Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Sonntag, 28. Februar 2021

Benimm dich!

Also vorneweg - die 2. Impfung war nicht so schlimm wie befürchtet. Die Prozedur war ja nun schon bekannt, mein Wägelchen und ich wurden wieder von Desinfektionsspender zu Desinfektionsspender durchgewunken, der Impfarzt war sehr gut drauf und hat ständig Sprüche gerissen. So bin ich gut gelaunt zu meinem mir zugewiesenen Stuhl gerollert und hab meine 30 min abgesessen. Diesmal waren mehr ältere Leute da und es lief ein Info-Film in Dauerschleife über die Gefahren von Trickbetrügern. 

Die üblichen Kollegen kamen dazu, man freute sich wieder, sich zu sehen und als die Zeit um war, bin ich nach Hause gefahren. Diesmal war ich dreister und hab mein Auto direkt vor dem Eingang geparkt! Ich darf das.
Die ganze Zeit hab ich auf Nebenwirkungen gewartet. Abends fühlte ich  mich ziemlich matt, alle üblichen Schmerzen in Gelenk und Muskeln waren stärker als sonst, der geimpfte Arm tat weh. Am nächsten Morgen wieder das Gefühl von durchgekaut und ausgespuckt worden zu sein, alles tat weh. Und dann, am frühen Nachmittag, macht es klick und alles war weg! Sogar die üblichen Gelenkschmerzen! Hurrah! 
War also halb so wild. War ja auch der "gute Biontec"
 
Am ersten Arbeitstag kam ich tiefenentspannt und sehr relaxed in der Praxis an. Dann fiel mir ein, dass wir dieses neue Laborsystem haben und dass ich da noch nicht ganz sicher bin. Dann wurde mir gesagt, dass wir Vertretung haben für 3 andere, geschlossene Praxen und los gings! Zum Glück war Kollegin P mit bei mir im Labor, das war unfassbar viel! Von 0 auf 100 mit einem Keulenschlag mitten ins Gesicht! Nach 5 min war meine hart erarbeitete Entspannung weg. Ehrlich ich hätt heulen können, die Routine war halt noch nicht da, ist ja logisch nach 1 Woche Netflix, und die Aebeits-Aufträge stürzen wie ein Tsunami auf mich ein. Das war fies. Abends mit letzter Kraft ein paar Scheiben Leberkäs und ein paar Brötchen eingekauft und mich dann heim geschleppt. Da ging nichts mehr. 
Wie einen die Arbeit auslaugt!! Über die Woche hab ich mich jetzt schon wieder etwas aufgerappelt aber die Belastung ist groß. Ich merke auch, wie langsam ich bin. Eigentlich dachte ich immer, mein Arbeitstempo ist super, aber dann seh ich die Kolleginnen, wie schnell die sind!
Vor allem die jungen - wie machen die das? Die Arbeit ist doch die gleiche ?! Alt werden ist doof.
Das wusste auch die Außendienstmitarbeiterin von unserem Großlabor. Als sie mir prophezeit hat, dass es bald ein neues Abrechnungssystem geben würde, wollte sie mir die Angst nehmen: "Aber keine Sorge, Sie haben ja auch junge Kolleginnen hier, die helfen Ihnen dann schon!"  - lächel - 
Schönen Dank auch. Und dann, dann kommt auch noch die Kosi daher und erzählt uns, dass das Therapiezentrum im 2. Stock unter neuer Leitung steht. Der neue käme wohl bald mal runter und will sich vorstellen. Und jetzt kommts, sie bat uns, doch bitte freundlich zu dem Mann zu sein! Er wäre ja kein Patient und er brächte uns auch Tee mit. 
Nachdem ich mich aus meiner Erstarrung gelöst hatte, hatte ich direkt ein Bild vor Augen, wie wir alle Spalier stehen und uns verneigen. Wie bei Mr. Bean, der die Queen empfängt.
Ob wir einen Knicks machen müssen, hab ich gefragt. Sagamal, ich bin jetzt 50, ich glaub. seit 40 jahren hat mir niemand mehr gesagt, schön freundlich zu jemanden zu sein. Alter Schwede. Sei höflich und benimm dich. Da kann ich nur noch den Kopf schütteln!
Zum Glück ist die Kosi, die uns ständig Anweisungen erteilt, die wir nicht nachvollziehen können - und wollen - zum Glück ist die nicht jeden Tag da. Wer weiß, was da noch alles kommt!
Ein weiteres Glück ist, dass wir Kollegen uns so gut verstehen! Am Freitag war Ex-Kollegin U. (sie heißt ab jetzt Exi) bei uns zu Besuch, wir haben uns, brav mit Abstand, ins Wartezimmer gesetzt und lecker Pizza gegessen. Das quatschen hat gut getan, man konnte super zusammen lästern und lachen! Und ich hatte voll leckeres Tiramisu! Endlich mal! 
 
