Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Mittwoch, 31. März 2021

Le Frisur

Ein event jagt das nächste - Friseurtermin um 12 Uhr! Nach einem ganzen Jahr endlich mal wieder, es wird Zeit. Nein, es wird wirklich Zeit! Diese "Frisur" ist nicht mehr tragbar, ich seh aus wie die Mutter in "Carrie, des Satans jünste Tochter".

Ich fahr gut gelaunt zu Carmens Frisierstube, das ist der Friseur, bei dem ich mich wohl fühl. Lang hat die Suche gedauert.
Wir diskutieren, was gemacht werden soll, Carmen spricht aus, was ich mir wünsche. Wunderbar. Der Lehrling wäscht mir die Haare. Und wäscht. Und wäscht ... so sauber waren die noch nie. Sie hört garnicht mehr auf. Meine Füße hängen in der Luft weil der Stuhl so hoch ist und weil der Lehrling so lange rumwäscht, schlafen mir die Beine ein. Endlich darf ich aufstehen und eier mit einem sehr rutschenden Handtuch um den Kopf zurück zu meinem Tischchen.
Carmen schneidet, wir unterhalten uns, alles easy. Dann frag ich, ob Haare tönen auch noch drin wär, so zeitlich. Und Carmen freut sich. Auf der Farbtafel entscheiden wir uns beide für ein "Dunkelblondgold". Ich bin happy, mein Straßenköterbraun kann ich nicht mehr sehen. 
Ich genieße das, wenn einer mit meinen Haaren rummacht und ständig gescheitelt, gezogen, gebürstet, gestrichen und gezupft wird. Und schon fallen mir die Augen zu, ich bin tiefenentspannt. Dann muss die Tönung 25 min einwirken. Ich spiel ein bisschen auf dem handy rum, mach ein paar Fotos und schau a weng bleed, dann kommt der Lehrling wieder zum ausspülen. 
Eine Ewigkeit!
Dann sitze ich wieder an meinem Platz, Carmen schafft den Spagat von mir zu ihren zwei anderen Kundinnen. Sie fängt an zu föhnen, zieht eine Strähne nach der anderen über die Rundbürste. Ziemliches Temo, prima! So können wir die verlorene Waschzeit wieder einholen. Aber dann übergibt sie dem Lehrling den Föhn und geht zur nächsten Kundin. Na toll. Lehrling fängt an, mit Rundbürste und Fön zu hantieren. Ich glaub, sie ist wirklich ganz neu. Lieb, aber langsam ohne Ende. Klar, wenn man noch unsicher ist, ist man langsam. Das ist überall so. Aber über eine Stunde lang geföhnt zu werden, wobei Carmen schon die Hälfte erledigt hatte, das geht ans Engemachte. Mir fallen ständig die Augen zu und ich nicke immer wieder weg. Mein Rücken tut weh, die Hände schlafen ständig ein. Irgendwann bin ich kurz davor anzumerken, dass sie jetzt mittlerweile vielleicht schon trocken sind, die Haare. Aber da hört sie endlich auf! Halleluja! Carmen ploppt neben mir auf und präsentiert die Pracht mit dem Spiegel. Sieht super aus! Ich lobe sie in den höchsten Tönen und sie genießt. Dem Lehrling stecke ich 2 Euro in die Sparkasse und verrate Carmen, dass ich wohl noch nie so intensiv geföhnt wurde.
Etwas wackelig geh ich auf die Straße, reiße mir die Maske vom Gesicht und atme tief ein! Es ist bestimmt schon drei Uhr oder so. Mir tut alles weh, aber die Haare glänzen in der Sonne.
Im Auto schau ich auf die Uhr - 16:10 Uhr.
 
Vier Stunden Friseur, ein Haufen Kohle, ein platter Popo - aber es hat sich gelohnt! Find ich

               das ist vorher            

mittendrin :

