Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Mittwoch, 29. Dezember 2021

Frö-hö-liche Weihnacht überall!

 Weißt du, was eine Schreibflaute ist? Genau das hatte ich die letzte Woche.

Ist aber auch kein Wunder, ich hab gar keine Zeit gehabt zu schreiben. Oder ans schreiben zu denken. Weihnachten hat mich komplett vereinnahmt und jetzt, die ersten Tage danach, macht sich Erschöpfung breit und ich muss ganz viel "couchen" . Einzig die Waschmaschine läuft. Und die Geschenke sowie etliche Weihnachtsspuren sind bereits aufgeräumt. 

Weihnachten war schön! Der Baum wurde seit langem mal wieder in blau geschmückt, das sieht sehr schön dezent und unaufdringlich aus. Eigentlich müssten wir mal neue Baumdeko besorgen. Mal ganz was anderes.
Dieses Jahr war ich mit Sohn allein beim Baumschmücken und wir waren echt spät dran. Normalerweise gleich nach dem Frühstück am Vormittag. Nachmittags gingen wir - in normalen Zeiten - einen Kaffee trinken oder noch früher in die Kinderchristmette. 
Dieses Jahr war wieder alles anders. Das mit dem Frühstück haben wir plangerecht mitgenommen, allerdings voll spät. Alles verschiebt sich. Aber das hat eigentlich  nur bedeutet, dass es ein sehr entspannter, chilliger Tag war.

Abend gabs den obligatorischen Fisch mit Kartoffeln und Weihnachts-Sosse. Die gibts tatsächlich nur an Weihnachten! Und dann kam die Bescherung.
Die Kinder haben mich überzeugt, dass sie jetzt dann doch in einem Alter wären, wo sie hier unten bei uns bleiben können, und nicht oben in ihren Kinderzimmern auf das Läuten des Glöckchens warten müssten. Jaaa sie haben recht, die Zeiten sind jetzt dann doch mal vorbei. Also organisierten wir eine Geschenke-Kette und die Päckchen wurden von Hand zu Hand bis untern Christbaum gereicht.
Der Fernseher wurde auf stundenlanges Kaminfeuer programmiert und Malinda sang "Stille Nacht" für uns. ( link zu silent night )
Da wir um die Geschenke würfeln, hatten wir Spaß bis halb zwölf nachts! Nicht unser Rekord ;-) Und schön wars wieder! Ich liebe Weihnachten!

Richtig lustig wurde es am 26.12., als die ganze Familie da war. Wir haben ein Spiel, das wir am Nachmittag spielen (da ist mir jetzt echt kein anderes Wort eingefallen) und das find ich ganz klasse! Nicht nur, weil ich es selber gemacht hab, sondern weils echt Spaß macht!
Wir wiederholen es bald, weil unsere Fee dieses Mal nicht dabei war. Dann mach ich Fotos.

Ja und jetzt ist der Trubel vorbei und ich merke, wie die ganze Anspannung abfällt. Ich brauch grade viel Harmonie und Rube, das ufert auch gern ein bisschen aus - ich hab mir schon alle drei Sissi Filme auf Netflix angeschaut! Und vor Rührung geheult!

(...)

Irgendwas stimmt mit Hasi  Sabine nicht ... 

Was ganz seltsam ist: Die ganze Zeit hatte ich keinerlei Weihnachtsstimmung. Das ist nicht direkt das seltsame, das passiert mir eigentlich jedes Jahr, seit ist kein Kind mehr bin. Aber dieses Jahr hatte ich ein Schlüsselerlebnis! Als ich Donnerstag Abend von der Arbeit nach Hause gefahren bin, hörte ich zufällig im Radio die Übertragung des Advent-Singens aus dem Stadion. Da waren Chöre und ein Haufen Leute, die Weihnachtslieder gesungen haben und zwischendurch war Programm.
Ein Vorlesekind hat die Weihnachtsgeschichte vorgelesen, sehr süß und herrlich kindlich. Danach sang das Stadion Ihr Kinderlein kommet und O du fröhliche. Und ich saß im Auto und bin da irgendwie voll eingetaucht. Ich hab mich plötzlich an das Kribbeln der Aufregung erinnert, das man als Kind an heilig Abend spürt. Das Nicht-Wissen, was noch passiert und was man geschenkt bekommt. Das Feierliche. Das Besondere!
Das kindliche Vorlesen hat mich an die Krippenspiele mit den Kindern erinnert, die wir früher organisiert haben. Wie ich voller Stolz und Rührung meinen Kiddies zugeschaut hab. Und das Chorsingen hat Gänsehaut verursacht und DA hatte ich tatsächlich ein sehr kurzes, aber überwältigendes Weihnachtsgefühl! Das war schön ! 
(Ehrlich gesagt hab ich Rotz und Wasser geheult!)

Siehste, irgendwo in den Tiefen des Unterbewusstseins steckt noch ein kleiner Weihnachtsfunken!







super schöne, neue Sektgläser!











Donnerstag, 23. Dezember 2021

Kostbare Zeit

 Es ist Donnerstag, 23.12.21, 16:56 Uhr - noch 1 Stunde und 4 Min bis Feierabend!

Normalerweise ist die Praxis auch um diese Zeit noch rappelvoll mit angeschlagenen, leidenden und/oder impfwütigen Leuten,
aber heute halten sich die Patienten zurück. Schon heute Vormittag wars ungewohnt ruhig. So  ruhig, dass ich alles aufgeräumt und weggeheftet
hab, was seit Monaten im Labor rumliegt. Zeug, dass man irgendwann erledigen müste, aber nie Bock drauf hat. Oder Zeit.
Jetzt hab ich hier leere Fächer und eine aufgeräumte to-do-Liste. Vor Weihnachten noch fix alles klarmachen!
Unserer Chefin wurde mittags auch schon ihr Geschenk überreicht, ein wenig origineller Gutschein für eventim, zusammen mit einer
riesigen Christrose! Und sie schenkt uns im Gegenzug eine schicke Schale für Süßigkeiten auf einem Holz, mit einer kleinen Engelsfigur.
Weil wir engelhafte Arbneit leisten! In der Schale sind Smarties, einzeln bedruckt mit unserem Praxislogo! DAS ist originell!
 
Tatsächlich ist mir ein bisschen langweilig. So ungewohnt! Ich bin seit Wochen und Monaten nur mit hängender Zunge aus der Praxis
geschlichen und grundsätzlich viel zu spät. Es ist einfach zuviel. Wir haben ja schon vor Corona gejammert, aber jetzt keuchen wir nur noch.
Dann irgendwann fangen wir an zu pfeifen, und zwar auf dem letzten Loch! Und dann fallen wir in Schockstarre. Oder wir explodieren. Das
wird man dann sehen.
Aber heute waltet die Gnade in diesen Räumen! Ich hab so viel Zeit, dass ich hier diesen Text schreiben kann. Irre!
Eben ist Kollegin Exi gekommen um uns zu besuchen. Das ist schön!! Wir feiern den bestandenen Abschluss unseres Ex-Azubis und vermissen gemeinsam unsere Zeit, die wir hier zusammen waren. Exi fehlt halt immernoch.
 
