Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

Blogparade zum mitmachen!

Montag, 2. Dezember 2024

Bimbimbim - Straßenbahn kommt!

Sonntag. Ein Abenteuer ganz besonderer Art hatte ich heute Nachmittag. Meine liebe Waldfeger hat mir nämlich zum Geburtstag eine Fahrt in der Nostalgie-Straßenbahn geschenkt. Sie weiß genau, dass ich für sowas echt zu begeistern bin, bin ich ja selber zu 80% Nostalgie!

Also steigen wir ein, in die uralte Straßenbahn. Die ist sogar so alt, dass dieser Typ Wagen noch vor meiner Schulzeit unterwegs war! Ich erinnere mich aber sehr gut. Die Bahn ist außen und innen festlich geschmückt, sehr liebevoll. Wir haben feste Plätze, bekommen einen Glühwein in die Hand gedrückt und einen Lebkuchen. Einen von den Guten!

Dann bimmelt die Straßenbahn los. Sie ruckelt und zuckelt, bimbimbim! Das so vertraute Rattern der Räder, die harten, glatten Holzsitze, von denen man früher mit der falschen Klamotte gern runterrutschte, das Schild "Nichtraucher", die ganz alten Knöpfe zum öffnen der Türen, der extrem hohe Einstieg, die Klappfenster - alles begeistert mich! Wir genießen die Fahrt total! Ein Angestellter der Stadt unterhält uns per Mikrofon, Fakten über die Straßenbahn und alles, was an unseren Fenstern vorbeikommt. Er macht das mit viel Hingabe und Herzblut. Wir sehen auch viel. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin - und das bin ich immer - dann muss ich auf den Verkehr achten. Jedenfalls sollte ich das. Und dann kriegst du von der Umgebung nicht allzu viel mit. Deswegen finde ich alles toll! Wir sehen alte Villen, Parks, meine alte Berufschule, den Weg zu meinem alten Stammcafè, dem Lollypop. Hier war dieser Laden, da dieser Arzt, da das alte Cafè, das die Oma so liebte. Wir ruckeln wild um die Kurven und ich komm aus dem glücklichen Grinsen nicht mehr heraus. Ein zweiter Glühwein folgt, die Stimmung ist super! 

Viel zu schnell sind wir wieder am Hauptbahnhof und müssen aussteigen. Voller Glühwein und Glück im Bauch! Dass einen eine Fahrt in der alten Tram so begeistern kann - früher bedeutete mir diese gelb-grün-braune Bahn nur Schulweg und den Weg zur Freundin. Oder zum Freibad. Zum Lollypop. Ein Transportmittel halt. Und heute gerate ich in Verzückung, wenn ich um die Kurve rumpeln darf!

hahaha! 

Wir feiern unser Abenteuer mit einem Spaziergang durch den alten Handwerkerhof und tun so, als wären wir Touristen. Alles leuchten und glitzert und riecht nach Glühwein und Bratwurst. Geschmückte Tannenbäume überall, Weihnachtsglitzer und Spielzeug. Wir lassen und einfangen und wegtragen. O du fröhliche Weihnachtszeit!

Bei einem Cappucchino und Cheesecake für 6,50 (!) beenden wir das Spektakel und fahren happy mit der U-Bahn heim. Die ist viel zu bequem, viel zu leise und viel zu digital!

Mir geht's so richtig gut! Danke, Waldfegerchen!!































Sonntag, 1. Dezember 2024

High Five in Tüll und Spitze

 Ich sitze grade hier am Samstag Abend und ärgere mich, weil ich so doof bin.
Heute Abend sollte es Schaschlik geben, nach einem Rezept, das ich schon sehr lange nicht mehr verwendet hab. Als ich alles fertig hatte und die Spießchen in der Soße lagen, erst dann lese ich, dass die Dinger 2 Stunden vor sich hin köcheln sollen.
FAIL !!!
Hab das ganze jetzt in den Ofen gestellt in der Hoffnung, dass es nicht ganz so lange dauert.

Der Tag heute war ok. Fing schön an, weil uns der Bub besucht hat! Wir haben ihm zugehört, das neueste erfahren, ihn gefüttert, Kohle gegeben und Schokolade. Er hat uns erzählt, was für songs er in seiner Band grade spielt - Kiss, Greenday, Bowie, ZZTop, Bon Jovi ... echt stark! Ich freu mich wie Bolle, wenn ich mal einen Auftritt der Band erleben darf!

Ansonsten hab ich mich auf dem Rückweg vom Bub-Heimbringen in Fürth verfahren, hab zu Hause die Vogelhäuschen gefüllt, mir die Haare gewaschen und Michel aus Lönneberga geguckt. Und das Schaschlick versemmelt.

Ach ja.

Jetzt hab ich genug Zeit, um die High Five am Sonntag zu schreiben! Hier, bitteschön:

5 positive Momente 
aus der vergangenen Woche herausgepickt


1.  Freitag war Stresstag. Erst in der Praxis, viel viel Arbeit, danach Speed-Einkaufen weil Zeitdruck. Mit Waldfeger und Oma zum Parkhaus Bahnhof - anstrengend weil elend viel Verkehr. Dann zur U-Bahn. Finde im Gewusel der Leute erstmal den richtigen Aufzug zum Bahnsteig - das wär selbst ohne Oma & Rollator schlimm gewesen. Dann mit der U-Bahn zum Brautkleiderladen. Über eine Riesenbaustelle über Schotterweg und Bretter über einen Umweg zum Laden. Aber - als es dann los ging, Tochter kam und wir uns wieder schöne, zauberhafte Brautkleider anschauen durften, ging es uns schlagartig gut! Erneut bin ich eingetaucht in die weiße Tüll-und Spitze-Welt und war ganz hingerissen! Selbst Waldfeger hat mit der Zeit das kleine Mädchen in sich wiederentdeckt!
Tochter hat sich in etliche Kleider verliebt, aber zum Schluss kam unser Favourit vom letzten Besuch. Zack! kehrte das Kribbeln und das Bauchgefühl zurück und wir waren uns alle 4 einig - DAS ist DEIN Kleid! Es ist einfach zauberhaft wunderschön! So ein Anblick, der einem den Atem stocken lässt und du nicht weißt, was du sagen sollst. Wow !!
Anzahlung geleistet und jetzt ist die Katze im Sack! Hurra! Tochter durfte die goldene Glocke läuten und ich durfte filmen.
Der lange Weg zurück zur U-Bahn, zum Auto, zum Wohnstift, zum Haus war dann garnicht mehr so schlimm. Aber unsere tapfere Oma, die war schon froh, wieder daheim zu sein.