Ich bin ja so gespannt auf nächste Woche, wenn sich Mr. Wichtig bei uns vorstellt, mit seinen Teebeuteln.
Und ob wir knicksen werden!?!



Donnerstag, 25. Februar 2021

Flucht

Mittwoch mag ich. Immer Mittwochs geh ich einen Tick lieber in die Arbeit als sonst, weil Mittwoch einen freien Nachmittag bedeutet! Yippieh! Mein Plan für heute: heimkommen, Kleinigkeit essen, bisschen Siesta halten, Haare waschen, Schinkennudeln kochen, Bridgerton gucken. Zum x. mal, ich krieg nicht genug von der Serie. Es steht aber auch nichts anderes zur Verfügung. Ich hab das Damengambit geschaut, hab mich schockverliebt in die Serie!!  Zuvor Bridgerton. Und davor Outlander, das war auch toll! Ab und zu schau ich auch eine der alten Kinderserien, die wir früher zusammen geschaut haben, ich brauch das richtig. Wenn ich von einem langen, schwierigen Arbeitstag heimkomme und mich weitere Hürden erwarten, brauche ich die bonbonrosa Welt der glücklichen, amerikanischen Teenager in Victorious! So unbelastet und locker und glücklich! Darin wälze ich mich und blende alles andere aus!

Genauso wirkt Bridgerton mit seinem Jane Austen Charme. Als die Damen Sorge hatten, diese Saison ohne Bräutigam abschließen zu müssen! Sicherlich wird die Realität dieser Zeit bewusst ausgeblendet, aber es ist keine Dokumentation sondern eine Realitätsflucht. Genau das Richtige für mich! Die Realität sieht nämlich, gerade zu Hause, garnicht rosa aus, eher schlammgrün. Oder Galle metallic. Also tauche ich ab in Seide, Federn und Spitze und fühl mich wohl!

Dutch of Hastings: "I can live with you hating me," he said to the closed door. "I just can't live without you."   Hach !!



Samstag, 20. Februar 2021

Sabinchen und die Musik 20

Wenn ich mir all die "Sabinchen und die Musik" Beiträge so durchlese, hab ich doch eine ganz schön lange Reise durch die verschiedenen Musiggenres hinter mir, find ich. Von den Schlümpfen,der Mundorgel und Heino über Hitsampler, Oldies, Neue Deutsche Welle, Hardrock, Rolf Zuckowski, Swing, Jazz und Musicals. Ein ziemlich bunter Weg. Wahrscheinlich hab ich viele, viele songs vergessen, die ich viel, und vor allem laut, gehört hab.


Zum Beispiel Journey mit Anyway you want it , zu dem song gibt es sofort eine Erinnerung: Freundin Pfiffer und ich im Käfer mit Vollgas über die Landstraße nach Allersberg ins Roxane! Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaub, der Käfer hat ab und zu abgehoben!

