Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Freitag, 31. Mai 2024

Eine erkenntnisreiche #Blognacht

Endlich Freitag, mann !! War ne harte Woche. Erstens ist der Urlaub rum, das allein ist ja schon das Drama des Monats! Und dann haben die Schulungen begonnen, das neue Betriebssystem ist über uns herein gebrochen wie Feuer & Schwefel! Alle leiden, keiner will's, aber wir müssen trotzdem.

Was für'n Schiet!

Letzten Sonntag im High Five war ich noch total happy im Berliner Glückstaumel und heute schwebt eine Gewitterwolke über mir und begleitet mich überall hin. Heute war Übungstag, nachdem wir geschult wurden. Geschult - haha! Es wurde uns gezeigt, verzweifeln durften wir dann selber. Nachdem ich heute stundenlang geübt und trainiert hab, weiß ich immernoch nicht, wie ich den Terminkalender bearbeiten kann, oder ein Rezept, oder ein EKG - das gibt einen Spaß nächste Woche! Dann wird es ernst, die Worst-case-Situation tritt ein. Hilfe, die Patienten kommen! 
Freu mich schon. Voll.

Aber wenn irgendwas so blöd ist, dass man wirklich heulen könnte, hilft nur noch eins:
Den ganzen Mist mit Humor nehmen. Schlimmer kanns nicht werden, so what!!
Mal sehen, ob das klappt.

Jetzt ist aber Freitag, die Woche ist rum, die nächste noch fern und außerdem findet heute ein tolles Event statt! 

Die Blognacht beginnt 
 mit Anna Koschinski und 8 anderen Schreiberlingen

Ich befinde mich also in bester Gesellschaft.
Und obwohl ich eine denkbar schlechte Startposition hab
(ich bin übernächtigt, tierisch müde, geschafft, erschöpft und maximal verwirrt)
trotzdem freu ich mich auf die Schreiberei in der Blognacht!

Wir haben einen Impuls bekommen, wie jedesmal. Der ist freiwillig verwendbar, aber ich möcht eigentlich schon immer damit spielen.

"Das habe ich (zu) lange geglaubt"

Ach je! Was für ein Thema, und das mir! Wo ich doch die Queen of Naivität bin und erstmal fröhlich fast alles glaube, was man mir erzählt!
Woher das kommt, weiß ich eigentlich gar nicht. Mir wurde beigebracht und vorgelebt, dass die Menschen grundsätzlich lieb und nett und grundgut sind, warum also zweifeln? Ich bin den meisten erstmal freundlich und unvoreingenommen begegnet, es könnte ja sein, dass es genauso nett zurückkommt. Davon war ich überzeugt und war höflich und freundlich.
Bin ich heute immer noch,  ich schalte aber oft unbewusst in den "Patientenmodus", da werd ich schließlich fürs Freundlich sein bezahlt und lächle alle über den Haufen. Irgendwann kannste nicht mehr anders!
Da kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich wirklich lange an das Gute in jedem geglaubt hab. Bei den meisten ist das bis heute so. Aber echt oft werde ich mit dem Gegenteil konfrontiert, dann bin ich erstaunt und erschüttert. Manchmal sind die Leute so verbittert und gemein oder einfach gedankenlos, dass mein Glauben an ein gutes Herz stark gebeutelt wird. Und ich rede jetzt nur von Leuten in meiner Umgebung.
Bestimmt sind da viele Ursachen dran schuld - schlechte Erziehung, keine Erziehung, schlechte Freunde, Gleichgültigkeit und was alles dazu gehört. Wird ja keiner als Fiesling geboren. Naja fast keiner.

Ich will aber trotzdem weiterhin an den guten Kern im Menschen glauben, es ist für mich einfacher und angenehmer als dauernd misstrauisch zu sein. Wenn man die eigene Naivität akzeptiert hat, geht's eigentlich!