2. Die Zeit mit dem Bub heute morgen war sehr schön. Entspannt und interessant, ich hab ihm so gerne zugehört. All die Neuigkeiten, wie es ihm geht, was er grade erlebt, alles halt. Als ich ihn nach Hause gefahren hab, hat er mir Pink Floyd vorgespielt. Hätte ich mir allein nicht angehört, war interessant! Ich hab ihm dieses Jahr einen Nostalgie Adventskalender gekauft, so einen, wie ich ihn früher hatte. Absolut einfach mit Schokoladenfiguren drin! Und herrlich kitschig! Zur Abwechslung mal ein ganz, ganz einfacher Kalender. Ich finde, das mit den Adventskalendern wir immer mehr überbewertet.

3. Am Mittwoch war ich krank und hab mich schnell wieder erholt. Das finde ich super, gleich am nächsten Tag ging's mir wieder gut. Zwar war ich dann auch wieder arbeitstauglich, aber es ging mir gut. Ich tippe auf das Hackfleisch von Dienstag Abend ..

4. Ich hab tatsächlich schon ein paar Weihnachtsgeschenke beieinander. Die Wünsche der Kinder sind teilweise ziemlich exclusiv, das wird ein teurer Spaß. Aber schöne Sachen sinds! Es fehlen noch viele Ideen, aber immerhin hab ich schon was, das beruhigt unheimlich! Außerdem kam mir gestern nacht ein Einfall für Oma's Geburtstag - im Mai

5. ein paar Kleinigkeiten: Ich hab endlich eine neuen Jeans gefunden! Nachdem ich mir wirklich viele hab schicken lassen und keine so richtig gefallen hat, ist sie jetzt da! Ich kaufe nur gebrauchte Klamotten, weil billiger.
Ich hatte ein wirklich tolles Buch, "Die Burg" von Ursula Poznanski. So spannend! Bisschen unheimlich und ein wenig eklig, aber atemberaubend spannend!!
Meine Abende im Alltag sind furchtbar - aber ich habe die ganze Woche nicht verzweifelt, hab nicht geweint und es geschafft, mich abzulenken! Da bin ich ein wenig stolz auf mich.

Das war's. Danke fürs Lesen und Doppeldanke für ein kleines Kommentar :-)

im Brautladen

Brautmutter & Brauttante in Brautpuschen 

Nostalgie pur

finally!




Mittwoch, 27. November 2024

Mein Lebens ABC - G

 Mein Lebens ABC

Wörter, die in meinem Leben wichtig sind
von Sven auf aquarium.teufel.100



G
G wie Gitarre. O wie gern hab ich Gitarre gespielt! Inspiriert dazu hat mich der Bub, der schon im Kindergartenalter damit angefangen hat. Mit einer ganz kleinen Kindergitarre und ganz offiziellem Gitarrenunterricht. Neben dem Kindergarten im Souterrain eines Seniorenhauses hielt Frau Hasi (nein, das ist nicht der Originalname, nur abgekürzt) Musikunterricht für Kinder aller Altersstufen. Tochter hat dort Flöte gelernt, der Bub Gitarre und ein Instrument, das man Psalter nennt. 
Eine befreundete Kiga-Mutti und ich wollten es den Kindern gleich tun und gingen zu Frau Hasi. Das hat echt Spaß gemacht! Wir haben geübt, bis die Finger glühten, beim Verlassen des Raumes wurden die Finger in den Schnee gesteckt - ich bin überzeugt, ein Zischen gehört zu haben!
Das Lehrbuch war das gleiche, was die Kinder hatten. Fridolin's Gitarrenschule. Mit Fridolin lernte ich Lirum Larum Löffelstiel, Greensleeves und Old McDonald hat ne Farm, iah iah hoo. Zu Hause hab ich die alten Gitarrenheftchen von Waldfeger herausgekramt. Das war dann schon etwas cooler, im "Lieder Circus Heft 4" lernte ich songs von Otis Redding, John Lennon oder John Denver. 
Abends saß ich mit meiner Gitarre im Schlafzimmer und schrummelte Take me home, Country Roads mit hingebungsvollem Begleitgesang. Schönen Gruß an meine damaligen Nachbarn!
Es hat mir Spaß gemacht! Sogar bei einer der Vorspielveranstaltungen, die überwiegend von Kindern bestritten wurden, saßen wir zwei Muttis und spielten mutig ein Duett. Wie aufregend, im Pfarrsaal vor Familien zu spielen!
Viel schöner fand ich es, mit meiner Freundin Pocahontas (merkste selber, gell?!) zu üben. Wir planten eine Nacht im Steinbruch bei Greding, mit Lagerfeuer und der ganzen Clique. Da wollten wir sitzen und spielen, also wird geübt auf Teufel komm raus. Wir waren so stolz, dass wir ein paar Stücke ganz gut drauf hatten, alles alte Folk-songs. Inclusive Gesang natürlich. Ob alle Lagerfeuerfreunde so begeistert waren wie wir, sei dahingestellt. Aber das war uns egal, da müssen sie durch. Einmal im Leben sollte man am Lagerfeuer mit der Klampfe sitzen! 
Der Bub hat es übrigens weit gebracht, mit der Gitarre als Wahlinstrument ist er an das einzige Nürnberger Gymnasium gegangen, das musisch/künstlerisch eingestuft ist. Heute spielt er in einer "Garagenband", da allerdings die E-Gitarre und nicht mehr Hänschen klein sondern Stücke von Bon Jovi. Um mal ein bisschen anzugeben, der Bub hat ein Händchen für Musikinstrumente, er spielt auch Bassgitarre, hat eine Ukulele, ein Keyboard und eine Djembe, die er super beherrscht. Trommelgruppen sind übrigens voll cool! Schön laut!
Flöten können wir alle, bis auf den Mann. Der mag nicht flöten. Flöte ist auch nicht so das Instrument der ersten Wahl, eher ein Einsteigermodell. Zum anfixen. hahaha

