Mausloch

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Samstag, 18. Oktober 2025

ich schreib die Blognacht trotzdem!

 Guten Abend! Hier sind wir in kleiner, feiner Runde 

und feiern die 61. Blognacht von Anna Koschinski



Heute Mittag schießt mir der Gedanke an die Blognacht in den Sinn. Wann ist die eigentlich wieder? Überraschung - heute! Das war Intuition, ganz sicher!
Da ich gerne dazu neige, Termine und Blognächte zu verpassen, hab ich mich in einen elektronischen Reminder von Anna eingetragen. Dann bin ich immer gut informiert.

So.

Jetzt sitze ich also hier. Die Blognacht läuft, die Teilnehmer schauen konzentriert auf ihren Bildschirm und ich hab mal wieder keinen Plan, was ich schreiben könnte. Letztes Mal kam mir sofort ein Gedanke in den Sinn, der den Impuls aufgreift. Das war schön. Aber heute geht es mir so, wie fast jedes Mal: KEINEN BLASSEN SCHIMMER!



Der Impuls lautet:  Trotzdem! 

Jürgen: Ich weiß was - trotzdem du keine Ahnung von irgendwas hast, meinst du, bloggen zu müssen! Zack, die Blognacht in einem Satz. Danke mir später.

Na herzlichen Dank auch!

Elinor: Also weißt du, manchmal könnt ich .. also da bist du unerträglich! Bitte benimm dich, Jürgen!

Jürgen: Was denn, ich wollte nur helfen! Sie findet ja schon wieder mal keinen Anfang

Ja ich weiß! Das wird schon noch. Drängel nicht! 
Ich könnte mich ja auch erstmal warm schreiben. Die kommende Woche hab ich mir sowieso fürs Schreiben reserviert. Nächste Woche hab ich Überstundenfrei! Hurra! Da wäre viel Zeit zum Schreiben. Und zum Lesen, ich hab da ein echt dickes Buch von Ken Follett, "Stonehenge". Da kommt mir so eine freie Woche grade recht!

Elinor: Das ist doch schön, eine Woche ganz für dich! Hast du dir hart erarbeitet, Kind!

Hab ich. Und ich will schreiben, lesen, zum Friseur und in die Stadt gehen. Nur so. Das reicht auch als Plan. Obwohl im Haus viel zu tun wäre. Aber ich will es mir gut gehen lassen - trotzdem! Ha, das erste "trotzdem" !!

Jürgen: Ui, toll.

Elinor: Mach doch mal eine Bestandsaufnahme, so wie schon mal. Vielleicht bringt dich das in Schwung!

Bestandsaufnahme - also ich sitze heute im Schlafzimmer und hab mir für zoom einen echt coolen Hintergrund gewählt - der Blick auf Paris bei Nacht, aus dem Film Ratatuille. Sieht gut aus! Auf dem Tisch stehen zwei Hochzeitsfotos von Tochter. Sie sieht so glücklich aus! Ich mag diese Fotos. Dann hab ich hier noch den Plattenspieler, einen Retro Lautsprecher und einen Kalender von Carl Spitzweg. Draußen ist es finster. Früher kam der Bub ab und zu zu mir rüber und hat mir beim Schreiben über die Schulter geschaut. Das macht er jetzt nicht mehr, er wohnt ja nicht mehr hier. Eigentlich hab ich mich schon dran gewöhnt, so nach eineinhalb Jahren. Aber immer wieder gibt es Momente, da vermiss ich ihn sehr. Wär schon schön, wenn er plötzlich reinkommen würde .. dass es so schwer ist, seine Kinder loszulassen, das sagt einem vorher auch niemand!

Elinor: Ist das nicht ein guter Inhalt? Der Bub wird selbständig und ist erwachsen, aber trotzdem vermisst ihn die Mama jeden Tag !?

Jürgen: Boh nicht schon wieder diese alte Leier, das hat sie jetzt oft genug im Mausloch verbraten. Sie vermisst ihre Kinder, wir wissen es! Laaangweilig!!

Elinor: Halte dich gefälligst zurück, Sportsfreund! 

Jürgen: haha, Sportsfreund .. wo hast du das Wort denn ausgegraben?

Ruhe jetzt! Das ist ja nicht zum aushalten! Nein, ich werde das nicht zum Thema des Abends machen! Ich bin ja nicht die einzige, die ihre Kinder vermisst. Außerdem ist es immer wieder schön, sie zu treffen!
So wie letzten Montag. Essen gehen mit den Kindern, herrlich! Ich hab Fee ihr verspätetes Geburtstagsgeschenk gegeben - einen dieser kitschigen Weihnachtspullis! Personalisiert mit einem Aufdruck von ihr und ihren Katzen. Allein dieses Gelächter war's wert! Und sie hat ihn tatsächlich gleich angezogen 

Und morgen am Samstag treff ich die Familie gleich wieder, zum Kaffee. Ich mag Familientreffen! 




Jürgen: Ja vor allem, wenn dein historisches Alter gefeiert wird! Hahaha

Danke für den Hinweis! Historisches Alter .. sehr charmant!

Elinor: Ach hör nicht auf den, Kleines! Der ist heute wieder extrem fies drauf. Vielleicht weil er realisiert hat, dass er ja mit dir älter wird! Bald nenn ich ihn stattlich .. (kicher)

Jürgen: Wen nennst du hier stattlich? Ich geb dir gleich stattlich! Unverschämtheit!

Haha, Jürgen der Stattliche! Merk ich mir!
Ich fühl mich nicht alt, zumindest nicht innerlich. Auch wenn ich von außen tatsächlich so aussehe, wie ich alt bin - gefühlt bin ich 26 geblieben!  Oder sagen wir 36. Früher waren Leute über 50 für mich eigentlich schon Senioren. Aber früher hat man mit 50 auch viel älter ausgesehen als heute, stimmt's? Da gab es für die Muttis diese schicken Kittelschürzen! Wahrscheinlich hat man sich einfach so alt gefühlt, wie man eben ist. Aber ich fühl mich nicht wie ü50! Ich höre weiterhin die Ärzte, schau das Sonntagsmärchen und die Sendung mit der Maus, mag alte, verranzte Kneipen und meinen Plattenspieler! 
Aber ich hab auch Charakterzüge an mir entdeckt, die ziemlich vehement auf mein Alter hinweisen! Zum Beispiel fasziniert es mich, wenn in der U-Bahn alle auf ihr Handy gucken. Oder wie sich Jugendliche unterhalten. Ich ärgere mich heute viel mehr über liegengelassenen Müll als früher, da war mir das herzlich egal. Und ich kann Menschenmassen nicht mehr ertragen. Weisst, früher war ich überall mittendrin, auf Konzerten, im Bierzelt, in einer Disco. Und heute brauch ich dringendst meinen Freiraum.

