Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Sonntag, 27. März 2022

Highfive am Sonntag

 

In Windeseile ist diese Woche vorbeigegangen, zumindest im Rückblick. Die Arbeitstage waren eher zäh, aber jetzt ist Wochenende! Ein sehr warmes Wochenende, bis zu 20 Grad! Vor ein paar Tagen noch mit Schal und Jacke, heute im T-Shirt. Ist schon schön, alle Blüten explodieren grade, der Himmel ist strahlend blau und ich kann im Garten sein und lesen. Aber es war schon echt schnell so warm, fast schon zu schnell. 


Hier sind meine 5 positiven highlights der letzten Woche:

1. Der Sensor an meinem Arm  ist wirklich praktisch! Ich muss mich nicht mehr dauernd in den Finger stechen und kann meine Zuckerwerte jederzeit am Handy angucken. Sehr effizient! 
Ausserdem hab ich eine Kalorienzähl-App, die ist klasse! Fast macht es Spaß, da alles einzutragen. Fast. Ist ja immernoch eine Abnehm-App. Aber so weiß ich zumindest, dass ich für morgen gut vorbereitet bin. Morgen ist Wiegetag. Wollen wir hoffen, dass das auch ein Grund zum positiv sein wird!

2. Der neue Chef lädt die ganze Belegschaft zu einem Seminarwochenende nach Mallorca ein. Das sind ein Haufen Leute!  Wahrscheinlich ist das komplette Hotel ausgebucht. Meine Kolleginnen haben sich spotan so gefreut, das war süß anzusehen.
Ich werde zwar nicht mitfliegen, aber für die anderen freut es mich! Wir haben das verdient nach Jahrzehntelangem Verzichten auf Events und Ausflüge, die vom Chef finanziert und auch noch Spaß machen!

3. Als ich letztes mal meine Mom besucht habe, bin ich abends langsam zum Auto gelaufen. Meine Mom wohnt an einem Waldrand. Da ist es um 18 Uhr schon still und ruhig. Ich war ganz alleine auf dem riesigen Parkplatz und es roch ganz intensiv nach Wald am Abend nach dem Regen. Das war so ein umwerfender Duft, ich bin bestimmt 10 Min wie verzaubert stehengeblieben. Was für ein wunderschöner Moment!

4. Meine Hose schlackert! Ich will ja nicht rumposaunen, aber die Hose fühlt sich langsam an wie ein Sack, der an mir schlottert. Ist das nicht phantastisch? Ich weiß, dass man mir noch nichts ansehen kann, aber die Hose schlackert definitiv!
Hurra!

5 Oma war bei uns zum Kaffee. Und das ist jedesmal richtig schön! Das zusammen sein, das schöne Wetter, die Blüten überall, und Oma bei uns! Ich mag das!  Weisst, das war einfach ein schöner Tag. Alle gut gelaunt und entspannt. Tolles Sonntagsfrühstück, D ias Kalte Herz beim Sonntagsmärchen, Kaffe mit Oma und Waldfeger, heimfahren mit lautem Gesang im Auto und ein richtig leckeres Abendessen! Ein schöner Tag


ein Lachs aus dem Ofen mit Gemüse, das "Kraftpaket" heisst
und schafer Paprikasoße


Und weißt du, was mich noch richtig freut? Dass Leute meinen Blog lesen! Mindestens 12 im Schnitt, ich freu mich so sehr über diese Resonanz! 
Mein Mausloch wird herrlich gepushed!

Wer Lust hat, kann auf meinem Zweitblog " Frau Gloria " nachlesen, wie ich mit meiner Diagnose, meiner Ernährung und meinem Gewissen kämpfe. Morgen ist Wiegetag!




Freitag, 25. März 2022

Stillstand

 11:49 Uhr und ich brech hier gleich zusammen!

In der letzten Zeit ist hier in der Praxis garnichts aufregendes los. Die Patienten kommen tröpfchenweise, zu mir ins Labor verirren sich nur wenige. Besonders heute, es waren halt grade mal 5 Blutabnahmen eingetragen. Im Vergleich zu 40 Leuten, die in dem Zeitraum sonst immer so kommen.
Es ist Freitag. Wiedermal ein unnötiger, überflüssiger Arbeitstag. Seit ich meinen freien Freitag mit dem Montag getauscht hab, erscheint mir der Gang zur Praxis an einem Freitag als ziemlich sinnlos. Freitags ist meistens ruhiger und ich fühl mich fehl am Platz.
Dummes, bezahltes rumsitzen. Zumindest ich, alles ist schon erledigt, fertiggemacht, aufgeräumt, desinfiziert und abgeschlossen.
Noch 51 Minuten.
Warum ist es heute so leer? Wegen Freitag? Und super Wetter am Freitag? Oder es gab eine wundersame, flächendeckende Genesung im Stadtteil?
Man weiß es nicht. Ich hab mir jetzt mal einen Kaffee gemacht, vielleicht hilfts. Mir fallen die Augen zu und ich kann nichts dagegen tun außer immer wieder aufspringen und mich bewegen und Kaffee holen. Kennst du das, wenn deine Augenlider auf einmal schwer sind wie Blei und selbständig beschließen, zuzufallen? Ohne deine Erlaubnis? Übel.
Aus dem fensterlosen Labor bin ich schon geflohen. Im Büro kann man wenigstens lüften, und ich hab die Kollegen im Blick.
Und sie mich. Blöd, wenn einen da vorm Pc der Sekundenschlaf überwältigt. Blöd für mich, lustig für die Kollegen.
 