Das Gitarrenspiel meinerseits schlief langsam ein. Zum einen hatte ich immer weniger Zeit, zum anderen gab es Probleme mit den Fingergelenken. Weh tun soll es ja nicht, also hab ich aufgehört. Das ist schon lange her, ich glaube, alles verlernt zu haben. Einen G-Akkord krieg ich vielleicht noch hin, aber das wars auch schon. Ist ein bisschen schade, aber nicht so schlimm. Viel schöner ist es, dem Bub mit seiner Band zuzuhören!


Shortys:
G wie Griechisches Essen. Wir gehen echt gern zum Griechen, erst heute wieder. Gyros ist voll lecker und Souvlaki auch. Mit Tzatziki, hmm! Ich mag die gefüllte Paprika mit Feta aus dem Backofen! Oder die gefüllten Pilze. Einer unserer Wahl-Griechen hat eine phantastische griechische Hühnersuppe auf der Karte. Und vorher spendiert Opa immer eine Runde Knoblauchbrot

G wie grün. Ich mag grün sehr, ist wohl meine Lieblingsfarbe. Lindgrün wie unser Wohnzimmer und viele meiner Klamotten, helles Frühlings-Birkengrün oder ein tiefes Smaragdgrün, was für eine wundervolle Farbe!

G wie Gugelhupf. Nicht nur der Kuchen, ein herrlich einfacher Rührkuchen ohne Gedöns - sondern auch das Wort an sich: Gugelhupf! Klasse oder? Gugelhupf, Gugelhupf, Gugelhupf









Montag, 25. November 2024

das spektakuläre Wochenende

Was für ein Wochenende! Fast wie früher, da war ich auch andauernd unterwegs. Nur in jung. Jetzt ist Montag Nachmittag und ich hab frei. So richtig frei. Und ich ahne, ich brauche diese Ruhe grade!

Am Freitag

Nach der Arbeit und dem Wochenendeinkauf treffe ich mich mit alten Schulfreundinnen in einem Lokal, dessen Altersdurchschnitt wir erheblich gehoben haben. Es war lustig am Tisch, viele Geschichten, viel Erlebtes, viel Gelächter. Und feines Essen. Beim Chai Latte hab ich unseren alten Mathelehrer entdeckt, den Zahlenteufel. Zufällig fand 3 Tische weiter ein weiteres Klassentreffen statt, ich hab ein paar der Damen gekannt! Ehrlich, ich hab mich richtig gefreut! Der Zahlenteufel hat das Weite gesucht, es sei ihm zu viel Jugend auf einen Haufen. Ich nehme das mal als Kompliment, schließlich sind wir "Schülerinnen" alle in den 50ern und der Zahlenteufel müsste rein rechnerisch Ende 70 sein.
Sei's drum, der Abend war klasse!

Am Samstag

Meine Kollegin hat leider abgesagt, sonst hätte ich einen Krankenbesuch gemacht. Der Kuchen war schon fertig. Zwei sogar, weil ich soviel Sahne übrig hatte. Also hab ich den Fantakuchen in alle Richtungen verteilt! .
Abends ging der Mann mit mir in Böhm's Herrenkeller. Seit über 40 Jahren laufen und fahren wir an diesem Lokal vorbei, waren aber nie drin. Warum? Samstag war es endlich soweit, feierlich betraten wir die Gaststube. Das war wie ein Zeitsprung! Alt, rustikal, fränkisch, herrlich! Einzig die Klamotte der Bedienung passte überhaupt nicht ins Bild (ein äußerst geschmackloses Sommerdirndl 2 Nummern zu klein) Aber ich denke, das ist Anweisung vom Chef. Die Arme. Es gab meine geliebten Semmelknödel mit Rahmschwammerl, da war ich schon glücklich. Dazu einen Wein, der "der spaßige Rotling" heißt. Den musste ich haben, allein schon wegen dem Namen.*
Anschließend ein langsamer Spaziergang die Breite Gasse entlang. Früher war das DIE Einkaufsstraße von Nürnberg. Lauter individuelle Läden, bunt gemischt und alle interessant.
Heute 70% Leerstand, der Rest sind seltsame Boutiquen, Süßigkeitenketten, Asiatische Imbisse und Handyläden. Mit einem dazu passenden Publikum. Es war niederschmetternd.
Wieder aufgebaut hat uns das Weihnachtsdorf am Jakobsplatz. Viele Lichter, Leute und Buden, ein Spiegellabyrinth, ein Kinderkarussell und ein Riesenrad. 
Den Mann konnte ich erfolgreich überreden, mit mir eine Runde Riesenrad zu fahren! Ich fands super, der Mann hat es tapfer ertragen.
Zur Belohnung einen Glühwein. Schöne Stimmung, obwohl die Musik an den Buden eher fragwürdig war. Danke, Gema.
Gut gelaunt mit der U-Bahn nach Hause. Schöner Abend!

