Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Freitag, 13. Dezember 2024

The Blognacht, me, myself and I

 Da wären wir wieder! Herzlich willkommen 

zur 50. Blognacht

Bloggen in guter Gesellschaft mit Anna Koschinski. Per Zoom treffen sich Schreibwillige Menschen und bloggen gemeinsam in die Nacht. Und ich bin auch dabei.

Eigentlich bin ich grade in ziemlich schwermütiger Stimmung. Wir kommen grade vom Duck & Curry, meinem Lieblingsasiaten. Das wäre ja klasse, aber das Lokal schließt übermorgen. Nach 11 Jahren. Deswegen mussten wir heute unbedingt nochmal hin. Da gibt es das Hühnchen in Thai Whiskey Soße - zum niederknien!!

Jetzt bin ich traurig. Satt, aber traurig. Echt schade um das Duck & Curry!

Trotzdem ist dieser Freitag ein guter Tag, weil, jetzt läuft ja gerade die Blognacht. In der Befürchtung, dies sei die letzte Ausgabe, hab ich den Mann ziemlich nach Hause gedrängelt. Aber so wie es scheint geht das Spektakel weiter! Hurra! Anna hat den Januar schon ins Auge gefasst. Sehr schön! Die Blognacht ist mir lieb geworden. (Sagt man das so?)


Der Impulse lautet: Eine starke Verbindung

Als allererstes kam mir da Waldfeger in den Sinn. Mit meiner Schwester verbindet mich so vieles! Dabei war das mal ganz anders. Als wir Kinder waren, herrschte Geschwisterkrieg in unserem Haus! Wir hatten miteinander nicht viel am Hut, außer, dass Mama Waldfeger oft "überredet" hat, ihre kleine Schwester doch bitte mitzunehmen. Ins Kino zum Beispiel. Das hat unser Verhältnis nicht gerade gefördert. Ich hing ihr am Bein und sie war genervt. Ich befürchte, ich hab meinen Nesthäkchenstatus ziemlich ausgereizt. Und wir haben ständig gestritten. Wie Mama das ausgehalten hat weiß ich nicht.



Dann kam eine Zeit der Funkstille. Waldfeger zog von zu Hause aus und wir hatten echt wenig Kontakt. Bis die Kinder kamen - das hat uns wieder näher gebracht. 
Und heute ist sie meine beste Freundin! Mit Waldfeger kann ich wirklich alles bequatschen, das ist herrlich! Und so entspannt! Ich kann mich immer auf sie verlassen, sie versetzt mich nicht für was aufregenderes, sie schwindelt mich nicht an, sie sagt, wie ich tatsächlich in dieser Klamotte aussehe und fängt mich sehr oft auf, wenn ich jammern will.
Außerdem haben wir den selben Geschmack und die selben Interessen, es ist wirklich schön, eine Waldfeger zu haben! Ich fühle mich ihr sehr nah, wie eine Seelenverwandte.
Hoffentlich erfahren sowas meine Kinder auch mal, die sind nämlich momentan recht weit voneinander entfernt - also mental. Wäre schön, wenn sie mal zusammenfinden können! Als kleine Kiddies mochten sie sich sehr. Tochter hat den Bub sofort als kleinen Bruder ins Herz geschlossen und der Bub hat sie angehimmelt. Eine zeitlang.
Ist aber glaub ich normal, dass man sich irgendwann voneinander entfernt.

Eine starke Verbindung.

Mir fällt eigentlich recht viel ein - ich hab eine starke Verbindung zu meiner Mom. Sie ist die liebste Mama, die man sich vorstellen kann! Ihr ganzes Leben hat sie der Familie gewidmet, sich gekümmert, sich gesorgt. Ich besuche sie echt gern  und wenn ich bei ihr bin, fühl ich mich richtig wohl. 

Der Mann und ich, wir sind ein gutes Team. Es ist nicht immer eitel Sonnenschein, aber wir verstehen uns gut und ticken oft gleich. Es ist super, wenn ich mal allein zu Haus bin, aber wenn er dann heim kommt, bin ich schon froh, dass er da ist. Ein Gefühl von komplett sein.

Die Verbindung zu meinen Kindern war mal superstark! Als sie noch zu Hause gewohnt haben, waren wir sehr eng miteinander. Leider bröckelt das etwas, seit sie ausgezogen sind. Aber nur ein bisschen. Ist ja logisch, jeder lebt sein eigenes Leben, und wenn mal ein Kind da ist, dann ist es "zu Besuch". Da ist die Verbindung natürlich nicht mehr so intensiv. Das ist aber auch genau das, wovor ich mich gefürchtet hab. Ja ich knabber immernoch dran.

Natürlich hab ich eine sehr starke Verbindung zur Musik. Hab ich glaub ich schon ein oder zweimal erwähnt. Musik unterstützt mich, richtet mich auf, tröstet, lässt mich schwelgen  und feuert mich an.
Vorzugsweise Oldies. Rock, 80er. Da fühl ich mich sofort gut aufgehoben.


Eine echt starke Verbindung hatte ich mit Andreas. Auf einer Internetplattform "Nachbarn.de" kennengelernt und sofort gemerkt, dass wir parallel ticken. Dann gab es Treffen und Besuche und auf einmal war er mein bester Freund. Einer, mit dem man genauso Blödsinn machen kann wie schweigend den Moment genießen. Andreas zu besuchen war wie eine kleine Auszeit für mich, wie ein Miniurlaub. Sogar jetzt noch, wenn ich ihn zu seinem Geburtstag auf dem Friedhof besuche, ist diese starke Verbindung spürbar. Da sitze ich dann auf der Bank vor seinem Kirschbäumchen und erzähle, was mich bewegt. Das Gefühl, er würde mir zuhören und seinen Kommentar abgeben, ist unheimlich stark.



