Mausloch
Blogparade zum mitmachen!
Montag, 29. August 2022
Urlaub startet
Samstag, 27. August 2022
Blognacht Nr.12
Sooo ... jetzt sitz ich schon 5 Min hier vor dem Monitor und weiß irgendwie nicht, wie ich anfangen soll. Außerdem wollte ich gerade Spotify auf meinem handy mit dem Lautsprecher verbinden, aber, wie erwartet, es geht nicht. Klar. Der Bub ist ja auch unterwegs, den könnte ich um Hilfe bitten. Dann eben simples Radio. Oldschool.
Die nachträgliche Onlinebezahlung der Kurkarte von Fee, weil sie ja ein unerwarteter Urlaubsgast ist, der starke Regen, der meist einen überfluteten Keller mit sich bringt, viele whatsapp's vom Mann, der sich Sorgen um den Keller macht, von Fee, die noch Fragen bezüglich des Urlaubs hat, von der Familie, die sich Sorgen macht .. zwischendurch spinnt das Internet, dann kann ich die Buchungsbestätigung nicht finden, und wat nich alles.
Schluss jetzt!
Jetzt ist Blognacht, Mann! Me-Time! Con-zen-tra-tion now beginns!
Die liebe Anna hat uns den Impuls verraten. Ein Thema, an dem ich wiedermal echt zu knabbern hab. Außerdem muss ich den Impuls ein wenig abändern.
Es ist ja so. Besonders viele Leute lesen meinen Blog garnicht. Ich bin wahrscheinlich die, die fast keine Leserschaft hat . Die Gretl unter den Bloggern. Dafür weiß ich, dass wichtige Leute regelmäßig das Mausloch anklicken und das ist mir eigentlich mehr wert, als die Menge.
Klar wärs schön, wenn viele Menschen von meinem Blog wüssten und auch Interesse dran hätten. Aber seien wir mal ehrlich – eine Erlebniserzählung von einer mittelalten Frau, die relativ wenig aufregendes erlebt und meistens in ihrer Vergangenheit wühlend Artikel schreibt – wen soll das groß interessieren? Ich mach mir da nichts vor und ich finds ok. Es ist ja schließlich ein Onlinetagebuch, und wofür ist ein Tagebuch gut? Um seine Gedanken aufzuschreiben. Genau das mach ich ja. Ohne Erwartungen.
Oder bloß mit ein bisschen kleiner Hoffnung, dass es vielleicht jemand lesen mag und auch noch gut findet. Ich krieg ja schon Resonanz. Von Exi zum Beispiel, die mir immer wieder diese kleine Hoffnung bestätigt. Waldfeger und meine Mama lesen es auch gern. Also, passt doch!
Ich schlitter schon wieder am Thema vorbei!
Nee aber echt mal, vielleicht ist das auch wichtig zu wissen, dass ich diese ganze Bloggerei eigentlich für mich selber mache.
>> Heimkommen, umziehen, was essen, ins Mausloch schreiben.
Und darauf hab ich mich dann gefreut! Ohne schreiben würde mir was fehlen. Außerdem tut es mir gut, ich kann manches besser verarbeiten und ich bekomme eine gute Übersicht über die Dinge. Sich alles mögliche von der Seele schreiben macht mich stärker.
Es gab eine Zeit, da war ich ein bisschen verzweifelt. Und ich wollte diesen Frust loswerden ohne irgendjemand zu erschrecken oder zu verletzen. Da hat mir mein lieber Waldfeger den Tipp gegeben, online in ein echtes Tagebuch zu schreiben. Da gibt es so eine Seite, da kannst du einen Account erstellen und wild drauflos schreiben. Das ist alles Inkognito und keiner kann es sehen, außer du selber. Tatsächlich hat es etwas geholfen. Ich hab das ein paar Wochen lang genutzt und wirklich hemmungslos herum geschrien und mit Sachen geworfen – schriftlich halt. Und es war verdammt gut, dass das niemand jemals gelesen hat!
Leider weiß ich den Namen der Webseite nicht mehr .. irgendwas mit Affen wars. Ich hab es wieder entfernt. Aber es war ein guter Tipp!
Wie aus dem Nichts kam gerade die erste Blognacht-Unterbrechung, sehr überraschend für mich, weil ich die Zeit nicht im Blick hatte – schon die erste Stunde rum! Huch!