und das Endergebnis



Dienstag, 30. März 2021

Abenteuer Honigfisch

 Wir waren eingeladen bei der Tochter. Und das war das Highlight des Wochenendes, weil Sohn & seine Fee noch nie in Tochter's neuer Wohnung waren. Und wir waren aufgeregt! Um kurz nach drei kamen wir an, der TOLO hat fluchtartig sein Heim verlassen (haha) und wir wurden herumgeführt. Die Wohnung hat mit 3 Zimmern 75 m², wirkt aber weitläufiger und größer, nicht zuletzt dank Tochter's gutem Einrichtungsstil. Wir bewundern und beneiden, Sohn hat vorsorglich schonmal den Fuß in die Tür gestellt, in 5-6 Jahren würde er die Wohnung samt Einrichtung komplett übernehmen, sagt er.  Falls die große Schwester Bedarf einer größeren Wohnung haben sollte. Nachdem wir alles inspiziert haben, wurde es gemütlich. Die Sofalandschaft steht nämlich einem riesigen Fernseher gegenüber! So riesig und mit so guter Auflösung, dass man bei Nahaufnahme jede Bartstoppel und jedes ausgefallene Wimperchen sehen kann. Da biste platt !!  Und so schauen wir uns GNTM an, die Folge mit dem Umstyling. Ein riesen Spaß! Und ein bisschen Mitleid für die eine oder andere Kandidatin.  Nach der Folge werden wir von Sohn & seiner Fee bekocht. Ich weiß, dass das Mädel anders kocht als ich und bin gespannt. Schließlich bekommen wir Pangasiusfilet serviert, mit Bratkartoffeln und Salat. Und überall ist Fee's wichtigste Zutat dran: Sweet Chilli Soße! Im Salat, auf den Kartoffeln, auf dem Fisch - und auf dem sogar noch Honig obendrauf! Stell dir das vor, Fisch mit Honig! Allmächt! Und siehe da, es schmeckt ganz phantastisch! Nie gedacht! Dann krönt Tochter das ganze, indem sie uns ein Dessert hinstellt! Vanille-Sahne-Quark mit Himbeeren und Cookiecrumble. Uns gings saugut! 










Nach dem Essen wurde das Glück des Sohnes noch weiter in die Höhe katapultiert, Tochter und TOLO haben nämlich die neueste X-Box-Spielerei, Sohn war im Zockerhimmel! Und schwupp war die Zeit vorbei, um 22 Uhr ist Zapfenstreich. Die Trennung und Loslösung von Tochter und Wohnung fiel schwer, aber tatsächlich hab ich den Heimweg in 6 Min geschafft! Grüne Welle und kein Verkehr und schon klappt das! Da fahr ich auch am liebsten, nachts ist es leer und kühl und grün. Ich hab schon damals garnicht so ungern die Tochter von den diversen Clubs abgeholt, weil ich da nachts durch die Stadt sausen konnte! *lach

Als wir heimgekommen sind, satt und müde, haben wir uns bestätigt, dass das ein echt schöner Nachmittag/Abend war!  Wie so ein Besuch woanders die Stimmung aufhellen kann ... 








Samstag, 27. März 2021

Und 1 und 2 und 3 und 4

 Eine friedliche Stimmung haben wir hier! Samstag später Nachmittag, Arbeit ist gemacht, Mittagsschläfchen auch, und hier sitze ich vor meinem Laptop, der Bub und seine Fee spielen am Küchentisch Schach und hören leise Musik dabei. Fee singt mit. Draußen wird es langsam dunkel und ein starker Wind weht. Die beiden amüsiern sich prima, der Bub bringt seine Fee zum lachen.  Der Lachs fürs Abendessen ist im Ofen und fängt an zu duften. Ich rieche nach bebe Creme weil ich frisch geduscht bin. Wir haben ein lernfreies Wochenende, sind entspannt und freuen uns auf morgen, da besuchen wir Tochter und schauen GNTM, wir haben Nachholbedarf. Gerade eben fangen die beiden im Wohnzimmer an, Rumba-Grundschritt zu üben. 1-2-3-4 .. Die Fee kann super tanzen und der Bub wurde überzeugt, sich auch an die Sache ran zu trauen und er stellt sich nicht schlecht an. Rumba! Mein Lieblingstanz in der Tanzschule. Und langsamer Walzer. Und Walzer. Und Chachacha. Und Jive! ach ja!  Ich seh den beiden zu. Beneide sie ein bisschen um ihre Lebens - Leichtigkeit. So süß anzusehen! 

Was für ein schöner Nachmittag!





Donnerstag, 25. März 2021

arme Oma

 Die ganze Woche bin ich konzentriert auf die Arbeit, die freundlichen Zusatzaufgaben unserer Kosi, was kauf ich ein, was koch ich, was schau ich mir an, warum muss ich schon wieder aufstehen?!! Und dann ist Freitag Mittag, das Wochenende beginnt und ich denke zum ersten mal, ich will Oma anrufen.