Am Sonntag

Nach einem liebevollen Sonntagsfrühstück und dem notwendigen Sonntagsmärchen (Das Mädchen mit den Schwefelhölzern) mache ich mich fertig für den Besuch bei Oma. Bei der Gelegenheit drücke ich dem Waldfeger ein viertel Kollegenkuchen in die Hand.
Bei Oma gibt's Kaffee, ein bisschen Harry Potter, weil der grade im TV läuft und Oma ein inniger Potter-Fan ist, genau wie ihre Töchter und Enkel. Wir erledigen viel, ratschen und lachen. Wie immer ist es schön bei Oma!
Anschließend packe ich mein Körbchen und mache mich auf zu Tochter. Mit einem Schlenkerer nach Fürth, um dem Bub und der Fee ein Viertel Kollegenkuchen zubringen.
Bei Tochter feiern wir einen Mutter-Tochter Abend mit Flammkuchen, Kleiderfrage, Kollegenkuchen, Wein und Harry Potter, letzter Teil. Huhuuu! Herrlich! Tochter's Wohnung ist irre gemütlich, mit dunklen, geschmackvollen Möbeln, indirekten kleinen Lichtern und vielen Pflanzen. Und einem Riesenbildschirm. Man hat das Gefühl, in einem Kino zu sitzen! Ich war total beeindruckt, weil ungewohnt. Volle Dröhnung Harry und Voldemort!
Und schon wieder ein wunderschöner Abend!

Am Montag

Achtung, jetzt wird's interessant! Nach dem Kaffee erstmal zur Post, mein Paket abholen. Dann weiter zur Praxis, den ganzen zweiten Kuchen abliefern. Die schaffen das schon.
Nächster Halt, Oma Wohnstift. Sie braucht dringend die nächsten beiden Staffeln von Downton Abbey. Ich häng sie ihr an den Türgriff, will sie im Mittagsschlaf nicht stören.
Letzter Stopp Supermarkt. Heute gibt's Bologneser Gratin, nach langer Zeit mal wieder.
Als ich zu Hause war, bekomme ich Salat, ein Sofa und einen Film für mich.
Mein Restwochenende beginnt, ich hab nichts mehr zu tun außer bisschen Waschmaschine nebenbei laufen lassen und später Abendessen kochen.
Diese freie Zeit genieße ich! Außerdem gab es heute die ganze Zeit blauen Himmel und ABBA hat mich im Auto begleitet.
Was für ein schöner Montag!


Dass sich im November und Dezember die Termine häufen, weiß ich ja. Aber wenn dann ein ganzen Wochenende dabei rauspringt und einfach nur schön ist, das ist ungewöhnlich.
Klasse, was?

mein erster eigener Chai Latte

der Zahlenteufel wurde entdeckt


Das Lokal

der spaßige Rotling

meine Semmelknödel



Heimkino




*ich mag den Genitiv nicht so

Samstag, 23. November 2024

ein sehr zufriedenes High Five am Sonntag

 Also diese Woche findet einen echt guten Abschluss! Überhaupt waren die letzten Tage nicht schlecht - bis auf einen Haufen Arbeit, wie immer. Aber das stört keinen großen Geist!

Hier hab ich wieder meine High Five am Sonntag! 5 positive und angenehme Momente aus der vergangenen Woche herausgefiltert und aufgeschrieben. Viel Spaß beim Lesen

am Sonntag


1  Die Verwaltung hat beschlossen, mir einen freien Mittwoch zu gönnen. In Form von einem netten Schreiben, ich soll doch gefälligst meine Überstunden abbauen! Aber ein bisschen plötzlich! Also folge ich brav.

2  Es gab endlich mal wieder ein bisschen blauen Himmel und Sonne! Meine Seele hat hörbar aufgeatmet!

3  Ein Opa in der Praxis hat mich lange angeschaut und mich gebeten, mir meine Haare öfter hoch zu stecken. Es würde ihm gut gefallen und er käme dann öfter vorbei!

4  Freitag Abend ein Treffen mit den Schulfreundinnen von früher. Das war richtig schön! Klasse Ambiente im Lokal und lautstarkes Gelächter bei uns am Tisch. Auch wenn wir nur 4 waren statt 7, es war schön, die Mädels mal wieder zu sehen! Als Topping fand 3 Tische weiter zufällig ein Treffen der Parallelklasse statt - inclusive Mathelehrer! Der alte Haudegen

5  Samstag Abend wurde der Hochzeitstag nachgeholt und wir gingen schön Essen. In Böhm's Herrenkeller, einer urig-fränkischen Wirtschaft. Mit anschließendem Glühweintrinken im Winterdorf. 



6  ein Bonus-Punkt! Der Sonntag Abend gehört Tochter! Sie hat mich eingeladen zu sich, einen Mama-Tochter Abend mit Harry Potter auf dem Riesenbildschirm!





The extraordinary friday

Wie schön, wenn ab und zu ein Wochentag aus der Reihe tanzt! Ein kleiner Farbspritzer im ständigen Alltagsgrau. Ist was Besonderes, weil es nicht allzu oft passiert. Aber gestern hatte ich einen erstaunlich ungewöhnlichen Freitag!

