, ob ich mich das trau. Er legte einfach los. So. Hast du schonmal mit jemanden, dessen Beruf es ist, zu tanzen, einen Walzer vorgeführt? Das war so ein starker Tanzpartner, da musste garnichts können, da fliegste einfach so übers Parkett! Das war so unheimlich gut, da träum ich heut noch davon! Ich musste mich danach hinsetzen und atmen. Ich hätte schwören können, ich hatte Herzchen in den Augen!
Das macht mich happy, aber holla!
Gerade eben war erste Halbzeit in der Blognacht. Da unterhalten wir uns kurz, wie es denn so läuft. Einige schreiben, dass es das Schreiben an sich ist, was glücklich macht. Oder philosophieren, was Glück eigentlich bedeutet. Wäre vielleicht etwas professioneller, als von fröhlichen Patientinnen und starken Tanzlehrern zu erzählen. Aber jetzt grübel ich. Ehrlich, ich hab keine Ahnung, ob mich das Schreiben glücklich macht. Ich schreibe voll gern, also wenn ich nicht grade eine Flaute hab, und oft mag ich das auch, was ich da geschrieben hab. Wenn ich den Text gut finde und die Bilder gut getroffen, dann macht es echt Spaß, das Ding zu veröffentlichen! Ich krieg nicht viel feedback, aber ich weiß, dass Teile meiner Familie das Mausloch lesen, und das ist super! Da kommt auch oft was zurück und DAS macht mich richtig happy!
Familie. Ich hab sie so lieb! Alle miteinander! Da gibt es so viel! Als sie Babys waren, frisch geschlüpft, da hat sich der Freudentaumel mit immenser Unsicherheit und Schlafmangel vermischt, das war eineziemlich seltsame Kombi. Mit Kindern haste so viele Momente, wo du vor Glück und Liebe platzen könntest! Vor allem so im Rückblick, wenn man sich an die viele Arbeit, die Belastung und die Sorgen nicht mehr erinnert. Konsequent. Da hab ich fröhlich lachende Kinder vor Augen, das reicht mir schon zum happy sein.
Die Oma, die so verliebt in ihre Enkel ist und aufblüht, wenn sie aufeinandertreffen. Und wie sie sich gefreut hat über ihr Fotobuch zum runden Geburtstag "80 Gründe, warum Ingrid eine tolle Frau ist". Waldfeger, die so aufgeregt ist, weil sie mit meiner Lieblingsnichte in ihrem Wohlfühlort an der Nordsee Urlaub machen kann. Die Tochter, die mir glücklich von ihrer tollen neuen Arbeitsstelle erzählt. Der Bub, der mit seiner Fee so happy ist. Die sind so süß, die beiden!
Die Fee, wie sie lacht. Das reicht schon, dieses fröhliche Gelächter, das durchs ganze Haus zieht, da hellt sich die Stimmung bei mir direkt um einige Stufen auf! Und Fee lacht viel! Der Mann, wenn er voller Begeisterung etwas erzählt und mir süße whats app Nachrichten schickt.
Als Tochter noch klein war, im Buggyalter, war ich mit ihr auf Kur im Allgäu. Waldfeger und die Lieblingsnichte waren auch dabei. An einem heißen Tag sprudelte eine kleine Wasserfontaine aus dem Hydranten auf dem Platz vor dem Haus. Die beiden Mädchen hüpften und quietschten vor Freude um diesen Wasserstrahl herum. Beide mit Zöpfen und Kleidchen, total ausgelassen und glücklich, das war so niedlich! Wir Mamas versuchten, diesen perfekten Moment für immer zu archivieren!
Wenn man es richtig anstellt, gibt es ständig irgendwas, was einen glücklich machen kann.
Der Tag ist voll davon. Wie so winzige Kleeblätter, die man nur aufheben muss. Sind überall! Und wenn ich mich nur abends ins frische Bett einkuschel und mein tolles Buch in die Hand nehme – das sind wunderbare Momente. Ich versuche wirklich, mir sowas bewusst zu machen, damit sie nicht unbemerkt wieder verschwinden!
Und nächste Woche gibts wieder einen Bissen Pizza!
Hurra!