Hab ich eigentlich das Thema des Abends schon bearbeitet? Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, was ein Leser über mich wissen sollte. Wer ich bin, was ich mag, was ich nicht mag und was mein Geschmack ist, das hab ich wirklich schon massiv breitgetreten hier.
Heut bin ich ziemlich nah am Thema-Verfehlungs-Abgrund und ich tänzel etwas orientierungslos daran entlang.
Unter Umständen könnte ich auch die richtige Antwort schon geschrieben haben, ohne es vorsätzlich zu wollen. (was für ein Satz!)
Anna Koschinski weiß das. Kommunikation ist voll ihr Ding, sie kann sich ausdrücken und hat in ihren Artikeln einen echt prima roten Faden. Beneidenswert! Ich hab mal in ihren Podcast reingehört, die Art, sich richtig und gekonnt auszudrücken, ist faszinierend! Das würde ich auch gern können. Mein roter Faden ist eher ein buntes Wollknäuel. Nur was für diejenigen, die es gut mit mir meinen.
Ein lieber Mensch hat mir mal gesagt, meinen Blog zu lesen ist wie mit einer Freundin zu telefonieren. Ist das nicht ein wundervolles feedback? Genauso wie der Hinweis gerade eben im Zoom meeting, dass ich den Leser auf eine Gedankenreise mitnehme.
Jetzt bin ich spontan 10 cm gewachsen, das geht runter wie ein Schokomilchshake!
Es ist vielleicht einfach meins, so zu schreiben. Ändern kann ich es eh nicht, dazu fehlt das fundierte Wissen, wie. Also gut.
Das ist eventuell der Moment für ein astreines outing .. das Schreiben fällt mir relativ leicht, weil ich es gerne tu' und weil ich in meiner sicheren, anonymen Umgebung bin.
In der rauhen Realität sieht das etwas anders aus. Ich wäre gerne eine Stimmungskanone, oder zumindest jemand, der ausgelassen und fröhlich plappern kann, wenn er in Gesellschaft ist. Aber da bin ich völlig fehl am Platz! Ich steh eigentlich nur dumm rum und überlege, ab wann es nicht mehr unhöflich ist zu gehen. Das hat sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte so ergeben, dass ich ziemlich still und in mich gekehrt bin – introvertiert nennt das der Fachmann.
Dieser smalltalk, der da herrscht. Ich kann das nicht mehr. Oder ehrlicher wär, ich mag das nicht mehr! Aber ich konnte das mal echt gut. Vielleicht lieg es auch daran, dass ich die meiste Zeit zu Hause bin und viel weniger aus gehe als früher.
Ich fühl mich wohl, wenn man mich in Ruhe lässt. Und Treffen mit vertrauten Personen find ich ja ganz wunderbar, da kann ich locker lassen. Das geht. Familie und so.
Immer wieder überlege ich fieberhaft, was zum Henker ich nur sagen könnte, damit ich nicht wie Lieschen Müller in der Ecke stehe und Langeweile verströme.
Viel zu verkrampft.
Deswegen die Schreiberei. Da bin ich allein mit mir, meiner Musik und meinen Gedanken. So wie jetzt.
Ich hab mich auch richtig gut gesammelt in der letzten Stunde. Bin jetzt sehr konzentriert und viel viel ruhiger.
Ich hab immer noch das Gefühl, dass ich langsam mal mit dem Impuls arbeiten sollte.
Hätte ich in meinem Blog Kunden, würde ich gerne schreiben, dass die mir echt vertrauen können und ich sehr lieb und sehr ehrlich bin. Egal was ich verkaufen würde, es käme von Herzen!
Vielleicht gar nicht so schlecht, dass ich keinen sachlichen Blog hab, das würde voll nach hinten losgehen! Hahaha! "Kauft das ruhig, ich bin die liebe Sabine, das Zeug ist echt ehrlich ganz toll und ich hab euch alle voll lieb!"
Ich sollte niemals einen Verkaufsblog schreiben. Besser ist das.
Dann lieber das Mutti-Gesabbel, Papier ist geduldig und ein Pc sowieso!
Jetzt wisst ihr es alle – ich schreibe zu meinem Vergnügen und weil Schreiben mein Freund ist! Und im real life braucht man viel Geduld mit mir. Man kann mich aus der Reserve locken. Könner schaffen das auch ohne Alkohol!