(Seufz)
 
Zu Hause würde ein Haufen Arbeit auf  mich warten. Die Wäsche zB, die hab ich sehr vernachlässigt. Es fängt langsam an, sich zu türmen. Aber solange wir noch genug Socken und Unterwäsche haben, muss das erstmal warten. Es gibt auch eine Option, die Betten mal wieder frisch zu beziehen, das wär dann doch mal nötig. Genauso wie die ganzen Kissenbezüge im Wohnzimmer. Am 2. Feiertag hab ich die Bude voll mit Leuten, da wärs doch nett, wenn die Kissen nach frisch gewaschen duften und nicht nach Ziege müffeln. Gell?
Die Geschenke für morgen hab ich schon alle eingepackt, einzig die Schleifen fehlen noch. Das muss ich heute abend nachholen. Päckchen sollten eine Schleife haben.
(ich merk schon, dass dieser Blogeintrag ziemlich tiefsinnig ausfällt.)
 
Was ich sonst noch machen muss: Cookies backen, das Weihnachtsspiel fertig machen, mit Waldfeger Buzzer organisieren, duschen, und irgendwas. was ich jetzt vergessen hab. Die Liste ist im Handy.

Auch wenn es immer soviel Arbeit ist und jedes Jahr viel Vorbereitung erfordert, freu ich mich trotzdem immer auf Weihnachten. Immer wieder.
Das hat sich seit Kleinkind so verankert. Und ich liebe Drei Nüsse für Aschenbrödel! BÄM! Und ich steh voll auf Wham ! BÄÄMM! Und wenn an hl. Abend Stille Nacht erklingt, krieg ich feuchte Augen! BÄÄÄMMM!!!
 
So, 17:48 Uhr, ich räum mal zusammen.
Damit ich auch pünktlich gehen kann - schließlich ist morgen Weihnachten! Tralalalaaaaaa!



Samstag, 18. Dezember 2021

Blognacht Nummer 4

 Hurra da bin ich wieder! Fast wär das nichts geworden mit dem Mausloch und mir heute. Es ist Freitag und ich bin wirklich, völlig und total platt! Mittags schon ein Stündchen hingelegt, dann Besorgungen machen und das war vielleicht anstrengend, mein lieber Scholli! Dann bin ich vor lauter Erschöpfung zu Hause nochmal eingeschlafen, bis mich der Bub mit dem Abendessen zur Ordnung gerufen hat. Im TV läuft gerade "Bad moms 2"  und ich hab wirklich überlegt, soll ich oder soll ich nicht ... die couch ist so bequem .... aber dann hat mir meine Elinor eine Watschn gegeben und ich bin aufgewacht!

Hallo? ES IST BLOGNACHT !! Ab mit mir nach oben, Tee und Nüssle wird mir hochgetragen, also los geht's!!

Ich hab wieder ein bisschen Schwierigkeiten, mich in zoom reinzuwählen. Endlich drin, hab ich keinen Ton. Waaaah! Es hat doch schon angefangen und ich hör nix, ich seh nur Anna Koschinski  sprechen. Ich tippe wie wild überall hin, soll ich den Sohn holen? Nee ach komm, mach dich nicht lächerlich, wegen dem bisschen Ton! Und plötzlich ist er da, der Klang der Stimmen! Heureka! Ich wollte hallo sagen und mich zur Stelle melden, kam aber leider nicht zu Wort. Solche onlinetreffen sind mir noch sehr ungewohnt. Na, egal, ich bin da und ich bin sichtbar. Ich sollte jetzt vielleicht mal anfangen, den Impuls näher anzuschauen, der da lautet:

Bei dieser Aufgabe gebe ich mir mehr Mühe als erwartet.

Ach das ist wieder schwierig. Eigentlich geb ich mir meistens Mühe bei dem, was ich tu. Ok in der Arbeit bin ich mittlerweile dermaßen demotiviert, dass ich nur noch das tu, was ich tun muss. Ohne Chichi. Leider gleicht meine Tätigkeit in der Praxis immer mehr einem Fließband, immer mehr Akkord – und da ist nix mit kreativ arbeiten, da machste, was verlangt ist. Schade eigentlich.

Mühe geb ich mir natürlich trotzdem, ist ja mein Job und ich mag ihn. Trotz allem. 

Vielleicht, weil's grad aktuell ist, ist es die Weihnachtszeit? Nee das stimmt nicht. Ich bin da eher ein faules Weihnachtsstück! Wenn ich seh, wie sich andere da reinhängen und sich Mühe geben mit dekorieren, mit Plätzchen backen (viele schon Anfang Dezember!) und mit dem Essen, Einladungen und wat nich alles – da bin ich nah dran am Grinch!
Ich hab echt wenig Deko. Ich wüsste garnicht, wie ich das aufstocken könnte. Außerdem gefällt mir das meiste eh nicht. Weihnachtskitsch. Bekannte posten stolz ihre dekorierten Wohnungen und ich denk mir – echt jetzt? (mit hochzgezogenen Augenbrauen und spöttischem Gesichtsausdruck. Ganz wichtig.) Da blinkts und glitzerts und wackelt und schalmeit es aus jeder Ecke. Ich mags nicht überladen daheim oder am Ende sogar kitschig. Nein danke. 

Und Plätzchen back ich nicht, nur cookies. Meine Männer mögen halt nur die. Weihnachtsplätzchen hol ich mir von unserem Bäcker des Herzens. Die machen die selber und die sind saulecker! Und ich spar mir Arbeit.

Richtig Mühe geb ich mir bei den Geschenken.

Ich bestehe darauf, dass es Geschenke gibt, zumindest für die Kinder. Und die Tradition, dass um die Geschenke gewürfelt wird, will ich auch unbedingt aufrecht erhalten. Einfach weil es Spaß macht! Und ich will das so! (lacht)
Also zerbreche ich mir den Kopf, schau mir die Wunschzettel an und versuche, mir Überraschungen auszudenken. Ich hänge sehr an dieser Tradition, auch wenn ich mich mal langsam bremsen könnte. Schließlich sind die Kiddies mittlerweile 20 und 25 jahre alt. Man könnte ein "erwachsenes" Weihnachten feiern.

... nö!



Am zweiten Feiertag treffen wir uns hier, so es Corona denn zulässt, und wir spielen das Weihnachtsspiel! Das ist was tolles, ich steh da voll drauf!

Vor 2 Jahren hab ich angefangen, ein Ratespiel zu entwerfen. Fragen aus jedem Jahrzehnt von den 70ern bis heute. Fragen zur Politik, zur Mode, zu Trends, regionales, alles mögliche und nur positives! Mit einem Glücksrad. Und einer Musik-Rubrik, Melodien aus Serien und TV Sendungen der letzten 40 Jahre. Jeder hat etwas in der Hand, was Krach macht – eine Tröte, eine Pfeiffe, (...) und wer meint, die Antwort zu wissen, buzzert. Für jede richtige Antwort gibts einen Punkt in Form von Smarties. Der Gewinner hat einen Haufen Smarties, Ruhm & Ehre!
Das macht so Spaß! Nicht nur das Spielen, auch das Entwerfen hat Spaß gemacht! Allein die Melodien – würdest du auf Anhieb die Tielmusik von "Der große Preis" erraten? Oder " Mit Schirm, Charme und Melone" oder "Herzblatt" ? Ich hab über 100!