Fing damit an, dass ich pünktlich aufgestanden bin. Nachdem ich einen Tag zuvor verpennt hab, war ich morgens um halb sieben ganz stolz beim Kaffee trinken.
Weiter geht's in der Praxis. Etwas fast vergessenes schleicht sich durch die angelehnte Labortür: Ein Sonnenstrahl! Durch  die Fenster im Wartezimmer kann ich blauen Himmel und Sonne sehen. Wahnsinn! Wie ungewöhnlich! Macht sofort bessere Laune. Genauso wie die Tatsache, dass wir heute den ruhigsten Freitag des Jahres erleben. Um elf Uhr war die Praxis leer .. also richtig leer. Ohne einen einzigen Patient! LEER! Und die Laborarbeit war fertig! Das auch noch, ich war einfach fertig. 
Verblüffung!
Dazu kommt noch, dass alle Patienten, die heute bei mir zum pieksen waren, ausnehmend freundlich daherkamen. Kein böses Wort, kein genervter Blick, sondern lächeln und Lob und Geschichten. Und Zeit - arbeiten mit Zeit ist so kostbar! Ich muss niemand durchschleusen oder aus dem Raum drängen, weil der nächste schon ungeduldig wartet. Ich konnte zuhören und mit den Leuten lachen. Klasse!
Das Sahnehäubchen des Vormittags kommt in Form der Ansage von Kollegin Nachtigall. Wenn der Laborfahrer da war und die Proben alle abgeholt hat, kann ich nach Hause gehen - Überstunden abbauen.
Ta-daa! Wochenende!

Wir starten den Wochenendeinkauf, der diesmal ziemlich simpel daherkommt. Wir brauchen nicht viel. Der Mann ist gut gelaunt (!!) trotz Wind und Schnee, der den schönen blauen Himmel abgelöst hat. Man kann nicht alles haben.
Wieder zu Hause erleben wir das Wunder der Großstadt: wir finden einen guten Parkplatz! Die Freude ist groß!
Sehr ungewöhnlich.

Ich backe den ersten Teil des Kuchens. Am Samstag wollte ich zusammen mit Exi eine kranke Kollegin besuchen und ihren Lieblingskuchen mitbringen. Ich liege gut in der Zeit und bin ganz stolz auf  mich.
Kurz nach Fünf schäle ich mich aus dem warmen Wohnzimmer und schmeiß mich in die kalte Nacht. Im eisigen Wind fahr ich in die City, um ein paar "alte Schulfreundinnen" zu treffen. Innerlich verabschiede ich mich von unserem schönen Parkplatz.
Ich freu mich auf die Mädels. Seit dem Event in der alten Schule kreisen meine Gedanken immer mal wieder um die Schulzeit Mitte der 80er Jahre. Und heute kommt "die Pferdekati", mit ihr hab ich mich damals echt gut verstanden! Wir sind oft beim Ponyhof gewesen - Mädchenzeugs halt. Mit 15 oder 16 hab ich sie zuletzt gesehen, ist also schon ein paar Tage her. 
Die "Bauleiterin" sitzt schon da, wir begrüßen uns überschwänglich. Kurz darauf kommt die "frische Omi", sofort gibt es viel zu erzählen und zu lachen. Ich fühl mich wohl da. Das Lokal ist gemütlich, die Musik relativ dezent, die Speisenauswahl ungewöhnlich (also für mich).
Ich bestelle die erste Kichererbsen-Curry-Bowl meines Lebens. War überraschend fein!
Dann trifft die Pferdekati ein. Große Freude, nach so langer Zeit endlich mal wieder zusammen! Großes Hallo! 
Klasse Abend, so lustig! Wir quatschen über unsere Kinder, die Berufe, die Wechseljahre, die Enkel, die noch nicht vorhandenen Enkel, die Männer und die alten Schulkameradinnen.

Dann trifft mich fast der Schlag - ich lasse den Blick durch den Raum schweifen und entdecke tatsächlich unseren alten Mathelehrer! Schnappatmung! Wortlos zeige ich in die Richtung, alle schauen hin und alle Kinnladen klappen runter! Da steht er, die ehemals schwarzen Haare und der Vollbart jetzt in weiß, aber eindeutig der B .. (wie nenn ich ihn? Bösewicht? Folterknecht? Zahlenteufel? au ja !) eindeutig der Zahlenteufel! 
Damals hab ich ihn aus tiefstem Herzen gehasst - so wie man nur Mathelehrer hassen kann. Er saß immer lässig auf seinem Stuhl, eine Hand in der Hosentasche, rollte sitzend zur Tafel und hat die, die nicht seine Lieblinge waren (also mich) gerne voll auflaufen lassen. 
Der Luzifer unter den Lehrern. Viele Tränen gehen auf sein Konto!
Und trotzdem, trotzdem hab ich mich in dem Moment gefreut, ihn zu sehen. Wir springen auf und gehen hin, wollen hallo sagen.
Ich gebe ihm die Hand und wünsche ihm alles Gute. Trotzdem er mir das Leben jahrelang zur Hölle gemacht hat. Eine Art von innerer Frieden senkt sich über mich! Ich hab dem Zahlenteufel verziehen! Amen.
Um ihn herum sitzen Mädels aus der Parallelklasse! So ein Zufall! Großes Gelächter!

Was für ein schöner, interessanter Abend!
Auf dem Nachhauseweg hör ich Musik und freue mich über diesen ungewöhnlichen Freitag.








Mittwoch, 20. November 2024

der nachgeholte Montagsstarter

Grade eben hab ich gemerkt, dass es ein bisschen schneit draußen. Jetzt macht sich der November endgültig breit. Grau, kalt, nass, dunkel. Ich mag es nicht. Aber ich mag es mehr als grell, heiß, schwül und laut! Bei November vs. Juli hat der Juli den kürzeren gezogen! Also ist im Prinzip alles gut und ich kann den Montagsstarter starten!

sieben Textfragmente, die es zu ergänzen gilt.
von Anita auf antetanni.com


1. Wenn der Wecker klingelt ist mein erster Gedanke 'Ach nöö!', mein zweiter 'Waruuum?' und mein dritter 'Wann kann ich mich heute wieder hinlegen?'