Genauso hab ich (zu) lange geglaubt, dass mich alle verstehen, wenn ich was sage. Oder schreibe. Schließlich drücke ich mich klar aus und hab einen tollen Humor!
Geläutert wurde ich, als ich zum ersten mal auf irgendwelchen sozialen Plattformen unterwegs war. Nachbarn.de zum Beispiel. Da hab ich Leute online kennen gelernt, es gab ein Gästebuch für furchtbar kitschige Bilder und Grüße, und eine Chatfunktion. Im Gruppenchat bin ich über mich hinaus gewachsen und schreibe unfassbar witziges Zeug. Dachte ich. Kam aber ganz anders bei manchen an, die wurden richtig pissig und haben scharf zurückgeschossen. Und ich war fassungslos. Wie konnte man meinen Spaß nur so falsch verstehen? Das hat mich tief erschüttert. Und dass manche gleich so böse werden, war schon bisschen schwierig. Das nagt noch wochenlang an mir. 
Im Endeffekt war das ein ziemlich harter Blick in die Realität. Obwohl der ganze Zirkus nur virtuell war!
Übrigens bin ich heute viel, viel cooler! Wenn mich heute einer dumm von der Seite anschreibt, wird der eiskalt wegignoriert! Und mit einem "schau an, ein Depp!" ist die Sache für mich erledigt und der Typ blockiert. Zum Glück kommt das eher selten vor.


Als ich in die Pubertät kam, war ich wie alle anderen total verunsichert. Also hab ich mir eine für mich einleuchtende Strategie erdacht: cool sein!
Wenn du cool bist, kriegst du bewundernde Blicke und keiner greift dich an. So dachte ich lange, zu lange Zeit. Beim Tanzen zum Beispiel wollte ich immer mega cool aussehen. Und an Fasching wollte ich sexy sein, nicht lustig. Immer schön die Fassade aufrecht halten, vor allem, wenn Jungs in der Nähe sind. Was hat mich das an Gaudi gekostet! Vieles hätte viel mehr Spaß gemacht, wär ich nicht so auf Coolness aus gewesen!
Zum Glück hat sich das irgendwann geändert. Lockere, lustige Freundinnen an meiner Seite haben sehr geholfen. Albern sein macht viel mehr Spaß als immer so cool tun! Die Erkenntnis eines Teeenagers.
Von da an gings, dann war ich locker und konnte auch mal unsexy daher kommen. (War auch bequemer) Zum Glück hab ich die Kurve gekriegt und gelernt hab ich auch noch was.
Aussehen ist nicht alles. Da musste erstmal drauf kommen mit 18 !! Ein großer Entwicklungsschritt, finde ich.



Hier noch ein paar schnelle Bröckchen meiner Naivität. Dinge, die ich echt lange geglaubt hab

~ ich dachte lange, dass man seinen Teller leer essen muss, damit am nächsten Tag die Sonne scheint. Hat mir meine Mama gesagt! Und oft hatte ich ein ziemlich schlechtes Gewissen
~ ich dachte auch lange, dass Boy George ein Mädchen ist. Da war ich vielleicht verblüfft!
~ ich dachte tatsächlich, dass es ein Gewitter gibt, wenn man ein Gewitterblümchen pflückt! Schließlich ist das mal passiert und meine große Schwester hat es mir eben so gesagt
~ ich dachte sehr, sehr lange, dass man seinen Samstag Abend mit den Eltern vor dem TV verbringt und Harald Juhnke oder Rudi Carrell guckt. Mann war ich überrascht!
~ als Lehrling hab ich auch alles geglaubt, was man mir gesagt hat. Bis mich ein besonders origineller Chef mal zum Kollegen nebenan geschickt hat, Extrasystolen holen. Bring am besten gleich einen ganzen Karton mit, hat er gesagt. Ha-ha. Wenigstens hab ich das Team amüsiert
~ aus irgendeinem Grund hab ich auch lange geglaubt, dass man strikt nach Rezept kochen muss. So hab ich es gelernt, Schritt für Schritt und alles abwiegen. Bis mir eine Freundin erzählt hat, dass sie Sachen einfach weglässt, die ihr nicht schmecken. Wow. Das war eine Erkenntnis! Man kann sogar Zutaten und Mengen variieren oder - allmächt! - sogar improvisieren, wusstest du das?
~ mein Leben lang hab ich gedacht, Bon Jovi singt "who-oo I'm a Bett-nässer!" Dabei war dem garnicht so, jedenfalls hoffe ich das. Er singt nämlich ganz was anderes
~ leider bis gestern Nacht geglaubt und wohl auch weiterhin: Die Tatsache, dass ich in meinem Alter mit verdammt wenig Schlaf auskommen kann und trotzdem arbeiten und einkaufen und kochen kann, so wie früher. Alles voller Missverständnisse! Ich kipp jetzt gleich um, was nicht nur der Müdigkeit geschuldet ist, sondern auch am Rotwein liegen könnte, der diese Blognacht begleitet hat.
Man weiß es nicht so genau.