Letztes Jahr ist es leider ausgefallen, aber dieses Jahr klappt es hoffentlich! Ich freu mich sehr! 
Da hab ich mir mehr Mühe gegeben, als erwartet. Aber so richtig Mühe wars ja nicht, hat ja Spaß gemacht! Kann Mühe Spaß machen? Gut, so etwas positiver Stress ist nicht verkehrt, das spornt oft an. Vor allem, wenn man das machen will, was man gerade tut. Und nicht muss

Ein Umzug zum Beispiel. Oder ein Flohmarkt. Eine Freundin und ich haben vor ein paar Jahren den Siedlungsflohmarkt Bauernfeind ins Leben gerufen. Einfach, weil wir zuviel Zeug zu Hause hatten. Das war echt eine Mammutaufgabe und ich hab mich richtig reingehängt. Planen, entwerfen, genehmigen und eintragen lassen, Werbung machen, Flyer und Plakate drucken, einen Sponsor suchen, Flyer verteilen!! Allmächt, bei den ersten beiden Flohmärkten haben wir die Flyer noch in jeden Briefkasten verteilt. Im ganzen Stadtteil. Was für ein Aufwand!

Ich denke, ich kann wirklich behaupten, da hab ich mir mehr Mühe gegeben, als erwartet. Hier ist die webseite, die ich gebastelt hab, falls es jemand interessiert. Wer weiß, ob und wann der Flohmarkt wieder stattfindet.

link Bauernfeind Flohmarkt

Es war ein tolles Gefühl, zum ersten mal durch die Siedlung zu fahren und zu sehen, was ich auf die Beine gestellt hab. All die Leute, die ihre Verkaufsstände aufgebaut haben und alle, die durch die Straßen bummeln, die sind da, weil ich es angeleiert habe. Cooles Gefühl!

Es gibt bestimmt noch etliche Ereignisse, bei denen oder für die ich mir wirklich sehr viel Mühe gegeben hab, aber das will ich nicht aufzählen hier. Das ist Angeberei. Das klingt nach Eigenlob. Oh wie ich das hasse! Eigenlob! Ich kenn einen, der sehr in sich selbst verliebt ist und das lässt er sich auch echt raushängen! Es ist nervig und man mag eigentlich garnicht mehr zuhören. So will ich nie sein! Himmel!

Mühe geben.

Eigentlich mach ich das gerne, wenn ich meine, es lohnt sich. Und wenn es mir oder den anderen Spaß macht, dann lohnt sich das allemal! Ich liebe es, anderen eine Freude zu machen! Es ist für  mich total schön, jemandem etwas gutes zu tun. Und dann häng ich mich auch richtig rein. 

Grade eben war der Bub bei  mir und hat mir über die Schulter geschaut. Hab ihn gefragt, wobei ich mehr gebe als erwartet und das Kind sagt – bei deinen Kindern, da gibst du alles! Hach, isser nicht süß? Dabei ist grade er derjenige, der alles gibt! Er ist im ersten Studiensemester und muss so viel lernen! Ich staune nur, wieviel die (beinah hätt ich Kinder gesagt) wieviel die Studenten da lernen und leisten müssen! Das hätt ich nie geschafft, niemals! Er lernt jeden Tag bis in die Nacht und sagt uns dann, dass er sich auf die Weihnachtsferien freut – da kann er ein bisschen aufholen! 
Das hätt ich schon lang geschmissen. Da fehlt mir die Disziplin. Der Biss. Der Ehrgeiz! Ich finde es bewundernswert, was er da auf die Beine stellt!


Dieses mal fand ich den Impuls etwas verzwickt. Ich hänge seit über 20 min, komm nicht weiter. Und an dieser Stelle schickt mich Anna Koschinski ins Bett. Das wird heute nix mehr.

Ich folge. Nachti!


Hey! Das war ein guter Tipp, heute ist mir was eingefallen!

Wobei ich mir wirklich mehr Mühe gebe als erwartet, ist das positive Denken! In allem muss etwas positives stecken, überall gibt es etwas, für das es sich lohnt! Ich weigere mich, zu verzweifeln. Und ich will viel lieber Optimist sein, als alles nur schlecht zu finden. Ich hab doch viel mehr davon, wenn ich mir selber kleine Meilensteinchen setze, die ein Grund zum drauf freue darstellen.
Die Arbeit in der Praxis ist zur Zeit wirklich hart und geht an die Substanz - ABER in einer Woche ist Urlaub! Und Weihnachten! Voll der Grund zum freuen! Nur noch 3 Arbeitstage!

Die Maske nervt sehr, ABER dadurch muss ich keinen Patienten riechen, wenn ich beim Blutabnehmen nah dran bin! Hurra!

Ich hab ständig Schmerzen bei jedem Schritt, ABER ich bin sicher, irgendwann wirds besser! Gleich im Januar starte ich eine Facharzt-Ralley. Mir ist bestimmt noch zu helfen! Und dann, wenn ich mich mehr bewegen kann, schaffe ich auch den riiieesengroßen Sprung zum Abnehmen und schwupps - Leben schön!


Siehste? Positiv denken und alles ist halb so wild. 

Und da geb ich mir echt Mühe, mehr als jemals verlangt!


Gehabt euch wohl!


#blognacht, #https://annakoschinski.de/

Montag, 13. Dezember 2021

12 von 12 - Dezember edition

 Es ist ein wunderschöner, kalter Sonntag Morgen und ich bin richtig gut drauf! Wir haben hier blauen Himmel, etwas Restschnee und meine Schmerzen haben gestern schon alles gegeben, so dass ich heute eine Chance auf halbwegs unbeschwertes Dasein hab! Hurra!



siehst du die Katze im Fenster rechts oben? Ziemlich mutig!



Die Tochter und der Waldfeger haben sich angekündigt für heute Nachmittag, da freu ich mich auch drauf! Leider ist die Fee erkrankt und kann nicht kommen. Gute Besserung Süsse!

Außerdem findet heute wieder ein blog-event statt, ich habs nicht vergessen!

Viel Spaß bei  

Dezember-edition


Punkt 6:20 wache ich auf, mein Unterbewusstsein denkt, es ist ein Arbeitstag und somit höchste Zeit zum Aufstehen. Aber ich weiß es besser! Haha! Nach einem kurzen Abstecher ins Bad verkrieche ich mich wieder im Bett. Dem einzigen Ort, wo mir nichts weh tut. Da wär ich schön blöd, wenn ich kostbare Bettzeit verschwenden würde!

Bis halb zehn gönn ich mir süsse, peinfreie Zeit, dann verspüre ich Kaffeegier und geh nach unten. Kaffee muss! 



Der Mann ist natürlich schon wach und schaut Biathlon. Yeyy. Naja, meistens hab ich den Fernseher unter Beschlag, da darf er auch mal sein Sportgedöns gucken. Ich kann echt großzügig sein! Ja ich weiß.