2. Ich wollte heute was kochen, was ich noch nie gemacht hab. Deswegen kommt heute ein Brokkoli-Nudel-Auflauf nach Feierabend auf den Teller! Da ist zumindest teilweise ein gutes Gewissen dabei - wegen dem Brokkoli! *

3. Meine Füße könnten mal wieder ein Verwöhnprogramm vertragen! Früher fand ich das lächerlich, ein Fußbad zu nehmen. Aber mittlerweile weiß ich es zu schätzen. Es ist angenehm, mit den Füßen im warmen Wasser da zu sitzen, idealerweise mit einem Buch in der Hand! Danach gibt es Nagelpflege und diesen Pflegeschaum, der nach Orange riecht!

4. Der Mann will mit mir dieses Jahr auf 3 Weihnachtsmärkte gehen! Der Christkindlesmarkt in Nürnberg, weil Regionalpflicht. Der Fürthter Weihnachtsmarkt, weil der einfach schön ist und mittelalterlich angehaucht. Und zum Jacobsplatz in Nürnberg, weil da ein Riesenrad steht! Und immer gibt's Glühwein, hurra! Darauf freue ich mich ganz besonders!

5. Das richtige Lied - und schon ist meine Stimmung besser! Aktuelle Stimmungstief-Aufheller sind diese hier: Lied 1Lied 2 und Lied 3. Musik hilft immer! Wenn dazu noch die Wolkendecke aufreißt und ich die Aussicht auf Freizeit hab, ist alles perfekt!

6. Ruhe und Gelassenheit hilfreich :

- wenn dich der Stress in der Arbeit aufzufressen droht
- wenn in Zone 70 einer mit 55 vor dir herschleicht
- wenn dir jemand erzählen will, Ballermanschlager seien besser als Rock'n'Roll
- wenn dein Nachbar die Besitzansprüche eines öffentlichen Parkplatzes anzweifelt
- wenn dich ein Filzhutträger beim Einparken beobachtet
- wenn sich dein Laptop zu Tode lädt
- wenn der Kaffee alle ist
- wenn die Mehrheit deiner Familie meint, Weihnachten sei eigentlich überflüssig und doof
- wenn jemand die Genialität deiner Lieblingsband anzweifelt
- und vor allem, wenn jemand behauptet, Blogs seien out und nicht zeitgemäß. Wobei ich da doppelt gelassen bleiben muss, weil "zeitgemäß" mein Hasswort des Jahres ist!

7. Diese Woche habe ich einen freien Mittwoch (heute) im Kalender stehen und möchte das mit den Haaren erledigen. (jetzt!)



(Dieser Montagsstarter wurde völlig arglos und unwissentlich an einem Mittwoch geschrieben. Weil ich heute nämlich Überstunden-frei hab und das ein äußerst ungewohnter Zustand ist. Es sei mir diese Verwirrung verziehen)


* Ich mag den Genitiv nicht


Sonntag, 17. November 2024

die High Five am Sonntag - mit Sternchen in den Augen

Ich bin noch ganz im Taumel! Die Hochzeitsplanung läuft auf Hochtouren, Tochter ist voll bei der Sache. Wir haben vor kurzem in einem Brautmodengeschäft ein paar wunderschöne Kleider gesehen, die aber nicht diesen erhofften Effekt von Wow&Tränen&Glücksgefühl erzeugt haben. Diese Kleider liefen unter Plan B. 
Heute gingen wir zwei in ein anderes Geschäft. Es war größer, heller, mit Schaufenstern und sehr großer Auswahl. Was das Wichtigste war, die Verkäuferin empfing uns voller Enthusiasmus und riss uns mit ihrer fröhlichen Art und dem charmanten Hamburger Dialekt sofort mit! Sie ließ uns auch ein bisschen stöbern, suchte uns ein paar sehr unterschiedliche Kleider raus. Dann ist es passiert - gleich das erste Kleid war so ein Volltreffer, dass wir beide Herzklopfen kriegten! Eigentlich sieht das Kleid so aus, wie ich es mir für Tochter immer vorgestellt hab. Als die freundliche Hamburgerin dann auch noch eine Szene heraufbeschwor, wie der Papa die Tochter stolz zum "Altar" führt, in DIESEM Kleid, dann war's aus und die Tränen liefen. Allmächt war das ein Gefühl! Hatte ich bis dahin nicht gekannt, eine wilde Mischung aus Mamastolz, Rührung und Mädchentraum! Halleluja, das Kleid ist ein Volltreffer!
Ich bin immernoch fertig. 
Nächste Woche gehen wir nochmal hin, mit der besten Freundin, um die Finalentscheidung zu treffen und dieses Traumkleid einzutüten! Dann darf Tochter die goldene Glocke läuten.
In diesem Kleid sieht sie aus wie Cinderella - und fühlt sich auch so!



Das ist schonmal mein Punkt 1 in den heutigen High Five am Sonntag! Es war wirklich ein magischer Moment, ich hätte nicht erwartet, dass es mich so sehr abholt! Hach!