Oder Rave on von John Mellencamp, das Lied, das ich mit Erwin, auch brüllend laut im Käfer gesungen hab! Genauso Heartlight von Kenny Loggins oder König von Deutschland von Rio Reiser. Meist war ich im Bugily oder in einem Rockschuppen und hab aus vollem Herzen mitgesungen! Bugily hieß mein VW Käfer.
Schöne Zeit! 
 
Meine Lieblinge 2020
Talking in your sleep (voller Freude wiedergefunden)
This will be our year ( das hat Brick Heck in The Middle mit seinem Freund auf der Bühne gesungen!)
Getcha back (weil ich das Lied jahrelang gesucht und kürzlich erst wieder gefunden hab)
Zombie v. Bad Wolves (jemand auf dem Parkdeck hat das gehört und mir dann verraten, wer es singt. Kommt gut nachts auf der Autobahn)
Hold on to memorys (inspiriert von Sohn)
Love grows where my Rosemary goes (das ist einfach nur schön)
Do you belive in Love(wiedergefunden)
Icehouse (süße Erinnerungen an MOFL - Sabinchen und die Musik 3)
Hello stranger (IKEA Werbung, gefällt mir)
Can't fight this feeling (weil mich REO Speedwagon auch an die MOFL-Zeit erinnert)
Bring it on home (Sam Cooke ist genial)
Killing time (von Sohn inspiriert)
The luck you got (shameless ist so genial!)
What's in a kiss (durch Zufall wieder im Radio gehört und mit Titelsuche gespeichert)
Helplessly hoping(geschenkt von Papa)
The End of the world(beim Burgeressen im Hoserer Rolleys gehört)
Slipping through my fingers (weil es zum heulen schön ist)
Take it on the run (da kann ich so schön mitsingen)
Perfect (dieses Lied widme ich meiner Tochter)
 
In mein Gedächtnis eingebrannt hat sich auch der Moment, als um 13 Uhr bei Schulschluss fast alle 2000 Mädchen gleichzeitig aus den Toren der Maria Ward Schule treten und gemeinsam auf dem Weg zur Straßenbahn lautstark Shout von Tears for Fears gesungen haben! Ein starkes Wir-Gefühl und sehr aufregend! Leider nur ein einziges Mal erlebt. Dafür hatte es ein paar mal morgendliche Grüppchenbildung vor dem Eingang gegeben, weil die abliefernden Freunde der größeren Mädchen  aus dem Autoradio Let the music play von Shannon, Living on video von TransX oder Beat it von Michael Jackson schallte. Das wollten alle hören und so stauten sich ein Haufen Mädels vor der Tür. Bis Sr. Benigna ihrer Pflicht, dem Erfüllen aller Moralauflagen, nachgekommen ist und uns Mädels reingescheucht hat - und die abliefernden Freunde auf und davon.
Auf dem Nachhauseweg stand ich am Hauptbahnhof und wartete auf die richtige Straßenbahn. Ich hatte eine neue, extrem coole, gelbe Jacke an mit vielen Ösen und Schnallen, die Ärmel hochgekrempelt, den untersten Knopf geschlossen und den Kragen weit auf den Rücken geschoben. Eine enge schwarze Jeans an, Addidas Allround Stiefel und in meiner Hand, an der tausende dünne, silberne Armreifen aus Blech klimperten, hielt ich das Heiligtum: meinen Walkman. Es gab noch keine in-ears, nur olle Kopfhöhrer. Also hatten die umstehenden Personen auch viel Freude an meiner Musikauswahl, ich hörte Urgent von Foreigner. Brüllend laut. Und ich fühlte mich so unendlich cool! Tief im Innern unsicher bis ins Mark, aber nach außen hin Madonna in ihren wilden Jahren!  
I want your love von Transvision Vamp hab ich mit den Porkys gehört. Im Lollypop. Auf dem Weg zu irgendeiner Feier im Auto (einer Ente, grün) I'm gonna be (500 miles) von The Proclaimers. Mit viel Mitgegröhle, Himmel! Und ein weiterer Meilenstein ist Sisters of Mercy mit More und This Corrosion, da bin ich gedanklich im Komm! 