Daheim angekommen verräume ich die Einkäufe und denke mir, ach, leg dich ein bisschen hin, danach kannst du die Oma anrufen. Ich wach auf durch die schrille Anfangsmusik von den Simpsons, die ich gleich wegschalte, und ärger mich, weil es schon so spät ist. Jede Woche wieder von vorne übrigens. Ich muss das Abendessen machen und es läuft noch gar keine Waschmaschine!! Beim Essen bitte ich die Familie, mich daran zu erinnern, dass ich nach dem Essen Oma anrufen will. Der Bub verabschiedet sich in die wohlige Umgebung seiner Höhle, er will mit seiner Fee telefonieren, der Papa macht es sich auf der Couch gemütlich. Was schauen wir? Später ein Blick auf die Uhr - viertel vor elf. Ich wollte Oma anrufen - na dann morgen.
Morgen morgens komme ich zum Frühstück runter - erstmal Kaffee. Dann die Einkaufsliste schreiben. Schon so spät, schnell Zähneputzen und anziehen, wir wollen einkaufen gehen. Auf dem Heimweg denke ich an Oma. Ich will sie anrufen! Zu Hause die Tüten auspacken, aufräumen, umziehen. Bett machen. Ach der Wäschekorb - ab in den Keller, waschen. Dann hab ich Hunger. Die Spaghetti von gestern, dann Sofa. Ein kleines Nickerchen? Im Einschlafen denke ich, ach ... Oma anrufen! Und weg bin ich. 
Der Paketbote / das Telefon / der Bub / der Fernseher wecken mich, ich spiele mit dem handy und vergesse die Zeit. Jetzt aber Bad putzen, Wäsche hin und her tragen, saugen, räumen, und schon wieder Abendessen kochen. Oma! Ich wollte Oma anrufen! Nach dem Essen. Nach dem Essen unterhalte ich mich angeregt mit dem Bub und seiner Fee. Es ist lustig! Dann ein bisschen aufräumen, da liegt ein Katalog ... dann ein bisschen whatsappen, eine Freundin schreibt mich an, Tocher schickt mir reels auf Instagram, auf facebook möchten Leute in meine Gruppen, ein Beitrag ist gemeldet worden. Ich schau und tippe. Papa ist eingeschlafen, die Kinder sind oben - freie Bahn für MamaTV! Um halb eins beim Zähneputzen denke ich an Oma.
 
Sonntagsfrühstück. Märchen gucken. Ich bin müde. Schlafe im Sitzen ein. Duschen. Tochter kommt vorbei, wir reden. Ach, ich wollte Oma anrufen! Will Tochter nicht unterbrechen. Der Tag vergeht, ich fahr sie heim. Unterwegs denke ich - an Oma. Zu Hause Ablenkung, der Bub zeigt mir irgendwas. Dann Abendessen kochen, sehr aufwändig, sehr anstrengend. Nach dem Essen erstmal Fuß hochlegen. Später bisschen Küche aufräumen. Der Bub erzählt mir was. Bisschen Mausloch schreiben, Fotos suchen, mails angucken, rumspielen. Mir fallen die Augen zu. Im Bett lese ich und denke an Oma. 
Montags hab ich frei. Im Normalfall mach ich Vormittags Haushalt. Letzten Montag aber nicht, als ich mit frühstücken fertig bin und alles gemacht hab, was ich machen wollte oder besser machen musste, fahr ich einkaufen und gönne mir danach eine Auszeit im Auto. Rumfahren, Musik hören, auf einem Parkplatz in Instagram versumpfen. Dann fahr ich nach Hause - es ist halb vier. Und ich rufe endlich Oma an!
 
Mit viel schlechtem Gewissen!




Montag, 22. März 2021

Jubel, Trubel, Heiterkeit

 Naiv ist, wenn man ständig dran glaubt, dass alles gut wird. Oder klappen wird. Oder garnicht so schlimm ist. Oder denkt, au ja das wird schön, alle freuen sich und der Himmel wird blau sein!  Manchmal tut so ein bisschen Naivität ganz gut, es rettet einem gerne mal den Arsch, weil man das Negative nicht mal zu verdrängen braucht - es wird ja vom Naivling garnicht erst in Betracht gezogen! Sehr praktisch. Ich weiß, dass ich naiv bin. Das ist schon von Geburt an so, da kannste nichts machen. Ich fühl mich auch ganz wohl mit meiner Naivität, da kann man nämlich prima den Alltag ein bisschen leichter machen indem man sich über die Kleinigkeiten am Wegrand freut. Weisste, was ich mein? Oh Scheiße Arbeiten - aber schau, da ein Gänseblümchen, ein Eichhörnchen, ein Krokus! So Schön. Oder das Lied im Radio! Oder der Fußgänger, der mich angrinst und schnell übern Zebrastreifen rennt! Da freu ich mich und alles ist kurz ein bisschen besser.

