Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Samstag, 26. Juli 2025

eine außergewöhnliche Blognacht

 Herzlich willkommen zur Blognacht im Mausloch!

Anna von blognacht.de lädt wieder ein



Ja endlich hab ich es mal wieder auf die Reihe gekriegt, daran teil zu nehmen. Und heute ist der ideale Abend zum Schreiben, das trifft sich also gut. 

Es ist Freitag Abend, ich sitze in Tochter's altem Kinderzimmer und die Playlist heißt "ruhige Oldies". So wie ich, ich bin auch ein ruhiger Oldie. Haha.
Eigentlich freu ich mich schon den ganzen Tag auf jetzt. Gestern konnte ich überhaupt nichts ins Mausloch schreiben, weil mich meine rechte Schulter ausgebremst hat. So arg, dass ich tatsächlich daheim geblieben bin. Hab sehr mit mir gekämpft, soll ich oder soll ich nicht .. mein schöner Rekord, keinen einzigen Tag in diesem Jahr krank gewesen zu sein, wär dann dahin. Aber nach intensiver Überprüfung der Beweglichkeit hab ich entschieden - nö. Die Schulter braucht Pause, am besten bewegungslos. Also lag ich den ganzen Tag irgendwo rum und hab einfach nur geradeaus geguckt. Und weißt was? Das war genau richtig, jetzt spielt die Schulter wieder mit und ich kann arbeiten gehen. Juhu. 
Und schreiben kann ich auch. 
Aber was schreib ich eigentlich? Anna hat uns Zoomlingen den Impuls für die heutige Blognacht gegeben:


alle benutzen heute Anna's Bild,
also tu ich das auch. Gruppenzwang, haha 



Jetzt brauch ich wieder ewig, bis ich auf den Punkt komme. In der Hoffnung, dass mit der Zeit ein Licht aufgeht irgendwo und mir die richtige Richtung zeigt. 
Meine Ruhige-Oldie-Playlist spielt gerade ein Lied aus Disneys Robin Hood "Oo de lally" hach ist das schön! Ich könnte auch mal wieder einen alten Disney anschauen. So einen Klassiker wie Robin Hood oder 101 Dalmatiner. Das sind Seelenfilme!
Aber das soll nicht das Thema sein heute Abend. Das Thema heißt ja Außergewöhnlich!
Hm.



Also mich beschäftigt ja einiges zur Zeit. Das mit Birk, der schmächtigen Birke vor dem Haus hab ich ja schon verbloggt. Das war so traurig! Tatsächlich kam kein SÖR, sondern die Feuerwehr und hat den armen Birk so richtig schlimm hergerichtet. Fast schon verstümmelt! Jetzt steht er da und schämt sich ganz fürchterlich. Der halbe Stamm und ein paar Zweiglein. Tut mir echt leid, der arme. Aber immerhin darf er weiterleben! 
Das wollte ich jetzt gar nicht schreiben. 

Außergewöhnlich.

Wusstest du, dass morgen in meiner Siedlung Flohmarkt ist? Rastanine und ich organisieren das und dieses Jahr gibt es sogar 2 davon - der alte und der neue Teil der Siedlung. Morgen ist alt dran. Das heißt, dass ich in aller Herrgottsfrüh aus dem Bett muss, um die ausgedruckten Lagepläne vor zum Kiosk zu bringen. Sonst ist alles fertig. Ist immer ein Haufen Arbeit (dieses Jahr sogar doppelt). Warum ich das immer noch mache, weiß ich eigentlich nicht so recht. Irgendwer sollte es machen, finde ich. Also!
Im September bin ich dann selber dran, weil neue Siedlung.

Mensch ich eier hier rum, eine Teilnehmerin ist schon fertig! Jetzt schon! Also das ist außergewöhnlich!! Ich hab noch nicht mal richtig angefangen! Effizientes Arbeiten nennt man das, hab ich mal irgendwo gehört. Phuhh!

Außergewöhnlich.

Der Bub kommt am Sonntag vorbei, seine Wacken-Sachen zusammensuchen. Nächste Woche wird er wieder zum Wackinger! Diesmal fährt er sogar mit mehr Sachverstand dorthin, weil er ja jetzt selbst in einer Rockband spielt. Sehr gekonnt sogar, sie covern coole Rocksongs und sehen gut aus dabei. Seine Band heißt Ditkovich, in Anlehnung an den Vermieter von Spiderman. Mittlerweile find ich das klasse - der Vermieter von Spiderman!!
Wir hoffen ja, dass wir mal zu 'nem Liveauftritt kommen können. Rate, wann grade einer ist: heute Abend! (hahaha). Aber das ist so einer ohne stolze Muttis.
Ich find das total cool, dass er in der Band spielt und singt! Muss man sich auch erstmal trauen.

Ditkovich mit Bub


Liebe Sabine, du schweifst nicht mal vom Thema ab, du ignorierst es komplett! Jetzt reiß dich mal zusammen! Maan!


Ist gar nicht so einfach. Ich würd ja gern mal was tiefgründiges schreiben. So ein Artikel, der unter die Haut geht und den Leser fesselt ohne Ende. Oder zu Tränen rührt. Tränen gehen auch. Dazu müsste ich aber erstmal wissen, was ich schreibe! Das ist der Punkt. Jetzt lass mal überlegen, was ist außergewöhnlich? Mein Musikgeschmack. Nee. Doch, der ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, der Mann kann ein Lied davon singen. Wenn ich in der Küche tobe, dann nur begleitet von lauter Musik. Kochmusik. Und die ist in der Tat außergewöhnlich. Ich bin da etwas anders, als die anderen. Aber ich komm gut damit klar. Sei froh, dass du diesen Beitrag nicht hören kannst, ich sag es dir! 
Aber mein verrückter Musikgeschmack soll nicht das Thema sein heute Abend.
Aber was dann?
Was ist außergewöhnlich? Oder wer? Außergewöhnlich ist ja jemand oder etwas, was nicht gewöhnlich ist, also nicht der Norm entspricht. Und was ist die Norm? Langweilig. Einheitsbrei. Breite Masse. Wenn ich an den Geschmack der breiten Masse denke, gefrieren meine Nervenenden. Die breite Masse mag die aktuellen Hitlisten, die aktuellen Sendungen im TV, so schwachsinnig sie auch sein mögen und Urlaub am Strand. Zum Beispiel. Das sind alles Dinge, die ich nicht mag. Die sind nichts für mich. Ich hab meine eigenen, seltsamen Playlisten, die meilenweit weg sind vom allgemeinen Geschmack, ich finde diese TV Shows ganz fürchterlich - immer die gleichen Nasen, immer das selbe Konzept und immer die gleichen, dummen Sprüche. Und Urlaub mach ich viel lieber in einer interessanten Stadt mit vielen Kirchen und Museen und alten Burgen, als an einem Strand. Vielleicht bin ich da selber etwas außergewöhnlich. Nahe am Freak. Oder es ist einfach nur simple Eigensinnigkeit.