Aber wenn ich so nachdenke, hab ich eigentlich die stärkste Verbindung zu mir selber. Wie klingt denn das? Weiß nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll. Ich komm gut mit mir klar. Vielleicht hab ich deswegen Elinor und Jürgen ins Leben gerufen, mein Unterbewusstsein personalisiert. Alter Egos geschaffen. 
Immer wieder gibt es Momente, in denen ich mehr oder weniger zu mir selber spreche. Also in Gedanken. Wenn ich mich vor dem Tag mit seinen vielen, blöden Terminen fürchte, kommt Elinor und sagt sowas wie "komm, das schaffst du schon! Was du schon alles geschafft hast - da packst du das auch!" "Wenn du heute Abend ins Bett gehst und zu deinem Buch greifst, hast du alles geschafft und überstanden! Freu dich auf den Moment!"
Oder sie erinnert mich daran, gelassen zu bleiben. "Lass den doch drängeln, fahr wie du es für richtig hältst!" "Ach schau, ein Depp! Armer Mensch, den darfst du ignorieren"
Und Jürgen unterstützt mich beim ärgern. "Das musst du dir nicht gefallen lassen!" "Wenn dich keiner hört und niemand reagiert, dann sagst' halt nichts mehr. Bitte. Du musst nicht um Gehör betteln!" Das sagt er gerne, wenn ich wie so oft ungehört und blöd danebenstehe. Entweder bin ich zu leise, oder das, was ich sage, ist einfach doof. Wer weiß? Und Elinor richtet mich wieder auf.
Es hilft mir, zu akzeptieren, wenn sich einer daneben benimmt. "Denk an die Hintergründe! Der macht das nicht aus Bosheit, sondern weil er es nicht besser weiß. "
Gerne legen mir Elinor und Jürgen auch Pläne bereit, was mir unheimlich hilft! Klingt ein bisschen bescheuert, ich weiß das, aber es tut mir gut!
Da ist eine Situation, die wenig erfreulich ist. Ich fühle mich unwohl. Dann kommt Elinor  und plant voraus: "So, Schätzchen. Jetzt räumst du den Trockner aus, dann liest du noch diesen einen Blogbeitrag zu ende, dann nimmst du deine Tabletten und ab mit dir nach oben ins Bett!" Jürgen erlaubt mir auch noch einen Keks. Das nehme ich dankbar an und hab das Gefühl, mich selber an die Hand zu nehmen. 
Ich hoffe, ich generiere damit nicht das Bild einer verrückten Alten.
Meine Gedanken gehören mir und ich kann sie hemmungslos aufploppen lassen. Das ist ein gutes Gefühl! Manchmal habe ich es bis zur Perfektion gebracht, ich kann interessiert gucken und gleichzeitig denken, was für ein Schwachsinn das ist. Sehr hilfreich bei blöden Chefs oder Patienten, die mich belehren wollen. Dann fühle ich mich, als würde ich mich selbst abklatschen, high five auf meine Gedanken.
Oft verurteile ich mich auch, wenn ich Dinge tu, die man eigentlich nicht nachvollziehen kann. Aber das gehört dazu. Meistens bin ich eins mit mir selber. Ob das so ein Introvertierten-Ding ist weiß ich nicht, kann durchaus sein. 


Ich hab mir diesen Text jetzt 3x durchgelesen und bin ziemlich zufrieden damit. Ich lass das jetzt so. Gleich ruft uns Anna mit ihrem liebevollen "Dumdumdumdum" zur nächsten Wasserstandsmeldung. Dann werde ich mich verabschieden. Elinor hat mir dann noch ein Bratapfeljoghurt erlaubt und die Aussicht auf mein lustiges Buch und das warme Bett ist zu verlockend!

Bis zum nächsten mal!


Freitag, 15. November 2024

Die romantische Blognacht

Guten Abend! Heute haben wir uns hier versammelt, um als kleines Grüppchen gleichzeitig zu schreiben. Es ist Freitag, ein Monat ist rum und das bedeutet, es ist

Blognacht-Zeit!


Sehr schön. Wir sind zu zehnt, lauter Damen, die alle gut schreiben können - und ich.
Vorhin hab ich den Abend mit dem Mann einfach abgewürgt, mitten in der Serie. Es hilft nix, es ist gleich halb neun und die Blognacht mit Anna Koschinski fängt an. Jetzt ist er ganz allein im Wohnzimmer, der arme Mann, und muss wohl oder übel das gucken, was nur er gern guckt! 
Und ich bin ins Schlafzimmer umgezogen. So. Wir können starten. Der Impuls der heutigen Blognacht heißt:

Einfach ja !

Ganz einfach. Oder nicht? Das ist ein äußerst positiver Impuls, verspricht er doch tolle Geschichten oder zumindest einen glücklichen Moment. 
Ja ich überlege noch!

Jürgen: Sag bloß, du musst da überlegen! Ist dein Leben so trist, dass du überlegen musst, wann du mal glücklich warst?

Ja mann, ich kann ja jetzt nicht jede Kleinigkeit aufzählen, wo ich happy war! Es soll ja ein Text werden, der ein "EINFACH JA!" in die Welt hinaus schreit!

Elinor: Schatz, lass dir ruhig Zeit, auch das will gut überlegt sein. 

Also für alle, die sie noch nicht kennen - Elinor und Jürgen verkörpern die beiden Seiten meines Unterbewusstseins. Elinor steht für das gute Gewissen, die Vernunft und das, was richtig ist. Und Jürgen - nicht. 

Jürgen: schönen Dank auch!

Und die beiden unterstützen mich manchmal beim denken und beim schreiben. So wie jetzt.

Elinor: Du könntest doch ein bisschen in der Vergangenheit kramen. Da gibt es doch bestimmt ein paar Meilensteine in deinem Leben, die richtig gut waren! 
War da nicht der Moment, als du deine Abschlussprüfung endlich bestanden hast und weinend und lachend gleichzeitig nach Hause gefahren bist?

Jürgen: Jeder würde spontan JA zu einer bestandenen Prüfung sagen, das ist doch nichts, was einer gern hier lesen möchte. Streng dich mehr an!

Elinor: Vielleicht, als du die allererste Fahrt mit dem Ranger gemacht hast? Der Augenblick, als die Familie zum ersten mal dein Baby im Krankenhaus gesehen hat? Unvergleichlich!
Jürgen: Ich weiß auch was, als ihr für Oma dieses Lied gesungen habt, zum Geburtstag! Weißt du noch, Cindy, oh Cindy umgedichtet zu Ingrid, ach Ingrid! Und sie hat sich so ehrlich gefreut darüber! Das fand ich persönlich sehr ergreifend!

Hört, Hört! Jürgen ist ergriffen! Dass sowas vorkommen kann ..

Elinor: Der alte Motzknoten findet etwas gut, ha! 
Jürgen: Hätt ich bloß nichts gesagt.
Elinor: Was ist mit dem Moment, als dir deine Tochter verkündet hat, dass sie heiraten wird? Und wie war das, als du sie zum ersten mal in einem Brautkleid bei der Anprobe gesehen hast? Naa?