Manchmal ist so naiv zu sein aber auch gefährlich. Ich mein, naiv ist nicht gleich dumm oder blöd, aber wenn man mit keinem Störfaktor rechnet, kann einen die Realität ziemlich hart erwischen.

Der freie Tag. Vor kurzem wurde der freie Freitag auf den Montag gelegt, was mir immernoch nicht gut gefällt. Es ist zwar sehr angenehm, wenn man am Sonntag weiß, haha, ich hab noch einen Tag! Aber am Donnerstag hab ich ein "geschafft"-Gefühl und Jürgen, das Arschloch denkt, es wäre Wochenende. Na egal, es sah so aus, als hätte ich dieses Mal tatsächlich einen freien Montag. Frei = alleine. Zur Abwechslung gab es mal keine Nachtschicht und keine Krankheit und keine geschlossene Schule oder sonstirgendwas. Es bahnte sich ein echter freier Tag an und am Vorabend fing ich an, mich zu freuen. Ziemlich mutig! Denn ca 1 Stunde später kommt die Nachricht, dass der Bub und seine Fee leider morgen zu Hause bleiben müssen. 

War klar oder? Was lernen wir daraus? Freu dich bloß nicht zu früh! 

Allerdings hab ich mir den Tag doch noch gerettet! Ich bin mit dem Auto weg. Erst die Pflicht, dann die Kür - erst einkaufen, dann auf einen Waldparkplatz. Mit einer Flasche Limo, einer Tüte Pommes, Musik und meinem handy. Und da stand ich dann, ziemlich lange sogar, hab Pommes gegessen, David Bowie gehört und mich gefreut, dass einfach keiner da war! Nur ein paar Spaziergänger, die weit weg geparkt haben. Es war so friedlich! Hab mir dann auf Instagramm ein paar "Reels" angeschaut und hab laut gelacht - was für eine gute Idee! Niemand hört mich, niemand sieht mich, ich kann laut im Auto singen oder lachen und meine Musik hören! 

Ich liebe meine Familie, es ist aber nicht das gleiche, wenn jemand nur im Zimmer ist oder wenn er garnicht da ist. Ist eine Gefühlssache und scheinbar brauche ich das ganz dringend. Die ganze Woche halte ich aus - Stress, Hektik, Schmerzen, Leid und Elend. Und dann, in den paar Stunden allein sein, da erholt sich alles in mir! 

Vor allem mein Gemüt. Dann bin ich entspannt und gelassen und kann mich auf den nächsten Montag freuen. So naiv wie immer! 





Samstag, 20. März 2021

Och nöö!

 Moma ist weg! Das ist super schade, moma ist eine von den Guten! In der Chefetage gibt es 4 Kategorien: die Fiesen, die Egalen, die Könner und die Guten. Kann auch variiert werden. Und moma war eine von den Guten - immer nett, immer freundlich, kompetent und super sympatisch! Sie übernimmt im April ihre eigene Praxis. Natürlich hoffen wir, dass es ihr gefällt und dass es ihr gutgeht und dass sie Erfolg hat. Aber wir vermissen sie! So schade!!

Die Verabschiedung war am Mittwoch, da hat sie uns allen was vom Chinesen spendiert. Weil eine andere Ärztin der Kategorie Könner/Fies auch anwesend war, wurde auf genaue Einhaltung aller Auflagen größten Wert gelegt. Zum Beispiel haben wir uns alle einen Schnelltest gemacht, damit wir dann zusammen im Wartezimmer sitzen können. Dass wir jeden Tag zusammen arbeiten, hat damit ÜBERHAUPT NICHTS zu tun! Also, Stäbchen in die Nase und offiziell wissen, dass wir alle sauber sind. Trotzdem wurden direkt nach dem letzten Bissen die Masken wieder brav über das Gesicht gezogen, warum, ist mir unerklärlich. Eigentlich wollte ich gerne über moma's Zeit bei uns reden und über die Gefühle, die sie beim Wechsel hat und wann es los geht und wie die neuen Helferinnen so sind  und sowas. Aber die Unterhaltung war sehr einseitig und drehte sich nur um die Arbeit. Sehr schade. Moma hat sich sehr über unser Entspannungskörbchen gefreut und die Karte, die der Lehrling mit viel Hingabe geschrieben hat. 