Das ist mein Tanzbereich - und das ist dein Tanzbereich!

Aber ich fühl mich trotzdem nicht so alt wie ich bin. Das ist sehr verzwickt.




Jürgen: Das ist sehr umständlich und ein bisschen hirnrissig. Meinste nicht auch?

Elinor: Nein.

Nein.
Ich glaub eher, dass es vielen so geht. Man wird immer älter und kann das eigentlich garnicht begreifen. Aber plötzlich sind die Kinder erwachsen und leben ihr eigenes Leben. Eben kaufst du noch Wachsmalstifte für die 2. Klasse und im nächsten Moment heiraten sie und fliegen in Urlaub.
Man hat abends auf einmal gar keine Lust mehr, auszugehen. Ich freu mich auf meinen Feierabend, meine Serien und mein Strickzeug. Gleichzeitig will ich laut im Auto die neue deutsche Welle mitsingen! Oder mir eine David Bowie Jacke kaufen. 
Wenn der Mann und ich unterwegs sind und in eine Kneipe einkehren, dann fühl ich mich spontan wieder wie 20! Das war erst vor kurzem so, als wir in Heidelberg eine Rockkneipe entdeckt haben. Sowas findet man in Nürnberg ja gar nicht mehr. Ich hab mich gefreut wie ein Schneekönig, es war genauso wie früher! Dunkle Bar, Hardrock, etwas klebrige Tische, Bier. Zack - 20! Ich wollte lange nicht nach Hause gehen! 
An der Strandpromenade in Grömitz gab es ein Lokal, das 80er Musik gespielt hat. Wir haben uns jeden Tag dort wiedergefunden. Das war "unsere Bar". War schön, das Gefühl von damals wieder zu spüren, wenn das Ambiente passt. Dann merke ich erst wieder, wie alt ich bin, wenn ich noch vor Mitternacht hundemüde bin! Ab ins Bett, schön war's!

Jürgen: Du weißt einfach nicht, was du willst. Du bist kompliziert und anstrengend, so schaut's aus!

Findest du? Weißt du, Jürgen, manches muss man nicht kommentieren, das darf man einfach so stehen lassen! 

Hab ich jetzt eigentlich schon irgendwie das Thema des Abends trotzdem gestreift? Eben war Halbzeit im zoom meeting, da werden von den Teilnehmern kleine Geschichten zum Impuls verfasst. Die Kindheit mit ihren vielen trotzigen Aktionen! Könnte ich auch, aber das wäre dann doch einfach nur nachgemacht, oder? 
Darf sie das?

Elinor: Klar darfst du das, du kannst schreiben, was du willst!

Jürgen: Schon, aber das hat so etwas armseliges .. Nachmachen gilt nicht! Höhö!

Nein ich grab jetzt keine Kindertrotzgeschichten aus. Das würde irgendwie nicht passen. Wenn ich mir den Blognacht Beitrag so durchlese, hab ich eigentlich diesen seltsamen Widerspruch von alt und jung beschrieben. 
Die Oma zum Beispiel, sie ist jetzt ü80, aber für mich wird sie immer 40 Jahre alt bleiben!

Jürgen: Verzerrte Wahrnehmung? 

Irgendwie schon. Vielleicht bin ich ja auch nur nicht ganz sauber.

Jürgen: Ähm ..

Elinor: Verkneif's dir, Kollege!

Es könnte ja sein, dass ich es irgendwann einfach lerne. Altersgemäß zu sein. Oder es passiert nie und ich bleibe immer so! Eine Freundin hat mal sinniert, wenn unsere Generation mal in ein Altersheim kommt, dann laufen da Omas mit Tattoos rum und streiten sich, KISS oder AC/DC !
Ich hoffe, ich werde mal eine coole Oma! So wie unsere Oma, obwohl ich das niemals so gut hinkriegen werde wie sie. Aber annähern könnte ich mich. Ob ich schon dazu bereit bin, weiß ich garnicht. Aber da wird man nicht gefragt. Für Kinder war ich auch nicht bereit, es hat trotzdem funktioniert. Als Oma hat man ja viel mehr Freiheiten, weil der Erziehungsauftrag fehlt! Da kannst du verwöhnen und Quatsch machen, bis die Mama das Enkelkind wieder abholt und du Feierabend hast! Cool!!

Elinor: Das stimmt! Das wird eine tolle Zeit!

Jürgen: Das wird anstrengend! Nur gut, dass der Schreihals wieder abgeholt wird!

Na du wärst vielleicht ein Opa! Mürrischer, alter Mann!

Ich schließe jetzt diese Blognacht, es beschleicht mich das Gefühl, dass da nix G'scheids mehr bei rumkommt!

Jürgen: Besser ist das. Mach dem Drama ein Ende!

Elinor: Du hast dein Bestes gegeben

Nicht mein Bestes, aber das, was geht. 

Gute Nacht, ihr alle!

Elinor: Gute Nacht, Schatz. War doch ganz ok!

Jürgen: Joah, für so ne alte Frau ist der Beitrag fast erträglich geworden. Nacht.

Der nun wieder ..












Mittwoch, 24. September 2025

Blognacht #60

Nahezu unverzeihlich! Die legendäre Blognacht von Anna Koschinski fand am Freitag statt. Ein Grund zum freuen! Und was mach ich? Ich lass mich nur kurz auf zoom bei den teilnehmenden Bloggerkollegen blicken, schnapp mir den Impuls für diese Nacht und hau wieder ab. 

ALSO SOWAS!!