Der Kaffee macht mich ein bisschen wacher. Ich bin definitiv zu spät ins Bett und vor allem viel zu spät eingeschlafen!
Um kurz nach neun gestern Abend war ich hundemüde und eigentlich fällig fürs Bett. Geht aber nicht, ich muss den Bub vom Chor abholen. Also mit Gewalt wachhalten. Um halb zehn losfahren, bis nach Oberasbach, Bub einsammeln, Chorbericht anhören, heimfahren und Parkplatz suchen. Das Ganze dauert ca eine Stunde.
Also sind wir um halb elf daheim. Und ich bin hellwach. Der Bub erzählt und zeigt mir youtubs von den Liedern und Chorälen, die gerade eben noch geübt und einstudiert wurden. Dabei isst er seine Pizza, die seit 19 Uhr auf ihn wartet.
Bis wir beide dann vom Sofa weg übers Bad und ins Bett rein kommen, vergeht wieder viel Zeit. Man könnte meinen, dass ich dann echt schnell einschlafe - ha! Ich hab ein spannendes Buch da liegen und schwupp - wieder Zeit vergangen!
Aber ohne Buch geht nicht. Ohne Schlaf auch nicht - das merke ich dann am nächsten Arbeitstag. Also JETZT!
Jammer & Elend!
Elinor schaut mich nur missbilligend und enttäuscht an. Ich kann ihren Blick deuten, sie weist mich darauf hin, dass ich es in meinem Alter eigentlich besser wissen müsste.
Wenigstens den Blick auf Instagram vor dem Schlafengehen, den könnte ich mir sparen. Also wirklich!
So müde.
Noch 30 Minuten.
Die Kollegin, die eine andere kranke Kollegin vertritt, fragt mich, wie lange ich schon hier arbeite. Und mit einem Mal komm ich mir voll alt vor! Bin ich doch schon seit über 20 Jahren hier und vorher, da kam auch schon eine gewissen Praxen-Karriere zusammen:
Angefangen 1988 bei einem Neurologen, dann kam ein Internist, ein paar Frauenärzte, ein Augenarzt. Und dann bin ich hier gelandet. 
Damals war vieles noch völlig anders.
Aber eines ist überall gleich geblieben: Schnell verschwinden wenn endlich Feierabend ist! Und das ist JETZT!

Tschüs! Sssssst und weg!



Mittwoch, 23. März 2022

Arriba Arriba!! Anderle! Anderle!

 Im Oktober letzten Jahres hatte unsere hauseigene Fee Geburtstag. Weil es der 18. war und somit sehr wichtig, luden die Feeneltern die Familie zum Essen ein. Und weil wir als Zieh-Familie über den Bub auch eine Rolle spielen, wurden wir auch eingeladen. Lecker Essen im Asia Copper Haus.

Damals hab ich mir überlegt, wenn die Feeneltern uns zum Essen einladen, da ist dann aber auch eine Retoureinladung fällig! Die Erkenntnis kam, aber die Möglichkeit nicht. 

Entweder mussten die Kinder für ihr Studium büffeln, jemand war nicht da oder Corona grätscht wiedermal dazwischen.

Jetzt sind Semesterferien und wir haben einen Termin fix gemacht - letzten Sonntag!

So. Jetzt ist es ja nicht so, dass ich der große Smalltalker bin. Ich zähle mich sogar zu den mittelgroßen Schweigern, sofern fremde Menschen um mich herum sind. Es sei denn, ich bin in einem Glückstaumel, von Familie unterstützt oder nicht mehr nüchtern. Letzteres schließe ich aber wegen Geringfügigkeit aus.

Ich hatte Glück, nicht nur Fe & Fee waren anwesend, sondern auch Tochter & TOLO! Da kann nix mehr schief gehen. 
Trotzdem machte ich mir elend viele Gedanken. Was sag ich denen? Was soll ich fragen? Was, wenn mir nichts einfällt? Oder ich dumme Antworten geb? Was, wenn die Unterhaltung politisch wird? Da kann man sich hemmungslos reinsteigern.

Das Eltern-Kennenlern-Essen rückte immer näher und ich war schon leicht am hyperventilieren. Tief durchatmen! Zusätzlich dazu wurde ein Treffen der Flohmarktorganisatörinnen ausgemacht, gleich im Anschluß an das schwierige Mittagessen. Dieser Sonntag hat's in sich.

Jürgen: O fuckkk. Da ist ja dein ganzer schöner Sonntag im A ..Eimer! Kein Sonntagsfrühstück, kein Märchen, keine Siesta. Und dann auch noch so lange, das wird spät, wenn du heimkommst. Verlorener Tag.

Elinor: Wunderbarer Tag! Das Essen wird super, du bist doch nicht alleine! Und außerdem geht ihr zum Mexikaner, leggaaaa! Das Treffen anschließend wird ein Kaffeekränzchen, alle liebe Kaffeekränzchen! Bisschen Cappuchino, bisschen snacken und dann nach Hause! Wunderbar, endlich nicht der ewige alte Sonntagsstiefel!



Tochter parkt das Auto und der Bub läuft mit mir zum Eingang vom El Mexicano. Wir sind die ersten, sehr ungewöhnlich für uns. Und eine Minute später kommt die Feen-Familie strahlend auf uns zu.

Und sie waren locker und fröhlich (bis auf den kleinen Bruder, aber da Pubertier ist das nicht ungewöhnlich) und es gab überhaupt keinerlei Probleme oder peinliches Schweigen oder brenzliche Themen oder irgendwas, was unangenehm gewesen wäre!! 
Wiedermal hab ich mir völlig umsonst diese vielen Gedanken gemacht. Alle sind in Plauderlaune. Klasse, was? Allein die Speisekarte, die völig unübersichtlich und voller Rechtschreibfehler daherkam war ein herzliches Gesprächsthema. Tochter war entsetzt über das Design, Bub war entsetzt über die vielen Fehler im Text.

Aber das Essen war gut und reichlich, da ist es wurscht, ob da Tapas oder Tabas steht! (Autsch!)


Es gab ganz viel Fajitas und Enchiladas und Gambas und Tacos, eins feiner als das andere. Ich war tapfer und hab mich an einen Teller ultraschafes Gemüse gehalten nebst einer Folienkartoffel mit Sauerrahm. Fein! Das Gespräch war in voller Fahrt, TOLO vor allem, er war gut drauf und in Klöhnlaune. Perfekt! 