Ob Ersatz kommt? Wohl kaum. Die Arbeit kann doch von denen gestemmt werden, die eh da sind! Where's the problem? Mittlerweile träume ich schon von der Arbeit. Gestern Nacht hab ich zwar nach langem Herumgestocher die Vene der alten Dame gefunden, aber dann ist sie in Ohnmacht gefallen und ich konnte keinen Puls mehr fühlen! Da bin ich schleunigst aufgewacht. Der Traum ist neu. Sonst träume ich immer, dass ich zu spät komme, die Praxis nicht finden kann, mich nicht auskenne, weil in meiner Abwesenheit renoviert wurde, und die Pc's gehen nicht, also bei mir, und überhaupt kennt sich jeder aus - bloß ich nicht.  Ich kann nix, ich find nix, ich weiß nix.

Sollte mir das zu denken geben?   ..........   

.............   och nöö!












Freitag, 19. März 2021

böse Welt

 Heute war nicht mein Tag. Die Arbeit stressig, die Aufträge enorm, die Kollegin am Telefon gereizt. Einzig der Lehrling mit dem neuen Haarschnitt war zuckersüß! Steht ihr so gut, sie ist aber auch von Natur aus - wie rosa Zuckerwatte! :) Dann anschließend zum Einkaufen. Die halbe Stadt war heute um halb zwei bei EDEKA, ich bin mir da ganz sicher. Vor der Tür standen Typen vom Johanniter Verbund und haben gnadenlos die Leute angequatscht. Ganz schlechte Idee heute! So schnell wie möglich dran vorbei und in den Laden. Blickkontakt vermeiden! Der Weg durch die Gänge ein einziger Hindernisparcour. Hunderte von Seniorinnen, die mit ihrem Rollator planlos in der Gegend rumstehen, alte Männer, die in der Obstabteilung mit einem Griff 15 Tüten auf den Boden fegen, junge Pärchen, die kichernd um ihren Wagen schwirren und Frauen, die ihren Wagen gezielt in die engste Kurve stellen. Alles verbaut und verstellt, Angestellte bugsieren ihren riesigen Auffüllwägen durch die Leute, vor den Kühlregalen Menschentrauben. Ansammlungen vor der Wursttheke, als gäbs eine Bekanntmachung. Und am Schluss, als man genervt und überhitzt an die Kasse kommt, kilometerlange Schlangen davor. Vor der Tür wieder das selbe - der gleiche Johanniter quatscht mich an, dass er was zum Thema Notarztwagen zu sagen hätte. Weil ich so langsam gehen muss, bedrängt er mich richtig und geht mir somit voll auf'n Sack! Mein Gesicht ist unter der Maske nassgeschwitzt, die Schweißtropfen laufen über die Lippen. Draußen fängt es an, zu schneien. Ein Schneeregen mit Wind von allen Seiten. Beim Ausparken musst du deine Augen überall haben - gleichzeitig. Ständig läuft mir jemand hinters Auto oder fährt mit in den Weg. Die Schulter tut höllisch weh und zu Hause gibt es natürlich keinen Parkplatz für mich. 

Aber daheim überlässt mir Papa das Sofa, ich kann schlafen!! Dann werd ich auch noch bekocht und mir gehts besser! Jetzt sitze ich hier, alleine (!) und wollte mir einen alten Schwarzweiß-Film anschauen, über prime, aber der hängt immer wieder, weil die Internetverbindung am Arsch ist.




Vielleicht sollte ich bald ins Bett gehen. Da ist Frieden. Da tut fast nix weh. Da ist mein Buch. Da ist es schön. 


Dienstag, 16. März 2021

der alte Heuhaufen

 Mir ist aufgefallen, dass meine Handcreme nach altem Heustadel riecht! Die Erkenntnis kam gestern Abend über mich, als ich mir vor dem Schlafengehen die Hände eingecremt hab. Auf der Tube steht "mit Arganöl", aber riechen tuts wie alte Scheune. Das muss nicht so schlecht sein, wie es sich anhört, das ist ein ganz spezieller Geruch! Als Kind war ich öfter mal auf einem Bauernhof und dort gab es auch immer eine Scheune. Da bin ich beim rumstreunern oft reingeschlichen und hab mich etwas gefürchtet, weil da alles so riesengroß war. Vor allem für eine 5jährige. Riesige Feldmaschinen haben da geparkt, alte Wägen und Traktoren und überall waren diese Heuhaufen. Zwangsmäßig gemeinsam mit viel Staub, Dreck und Spinnweben. Und natürlich den Schwalben, die in den Kuhställen und Scheunen ihre Nester hatten. Und das alles zusammen - die Trecker, die Heuhaufen, die Spinnweben und die Schwalbennester - so riecht meine Handcreme!