Ob dieses Wissen den Lesern nutzt, sei dahingestellt. Aber wenigstens hab ich nicht wieder in der Vergangenheit gekramt, zumindest nicht übermäßig. Das muss ich etwas einschränken, sonst nimmt es Überhand.
Die Blognacht neigt sich dem Ende zu, ich muss noch ein paar begleitende Bildchen suchen und alles ins rechte Licht rücken. In der Hoffnung, dass ich ein bisschen den Punkt getroffen hab.
Donnerstag, 25. August 2022
Alles graue Theorie
Immer wieder wird einem irgendwas vor die Füße geschmissen.
Eigentlich möchte man ja nur in Ruhe und in Eigenregie seinen Weg gehen und vor sich hin arbeiten, aber dann grätscht irgendjemand dazwischen, meist aus dem Verwaltungsbereich, und wirft mit Stolpersteinen, Knüppeln und Sand um sich.
Dann kracht es, weil die Praxis und die Theorie aneinander geraten. Die beiden können sich nicht leiden und es knirscht gewaltig im Gebälk. Beef-time!
Beispiel Zeiteinteilung des Arbeitstages:
In einer Arztpraxis ist der Arbeitsablauf grob eingeteilt. Dabei muss die allgemein großartige Arzthelferin (AGA) trotzdem flexibel bleiben, und das den ganzen Tag.
Weil immer und jederzeit etwas unvorhergesehenes passieren kann. Patienten kippen spontan um, andere schimpfen sich in Rage und halten den ganzen Verkehr auf, manche setzen sich und erzählen ohne Unterlass von den Nöten ihrer Kindheit, dem Wirtschaftswunder oder der Nachbarin, die so einen Ausschlag am Po hat. Manchmal muss man einen Sani holen und den Abzuholenden derweil trösten und ein bisschen Händchen halten.
Es kann vorkommen, dass eine Kollegin ausfällt (ohne dass sie die Woche zuvor davon wusste), spontan krank wird oder sich generell krank meldet. Letzteres beschränkt sich meist auf die Azubis oder die AA’s (– ohne das großartig.)
Nicht selten verteilen die hochwohlgeborenen Weißkittel Zusatzaufgeben an die AGA, die viel Zeit fressen, aber SOFORT erledigt werden müssen!
In so einen flexiblen Arbeitstag passt eine theoretische Planung nur schwer hinein. Ist ein Labortag für Blutabnahmen theoretisch bis 10 Uhr geplant, trauen sich trotzdem um 10:20 Uhr noch Leute zum pieksen herein, oft vom Arzt persönlich geschickt. Die Impfungen und Spritzen, die ab 11 Uhr theoretisch kommen dürfen, stehen praktisch auch um 10:30 auf der Matte.
Diese eine Stunde, die Grauzone, wird von den Verwaltungstheoretikern als „freie Zeit“ deklariert, in der man aufräumen, auffüllen und aufarbeiten kann. Dann ist die AGA um 11 Uhr fertig für den nächsten Patientenschwung und alles ist gut.
Theoretisch.
In der rauen Wirklichkeit sieht das ganz anders aus – da hat die AGA um 10 Uhr noch einen Arsch voll Termine offen, die alle in der Warteliste und im Gang stehen und ungeduldig mit den Hufen scharren. Weil zu viele Leute kamen, hat sich wiedermal alles gestaut und die AGA muss schwitzend und panisch versuchen, die Masse an Leuten „abzuarbeiten“. Derweil wird es 11 Uhr, die ersten Spritzenkandidaten stehen parat und alle wollen sofort drankommen.
Das sind die Momente, wo die Arbeit so richtig Spaß macht!
Aber wie jedermann weiß, steht "MFA" nicht nur für "Medizinische Fach Angestellte", sondern erstrangig für "Mother Fucking Alleskönner" !!
Wir schaffen das!
Sonntag, 21. August 2022
High five am Sonntag
Servus! Was für ein schöner Sonntag das ist! Es geht grade sehr harmonisch zu im Hause B. Ich hab grade im Garten ziemlich lange gelesen, der Mann schaut seinen Sport und der Bub ist, nachdem er heimgekommen ist, in seiner Höhle verschwunden. Mittags waren wir alle mit den Großeltern beim Essen in der ehemaligen Satzinger Mühle.