Jaaa nicht ohne Grund. Samstag war Flohmarkt bei uns in der Siedlung und ich musste noch das ganze Geraffel* bereitstellen. Luftballons aufblasen, Schilder schreiben, Zeug zusammensuchen, planen. 
Keine Zeit zum fröhlich-entspannten Bloggen.#





Na gut. Aber niemand hat es mir übel genommen. Anna ist da sehr "gechillt"
Sie hat mir mal geschrieben:

".. die Blognacht ist ein Raum zum Schreiben und es sind immer die Richtigen da. Und die anderen, die es an diesem Abend nicht schaffen, die sind dann beim nächsten Mal die Richtigen"

ist das nicht schön? Anna ist ein Profi und kann phantastisch schreiben!


So
Jetzt sitze ich hier und versuche, den Impuls vom Freitag nachzuschreiben. Der da lautet:

kurzweilig

Diesmal ist alles anders. Diesmal schießt mir sofort ein Gedanke in den Kopf. Ist noch garnicht so lange her und kurzweilig ist eine gute Umschreibung, neben genial und wunderbar. Komm mit mir nach Fehmarn!

Urlaub September 2025. Der Mann und ich wohnen ein paar Tage an der Ostsee, was wir ausgesprochen herrlich finden. Eine einzige Wohlfühlerei!
Also fahren wir mitsamt unserer guten Laune nach Fehmarn. Die Insel ist nicht weit weg, allein der Weg dorthin durch hübsche Alleen, an weiten Feldern und Windrädern vorbei über diese gigantische Brücke kombiniert mit prima Autofahrmusik weckt Glücksgefühle.

In Fehmarn selbst lassen wir uns nach gemütlichem Schlendern und Stöbern in Kirchen und Geschäften in einem kleinen Cafè auf dem Marktplatz nieder.

Wär ich 30 Jahre jünger, würde ich diesen Moment als langweilig empfinden, das weiß ich. Aber jetzt, jetzt wirkt dieser Augenblick ganz anders auf mich.

Ich sitze nach langem Laufen gemütlich in diesem Cafè. Der Mann ist neben mir, ebenfalls tiefenentspannt und gut gelaunt. Er entdeckt auf der Karte den Baileykaffee, den uns die Kellnerin dann bringt. Der riecht gut und da ist ein Sahnehäubchen drauf! In diesem Moment bricht die Wolkendecke auf und die Sonne kommt durch, warm und angenehm auf der Haut.
Dieser Kaffee mit (mindestens einem doppelten) Baileys schmeckt phantastisch, ein Schluck und die Augen schließen sich automatisch. Purer Genuss!
Wir haben Zeit. Keinerlei Termine oder Zeitdruck oder sonst irgendwas, was uns drängelt. Wir sitzen einfach da auf dem Marktplatz und erleben den perfekten Moment!
Der Platz ist gepflastert mit rundem Kopfsteinen, schwierig zu laufen, ganz schwierig für Omas mit Rollatoren, aber sehr hübsch anzusehen. Die kleinen Häuschen, die alle sehr gepflegt und liebevoll gestaltet um den Platz stehen, erwecken den Eindruck eines kleinen Dorfes, Eins mit sich, weg vom Schuss, eine eigene kleine Welt.
Noch ein Schluck Kaffeeglück.
Wir amüsieren uns über drei Herren, die wie die drei Stooges auf einer Bank sitzen und ihr Eis genießen. Ohne Hast, mit viel Hingabe. Wir sehen viele süße Hunde, die spazieren geführt werden. Kinder laufen mit ihren Schultaschen nach Hause. Touristen bleiben stehen und bewundern das Rathaus. Etliche Fischbrötchen werden herumgetragen.
Ich möchte nicht, dass dieser Moment endet. Er ist vollendet! Dieser Kaffee schafft mit dem ganzen Drumherum, den Leuten, dem Ort, der Sonne und dem Urlaubsgefühl einen unvergesslichen Augenblick. Zum ewigen konservieren und abspeichern im Unterbewusstsein.
Nach einiger Zeit vor leergelöffelten Kaffeebechern überlegen wir, noch ein bisschen durch die Gasse zu flanieren. Den Seifenladen zu besuchen. Ein Urlaubsmitbringsel für uns selbst zu kaufen. Um dann anschließend fein essen zu gehen, bevor wir zurück fahren. Über die Ostsee bei Sonnenuntergang.

Es ist nichts aufregendes, nichts spannendes, keine action. Aber außergewöhnlich und vor allem unheimlich kurzweilig!

Danke dass du mich begleitet hast.







* das Geraffel ist übrigens auf meiner Mausloch-Flohmarktseite gelandet, falls Interesse besteht

Samstag, 26. Juli 2025

eine außergewöhnliche Blognacht

 Herzlich willkommen zur Blognacht im Mausloch!

Anna von blognacht.de lädt wieder ein



Ja endlich hab ich es mal wieder auf die Reihe gekriegt, daran teil zu nehmen. Und heute ist der ideale Abend zum Schreiben, das trifft sich also gut. 

Es ist Freitag Abend, ich sitze in Tochter's altem Kinderzimmer und die Playlist heißt "ruhige Oldies". So wie ich, ich bin auch ein ruhiger Oldie. Haha.
Eigentlich freu ich mich schon den ganzen Tag auf jetzt. Gestern konnte ich überhaupt nichts ins Mausloch schreiben, weil mich meine rechte Schulter ausgebremst hat. So arg, dass ich tatsächlich daheim geblieben bin. Hab sehr mit mir gekämpft, soll ich oder soll ich nicht .. mein schöner Rekord, keinen einzigen Tag in diesem Jahr krank gewesen zu sein, wär dann dahin. Aber nach intensiver Überprüfung der Beweglichkeit hab ich entschieden - nö. Die Schulter braucht Pause, am besten bewegungslos. Also lag ich den ganzen Tag irgendwo rum und hab einfach nur geradeaus geguckt. Und weißt was? Das war genau richtig, jetzt spielt die Schulter wieder mit und ich kann arbeiten gehen. Juhu. 
Und schreiben kann ich auch. 
Aber was schreib ich eigentlich? Anna hat uns Zoomlingen den Impuls für die heutige Blognacht gegeben:


alle benutzen heute Anna's Bild,
also tu ich das auch. Gruppenzwang, haha 



Jetzt brauch ich wieder ewig, bis ich auf den Punkt komme. In der Hoffnung, dass mit der Zeit ein Licht aufgeht irgendwo und mir die richtige Richtung zeigt. 
Meine Ruhige-Oldie-Playlist spielt gerade ein Lied aus Disneys Robin Hood "Oo de lally" hach ist das schön! Ich könnte auch mal wieder einen alten Disney anschauen. So einen Klassiker wie Robin Hood oder 101 Dalmatiner. Das sind Seelenfilme!
Aber das soll nicht das Thema sein heute Abend. Das Thema heißt ja Außergewöhnlich!
Hm.