Memorys ... 



Montag, 15. März 2021

Jürgen vs. Elinor

 Dieses ewige schlechte Gewissen! Dieser Kampf zwischen Hirn und Unterbewusstsein! Mein Unterbewusstsein scheint riesig zu sein. Riesig und vor allem ziemlich dominant. Wenn mein Hirn verzweifelt versucht, ab und zu einen vernünftigen Gedanken zu gestalten, grätscht das Unterbewusstsein dazwischen und macht es sich gemütlich. Es sagt dann Dinge wie "gönn dir!" und "hast du dir verdient!" und das jämmerliche "jetzt nimm doch endlich ab, mach mal 'n Anfang du Simpel" von meinem Hirn geht ungehört unter. Und ich werde von meinem Unterbewusstsein gesteuert. Nennen wir es Schweinehund. Oder Jürgen. Jürgen ist ein Arschloch! Mein Hirn vertritt die Vernunft, sie heißt Elinor. Elinor ist korrekt und diszipliniert. Im Gegensatz zu Jürgen, der immer bloß auf seinen Vorteil und seine Bequemlichkeit bedacht ist.

Kann man dem folgen?
Jürgen ist schuld, wenn ich mir nach dem üppigen Abendessen meine Erdnüsschen hole. Jürgen will auch, dass ich viel Butter aufs Brot streiche oder ab und zu in Nudelexzessen schwelge, während Elinor fassungslos den Kopf schüttelt. Leider ist Jürgen stärker, viel stärker. Deswegen setzt er sich immer wieder durch obwohl ich genau weiß, dass ich auf Elinor hören sollte. Die arme hats nicht leicht.
 
Die Umwelt schreit mich an, sobald ich das Haus verlasse. "HÖR AUF ELINOR, DUMMKUH!" Wenn ich atemlos von 20m Fußmarsch am Auto ankomme und die ganze Länge des Gurtes brauche zum anschnallen. Wenn ich keuchend meine Schuhe aus- und den Arbeitskittel anziehe, der vorne nicht mehr zugeht. Wenn ich am Patienten sitze und mein Bauch eine Kugel ist. Wenn ich mich zufällig in einer Fensterscheibe spiegele und ein bisschen erschrecke. Und dann ist es halb zwölf, Zeit für Jürgen, aufzuwachen und mir den Gedanken meines Käsebrotes in den Kopf zu setzen, das in meiner Tasche ist. Zack Hunger! Ich will dieses Käsebrot! Ich brauche es, sonst sterbe ich spontan.
Und Elinor ist traurig.
 
Mein lieber Waldfeger kennt meine Probleme und hat viel Verständnis. Ihre Elinor ist etwas engagierter als meine und so tut sie viel viel mehr als ich. Wir unterhalten uns übers abnehmen, Elinor fühlt sich bestätigt. 
Wenn es nicht mehr nur die Unannehmlichkeiten des Alltags sind, die mich als Gloria ins Aus stellen. Nicht mehr nur zu kleine Stühle, zu lange Wege, zu tiefer Boden oder zuviel Scham. Wenn außerdem noch die Gesundheit dazukommt, die mir Stück für Stück flöten geht - warum verdammt nochmal hör ich dann nicht endlich auf Elinor und verpasse Jürgen einen Maulkorb? Ich sollte ihn fesseln und knebeln und in den Keller stoßen! Und mit Elinor ein Tässchen Tee trinken - ohne zucker.
Ich weiß nicht was los ist. Kann es soviel Trägheit sein? Feigheit? Faulheit? Frust? Oder Angst vor der eigenen Courage? Was ist der Grund, warum ich nicht mit Feuereifer ein Abnehmprogramm starte?
Meine Kinder machen es mir vor! Gut, der Bub ist frisch in seine Fee verliebt, heute ist 1-monatiges! Wennste verliebt bist, nimmst du unweigerlich ab! Es sei denn, deine Angebetete ist Konditorin. Und Tochter zählt eisern Kalorien. Sie wird immer dünner und wirkt so glücklich dabei! Elinor hat mir mal geraten, mir vor Augen zu halten, was sich alles verbessern würde, wenn ich den Absprung schaffe. Die Liste ist lang, es würde sich halt einfach alles verbessern! Von Gesundheit über Lebensqualität bis zum Selbstbewusstsein - alles!
 