Die Leute sind irgendwann fertig mit Skifahren und ich bin dran. Zack – Märchenstunde! Heute läuft Aschenputtel mit Simone Tomalla als böse Stiefmutter, das passt mir grade recht! Ich verfolge gespannt das Märchen, check dabei alle Nachrichten und freu mich auf das Sonntagsfrühstück. 



Der Bub verdrückt sich wieder in sein Zimmer, ohne zu sehen, wie die Geschichte aus geht! Kopfschütteln! Er sagt, er schätzt, dass er es schon weiß. 

Höhö

Ich hab grade ein Märchen overload. Gestern kam Die Schöne und das Biest mit Emma Watson, davor Cinderella und heute Aschenputtel. Herrlich!

Nach dem Märchen raffe ich mich auf und schleich mich hoch ins Bad. Bisschen Pflege und Haarewaschen. Kennst du das, wenn du in der Wanne bist und laut Musik laufen hast – und genau dann kommt ein peinliches Lied, brüllend laut und du hoffst nur, dass grade niemand unten die Straße lang läuft!!



Jetzt grade läuft vintage Weihnachtsmusik während ich schreibe.


Nach dem Föhnen und der nächsten Ladung Wäsche kam die Tochter an. Ich freu mich immer, wenn sie zu uns kommt! Fühl ich mich doch gleich viel kompletter. Und der Nikolaus wartet ja auch noch auf sie. Wir zünden Kerzen an, essen Lebkuchen, trinken Tee und quatschen!



Leider erzählt uns Tochter auch etwas, was ich so schnell nicht verarbeiten kann. Eine Hiobsbotschaft sozusagen. Das einzige, was für mich arbeitet, ist die Zeit. Es wird hoffentlich noch viel Zeit vergehen, noch viel passieren und vielleicht, mit sehr sehr viel Glück, wird sich auch noch etwas ändern. Und jetzt mag ich nicht mehr drüber nachdenken, ich bin die Königin des Verdrängens - also tu ich das jetzt auch!

Zack ist es finster und ich fahr die Süße nach Hause. Es fällt mir schwer, grade weil ich in letzter Zeit so viele Kinderbilder durchgeschaut hab. Ich möchte sie immernoch bei mir haben. Wann hört das eigentlich endlich auf, dieses Gluckenhafte Getue? Mein Verstand hat ja akzeptiert, dass sie erwachsen ist und eigenständig. Viel eigenständiger als ich in dem Alter war übrigens. Aber frag mal mein Mutterherz, mein lieber Scholli! 

Zum Abendessen gabs eine Reispfanne mit Fisch - da ist drin Fischfilet, Shrimps und Thunfisch. Voll lecker! Ein gelbes Essen!




Danach gabs ein bisschen Heute Show mit dem Mann und dem Bub, anschließend, als der eine eingeschlafen und der andere nach oben gegangen ist, kommt Mama-TV. Aktuell schau ich mir die Serie "Downton Abbey" nochmal an, weil es eine neue Staffel gibt.


Maggie Smith ist unübertroffen!

Kurz vorm Schlafengehen brauch ich noch meie übliche Dosis Drogen, damit ich mich am nächsten Tag bewegen kann und dann tauche ich ein in die Welt von russischen Clans, mutigen Frauen, Schutzgelderpressung und illegalen Handynachrichten. Vanitas 3 von Ursula Poznanski!




Morgen hab ich frei und möchte Plätzchen backen. Außerdem hab ich gesehen, dass Sissi Filme auf Netflix laufen! *lach

Das war's mit 12 von 12 im Dezember. Ich hoffe, es hat ein bisschen gefallen!

***


Hier hab ich noch ein Bonus-Bild, die Kinder waren einverstanden und wollten ins Mausloch.
Hier, meine zwei Herzenskinder











Freitag, 10. Dezember 2021

Ein Freitagsfüller - wieder mal

 Servus! 

Mit Entsetzen hab ich festgestellt, dass ich letzte Woche den Freitagsfüller vergessen hab! Oje! Arbeitsbedingtes Hirnsieb! Gestern Abend kam mir der Gedanke, dass ich das Mausloch ein bisschen vernachlässige. Aber das ist keine böse Absicht oder Langeweile oder sonstwas fieses - ich bin einfach so platt, dass ich nicht viel denken möchte. Zumindest außerhalb der Arbeit. 

Allerdings war gestern dieser Gedanke da und ich hab überlegt, was eigentlich an Schreibterminen so ansteht. Wann ist eigentlich die nächste Schreibnacht? Allmächt, was für ein Datum ist heute? Und was ist mit 12 von 12? Da war doch noch was ... ach ja, der Freitagsfüller! Jetzt aber schnell, ist schon dunkel draußen!

Da isser, der Freitagsfüller von Barbara auf scrapimpulse

Als ich heute morgen aus dem Fenster schaute, hab ich gecheckt, ob die Scheiben der Autos gefroren sind. Zum Glück nicht, muss ich nicht kratzen. Zu mehr war ich nicht fähig, es war viertel nach fünf und ich nur körperlich anwesend. Es ist Frevel, so früh aufstehen zu müssen!

..... macht für mich überhaupt keinen Sinn. Ja - was? Und hier hänge ich jetzt. Seit Stunden schon. Wie ein kleiner black out, eine Schreibhemmung oder besser gesagt, eine Denkhemmung. Keine Ahnung, was für mich keinen Sinn macht ... der fränkische Winter? Die Laune der Leute? Das rasend schnelle Wochenende? Dass ich nicht schlafen kann, obwohl ich vor Müdigkeit umkippe? Wir werden es nie erfahren!

Das schönste Geschenk für mich zu Weihnachten wäre eine komplette Familie, die zusammen das geniale Weihnachtsspiel spielen würde!

Manchmal ist es einfach. Würde man die Zahl der Patienten reduzieren, die täglich in  unsere Praxis einfallen, würden wir uns alle wohler fühlen! Eine kleine Änderung am Bestellkalender nur, ein bisschen weniger!

Glaubst du an das Gute im Menschen? Oder ist die Gesellschaft so Gier- und Missgunstgesteuert, dass es keine Rettung mehr gibt? Eigentlich bin ich ja von der naiv-optimistischen Sorte. Alles hat etwas gutes, sinnvolles oder hintergründiges. Oder irre ich mich da? Die Zeiten sind nicht förderlich dafür

Wenn ich diesen Freitags-Füller ausgefüllt habe, spiele ich mit dem Gedanken, ins Bett zu gehen. Bin schon wieder hundemüde und außerdem wartet ja mein Buch mit der tapferen Heldin auf mich! 

Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf mein Buch im Bett, morgen habe ich geplant zu backen und zu waschen (oder umgekehrt) und Sonntag möchte ich schreiben und lesen und schlafen und das Sonntagsmärchen gucken!


Das war's, das war mein Freitags-Füller. Etwas negativ angehaucht heute, aber das wird sich bestimmt wieder ändern. Das Joch der Woche liegt noch auf mir, morgen wirds besser!