Also mich beschäftigt ja einiges zur Zeit. Das mit Birk, der schmächtigen Birke vor dem Haus hab ich ja schon verbloggt. Das war so traurig! Tatsächlich kam kein SÖR, sondern die Feuerwehr und hat den armen Birk so richtig schlimm hergerichtet. Fast schon verstümmelt! Jetzt steht er da und schämt sich ganz fürchterlich. Der halbe Stamm und ein paar Zweiglein. Tut mir echt leid, der arme. Aber immerhin darf er weiterleben! 
Das wollte ich jetzt gar nicht schreiben. 

Außergewöhnlich.

Wusstest du, dass morgen in meiner Siedlung Flohmarkt ist? Rastanine und ich organisieren das und dieses Jahr gibt es sogar 2 davon - der alte und der neue Teil der Siedlung. Morgen ist alt dran. Das heißt, dass ich in aller Herrgottsfrüh aus dem Bett muss, um die ausgedruckten Lagepläne vor zum Kiosk zu bringen. Sonst ist alles fertig. Ist immer ein Haufen Arbeit (dieses Jahr sogar doppelt). Warum ich das immer noch mache, weiß ich eigentlich nicht so recht. Irgendwer sollte es machen, finde ich. Also!
Im September bin ich dann selber dran, weil neue Siedlung.

Mensch ich eier hier rum, eine Teilnehmerin ist schon fertig! Jetzt schon! Also das ist außergewöhnlich!! Ich hab noch nicht mal richtig angefangen! Effizientes Arbeiten nennt man das, hab ich mal irgendwo gehört. Phuhh!

Außergewöhnlich.

Der Bub kommt am Sonntag vorbei, seine Wacken-Sachen zusammensuchen. Nächste Woche wird er wieder zum Wackinger! Diesmal fährt er sogar mit mehr Sachverstand dorthin, weil er ja jetzt selbst in einer Rockband spielt. Sehr gekonnt sogar, sie covern coole Rocksongs und sehen gut aus dabei. Seine Band heißt Ditkovich, in Anlehnung an den Vermieter von Spiderman. Mittlerweile find ich das klasse - der Vermieter von Spiderman!!
Wir hoffen ja, dass wir mal zu 'nem Liveauftritt kommen können. Rate, wann grade einer ist: heute Abend! (hahaha). Aber das ist so einer ohne stolze Muttis.
Ich find das total cool, dass er in der Band spielt und singt! Muss man sich auch erstmal trauen.

Ditkovich mit Bub


Liebe Sabine, du schweifst nicht mal vom Thema ab, du ignorierst es komplett! Jetzt reiß dich mal zusammen! Maan!


Ist gar nicht so einfach. Ich würd ja gern mal was tiefgründiges schreiben. So ein Artikel, der unter die Haut geht und den Leser fesselt ohne Ende. Oder zu Tränen rührt. Tränen gehen auch. Dazu müsste ich aber erstmal wissen, was ich schreibe! Das ist der Punkt. Jetzt lass mal überlegen, was ist außergewöhnlich? Mein Musikgeschmack. Nee. Doch, der ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, der Mann kann ein Lied davon singen. Wenn ich in der Küche tobe, dann nur begleitet von lauter Musik. Kochmusik. Und die ist in der Tat außergewöhnlich. Ich bin da etwas anders, als die anderen. Aber ich komm gut damit klar. Sei froh, dass du diesen Beitrag nicht hören kannst, ich sag es dir! 
Aber mein verrückter Musikgeschmack soll nicht das Thema sein heute Abend.
Aber was dann?
Was ist außergewöhnlich? Oder wer? Außergewöhnlich ist ja jemand oder etwas, was nicht gewöhnlich ist, also nicht der Norm entspricht. Und was ist die Norm? Langweilig. Einheitsbrei. Breite Masse. Wenn ich an den Geschmack der breiten Masse denke, gefrieren meine Nervenenden. Die breite Masse mag die aktuellen Hitlisten, die aktuellen Sendungen im TV, so schwachsinnig sie auch sein mögen und Urlaub am Strand. Zum Beispiel. Das sind alles Dinge, die ich nicht mag. Die sind nichts für mich. Ich hab meine eigenen, seltsamen Playlisten, die meilenweit weg sind vom allgemeinen Geschmack, ich finde diese TV Shows ganz fürchterlich - immer die gleichen Nasen, immer das selbe Konzept und immer die gleichen, dummen Sprüche. Und Urlaub mach ich viel lieber in einer interessanten Stadt mit vielen Kirchen und Museen und alten Burgen, als an einem Strand. Vielleicht bin ich da selber etwas außergewöhnlich. Nahe am Freak. Oder es ist einfach nur simple Eigensinnigkeit.



Eben war die erste Pause im Blognacht-Zoom, es wurde viel Fachwissen ausgetauscht. Das fasziniert mich immer wieder, woher wissen alle eigentlich, wie das Bloggeruniversum funktioniert? Allein die ganzen Fachbegriffe, ich stolpere da so heftig! Eine Teilnehmerin hat etwas erklärt, wie dein Blog automatisch irgendwohin geteilt wird und ich hab ehrlich gesagt nur einen winzig kleinen Bruchteil verstanden - den ohne Fachbegriffe. Woher wissen die das alle? Kann es sein, dass mein Bloggergehirn einfach außergewöhnlich simpel gestrickt ist? Schreiben, Bildchen suchen, auf veröffentlichen klicken, warten ob wer kommentiert, freuen. Das ist das, was ich so kann. Ich merke grade selber, wie jämmerlich das klingt.