Die Satzinger Mühle war früher eine Disco, dann ein Bistro, ein Italiener war drauf, ein Spanier und jetzt ein Grieche. Es gibt überraschend viele griechische Restaurants in der Stadt! Wenn wir Lokale suchen, ist das eine Herausforderung! Es muss einen Parkplatz haben, keine steilen Treppen, vegetarische Sachen, Fisch und kein Schickimicki. Und nicht zu weit weg. Es ist nicht leicht, alle zufrieden zu stellen! Und meistens stoßen wir da auf die Griechen.
Diese Woche war eigentlich ganz gut, keine Kathastrophen, kein Drama, keine Verzweiflung. Und wenn, dann nur ein bisschen. Ein Verzweifelchen, quasi. Wejen die Hitze! Am Schlimmsten war es für mich am Donnerstag. Schwül, schwüler, Labor. Am Abend war ich so fertig, dass ich um acht bald eingeschlafen wäre.
Heute ist es angenehmer. Deswegen bin ich ziemlich entspannt. Und darum schreib ich jetzt mein Sonntags-High-Five!
5 postitive Dinge aus der letzten Woche |
1. Unsere liebe Kollegin Pinky ist wieder da! Wir haben sie letzte Woche schwer vermisst! Sie war krank und ist jetzt wieder da. Hurra!
2. Ich hab gemerkt, dass tief in mir immernoch ein Spielkind schlummert! Unsere Fee hat den Bub und mich überredet zu spielen, und das hat richtig Spaß gemacht! Eigentlich mag ich das. Spiele, Brettspiele, die lustig sind. Also weniger Strategiespiele wie die Siedler von Catan oder Scotland Yard - das ist ein bisschen anstrengend. Aber lustiges wie das neue Stadt-Land-Vollpfosten Kartenspiel, das mag ich! Gut, dass wir eine verspielte Fee im Haus haben! Weisst du, was mir Spaß machen würde? Eine Gruppe von Leuten, die so alt sind wie ich, gut drauf und die sich regelmäßig zum Spielen treffen! Das wär schön!
die Trödelstuben |
mit Kindertisch (haha) |
Freitag, 19. August 2022
Ein Freitags-Füller
Was für ein Segen! Es regnet! Halleluja!!
Der Himmel ist grau, es ist kühl und es regnet, a Wahnsinn! Ich bin total happy!Heute ist Freitag, grade ist alles gut – das Wochenende hat begonnen und die Hitze macht eine gnädige Pause. Ich hab hier meinen Plattenspieler und hab "Pop History" aufgelegt, die LP ist von 1990 und ich entdecke viele songs, die ich früher überhört hab.
Heute Abend gibt's Spaghetti mit Tomaten-Thunfisch-Soße und mir geht's gut! Nicht zuletzt, weil ich ein Abführmittel intus hab. Diese Bauchspritzen, die ich mir gebe, bewirken nämlich nicht nur eine Appetitlosigkeit und ein lange andauerndes Sattgefühl, sondern auch eine permantent verpennten, trägen Darm. Weil ich keinen Bock auf Bauchkrämpfe hab jetzt dieses Mittel.
Feel free !
Und so tiefenentspannt schreibe ich jetzt den Freitagsfüller! Das macht doch Spaß!
2. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, hätte ich es schon lange machen sollen. Es ist wie immer. Wenn ich es grade hinter mir hab, bin ich fest entschlossen, es regelmäßig zu tun. Und dann vergeht ein bisschen Zeit, es tut nichts weh und schwupp – war ich viel zu lange nicht mehr beim Zahnarzt.
3. Vor meinem Fenster tropfen die Blätter pitschnasse vor sich hin. Bald fahren wir in den Urlaub an die Ostsee, die Langzeit-Wetterprognose hatte vor einer guten Woche noch 17 Grad und Regen in der Vorhersehung für unsere Woche. Damit käme ich klar, es gibt gute Alternativen zum Strand. Aber jetzt steht da Sonne und heiß, über 30 Grad – bitte nicht !!!
4. Es wird sowieso eine schwierige Aufgabe für mich, wenn wir uns vom Fleck bewegen wollen. Die Gegend an der Ostsee ist zu schön um nur irgendwo rum zu sitzen, aber je mehr ich laufe, desto mehr tut's weh in Fuß und Knie. Ich hab vorsichtshalber schon Schmerzspritzen eingepackt.