Alles in allem ein schönes Mittagessen, ohne Probleme.

(Elinor: siehste!)

Wir stehen draußen vor dem Lokal im Kreis, es geht um Söhne, die ihre Jacke vergessen haben, um Vorfahren und Verwandtschaft, um die Familie Fee in der Ukraine und Israel, und um glitzende Haarspangen in der Sonne. Alle gehen noch spazieren im Stadtpark, der eine gerner als der andere, aber ich bin raus. Ich hab ein weiteres date im Dorfcafe mit den Mädels.



Was übrigens echt gut tut. Der große Cappuchino, die beiden starken Frauen und ihre Meinung über Männer im speziellen und allgemeinen. Richtig schöner Nachmittag. Bisschen Flohmarkt organisieren und ganz viel snacken!

Daheim war ich so gegen fünf, da war noch Zeit zum ausruhen und handy checken, bis ich den Salat fürs Abendessen gemacht hab. Ein braver Salat und eine brave Sabine!







Montag, 21. März 2022

high five am Sonntag - und Montag

 Heute ist Frühlingsanfang! Eigentlich kein Grund zur Freude, jedenfalls für mich nicht, aber der Tag war einfach schön! 

Und ich hab mir so viele Gedanken gemacht, wiedermal ganz umsonst. Das mach ich ja generell ganz gerne - erstmal viele viele Gedanken, so dass ich nervös werde. Dann spiele ich verschiedene Szenarien durch und werde zappelig und zum Schluss überwältigt mich mein Kopfkino und ich spüre nackte Panik! 
Und was war? Alles ok! Alles gut und vor allem alles entspannt! Das Kennenlern-Essen mit den Feen-Eltern. 

Und schon kann ich es als positiv in mein Sonntägliches high five packen!

Randbemerkung: dieses high five am Sonntag wird erst am Montag gepostet, weil sich am Sonntag das Internet komplett von uns verabschiedet hat. Sehr ärgerlich.



1. Dieses Eltern-Kennenlern-Essen lief wirklich gut! Wir waren beim Mexikaner und all meine Gedanken waren umsonst! Was sag ich da, wie finden die mich, was, wenn eine peinliche Stille entsteht ... aber alles war entspannt und sogar lustig! Die Auswahl war für mich etwas knifflig, bin dann bei Ofenkartoffel mit mexikanischem Gemüse gelandet. Was nichts anderes war als Zwiebeln und Paprika - scharf wie Hölle!
Ok Vorhölle. Aber das ist egal, weil der Zweck des Treffens nicht das Essen war sondern das Kennenlernen - und das hat gut geklappt!

2. Das Ende des Taubendramas. Nachdem ich eine Woche voller Mitleid und Wut im Bauch rumgelaufen bin, hat sich das Familiendrama quasi in Luft aufgelöst. 
Familie Taube ist in Sicherheit und es befinden sich keine toten Küken hinter den Deckenplatten, die im Lauf der Jahre dahinverwesen.
Sehr positiv!

3. Wunderschönes Frühlingswetter heute! Auf dem Weg zum Lokal bin ich am Whörder See vorbeigekommen - völlig überlaufen! Die ganze Stadt war heute spazieren! 
Und ich am Nachmittag schnurstracks ins Dorfcafe um zwei tolle Frauen zu treffen - das Flohmarkt-Team! Wir versuchen wieder, einen auf die Beine zu stellen. Flohmarkt Nr 7!

4. Das einzig gute an einem Diabetes Typ 1 ist, dass man so einen Sensor für den Arm kriegt. Das bedeutet, dass man sich nicht mehr den ganzen Tag lang in die Finger stechen muss, sondern man liest einfach die Werte vom handy ab. Sowas hab ich jetzt. 
Das war eine ziemliche Überwindung, das Ding an den Arm zu tackern, aber es hat sich gelohnt! Den Blutzucker immer im Blick!



5. Ich hab eine neue Hose. Die lag ziemlich lang herum, weil ich sie erst noch von der Schneiderin kürzen lassen wollte. So wie alle Hosen, sind immer alle zu lang.
Nach Wochen hab ich es dann endlich mal geschafft und am Dienstag wurde die Hose zum ersten Mal getragen. Jetzt will ich keine andere mehr anziehen! Die ist so bequem und gemütlich!!  Eine dunkelblaue Stoffhose, so genial! Sitzt gut passt super und ist einfach perfekt!

So, das reicht erstmal wieder an Positivität. Sonst werden wir hier noch übermütig. 
Wo kommen wir denn da hin?!





Freitag, 18. März 2022

Das Taubendrama


Ich bin ein Tierfreund. Ich mag fast alle Tiere, meist die, die 0-4 Beine haben. Als Kind hatten wir ständig irgendwelche Tiere daheim und ich hab sie alle sehr lieb gehabt!
Umso mehr nimmt mich die story von den Tauben mit.  Drama mit ungewissem Ausgang
 
Auf dem Parkdeck beim Haus, wo ich arbeite, ist für ein paar Autos ein Unterstand gebaut worden. Direkt an der Hauswand entlang.
Seit ein paar Monaten sind da aber Bauarbeiten, immer mal wieder. Mal mit  mal ohne Arbeiter.
Anfang des Jahres wurde ganz hinten im Eck eine der Deckenplatten entfernt, da hängen jetzt viele dicke Kabel raus.
Irgendwann hab ich bemerkt, dass da ein paar Tauben rein und raus fliegen und vor kurzem hörte ich frisch geschlüpfte Taubenkinder
rumkrakeelen. Die Eltern wechselten sich mit der Kinderbetreuung ab, manchmal setzte sich Mama oder Papa Taube völlig erschöpft auf das Dach des Einkaufswagen-Häuschens und keuchte.
Babys machen einen Haufen Arbeit!