Aber ich werde mich jetzt verabschieden. Weil, ich darf noch eine Folge Bridgerton gucken und dann schaff ich mich ins Bett. Alte Leute müssen viel schlafen. Eigentlich.




Adee!




Samstag, 25. Mai 2024

das High Five am Sonntag mit Berliner Einschlag - ohne Fisimatenten!

Tach die Herrschaften!

Det nachfolgende Jeschreibe bitte mit Berliner Schnauze lesen, wenn et jenehm is!
Willkommen im Mausloch! Kommse rin, könnse rauskieken!


Sie erraten es - ich war in Berlin! 
Drei Tage pures Abenteuer, das muss ich erstmal verarbeiten!
Und da dachte ich mir, erschaffe ich heute einfach ein einzigartiges Rendezvous zwischen dem Berlinbericht und dem High Five am Sonntag!

Dit reene Vagnüjen!

5 positive Punkte
aus der Woche gepickt



1 - Klar, die Ankunft in Berlin. Langsam fühl ich mich richtig wohl hier! 50 Jahre war ich niemals in Berlin und in den letzten 2 Jahren gefühlt ständig! haha! Wir wühlen uns durch das Gedränge im Bahnhof Zoo in das Gedränge auf der Straße, hören Gehupe und Berliner Geplapper, werden fast umgerannt - und finden es herrlich!

2 - Trotzdem war es erfrischend, nach all dem Stress der Hinfahrt, die etwas nervig war, dem langen Weg bei plötzlichen 27 Grad mit dem Koffer durchs Gewühl, den vielen Treppen und der vollen U-Bahn endlich im Biergarten Bootshaus am Lietzensee zu sitzen und auszuatmen! Übrigens bestellt man in Berlin kein Radler, sondern ein Bier mit Zitronenlimo! Fand ich witzig

3 - der Höhepunkt der ganzen Reise: Ku'damm 59, das Musical im Theater des Westens! Gänsehaut schon beim Betreten des wunderschönen Theaters, aufgeregt bei einem Aperol Spritz auf den Beginn warten, dieser phantastische Saal, super Plätze! Und dann fängt die Show an, wir waren total im Bann der Vorführung! Echt klasse, das war wie ein Traum!

4 - Wünsche werden wahr! Ich hab das Brandenburger Tor gesehen! Sogar berührt! Und wir waren uns sehr bewusst, welche Geschichte dieses Monument hat. Sehr imposant! 
Ich war oben im Fernsehturm. Das ist überwältigend! Berlin ist ca 5x so groß wie Nürnberg, das erschlägt einen fast!

5 - Den krönenden Abschluss macht eine "romantische Flussfahrt bei Sonnenuntergang auf der Spree"! Mit dem Solarkatamaran lautlos am Berliner Dom vorbei schippern, am Bundestag, an unzähligen Biergärten und feiernden, tanzenden Berlinern, an einem Stück Mauer und einer Menge historischer, wichtiger und eindrucksvoller Bauwerken bis zur Siegessäule mit seiner goldenen Else! Wunderschön! 

Außerdem saß ich in einem Trabbi, sowas prägt! Und die Currywurst war Pflicht!
Hier ein paar Impressionen - die Bilder folgen ganz am Schluss. Wer Lust hat, kann weiterlesen - wenn de da so gar keen Bock druff hast, machste Feierabend!

Danke fürs Lesen!