Sei's drum. Ein Blogprofi mit Fachwissen im Hintergrund werd ich wohl nicht mehr.

Aber während ich das schreibe, kommt mir eine Idee zum Impuls des Abends. Völlig zusammenhanglos übrigens!
Ich hab eine bewegende berufliche Laufbahn hinter mir. Begonnen im Hotel über diverse Arztpraxen wie Neurologie, Gynäkologie, Augenarzt, Chirurgie, Internist und Allgemeinmedizin. 2007 glaub ich war's, als ich bei meinem letzten Arbeitgeber ausgestiegen bin und bei einem Krankenpflegeverein angefangen hab. Bei Omas putzen, unterhalten, Mensch-ärgere-dich-nicht spielen und reden. Aber eigentlich wollte ich wieder zurück zu den Wurzeln, ich bin eine Vollblutlabortante. (Wortwitz, chrchr)
Als ich von der Teamleitung den Anruf bekam, ob ich nicht Interesse hätte, wieder zurück zu kommen, hab ich mich echt total gefreut! Ich kann zurück in mein Labor, mein Refugium! 
Bei den vielen Omas zu putzen und sie zu unterhalten war zwar auch ok, aber die Damen waren ganz schön pingelig und teilweise sogar zickig, das mochte ich überhaupt nicht.
Die Motivation war dann irgendwann dahin.
Das ist jetzt 18 Jahre her und ich rumore immer noch mehr oder weniger freudig in meinem Labor herum, nach wie vor froh, wieder mitspielen zu dürfen.
Letzte Woche saß ich mit meiner Mama im Auto. Wir redeten genau über diese Rückholungsaktion aus dem Putzdienst back to the Labor. Da hat sie mir anvertraut, dass sie damals eine befreundete Kollegin von mir getroffen hat. Mama hat sie gefragt, ob die Praxis nicht so jemand wie mich wieder brauchen könnte. Daraufhin hat diese Kollegin beim Chef vorgesprochen, der die Teamleitung beauftragt hat, mich anzurufen und zurück zu holen.
Im Klartext: Mama hat im Hintergrund die Fäden gezogen und mir diese Stelle wieder  verschafft! Zum 2. mal übrigens, den Job hab ich '98 nur ihretwegen angenommen. Und '07 wiederbekommen.
Kann man mir folgen?
Fakt ist, Mama hat 18 Jahre lang nichts gesagt. Sie hat sich für mich ins Zeug gelegt und verschwiegen, dass ich meine Rückkehr ihr zu verdanken hab.
Das hat mich ein bisschen sprachlos gemacht. Und ging mir noch lange im Kopf rum.

Für jemand etwas gutes, selbstloses zu tun ohne sich zu rühmen - DAS ist in der Tat außergewöhnlich!!

Und damit kann ich diese Blognacht guten Gewissens abschließen. Schön, dass ich noch die Kurve gekriegt hab! Und Mama - danke danke danke!! Du bist einfach die Beste! Und absolut außergewöhnlich.






Freitag, 11. Juli 2025

die verpasste Blognacht

Ich werde nachlässig, das merk ich schon. Da hilft es auch nichts, sich Termine oder wichtige Sachen in den Kalender zu schreiben. Wenn man dann vergisst, drauf zu schauen, bringt das auch nicht so viel. 

die Blognacht

Die Blognacht fiel einem Treffen im Biergarten zum Opfer. Ja da setzt die Sabine Prioritäten. Schon im Mai war ich nachlässig, wo soll das eigentlich hinführen? 2 verpasste Blognächte!

Herrje!

Ich hab Anna angeschrieben und eine unheimlich liebe Antwort bekommen. Sie schreibt, dass die Blognacht ein Raum zum Schreiben ist und es sind immer die Richtigen da. Die anderen, die es nicht schaffen, sind beim nächsten mal die Richtigen!
Ist das nicht eine schöne Antwort? Das hat so was tröstliches und mein schlechtes Gewissen wird drastisch minimiert.

Also, hier hab ich die Chance, wenigstens den Impuls nach zu schreiben. Danke Anna!

Der Impuls heißt: Schön, dass es dich gibt




Jetzt muss ich überlegen. Natürlich könnte ich mir jetzt jemand herauspicken, dem ich hier eine kleine Laudatio widme. Aber das ist schwierig, weil ich für viele Menschen dankbar bin, dass sie da sind. Da könnte jemand grummelig werden und sich missverstanden fühlen. 

Das wollen wir nicht.

Also mach ich das anders. Ich distribuiere. Im Austeilen bin ich ganz gut. (haha)

Meine Mama hat mir die schönste Kindheit geschenkt. War mir immer ein gutes Vorbild, hat mir Werte vermittelt und mich mit all meinen Launen ertragen. Sie fängt mich auf, hilft mir unentwegt und gibt mir absolut das Gefühl, geliebt und verstanden zu werden. Schön, dass es dich gibt!


Die liebe Waldfeger ist nicht nur meine Schwester, sondern auch mein bester Freund. Mit ihr kann ich so frei reden wie sonst mit keinem! Wir ticken ziemlich gleich und ihr Humor ist fabelhaft! Ich fühl mich so wohl bei dir, schön dass du da bist!

Über den Mann schreib ich nur einen Satz. Du machst mich komplett! Schön, dass du da bist!

Meine Kinder sind phantastisch! Bringen mich zum lachen, haben immer neue Ideen, meistern ihren Alltag, sind schlau und fleißig und haben echt gute Einstellungen! Ich freu mich immer, meine Kinder zu sehen. Ist ja mittlerweile schon ein Highlight geworden. Auch wenn ich sie zu Hause immer noch sehr vermisse, ich freu mich, wie sie zurecht kommen und ihr Leben meistern. Mein Leben ohne euch wäre nicht nur sinnlos, sondern auch unvorstellbar! So schön, dass ihr da seid! 

Alle meine Freunde! Helfen, sind da, bringen mich auf Ideen, schaffen es, dass ich mich nicht seltsam fühle mit den Dingen, wie ich sie mache. Ich bin nicht allein, es gibt noch andere wie  mich. Das ist sehr beruhigend, haha! Schön, dass ihr da seid!