Jeden Morgen, wenn ich ankomme, schau ich zu dem Loch in der Decke und freue mich.
Und dann war die Luke auf einmal zu.
Eine Holzpressspahn-Platte war draufgenagelt, nur ein kleiner freier Fleck war noch da. Die Taubeneltern haben verzweifelt versucht, durch die kleine Öffnung zu ihren Kinder zu gelangen, es war aber viel zu eng. Immer wieder umflattern die beiden diesen Spalt und verstehen die Welt nichtmehr.
Das zerreißt einem das Herz!



Mittags bin ich hin und hab einen Zettel aufgehängt: "Hier nisten Tauben! Die Eltern sind verzweifelt! Warum ist der Zugang verbaut? Don't kill the babies!"
Es ist ja nicht so, dass das Ding so bleibt, es ist ja eine provisorische Abdeckung, sie so nicht bleibt.

Am nächtens Morgen war die Luke immernoch zu und ich wollte ein Foto machen. Da stellte sich ein Typ neben mich und schaute mich an.
Ich hab ihn gefragt, ob er da zuständig sei, dass diese Aktion grausam ist und ob das denn wirklich sein müsse.
Der Typ meinte nur, ich kann ja die Leiter nehmen und raufkrabbeln um das Nest zu holen.
Scherzkeks. Ich bin seit 15 Jahren nicht mehr auf einer Leiter gestanden.
Außerdem wüssten "die Verantwortlichen" Bescheid. Und dann erzählt er noch, dass da jemand einen Zettel an das Absperrband geklebt hätte!
Er schüttelt fassungslos den Kopf.
Ja, da hat aber jemand absolut Recht, sage ich, hoffentlich hat der Verantwortliche ein schlechtes Gewissen bis zu seinem Lebensende!!!
Und schicke einen bösen Blick hinterher.
 
So ein Elend. Es geht mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf.
An Feierabend steh ich da und höre die Küken schreien, die Eltern sitzen in der Nähe und schauen immer wieder hin. Ich versuche, mit meiner Krücke an die Holzplatte zu kommen, sie ist aber zu kurz. Oder ich.
 
Eigentlich sind mir Tauben im Allgemeinen herzlich egal. Es sind so viele, sie sind überall und scheißen alles voll.
Aber sowas macht mich echt fertig. Taubenkindermord.
 
Am nächsten Tag war die Luke auf einmal offen, überall lag Dämmwolle umeinander. Entweder hat jemand da drin gewütet oder das Nest wurde von einer guten Seele in Sicherheit gebracht. Dass da oben einer wohnt, schließe ich jetzt mal aus.
Und am Abend war das Ding wieder zugenagelt. Was soll das denn??
 
Aber dann sehe ich drei Tauben auf dem Notausgang-Schild sitzen, eng aneinandergekuschelt. Zwei große und eine kleinere Taube.
Spontan und zackig, wie mein Verstand nunmal arbeitet, beschließe ich, dass dies die glücklich gerettete Taubenfamilie ist!
Kann ja sein, dass Junior schon ein Teenie war und bloß das Nest nicht verlassen wollte!
Wer weiß denn, wie sich Tauben-Teenager anhören? Ob das jetzt viele vernachlässigte Küken sind, die ich schreien gehört hab, oder ein großer, verzogener Tauben-Bengel, der zu faul zum ausziehen ist - wer kann das schon genau sagen?

Aawwwwh!
 
Ich Depp hab mein Handy vergessen, sonst hätte ich ein herzzerreißend niedliches Happy-End-Tauben-Family-Foto schießen können!
Da sitzen sie, in trauter Dreisamkeit. 
Jetzt muss Junior nur noch lernen, selbständig zu werden.

Tauben und Menschen haben mehr gemeinsam, als man denkt!




 

Sonntag, 13. März 2022

high five am Sonntag

 Scha-wupp ist eine ganze Woche vorbei und es ist Zeit für ein neues high five der Woche!


Ich wollte eigentlich auch das aktuelle 12von12 schreiben, allerdings gab es da kleine Probleme: ich habs vergessen! Wie konnte das nur passieren? Was hab ich mir nur gedacht?
Am Abend zuvor hab ich mich noch selber ermahnt, dran zu denken. 12 Fotos vom Tag. Kaum fertig gedacht, wars schon wieder vergessen. Am Samstag dann kamen zwar 8 Bilder zusammen, aber dann sind die Gedanken wieder abgedriftet in andere Sphären ...

So. mit 8 Bildern kannste kein 12von12 machen. Was also tu ich jetzt? 
Ich weiß! Da besinne ich mich auf meine verborgene, kreative Ader und bau die 8 Samstags-Bilder in das Format für Sonntag ein! Nicht, dass das Vergessen einer Rubrik jetzt besonders positiv wäre, aber unbesehen löschen wär auch irgendwie doof. Die Fotos können nichts dafür.

Und hier sind meine 5 positiven Stationen der letzten Woche:

1. Der Garten. Es wird ja immer wärmer und die Sonne scheint die ganze Zeit, da fühlt man sich verpflichtet, raus zu gehen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten pack ich da mein Buch und setze mich in den Garten. Und dann genieße ich den Frieden, der da herrscht. Zumal die ehemaligen Nachbarn täglich eine Wagenladung kleine Kinder im Garten rumturnen hatte, weil italienische Großfamilie mit großem Freundeskreis. Oder die Nachfolger, junge Erwachsene im Partyalter. Nein, zur Zeit ist alles ruhig und das find ich einfach schön. Ich beobachte Blaumeisen, Bienen, Schmetterlinge und die Nachbarskatze. 


live haben die Bäume richtig geleuchtet!

die Nachbarskatze, die uns oft besucht

die Forsythie fängt an zu blühen!