5. Es könnte sein, dass ich heute Nacht gut schlafen werde! Weil, es ist kühl bei uns !!! Ich lüfte schon wie eine Wilde, damit die kalte Luft hier rein kann. Dann werde ich mich zudecken (!!) und eingekuschelt mein tolles Buch lesen! Ich freu mich schon voll, warscheinlich geh ich früh ins Bett, damit ich lange schmökern kann! Hach ist das schön!
6. Diese Vorgabe gefällt mich echt! Was mach ich draus? Manchmal denk ich mir, was bin ich nur für eine Mutter? Ich hab keinen blassen Schimmer, was ich meinen Kindern zum Geburtstag schenken soll – aber was ich mir zu meinem wünsche, weiß ich ganz genau! Bücher natürlich! Hahaha!
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf meine Spaghetti, eine neue Folge "Stranger Things" und auf meine Lese-Premium-Zeit, morgen habe ich geplant meine Lieben zu fragen, ob sie mit mir ein neu eröffnetes Restaurant testen möchten und Sonntag möchte ich eine gute Figur machen, wenn wir uns mit den Schwiegereltern treffen!
Das wars für diesen Freitag! Ich werde jetzt noch ein bisschen "Lobo" und "Donovan" zuhören und mich über den Regen freuen!
Es regnet! Tralallaaaa
Mittwoch, 17. August 2022
Retro G'schichtn: Kindererholung
Mir ist langweilig. Kaum ist nicht viel los in der Arbeit, schon ist es mir auch wieder nicht recht! Immer am jammern.
Es ist Mittwoch, ich erwarte nur noch 1 Patient zum impfen. Und es sind noch über eineinhalb Stunden bis zum Feierabend.
Es ist alles gemacht. Aufgeräumt, aufgefüllt, desinfiziert. Und jetzt?
Ich sitze am Pc, zwei Ventilatoren laufen und ich grüble ein bisschen herum.
Mein Blick fällt auf den Wandkalender. Heute ist der 17. August.
Heute vor 37 (!) Jahren bin ich in die Ferien gefahren. Ich weiß das deshalb noch so genau, weil ich mich in diesen Ferien zum 1. Mal verliebt hab!
Ich war 14 und super aufgeregt. Meine Eltern haben mich in fast jedem Sommer mit einer Organisation in Jugendfreizeit geschickt. Die Stadt Nürnberg arrangiert so was, und die AWO oder Caritas.
Ich hab sogar noch Erinnerungsfetzen an die ersten Kinderkur-Fahrten.
Mit 6 Jahren gings an den Chiemsee. Ich weiß noch, dass da ein Haufen Kinder waren! Ein riesiges Haus mit sehr großem Garten, Spielplatz und einem Vorraum, wahrscheinlich Nachkriegs Style, zum umziehen und waschen. Man konnte da seine Füße waschen, wenn man draußen rumgetobt hat und wieder ins Haus will. Dieser Raum war dunkel und die Fußwaschung fand statt in einem langen Keramik-Waschbecken, das in den Boden eingelassen war. Genauso gab es Reihen mit langen Handwaschbecken, da konnten 10 Kinder gleichzeitig rumpritscheln! Interessant, was einem in Erinnerung bleibt!
Ich weiß auch noch lange Gänge mit dunkelblauem Linoleumboden und viele Türen die in viele Schlafräume führen. Die Kleinsten, also ich, waren in 9-Bett-Schlafsäälen untergebracht und je älter die Kinder, desto weniger Betten im Raum.
Irgendwer hat immer geweint in der Nacht. Meist wegen Heimweh. Die Großen vielleicht auch wegen eines gebrochenen Herzens. Ich hab da Stunden damit verbracht, an meinem Wackelzahn zu spielen.
Einmal war offizieller Briefetag, da durften wir Post nach Hause schicken – unter Aufsicht! Nachdem der Vorstand meinen Brief geprüft hatte, musste ich einen neuen schreiben. Die Betreuerin hat diktiert.