Eben war die erste Pause im Blognacht-Zoom, es wurde viel Fachwissen ausgetauscht. Das fasziniert mich immer wieder, woher wissen alle eigentlich, wie das Bloggeruniversum funktioniert? Allein die ganzen Fachbegriffe, ich stolpere da so heftig! Eine Teilnehmerin hat etwas erklärt, wie dein Blog automatisch irgendwohin geteilt wird und ich hab ehrlich gesagt nur einen winzig kleinen Bruchteil verstanden - den ohne Fachbegriffe. Woher wissen die das alle? Kann es sein, dass mein Bloggergehirn einfach außergewöhnlich simpel gestrickt ist? Schreiben, Bildchen suchen, auf veröffentlichen klicken, warten ob wer kommentiert, freuen. Das ist das, was ich so kann. Ich merke grade selber, wie jämmerlich das klingt.




Sei's drum. Ein Blogprofi mit Fachwissen im Hintergrund werd ich wohl nicht mehr.

Aber während ich das schreibe, kommt mir eine Idee zum Impuls des Abends. Völlig zusammenhanglos übrigens!
Ich hab eine bewegende berufliche Laufbahn hinter mir. Begonnen im Hotel über diverse Arztpraxen wie Neurologie, Gynäkologie, Augenarzt, Chirurgie, Internist und Allgemeinmedizin. 2007 glaub ich war's, als ich bei meinem letzten Arbeitgeber ausgestiegen bin und bei einem Krankenpflegeverein angefangen hab. Bei Omas putzen, unterhalten, Mensch-ärgere-dich-nicht spielen und reden. Aber eigentlich wollte ich wieder zurück zu den Wurzeln, ich bin eine Vollblutlabortante. (Wortwitz, chrchr)
Als ich von der Teamleitung den Anruf bekam, ob ich nicht Interesse hätte, wieder zurück zu kommen, hab ich mich echt total gefreut! Ich kann zurück in mein Labor, mein Refugium! 
Bei den vielen Omas zu putzen und sie zu unterhalten war zwar auch ok, aber die Damen waren ganz schön pingelig und teilweise sogar zickig, das mochte ich überhaupt nicht.
Die Motivation war dann irgendwann dahin.
Das ist jetzt 18 Jahre her und ich rumore immer noch mehr oder weniger freudig in meinem Labor herum, nach wie vor froh, wieder mitspielen zu dürfen.
Letzte Woche saß ich mit meiner Mama im Auto. Wir redeten genau über diese Rückholungsaktion aus dem Putzdienst back to the Labor. Da hat sie mir anvertraut, dass sie damals eine befreundete Kollegin von mir getroffen hat. Mama hat sie gefragt, ob die Praxis nicht so jemand wie mich wieder brauchen könnte. Daraufhin hat diese Kollegin beim Chef vorgesprochen, der die Teamleitung beauftragt hat, mich anzurufen und zurück zu holen.
Im Klartext: Mama hat im Hintergrund die Fäden gezogen und mir diese Stelle wieder  verschafft! Zum 2. mal übrigens, den Job hab ich '98 nur ihretwegen angenommen. Und '07 wiederbekommen.
Kann man mir folgen?
Fakt ist, Mama hat 18 Jahre lang nichts gesagt. Sie hat sich für mich ins Zeug gelegt und verschwiegen, dass ich meine Rückkehr ihr zu verdanken hab.
Das hat mich ein bisschen sprachlos gemacht. Und ging mir noch lange im Kopf rum.

Für jemand etwas gutes, selbstloses zu tun ohne sich zu rühmen - DAS ist in der Tat außergewöhnlich!!

Und damit kann ich diese Blognacht guten Gewissens abschließen. Schön, dass ich noch die Kurve gekriegt hab! Und Mama - danke danke danke!! Du bist einfach die Beste! Und absolut außergewöhnlich.






Freitag, 11. Juli 2025

die verpasste Blognacht

Ich werde nachlässig, das merk ich schon. Da hilft es auch nichts, sich Termine oder wichtige Sachen in den Kalender zu schreiben. Wenn man dann vergisst, drauf zu schauen, bringt das auch nicht so viel. 

die Blognacht

Die Blognacht fiel einem Treffen im Biergarten zum Opfer. Ja da setzt die Sabine Prioritäten. Schon im Mai war ich nachlässig, wo soll das eigentlich hinführen? 2 verpasste Blognächte!

Herrje!

Ich hab Anna angeschrieben und eine unheimlich liebe Antwort bekommen. Sie schreibt, dass die Blognacht ein Raum zum Schreiben ist und es sind immer die Richtigen da. Die anderen, die es nicht schaffen, sind beim nächsten mal die Richtigen!
Ist das nicht eine schöne Antwort? Das hat so was tröstliches und mein schlechtes Gewissen wird drastisch minimiert.

Also, hier hab ich die Chance, wenigstens den Impuls nach zu schreiben. Danke Anna!

Der Impuls heißt: Schön, dass es dich gibt




Jetzt muss ich überlegen. Natürlich könnte ich mir jetzt jemand herauspicken, dem ich hier eine kleine Laudatio widme. Aber das ist schwierig, weil ich für viele Menschen dankbar bin, dass sie da sind. Da könnte jemand grummelig werden und sich missverstanden fühlen. 

Das wollen wir nicht.

Also mach ich das anders. Ich distribuiere. Im Austeilen bin ich ganz gut. (haha)

Meine Mama hat mir die schönste Kindheit geschenkt. War mir immer ein gutes Vorbild, hat mir Werte vermittelt und mich mit all meinen Launen ertragen. Sie fängt mich auf, hilft mir unentwegt und gibt mir absolut das Gefühl, geliebt und verstanden zu werden. Schön, dass es dich gibt!


Die liebe Waldfeger ist nicht nur meine Schwester, sondern auch mein bester Freund. Mit ihr kann ich so frei reden wie sonst mit keinem! Wir ticken ziemlich gleich und ihr Humor ist fabelhaft! Ich fühl mich so wohl bei dir, schön dass du da bist!