Es ist, als ob ich am Abgrund stehe mit dem Fallschirm auf dem Rücken. Und ich versuche seit 10 Jahren zu springen. 
Aber ich trau mich nicht. Ich nehme den Rucksack regelmäßíg ab. Aber ich laufe nicht runter, ich geh auch nicht die Treppe - ich fahr mit der beheizten Gondel runter, hoffentlich krieg ich einen Sitzplatz.


 

Donnerstag, 11. März 2021

entzückend!

 Und sofort die Quittung gekriegt! Also, was haben wir gelernt? Wenn du ausserhalb deines Tagesrhythmus ein paar hundert Meter woanders rumläufst, kannst du am Abend garnicht mehr laufen! Selber schuld. Ich war heute nach der Arbeit im Dehner. Ich wollte es ja so. Im Dehner hab ich ein Körbchen gekauft, für unsere Ärztin, die nächste Woche geht. Eine von vielen. Ständig kommen Ärzte und kaum hat man sich den Namen reingeprügelt, sind sie schon wieder verschwunden. Manchmal ist das auch richtig schade, so wie bei moma. So eine liebe!! Und weg isse.

Als die Oma vor ein paar Tagen hier war, haben wir in Erinnerungen geschwelgt. Als die Kinder klein waren. Rückblickend erscheint einem ja immer alles viel rosaner als es tatsächlich war. Die Zeit kommt einem so leicht vor, unbeschwert und bunt. Das kommt wegen der Kinder, da ist sowieso immer alles bunt. Man hört Rolf Zuckowski, sieht Wickie und kauft bunte Frottee-Schlafanzüge bei Jacko-o. Der Kindergarten spielt eine große Rolle und abends wird Mama Muh gelesen. Wenn die Oma kommt, gibts Bocka Bocka Bocka Dusss! Was für eine schöne Zeit! Ich weiß zwar noch, wie verzweifelt ich mir meinen Feierabend gewünscht hab, oder Erwachsenen Programm, oder mal eine Nacht durchschlafen zu dürfen, aber trotzdem war es eine schöne Zeit. Ach, ich weiß noch wie schön der Gedanke war, einfach heimzukommen, die Schuhe aus zu ziehen, sich aufs Sofa zu schmeißen und einfach Ruhe zu haben! War ein echter Wunsch damals. Ha! Wie dumm. Das kann ich mein ganzes Leben haben, die Ruhe. Aber kleine Kinder, die um einen rum tanzen und bespaßt werden wollen, das ist (trotz super anstrengend) so ein schmales Zeitfenster!! Wohl dem, der es zu würdigen weiß! Kostbare Zeit. Und wie nix ist sie vorbei! Klingt abgedroschen. Und es darf nur der sagen, der es erlebt hat. Übrig bleibt ein bisschen Wehmut und ein sehr rosa Bild der Vergangenheit. Das sich ganz schnell wieder normal verfärbt, sobald man irgendwo ein Kind plärren hört und sich spontan selbst beglückwünscht, dass es nicht das eigene ist! *haha 

Allerdings kann man sich leider nicht mehr an alles erinnern. Wär super, wenn man das könnte. Zum Glück helfen einen da ein paar Fotos wieder auf die Sprünge! Hier hab ich ein paar Aufnahmen der Zwerge, die uns jeden Sonntagmorgen mit neuen süßen Überraschungen beglückt haben!

Ach ja, die lieben Kleinen ...
















Donnerstag, 4. März 2021

this is a(n old) men's world

Meine neue Playlist läuft! Die ist nagelneu, läuft zum ersten Mal und heißt "deepest 80s" auf Spotify. Find ich voll gut grade!