Stimmt, das war ein echt schöner Moment! Wir haben ja alle schon lange drauf gewartet, dass Tochter ihren ersehnten Antrag kriegt, und auch noch genau so, wie erhofft. Schön romantisch am Strand, allein und bei Sonnenuntergang. Mit Kniefall!
Darüber könnte man schreiben. 
Und dieser Moment, als sie im Geschäft aus dem Vorhang tritt und dasteht wie eine Elfe in einem weißen Traum - da stand für einen Augenblick die Welt still und alles, wirklich alles fühlte sich richtig an! Ich war so gerührt

Jürgen: Was für ein plüschiger Mädchenkram! Das ist viel zu viel Zuckerguss auf dem Beitrag!

Also ich freu mich schon sehr, dass Tochter bald heiratet! Sie plant ja schon wie wild! Wenn es soweit ist, werd ich bestimmt losheulen, das weiß ich jetzt schon.

Elinor: Und du bist die Brautmutter! Hach!
Jürgen: Jetzt krieg dich wieder ein


Allerdings - so ein Moment, wo du erfüllt bist von einem einzigen, großen JA in Gold und Glitzer, so einen Moment hatte ich bei meiner eigenen Hochzeit.
Auch wenn Anna gesagt hat, sie meint jetzt mit dem Impuls nicht unbedingt eine Hochzeit, ich bin gedanklich doch mittendrin! Ich finde, das passt gut.

Jürgen: Na, warten wir's ab.

Meine Hochzeit war im Herbst vor 2 Jahren. Eine kleine, unspektakuläre Sache, die aber genau zu uns gepasst hat. Und obwohl ich nicht gern im Mittelpunkt stehe, als wir gemeinsam ins Tucherschloss eingetreten sind und ich mich an den Arm vom Mann und meinen Brautstrauß geklammert hab, da war ganz viel Herzklopfen dabei und ich fühlte mich wie die Queen. Ich mochte, dass die ganze Familie da war. Und dass der Mann mindestens genauso aufgeregt war wie ich. 
Dieses Gefühl, mit ihm da vorne zu stehen und offiziell verheiratet zu werden, das war mein absolutes JA im Kopf. 

Elinor: Und live ausgesprochen!
Jürgen: Wurde auch Zeit nach 27 Jahren Beziehung!

Jaja! Also wenn ich mir die Fotos so anschau, ich war wirklich ständig am Dauergrinsen. Hab ich gar nicht gemerkt. Da kannste vorher noch so oft ein charmantes Lächeln üben - als es soweit war, sah ich aus wie die Grinsekatze!



Jürgen: Jepp! Nur mit weniger Streifen. Hoffentlich hast du dich bei der Hochzeit deiner Kleinen besser im Griff! 
Elinor: Warum denn? Lass sie doch strahlen, wenn ihr danach ist!
Jürgen: Alles hat Grenzen

Es war einfach ein wunderschöner Tag. Im Cafè, als der Mann spontan eine Rede gehalten hat, die wirklich sehr gefühlvoll und süß war! Oma ist heute noch ganz ergriffen. Das ging ans Herz. Er erzählte, wie wir uns kennengelernt haben. Wenn ich an diesen Moment zurück denke, muss ich tatsächlich grinsen. Wie so ein kleiner Augenblick dein ganzes Leben verändern kann! Als er dann damals mit seinem Freund vor uns her gelaufen ist - beide mit cooler Lederjacke und langen Rockerhaaren - das war das erste, große JA, das meine Gedanken erfüllt hat!
Es gab viele Ja's. Es gab auch einige Nein's, aber eben auch verdammt viele Ja's!

Elinor: Das ist so schön! Ihr passt aber auch gut zusammen, ihr beiden!
Jürgen: Hoffentlich zählst du jetzt nicht alle Ja's auf, dann geh ich!

Allmächt, nein, das würde den Rahmen sprengen!
Jürgen: Danke. Glück gehabt.

Nach dem Hochzeitskaffee wurde der Brautstrauß geworfen, das war ein irres Feeling! Mitten auf dem Hauptmarkt, vor allen Leuten! Ok, dass unsere Fee den Strauß gefangen hat, hat sie selbst wohl am meisten gefreut. Ich fand das viel, viel zu früh, Fee sollte noch nicht ans heiraten denken! Aber Tochter hat eine Blüte erwischt, die sich gelöst hatte. Diese eine Blüte war ausschlaggebend, wir haben beschlossen - 1 Blüte zählt! Und ta-daa, nächstes Jahr ist die Hochzeit! Klares Ja an dieser Stelle!




Später dann, als wir heim fuhren, kamen die Kinder und Waldfeger mit. Sie wollten uns ihr Hochzeitsgeschenk präsentieren. Und das hat mich umgehauen! Die haben sich alle so viel Mühe gegeben, ich hätte heulen können! Nachdem wir alle Rätsel gelöst hatten, war die Lösung klar: Ein Wochenende in Berlin mit Karten für Ku'damm 56. 
Ich hab mich so sehr gefreut, dass ich fast übergeschwappt bin vor Glück! Dieser wundervolle Tag, die ganze schöne Nervosität, heiraten, die Ansprache, die Familie, die so gut drauf war, das feine Essen und dann noch dieser phantastische Ausflug! Mehr geht nicht!
Nach Berlin wollte ich schon immer mal, das Musical war ein Traum von mir, alles hat sich erfüllt, alles war richtig. Alles war EINFACH JA !! Mit 2 Ausrufezeichen




Elinor: Ich heul auch gleich, wie ist das alles schön!
Jürgen: Taschentuch?
Danke. Es ist wirklich sehr, sehr selten. Alles war wunderbar. Ein unvergesslicher Tag.
Ich fand alles gut! Waldfeger und die Lieblingsnichte haben nachts heimlich unser Auto mit weißen Schleifen geschmückt! Der Bub spielte unser Lied nach dem Ja-Wort an. Fee und der Bub standen mit Seifenblasenpistolen Spalier, als wir in den Schlosshof kamen. 

Ich hoffe, Tochter wird an ihrem großen Tag mindestens genauso happy sein, wie ich.
Ihre Feier wird viel größer, mit richtigem Brautkleid, Tanz und Party. Ich wünsch ihr alles, alles Glück der Welt! Und ein riesengroßes JA mit ganz vielen Ausrufezeichen!!










Freitag, 18. Oktober 2024

die Blognacht ist heute ruhig und entspannt

Heute ist Blognacht! Und zwar Blognacht Nr. 48 - das heißt, Ende des Jahres gibt es ein Jubiläum! Wir sind heute 12 Schreiberinnen und Anna hat uns eben den Impuls für diese Nacht verraten. Ebenso hat sie angedeutet, es läge durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Ära der Blognächte mit der Jubiläumsausgabe endet. Vielleicht.