Über den Mann schreib ich nur einen Satz. Du machst mich komplett! Schön, dass du da bist!

Meine Kinder sind phantastisch! Bringen mich zum lachen, haben immer neue Ideen, meistern ihren Alltag, sind schlau und fleißig und haben echt gute Einstellungen! Ich freu mich immer, meine Kinder zu sehen. Ist ja mittlerweile schon ein Highlight geworden. Auch wenn ich sie zu Hause immer noch sehr vermisse, ich freu mich, wie sie zurecht kommen und ihr Leben meistern. Mein Leben ohne euch wäre nicht nur sinnlos, sondern auch unvorstellbar! So schön, dass ihr da seid! 

Alle meine Freunde! Helfen, sind da, bringen mich auf Ideen, schaffen es, dass ich mich nicht seltsam fühle mit den Dingen, wie ich sie mache. Ich bin nicht allein, es gibt noch andere wie  mich. Das ist sehr beruhigend, haha! Schön, dass ihr da seid!

Meine Kolleginnen hab ich mir nicht ausgesucht, hätte es aber nicht besser treffen können. Auf die Mädels ist Verlass, die wissen so viel! Das ist beachtlich. Und helfen mir, wenn ich nicht mehr kann. Oder was nicht weiß, was oft genug vorkommt. Wir sind ein team und das ist klasse! Schön, dass ihr da seid!

Dann wären da noch all die Blogger Kollegen, vor allem im Bloghexen Forum. Da ist eine richtig schöne, kleine Gemeinschaft entstanden und alle sind nett zu mir. Ich fühl mich gut aufgehoben, so als Schreiberling. Ich finds auch schön, dass so jemand wie Anna da ist. Anna organisiert die Blognacht, hat einen phantastischen Schreibstil und kann so reden, wie ich es gerne könnte. Schön, dass ihr alle da seid!


Andreas - du warst mein bester Freund. Die Zeit mit dir war lustig, wie eine kleine Auszeit vom Alltag. Ich bin so dankbar, dass ich dich kennenlernen durfte.  Bei dir hatte ich immer das Gefühl, was besonderes zu sein. Wir waren echt albern, das war super! Tanzen in der Tiefgarage, das Taubertal - Festival heimlich mit Proviant und Klappstuhl bewaffnet durch ein Loch in der Mauer gucken, gegenseitig mit der Gitarre in Grund und Boden singen oder Kartenspielen mit viel Whiskey und Geschrei - so schön, dass du da warst!

Und Stefan, genau wie Andreas bist du viel zu früh gegangen. Wir waren eine coole Gruppe und du warst ein toller Freund! Der einzige Mann, mit dem auch problemlos Frauengespräche möglich waren. Freundschaften waren dir so wichtig, du wolltest immer für andere da sein und hast und so viel gegeben! Schön, dass du da warst!



Hach ja. Viele Menschen, für die ich dankbar bin. Dass ich sie kennenlernen durfte und dass sie einfach so sind, wie sie sind. 

Ich find's schön, dass ihr da seid. Im Herzen und in Echt.






Freitag, 7. März 2025

1000 gute Gründe




Guten Abend! Es ist Freitag, ich sitze hier isoliert im verlassenen Kinderzimmer, die Oldie-Playlist läuft und die Blognacht hat begonnen! Es sind 16 Teilnehmer, die Mikros sind ausgeschaltet, jetzt ist Schreibzeit!

Ein bisschen musste ich mich aus der warmen Kuscheldecke herauszwingen, um oben in Ruhe zu schreiben. Aber es lohnt sich! Ist doch immer das Gleiche, erst hat man nicht so recht Lust, kann sich nicht aufraffen und überschlägt das Pro & Contra. Aber wenn man seinen Schweinehund besiegt hat, dann läuft es und ich bin froh drüber! Blognacht ist ein Event!

So auch jetzt. Übrigens, die Blognacht heute ist schon die 53ste! Seit 4 Jahren kann man sich die Nacht mit Anna um die Ohren schlagen, stell dir vor! Alles über die Blognacht kannst du HIER nachlesen.

So, soweit die Fakten. Anna hat uns den Impuls für heute gegeben, heute ist sie in Partylaune!

Ein Grund zum Feiern!



Ach je, es gibt so viele Gründe zum Feiern! Früher wusste ich das auch schon, ich war ständig am feiern. Man feierte sogar, dass man keinen Grund zum Feiern hatte! Prost!

Viel Glück zum Nicht-Geburtstag!

Mein Feierverhalten hat sich etwas geändert. Ich muss nicht mehr geschminkt und aufgerüscht nächtelang durch die Kneipen hüpfen und mit Konfetti werfen - heute, im gesetzteren Alter, kann ich durchaus etwas feiern, in dem ich mit einer schönen Tasse Tee drauf anstoße. Auch allein, das macht mir garnix! Feiern kann ich, wenn ich etwas richtig gut finde. So innerlich, weißte? Von außen Lady, aber innerlich "utz utz utz utz!"

Na, dann lass mal die vielen Gründe hören, weswegen man feiern kann. 
Na?
Vielleicht sollte ich Partymusik anmachen, so zum animieren .. ich zähl jetzt einfach mal alles auf, was mir in den Sinn kommt! Spontanbloggerei ohne groß nachzudenken!


Im Prinzip feiere ich immer, wenn endlich Wochenende ist. Ich hab die Woche überlebt, überstanden, hinter mich gebracht und abgefertigt. Brave Sabine, gut gemacht! Jetzt darf ich spät ins Bett gehen und spät aufstehen, als Belohnung.  

Jeden Montag, am Wiegetag, feiere ich jedes Gramm, das ich abgenommen hab. Wenn ich abgenommen hab. Hart erkämpfte Verluste, da muss ich mich immer selber loben. Ganz kurz.



Ich feiere innerlich, wenn mir ein Blogartikel geglückt ist. Darunter versteh ich, der Artikel liest sich gut, die Wortwahl ist angenehm und das Ganze vielleicht sogar ein bisschen lustig. Wenn es dann auch noch hohe Besucherzahlen gibt und ein, zwei Kommentare, dann ist der Grund zum Feiern perfekt! Prost, Mausloch!

Wenn ich sonntags die Oma besuche und merke, dass sie gut drauf ist und ziemlich fit, dann ist das für mich einer der besten Gründe zum feiern! Das sind immer wunderschöne Nachmittage, ich genieße das. Einfach bei Oma im Wohnzimmer sitzen, mit Waldfeger und einem Kaffee, zuhören und schön ratschen. Herrliche Nachmittage!

