Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Freitag, 30. November 2018

Was hab ich nur getan ?

Kennst du das, wenn du von jemanden überrumpelt wirst und spontan "ja" sagst zu etwas, was du bei klarem Verstand niemals machen würdest?
Es herrscht Mitarbeitermangel im Hause Bögel, zur Zeit haben viele Helferinnen und auch Ärzte gekündigt, zum Jahreswechsel werden wir einen ziemlichen Mangel haben. Auch unsere A. geht, die A. die sich mit den Computern auskennt, die immer alles macht, um was man sie bittet, die A., die die Bestellungen und Bestände kontrolliert und die A., die immer lacht und die wir alle mögen - die geht auch.Und das heißt auch, dass am Freitag keiner mehr im Labor ist, sondern nur noch 2 Helferinnen da sind, von denen eine ein Lehrling ist. Schlecht.
Und so fragt mich J., die Personalfrau, mit einem hoffnungsvollen Lächeln, ob ich nicht Freitags arbeiten könnte. Das wäre eine riesen Problemlösung. Ich hab ihr von meinem Körper, dem Arschloch, erzählt und dass ich eh schon an meine Belastbarkeitsgrenzen stoße .. aber ich will natürlich nicht, dass es die Kollegen ausbaden müssen, wenn keiner da ist. Und so höre ich mich sagen, dass ich es ja mal versuchen könnte.
Schwupps notiert sie sich, Sabine von Januar bis Juni Freitags in MCL. Ich schau ihr zu wie ein Schaf. Dafür könne ich nächstes Jahr, wenn die Praxis mehr Schließtage hat als ich Urlaub, die Märzferien mit meinen vielen Überstunden strecken, damit ich meine Minusurlaubstage nicht in einer anderen Praxis abarbeiten muss.
Ein schwacher Deal.
Und jetzt krieg ich Schiss vor meiner eigenen Courage. Die Kolleginnen freuen sich tierisch drüber, dass ich Freitags komme. Und ich zweifle an meinem Verstand.
Ja gut ok, vernünftiger ist es, mehr zu arbeiten. Schon allein wegen der Rente, die ich niemals kriegen werde. Aber bin ich noch ganz sauber, meinen geliebten Freitag zu opfern ??
Vorrübergehende geistige Umnachtung.
Papa meint, das ist ein endgültiges Siegel, das bleibt jetzt immer so. Einmal eingefangen, nie mehr freigelassen. Aber ich hoffe immernoch auf ein Wunder - das Bögelimperium sucht verzweifelt Mitarbeiter, vielleicht findet sich ja doch noch eine, die bei uns arbeiten will ..  sagte die Königin der Naiven.
Ich hab unsere Anzeige in facebook geteilt. Und krieg nur negative Resonanz - niemand will zu uns, der Standtort LN verbreitet einen elend schlechten Ruf, weil mittlerweile jeder das Chaos kennt, das da herrscht.

Jetzt genieße ich die paar verbleibenden Freitage, die ich noch hab und hoffe, dass niemand krank wird oder freitagfrei hat, bis das Jahr zu Ende ist. Und dann, im neuen Jahr, verschenke ich meine Lieblingszeit und latsche in die Arbeit. Ein kleiner positiver Gedanke: vielleicht merkt der Oberboss, dass ich unglaublichen Einsatz zeige und erinnert sich daran, wenn ich irgendwann mal vielleicht operiert werde und längere Zeit ausfalle. Und hebt mir meinen Job auf.

Jetzt schau ich mir ein Märchen an. Drei Nüsse für Aschenbrödel. Das käme zwar am Sonntag im KIKA, aber da MUSS ICH ZU DEN GROSSELTERN ZUM ESSEN!

Harte Zeiten.



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Mittwoch, 14. November 2018

Cute Rat