Punkt 2 war ein äußerst positives Treffen der Flohmarkt Organisatoren der Nürnberger Stadtgebiete. Jedes Jahr im Oktober/November findet dieses Treffen in einem Kulturladen statt. Da werden dann Erfahrungen ausgetauscht, Tipps gegeben und die Daten der nächsten Flohmärkte ausgemacht. Wir werden dann alle auf der Karte des Amts für Kultur und Freizeit genannt und damit der Flohmarkttag bekannt gegeben. Gute Sache! Dieses Mal waren ungewöhnlich viele Männer anwesend und etliche, die zum ersten mal mitspielen. Es gab auch eine Vorstellungsrunde. Kennst du das, wenn du vor einer Gruppe wildfremder Menschen frei sprechen musst und du merkst beim Reden, wie dein Gesicht ganz heiß wird und du bestimmt knallarot bist wie ein Erdbeersmoothie? Ja ich kenne es auch! Aber ich hab die alle zum Lachen gebracht, das fühlte sich gut an

Punkt 3 war die Blognacht vorgestern. Leider neigt sich die Ära der Blognächte dem Ende zu, ich mochte das immer sehr. Auch wenn ich im Zoom Meeting nicht viel gesagt hab, die Anwesenheit der Leute, die alle gleichzeitig mit mir schreiben, hat mir gefallen. Ich bin da immer sehr aufs Schreiben fokussiert. Und voller Bewunderung, wie locker Anna mit uns reden kann

Punkt 4 - ich krieg am Mittwoch zwangsfrei! Hurra! Nachdem ich so viele Überstunden angesammelt hab, wurde ich von unserer Personalfrau freundlichst darauf hingewiesen, diese doch bitte abzubauen. Daraufhin wurde beschlossen, dass ich am Mittwoch schonmal daheim bleibe. Na guut, wenn's denn sein muss *pfeif

Punkt 5, der Bub war da! Und schon ist es etwas besonderes, wenn uns der Bub besucht! Ich hab mich richtig auf ihn gefreut, es war schön ihn zu sehen und ihm zuzuhören! Heute Mittag seh ich ihn wieder, Tochter auch. Der Opa ruft zum Familienessen beim Griechen. Da freu ich mich drauf, ist immer schön, die Familie um sich zu haben! 

5 positive Momente
aus der vergangenen Woche herausgefischt

Danke fürs Lesen und doppeldanke fürs Mitmachen! Denn wir wissen - JEDER kann mitmachen beim High Five am Sonntag! Egal in welcher Form, egal an welchem Tag.

Auch dabei beim High Five am Sonntag:








Freitag, 15. November 2024

Die romantische Blognacht

Guten Abend! Heute haben wir uns hier versammelt, um als kleines Grüppchen gleichzeitig zu schreiben. Es ist Freitag, ein Monat ist rum und das bedeutet, es ist

Blognacht-Zeit!


Sehr schön. Wir sind zu zehnt, lauter Damen, die alle gut schreiben können - und ich.
Vorhin hab ich den Abend mit dem Mann einfach abgewürgt, mitten in der Serie. Es hilft nix, es ist gleich halb neun und die Blognacht mit Anna Koschinski fängt an. Jetzt ist er ganz allein im Wohnzimmer, der arme Mann, und muss wohl oder übel das gucken, was nur er gern guckt! 
Und ich bin ins Schlafzimmer umgezogen. So. Wir können starten. Der Impuls der heutigen Blognacht heißt:

Einfach ja !

Ganz einfach. Oder nicht? Das ist ein äußerst positiver Impuls, verspricht er doch tolle Geschichten oder zumindest einen glücklichen Moment. 
Ja ich überlege noch!

Jürgen: Sag bloß, du musst da überlegen! Ist dein Leben so trist, dass du überlegen musst, wann du mal glücklich warst?

Ja mann, ich kann ja jetzt nicht jede Kleinigkeit aufzählen, wo ich happy war! Es soll ja ein Text werden, der ein "EINFACH JA!" in die Welt hinaus schreit!

Elinor: Schatz, lass dir ruhig Zeit, auch das will gut überlegt sein. 

Also für alle, die sie noch nicht kennen - Elinor und Jürgen verkörpern die beiden Seiten meines Unterbewusstseins. Elinor steht für das gute Gewissen, die Vernunft und das, was richtig ist. Und Jürgen - nicht. 

Jürgen: schönen Dank auch!

Und die beiden unterstützen mich manchmal beim denken und beim schreiben. So wie jetzt.

Elinor: Du könntest doch ein bisschen in der Vergangenheit kramen. Da gibt es doch bestimmt ein paar Meilensteine in deinem Leben, die richtig gut waren! 
War da nicht der Moment, als du deine Abschlussprüfung endlich bestanden hast und weinend und lachend gleichzeitig nach Hause gefahren bist?

Jürgen: Jeder würde spontan JA zu einer bestandenen Prüfung sagen, das ist doch nichts, was einer gern hier lesen möchte. Streng dich mehr an!

Elinor: Vielleicht, als du die allererste Fahrt mit dem Ranger gemacht hast? Der Augenblick, als die Familie zum ersten mal dein Baby im Krankenhaus gesehen hat? Unvergleichlich!
Jürgen: Ich weiß auch was, als ihr für Oma dieses Lied gesungen habt, zum Geburtstag! Weißt du noch, Cindy, oh Cindy umgedichtet zu Ingrid, ach Ingrid! Und sie hat sich so ehrlich gefreut darüber! Das fand ich persönlich sehr ergreifend!

Hört, Hört! Jürgen ist ergriffen! Dass sowas vorkommen kann ..

Elinor: Der alte Motzknoten findet etwas gut, ha! 
Jürgen: Hätt ich bloß nichts gesagt.
Elinor: Was ist mit dem Moment, als dir deine Tochter verkündet hat, dass sie heiraten wird? Und wie war das, als du sie zum ersten mal in einem Brautkleid bei der Anprobe gesehen hast? Naa?

Stimmt, das war ein echt schöner Moment! Wir haben ja alle schon lange drauf gewartet, dass Tochter ihren ersehnten Antrag kriegt, und auch noch genau so, wie erhofft. Schön romantisch am Strand, allein und bei Sonnenuntergang. Mit Kniefall!
Darüber könnte man schreiben. 
Und dieser Moment, als sie im Geschäft aus dem Vorhang tritt und dasteht wie eine Elfe in einem weißen Traum - da stand für einen Augenblick die Welt still und alles, wirklich alles fühlte sich richtig an! Ich war so gerührt

Jürgen: Was für ein plüschiger Mädchenkram! Das ist viel zu viel Zuckerguss auf dem Beitrag!