Ich feiere es regelmäßig, wenn wir in der Praxis wieder mal eine Neuerung mitgeteilt kriegen (oder zufällig entdecken) und ich den Arbeitsvorgang idiotensicher als "Schritt-für-Schritt" Anleitung selbst geschrieben hab. Dann fühl ich mich viel beruhigter. Nach 10-20 mal durcharbeiten hab ich es kapiert und es läuft von selber. Bis dahin haben wir zwar schon wieder Neuerungen, aber wenigstens hab ich meine Idiotenlisten! Da bin ich stolz drauf!

Zwar mach ich mir elend viele Sorgen um den Bub und seine Fee, aber eigentlich feiere ich ihren Mut und ihre Entschlossenheit! Die sind grade in Amerika und feiern ihre Jugend! Wenn du weißt, dass dein Kind grade allein durch Death Valley brettert und meilenweit weg ist, dann hilft nur eins: stolz sein. Das muss man sich erstmal trauen! Ja es kann viel passieren, trotzdem freu ich mich für die beiden und feiere ihre Kühnheit! 



Was ganz anderes, was man feiern kann, ist unser Jubiläum nächste Woche. Der Mann und ich knacken die 30 Jahre! Kann man sich das vorstellen, schon 30 Jahre sind wir zusammen! Fast mein halbes Leben. Davon schon 2 1/2 Jahre verheiratet :) Darauf stoße ich an!

Ich kann ohne weiteres ein Buch feiern! Vor allem, wenn es von Poznanski oder Follett geschrieben ist. Mein nächstes Buch wird wieder von Ken Follett sein. Ich freu mich so doll drauf und ich weiß, ich werde es richtig feiern! Bedeutet, ich nerve jeden in meiner Umgebung mit meiner Schwärmerei!



Wenn ich irgendwann mal in ferner Zukunft endlich meine Kammer des Schreckens ausgeräumt und ausgemistet hab, das wäre wahrlich ein Grund zum Feiern! Dann mach ich aber ne Flasche Sekt auf!

Es gibt so viele, kleine Gründe zum feiern! Zum stolz sein, zum freuen und zum gut finden. Ich feiere Geburtstage und Jubiläen, Jahrestage und Meilensteine - aber es sind meistens die kleinen Dinge, die Alltags Heldentaten, die ich gerne feiere!
Zum Beispiel jetzt gerade - Zoom hatte ich über das Handy an, so wie immer. Und plötzlich war der Akku leer. Jetzt hab ich mich über den Laptop angemeldet, zum ersten mal!! Ich hab sogar herausgefunden, wie ich das Zoom meeting parallel zum Mausloch auf dem Bildschirm haben kann - das ist ein Meilenstein für mich! Ein kleiner. Ein Meilenkiesel. Aber ich bin voll stolz, ich hab's geschafft - ohne ein Kind in der Nähe, das es mir geduldig gezeigt hätte! Ha!



Richtig großen Grund zum Feiern werden wir im Juni haben. Im Juni ist die Hochzeit von Tochter und TOLO! Die beiden haben sich gesucht und gefunden, die passen super zusammen und sind ein gutes Team! Tochter freut sich so sehr auf den großen Tag, sie plant schon seit einem halben Jahr. Das wird wohl das Event des Jahres, der beste und größte Grund zum Feiern! 
Ich freu mich drauf, auch wenn ich noch keinen Plan hab, was ich elegantes anziehen soll und wie ich den Mann auf die Tanzfläche kriege. Aber es geht nicht um mich, es geht um die Tochter. Aber sowas von!



Danke für die Blognacht, Anna Koschinski, war schön! Mit einem guten Thema!




Freitag, 13. Dezember 2024

The Blognacht, me, myself and I

 Da wären wir wieder! Herzlich willkommen 

zur 50. Blognacht

Bloggen in guter Gesellschaft mit Anna Koschinski. Per Zoom treffen sich Schreibwillige Menschen und bloggen gemeinsam in die Nacht. Und ich bin auch dabei.

Eigentlich bin ich grade in ziemlich schwermütiger Stimmung. Wir kommen grade vom Duck & Curry, meinem Lieblingsasiaten. Das wäre ja klasse, aber das Lokal schließt übermorgen. Nach 11 Jahren. Deswegen mussten wir heute unbedingt nochmal hin. Da gibt es das Hühnchen in Thai Whiskey Soße - zum niederknien!!

Jetzt bin ich traurig. Satt, aber traurig. Echt schade um das Duck & Curry!

Trotzdem ist dieser Freitag ein guter Tag, weil, jetzt läuft ja gerade die Blognacht. In der Befürchtung, dies sei die letzte Ausgabe, hab ich den Mann ziemlich nach Hause gedrängelt. Aber so wie es scheint geht das Spektakel weiter! Hurra! Anna hat den Januar schon ins Auge gefasst. Sehr schön! Die Blognacht ist mir lieb geworden. (Sagt man das so?)


Der Impulse lautet: Eine starke Verbindung

Als allererstes kam mir da Waldfeger in den Sinn. Mit meiner Schwester verbindet mich so vieles! Dabei war das mal ganz anders. Als wir Kinder waren, herrschte Geschwisterkrieg in unserem Haus! Wir hatten miteinander nicht viel am Hut, außer, dass Mama Waldfeger oft "überredet" hat, ihre kleine Schwester doch bitte mitzunehmen. Ins Kino zum Beispiel. Das hat unser Verhältnis nicht gerade gefördert. Ich hing ihr am Bein und sie war genervt. Ich befürchte, ich hab meinen Nesthäkchenstatus ziemlich ausgereizt. Und wir haben ständig gestritten. Wie Mama das ausgehalten hat weiß ich nicht.



Dann kam eine Zeit der Funkstille. Waldfeger zog von zu Hause aus und wir hatten echt wenig Kontakt. Bis die Kinder kamen - das hat uns wieder näher gebracht. 
Und heute ist sie meine beste Freundin! Mit Waldfeger kann ich wirklich alles bequatschen, das ist herrlich! Und so entspannt! Ich kann mich immer auf sie verlassen, sie versetzt mich nicht für was aufregenderes, sie schwindelt mich nicht an, sie sagt, wie ich tatsächlich in dieser Klamotte aussehe und fängt mich sehr oft auf, wenn ich jammern will.
Außerdem haben wir den selben Geschmack und die selben Interessen, es ist wirklich schön, eine Waldfeger zu haben! Ich fühle mich ihr sehr nah, wie eine Seelenverwandte.
Hoffentlich erfahren sowas meine Kinder auch mal, die sind nämlich momentan recht weit voneinander entfernt - also mental. Wäre schön, wenn sie mal zusammenfinden können! Als kleine Kiddies mochten sie sich sehr. Tochter hat den Bub sofort als kleinen Bruder ins Herz geschlossen und der Bub hat sie angehimmelt. Eine zeitlang.
Ist aber glaub ich normal, dass man sich irgendwann voneinander entfernt.