*zwinker






Mittwoch, 8. Dezember 2021

ingenting fungerar längre - nichts geht mehr

Hallo am Mittwoch!

Erst hab ich mir gedacht, heute biste mal richtig produktiv! Es ist Mittwoch, das bedeutet für die Artzhelferin einen freien Nachmittag und damit kann man arbeiten! 13 Uhr Dienstschluss und los gehts in die Freiheit!
Zur Auswahl standen: einkaufen, Wäsche aufräumen, Wäsche bügeln, eine Liste erstellen mit den Weihnachtsgeschenken was für wen und vor allem wieviel, Haare waschen, Mausloch schreiben und kochen. So. 
Realitätscheck: Es war so viel aufzuarbeiten, dass ich erst kurz vor drei aus der Praxis raus bin. Der Zustand, in dem ich mich da befand, war erbärmlich! Alles tut weh, die Augen überanstrengt, brennen, sind knochentrocken. Ausserdem schneit es wie in einem Kinderweihnachtsfilm. 
(Was das damit zu tun hat weiß ich jetzt auch nicht)
Also ab nach Hause. Dort überlege ich ernsthaft, ob ich es mit meinen müden Knochen schaffe, nach oben zu gehen und mich umzuziehen. Und falle so wie ich bin auf die Couch. 3-2-1 eingeschlafen. Das Los aller Mfa's zur Zeit. Jede freie Minute wird zur Regeneration gebraucht!

Probleme, die Freizeit zu gestalten? 
Werde MFA - keine Freizeit, keine Probleme!

Die Wäsche kann bis zum Wochenende warten - ich hab genug Unterwäsche.
Einkaufen geht der Mann. Kochen kann er auch. Good boy!
Die Liste hat auch noch Zeit, Weihnachten ist ja nicht morgen.
Kurzer Blick in den Spiegel - ja die Haare gehen schon noch ein, zwei Tage. Ich muss mich ja nicht zwingend anschauen und die anderen - mir doch Worschd!
Mausloch schreiben - ja das geht. Das ist was angenehmes. Auch, wenn mir eigentlich gar kein Thema eingefallen ist und ich einfach nur bissl rum motzen will.
Schließlich ist das hier meine Zuflucht. Also auch meine ganz eigene Motzhöhle!

Jetzt hab ich mein Nickerchen gemacht, fein gegessen und es läuft TV total. Wenn jetzt noch der Bub seinen Heimweg durch den tiefen Schnee findet, ist für ein Stündchen die Welt in Ordnung. 
Dann muss ich ins Bett. Ich bin fix und alle, ich kann nämlich nicht mehr schlafen! Also nachts, wo es echt Sinn machen würde. 2-3 Stunden höchstens und das nicht am Stück. Was für ein Elend! Tagsüber bin ich jederzeit und überall schlafbereit.

Es könnte natürlich auch ein bisschen an meinem Buch liegen, das ich immer vor dem Einschlafen in die Hand nehme. Was für ein genialer Moment: geputzt, gestriegelt, gebürstet und gecremt unter die Wasserbett-warme Decke schlupfen und dann das Buch vom Nachttisch angeln und in andere Welten eintauchen! Hach!!!!
Aktuell in einen heimlich provozierten Krieg zwischen dem russischen und dem armenischen Clan. So spannend!!!!! Ein Poznanski eben. Vanitas, rot wie Feuer. Siehe rechts.

Das gönn ich mir. 

Chiao!







Sonntag, 5. Dezember 2021

... und jeder nur 1 Kreuz!

Ja toll jetzt ist es soweit. Gerade eben wollte ich ein vorweihnachtliches Fotobuch beginnen. Nachdem ich tagelang alte Fotos sortiert, gescannt, abfotografiert und bearbeitet habe, setze ich mich ins Schlafzimmer an meinen Lieblings Rechner. Der leider schon sehr betagt ist - 16 Jahre alt, für einen Rechner quasi eine Mumie. Schön mit Windows XP drauf. Und jetzt kann ich kein einziges Fotobuch-Programm mehr öffnen! 

Es fing mit dem Mausloch an, da konnte ich auf einmal nur noch lesen - aber nichts mehr schreiben oder gestalten. Da hab ich mich arrangiert und über andere Schreibprogramme den Text verfasst - per mail an mich selber geschickt, runtergerannt ins Wohnzimmer, auf dem Laptop geöffnet und eingefügt. Ging schon. Aber nach und nach konnte ich keine Seiten mehr öffnen und heute liefen 6 Fotobuch-Angebortsseiten ins Leere. So ein Elend! Das Problem ist, wenn ich meinen (ebenfalls im hohen Alter befindlichen) Laptop vom Kabel lasse um ihn hoch zu tragen, kann ich 24 Stunden lang das Touchpad nicht mehr bedienen.. Da bewegt sich der Cursor nur noch ruckartig und nach 5 Min wirst du aggressiv und kriegst Mordgedanken. Das mögen wir nicht.  Also lasse ich ihn da, wo er sich wohl fühlt. Im Wohnzimmer neben der Couch. 
Da unten kann man aber nicht so gut arbeiten, da tut dir nach 30 Min alles weh. Was für eine verzwickte Situation! Kaiser Franz würde jetzt sagen: Da ist guter Rat teuer!

Und nicht nur der gute Rat - auch ein neuer Rechner!  Meinen kuscheligen Arbeitsplatz im Schlafzimmer möchte ich nicht aufgeben. Schon allein wegen der Schreibnächte jeden Monat!


 Sowas kann ich jetzt garnicht gebrauchen. Ich bin sowieso etwas angeschlagen. Gesundheitlich und seelisch und körperlich und überhaupt! Die letzten Tage hatte ich eine schöne Magen-Darm-Geschichte, die jetzt hoffentlich vorbei ist. Donnerstag bin ich wieder nach Hause gegangen worden, es hätte ja sein können, dass ich ansteckend und somit gefährlich bin. Ausgerechnet dann, wenn etwas Luft in der Bestellliste ist und ich einen angenehmen, gechillten Arbeitstag gehabt hätte. Und zur Krönung fand heute das lange geplante Kollegen-brunching statt. Ohne mich.
Seelisch bin ich auch angekratzt. Erstens wegen der allgemeinen Schieflage und zweitens, weil fast niemand gut drauf ist gerade. Daheim sind alle grantig - bis auf der Bub und seine Fee. Und jetzt kommt auch noch ein Weihnachts-Beef dazu, wegen der neuesten Verhaltensregel-Ergüsse von König Söder. Da prallen bei uns höchst verschiedene Meinungen aufeinander, leiden wird dabei unser Weihnachten. Ich seh's kommen!
Und körperlich schauts ganz finster aus. Da hab ich aber derzeit keinen Nerv, mich dahinter zu klemmen und einen der hundert Ärzte aufzusuchen. Im neuen Jahr kann ich wieder Stress machen, jetzt mag ich nicht.

Jetzt geh ich runter, bekoche die Bagage und schau mich nach einer Fotobuchschreiblösung um!

Chiao!