Also ich freu mich schon sehr, dass Tochter bald heiratet! Sie plant ja schon wie wild! Wenn es soweit ist, werd ich bestimmt losheulen, das weiß ich jetzt schon.

Elinor: Und du bist die Brautmutter! Hach!
Jürgen: Jetzt krieg dich wieder ein


Allerdings - so ein Moment, wo du erfüllt bist von einem einzigen, großen JA in Gold und Glitzer, so einen Moment hatte ich bei meiner eigenen Hochzeit.
Auch wenn Anna gesagt hat, sie meint jetzt mit dem Impuls nicht unbedingt eine Hochzeit, ich bin gedanklich doch mittendrin! Ich finde, das passt gut.

Jürgen: Na, warten wir's ab.

Meine Hochzeit war im Herbst vor 2 Jahren. Eine kleine, unspektakuläre Sache, die aber genau zu uns gepasst hat. Und obwohl ich nicht gern im Mittelpunkt stehe, als wir gemeinsam ins Tucherschloss eingetreten sind und ich mich an den Arm vom Mann und meinen Brautstrauß geklammert hab, da war ganz viel Herzklopfen dabei und ich fühlte mich wie die Queen. Ich mochte, dass die ganze Familie da war. Und dass der Mann mindestens genauso aufgeregt war wie ich. 
Dieses Gefühl, mit ihm da vorne zu stehen und offiziell verheiratet zu werden, das war mein absolutes JA im Kopf. 

Elinor: Und live ausgesprochen!
Jürgen: Wurde auch Zeit nach 27 Jahren Beziehung!

Jaja! Also wenn ich mir die Fotos so anschau, ich war wirklich ständig am Dauergrinsen. Hab ich gar nicht gemerkt. Da kannste vorher noch so oft ein charmantes Lächeln üben - als es soweit war, sah ich aus wie die Grinsekatze!



Jürgen: Jepp! Nur mit weniger Streifen. Hoffentlich hast du dich bei der Hochzeit deiner Kleinen besser im Griff! 
Elinor: Warum denn? Lass sie doch strahlen, wenn ihr danach ist!
Jürgen: Alles hat Grenzen

Es war einfach ein wunderschöner Tag. Im Cafè, als der Mann spontan eine Rede gehalten hat, die wirklich sehr gefühlvoll und süß war! Oma ist heute noch ganz ergriffen. Das ging ans Herz. Er erzählte, wie wir uns kennengelernt haben. Wenn ich an diesen Moment zurück denke, muss ich tatsächlich grinsen. Wie so ein kleiner Augenblick dein ganzes Leben verändern kann! Als er dann damals mit seinem Freund vor uns her gelaufen ist - beide mit cooler Lederjacke und langen Rockerhaaren - das war das erste, große JA, das meine Gedanken erfüllt hat!
Es gab viele Ja's. Es gab auch einige Nein's, aber eben auch verdammt viele Ja's!

Elinor: Das ist so schön! Ihr passt aber auch gut zusammen, ihr beiden!
Jürgen: Hoffentlich zählst du jetzt nicht alle Ja's auf, dann geh ich!

Allmächt, nein, das würde den Rahmen sprengen!
Jürgen: Danke. Glück gehabt.

Nach dem Hochzeitskaffee wurde der Brautstrauß geworfen, das war ein irres Feeling! Mitten auf dem Hauptmarkt, vor allen Leuten! Ok, dass unsere Fee den Strauß gefangen hat, hat sie selbst wohl am meisten gefreut. Ich fand das viel, viel zu früh, Fee sollte noch nicht ans heiraten denken! Aber Tochter hat eine Blüte erwischt, die sich gelöst hatte. Diese eine Blüte war ausschlaggebend, wir haben beschlossen - 1 Blüte zählt! Und ta-daa, nächstes Jahr ist die Hochzeit! Klares Ja an dieser Stelle!




Später dann, als wir heim fuhren, kamen die Kinder und Waldfeger mit. Sie wollten uns ihr Hochzeitsgeschenk präsentieren. Und das hat mich umgehauen! Die haben sich alle so viel Mühe gegeben, ich hätte heulen können! Nachdem wir alle Rätsel gelöst hatten, war die Lösung klar: Ein Wochenende in Berlin mit Karten für Ku'damm 56. 
Ich hab mich so sehr gefreut, dass ich fast übergeschwappt bin vor Glück! Dieser wundervolle Tag, die ganze schöne Nervosität, heiraten, die Ansprache, die Familie, die so gut drauf war, das feine Essen und dann noch dieser phantastische Ausflug! Mehr geht nicht!
Nach Berlin wollte ich schon immer mal, das Musical war ein Traum von mir, alles hat sich erfüllt, alles war richtig. Alles war EINFACH JA !! Mit 2 Ausrufezeichen




Elinor: Ich heul auch gleich, wie ist das alles schön!
Jürgen: Taschentuch?
Danke. Es ist wirklich sehr, sehr selten. Alles war wunderbar. Ein unvergesslicher Tag.
Ich fand alles gut! Waldfeger und die Lieblingsnichte haben nachts heimlich unser Auto mit weißen Schleifen geschmückt! Der Bub spielte unser Lied nach dem Ja-Wort an. Fee und der Bub standen mit Seifenblasenpistolen Spalier, als wir in den Schlosshof kamen. 

Ich hoffe, Tochter wird an ihrem großen Tag mindestens genauso happy sein, wie ich.
Ihre Feier wird viel größer, mit richtigem Brautkleid, Tanz und Party. Ich wünsch ihr alles, alles Glück der Welt! Und ein riesengroßes JA mit ganz vielen Ausrufezeichen!!










Cute Rat