Nach all den Sabinchen und die Musik's ist mir aufgefallen, dass ich gar keine 80er Jahre Playlist hab, das geht nun wirklich nicht!
Und in Windeseile war sie fertig, lach!!!
Da ist auch "Every breath you take" drauf, das kam heute im Autoradio, als ich schon geparkt hab. Da bleib ich dann gerne mal sitzen und dreh a bissla auf. Als ich also entspannt im Auto sitze und The Police zuhöre, sehe ich einen alten Mann die Straße entlang laufen. Er ist alleine und geht langsam. Bleibt stehen, schaut, läuft weiter. Schüttelt den Kopf. Führt wahrscheinlich Selbstgespräche. Dann versucht er, ein Papier oder sowas mit dem Fuß von der Straße zu fegen. Er hebt es auf, begutachtet es und schüttelt wieder den Kopf. Und wirft es an den Straßenrand. Dann geht er zu seinem Auto. Bleibt wieder stehen. Steht. Steht. Mein song ist schon vorbei, jetzt läuft "Safety dance" prima, ich bleib noch sitzen, fasziniert von dem alten Mann.
Der ist mittlerweile soweit, den Autoschlüssel aus seiner Tasche zu ziehen. Inspiziert die Schlüssel genau. Dann sein Auto. Er wischt mit der Hand über den Lack. Schaut. Geht um das Auto rum, schaut es an, wischt und murmelt etwas. Dann steckt er den Schlüssel in den Kofferraumdeckel und öffnet ihn. Steht da umd schaut. Bewegt etwas im Kofferraum hin und wieder zurück. Schließt den Deckel wieder, ganz langsam. Zu langsam, er will ihn zudrücken aber es geht nicht. Er schüttelt wieder den Kopf und stützt sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Kofferraumdeckel. Dann geht er zu. Er prüft, ob der auch wirklich, wirklich zu ist.
Eigentlich will ich aussteigen, es kommt schon Radiowerbung. Der Mann läuft eine weitere Runde um sein Auto. Bleibt stehen, schaut die Straße runter. Schaut einer Frau mit ihrem Hund hinterher und murmelt etwas, dann geht er kopfschüttelnd zur Fahrertür.
Jetzt steigt er ein, denke ich. Er schließt die Tür auf und fängt an, irgendwas zu wischen.
Das ist der Punkt, wo es mir zu blöd wird. Ein Teil von mir möchte wissen, wie es weitergeht: wird er je mit seinem Auto wegfahren? Aber es ist schon eine viertelstunde vergangen.
Jetzt kramt er in seiner Jackentasche. Hält seine Maske in der Hand. Schaut sie an. Und steckt sie wieder ein. Himmel! In der Zeit wär ich zum Einkaufen gefahren und wär schon wieder zurück! Hätte die Steuererklärung gemacht, schwedisch gelernt, Krieg und Frieden gelesen!! 
Ein letzter Blick auf die Straße und in den Baum am Straßenrand, dann macht er Anstalten sich zu setzen. Aber da richtet er den Scheibenwischer .. ich steig aus und geh zur Haustür. Drinnen zieh ich meine Schuhe und die Jacke aus, trage die Tasche in die Küche, räum sie aus und die Sachen in den Kühlschrank. Dann geh ich Händewaschen und schau nach der Post - ich öffne die Haustür nochmal und schau verstohlen zu dem Mann mit seinem Auto. Er sitzt drin! Immerhin!
Ich setze das Wasser für den Reis auf, wasche die Paprika und hol das Schneidebrett. Dann spitz ich aus dem Fenster - und der Mann beginnt, auszuparken. Heureka!
 
Sachma! Was ist das? Warum?? Zeit totschlagen? Ich hoffe mal nicht, dass er altersmäßig verwirrt ist, schließlich fährt er ja noch Auto! Aber wieso?? Hä?
Und es ist ja nicht der einzige, so viele Opas machen diesen Tanz ums Auto, bevor sie endlich wegfahren! 
"Vor Fahrtantritt sollte sich der Halter vom ordnungsgemäßen Zustand des Kraftfahrzeugs überzeugen." Zieht der Opa das seit 50 Jahren durch? Jeden Tag? 
Zum Auto laufen, aufsperren, reinsetzen, Musik an, anschnallen, starten, los - jeder, der keine kleinen Kinder dabei hat! Eigentlich.
Aber wird man so im Alter? Automatisch? Oder ist das Einstellungssache, so wie es kleinkarierte Klugscheißer tun? Und ist das ein Männerding? Ich hab mal eine Dame betreut, die war Ü80 und fuhr noch ihren Mercedes. Aber wie halt, die hatte bei jeder Fahrt einen kleinen Unfall und ärgert sich über zu eng stehende Staßenlaternen und zu klein gewordene Garageneinfahrten. Der wars wurscht, sie sagt, das Auto hält schon noch und solang keiner was sagt ..
Aber die älteren Herren, meist mit Herrenhandtasche und/oder Filzhut, die finden vor Fahrtantritt jedes Birkenblatt, das sich unerlaubterweise auf ihrem Wagen niedergelassen hat. Und entfernen es radikal! Und regen sich drüber auf. Kopfschüttelnd.




Cute Rat