Das wär schade! Auch wenn ich schon etliche verpasst hab, es würde mir doch sehr fehlen.

Der Impuls für heute lautet Mein Ruhepol.
Wo wir zur Ruhe kommen, wo wir entspannen können, wo wir ausatmen.



Zack - alle schreiben. Bloß ich nicht. Ich starre meinen Laptop an und versuche, einen geordneten Gedanken zu finden. 
Machen wir  mal Bestandsaufnahme. Ich bin hier im (verdammt kalten) Schlafzimmer, damit der Mann unten im Wohnzimmer seine Ruhe hat. Heute ist Freitag, mein kranksein läuft heute offiziell ab, es gab am Abend herrlich leckere Spaghetti al funghi. Mit dem Pilzgewürz, das uns Tochter aus Italien mitgebracht hat. Ich kann nicht sagen, was da drin ist, aber es ist soo fein! Mit dem Kochen hab ich grad ein bisschen Schwierigkeiten, vor allem mit den Mengen. Ich bin es gewohnt, für zwei hungrige Kerle zu kochen + mich. Jetzt ist ein hungriger Kerl ausgezogen und der andere Kerl diätet streberhaft vor sich hin und braucht garnicht mehr so viel Essen. Sagt er. Dieses Umdenken macht mich fertig! Immer hab ich haufenweise Reste.
Also am Herd ist schonmal definitiv kein Ruhepol zu finden! Da bin ich eher chaotisch, jedenfalls optisch. 
Sehr entspannt bin ich am Laptop beim schreiben. Aber ich hab das Gefühl, das ist nicht die Antwort, nach der ich suche.
Es gibt schon Orte, an denen ich mich entspanne. Das wäre aber echt langweilig, die in der Blognacht zu nennen. Mein Sofa, mein Auto, mein Handy. Booooring!
Natürlich entspanne ich, wenn ich Feierabend hab und erleichtert auf mein Sofa sinke. Ich muss nicht mehr funktionieren, kann mich stillhalten, im Idealfall in meine Decke wickeln, eine Lieblingsserie einschalten und nach dem Strickzeug angeln. Schon bin ich tiefenentspannt.
Und im Auto, wenn ich allein unterwegs bin und meine spezielle, etwas peinliche Playlist laufen habe, kann ich auch ganz ruhig und gelassen werden. Es sei denn, jemand drängelt oder ist sonst irgendwie ein Blödi, dann brauch ich meine Energie um einigermaßen gelassen zu bleiben. Ansonsten bietet mir das Auto einen hübschen, kleinen Raum zum erholen.  Wenn ich lange durch die Stadt gehetzt bin und mir schon alles weh tut, dann ist der Weg durchs Parkhaus die letzte Hürde, bis ich mit einem Seufzer der Erleichterung in meinem Tuco sitze und die müden Knochen sortieren kann.
Auf langen Autofahrten kann ich wunderbar entspannen. Wichtig ist nur, allein unterwegs zu sein. Deswegen lass ich die Familie gern mit dem Zug in den Urlaub vorausfahren, damit ich mit dem Auto und dem Gepäck fröhlich singend hinterher fahren kann. Was zu trinken dabei, was zu knabbern, laute Musik und niemand, der mir dazwischen quatscht. Da komm ich völlig relaxed am Treffpunkt an!
Das wollte ich jetzt eigentlich gar nicht schreiben. 
Es muss doch aufregendere Orte zum runterkommen geben - oder wenigstens elegantere!
Mein Bett will ich auch nicht erwähnen, jeder entspannt sich im Bett, wenn er schlafen will. Nein ich erwähne es nicht.
Ich durchforste meinen Kopf und überlege fieberhaft, was das für ein geheimnisvoller Ort sein könnte. Wenn ich gedanklich meinen Alltag durchgehe, merke ich dass ich ständig angespannt bin. In der Praxis sowieso. Die Arbeit ist das Spannungsumfeld Nr.1. Negativ.
Ich bin sehr locker und ruhig, wenn ich mich mit meiner Schwester und der Oma treffe. Wenn wir zu dritt sind und uns die neuesten Neuigkeiten erzählen, kommen wir gerne ins Ratschen, was ich ganz herrlich finde! Ich hab den Eindruck, wir sind dann alle drei ganz gelöst! Das sind echt schöne Momente.
Ist aber nicht mein ultimativer Ruhepol.
Mensch Anna, da haste mir eine dicke Aufgabe verpasst!
Ich muss mich jetzt mal konzentrieren. Was brauchen wir? Wir brauchen Fakten. 
Wo komm ich zur Ruhe, was brauch ich dazu, wann ist das?
Zur Ruhe komme ich, wenn man mich nicht dran hindert. Also wenn niemand etwas von mir will oder ich was tun muss, was ich nicht möchte. Der Ort - keine Ahnung! Wo es ruhig ist? Nicht unbedingt, wie gesagt, im Auto bei guter Dröhnung kann ich prima entspannen.
Na, da wo ich mich wohl fühle. 
Wo fühl ich mich wohl?
Im Bett. Im Auto. Im Buchladen. Auf dem Sofa. Vor dem Laptop. Vor einem Eisbecher.
Meine Güte, eine Stunde ist schon rum - andere sind bereits fertig oder zumindest wacher als vorher UND im Schreibfluss. Und ich tippe ufer- und haltlos umeinander. Wiedermal.
Wie auf dem offenen Meer treibend.



...
Obwohl, das Meer ist ein ganz gutes Stichwort! Da gibt es doch diesen einen Ort, an den ich mich gedanklich gern hin visualisiere, wenn es brenzlig wird. Der ultimative Erholungsort!

Mein Strandkorb!