Eine starke Verbindung.

Mir fällt eigentlich recht viel ein - ich hab eine starke Verbindung zu meiner Mom. Sie ist die liebste Mama, die man sich vorstellen kann! Ihr ganzes Leben hat sie der Familie gewidmet, sich gekümmert, sich gesorgt. Ich besuche sie echt gern  und wenn ich bei ihr bin, fühl ich mich richtig wohl. 

Der Mann und ich, wir sind ein gutes Team. Es ist nicht immer eitel Sonnenschein, aber wir verstehen uns gut und ticken oft gleich. Es ist super, wenn ich mal allein zu Haus bin, aber wenn er dann heim kommt, bin ich schon froh, dass er da ist. Ein Gefühl von komplett sein.

Die Verbindung zu meinen Kindern war mal superstark! Als sie noch zu Hause gewohnt haben, waren wir sehr eng miteinander. Leider bröckelt das etwas, seit sie ausgezogen sind. Aber nur ein bisschen. Ist ja logisch, jeder lebt sein eigenes Leben, und wenn mal ein Kind da ist, dann ist es "zu Besuch". Da ist die Verbindung natürlich nicht mehr so intensiv. Das ist aber auch genau das, wovor ich mich gefürchtet hab. Ja ich knabber immernoch dran.

Natürlich hab ich eine sehr starke Verbindung zur Musik. Hab ich glaub ich schon ein oder zweimal erwähnt. Musik unterstützt mich, richtet mich auf, tröstet, lässt mich schwelgen  und feuert mich an.
Vorzugsweise Oldies. Rock, 80er. Da fühl ich mich sofort gut aufgehoben.


Eine echt starke Verbindung hatte ich mit Andreas. Auf einer Internetplattform "Nachbarn.de" kennengelernt und sofort gemerkt, dass wir parallel ticken. Dann gab es Treffen und Besuche und auf einmal war er mein bester Freund. Einer, mit dem man genauso Blödsinn machen kann wie schweigend den Moment genießen. Andreas zu besuchen war wie eine kleine Auszeit für mich, wie ein Miniurlaub. Sogar jetzt noch, wenn ich ihn zu seinem Geburtstag auf dem Friedhof besuche, ist diese starke Verbindung spürbar. Da sitze ich dann auf der Bank vor seinem Kirschbäumchen und erzähle, was mich bewegt. Das Gefühl, er würde mir zuhören und seinen Kommentar abgeben, ist unheimlich stark.



Aber wenn ich so nachdenke, hab ich eigentlich die stärkste Verbindung zu mir selber. Wie klingt denn das? Weiß nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll. Ich komm gut mit mir klar. Vielleicht hab ich deswegen Elinor und Jürgen ins Leben gerufen, mein Unterbewusstsein personalisiert. Alter Egos geschaffen. 
Immer wieder gibt es Momente, in denen ich mehr oder weniger zu mir selber spreche. Also in Gedanken. Wenn ich mich vor dem Tag mit seinen vielen, blöden Terminen fürchte, kommt Elinor und sagt sowas wie "komm, das schaffst du schon! Was du schon alles geschafft hast - da packst du das auch!" "Wenn du heute Abend ins Bett gehst und zu deinem Buch greifst, hast du alles geschafft und überstanden! Freu dich auf den Moment!"
Oder sie erinnert mich daran, gelassen zu bleiben. "Lass den doch drängeln, fahr wie du es für richtig hältst!" "Ach schau, ein Depp! Armer Mensch, den darfst du ignorieren"
Und Jürgen unterstützt mich beim ärgern. "Das musst du dir nicht gefallen lassen!" "Wenn dich keiner hört und niemand reagiert, dann sagst' halt nichts mehr. Bitte. Du musst nicht um Gehör betteln!" Das sagt er gerne, wenn ich wie so oft ungehört und blöd danebenstehe. Entweder bin ich zu leise, oder das, was ich sage, ist einfach doof. Wer weiß? Und Elinor richtet mich wieder auf.
Es hilft mir, zu akzeptieren, wenn sich einer daneben benimmt. "Denk an die Hintergründe! Der macht das nicht aus Bosheit, sondern weil er es nicht besser weiß. "
Gerne legen mir Elinor und Jürgen auch Pläne bereit, was mir unheimlich hilft! Klingt ein bisschen bescheuert, ich weiß das, aber es tut mir gut!
Da ist eine Situation, die wenig erfreulich ist. Ich fühle mich unwohl. Dann kommt Elinor  und plant voraus: "So, Schätzchen. Jetzt räumst du den Trockner aus, dann liest du noch diesen einen Blogbeitrag zu ende, dann nimmst du deine Tabletten und ab mit dir nach oben ins Bett!" Jürgen erlaubt mir auch noch einen Keks. Das nehme ich dankbar an und hab das Gefühl, mich selber an die Hand zu nehmen. 
Ich hoffe, ich generiere damit nicht das Bild einer verrückten Alten.
Meine Gedanken gehören mir und ich kann sie hemmungslos aufploppen lassen. Das ist ein gutes Gefühl! Manchmal habe ich es bis zur Perfektion gebracht, ich kann interessiert gucken und gleichzeitig denken, was für ein Schwachsinn das ist. Sehr hilfreich bei blöden Chefs oder Patienten, die mich belehren wollen. Dann fühle ich mich, als würde ich mich selbst abklatschen, high five auf meine Gedanken.
Oft verurteile ich mich auch, wenn ich Dinge tu, die man eigentlich nicht nachvollziehen kann. Aber das gehört dazu. Meistens bin ich eins mit mir selber. Ob das so ein Introvertierten-Ding ist weiß ich nicht, kann durchaus sein. 