Und mein schlimmstes Erlebnis war der Tag der Ankunft. In einem sehr großen Speisesaal mit langen Tischreihen saß ich sehr verloren vor meinem Teller. Ich sollte so lange sitzen bleiben, bis ich aufgegessen hatte. Die Angestellten des Hauses hielten es wohl für eine gute Idee, den neuen Kindern erstmal schön eine schleimige Kohlrabisuppe zu servieren! Grundgütiger!
Kann ich heute noch nicht essen, kriegs nicht runter!
meine Erinnerung 77 |
Ich erinnere mich an mein Lieblingsspielzeug, ein Steckspiel. Das weiß ich noch sehr genau, weil da ein Mädchen war, das mir die Spielsteine ständig weggenommen hat. Erste Erfahrungen im sich-wehren – check!
Einmal wurden alle braven Kinder belohnt und durften im Vorabendprogramm Daktari gucken! Das war langweilig für eine 6jährige, aber ich war stolz, dass ich bei den braven dabei war!
das Objekt der Begierde 77 |
Als ich älter war, ging die Reise einmal nach Südtirol. Das waren nicht ganz so viele Kinder wie am Chiemsee und die Altersspanne war auch kleiner. Wir waren alle so um die 12. Neben dem Haus, das komplett umwaldet war, befand sich ein Sägewerk.
Dorthin hab ich mich mal zurückgezogen, um in Ruhe in mein Tagebuch zu schreiben. Da kamen ein paar Holzarbeiter an mir vorbei, blieben stehen und sagten irgendwas. Ich war stocksteif und wie erstarrt. Einer von den Männern kam mir bedenklich nahe und ich war kurz vorm Kollaps. Was auch immer der zu mir gesagt hat, ich hatte Angst ohne Ende. Bin dann blitzschnell aufgesprungen und weg gerannt, um mich in einer Ecke zu verstecken und das natürlich in mein Tagebuch zu schreiben.
Kernerinnerungen.
Die Ferien im Sauerland waren auch einprägend. Ich war in einem Zimmer mit dem langweiligsten Mädchen der ganzen Gruppe. Sie wollte immer früh schlafen gehen und machte keinen Mucks mehr. Während ich durch die Wand das Gekicher und Gelächter der anderen gehört hab. Na toll, alle haben Spaß und ich häng hier mit Lieschen Müller im Schweigeraum. Erst relativ spät kam mir der Geistesblitz, dass ich ja auch einfach aus dem Zimmer gehen könnte ..
Eine von den lachenden Mädels kam zu uns ins Zimmer gestürzt und rief „Sabine Schweineohr!“
Das hat gesessen! Boah! Dabei hatte die ziemlich vorstehende Glubschaugen! Und beim Frühstück sagte ich laut im Vorbeigehen „Bettina Froschauge!“ Alle lachten.
Dann war ich zufrieden, das hat mich beruhigt und das Gleichgewicht war wieder hergestellt!
Und dann war da die folgenschwere Jugendfreizeit in Schönhagen. 1985. Mit mir waren etliche Schulfreundinnen dort, ich war also nicht allein. Trotzdem schüchtern, unsicher und neugierig. Die Sommerhits waren "Blue Night Shadow" von Two of us, "Cherrish" von Cool & the Gang oder "Frankie" von Sister Sledge. Das dudelte die ganze Zeit aus den einzelnen Buden. Die Häuser, in denen wir untergebracht waren, fassten je 12 Kinder in zwei Sechs-Bett-Zimmern. Und alle waren sie miteinander verbunden. Wie ein riesengroßes Hufeisen. So führte auch ein Gang von meinem Mädchenzimmer zum Haus der Jungs. Großes Gekicher und Gekreische! War ja alles voller Pubertiere!
Und ich traf MOFL (Meine große Ostsee Ferien - Liebe)
Meine ganze Welt war auf den Kopf gestellt! Herzklopfen jeden Tag. Er war 15 und viel selbstbewusster als ich. So jemand, der den Raum betritt und die Party startet.
Er hat mir eine Heckenrose auf meinen Platz beim Essen gelegt. Und ich werde dieses Bild nie vergessen, als er mit den anderen Jungs zu Baltimors „Tarzan Boy“ getanzt hat! Wild hüpfende, rumschreiende 15jährige!
Den 1. Kuss gab's hinter dem Gemeinschaftsraum in einer Art Garage für Werkzeug. Heimlich, versteckt und sooooo schööööön !!!