Berlin

Wir sind ja bekennende Fans von Ku'damm, das Musical. Ku'damm 56 haben wir schon dreimal gesehen, in Berlin und München. Jetzt im Mai hat Ku'damm 59 gestartet, logisch dass wir da hin müssen! 
Die Zugfahrt war anstrengend. Es wäre gemütlich gewesen, hätten da nicht zwei sehr aufgeweckte Damen hinter uns gesessen, die - ungelogen - von Nürnberg bis Berlin Hauptbahnhof ununterbrochen geplappert hätten. Laut. Ohne Sinn. Neben der Familiengeschichte, die ich jetzt gut kenne (hoffentlich fühlt sich der kleine Jonas bei Papa Albrecht wohl, jetzt da sein Guthaben auf dem Handy leer ist. Aber das ist jetzt Papa's Problem.) 1 Stunde lang hat Dame 1 das festgestellt. Außerdem wurde über den Sinn und Unsinn von wissenschaftlichen Studien, der besten Variante, Marmelade zu kochen und dem ordnungsgemäßen Einkauf von Haushaltsartikeln sinniert. Unerträglich wurde dann die Debatte um Corona, da brauchte es viel Selbstdisziplin meinerseits. Das Zugabteil wurde später noch lautstark mit debiler Musik beschallt, bis mir Dame 2 ihren Mantel auf den Kopf geknallt hat.
Zum Glück kam der Bahnhof und wir waren aus dem Schneider!
So ne Flitzpiepe!

Das Einchecken im Hotel ging reibungslos, wir sind ja schon alte Hasen. Unser dritter Besuch da. Das Zimmer ist prima, wir haben Balkon und bequeme Betten.
Eigentlich haben wir uns einen vollen Plan für unseren Aufenthalt geschmiedet, man will ja was sehen von der Stadt. Trotzdem brauchen wir erstmal einen ruhigen Biergarten am See, zum erholen, zum Stille genießen und zum Akku aufladen.
Ich mag die alten U-Bahnhöfe, die scheinen noch original zu sein. Hundert Jahre alt? Es gibt ein feines Abendessen im Xantner Eck, Maultaschen in Champignon Rahm mit Röstzwiebeln und für den Mann natürlich die berühmte Berliner Currywurst! Total lecker!
Diesen ersten Tag beenden wir im Haus der 100 Biere, wo ich ein Hawaii Ale bekomme. Riesen Auswahl und fast alles unbekannte Sorten. Aber in Hawaii gibt es feines Bier weiß ich jetzt!
Wir sitzen am Ku'damm und genießen. Das Bier, die Leute, den Dialekt. Uns fällt auf, dass für einen Dienstag ziemlich viel los ist und stellen wiedermal fest: Nürnberg ist ein Dorf!

Der Mittwoch startet mit einem großen Kaffee auf dem Hotelbalkon. Dann entdecken wir die Museumsinsel mit diesen Prachtbauten! Säulen, Skulpturen, Glanz und Gloria wohin das Auge reicht. Der Dom kostet Eintritt, wir bestaunen ihn von außen. 
So viele Menschen unterwegs, ein einziges Gewusel überall!
Dann stehen wir im DDR Museum. Dort darf man alles anfassen und interaktiv in der DDR sein. Ich sitze in einem Trabbi, dem fahrenden Pappkarton. Eine Animation lässt mich durch die Straßen Berlins fahren, bin gleich mal gegen einen Baum geknallt!
Vieles in diesem Museum kommt mir vertraut vor. Einrichtung, Spielsachen oder der Kassettenrecorder. Ein Aufzugsimulator, der wie verrückt wackelt und Lichtausfälle hat ist echt gruselig! Genauso wie der Stasi Abhör-Raum und die Gefängniszelle und der Stoff der Soldatenjacken!
Ab ins Hotel, umziehen. Gleich geht's los und das Musical beginnt! Ich bin aufgeregt, nach einer Stärkung im Ristorante - Tagliatelle mit Lachs in Hummersoße, zum niederknien! - stehen wir vor dem Theater. Schon allein das Foyer haut mich wieder mal um! Ich merke, ich bin voll gerne hier! Wir warten bei einem Aperol Spritz auf den Einlass, ich sauge alles in mich auf! Mich begeistern sogar die fulminanten Kronleuchter und die schwarzen Samtsessel, vom Theatersaal ganz zu schweigen! Endlich dürfen wir rein, die vielen Reihen in diesem komplett roten Raum füllen sich schnell. Die Sicht ist gut, der Platz bequem, die Aufregung fast greifbar und dann beginnt die Show! Augenblicklich bin ich wie hypnotisiert, die Vorführung ist genial! Herrlich! 
Ratz Fatz ist das Spektakel vorbei, wie im Taumel verlasse ich das Theater und wir stehen noch eine Weile dumm rum, beobachten die Leute, die alle gut gelaunt nach draußen strömen. Was für ein wunderbarer Abend!
"Ich bau uns ein Haus, nich schwarz oder weiß, von außen ist's grau, die Zimmer bunt ..."
lalalalaaa ich könnt ständig singen! Das tu ich dem Mann aber nicht an, wir ziehen ein Häuschen weiter in die Bar und holen uns einen schweineteuren Cocktail.
Bis wir heim ins Hotel kommen ist es halb zwei, von überall her schallt laute Partymusik. Es ist Mittwoch und Berlin feiert bis in die Nacht!
Schlafen kann ich nicht, gegen drei ziehe ich mit meiner Decke um auf den Balkon und hör der Stadt zu.