Ich hab mir diesen Text jetzt 3x durchgelesen und bin ziemlich zufrieden damit. Ich lass das jetzt so. Gleich ruft uns Anna mit ihrem liebevollen "Dumdumdumdum" zur nächsten Wasserstandsmeldung. Dann werde ich mich verabschieden. Elinor hat mir dann noch ein Bratapfeljoghurt erlaubt und die Aussicht auf mein lustiges Buch und das warme Bett ist zu verlockend!

Bis zum nächsten mal!


Freitag, 15. November 2024

Die romantische Blognacht

Guten Abend! Heute haben wir uns hier versammelt, um als kleines Grüppchen gleichzeitig zu schreiben. Es ist Freitag, ein Monat ist rum und das bedeutet, es ist

Blognacht-Zeit!


Sehr schön. Wir sind zu zehnt, lauter Damen, die alle gut schreiben können - und ich.
Vorhin hab ich den Abend mit dem Mann einfach abgewürgt, mitten in der Serie. Es hilft nix, es ist gleich halb neun und die Blognacht mit Anna Koschinski fängt an. Jetzt ist er ganz allein im Wohnzimmer, der arme Mann, und muss wohl oder übel das gucken, was nur er gern guckt! 
Und ich bin ins Schlafzimmer umgezogen. So. Wir können starten. Der Impuls der heutigen Blognacht heißt:

Einfach ja !

Ganz einfach. Oder nicht? Das ist ein äußerst positiver Impuls, verspricht er doch tolle Geschichten oder zumindest einen glücklichen Moment. 
Ja ich überlege noch!

Jürgen: Sag bloß, du musst da überlegen! Ist dein Leben so trist, dass du überlegen musst, wann du mal glücklich warst?

Ja mann, ich kann ja jetzt nicht jede Kleinigkeit aufzählen, wo ich happy war! Es soll ja ein Text werden, der ein "EINFACH JA!" in die Welt hinaus schreit!

Elinor: Schatz, lass dir ruhig Zeit, auch das will gut überlegt sein. 

Also für alle, die sie noch nicht kennen - Elinor und Jürgen verkörpern die beiden Seiten meines Unterbewusstseins. Elinor steht für das gute Gewissen, die Vernunft und das, was richtig ist. Und Jürgen - nicht. 

Jürgen: schönen Dank auch!

Und die beiden unterstützen mich manchmal beim denken und beim schreiben. So wie jetzt.

Elinor: Du könntest doch ein bisschen in der Vergangenheit kramen. Da gibt es doch bestimmt ein paar Meilensteine in deinem Leben, die richtig gut waren! 
War da nicht der Moment, als du deine Abschlussprüfung endlich bestanden hast und weinend und lachend gleichzeitig nach Hause gefahren bist?

Jürgen: Jeder würde spontan JA zu einer bestandenen Prüfung sagen, das ist doch nichts, was einer gern hier lesen möchte. Streng dich mehr an!

Elinor: Vielleicht, als du die allererste Fahrt mit dem Ranger gemacht hast? Der Augenblick, als die Familie zum ersten mal dein Baby im Krankenhaus gesehen hat? Unvergleichlich!
Jürgen: Ich weiß auch was, als ihr für Oma dieses Lied gesungen habt, zum Geburtstag! Weißt du noch, Cindy, oh Cindy umgedichtet zu Ingrid, ach Ingrid! Und sie hat sich so ehrlich gefreut darüber! Das fand ich persönlich sehr ergreifend!

Hört, Hört! Jürgen ist ergriffen! Dass sowas vorkommen kann ..

Elinor: Der alte Motzknoten findet etwas gut, ha! 
Jürgen: Hätt ich bloß nichts gesagt.
Elinor: Was ist mit dem Moment, als dir deine Tochter verkündet hat, dass sie heiraten wird? Und wie war das, als du sie zum ersten mal in einem Brautkleid bei der Anprobe gesehen hast? Naa?

Stimmt, das war ein echt schöner Moment! Wir haben ja alle schon lange drauf gewartet, dass Tochter ihren ersehnten Antrag kriegt, und auch noch genau so, wie erhofft. Schön romantisch am Strand, allein und bei Sonnenuntergang. Mit Kniefall!
Darüber könnte man schreiben. 
Und dieser Moment, als sie im Geschäft aus dem Vorhang tritt und dasteht wie eine Elfe in einem weißen Traum - da stand für einen Augenblick die Welt still und alles, wirklich alles fühlte sich richtig an! Ich war so gerührt

Jürgen: Was für ein plüschiger Mädchenkram! Das ist viel zu viel Zuckerguss auf dem Beitrag!

Also ich freu mich schon sehr, dass Tochter bald heiratet! Sie plant ja schon wie wild! Wenn es soweit ist, werd ich bestimmt losheulen, das weiß ich jetzt schon.

Elinor: Und du bist die Brautmutter! Hach!
Jürgen: Jetzt krieg dich wieder ein


Allerdings - so ein Moment, wo du erfüllt bist von einem einzigen, großen JA in Gold und Glitzer, so einen Moment hatte ich bei meiner eigenen Hochzeit.
Auch wenn Anna gesagt hat, sie meint jetzt mit dem Impuls nicht unbedingt eine Hochzeit, ich bin gedanklich doch mittendrin! Ich finde, das passt gut.

Jürgen: Na, warten wir's ab.

Meine Hochzeit war im Herbst vor 2 Jahren. Eine kleine, unspektakuläre Sache, die aber genau zu uns gepasst hat. Und obwohl ich nicht gern im Mittelpunkt stehe, als wir gemeinsam ins Tucherschloss eingetreten sind und ich mich an den Arm vom Mann und meinen Brautstrauß geklammert hab, da war ganz viel Herzklopfen dabei und ich fühlte mich wie die Queen. Ich mochte, dass die ganze Familie da war. Und dass der Mann mindestens genauso aufgeregt war wie ich. 
Dieses Gefühl, mit ihm da vorne zu stehen und offiziell verheiratet zu werden, das war mein absolutes JA im Kopf. 

Elinor: Und live ausgesprochen!
Jürgen: Wurde auch Zeit nach 27 Jahren Beziehung!

Jaja! Also wenn ich mir die Fotos so anschau, ich war wirklich ständig am Dauergrinsen. Hab ich gar nicht gemerkt. Da kannste vorher noch so oft ein charmantes Lächeln üben - als es soweit war, sah ich aus wie die Grinsekatze!