2. Die Arbeit. Diese Woche war es richtig angenehm in der Praxis. Wenig Betrieb, sehr ungewöhnlich. Auch der run auf die Impfungen wird immer geringer. Angenehme Ruhe in den heiligen Hallen, am Freitag war ab halb zwölf einfach niemand mehr da! Sehr entspannt kannste da ins Wochenende gehen! 
Draußen auf dem Parkdeck haben Tauben ihr Nest in so eine Dachbaustelle gebaut. Als ich ins Auto einsteigen wollte, hab ich die Babys gehört! Eine der Taubeneltern (war bestimmt die Mama, sie sah so erschöpft aus) flog gerade raus und setzte sich auf das Notausgang-schild. Ich bin sicher, sie hat gekeucht. Hoffentlich macht niemand diese Dachlücke zu! Wenn ich da mal jemand arbeiten sehe, sag ich gleich bescheid, dass da wer wohnt!

die Wohnung der Familie Taube

3. Am Donnerstag hat der Bub seine Chorprobe. Das wird von seinem früheren Musiklehrer geleitet und macht ihm echt viel Spaß. Etwas weniger Spaß macht es mir, ihn spät Abends wieder abzuholen. In meinem Alter ist man nach dem Abendessen im Feierabendmodus. Dann läuft die Glotze und ich daddel am handy oder am Laptop rum. Um halb zehn muss ich mich dann aufraffen, anziehen und losfahren. Wenn ich das geschafft hab, tuts mir eigentlich nur noch um den verlorenen Parkplatz leid - ich liebe es, nachts zu fahren! Es ist so schön leer und ich dreh die Musik auf, sing mit und sause durch die Stadt! 
Nachdem ich den Bub eingesammelt hab, dreht er Lieder von DWK auf, aus Nostalgiegründen. Und wir brausen laut "Keiner ist wilder wie wir" singend über die Stadtautobahn! 

4. Freitag war Blognacht! Das ist was ganz besonderes, die Veranstalterin Anna Koschinski ruft alle per Zoom zusammen, dann gibt sie uns einen Impuls vor und dann schreiben wir gemeinsam. Also alle gleichzeitig. Alle Stunde gibts eine kleine Pause und wir unterhalten uns. Das macht echt Spaß!! Dieses mal war der Impuls "Dieses Wort bedeutet mir besonders viel" . In diesen Blognächten kann mich mich super konzentrieren und schreibe viel besser als sonst! Den letzten Beitrag vom Freitag haben tatsächlich schon 51 Leute gelesen! 51 Leute !!! Hurra!

5. Heute am Sonntag kamen Tochter & TOLO und Waldfeger zu uns zum Kaffeetrinken. Der Bub hatte was vom Bäcker geholt und wir sitzen entspannt im Garten draußen! War richtig lustig, alle waren entspannt und gut drauf, ein richtig schöner Nachmittag! Und ich hab mich sehr zusammengerissen - nichts angerührt außer mein Zitronen-Orangen-Wasser! 



Manchmal passiert so viel positives, man sollte es nicht unbemerkt vorbei-passieren lassen!



Samstag, 12. März 2022

#Blognacht Nr 6

 Und dann war es also wieder soweit - die Nacht der Nächte, die Nacht der Abenteuer und wilden Gedanken - für alle, die Bescheid wissen und Anna Koschinski kennen: 

Es ist Blognacht!

Da hab ich mich die ganze Woche drauf gefreut! ich war sogar pünktlich heute. Es machen 16 Teilnehmer mit und Anna hat uns gerade den Impuls für die heutige Ausgabe gegeben:

Dieses Wort hat eine besondere Bedeutung für mich

Es darf auch ein Satz sein, sagt sie. Etwas, was man oft sagt oder gerne hört oder was alle von mir kennen. Und wieder mal steh ich da wie der Ochs vorm Berg und überlege fieberhaft! Natürlich gibt es Sprüche, die ich gern und oft sage. Meist sind es Zitate von irgendwelchen Filmen oder TV Formaten. Manchmal sind es auch Sätze von früher, die ich einfach nicht mehr los geworden bin oder die ich besonders lustig fand. Finde. Ja, und genau die fallen mir jetzt spontan nicht mehr ein. Klar.

Ich werde jetzt  mal scharf nachdenken. Und ich hau einfach mal raus, was mir so in den Sinn kommt. Schließlich soll das hier ja was werden. Ich sitze im Schlafzimmer mit meinem Lieblings Mini Radio, höre Nik Kershaw mit The riddle, hab ein kleines Licht an und meinen zuckerfreien Fuze Tea. So schauts aus. Und jetzt überlege ich, was ich immer so sage.

 Spontan fällt mir der Spruch ein Das stört keinen großen Geist! Das ist tatsächlich ein Zitat, und zwar von der etwas nervigen Figur Karlsson vom Dach von Astrid Lindgren. Ich sag das gern, wenn ich was nicht so schlimm finde. Meist merke ich das gar nicht oder sag’s nicht bewusst, aber eigentlich ziemlich oft. 
Bub: “ Ich habs heute Vormittag nicht geschafft, aber ich räum meine Klamotten bestimmt bald weg” - Das stört keinen großen Geist!
Patient: “ Ich hab den Impfpass vergessen! O nein!”- Das stört keinen großen Geist 
Autofahrer: “ Huuuuup!” - Das stört keinen großen Geist! 
Es ist ein guter Spruch! Lässt sich sehr oft anwenden und gibt einem ein angenehmes Gefühl von Gleichgültigkeit und Gelassenheit! Natürlich muss man es ein bisschen hochnäsig aussprechen, so wie Karlsson!



Meine Mama hatte auch einen Spruch, den sie dauernd sagte. Immer, wenn ich mir weh getan hab, wenn ich traurig war,  krank oder ungeduldig  - dann sagte sie den Spruch, den viele Mütter täglich zu ihren Sprösslingen sagen: Bis du heiratest, ist es vorbei! Oder wie meine Mama auf niederbayrisch: Bist’ heiratsd’ is’ vorbei! Damals hat mich das getröstet. War ja ein Ende abzusehen!
 Dass ich bis heute nicht verheiratet bin und all das Übel und die Schmerzen eigentlich bis heute hätten andauern müssen, das möchte ich lieber nicht erwähnen.