Ein Riesen Sprung: Gestern, als ich meine Mom nach Hause gefahren hab, hatte ich ihre playlist an. Alte deutsche Schlager, die wir gern im Auto zusammen hören. Ich kann fast jedes Lied mitsingen und muss mich auch nicht schämen - ich hab ja eine Alibi-Oma dabei! (lach) Und so fahren wir gemütlich die Straße entlang und singen aus voller Seele Veronika der Lenz ist da von den Comedian Harmonists (die übrigens auch die allererste Boyband waren) und Ich wollt ich wär ein Huhn. Macht richtig gute Laune!  Wenn ich so nachdenke, wird mir bewusst, dass ich alte, harmonische Musik am liebsten hab.
Harmonisch, weil ich ein Harmonie-Süchtling bin. Mit melodielosem Jazz zum Beispiel bin ich überfordert, genauso mit der Lieblingsmusik von Sohn, weil ich da weder Rythmus noch Melodie hören kann. Vielleicht fehlt mir da auch eine unterschätzte Gehirnwindung?!
Und alt, weil die meisten alten songs Seele haben. Außerdem macht mich mein Körper mittels Gänsehaut darauf aufmerksam, dass gerade ein gutes Lied läuft! Sehr verlässlich! 
Aus den aktuellen Hitlisten bin ich Anfang der 90er ausgestiegen, music for the masses war dann nix mehr für mich. Zu stumpf. Zu blöd. Zu langweilig.
Neulich, als ich mir mit Sohn die Originalfassung vom zauberer von Oz angeschaut hab, erklärte ich ihm, dass es von "Somewhere over the rainbow" viele Fassungen gibt, auch eine ganz, ganz schreckliche. Und spielte ihm Marusha vor. 
Spooky.
 
Trotzdem bin ich gespannt, wie meine Lieblinge 2021 - CD ausfallen wird. Am Jahresanfang hab ich immer Sorge, dass nichts zusammenkommt. Aber dann schnapp ich hier und da aus dem Radio oder einer Serie ein Lied auf, das mir gefällt. Ich hab sogar schon 2 songs gespeichert:
You are the one von The Vogues aus der Serie Das Damengambit. Die Serie guck ich grade und bin ganz fasziniert
und das Lied, das gerade auf tiktok und instagram rumgeht The Wellerman von wem auch immer. Ein "shanty Seemanssong" was auch immer das heißen mag. Aber ich finds super und krieg es grade nicht mehr aus dem Kopf.
 
All meine Erinnerungen, die ich mit Musik verknüpfe, möchte ich nicht mehr aus meinem Kopf kriegen.
Erinnerungen an meine Familie, meine Kindheit, MOFL, die ersten Konzerte, die vielen Partys, meine Kinder, das Älterwerden. Und dabei immernoch an den Helden meiner Jungspund-Zeit festzuhalten, die Ärzte zum Beispiel.


Ich liebe Musik. 
Und ohne kann ich mir nicht vorstellen, 
jemals glücklich zu werden.
 
Damit beende ich die Serie "Sabinchen und die Musik", 20 Folgen sind genug.
Ich hab mich tierisch gefreut, dass so viele die Serie gelesen haben!! Und ich würd mich genauso freuen, wenn ihr ab uns zu mal wieder ins Mausloch schauen würdet, da gibts immer wieder neues zu lesen!