Jürgen: Jepp! Nur mit weniger Streifen. Hoffentlich hast du dich bei der Hochzeit deiner Kleinen besser im Griff! 
Elinor: Warum denn? Lass sie doch strahlen, wenn ihr danach ist!
Jürgen: Alles hat Grenzen

Es war einfach ein wunderschöner Tag. Im Cafè, als der Mann spontan eine Rede gehalten hat, die wirklich sehr gefühlvoll und süß war! Oma ist heute noch ganz ergriffen. Das ging ans Herz. Er erzählte, wie wir uns kennengelernt haben. Wenn ich an diesen Moment zurück denke, muss ich tatsächlich grinsen. Wie so ein kleiner Augenblick dein ganzes Leben verändern kann! Als er dann damals mit seinem Freund vor uns her gelaufen ist - beide mit cooler Lederjacke und langen Rockerhaaren - das war das erste, große JA, das meine Gedanken erfüllt hat!
Es gab viele Ja's. Es gab auch einige Nein's, aber eben auch verdammt viele Ja's!

Elinor: Das ist so schön! Ihr passt aber auch gut zusammen, ihr beiden!
Jürgen: Hoffentlich zählst du jetzt nicht alle Ja's auf, dann geh ich!

Allmächt, nein, das würde den Rahmen sprengen!
Jürgen: Danke. Glück gehabt.

Nach dem Hochzeitskaffee wurde der Brautstrauß geworfen, das war ein irres Feeling! Mitten auf dem Hauptmarkt, vor allen Leuten! Ok, dass unsere Fee den Strauß gefangen hat, hat sie selbst wohl am meisten gefreut. Ich fand das viel, viel zu früh, Fee sollte noch nicht ans heiraten denken! Aber Tochter hat eine Blüte erwischt, die sich gelöst hatte. Diese eine Blüte war ausschlaggebend, wir haben beschlossen - 1 Blüte zählt! Und ta-daa, nächstes Jahr ist die Hochzeit! Klares Ja an dieser Stelle!




Später dann, als wir heim fuhren, kamen die Kinder und Waldfeger mit. Sie wollten uns ihr Hochzeitsgeschenk präsentieren. Und das hat mich umgehauen! Die haben sich alle so viel Mühe gegeben, ich hätte heulen können! Nachdem wir alle Rätsel gelöst hatten, war die Lösung klar: Ein Wochenende in Berlin mit Karten für Ku'damm 56. 
Ich hab mich so sehr gefreut, dass ich fast übergeschwappt bin vor Glück! Dieser wundervolle Tag, die ganze schöne Nervosität, heiraten, die Ansprache, die Familie, die so gut drauf war, das feine Essen und dann noch dieser phantastische Ausflug! Mehr geht nicht!
Nach Berlin wollte ich schon immer mal, das Musical war ein Traum von mir, alles hat sich erfüllt, alles war richtig. Alles war EINFACH JA !! Mit 2 Ausrufezeichen




Elinor: Ich heul auch gleich, wie ist das alles schön!
Jürgen: Taschentuch?
Danke. Es ist wirklich sehr, sehr selten. Alles war wunderbar. Ein unvergesslicher Tag.
Ich fand alles gut! Waldfeger und die Lieblingsnichte haben nachts heimlich unser Auto mit weißen Schleifen geschmückt! Der Bub spielte unser Lied nach dem Ja-Wort an. Fee und der Bub standen mit Seifenblasenpistolen Spalier, als wir in den Schlosshof kamen. 

Ich hoffe, Tochter wird an ihrem großen Tag mindestens genauso happy sein, wie ich.
Ihre Feier wird viel größer, mit richtigem Brautkleid, Tanz und Party. Ich wünsch ihr alles, alles Glück der Welt! Und ein riesengroßes JA mit ganz vielen Ausrufezeichen!!










Freitag, 18. Oktober 2024

die Blognacht ist heute ruhig und entspannt

Heute ist Blognacht! Und zwar Blognacht Nr. 48 - das heißt, Ende des Jahres gibt es ein Jubiläum! Wir sind heute 12 Schreiberinnen und Anna hat uns eben den Impuls für diese Nacht verraten. Ebenso hat sie angedeutet, es läge durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Ära der Blognächte mit der Jubiläumsausgabe endet. Vielleicht.

Das wär schade! Auch wenn ich schon etliche verpasst hab, es würde mir doch sehr fehlen.

Der Impuls für heute lautet Mein Ruhepol.
Wo wir zur Ruhe kommen, wo wir entspannen können, wo wir ausatmen.