Heureka! Das isses doch, das ist mein absoluter Ruhepol! Es kommt zwar nicht allzu oft vor, dass ich leibhaftig in einem Strandkorb sitzen darf, aber wenn es dann mal soweit ist, dann fällt alles, was mich belastet schlagartig von mir ab! Ruhe und Frieden kehren ein.
Pass auf, ich nehm dich jetzt mal mit zu meinem Lieblingsort.
Mach's dir bequem und stell dir vor, du verlässt das Ferienhaus am Oststeestrand. Du hast deine Tasche dabei mit dem Buch, der Musik, dem Handtuch. Du läufst den kleinen Weg an den Gartenzäunen entlang, die kleine Steigung bis zum Durchgang des Deichs. Du hörst die Möwen schon schreien, du riechst das Meer. In dem Moment, wenn du den Deich hinter dir lässt, stehst du auf der Uferpromenade und das Meer breitet sich in seiner vollen Schönheit vor dir aus! Die Sonne scheint, ein Wind weht und du atmest tief ein!
Auf deinem Weg kommst du an den typischen Verkaufsständen für die Touristen vorbei, es gibt Sonnenhüte, T-Shirts mit fürchterlichem Aufdruck, Strandkorbvermietungen, Fischbrötchen Buden und Cafè's mit Blick auf den Strand. Ein kleines Stück musst du laufen, deine Flipflops klappern bei jedem Schritt und du holst dir einen Cappuccino zum mitnehmen. Dann kannst du ihn schon sehen, der Korb mit der Nr. 95, rot-weiß gestreift. Viele Leute sind nicht unterwegs, alles ist ruhig und friedlich. Dann biegst du ab, schlüpfst aus den Flipflops und gehst langsam durch den warmen Sand. Dein Korb steht da und wartet auf dich ganz allein! Du öffnest das Schloss, hebst das Holzgitter weg und fegst mit der Hand den Sand vom roten Leder. Dann legst du dein Handtuch hin, setzt dich drauf und stellst deinen Cappuccino auf das kleine Brettchen, das als Tisch dient.
Du lehnst dich zurück, fühlst den warmen Sand an den Füßen, hörst das Meer rauschen. Eine kleine Brise weht dir ins Gesicht, Möwen laufen vorbei.
Ausatmen. Entspannen. Alles vergessen. Den Wind spüren. Das Meer riechen.
Du nimmst einen Schluck vom Kaffee und genau in diesem Moment ist die Welt in Ordnung. Alles ist gut, nichts kann dich ärgern, nichts belasten.
Ein Topping gefällig? Dort hinten kommt dein Mann durch den Sand und er hat zwei Fischbrötchen in den Händen. Und du musst grinsen.

BÄÄM! Wenn das kein perfekter Ruhepol ist! 

Ich glaub, es wird Zeit, mal wieder an der Ostsee Urlaub zu machen. Diesen Moment kann nur sehr wenig steigern. Ich merke, wie ich allein beim Schreiben über diesen herrlichen Augenblick schon ganz ruhig und gelassen geworden bin. 

Jepp, so will ich das stehen lassen. Wie üblich wird mir nach dem Speichern und Veröffentlichen noch ganz viel einfallen, was man schreiben könnte, aber ich glaub, das passt total gut so wie es ist. Setz mich in einen Strandkorb und ich bin zufrieden!



Freitag, 23. August 2024

die Blognacht mit viel Herzblut

Guten Abend, gut' Nacht.

Nein noch nicht gut' Nacht, ich hab ja hier noch einen Auftrag! Es ist Freitag, kurz vor neun, ich hab das Wohnzimmer in Beschlag genommen und freu mich, dass ich endlich wieder mal dabei sein kann! Heute ist Blognacht mit Anna Koschinski, da hab ich mich die ganze Woche drauf gefreut! Schreiben in Gesellschaft, das tut mir gut. 

Es sind momentan 7 Teilnehmer im zoom Meeting und bei mir im Hintergrund läuft eine Smoothy Jazz Playlist, perfekte Schreibmusik. 

Langsam komm ich runter, glaub ich. Seit meinen letzten Beiträgen hing ich ziemlich in den Seilen. Die Hitze, der Stress in der Arbeit, Wewehchen, und er Auszug vom Bub. Der Schlag mit der Keule. Die Ärzte würden singen "immer mitten in die Fresse rein, laaalalalaa".

(Sagt man nicht, sorry)

Ich will mich bitte wieder erden, nachdem ich ständig planlos umhertreibe und keinen Halt finden kann. Obwohl, ein bestimmter Halt ist immer da. Und es hilft mir, es hält mich am Boden und lenkt mich ab - das Schreiben im Mausloch. Darauf hab ich mich gestürzt, seit dem 16. August. Dieser schwarze Tag. Ich hab momentan etliche Beiträge als Entwurf gespeichert, die ich nach und nach veröffentlichen will. Schreiben tut gut. Schreiben lenkt ab. 

Wobei wir eigentlich schon mitten im Thema wären, der Impuls für diese Nacht lautet:

Dafür schlägt mein Herz

Ok es ist wohl an der Zeit, die Jammerei ein bisschen zu unterbrechen. So wie all die lieben Menschen, die auf meine letzten Beiträge reagiert und mir Mut zugesprochen haben. Sich auf das Gute zu konzentrieren, das Positive. 
Ja genau so, wie ich jeden Sonntag in meiner Blogparade vor mich hin monologisiere. (das Wort hab ich gegoogelt, das stimmt tatsächlich). Schau auf das Positive, filtere es aus der Woche, konzentrier dich darauf. Das Mausloch hilft mir dabei. 
Im Moment ist mein Blog wohl der beste Fels in der Brandung, den ich finden kann. Ich ertappe mich dabei, wie ich tagsüber in der Arbeit oder unterwegs dran denke, dass ich zu Hause schreiben will, dass ich die Aktion "Mein Lebens ABC" weiter vorantreiben will und was ich mir wohl für den nächsten Buchstaben ausdenken könnte. Ist wie Vorfreude. Und ich kann mir einen schönen Plan für den Abend machen, um nicht grübelnd auf dem Sofa zu sitzen und den Bub zu vermissen.
Jetzt kaufst du ein, dann fährst du nach Hause, rumorst ein bisschen im Haushalt, dann wird gekocht, gegessen und dann schreibst du im Mausloch. Danach gibt's eine Folge von The Bear und dann ab ins Bett. Hört sich doch gut an, oder?
Ich brauch Struktur, verflixt! 

Dafür schlägt mein Herz.