 Mutti hatte noch mehr auf Lager, zum Beispiel (Im Orginal) ‘Zeit vergeht, ‘s Liacht verbrennt, ‘d Kinder keman nackert auf’d Welt! bedeutet: Beeil dich gefälligst! Was mit einem “Ja-haa” beantwortet werden muss. Tatsächlich fällt mir dieser Satz oft ein, wenn ich jemand antreiben will und muss unwillkürlich grinsen. Oder, ganz klassisch: Etza muast ins Bett, moang host Schui! Was mich besonders genervt hat. Das weiß ich selber, dass morgen Schule ist. Bin ja nicht doof, deswegen geh ich ja dahin!
Was ein ebenso gern gebrachter und genauso verhasster Spruch der Mütter dieser Zeit war, ist folgender: Hast dich schon bedankt? Wenn Tante Jutta oder Magda oder Irma oder Anni ein Paket geschickt haben oder eine Geburtstagskarte, hat man sich kurz gefreut und tagelang gelitten, weil da die Sache mit der Bedankerei im Raum stand. Arme Mutti, war sie doch nur dahinter, dass alle Geschenke ordnungsgemäß abgedankt werden und die diversen Tanten zufrieden waren. Ich hab meinen Kindern beizeiten gesagt, wenn ich mal Oma bin und meinen Enkeln war schenke, reicht mir eine Danke-Oma-whatsapp! Eine herzliche zwar, aber es reicht aus. Vollkommen!

Es könnte durchaus sein, dass ich all diese Sätze deshalb so gerne hab, weil ich sie in original niederbayrisch hören will. Außer Mutti macht das ja niemand hier in der Gegend, da müsste ich schon ein paar Stunden Auto fahren. Ich mag den Dialekt, bin damit aufgewachsen und ich bin überzeugt, das ist der schönste Dialekt von allen! Dicht gefolgt vom Hamburger snacken und den Schweizern. Aber das grenzt jetzt knallhart an Themaverfehlung, also zurück ins fränkische Schlafzimmer mit dem schummerigen Licht. Spökenkiekerei! 



Etwas, was ich selber gern sage ist Da beißt die Maus keinen Faden ab! Und zwar deshalb, weil ich den Spruch einfach süß finde! Als Ersatz für “Was muss, das muss” oder “So ist das Leben” oder “ Shit happens” sag ich das mit der Maus! Was das tatsächlich bedeutet, wo der Faden herkommt und wo er hinführt und ob die Maus den Faden überhaupt durchbeißen möchte - das steht in den Sternen.

Die Kinder finden zur Zeit alles nice, was ich jetzt wiederum garnicht nice sondern ein bisschen blöd finde, aber jede Generation hat Modewörter. Was heute nice ist, war früher stark, und vorher spitze und ganz früher tiptop! Mit Sahne!

Meine Schwester sagt allen zum Geburtstag einen kleinen Spruch auf, den ich sehr niedlich finde. Und mittlerweile hör ich den wirklich sehr gerne, und der geht so: Geburtstagskind Geburtstagskind, hör zu was ich dir sag - so viele Stern’ am Himmel stehn, wünsch ich dir schöne Tag’! Ist das nicht entzückend? So liebevoll und goldig! Meine Schwester ist Erzieherin, die weiß sowas. Hat was beständiges. Eingebürgert hat sich bei uns auch das hier: der eine sagt Sei wild! worauf man zwingend antworten muss: gefährlich und wild! Das sagen die Regeln. Die wilden Kerle spiel(t)en eine große Rolle im Hause Bergbauer! Die Kinder waren echt große Fans und weil wir heute so übermütig und eben - wild sind, schauen wir die Filme nochmal an, einen nach dem anderen. Die sind mittlerweile für die Kinder genauso lächerlich-lustig wie für mich damals. Ich erinner mich, dass ich mit Tochter im Kino war und DWK Teil 4 anschauen musste. Weil der Film dermaßen drüber war konnte ich nicht mehr an mich halten  und musste dauernd lachen. Dieses unterdrückte Lachen, das in einem Grunzen rauskommt, weißte? Da hab ich lauter böse 12jährige Blicke von allen Seiten bekommen! Da war der Fan-Stolz übel verletzt und es tut mir heute echt leid!

DA-für lege ich meine beiden Beine ins Feuer - meine Beine, meine Seele und mein ganzes Herz! (hiiihihihihihi!)(chrchrrrchrr)

Ein Zitat eines sehr alten Rühmann-Films ist auch sehr vielseitig und auf etliche Situationen anwendbar. Zum Beispiel wenn man jemand ermahnen möchte, endlich mal klar Schiff zu machen. Oder wenn man ausdrücken will, dass man Sachen lieber gleich erledigen sollte, damit man es von der Backe hat. Ich sag das gern, manchmal auch zu mir selber: “O saug solang du saugen kannst - die Stunde kommt, die Stunde naht, und dann fehlt dir der Apparat”


Meine Mom hat natürlich viele Sprüche oder besondere Wörter auf Lager. Eins davon ist Muckerl. Ein Muckerl ist ein sehr liebevoller Begriff für Schätzchen oder Liebling. Meist zum trösten eingesetzt und immer gefolgt von Umarmungen und Mamaküsschen.Ich mag das Wort, niemand sonst sagt es. Und selbst heute, wenn ich als Gloria, ü50 irgendwas hab, sagt meine Mom Muckerl zu mir. Mei arms Muckerl! Und das alleine tröstet ungemein!