Zack - alle schreiben. Bloß ich nicht. Ich starre meinen Laptop an und versuche, einen geordneten Gedanken zu finden. 
Machen wir  mal Bestandsaufnahme. Ich bin hier im (verdammt kalten) Schlafzimmer, damit der Mann unten im Wohnzimmer seine Ruhe hat. Heute ist Freitag, mein kranksein läuft heute offiziell ab, es gab am Abend herrlich leckere Spaghetti al funghi. Mit dem Pilzgewürz, das uns Tochter aus Italien mitgebracht hat. Ich kann nicht sagen, was da drin ist, aber es ist soo fein! Mit dem Kochen hab ich grad ein bisschen Schwierigkeiten, vor allem mit den Mengen. Ich bin es gewohnt, für zwei hungrige Kerle zu kochen + mich. Jetzt ist ein hungriger Kerl ausgezogen und der andere Kerl diätet streberhaft vor sich hin und braucht garnicht mehr so viel Essen. Sagt er. Dieses Umdenken macht mich fertig! Immer hab ich haufenweise Reste.
Also am Herd ist schonmal definitiv kein Ruhepol zu finden! Da bin ich eher chaotisch, jedenfalls optisch. 
Sehr entspannt bin ich am Laptop beim schreiben. Aber ich hab das Gefühl, das ist nicht die Antwort, nach der ich suche.
Es gibt schon Orte, an denen ich mich entspanne. Das wäre aber echt langweilig, die in der Blognacht zu nennen. Mein Sofa, mein Auto, mein Handy. Booooring!
Natürlich entspanne ich, wenn ich Feierabend hab und erleichtert auf mein Sofa sinke. Ich muss nicht mehr funktionieren, kann mich stillhalten, im Idealfall in meine Decke wickeln, eine Lieblingsserie einschalten und nach dem Strickzeug angeln. Schon bin ich tiefenentspannt.
Und im Auto, wenn ich allein unterwegs bin und meine spezielle, etwas peinliche Playlist laufen habe, kann ich auch ganz ruhig und gelassen werden. Es sei denn, jemand drängelt oder ist sonst irgendwie ein Blödi, dann brauch ich meine Energie um einigermaßen gelassen zu bleiben. Ansonsten bietet mir das Auto einen hübschen, kleinen Raum zum erholen.  Wenn ich lange durch die Stadt gehetzt bin und mir schon alles weh tut, dann ist der Weg durchs Parkhaus die letzte Hürde, bis ich mit einem Seufzer der Erleichterung in meinem Tuco sitze und die müden Knochen sortieren kann.
Auf langen Autofahrten kann ich wunderbar entspannen. Wichtig ist nur, allein unterwegs zu sein. Deswegen lass ich die Familie gern mit dem Zug in den Urlaub vorausfahren, damit ich mit dem Auto und dem Gepäck fröhlich singend hinterher fahren kann. Was zu trinken dabei, was zu knabbern, laute Musik und niemand, der mir dazwischen quatscht. Da komm ich völlig relaxed am Treffpunkt an!
Das wollte ich jetzt eigentlich gar nicht schreiben. 
Es muss doch aufregendere Orte zum runterkommen geben - oder wenigstens elegantere!
Mein Bett will ich auch nicht erwähnen, jeder entspannt sich im Bett, wenn er schlafen will. Nein ich erwähne es nicht.
Ich durchforste meinen Kopf und überlege fieberhaft, was das für ein geheimnisvoller Ort sein könnte. Wenn ich gedanklich meinen Alltag durchgehe, merke ich dass ich ständig angespannt bin. In der Praxis sowieso. Die Arbeit ist das Spannungsumfeld Nr.1. Negativ.
Ich bin sehr locker und ruhig, wenn ich mich mit meiner Schwester und der Oma treffe. Wenn wir zu dritt sind und uns die neuesten Neuigkeiten erzählen, kommen wir gerne ins Ratschen, was ich ganz herrlich finde! Ich hab den Eindruck, wir sind dann alle drei ganz gelöst! Das sind echt schöne Momente.
Ist aber nicht mein ultimativer Ruhepol.
Mensch Anna, da haste mir eine dicke Aufgabe verpasst!
Ich muss mich jetzt mal konzentrieren. Was brauchen wir? Wir brauchen Fakten. 
Wo komm ich zur Ruhe, was brauch ich dazu, wann ist das?
Zur Ruhe komme ich, wenn man mich nicht dran hindert. Also wenn niemand etwas von mir will oder ich was tun muss, was ich nicht möchte. Der Ort - keine Ahnung! Wo es ruhig ist? Nicht unbedingt, wie gesagt, im Auto bei guter Dröhnung kann ich prima entspannen.
Na, da wo ich mich wohl fühle. 
Wo fühl ich mich wohl?
Im Bett. Im Auto. Im Buchladen. Auf dem Sofa. Vor dem Laptop. Vor einem Eisbecher.
Meine Güte, eine Stunde ist schon rum - andere sind bereits fertig oder zumindest wacher als vorher UND im Schreibfluss. Und ich tippe ufer- und haltlos umeinander. Wiedermal.
Wie auf dem offenen Meer treibend.



...
Obwohl, das Meer ist ein ganz gutes Stichwort! Da gibt es doch diesen einen Ort, an den ich mich gedanklich gern hin visualisiere, wenn es brenzlig wird. Der ultimative Erholungsort!

Mein Strandkorb!

Heureka! Das isses doch, das ist mein absoluter Ruhepol! Es kommt zwar nicht allzu oft vor, dass ich leibhaftig in einem Strandkorb sitzen darf, aber wenn es dann mal soweit ist, dann fällt alles, was mich belastet schlagartig von mir ab! Ruhe und Frieden kehren ein.
Pass auf, ich nehm dich jetzt mal mit zu meinem Lieblingsort.
Mach's dir bequem und stell dir vor, du verlässt das Ferienhaus am Oststeestrand. Du hast deine Tasche dabei mit dem Buch, der Musik, dem Handtuch. Du läufst den kleinen Weg an den Gartenzäunen entlang, die kleine Steigung bis zum Durchgang des Deichs. Du hörst die Möwen schon schreien, du riechst das Meer. In dem Moment, wenn du den Deich hinter dir lässt, stehst du auf der Uferpromenade und das Meer breitet sich in seiner vollen Schönheit vor dir aus! Die Sonne scheint, ein Wind weht und du atmest tief ein!
Auf deinem Weg kommst du an den typischen Verkaufsständen für die Touristen vorbei, es gibt Sonnenhüte, T-Shirts mit fürchterlichem Aufdruck, Strandkorbvermietungen, Fischbrötchen Buden und Cafè's mit Blick auf den Strand. Ein kleines Stück musst du laufen, deine Flipflops klappern bei jedem Schritt und du holst dir einen Cappuccino zum mitnehmen. Dann kannst du ihn schon sehen, der Korb mit der Nr. 95, rot-weiß gestreift. Viele Leute sind nicht unterwegs, alles ist ruhig und friedlich. Dann biegst du ab, schlüpfst aus den Flipflops und gehst langsam durch den warmen Sand. Dein Korb steht da und wartet auf dich ganz allein! Du öffnest das Schloss, hebst das Holzgitter weg und fegst mit der Hand den Sand vom roten Leder. Dann legst du dein Handtuch hin, setzt dich drauf und stellst deinen Cappuccino auf das kleine Brettchen, das als Tisch dient.
Du lehnst dich zurück, fühlst den warmen Sand an den Füßen, hörst das Meer rauschen. Eine kleine Brise weht dir ins Gesicht, Möwen laufen vorbei.
Ausatmen. Entspannen. Alles vergessen. Den Wind spüren. Das Meer riechen.
Du nimmst einen Schluck vom Kaffee und genau in diesem Moment ist die Welt in Ordnung. Alles ist gut, nichts kann dich ärgern, nichts belasten.
Ein Topping gefällig? Dort hinten kommt dein Mann durch den Sand und er hat zwei Fischbrötchen in den Händen. Und du musst grinsen.

BÄÄM! Wenn das kein perfekter Ruhepol ist! 

Ich glaub, es wird Zeit, mal wieder an der Ostsee Urlaub zu machen. Diesen Moment kann nur sehr wenig steigern. Ich merke, wie ich allein beim Schreiben über diesen herrlichen Augenblick schon ganz ruhig und gelassen geworden bin. 

Jepp, so will ich das stehen lassen. Wie üblich wird mir nach dem Speichern und Veröffentlichen noch ganz viel einfallen, was man schreiben könnte, aber ich glaub, das passt total gut so wie es ist. Setz mich in einen Strandkorb und ich bin zufrieden!



Cute Rat