Sonntag, 28. November 2021

O Heiland

 Es ist gemütlich hier. Ich sitze am Couchtisch mit einer Kanne Himbere-Lemon-Tee, schreibe ins Mausloch und auf youtube ist eine playlist an: vintage songs aus den 30/40ern, (sowas hier: Schreibmusik ) . Die Kinder sitzen da drüben und lernen hochkonzentriert. Es ist 16 uhr und es beginnt schon, dunkel zu werden. Mir gehts wieder besser und heute Abend gibts Gemüse aus dem Ofen - es ist also alles gut!

Heute morgen, als ich mich mit meinem Kaffee auf die geliebte couch zurückgezogen hab, kam wieder nix im TV. Ich schalte den Fernseher gern ein, weil ich dann Hintergrundgeräusche hab, da kann man gleichzeitig sein Handy checken. Und so schalte ich rum und bleibe bei einer Übertragung eines Gottesdienstes hängen. Aus irgendeiem Grund. Ich hör die Leute und den Chor "O Heiland reiß die Himmel auf" singen und falle in eine Art flashback! Meine Mom hat großen Wert darauf gelegt, dass ihre Kinder am Sonntag morgen brav in die Kirche gehen. Und so haben wir uns nach dem Frühstück angezogen, schön ordentlich, und sind den Weg hoch zur Kirche St. Theresia gelaufen. Als ich ganz klein war hatte ich ein Kindergebetbuch mit vielen Bildern drin. Die Kirche ist eher klein, in meiner Erinnerung aber ziemlich groß und auch hoch. Ich hab während der Messe gern die Marienstatue hinter den 20-Pfennig-Kerzen fixiert. Und den Jesus, der da am Kreuz hängt und dramatisch den Blick zu Boden senkt. In meinem kindlichen Weltbild sahen Maria und Jesus genau so aus! Dann war da der Pfarrer. Ein Mann mit schwarzen Haaren und einer ziemlich fränkischen Aussprache. Außerdem bildete sich immer, wenn er viel redete, zB während der Predigt, ein weißer Spuckefaden, der zwischen Ober- und Unterlippe hing. Ich starrte fasziniert auf diesen Spuckefaden und hab mich gefragt, wann der wohl reißt! Fun-Fact: er ist nie gerissen! Manchmal war der sogar nach der Messe beim Verabschieden noch da!
Immer, wenn gesungen wurde, war ich froh, meine Mom neben mir zu haben. Mama konnte toll singen! Laut und kräftig und wunderschön! Da kann man prima daneben vor sich hin murksen, es fällt keinem auf. Ich hör sie noch! Und ich rieche noch den Weihrauch, der zu besonders festlichen Gottesdiensten verwendet wurde. Einmal ist mir schlecht geworden deswegen. Heute raucht unser Nachbar, der auch Pfarrer ist, ab und zu ein bisschen Weihrauch im Garten. Das zieht dann volle Möhre zu uns rüber und ich hau gleich ab!
Ich konnte alles auswendig: das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, das AveMaria, und wat nich allet! Aber wenn ich ehrlich bin, aufgepasst hab ich nie. Es war einfach nur langweilig. Das Gebetbuch hatte ich schon längst durch und der geistliche Spuckefaden verliert mit der Zeit auch etwas an Faszination.
Aber danach gings nach Hause, mit viel Hunger im Bauch und sehr erleichtert, dass die Pflicht geschafft war - auf zur Kür! 
Mein Vati ist daheim geblieben, immer, und hat den Vormittag mit einem ungestörtem Bad verbracht. Danach hat er sich ans Kochen gemacht. Und wenn wir ihn gefragt haben, wann das Essen endlich fertig ist, kam immer die selbe Antwort - in 5 Minuten!
Egal, wann wir gefragt haben.
Sonntags gabs immer was besonders feines - Schweinebraten, Gulasch, Hackbraten oder Hühnchen! Mit anschließendem Mittagsschläfchen für die Erwachsenen und Kinderstunde im TV für die Kinder. Rappelkiste oder Sesamstraße.

Rückblickend fand ich diese sonntägliche Routine richtig gut! War mir als Kind nicht bewusst, aber jetzt bin ich mir sicher, das hat mir viel Halt gegeben. 
Allerdings hab ich die sonntäglichen Kirchgänge nach meiner Firmung mit 12 Jahren selbständig beendet und auch meine Kinder nicht in die Kirche gezwungen.  Die Zeiten waren einfach andere.

Ich war schon lange nicht mehr in der Kirche und der Pfarrer mit dem Spuckefaden ist auch schon gestorben - aber trotzdem ist der Sonntag meiner Kindheit eine schöne Erinnerung!




Samstag, 20. November 2021

Blognacht, die dritte

Uuuh aufgeregt!! Gleich geht's los mit meiner 3. Blognacht!

Vorhin, als ich auf der Couch lag und an meinem Handy rumwischte kam mir der Gedanke, dass ich mal nach der nächsten Blognacht schauen könnte. Erst finde ich es wieder nicht, weil ich mich anstelle. Wie immer. Aber dann steht da – HEUTE in 30 min. Allmächt! Und spontan wie ich bin spurte ich nach oben ins Schlafzimmer, schmeiß den Pc an und richte mir die Schreibnacht ein. Der Bub trägt mir den Wasserkocher hoch für den Tee, ich such mir eine Harry Potter-Ambiente-Musik für den Hintergrund und dann kanns losgehen! 

Mann bin ich flexibel!

Es sind 13 Teilnehmer bei zoom und ich bin einer davon. Schon macht sich in mir das Gruppengefühl breit. Dieser Gedanke, als Gruppe zu schreiben, alle gemeinsam, das fühlt sich gut an.


Der Impuls, den uns Anna Koschinski heute vorgibt, heißt:

Davon habe ich mich verabschiedet und das habe ich dabei gewonnen.

Bissl schwieriges Thema, finde ich. Von was hab ich mich verabschiedet? Oder von wem? Und vor allem, was hab ich dann gewonnen? 

Dinge, von denen ich mich getrennt habe oder besser gesagt, Verhaltensmuster, die ich nicht mehr mache. Ojeoje, da steh ich jetzt aufm Schlauch. Da schaust bleed aus der Wäsch! Heisst das jetzt, ich soll in meine Vergangenheit eintauchen und herausfischen, was ich für Mist gebaut hab – den ich heute selbstverständlich nicht mehr mache. Keinesfalls!

Ok, was hab ich früher gemacht, was echt blöd war? Zu Käferzeiten hab ich mich nicht angeschnallt im Auto, das würde mir heute nicht mehr einfallen! Gewonnen hab ich mehr Sicherheit, definitiv.

LAAANGWEILIG!!!

Ok, ja langweilig. 

Von diversen Exfreunden hab ich mich getrennt – und extrem dabei gewonnen! Selbstachtung zum Beispiel!

Hm. Früher war ich jedes Wochenende unterwegs mit ordentlich Alkohol dabei. Feiern & tanken, des könner die Franken, oleeoleeee ... 





Da bin ich jetzt allerdings froh, dass es damals keine Handys gab und auch sonst niemand auf die Idee kam, also meistens, zu filmen oder Fotos zu schießen. Das wär peinlich.