Meine Kolleginnen hab ich mir nicht ausgesucht, hätte es aber nicht besser treffen können. Auf die Mädels ist Verlass, die wissen so viel! Das ist beachtlich. Und helfen mir, wenn ich nicht mehr kann. Oder was nicht weiß, was oft genug vorkommt. Wir sind ein team und das ist klasse! Schön, dass ihr da seid!

Dann wären da noch all die Blogger Kollegen, vor allem im Bloghexen Forum. Da ist eine richtig schöne, kleine Gemeinschaft entstanden und alle sind nett zu mir. Ich fühl mich gut aufgehoben, so als Schreiberling. Ich finds auch schön, dass so jemand wie Anna da ist. Anna organisiert die Blognacht, hat einen phantastischen Schreibstil und kann so reden, wie ich es gerne könnte. Schön, dass ihr alle da seid!


Andreas - du warst mein bester Freund. Die Zeit mit dir war lustig, wie eine kleine Auszeit vom Alltag. Ich bin so dankbar, dass ich dich kennenlernen durfte.  Bei dir hatte ich immer das Gefühl, was besonderes zu sein. Wir waren echt albern, das war super! Tanzen in der Tiefgarage, das Taubertal - Festival heimlich mit Proviant und Klappstuhl bewaffnet durch ein Loch in der Mauer gucken, gegenseitig mit der Gitarre in Grund und Boden singen oder Kartenspielen mit viel Whiskey und Geschrei - so schön, dass du da warst!

Und Stefan, genau wie Andreas bist du viel zu früh gegangen. Wir waren eine coole Gruppe und du warst ein toller Freund! Der einzige Mann, mit dem auch problemlos Frauengespräche möglich waren. Freundschaften waren dir so wichtig, du wolltest immer für andere da sein und hast und so viel gegeben! Schön, dass du da warst!



Hach ja. Viele Menschen, für die ich dankbar bin. Dass ich sie kennenlernen durfte und dass sie einfach so sind, wie sie sind. 

Ich find's schön, dass ihr da seid. Im Herzen und in Echt.






Freitag, 7. März 2025

1000 gute Gründe




Guten Abend! Es ist Freitag, ich sitze hier isoliert im verlassenen Kinderzimmer, die Oldie-Playlist läuft und die Blognacht hat begonnen! Es sind 16 Teilnehmer, die Mikros sind ausgeschaltet, jetzt ist Schreibzeit!

Ein bisschen musste ich mich aus der warmen Kuscheldecke herauszwingen, um oben in Ruhe zu schreiben. Aber es lohnt sich! Ist doch immer das Gleiche, erst hat man nicht so recht Lust, kann sich nicht aufraffen und überschlägt das Pro & Contra. Aber wenn man seinen Schweinehund besiegt hat, dann läuft es und ich bin froh drüber! Blognacht ist ein Event!

So auch jetzt. Übrigens, die Blognacht heute ist schon die 53ste! Seit 4 Jahren kann man sich die Nacht mit Anna um die Ohren schlagen, stell dir vor! Alles über die Blognacht kannst du HIER nachlesen.

So, soweit die Fakten. Anna hat uns den Impuls für heute gegeben, heute ist sie in Partylaune!

Ein Grund zum Feiern!



Ach je, es gibt so viele Gründe zum Feiern! Früher wusste ich das auch schon, ich war ständig am feiern. Man feierte sogar, dass man keinen Grund zum Feiern hatte! Prost!

Viel Glück zum Nicht-Geburtstag!

Mein Feierverhalten hat sich etwas geändert. Ich muss nicht mehr geschminkt und aufgerüscht nächtelang durch die Kneipen hüpfen und mit Konfetti werfen - heute, im gesetzteren Alter, kann ich durchaus etwas feiern, in dem ich mit einer schönen Tasse Tee drauf anstoße. Auch allein, das macht mir garnix! Feiern kann ich, wenn ich etwas richtig gut finde. So innerlich, weißte? Von außen Lady, aber innerlich "utz utz utz utz!"

Na, dann lass mal die vielen Gründe hören, weswegen man feiern kann. 
Na?
Vielleicht sollte ich Partymusik anmachen, so zum animieren .. ich zähl jetzt einfach mal alles auf, was mir in den Sinn kommt! Spontanbloggerei ohne groß nachzudenken!


Im Prinzip feiere ich immer, wenn endlich Wochenende ist. Ich hab die Woche überlebt, überstanden, hinter mich gebracht und abgefertigt. Brave Sabine, gut gemacht! Jetzt darf ich spät ins Bett gehen und spät aufstehen, als Belohnung.  

Jeden Montag, am Wiegetag, feiere ich jedes Gramm, das ich abgenommen hab. Wenn ich abgenommen hab. Hart erkämpfte Verluste, da muss ich mich immer selber loben. Ganz kurz.



Ich feiere innerlich, wenn mir ein Blogartikel geglückt ist. Darunter versteh ich, der Artikel liest sich gut, die Wortwahl ist angenehm und das Ganze vielleicht sogar ein bisschen lustig. Wenn es dann auch noch hohe Besucherzahlen gibt und ein, zwei Kommentare, dann ist der Grund zum Feiern perfekt! Prost, Mausloch!

Wenn ich sonntags die Oma besuche und merke, dass sie gut drauf ist und ziemlich fit, dann ist das für mich einer der besten Gründe zum feiern! Das sind immer wunderschöne Nachmittage, ich genieße das. Einfach bei Oma im Wohnzimmer sitzen, mit Waldfeger und einem Kaffee, zuhören und schön ratschen. Herrliche Nachmittage!

Ich feiere es regelmäßig, wenn wir in der Praxis wieder mal eine Neuerung mitgeteilt kriegen (oder zufällig entdecken) und ich den Arbeitsvorgang idiotensicher als "Schritt-für-Schritt" Anleitung selbst geschrieben hab. Dann fühl ich mich viel beruhigter. Nach 10-20 mal durcharbeiten hab ich es kapiert und es läuft von selber. Bis dahin haben wir zwar schon wieder Neuerungen, aber wenigstens hab ich meine Idiotenlisten! Da bin ich stolz drauf!