Vorne bei den anderen lief „Into the Groove“ von Madonna.
in Schönhagen an der Ostsee 85 |
1986 ging's nach Norwegen, mal was ganz anderes. Die Busfahrt dauerte 30 Stunden. Und der Busfahrer war Nicki-Fan. Rate!
In Norwegen bezogen wir ein sehr einsames Haus in den Wäldern. Guten Morgen Fossejuv! Dreißig 15 und 16jährige allein im Fjord! Wir konnten auf der Straße tanzen, weil kein Auto kam. Nie! Ich machte Bekanntschaft mit meinen ersten "Werner" Comics, wir grölten BAP Lieder und ich gruselte mich total vor den "Schlaflied" von Die Ärzte!
auf den Straßen Norwegens 86 |
MOFL & Sabine |
totale Erschöpfung - Jugoslawien 89 |
Und übermorgen, am 19. August, wurden wir offiziell ein Paar, der MOFL und ich.
Ob ich mich da auf die Arbeit konzentrieren kann?
Samstag, 13. August 2022
10-Tage-Blog-Challenge #10
Was für eine friedliche Stimmung! Ein tiefenentspannter Samstag Nachmittag. Unsere Pflicht ist erfüllt, wir waren heute schon einkaufen, die Waschmaschine läuft, das Geschirr ist sauber, das gewaschene Kopfkissen trocknet im Garten vor sich hin und zwei Folgen "Better call Saul" sind weggeschaut. Jetzt hab ich ein bisschn aufgeräumt und beschlossen, dass jetzt dann auch mal genug ist. Es ist heiß und da geht einfach nicht viel.
Was aber geht, ist diese 10-Tage-Blog-Challenge zu beenden! Neun Einträge hab ich schon gemacht, jetzt kommt der zehnte und letzte.
Das Thema ist:
Welches Projekt ist dir besonders wichtig?
Es gibt einige offene Baustellen im Hause B. Da ist zum Beispiel die Sache mit dem undichten Dach. Die Firma wird wohl nächste Woche anfangen zu werkeln, nachdem das Wasser seit einem Jahr fröhlich durch die Decke tropft. Das wäre ein Projekt, das wir alle gern fertig und erledigt wissen würden.
Oder der kaputte Boiler im Bad, der mich zu einem richtig harten Hund gemacht hat – kommt ja grade nur eiskaltes Wasser! Der wird repariert, sobald die andere Firma aus dem Urlaub zurück ist. Irgendwann.
Da wäre dann noch das Projekt Sommerurlaub. Wir starten bald und laut Wetterprognose ist es an der Ostsee grade genauso warm wie hier, bisschen angenehmer vielleicht. Wunderschönes Badewetter – bis zu dem Tag, wenn wir kommen. Dann sinkt die Temperatur spontan um 10 Grad und es wird regnen. Mit bisschen Glück haben wir die letzten beiden Urlaubstage regenfrei.
Ich mag es schon, wenn es kühl ist. Ich mag es auch, wenn es regnet. Kühl und Regen als Kombi ist auch ok. Aber kühl und Regen im Urlaub – das ist doof. Jetzt muss ich mir Gedanken machen, wie ich die Kerle bei Laune halten kann, damit keine miese Urlaubsstimmung aufkommt. Also wieder recherchieren und planen. Ach ja.
Ich hoffe wirklich, dass dieser Urlaub kein Reinfall wird. Ein bisschen Frieden und Spaß hätten wir alle nötig!
Projekt Urlaub rutscht im Wichtigkeitsranking weit nach oben!
Bis dahin arbeite ich weiter an meinem Langzeitprojekt: krieg die Muddi dünner!
Hooger Friesenshop |
Danke fürs Lesen und dabeibleiben. So eine Blogchallenge hat's in sich, nicht jeder ist so viel Druck gewachsen. ;-)
12 von 12
Heute ist der 12. August. Das bedeutet, dass der August schon zur Hälfte vorbei ist.
powered by draußennurkännchen |
Ich will ja nicht angeben, aber vor einem halben Jahr hat der Bauch noch am Lenkrad geschrubbert! Und jetzt ist da schon eine ganze Faust Platz! Huii!
Keine Ahnung, was das werden soll. Es sieht so fremd und ungewohnt aus - aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und tippe auf Spaghetti. Freitag ist Spaghetti-Tag!