Am Donnerstag morgen bin ich trotzdem relativ fit, genug jedenfalls für diesen tollen Tag!
Wir fahren zum Brandenburger Tor. Einmal im Leben sollte man dagewesen sein. Dieses Monument strahlt soviel Würde und Geschichte aus, da müssen wir uns erstmal hinsetzen und den Ort wirken lassen. Wir schauen uns alles genau an. So wie unzählige Touristen auch. Schulklassen machen Gruppenfotos, Reisegruppen hören gespannt dem Reiseleiter zu und Fallschirmspringer schweben mit einer deutschen, einer Europa und einer weißen Fahne zu Boden, auf der "75 Jahre" steht. Das Grundgesetz feiert Geburtstag.
Wir ziehen weiter, warten eine laut johlende Demo ab und stehen kurz danach vor dem Fernsehturm am (überraschend hässlichen) Alexanderplatz. Wenn man direkt davor steht und hoch schaut kann einem schwindelig werden! So hoch ist der, irre! 
Unsere Tickets sind auf dem Handy gespeichert, wir kommen problemlos rein und stehen auch gleich im Fahrstuhl, der im Affenzahn nach oben saust. Komischerweise merkt man davon garnichts, in ein paar Sekunden sind wir oben in 203 m Höhe angekommen. 
Wow! Ein atemberaubender Blick! Ich hab noch nie eine so große Stadt gesehen! Einmal in jede Richtung geguckt und versucht, alles zu lesen, was an Info ausgestellt ist, schon ist die dreiviertel Stunde rum und wir sausen wieder auf sicheren Boden.
Ich bin ganz geflashed, ein wahres Erlebnis!

Wir brauchen ein Bier! Mit der U-Bahn fahren wir zum Hackeschen Markt direkt ins Irish Pub. Ein Laden ganz nach unserem Geschmack, dunkel, alt, ein bisschen verranzt und urig gemütlich! Das ist uns 2 Kilkenny wert! Danach schlendern wir über den Markt und gucken uns die Stände an. Viel Schmuck, selbstgemachte Taschen aus Leder oder Kork, was zu futtern, Platten, alles mögliche. 
Was zu futtern wär nicht schlecht, und so machen wir in einem der vielen Biergärten am Markt Rast. Klar, wir sind in Berlin und essen im "Augustiner Bräu München"!
Diesmal gibts einen Burger mit Gemüsebratling und Pommes, genau das Richtige!