In normalen Zeiten, also wenn meine Welt nicht grade am bröckeln und brechen ist und ich mich neu sortieren muss, da schlägt mein Herz auch noch für viele andere Sachen.
Ich unterscheide jetzt mal mutig zwischen echtem Herzklopfen und einer Sabineschwärmerei, so wie das Bloggen.
Geschwärmt wird hier nämlich zum Beispiel für Musik. Hab ja schon das eine oder andere mal erwähnt, wie wichtig Musik für mich ist. Und oft ist es so, dass ich Musik richtig brauche, richtig nötig hab. So wie heute Mittag. Es ist endlich Feierabend, endlich Urlaub! Ich fahre mit dem Tuco (mein Auto heißt Tuco, wie der kolumbianische Kartellboss und weil es ein Hyundai Tucson ist) aus der Tiefgarage, das Tor fährt hoch, ich schalte das Radio ein und werde mit "Money for nothing" von den Dire Straits beschallt. Da kannste nur aufdrehen und laut mitsingen! Um die miese letzte Zeit abzuschütteln und vom Arbeits- in den Urlaubsmodus zu wechseln! Ohne Musik würde ich diesen Sprung nicht schaffen, zumindest würde es sich lange hinziehen. Ein bisschen echtes Herzklopfen ist da auch dabei. Musik um wieder klar zu denken, um Stress hinter sich zu lassen und den Frust raus zu brüllen! Klappt prima mit diesem Song!
In der Musik fühl ich mich gut aufgehoben. Es gibt da eine Handvoll Lieder, die mir tatsächliches Herzklopfen bescheren. Eins von den fröhlichen ist zum Beispiel "O come all ye faithful" von Pentatonix. Jedes Jahr warte ich, bis es offiziell nicht mehr peinlich ist, Weihnachtslieder zu hören. Und wenn es soweit ist, dreh ich diesen song auf. Laut. Dann kommt Gänsehaut und Glücksgefühl - und Herzklopfen, alles gleichzeitig!


Ein weiteres Lied, das mich tief berührt, ist "Slipping trough my fingers" von ABBA. Oder eigentlich von Meryl Streep aus dem Film Mamma Mia. Es ist faszinierend, dieses Lied schafft es jedes mal, mich völlig einzufangen! Es geht um die Tochter, die heiraten will und Mama verlässt. Und ich heul wie ein Schlosshund, egal wo ich grade bin. Ich denke an meine eigene Tochter, die schon lange ausgezogen ist. Vielleicht ist das grade jetzt, wo gar kein Kind mehr da ist, besonders heftig. Wenn ich diesen song höre, geb ich's mir richtig!


Der dritte Herzklopfenverursacher ist David Bowie mit "Heroes". So oft gehört und immer noch heiß geliebt. Ich kann es nur laut hören! Hab es mir auf Platte gekauft und ich lieb's einfach! Der Text trifft es auf den Punkt und die Stimme von Bowie schafft mich sowieso komplett. Eintauchen, davondriften und alles andere ausschalten! Ein bisschen denke ich an die Zeit zurück, als ich "jung und wild" war. (haha) Ans Ausbrechen und Abenteuer und ans sich keine Gedanken über Konsequenzen machen. Das schafft man auch nur, wenn man um die 20 ist. War ne aufregende Zeit.



Vielleicht ist meine Blognacht dieses Mal etwas langweilig. Über Musik hab ich ja nun schon oft geschrieben. Aber, ich bin tief in mich gegangen, als ich den Impuls erhalten hab, und hab gegraben. Die Musik war einfach allgegenwärtig. Macht mich glücklich, macht mich nachdenklich, macht mich fertig. Und katapultiert mich augenblicklich dahin, womit ich das Lied verbinde. Wenn ich Africa von Toto höre, bin ich im Zimmer von MOFL und total glücklich. (da gab's vielleicht oft Herzklopfen!) Wenn ich When the rain beginns to fall von Pia Zadora und Jermaine Jackson höre, bin ich sofort wieder in meinem Kinderzimmer und singe hingebungsvoll in meine Haarbürste. Bei Mercystreet von Peter Gabriel stehe ich am Grab meines besten Freundes Stefan und die Trauer von damals überkommt mich. Ich fühle die Musik, ich tauche total ab und das mag ich.
Zum Glück hab ich einen sehr großen Vorrat an Herzensliedern, es kommt ja leider nichts neues nach, was gut ist. Ich kann mich mit der aktuellen Hitliste nicht anfreunden. Wahrscheinlich, weil ich keine Ahnung habe, was da grad so angesagt ist. Ist mir auch herzlich egal. Liegt wohl am Alter.

Wofür schlägt mein Herz - momentan sehr fürs Schreiben und schon immer für Musik.
Eine Kleinigkeit gibt's da noch, die mich in Wallung bringt! Er steht draußen unter seinem Häubchen und wartet geduldig, bis er wieder mal raus darf. Der Ranger, mein Roller! Ich hätt's ja nicht gedacht, eigentlich war ein Roller eine Notlösung wegen akuter Parkplatznot in der Siedlung. Aber Rollerfahren löst viele Gefühlsknoten und Staus auf, ist ein ganz kleines Stückchen Freiheit, die mich überkommt. Er ist nicht schnell, aber das passt ganz gut zu mir.

Jetzt stell dir vor, ich fahr singend auf dem Ranger nach Hause, um ins Mausloch zu schreiben - soviel Herzklopfen ist doch fast nicht auszuhalten!

DAFÜR schlägt mein Herz!







Samstag, 27. Juli 2024

Blognacht im Juli - the day after

Verehrte Leserschaft ... 

dieser Eintrag kommt von Herzen, denn wie es der Zufall will, hat die Juli-Blognacht wieder mal mit irgendwelchen Events kollidiert, so dass ich gestern Abend nicht beim Zoom-Meeting dabei war.
Im Juni hab ich schon nicht mitgeschrieben, da hatte der Mann Geburtstag und wir "mussten" in einen Biergarten gehen. Und dieses mal kam Tochter zu Besuch, da war stundenlanges Reden und Quatschen gut für unsere Seelen. So schaut's aus.

Anna Koschinski war aber so lieb, mir trotzdem den Impuls der gestrigen Blognacht mit zu teilen, so dass ich diese wunderbare Mitschreibaktion mitschreiben kann. Wenn auch am Tag danach und ganz allein. Immerhin!


Und here we go, this is the legendäre Blognacht, Juli Edition!  




Es hat echt gut getan, mal lange mit Tochter zu quatschen. Sie kam zum Abendessen, der Bub hat Spaghetti funghi gezaubert, raffiniert garniert mit dem mitgebrachten Pilzgericht-Gewürz aus dem Italien Urlaub. Voll lecker! 
Ich werde es soo vermissen, die Freitag-Spaghetti-Kocherei, die bis jetzt der Bub übernommen hat. Ab Mitte August ist es vorbei mit diesem Luxus, da muss ich dann selber wieder ran. 
(tiefer Seufzer)
Aber ich will jetzt hier nicht schon wieder rumjammern, obwohl mir danach zumute ist. Er wird die nächsten Tage in Wacken verbringen und danach schon mit dem Packen für seinen Umzug beginnen. Dann wird er Stück für Stück und peu à peu all seine Sachen zur Fee transportieren. Angefangen mit der Gitarre und dem Verstärker. Hoffentlich sind Fee's Nachbarn damit einverstanden.