Zwar mach ich mir elend viele Sorgen um den Bub und seine Fee, aber eigentlich feiere ich ihren Mut und ihre Entschlossenheit! Die sind grade in Amerika und feiern ihre Jugend! Wenn du weißt, dass dein Kind grade allein durch Death Valley brettert und meilenweit weg ist, dann hilft nur eins: stolz sein. Das muss man sich erstmal trauen! Ja es kann viel passieren, trotzdem freu ich mich für die beiden und feiere ihre Kühnheit! 



Was ganz anderes, was man feiern kann, ist unser Jubiläum nächste Woche. Der Mann und ich knacken die 30 Jahre! Kann man sich das vorstellen, schon 30 Jahre sind wir zusammen! Fast mein halbes Leben. Davon schon 2 1/2 Jahre verheiratet :) Darauf stoße ich an!

Ich kann ohne weiteres ein Buch feiern! Vor allem, wenn es von Poznanski oder Follett geschrieben ist. Mein nächstes Buch wird wieder von Ken Follett sein. Ich freu mich so doll drauf und ich weiß, ich werde es richtig feiern! Bedeutet, ich nerve jeden in meiner Umgebung mit meiner Schwärmerei!



Wenn ich irgendwann mal in ferner Zukunft endlich meine Kammer des Schreckens ausgeräumt und ausgemistet hab, das wäre wahrlich ein Grund zum Feiern! Dann mach ich aber ne Flasche Sekt auf!

Es gibt so viele, kleine Gründe zum feiern! Zum stolz sein, zum freuen und zum gut finden. Ich feiere Geburtstage und Jubiläen, Jahrestage und Meilensteine - aber es sind meistens die kleinen Dinge, die Alltags Heldentaten, die ich gerne feiere!
Zum Beispiel jetzt gerade - Zoom hatte ich über das Handy an, so wie immer. Und plötzlich war der Akku leer. Jetzt hab ich mich über den Laptop angemeldet, zum ersten mal!! Ich hab sogar herausgefunden, wie ich das Zoom meeting parallel zum Mausloch auf dem Bildschirm haben kann - das ist ein Meilenstein für mich! Ein kleiner. Ein Meilenkiesel. Aber ich bin voll stolz, ich hab's geschafft - ohne ein Kind in der Nähe, das es mir geduldig gezeigt hätte! Ha!



Richtig großen Grund zum Feiern werden wir im Juni haben. Im Juni ist die Hochzeit von Tochter und TOLO! Die beiden haben sich gesucht und gefunden, die passen super zusammen und sind ein gutes Team! Tochter freut sich so sehr auf den großen Tag, sie plant schon seit einem halben Jahr. Das wird wohl das Event des Jahres, der beste und größte Grund zum Feiern! 
Ich freu mich drauf, auch wenn ich noch keinen Plan hab, was ich elegantes anziehen soll und wie ich den Mann auf die Tanzfläche kriege. Aber es geht nicht um mich, es geht um die Tochter. Aber sowas von!



Danke für die Blognacht, Anna Koschinski, war schön! Mit einem guten Thema!




Freitag, 13. Dezember 2024

The Blognacht, me, myself and I

 Da wären wir wieder! Herzlich willkommen 

zur 50. Blognacht

Bloggen in guter Gesellschaft mit Anna Koschinski. Per Zoom treffen sich Schreibwillige Menschen und bloggen gemeinsam in die Nacht. Und ich bin auch dabei.

Eigentlich bin ich grade in ziemlich schwermütiger Stimmung. Wir kommen grade vom Duck & Curry, meinem Lieblingsasiaten. Das wäre ja klasse, aber das Lokal schließt übermorgen. Nach 11 Jahren. Deswegen mussten wir heute unbedingt nochmal hin. Da gibt es das Hühnchen in Thai Whiskey Soße - zum niederknien!!

Jetzt bin ich traurig. Satt, aber traurig. Echt schade um das Duck & Curry!

Trotzdem ist dieser Freitag ein guter Tag, weil, jetzt läuft ja gerade die Blognacht. In der Befürchtung, dies sei die letzte Ausgabe, hab ich den Mann ziemlich nach Hause gedrängelt. Aber so wie es scheint geht das Spektakel weiter! Hurra! Anna hat den Januar schon ins Auge gefasst. Sehr schön! Die Blognacht ist mir lieb geworden. (Sagt man das so?)


Der Impulse lautet: Eine starke Verbindung

Als allererstes kam mir da Waldfeger in den Sinn. Mit meiner Schwester verbindet mich so vieles! Dabei war das mal ganz anders. Als wir Kinder waren, herrschte Geschwisterkrieg in unserem Haus! Wir hatten miteinander nicht viel am Hut, außer, dass Mama Waldfeger oft "überredet" hat, ihre kleine Schwester doch bitte mitzunehmen. Ins Kino zum Beispiel. Das hat unser Verhältnis nicht gerade gefördert. Ich hing ihr am Bein und sie war genervt. Ich befürchte, ich hab meinen Nesthäkchenstatus ziemlich ausgereizt. Und wir haben ständig gestritten. Wie Mama das ausgehalten hat weiß ich nicht.



Dann kam eine Zeit der Funkstille. Waldfeger zog von zu Hause aus und wir hatten echt wenig Kontakt. Bis die Kinder kamen - das hat uns wieder näher gebracht. 
Und heute ist sie meine beste Freundin! Mit Waldfeger kann ich wirklich alles bequatschen, das ist herrlich! Und so entspannt! Ich kann mich immer auf sie verlassen, sie versetzt mich nicht für was aufregenderes, sie schwindelt mich nicht an, sie sagt, wie ich tatsächlich in dieser Klamotte aussehe und fängt mich sehr oft auf, wenn ich jammern will.
Außerdem haben wir den selben Geschmack und die selben Interessen, es ist wirklich schön, eine Waldfeger zu haben! Ich fühle mich ihr sehr nah, wie eine Seelenverwandte.
Hoffentlich erfahren sowas meine Kinder auch mal, die sind nämlich momentan recht weit voneinander entfernt - also mental. Wäre schön, wenn sie mal zusammenfinden können! Als kleine Kiddies mochten sie sich sehr. Tochter hat den Bub sofort als kleinen Bruder ins Herz geschlossen und der Bub hat sie angehimmelt. Eine zeitlang.
Ist aber glaub ich normal, dass man sich irgendwann voneinander entfernt.