Da fallen mir Sachen ein ... mit meiner Freundin laut singend in der Fußgängerzone. Oder Coladosenbeerdigungen im Sandkasten. Echt peinliches Tanzen in der Rofa. ... ach da gäbe es noch mehr. Gottseidank das meiste nur in meinem Kopf und nirgendwo anders!!

Immerhin hab ich dem Alkohol weitgehenst abgeschworen, das Gläschen Sekt zu Silvester oder der Wein beim Griechen, das zähl ich nicht. Ich brauch keinen Alkohol, ich will keinen Alkohol und vor allem will ich nicht, was dabei rauskommt. Ich mag niemand betrunkenes sehen und dann natürlich auch selber keiner sein.

Gewonnen hab ich einen klaren Kopf. Die Herrschaft über meine Sinne. Die Fähigkeit, alleine heimfahren zu können wann und mit wem ich will und zu entscheiden, was ich tu. 

Das ist doch schön. 

Trotzdem glaub ich, dass Anna Kochinski was anderes meint mit ihrem Impuls. Sowas wie "Früher wollte ich es allen recht machen und heute denke ich mehr an mich selbst" Ja wenns denn nur so wär!! Das Bedürfnis, es allen recht zu machen, ist bei mir tief verankert. Nein sagen ist schwierig. 

Vergangene Woche aber hab ich zu einer Kollegin tatsächlich NEIN gesagt! Skandal! Da es bei uns in der Praxis derzeit fast nicht auszuhalten ist und zugeht wie im Karstadt kurz vor Weihnachten, hab ich es abgelehnt, die Praktikantin mit zu mir ins Labor zu nehmen!

Macht mich eh nervös, wenn mir jemand beim Arbeiten auf die Finger schaut. Aber wenn der Praktikant etwas arg Pech beim Denken hat und man ihm nichts anvertrauen kann, außer von den nicht benutzten Röhrchen die Aufkleber runter zu knibbeln, dann nervt mich das umso mehr. Und dieses klare NEIN zur Kollegin bedrückt mich fei immernoch! Dabei bin ich garnicht verpflichtet, debil angehauchte Praktikanten mit in mein Labor zu lassen. 

Das ist was, woran ich durchaus arbeiten könnte. Also nicht, mich auf dumme Praktikanten einzulassen, sondern Nein zu sagen ohne mich anschließend Wochenlang in Selbstzweifel zu wälzen.

Oh, jetzt ist mir was eingefallen, was ich früher schon aber jetzt nicht mehr mache! Das Blöken der Idioten an mich ran zu lassen! Deppen laufen überall rum. Alte Filzhutträger zum Beispiel. Oder junge Männer, die sich für den König der Straße halten. Oder Patienten, meist sind es männliche, die poltern und schimpfen wegen Nichtigkeiten oder etwas, was sie selber verbockt haben. Wenn so ein Typ vor mir steht und mich anblökt, kann ich wunderbar abschalten und in meinem mentalen Strandkorb sitzen, aufs Meer schauen und Möwen hören.


Das konnte ich früher nicht. Da hab ich mir alles zu Herzen genommen. Jedes Autohupen, jedes "geh auf die Seite, blöde Kuh" und dann dachte ich oh nein, der mag mich nicht! Obwohl ich doch so liebenswert und nett bin!

Das passiert mir heute echt nicht mehr. Wer mich anhupt, hat ein Problem, mit dem er sich selber beschäftigen darf. Und wer mich eine blöde Kuh nennt, der scheint mit seinem Leben nicht so klar zu kommen, wie er es gerne hätte. Nicht mein Zirkus! Solange mir keiner zu nahe kommt oder mich bedroht, kann ich den sehr gut egalen. 

Neulich schleuderte mir ein Patient lautstark entrüstet seine Meinung entgegen. Thema Impfungen. Nachdem ich versucht hab, fünfmal, ihm die Tatsachen näher zu bringen und das ohne Erfolg, hab ich abgeschaltet. Er schimpft, ich stecke mit der Nadel grade in seiner Vene und kann so nicht abhauen, da schalte ich mental weg und singe in Gedanken "Noch'n Toast, noch'n Ei, noch'n Kaffee noch'n Brei, etwas Marmelade etwas Konfitü-hü-re ..." kennste? Gebrüder Blattschuss! 

Frühstück!  (zum Anklicken)

Dann musste ich grinsen und das hat den Mann richtig verblüfft!

Da ich oft in Gedanken versunken irgendwelche Lieder singe oder Sand vom Strandkorb wische, wirke ich ziemlich still und introvertiert. Das war ich früher garnicht. Oder zumindest nicht so stark. Da fällt mir wieder dieser Spruch ein:

Wer schweigt

stimmt nicht immer zu,

er hat nur manchmal keine Lust,

sich mit Idioten zu unterhalten!



Ich bin lieber still, als mich auf sinnlose Diskussionen einzulassen. Meist wollen die Leute, die so laut sind, sich selber reden hören und brauchen meine Ansicht der Dinge garnicht. Eine meiner Kolleginnen ist so. Sie ist sehr lieb, keine Frage. Aber sie redet viel und laut und hört nicht zu! Deswegen lass ich sie einfach ausreden. Meistens löst sich das Problem ganz von selber, ohne dass ich irgendwas dazu gesagt hab. Geht ja auch nicht, weil man nicht zu Wort kommt. 

Da fällt mir eine ganz tolle Metapher ein. Wäre unser Arbeitsteam eine Band, hätten wir mindestens einen hübschen Sänger, einen Leadgitarristen, der im Vordergrund steht, einen Schlagzeuger, der den Takt vorgibt, einen Keyborder, der die ganze Band leitet – und ich wär der Bassist. Schön, wenn er da ist, weil er dem Ganzen Tiefe gibt, aber richtig wahrgenommen wird er nicht. Will ich auch nicht. Ich fühl mich als Bassist im Hintergrund eigentlich sehr wohl.

Wie komm ich jetzt auf stille Bassisten?

Der Impuls war ja, was ich mir abgewöhnt hab und warum es mir damit heute besser geht.

Da weiß ich jetzt aber wirklich was! Was, was man auch schreiben kann. Jetzt, im hohen Alter von ü50 blicke ich zurück und finde, dass ich lange Zeit ein ziemlicher Egoist war. Wahrscheinlich altersgemäß normal, aber als ich halb so alt war wie heute hab ich halt in erster Linie an mich gedacht. Meine eigene Wohnung, mein Wochenende, mein Roller, mein alles. Und wen hab ich dabei völlig vergessen? Meine Mama! 

In der Zeit, als ich aus der elterlichen Wohnung ausgezogen bin in meine Partybude, war sehr auf mich fixiert. Dass meine Mom vielleicht jetzt ganz alleine in der großen Wohnung sitzt und eventuell gern jemand zum reden oder einfach nur zur Gesellschaft bei sich gehabt hätte – auf den glohrreichen Gedanken bin ich nicht gekommen. Das bereue ich zutiefst! Wie konnte ich nur?? Wie wichtig kann eine Partynacht sein im Gegensatz zur eigenen Mama?? Das sag ich jetzt, alt und schlau wie ich bin. 