Konzentrier dich! Hier ist der Impuls der gestrigen Blognacht:

*** Lohnt sich das denn? ***
ein Drama in  5 Akten


Also ich merke ja selber, je älter ich werde, desto bequemer werd ich auch. Und es gibt oft Momente, die Anlass geben, die Dinge zu überdenken. Aktuelles Beispiel, das Bardentreffen in Nürnberg. Tochter hat mir eben einen Fotobeweis geschickt, dass ich mit ihr in 2012 dort war. Heute findet es wieder statt und ich hab knallhart überschlagen, ob sich der Aufwand lohnen würde. In der schwülwarmen Hitze mit den Öffis in die Stadt zu fahren, dort umher zu laufen im Gedränge der Menschenmassen, sich zu den vielen Straßenkünstlern zu stellen, sich stundenlang um ein Bratwurstweggla anzustellen (das ich eh nicht essen darf), umgeben sein von tausenden, schwitzenden Menschen, um dann mit der U-Bahn wieder zurück zu fahren und völlig erledigt zu Hause aufzuschlagen. Und mein Fazit? Nein, es lohnt sich nicht! Alternativ sitze ich hier im kühlen Wohnzimmer, höre Oldie Radio, hab Platz und intakte Füße. 
Ich mag keine großen Menschenansammlungen. Mir reicht schon die Horde von Menschen, die täglich in die Praxis einfallen. Zum ersten Mal hab ich das mit den zu vielen Menschen gemerkt, als wir an den Kinokassen angestanden sind. Die Halle war brechend voll, konnte man ja noch nicht online reservieren. Und mittendrin wurde es mir zuviel, in stand da eingepfercht zwischen lauter Leuten, kein Fluchtweg, kein Platz zum atmen, leichte Panik.
Ein andermal sind wir stecken geblieben. Blaue Nacht in Nürnberg, tolles Event, aber Ströme von Menschen überall. Auf dem Weg zum Hauptmarkt zwischen zwei Häusern ist die Menschenmasse stecken geblieben, dieses Nadelöhr war zu eng für so viele Personen auf einmal. Ich stand da wie eine Sardine in der Büchse, konnte nicht vor und nicht zurück. Wär ich umgefallen, es wär niemand aufgefallen und ich wär trotzdem weitergetragen worden. Da war viel Disziplin und Konzentration nötig, um nicht schreiend um mich zu schlagen. Wobei ich meine Arme garnicht hochgekriegt hätte.
Gruselig!
Und seitdem mag ich keine Menschenmengen. Ich umgehe grade eine fiese Anstrengung und ganz viel Psychostress. Ich fühl mich schon schlau!


Ganz was anderes - erst gestern hab ich mich mit dem Mann unterhalten, was es mit Urlaubsfotos auf sich hat. Es ist ja so, man ist im Urlaub und sieht lauter schöne Sachen. Im Idealfall herrliche Gegend, bunte Cocktails, lustige Urlaubsgesichter oder interessante Bauwerke. Sehr beeindruckend. Und dann möchte man das fotografieren, klar. Aber wozu eigentlich?  Abgesehen davon, dass die Stimmung während der Aufnahme später nie mehr erreicht werden kann, wen interessiert das eigentlich? Wenn du zu Hause bist, voller Wehmut über das Ende der schönen Urlaubszeit und dann die Fotos anschaust, möchtest du sie natürlich auch jemand zeigen. Schau, wie schön es war, schau, unser Hotel, schau, das war unser Essen .. du bist erfüllt von Erinnerung, aber die Leute, denen du diese Fotos zeigst, die nicht! Die waren ja nicht dabei, Stimmung kommt da nicht auf, höchstens eine leichte Langeweile. Mal ehrlich, wenn dir jemand einen Haufen Urlaubsfotos zeigt, wie reagierst du da? Außer "wow" und "toll" und "wahnsinn" kommt nicht viel mehr rüber. Vielleicht abgesehen von dem Wunsch, dass es bald vorbei ist. Hab ich Recht?
Nach der 10. Aufnahme des herrlichen Strandes langt's auch. 
Eigentlich will ich das niemand antun, ich will aber auch zeigen, was ich gesehen hab. Im Endeffekt pack ich die schönsten Fotos in ein Fotobuch und stelle es ins Regal. Da steht es dann. Und dann überlege ich schon, lohnt es sich, Urlaubsfotos zu machen? Jein - ein paar vielleicht. Aber zu viele davon nerven eher die Anderen.

Die Arbeit. Ich mach den Job schon seit vielen, vielen, sehr vielen Jahren. Ich hab den Eindruck, im Laufe seiner Karriere macht man verschiedene emotionale Stationen durch. 
Angefangen mit der Lehrzeit. Also ich sprech natürlich nur für mich, aber ich denke, da machste nur das Nötigste. Und nur, wenn es dir gesagt wird. Es sei denn, du bist von Natur aus ein Streber, dann werden Fleißaufgaben gemacht. Lust hatte ich nie, als Lehrling. Im Gegenteil, ich fühlte mich ständig überfordert und ausgenutzt. Im Hotel damals durften die Azubis gerne auch fachfremde Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel das Auto vom Chef waschen, genauso wie die private Wäsche der Hotelfamilie. Oder einkaufen gehen für die Chefin. Ganz toll. 
Oder später in der Arztpraxis, ich hab halt nur gemacht, was mir aufgetragen wurde. Obwohl man natürlich Eigeninitiative auch vom Lehrling erwartet hat, war mir das alles herzlich egal. Ich wollte nur Feierabend und dann Spaß haben. Im Laufe der Zeit hat sich das etwas geändert. Mir wurde auf einmal wichtig, was ich tu. Und wie ich es tu. 
Irgendwann hab ich mich ziemlich mit meiner Tätigkeit identifiziert, wollte es gut machen. Hab Arbeitsanweisungen geschrieben, einen Haufen How-to-do-Listen und hab versucht, meine Arbeit zu optimieren. Ich war brav und willig!
Und dann, irgendwann und irgendwie ging es bergab mit meinem Enthusiasmus. Und ich weiß auch, warum. Weil halt einfach nichts zurück kam! Außer ein paar dankbaren Patienten. Vom Chef oder von der Verwaltung kamen Stolpersteine, Kritik und immer mehr Arbeit. Von Anerkennung keine Spur. Und da kommt einem unwillkürlich der Gedanke, wofür häng ich mich eigentlich so rein? Die Bezahlung kanns nicht sein. Und zu würdigen weiß auch niemand, wie sehr ich da reinklotze! Wir im Team, wir vier Damen, wir wissen, was wir leisten. Aber das war's auch schon. 
Jetzt sind wir Teil eines Praxis Imperiums, einer von sehr vielen Betrieben, und jeden verdammten Tag kommt eine neue Hiobsbotschaft. Wir arbeiten und dumm und deppert und sehen einfach kein Land. 
Da schleicht sich die Frage, ob sich das alles denn eigentlich lohnt, in die Gedanken. Ehrlich, ich weiß es nicht. Es lohnt sich, dabei zu bleiben, weil ich Gehalt kriege und eine private Zusatzversicherung. Und sonst? Vereinzelt liebe Patienten, die sich freuen, mich zu sehen. Und mein Team. Aber dann hört's schon auf. Der Aufwand steht in keiner Relation dazu. 
Frustrierend.