Montag, 15. Februar 2021

beeindruckt

Hätte mich interessiert, 

wem dieser Abend mehr in Erinnerung geblieben ist - dem Typ links mit der gestreiften Krawatte oder dem farbigen Freund mit den Hosenträgern in der Mitte

hihi



Sonntag, 14. Februar 2021

Nix besonderes

 Heute ist Sonntag, den ganzen Tag schien die Sonne und der Himmel war blau. Wunderschön bei all dem Schnee! Ich habs vom Fenster aus genau gesehen. Wahrscheinlich ist alle Welt heute spazieren gegangen, ich mag mir garnicht vorstellen, was am Dutzendteich los war, Massenwanderungen in alle Richtungen! Allerdings, wenn ich könnte, wär ich auch mitgewandert. Um das Prinzregentenufer und dann bei Tochter zu einem Kaffee selbst eingeladen. Da hat sie nochmal Glück gehabt! Sie war gestern wieder hier zum Top Model gucken, war wieder super, lustig und gemütlich. Immer wenn Tochter da ist, ist die Lage entspannter. Weil die Damen alle auf Diät sind, hab ich Apfelstückchen, Banane und ein paar Kekse hingestellt und so konnte man ohne schlechtes Gewissen drauflos kommentieren! 

Ich hab eine Woche frei jetzt. Alleine bin ich natürlich nicht, entweder der eine oder der andere ist da, oder beide. Ich weiß garnicht, wann ich zuletzt einen richtigen freien alleine-Tag hatte. Man muss das beste draus machen und ich muss meinem Jahresmotto treu bleiben - ist doch mir woschd!!
Dann geht's.
Ich hab a bissl Schiss vor Dienstag. Da bin ich für die 2. Impfung eingetragen. Alle sagen, die 2. Impfung haut ganzschön rein. Mehr als die erste, bei der ich ja garnichts gemerkt hab. Eine Kollegin hatte 2 Tage Schüttelfrost!! Also wenns schlimm wird, lass ich mich krank schreiben! Schließlich ist Urlaub eine verdammt kostbare Zeit! Und dann, wenn ich so richtig durchgeimpft bin, hol ich mir die Oma her! Als Belohnung, quasi. Hab sie so lange nicht mehr gesehen und das gefällt mir garnicht. Ich liefer immer bloß ein carepaket ab und übergebe das dem Gorilla am Eingang. Darf ja immernoch keiner rein.

Sonntag 
Was hab ich heute gemacht? 
Ausgeschlafen. Gefrühstückt, mit den Kindern und dem Sonntagsmärchen.
Frühstück weggeräumt, Küche, Spülmaschine.
Vor Biathlon geflüchtet
Die Wäsche gemacht, den Schweinebraten in den Ofen geschoben.
Bier und Brühe drüber gegossen

That's it !



 

Mittwoch, 10. Februar 2021

The sloth

 Es ist da! Das neue Laborsystem! Wie hab ich mich gefürchtet, oh nein, was neues! Jammer & Elend. Labor ist halt mein Reich und da kenn ich mich aus. Ich kann da alles und weiß Bescheid, das gibt Sicherheit und tut gut. In meinem Alter braucht man das. Und jetzt hieß es, unser Abrechnungssystem wird digitalisiert, weg von Papier und Kuli, nur noch über den Pc. Am Tag der Umstellung sollte ein Mensch vom Fach kommen - und der Chef höchstpersönlich. Und ich bin krank. Ta-daaa! Ich war knocked out, bei Magengeschichten schrei ich immer gleich hier! Aber heute war ich wieder halbwegs fit, bin in die Arbeit (was nicht einfach war, erstmal Schichten von Eis und Schnee vom Auto kratzen!! Ich hab mich ja so beeilt, aber das Auto ist groß und ich nicht) ich bin also in die Arbeit und der Lehrling hat mich eingearbeitet. Mit vereinten Kräften, zu viert, haben wir uns ganz gut geschlagen. Sehr ungewohnt ist das. Mehrere Fenster kann man anklicken, mehrere Schichten, Ordner und Angebote auswählen. Wir müssen erstmal verinnerlichen, wo was ist. Wie ich jetzt die Leberwerte zu dem Schilddrüsenwert kriege und dazu Fachlabor eintragen kann. Geglänzt hab ich etz nicht unbedingt, aber arg blöd hab ich mich auch net angestellt - glaub ich.