Außerdem weiß meine Mom sehr gut, wie sie sich gegen neugierige Fragen von Leuten, denen sie nichts allzu privates verraten will, wehren kann. Wenn da jemand kommt, der sie nach ihrem Befinden fragt - die Mama aber im Bruchteil einer Sekunde weiß, dass sie dieser Person nichts persönliches preisgeben  möchte, dann sagt sie : blendend! 
Fremde Frau: Wie geht’s Ihnen? Mutti: blendend! Beide lachen und die fremde Frau geht wieder weg. Oder erzählt von sich selbst, wenn man den Spieß schnell umdrehen will und gezielt fragt “und bei Ihnen so?” Dann hat man niemand vor den Kopf gestoßen, lässt die Leute von dem erzählen, von dem sie es am liebsten tun, nämlich sich selbst und man hat seine Ruhe.
Genial!
Und das hab ich mir angeeignet. Erst hab ich es ausprobiert, in der Arbeit im Labor, wenn die Patienten anfangen zu plappern. Und ich will denen echt nichts privates erzählen - am liebsten gar nichts, ich will mich aufs pieksen konzentrieren. 
Dann antworte ich im Brustton der Überzeugung auf die Frage nach meinem Befinden: blendend !! Und Ihnen? - und der Rest ist weiteres Geplapper. Von den Gebrechen, von der Nachbarin, vom Kinde oder von der Launenhaftigkeit des Wetters. Und ich kann in Ruhe vor mich hin arbeiten! Es ist super! So ziemlich alle Leute, die ich kenne oder denen ich begegne, reden am Liebsten von der eigenen Person - und ich muss nichts preisgeben. Außerdem mag ich das sowieso nicht. Wenn ich zum Beispiel wahrheitsgemäß antworten würde “ach weißt du, heute ist es echt mies. Alles tut weh und ich bin so elend müde” dann wär die Stimmung nicht nur im Eimer, sondern auch Anlass dazu, mir ungebeten Ratschläge zu erteilen. Und das kann ich ja echt nicht ausstehen! Jeder kommt mit der Jahrhundertlösung um die Ecke und will mir die aufdrängen. Nein Danke. Da kommt dieses übertrieben fröhliche blendend! genau richtig. Jeder weiß, dass es nicht stimmt aber niemand fragt nach!


Bei all den Sätzen, Sprüchen oder Wörtern, die man gerne sagt oder die einem schon in Fleisch und Blut übergegangen sind, bleibt doch ein Satz auf meinem Beliebtheitsranking die Nr. 1! Und das ist ein ganz kurzer Satz, der nur aus 2 Wörtern besteht und den meist meine Kollegen zu mir sagen. Leider viel zu selten:

Schönen Urlaub!


#blognacht

Mittwoch, 9. März 2022

Belohnungssystem

Ich sammel ja positive Dinge für mein Sonntags-high five, da hab ich heute im Garten beobachtet, wie sich eine kleine Blaumeise geputzt hat. Die Bäume gegenüber haben geleuchtet, weil die Sonne sie anstrahlt. Vorher, beim Lesen, knallte mich die Sonne direkt an. T-Shirt Wetter! War ein schöner Moment!

Jetzt sitze ich im Wohnzimmer und die Nachrichten laufen, das friedliche Hochgefühl ist schon wieder verschwunden. 

Meine persönliche Diabetesberaterin hat mir empfohlen, mir kleine Ziele zu setzen und beim Erreichen derselben soll ich mir eine kleine Freude machen.
Jetzt überlege ich. Essen gehen ist vielleicht nicht unbedingt die beste Idee. (Trockener Lacher)
Aber was dann? Ich würde gern ins Kino gehen, sobald alle gesund und fit sind. Aber das machen wir sowieso. Es müsste etwas sein, was man gern haben will, aber nicht braucht.
Schnickschnack. Aber schöner Schnickschnack! Oder Klamotten. Oder die erste Staffel von "Call the midwife", ich mag die Serie so sehr, hab sie damals kostenfrei bis zur 4. Staffel sehen können, jetzt ist sie kostenpflichtig. Dankeschön dafür.
Ein Buch geht immer! Ich hab viele Bücher auf meiner Wunschliste, auch eher peinliche, die ich mich nicht traue zu kaufen, weil ich es niemand sagen will .. Bridgerton, Anne auf Green Gabels oder Nesthäkchen zB, da gibts viele Bände. Boah wie alt bin ich denn? Ich sollte vernünftige Bücher lesen. Und nicht Nesthäkchen. Meine Güte ... 

Da gibts eine kleine Figur bei amazon, die find ich ganz zauberhaft, aber die ist mir zu teuer. Wenn ich mir die als Belohnung gönnen würde, dann brauch ich aber schon eine Leistung, damit sich's lohnt! So 30 kg oder so. Haha!
Schau, wie hübsch:


Mit ein bisschen viel Glück könnte ich am Montag vielleicht die 10 kg knacken. Vielleicht .
Mal schauen, da muss mir noch was einfallen. 


Sonntag, 6. März 2022

mein high five am Sonntag




Zur Zeit besteht mein Mausloch nur noch aus Freitagsfüllern und high fives 😆 

Das wird sich wieder ändern, da bin ich sicher! Aber so ein higt five, so ein plüschiger Wochenrückblick ist doch nicht schlecht, oder? Grade jetzt, wo die Welt zu zerfallen scheint und alles, worauf man sich früher verlassen hat, beginnt zu bröckeln.
Ruhe und Humor bewaren, auf Teufel komm raus! Sonst zerbricht man, und das möchte ich nicht.
Außerdem war meine Woche echt nicht schlecht! Morgen beginnt Woche 4 ohne Zucker, nie im Leben hätte ich jemals gedacht, dass ich das schaffe! Ich hab soviel Zuckerzeug gefuttert und zwar nicht nur so, sondern mit Hingabe - da war ein Verzicht undenkbar!
Morgen ist Wiegetag, mal sehen, ob es was gebracht hat.

Auf geht's zur happy Woche Parade!

1. Ich war durchgehend gut drauf! Ein kleines bisschen genervt ab und an, aber im Schnitt einfach gut drauf! Ich weiß nicht sicher, warum. Aber ich finds prima! Ich bin gern gut gelaunt! Nichteinmal die Patienten konnten diesen Lauf stoppen. Es erleichtert so vieles

2. Dienstag Nachmittag war frei! Unser Chef schließt seine Praxen immer am Faschings Dienstag am Nachmittag, ist das nicht toll? Wir waren alle ganz happy, ab 8 Uhr ! Vielleicht war das der Grund, warum ich so gut drauf war! Außerdem hatte ich mein neues, super bequemes, schönes Shirt an!