Jetzt sind wir gestärkt, laufen zurück zur U-Bahn, versuchen wieder verzweifelt, uns in dem Gewirr an Gängen und Gleisen zurecht zu finden und nach einer halben Stunde sind wir am Ziel. Jetzt startet gleich der Katamaran zur romantischen Bootsfahrt auf der Spree.
Wir sitzen bequem an der Seite des kleinen Schiffs auf weißen Polstern, halten unseren Willkommensdrink in der Hand und haben einen Höhrer um den Hals, der den Gästen in die Hand gedrückt wird. Jedesmal, wenn die Schiffsglocke bimmelt, erzählt uns die freundliche Computerstimme wissenswertes, was sich um uns herum befindet, seit wann, warum und wieso. Wir schippern an alten Brücken vorbei, werden rauf und runter geschleust, sehen den Bundestag und all seine markanten Gebäude. 
Überall am Ufer sind Leute, die tanzen und feiern und uns zuwinken. Eine Party neben der nächsten - es ist Donnerstag Abend und Berlin feiert. Ich glaub, die Berliner feiern einfach immer, egal ob Wochenende ist oder Donnerstag. Das komplette Ufer wird befeiert!
Wir überlegen, wenn man in Berlin wohnt und jeden Abend ausgehen möchte, kann man das ganze Jahr über in eine andere Location gehen! Überall Lokale und Bars und Biergärten und wat nich allet! 
Wahnsinn!
Wie gesagt, in Nürnberg ist der Hund begraben. Da rührt sich nix! Ich komm mir nicht zum ersten mal seit meiner Ankunft wie eine Mutti aus'm Dorf vor.
Die Bootsfahrt ist wunderschön und die güldene Else, die Siegessäule leuchtet golden im Licht der untergehenden Sonne. Wir sitzen und staunen und winken den Leuten am Ufer zu.

Ein langer Weg zur U-Bahn, der Fuß tut elend weh. Eigentlich hab ich Vorsorge getroffen und zwei Schmerzspritzen mitgenommen. Ich kenn mich und meinen Fuß ja, der mag keine langen Wege. Aber im Hotel ist das Drogentäschchen umgekippt, wahrscheinlich sind die Nadeln rausgefallen und irgendwo drunter, wo ich sie nicht gesehen hab. Jedenfalls waren sie weg. Wir glauben, die Putzfrau hat sie gefunden und entsorgt, weil sie keine Junkies unterstützen will. Also hab ich nur Tabletten und leide ein bisschen vor mich hin.
Der Mann muss auch leiden, ich hänge an seinem Arm und muss alle 50 m stehen bleiben.
Schließlich haben wir es aber geschafft, sitzen in der überfüllten U-Bahn und fahren zum Heimatbahnhof. Unterwegs mustere ich die Fahrgäste. So viele verrückt gekleidete Menschen! Und keiner schert sich drum. Zu Hause würde man schief angeschaut werden, mindestens, aber hier ist das allen egal. Jeder darf so, wie er will. Klasse, was?

Wir schließen diesen schönen Tag und den wunderbaren Kurzurlaub in unserer Bar mit den feinen Cocktails ab. Wir haben viel erlebt und viel gesehen. Das muss ich erstmal im Kopf sortieren. Und das geht prima bei einem Wodtka-Maraschinolikör-Minze-Limettencocktail!
Weil wir unersättlich sind und nicht genug kriegen können, gibt es sogar noch ein Gläschen Rotwein auf dem Hotelbalkon. Dann bin ich aber reif fürs Bett und schlafe zu meiner großen Freude diesesmal richtig gut!

Die Heimfahrt im Zug lief reibungs-und Idiotenlos, ich konnte lesen und ein bisschen dösen. Es geht so schnell! Berlin - Halle - Erfurt - Nürnberg. Dingdong, aussteigen.
Und irgendwie ist hier alles so klein, so niedrig und ... simpel.

Ach ja. Berlin war super! Aber wohnen tu ich dann doch lieber in meinem kleinen, fränkischen Dorf. Das ist entspannter.
Wenn ich Glück hab, gibt es irgendwann Ku'damm 63 als Musical. Dann bin ich sofort wieder in Berlin, aber sowas von!

Es folgen ein Haufen Fotos. Bisschen durcheinander, weil keine Lust zum sortieren



das Hawaii Bier


Berliner Weiße mit Holunder

schöner alter Bahnhof

Pause am Lietzersee

unser Hotelzimmer

Begrüßungscappo







Säulengang an der alten Nationalgallerie


das alte Museum

ich hab die Mauer berührt!



Stasi Abhörraum








das Theater des Westens












und ich hab das Brandenburger Tor berührt



Imbissbude am Straßenrand ..











Party in Berlin

ein Sück Mauer

unser Boot

unser Hotel

Tschüs Berlin



und ein paar Videos








Cute Rat