Morgen bin ich schon allein mit dem Programm und es kommen viel mehr Patienten als heute. Ich bin gespannt. Wahrscheinlich entstehen morgen Berge von Notzizetteln, die eine angespannte, leicht panische Arzthelferin abarbeiten wird. Oder es versucht.

Morgen noch und Freitag - dann ist eine Woche Urlaub! Spannend, ob ich dann was anderes mache als schlafen. Ich schlafe nämlich in den letzten Wochen nur noch. Immer wenn ich kann, schlaf ich ein. Beim fernsehschauen, lesen, tippennnnnnnnn ........ chrrrr  Ähm äm oder arbeiten - mir fallen die Augen zu und dann ist ganz aus. Vor allem die Lichter. Schlafen schlafen schlafen. Gestern, als ich den Disput mit meinem Magen hatte, hab ich fast nur gepennt, den ganzen Tag. Und abends, du ahnst es, fallen mir die Augen zu und ich schlafe die Nacht sogar durch. In meinem Innern bin ich ein Faultier. Wenn ich morgens aufstehe denk ich an meine Mittagspause, oder im Idealfall an meinen Feierabend am Mittag. Dann ist Sofa. Und Nachmittags denk ich an entspanntes Netflix-gucken am Abend. Da läuft grade "Immer für dich da" nachdem ich 3x hintereinander Bridgerton geschaut hab, davor Outlander und davor Umbrella Academy! Und dann denk ich an mein Buch und mein Bett. Wenn ich da dann drin liege, gebürstet, gewaschen, geputzt und gecremt, zugedeckt und Buch in der Hand - dann bin ich happy!

Und penn weg. 


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Montag, 8. Februar 2021

Wintergedanken

 Was ist eigentlich Paranoia? Spontan würd ich sagen, das sind Wahnvorstellungen. Aber da zwingt sich mir das Bild von einem Menschen auf, der kurz davor ist, verrückt zu werden. Der Panik hat und verzweiflelt ist. Aber was genau ist Paranoia?