War ich so oberflächlich? Hätte es mir jemand sagen müssen? kümmer dich mal um deine Mama, du Simpel! Die ersten 20 Jahre war es ihr Job, jetzt könntest du mal übernehmen?! Da sitzt sie ganz alleine in der großen Wohnung, die dunkel ist und leer ... 

Das hat sich Gottseidank geändert! Hurra! Mama ist in eine kleinere Wohnung gezogen, in der selben Straße, in der meine Schwester und ich selber gelandet sind. Die Enkel, die Mütter und die Oma konnten sich also alle naselang besuchen. Und jetzt wohnt Mama im Wohnstift, ich versuche, sie jede Woche zu besuchen. Immer wenn mein Körper einverstanden ist.

Es ist nämlich echt schön bei ihr, es gefällt mir in ihrer Nähe und ich hör ihr super gerne zu. Und nicht nur, weil ich da endlich jemand niederbayrisch reden höre! (hihi)

Was ich dabei gewonnen hab? Das liegt auf der Hand. Die wöchentlichen Besuche tun uns beiden gut. Wir können miteinander reden, ganz frei und ohne aufpassen zu müssen, was falsches zu sagen. Oder sich zu verplappern. Meine Mama versteht mich und ich sie. Und das tut unheimlich gut! Sie liest auch mein Mausloch und weiß so genau, was grade in mir abgeht und was mich beschäftigt. Und in unserer Whatsapp Familiengruppe ist sie auch. Ich bin so froh, dass sie ein fester Teil meines Alltags ist. 



Wenn ich an die Zeit denke, als ich fast keinen Kontakt mit ihr hatte muss ich den Kopf schütteln. Das war ja wohl total bescheuert. Jaaah man muss sich zwischen 20 und 30 erstmal selber finden und sein Leben gestalten und dann kommt vielleicht einer daher, der Vater deiner Kinder wird – aber das alles wäre besser, intensiver und einfacher gewesen, hätte ich Mama eng an meine Seite gelassen! 

Man ist schon a weng bleed als 20jährige ... 


Damit hab ich den Impuls der heutigen Blognacht ganz gut aufgegriffen, denke ich. Zum Schluss bin ich abrubt weggewesen aus zoom, weil mein Akku nur noch 2% hatte. Dann wars Handy aus. Ich wollte zwar vorher dauernd Bescheid sagen, bin aber leider nicht zu Wort gekommen. *lach


Viel Spaß beim Lesen – ein laaanger Text ist es geworden!

Chiao!


Samstag, 13. November 2021

12 von 12 im November

Es ist wieder soweit, der 12 von 12 Beitrag kann gestartet werden!

Obwohl es diesen Monat wahrscheinlich etwas langweilig wird, der 12. war ein normaler Arbeitsfreitag. Aber ich kann die 12er Regeln ja nicht jedesmal brechen, bin ich doch von Natur aus a so a brave!!

So denn, hier ist für euch von mir mein 12 von 12 - November Edition. Viel Spaß!


Es ist das gleiche Elend wie jeden Arbeitstag - der Wecker piept von 6-6:10 Uhr und ich hab den gleichen ersten Gedanken wie jeden Morgen: Muss ich?
Nachdem ich mir die Frage mit einem zerknirschtem Ja beantwortet hab, schlurfe ich ins Bad, in die Küche und dann ins Wohnzimmer. Frühstücksfernsehen auf Sat1, sonst penn ich unterm Kaffeetrinken ein. Der 1. Schluck Kaffee ist göttlich! 
Dann fahr ich in die Arbeit, wo wir uns jetzt alle erstmal selber testen müssen. Unser Team ist nicht verschont geblieben, also wird jeder Test mit ein bisschen Bammel beobachtet.


Punkt 8 Uhr öffnen sich die Tore und die Bevölkerung strömt in Massen zu uns, ungebrochen bis Mittag. Ich weiß nicht, wo die Leute alle her kommen, aber der Strom der Menge reißt nicht ab! Wir schwimmen in Arbeit und Aufträgen. In Blut und Abstrichen und Spritzen und Tests und Papier und Telefon. Die Auflagen ändern sich fast täglich und die Patienten fragen uns in Grund und Boden. Kein Land in Sicht, nur die Hoffnung, dass irgendwann das Wochenende beginnt. Irgendwann!
Spaß macht es keinen mehr, die Belastung wächst täglich und die Tränen sitzen locker.


Aber dann ist es doch passiert - der Feierabend kam! Fluchtartig die Praxis verlassen und im Auto erstmal tief durchatmen - ohne Maske! Herrlichen Sauerstoff atmen! Ich merke, wie meine Ansprüche sinken. Die Ramones begleiten mich lautstark bis nach Hause, wo ich nicht schnell genug auf meine Couch kommen kann - ausruhen! Fuß hochlegen! Pause! Jaaaaa! Und beim Einschlafen berieseln lassen von Nellie und Mrs Oleson aus Unsere kleine Farm - für die Seele!



Das Ausruhen tut mir gut, ich beginne, zu regenerieren. Halbwegs wiederhergestellt schleiche ich hoch ins Schlafzimmer, räume ein bisschen umeinander und mach mich dann an die Kiste Fotos, die da seit Wochen rumsteht. Alte Bilder von meiner Familie, die ich mal durchschauen will und nach Fotobuch-tauglichen Aufnahmen sortieren. Die Ärzte begleiten mich dabei und es beginnt, Spaß zu machen.


Eine Locke von meinem Vati - ich halte quasi seine DNA in der Hand!
Ist wohl an die 88 Jahre alt, die Locke


Mein Papa! Baujahr 1930

die kleine Sabine

Ratz Fatz ist es dunkel, um halb sieben schleppe ich mich die Treppe runter in die Küche. Ehrlich, wenn ich die Wahl hätte, ich würde in einen Bungalow ziehen. Der hat keine Treppen! So eine Schinderei!
In der Küche treffe ich meine üblichen Vorkehrungen: einen Notfallstuhl zurecht ziehen, mein neues Miniradio einschalten und los gehts, es gibt Spaghetti! Freitag ist Spaghetti-Tag!


Heute die Bolognese Variante. Nächste Woche dann wieder gebratene Spaghetti mit Karotte, Lauch, Hühnchen und Chinagewürz. Das hab ich mal in meiner Kochgruppe gepostet und einer fragte mich, wie denn China schmeckt?! Gute Frage. Ich sach mal würzig, wa? *hihi

Später am Abend wollten wir uns das neue TV Total nochmal im stream anschauen. Ich bin bekennender Stefan Raab Fan und liebte die Sendung! Umso schöner, dass sie wiederauferstanden ist! Sebastian Pufpaff macht das richtig gut! Gut gelaunt und mit lautem Gelächter endet der Tag, der so mies angefangen hat. Immerhin! 


Aber natürlich nicht ohne vor dem Einschlafen noch in meinem aktuellen Buch zu schmökern! Ich mag schmökern. Vor allem, wenn es ein Poznanski ist! SO SPANNEND !! 


Gute Nacht ihr lieben Mausloch-Leser!
Ich bin froh, dass es euch gibt!
:-)














Cute Rat