3. Am Mittwoch war ich so furchtbar müde nach der Arbeit, dass ich nur einen Gedanken hatte: schlafen! Normalerweise leg ich mich dann aufs Sofa, aber weil selbiges besetzt war, blieb mir mein Bett im Schlafzimmer. Allein der Anblick meines Wasserbetts war Glückseligkeit pur! Ich war so müde, dass ich meine letze Kraft für die Treppen verbraucht hab. Jetzt in dieses Bett zu gehen, vorgewärmt und weich und gemütlich und einfach schlafen zu dürfen - das war ein richtiges, kleines Glück! Ich mag mein Bett. 
In Windeseile war ich eingeschlafen


4. Wir haben beschlossen, wieder einen Flohmarkt zu starten! In den letzten zwei Jahren musste er pausieren, wegen Corona. Aber jetzt haben wir einfach entschieden, ihn wieder aufleben zu lassen! Da kommt ein Haufen Arbeit auf mich zu, aber ich freu mich trotzdem!
Flohmarkt Nr. 6 

5. Ich halte durch! Ich esse voll wenig und wenn, dann Gemüse und Vollkorn. Ich versuche, Wasser zu trinken, obwohl ich kein Fan bin. In den ersten zwei Wochen hab ich 6,6 kg abgenommen, morgen ist ja Wiegetag. Hoffentlich ging a bissl was.
Aber ich halte durch und bin tapfer! Ich verkneife mir alles! Und statt geschenkter Schokolade ess ich Kohlrabi Sticks in der Arbeit - das musste erstmal bringen!


Das waren meine 5 kleinen Freuden diese Woche.
Nächste Woche möcht ich mich auch freuen, bitte!

Tschüs

Samstag, 5. März 2022

Ein Freitagsfüller von Barbara

Heute war nicht mein Tag. Zumindest nicht mein Arbeitstag. Nur schlechte Venen, nur schwierige Blutabnahmen, nur falsche Arme. Und Patienten, die mir ununterbrochen dazuwischengequatschen - das nervt so sehr! Die Leute machen den Arm frei, ich desinfiziere und hab noch nicht einmal angefangen, zu suchen, da werde ich schon drauf hingewiesen, dass es 
a - sonst immer sofort geklappt hat 
b - in der Praxis sonstnochwo jemand arbeitet, der es immer sofort auf Anhieb und blind trifft. Einhändig. Auf einem Bein stehend und nehenher einen Medizinball locker auftippend
c - der Patient es sowieso besser weiß und
d - es noch einen zweiten Arm gibt, mit eigenen Venen. Überraschung!

Danke. Das erleichtert mir meine Arbeit ungemein.
Es gibt so Tage, wo es einfach nix wird. Es gibt aber auch andere Tage, da flutscht es richtig! Dienstag zum Beispiel, da lief alles wie am Schnürchen! Wir waren alle gut drauf, der Nachmittag war frei! Hurrah! All unsere Praxen hatten Dienstag Nachmittag zu, wegen Fasching. Thi-hii! Nichts liegt mir ferner, als Fasching zu feiern.
War eine leichte Woche. Und am Mittwoch legt mir meine Kollegin den hier neben die Tastatur - voll lieb! 


Und aus irgendeinem Grund bin ich überwiegend gut gelaunt, hab mehr Energie und bin nicht mehr ganz so furchtbar müde. Entweder macht das der Zuckerverzicht oder die Schmerztabletten, die ich jeden Tag nehm. Man weiß es nicht.

Aber was ich weiß, ist der Freitagsfüller, der jetzt kommt! 
Und wie immer von scrapimpulse und Barbara!

1. Ein Gedanke beschäftigt mich immer wieder: Warum ist die Gesellschaft so geworden, wie sie ist? Warum steht Gier und Unwissen und Oberflächlichkeit so sehr im Vordergrund? Wie ist das gekommen? Oder war es schon immer so? Dieses aggressive Verhalten vieler  (oder der meisten) Leute verblüfft mich immer wieder. Und macht mich traurig.

2. Dass russisch sprechende Menschen hier in Deutschland angegriffen oder blöd angeschaut werden, ist nicht nur unfassbar dumm, sondern geht weit darüber hinaus!

3. Zur Ablenkung an dieses ganze Elend auf der Welt, schreibe ich. Ich schreib ins Mausloch und in meinen neuen blog, meinen Zweitblog Frau Gloria. Kannste gerne mal reingucken! 

4. Der Herr Söder lässt sich ab und zu in meiner Gegend blicken und hat mich schon öfter gegrüßt. Wenn er, umringt von seinen Gorillas, an mir vorbei geht, denk ich mir oft, ein sehr großer und sehr gut riechender Politiker.

5. Was passiert, wenn es überhand nimmt? Wenn all der Hass, das Ich-bezogene Verhalten, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Aggression, hemmungslose Gewalt, Fehlentscheidungen und der kranke Kopf eines Putin - was passiert, wenn das Überhand nimmt?

6. Eigentlich möchte ich solche Gedanken garnicht zulassen, es ist niederschmetternd.  Schon, wenn ich morgens zum Kaffee das Frühstücksfernsehen einschalte und mit Kriegsbildern überschüttet werde. Man muss sich damit beschäftigen, obwohl ich das garnicht will. Aber wer will das schon? Das ist der entscheidende Punkt.

7. Was das Wochenende angeht, heute abend freue ich mich auf einen ruhigen Abend, morgen habe ich geplant, mich in die Wäsche zu stürzen, die Oma anzurufen und zu bügeln und Sonntag möchte ich gerne meine lieben treffen!


Es ist ein bisschen schwierig, derzeit nur lustiges und unbekümmert ins Mausloch zu schreiben. Ein schmaler Grat zwischen Angst und Zuversicht.



Cute Rat