Google sagt: 
Pa·ra·noia: durch gesteigertes Misstrauen gekennzeichnete Persönlichkeitsstörung mit Wahnvorstellungen
Also ist ein gesteigertes Misstrauen der Auslöser. Ein Misstrauen kommt ja nicht plötzlich von heut auf morgen, da muss ja mal was gewesen sein. Denk ich mir. Oder man redet sich was ein und steigert sich jahrelang da rein, bis aus einem achlos vergessenen Handtuch ein versuchter Mord geworden ist. Spielen da auch Depressionen eine Rolle? Kann ich mir gut vorstellen. Wenn dich eh schon andauernd eine schwarze Wolke begleitet und man in seinen trüben Gedanken gefangen ist, dann kann man sich prima in Sachen reinsteigern, die für Außenstehende absolut nichtig sind. Und dann kommt das Misstrauen daher und bläst sich auf zu einer Paranoia. 
Man sieht überall eine Bedrohung. In jeder Kleinigkeit. Oder man sieht andere Leute, denen es viel besser geht. Denkt man. Die keine Sorgen haben und keine Probleme. Die besseren Jobs, die bessere Familie, das bessere Haus, das bessere Leben. Dabei haben die das nicht verdient, sondern "ich"! Aber "mir" passiert nichts gutes. Nie. Und dafür hasse ich die anderen! Alle!  Niemand hat es so schwer wie ich, das ist ungerecht. Und dann wollen die "mich" alle für blöd verkaufen!!
Wie geht es an dem Punkt weiter? Gutes Zureden oder versichern, dass es die falschen Gedanken sind, kommt nicht an und nützt auch nichts. Auch, wenn der Außenstehende sehen kann, dass alles um den anderen zu zerbrechen droht und sich alle nach und nach abwenden. Ganz einfach weil man damit nicht mehr fertig wird. Man kann den Menschen durchaus lieb haben und eigentlich große Pläne, aber der Selbstzerstörungsmechanismus läuft schon. Von ihm selber eingeschaltet.
Da steht nun der depressive Selbstzerstörer (DS) dem hilflosen Außenstehenden (HA) gegenüber und die Fronten sind verhärtet. Weil der eine nicht reden will und der andere dadurch nicht reden kann. Und dabei würde es so sehr helfen, mal in Ruhe zu reden.
Wenn DS seine Sicht der Dinge klar darlegen würde und sich auch die Sicht des HA anhören würde, wüsste man zumindest, wie der andere fühlt. Der HA überlegt pausenlos, wie er die Situation beherrschen kann oder zumindest, wie er damit umgehen könnte. Dass er dem DS helfen könnte, diese Hoffnung hat er schon längst begraben. Da müsste jemand professionelles ran.
Schlimm wird es, wenn sich HA vorstellt, wie schön und easy alles ablaufen könnte. Entspannt und beinah fröhlich. Und dann kommt das Bewusstsein, dass es so nicht wird. Nicht, wenn DS sich weiter in Dinge reinsteigert, die fast schon lächerlich wirken. Nichtigkeiten. 
Jedenfalls für den HA. Für den DS ist es ein riesengroßes Problem. Wie ein Monster, dass ihn auffressen will und die anderen schauen bloß zu. 
Es ist ziemlich verhärtet und verkrustet. 
Tränen helfen nicht. Dass sich alle HA's einig sind, auch nicht. Das Klammern an gute Momente, die so herrlich süß und friedlich sind, ist das einzige, was den Kopf über Wasser hält.
Und der Gedanke, dass man den DS eigentlich sehr lieb hat und er einem wichtig ist.
Hoffnung spielt auch eine große Rolle. Und manchmal blitzt etwas von dem Menschen durch, der er war, bevor er der DS wurde. Diese Momente muss man festhalten!



 

Mittwoch, 3. Februar 2021

Sabinchen und die Musik 19

 Es waren aber nicht nur Filme, die mich mit ihrer Musik inspiriert haben! Schon ziemlich früh, in den 80ern glaub ich, hat mich meine große Schwester, der Waldfeger, auf den Geschmack gebracht und mich mit meinem ersten Musical konfrontiert: Der Watzmann ruft! Ich habs damals nicht verstanden, aber lustig wars schon! Die Sprüche wurden ein running-gag! Löffel Hollereidulliööh! Die Gailtalerin ist wieder da !! Ich finde, wer es kennt, von damals, der ist mit mir der Meinung, das ist ein Meilenstein! Die, die es nicht kennen, schütteln wahrscheinlich fassungslos den Kopf. Und die Musik? Einzigartig. Nicht hörbar außerhalb des Musicals, aber da wos hingehört genial! Der Watzmann ruft

Unweigerlich trifft man, wenn man sich mit solchen "Rusikals" beschäftigt, auf Hubert von Goisern! Ein genial begabter Mensch! Vielleicht liegts an meinen niederbayerischen Wurzeln oder wie ich aufgewachsen bin, aber ich liebe seine Musik! Endlich mal wieder an gscheidn Dialekt hören!
Bayrisch ist eh die schönste Art zu reden, sorry Franken!
Koa Hiatamadl mog i ned - meine Mama hat das Lied oft daheim gesungen und jetzt hör ich es von den Alpinkatzen. Des mog i! Zabine ist der Hammer! Und die Alpinkatzen haben noch viele schöne Lieder gemacht, u.a. Weit weit weg oder Brenna tuats guad.