Eine starke Verbindung.

Mir fällt eigentlich recht viel ein - ich hab eine starke Verbindung zu meiner Mom. Sie ist die liebste Mama, die man sich vorstellen kann! Ihr ganzes Leben hat sie der Familie gewidmet, sich gekümmert, sich gesorgt. Ich besuche sie echt gern  und wenn ich bei ihr bin, fühl ich mich richtig wohl. 

Der Mann und ich, wir sind ein gutes Team. Es ist nicht immer eitel Sonnenschein, aber wir verstehen uns gut und ticken oft gleich. Es ist super, wenn ich mal allein zu Haus bin, aber wenn er dann heim kommt, bin ich schon froh, dass er da ist. Ein Gefühl von komplett sein.

Die Verbindung zu meinen Kindern war mal superstark! Als sie noch zu Hause gewohnt haben, waren wir sehr eng miteinander. Leider bröckelt das etwas, seit sie ausgezogen sind. Aber nur ein bisschen. Ist ja logisch, jeder lebt sein eigenes Leben, und wenn mal ein Kind da ist, dann ist es "zu Besuch". Da ist die Verbindung natürlich nicht mehr so intensiv. Das ist aber auch genau das, wovor ich mich gefürchtet hab. Ja ich knabber immernoch dran.

Natürlich hab ich eine sehr starke Verbindung zur Musik. Hab ich glaub ich schon ein oder zweimal erwähnt. Musik unterstützt mich, richtet mich auf, tröstet, lässt mich schwelgen  und feuert mich an.
Vorzugsweise Oldies. Rock, 80er. Da fühl ich mich sofort gut aufgehoben.


Eine echt starke Verbindung hatte ich mit Andreas. Auf einer Internetplattform "Nachbarn.de" kennengelernt und sofort gemerkt, dass wir parallel ticken. Dann gab es Treffen und Besuche und auf einmal war er mein bester Freund. Einer, mit dem man genauso Blödsinn machen kann wie schweigend den Moment genießen. Andreas zu besuchen war wie eine kleine Auszeit für mich, wie ein Miniurlaub. Sogar jetzt noch, wenn ich ihn zu seinem Geburtstag auf dem Friedhof besuche, ist diese starke Verbindung spürbar. Da sitze ich dann auf der Bank vor seinem Kirschbäumchen und erzähle, was mich bewegt. Das Gefühl, er würde mir zuhören und seinen Kommentar abgeben, ist unheimlich stark.



Aber wenn ich so nachdenke, hab ich eigentlich die stärkste Verbindung zu mir selber. Wie klingt denn das? Weiß nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll. Ich komm gut mit mir klar. Vielleicht hab ich deswegen Elinor und Jürgen ins Leben gerufen, mein Unterbewusstsein personalisiert. Alter Egos geschaffen. 
Immer wieder gibt es Momente, in denen ich mehr oder weniger zu mir selber spreche. Also in Gedanken. Wenn ich mich vor dem Tag mit seinen vielen, blöden Terminen fürchte, kommt Elinor und sagt sowas wie "komm, das schaffst du schon! Was du schon alles geschafft hast - da packst du das auch!" "Wenn du heute Abend ins Bett gehst und zu deinem Buch greifst, hast du alles geschafft und überstanden! Freu dich auf den Moment!"
Oder sie erinnert mich daran, gelassen zu bleiben. "Lass den doch drängeln, fahr wie du es für richtig hältst!" "Ach schau, ein Depp! Armer Mensch, den darfst du ignorieren"
Und Jürgen unterstützt mich beim ärgern. "Das musst du dir nicht gefallen lassen!" "Wenn dich keiner hört und niemand reagiert, dann sagst' halt nichts mehr. Bitte. Du musst nicht um Gehör betteln!" Das sagt er gerne, wenn ich wie so oft ungehört und blöd danebenstehe. Entweder bin ich zu leise, oder das, was ich sage, ist einfach doof. Wer weiß? Und Elinor richtet mich wieder auf.
Es hilft mir, zu akzeptieren, wenn sich einer daneben benimmt. "Denk an die Hintergründe! Der macht das nicht aus Bosheit, sondern weil er es nicht besser weiß. "
Gerne legen mir Elinor und Jürgen auch Pläne bereit, was mir unheimlich hilft! Klingt ein bisschen bescheuert, ich weiß das, aber es tut mir gut!
Da ist eine Situation, die wenig erfreulich ist. Ich fühle mich unwohl. Dann kommt Elinor  und plant voraus: "So, Schätzchen. Jetzt räumst du den Trockner aus, dann liest du noch diesen einen Blogbeitrag zu ende, dann nimmst du deine Tabletten und ab mit dir nach oben ins Bett!" Jürgen erlaubt mir auch noch einen Keks. Das nehme ich dankbar an und hab das Gefühl, mich selber an die Hand zu nehmen. 
Ich hoffe, ich generiere damit nicht das Bild einer verrückten Alten.
Meine Gedanken gehören mir und ich kann sie hemmungslos aufploppen lassen. Das ist ein gutes Gefühl! Manchmal habe ich es bis zur Perfektion gebracht, ich kann interessiert gucken und gleichzeitig denken, was für ein Schwachsinn das ist. Sehr hilfreich bei blöden Chefs oder Patienten, die mich belehren wollen. Dann fühle ich mich, als würde ich mich selbst abklatschen, high five auf meine Gedanken.
Oft verurteile ich mich auch, wenn ich Dinge tu, die man eigentlich nicht nachvollziehen kann. Aber das gehört dazu. Meistens bin ich eins mit mir selber. Ob das so ein Introvertierten-Ding ist weiß ich nicht, kann durchaus sein. 


Ich hab mir diesen Text jetzt 3x durchgelesen und bin ziemlich zufrieden damit. Ich lass das jetzt so. Gleich ruft uns Anna mit ihrem liebevollen "Dumdumdumdum" zur nächsten Wasserstandsmeldung. Dann werde ich mich verabschieden. Elinor hat mir dann noch ein Bratapfeljoghurt erlaubt und die Aussicht auf mein lustiges Buch und das warme Bett ist zu verlockend!

Bis zum nächsten mal!


Cute Rat