Bloggen. Schon oft hab ich gelesen, dass die große Ära der Blogger ihre Glanzzeiten hinter sich hat. Damals war ich aber noch nicht so weit, hatte von nichts eine Ahnung und außerdem keinen Computer, dafür kleine Kinder um mich. Also weder Zeit noch Ahnung noch das nötige Equipment. Als ich dann 2011 mit dem Mausloch gestartet habe, hatte ich immernoch keine Ahnung. Eigentlich bis heute nicht. Bis ich dahinter kam, dass man einen Blog öffentlich verbreiten sollte, wenn man möchte, dass andere ihn lesen, verging ziemlich viel Zeit. Und jetzt bin ich voll dabei, bloß die Zeit, die hat sich natürlich geändert. Auf vielen Blogsammelseiten gammeln die letzten, aktuellen Beiträge bei 2014 rum. 
Zum Glück gibt es schon noch Gleichgesinnte, die fleißig ihren Blog betreiben und auch solche Blogprofis wie Anna oder Judith, die die Sache am Laufen halten und mit immer neuen Ideen um die Ecke kommen. Zum Beispiel die Blognacht. Oder der große Jahresrückblick. Judith hat mein Mausloch freundlicherweise in ihr "die besten Blogparaden" Ranking aufgenommen! Klasse, was? 
Ich denke, auch wenn ein Blog nicht mehr allzu aktuell ist, solange es Spaß macht, lohnt es sich allemal! Ich bin ganz happy mit meinem Mausloch und schreibe gerne!

Und zu guter Letzt stellt sich mir jeden Tag aufs Neue die Frage, ob es sich lohnt, sich hübsch zu machen. Jeden Morgen das gleiche Ritual. Oft denk ich mir, die Haare hätt ich mir gestern mal lieber gewaschen .. egal! Knoten gemacht und raus. Geschminkt hab ich mich seit Jahrhunderten nicht mehr. Hauptsache sauber und gut riechen, das reicht. Ich hab mir vor ein paar Monaten, als es noch kalt war, ein bisschen make up gekauft. Aber ehrlich, wozu? Ich würde mir doch nur dauernd denken, dass ich nicht über die Augen wischen darf. 
Oder meine neue Arbeitshose. Dass sie eigentlich ziemlich hässlich ist und auch etwas unförmig, was solls? Die ist super bequem und leicht und weit, damit kann ich prima arbeiten. Wie ich damit aussehe, ist mir herzlich egal. 
Also, sich mords zurecht zu machen, das lohnt sich für mich nicht. Zumindest nicht im Alltag. Und ich hab Glück, der Mann mag mich auch ohne Schminke und Getüddel!
Außerdem, grade jetzt  wo es heiß und schwül und doof ist, da liegt der Fokus eher beim Überleben, als beim hübschen Erscheinungsbild. Was nützt es, wenn ich schön geschminkt in der Hitze verende? 
"Da schau, wieder ein Wärmeopfer"
"Aber hübsch geschminkt ist sie!"



Christian Altmann aus der Sommerhasser Gruppe auf Facebook hat es treffend formuliert:

Wieder mal so ein klassisches Wochenende im Juli.
Jeder freut sich drauf und unternimmt irgendwelche Ausflüge 🙄.
Hier mal ein paar Eindrücke was ich dieses Wochenende so alles unternehmen werde:
- schwitzen
- fluchen
- auf den Herbst warten
- duschen und 0,01 Sekunde später wieder schwitzen
- wieder fluchen
- was essen und dabei schwitzen
- Wohnung putzen und dabei schwitzen und fluchen gleichzeitig
- zur Belohnung etwas an den Herbst denken
- ins 5000°C heiße Auto steigen und einkaufen fahren (währenddessen fluchen)
- alle anderen Menschen in meinen Gedanken beleidigen
- total genervt sein
- schwitzen
- Zeit im Supermarkt vertrödeln weil es da so schön kühl ist
und ich mal für ein paar Minuten NICHT schwitzen muss
-Den Supermarkt verlassen und (wer hätte es gedacht)... Schwitzen!
- versuchen die gekühlten Lebensmittel so schnell es geht heim zu bringen
- über schlechte und langsame Autofahrer schimpfen
- den Müll raus bringen und versuchen mich dabei nicht zu übergeben
- schwitzen und auf den Herbst warten
- wieder duschen
- fluchen, schwitzen und Kopfschmerzen haben
- versuchen die eine aggressive und laute Fliege in der Wohnung zu erwischen
- die Beiträge in dieser Gruppe lesen um mich daran zu erinnern dass ich nicht allein bin (währenddessen natürlich schwitzen)
- versuchen mich trocken zu rasieren während ich schwitze (klappt nicht so gut)
- Rasierer 15 Minuten lang sauber machen und währenddessen fluchen
- Wäsche waschen weil alles bereits durchgeschwitzt ist
- fluchen
- Versuchen verschwitzt einzuschlafen
- Vom Herbst träumen 🎃🍂🌧️⛈️☔🍁 (Wenn das mit dem einschlafen geklappt hat)
Ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende, macht euch kühle Gedanken..... Der Herbst wird kommen 🙏🏼

mit freundlicher Genehmigung der Verfassers ins Mausloch kopiert




Fazit of Blognacht:
Bei vielen Dingen bin ich ziemlich gelassen und denke mir oft, dass sich der ganze Aufwand eigentlich garnicht lohnt. Ich versuche, mir den Alltag so angenehm wie möglich zu machen und verzichte auf das ein oder andere, um bequem vor mich hin zu leben.
Worauf ich nie und nimmer verzichten möchte, ist die Schreiberei im Mausloch! Das ist mein Baby, grade jetzt, wo mich mein letztes "Baby" verlässt. 
Mein Resumee: "mach dir keinen Stress und schau, was gut für dich ist!"

In diesem Sinne, stay cool, have a cup of tea and a Mausloch! 





Cute Rat