Ziemlich zeitgleich platzte Tabaluga in mein Leben, vielleicht schon etwas früher, das kam nämlich 1983 raus. Ich liebe die Geschichte und die Lieder! Und auch hier hat mich mein Waldfeger drauf gebracht. Tabaluga und die Reise zur Vernunft. Der kleine Drache, der nicht erwachsen werden wollte. Hach! Hier zeig ich dir meine Lieblingslieder: Der Baum des LebensIch mach die ZeitNessaja - ich wollte nie erwachsen sein. Tabaluga und das leuchtende Schweigen mit Halbkind.
Die CD hab ich immer und immer wieder gehört, und dann kam Tabaluga und Lilli! So zauberhaft! Der Bienensong, und ganz besonders der hier:  ich fühl wie du. Da kanns schonmal passieren, dass ich verträumt im Auto sitzen bleibe und in dieses Lied abtauche, obwohl ich schon lange aussteigen könnte.



Jetzt bin ich mir eigentlich sicher, dass mein wirklich erstes live erlebtes Musical "Cats" war, 1988 in Wien. Meine Eltern haben mir das zum 18. Geburtstag geschenkt, zusammen mit meiner Schwester 1 ganzes Wochenende hinzufahren. Wien selber war ein Erlebnis, ich weiß zwar nicht mehr viel, aber dass es mich beeindruckt hat, das weiß ich noch. Und dann Cats! Ist 32 Jahre her aber ich erinner mich an das Opernhaus, an den roten Samt der Stühle, die verschnörkelten Ränge und das Bühnenbild! Ich fand das so toll, diese Eindrücke und die Musik!! Ich mochte Gus, den Theaterkater und Rum Tum Tugger und Jellicle songs for Jellicle cats! Hab die songs sofort wieder im Ohr!
Ein paar Jahre später hat mich meine mom dazu gezwungen, mit ihr eine Busreise zu Starlight Express nach Bochum zu machen. Ich wollte nämlich garnicht. Warum, kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen, aber ich hab mich sehr gesträubt. Die Fahrt war lang und die Laune mies. Und dann betrat ich die Halle von Starlight express Theater! Eine Woge der Begeisterung! Die Halle allein ist schon der Hammer! Wir sitzen da in einer glizernden, leuchtenden Traumwelt, als es dunkel wird und die Overtüre beginnt. Ganzkörpergänsehaut! Und die hält an bis zum Ende. Als zum Schluss die Darsteller durch die Ränge sausen, weht mir ein Wind ins Gesicht und ich bin Feuer und Flamme! Hab sozusagen Blut geleckt! Danke Mama für deine Geduld!



Es gab noch mehr musicals in meinem Leben, aber keins hat mich so berührt wie Starlight express! Ich war in Hamburg in "Das Phantom der Oper!" sehr schön und sehr beeindruckend! Ich war in Stuttgart in "Miss Saigon" und in "Tanz der Vampire", beides tolle musicals! Starlight Express dann noch so 6-7x (haha) und dann, erst vor ein paar Jahren, mit Mim zusammen in Nürnberg im Schauspielhaus "The Rocky Horror Picture Show" und DAS stellt alles in den Schatten, weil DAS ist das geilste Musical ever und aller Zeiten! Ich habs in München noch 2x gesehen und kann nicht genug kriegen!  Mit Sky du Mont oder Martin Semmelrogge als Sprecher (LAAAANGWEILIG!!) oder einem blonden Dr. Frank N. Furter. Anfangs hatte ich keine Ahnung, dass man während der Vorstellung mit Sachen werfen muss, Gummihandschuhe anziehen oder Papierhüte aufsetzen muss. Das lernte ich erst und war in den Münchener Vorstellungen bestens gerüstet! Konfetti, Spielkarten und Blüten, alles dabei! 
Schließlich darf man das sonst nie, mit Sachen um sich werfen und laut BOOORING reinrufen!
Dr. Scott!!!! - Uuuhhh!

Herrlich! Und die songs sind großartig! Ich hab das ganze Stück auf meiner playlist.
Und ich hoffe, dass ich bald mal wieder in eine show gehen kann. 
Oder in Starlight Express, mit den Kindern...
Vielleicht ?








Cute Rat