Manchmal kommt mir meine Welt ziemlich begrenzt vor. Eigentlich kann ich prima arglos drauflos leben und mich an Kleinigkeiten erfreuen, die da so in meinen Alltag gestreut werden.
Aber wenn Tochter da ist und uns an ihrem Dasein teilhaben lässt, merke ich ganz schnell, wie mickrig meine eigene, kleine Seifenblase ist.
Unwillkürlich ziehe ich Vergleiche. Und während Tochter uns von ihrem Osterwochenende in Berlin erzählt, das sie mit ihren Freunden feiert oder vom kommenden Urlaub in Amsterdam mit Freundin, vom Umzug, der bald ansteht oder von fröhlich verbrachten Nachmittagen am Ufer der Pegnitz, mit Gesprächen, Freunden und Frisbee - da mache ich mir Gedanken, wie ich dieses Jahr die Ostereier färbe (sind übrigens ziemlich hässlich geworden) oder freue mich wie Bolle, weil Erebos 2 rauskommt. Ich überlege ernsthaft, mir einen neuen Kuli zu kaufen, weil in der Arbeit kein anständiger aufzutreiben ist. Und ich darf nicht vergessen, den Apfelkuchen zu backen. Davor drücke ich mich schon ein paar Tage.
Aber wie es halt so ist - ich gönne ihr alle Abenteuer dieser Welt! Und Apfelkuchen ist auch wichtig!
Morgen ist Osterfrühstück!
Und überhaupt hab ich grade viel damit zu tun, Ostern und Oma's Geburtstag auseinander zu halten, das liegt dieses Jahr ziemlich nah beieinander und ich bin gedanklich ständig auf der falschen Baustelle. Ist ziemlich verwirrend. Und es gibt so viel zu überlegen!
Allein der anstehende Geburtstag: Ich muss noch was Geheimes fertigmachen, dem Kind auf den Fersen bleiben wegen dem anderen Geheimen, dann steht die Frage im Raum, wo wir Kaffee trinken. Was ist, wenn der Nebenraum nicht frei ist? Wir können gerne (sehr, sehr gerne!) bei uns Kaffee trinken, ich würde ja auch so gern das Spiel weitermachen, das wir Weihnachten abbrechen mussten. Muss ich das ganze Geraffel dann mitschleppen? Dürfen wir in diesem Nebenraum überhaupt so viel Krach machen? Mögen das die anderen eigentlich? Was ist mit Oma's Besuch, sind die dabei oder nicht? Und würden die hierher finden? Wollen die hierher finden? Wo ist Papa, bleibt er weg oder ist er dabei? Wenn wir hier feiern, muss ich an einen Kuchen denken! Und das Lokal reservieren für den Tag danach, zum alljährlichen Schäufele essen! Oh, das mach ich mal besser gleich, Oma wird mich fragen und dann sollte ich ihr ein entspanntes "Ja" geben können.
Und dann ist ja morgen Ostern. Wann steh ich auf? Wann gehts los? Ich muss alles herrichten und vor allem fertig haben! Da ist noch ein Geschenk einzupacken und einiges zu backen, vor allem der Apfelkuchen! Hab ich genug Kaffee? Ist die Kanne für heißes Wasser überhaupt sauber? Und die Tischdecke? Ich muss Oma noch dran erinnern, dass sie die Brötchen-Beauftragte ist.
Am Montag ist Pflichtgrieche und am Dienstag endet ein fröhlich-gemütlich-lustiger Urlaub, der nächste ist erst in 8 Wochen. Das muss man sich mal geben, ACHT WOCHEN ! ! ! !
Und es wird immer wärmer und heißer. Ich schwitze jetzt schon wie ein Emmentaleraufschnitt auf dem Gartentisch ...
(Visionen von klatschnassen Sommer-Horror-Nächten ziehen an mir vorüber!)
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Ich mach jetzt Musik an und backe meinen Apfelkuchen! Alles wird gut!