Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

Blogparade zum mitmachen!

Samstag, 13. Juli 2024

das doppel-High-Five am Sonntag

Willkommen im Mausloch!

Bestandsaufnahme: Es ist Samstag Abend. Ich bin allein zu Haus. Ich wiederhole, ich bin ALLEIN ZU HAUS !! Ich hab mein Gemüse gegessen. Guns'n'Roses lädt mich lautstark ein zu seiner Paradise City und mein dummer Körper erholt sich gerade. Ein bisschen.
Hab ich erwähnt, dass ich allein zu Hause bin? Sturmfrei, quasi! 

What a feeling!

Ein seltenes auf jeden Fall. Dieser Samstag ist das Gegenteil vom gestrigen Freitag, der mich beinah kaputt gemacht hätte. Heute hab ich durchgeatmet. Schön langsam.

Jetzt bin ich soweit und kann die High Five am Sonntag schreiben. Auf geht's!

die wöchentliche Blogparade
für mich und für alle
um 5 gute Momente aus der letzten Woche zu fischen





** So wie es scheint, haben wir die Ursache für meine verrückten Beine gefunden. Ein Mangel an Folsäure, der durch Tabletten ausgeglichen wird. Eine Wechselwirkung mit meinen abendlichen Drogen, die durch weglassen vermieden wird (toi toi toi) und ein Überschuss an Vitamin B6, der mir etwas mysteriös erscheint und abgebaut wird, in dem ich meine tägliche Dosis Energy Drink storniere. Das wird hart, wie soll ich Nachmittags in die Gänge kommen? Aber ruhige Beine, die mich endlich mal schlafen lassen, sind es mir wert!

** Tochter erlebt gerade eine wunderschöne Zeit in Sardinien. Inclusive abendlichem Sonnenuntergang über dem Meer beobachten. Ich freu mich für sie! Und wenn es TOLO bald besser geht, können beide ihren Urlaub genießen.

** (Achtung Eigenlob) Eine Patientin streckt den Kopf ins Labor und sagt "Gut." 
Sie wollte sich nur vergewissern, ob ich auch wirklich da bin. Und ruft "Sie ist da!" ins Wartezimmer. Was für ein schönes Kompliment!

** Die Antibiotika wirken !!

** Ich hab diesen niederschmetternden Freitag überstanden und mir einen ruhigen Samstag gegönnt. Ich merke, wie es mir besser geht. Die Tabletten wirken, der Schmerz lässt nach, ich hab sogar geschlafen letzte Nacht. Hoffentlich atme ich nicht zu früh auf, aber ich fühl mich heute schon viel stabiler als gestern.


#positiv 1: Der nicht gemähte Rasen hat sich in eine wilde Wiese verwandelt. Schön!



#positiv 2: es gab Pommes diese Woche!


# positiv 3: der Regen hat die schwülheiße Luft vertrieben. Ich atme wieder
(unter dem Regenvorhang wohne ich)


# positiv 4: eins von Oma's selbst gemalten Bildern hängt im Wohnstift.
Ist sie nicht wunderbar?


# positiv 5: der Bub ist da! Und wir schauen gemeinsam Das Damengambit.
Ich mag sie Serie so sehr! Die Schauspielerin fasziniert mich.
Und der Bub ist da!


Das war's. Danke fürs Lesen und einen guten Start in die Woche!

Freitag, 12. Juli 2024

Das 12 von 12 im Juli

Eigentlich wollte ich heute gar nichts schreiben. Im Prinzip auch gar nichts mehr tun. Heute war der Anti-Tag. Obwohl Freitag und obwohl Wochenende in Sicht, hat mich dieser Tag geschafft. Eine halbe Stunde vor Feierabend war ich nicht mehr in der Lage, zu arbeiten. Oder irgendwas interessant zu finden. Oder etwas aufzunehmen. Da ging außer sitzen und atmen gar nichts mehr, TILT, over & out.

Hat viele Ursachen. Allem voran diese elende schwüle Wärme, die sich durch alle Mauerritzen frisst und sich ungefragt ausbreitet und festbeisst. Dazu kamen so Dinge wie Stress, Schmerz, Überforderung, Hiobsbotschaften, Erkenntnisse, Schlafmangel und Traurigkeit. Nicht der beste Cocktail. Aber, ich will hier nicht rumjammern. Jedenfalls nicht allzu lange, weil ich Fotos gemacht hab, 12 Stück, obwohl ich kurz vorm Kreislaufkollaps war.

Da kannste mal sehen, was ich für eine treue Bloggerette bin! Heute ist der 12. Juli und ich mach mit beim 12von12! 

die wunderbare Mitmachaktion
von Caro auf draussen nur kännchen



Morgens in der Praxis realisiert, dass ich ja Fotos machen muss!



Mein bester Freund im fensterlosen Labor


Wusstest du, dass man für Methylmalonsäure nur ein Serumröhrchen braucht?


da klirren mehrmals am Tag etliche Flaschen

Es war viel los heute. Und heiß. Zum Glück kann ich jetzt mit dem neuen Pc-Programm einigermaßen umgehen, zumindest im Labor. Und EKG schreiben kann ich auch. Aber da ist noch massig Luft nach oben, ist noch ein weiter Weg.
Heute war ich bloß noch froh, wenn endlich Feierabend ist! Irgendwann reicht's auch.


Mittagessen


Waltons für die Seele


und dann nur noch hinlegen!


Allerdings nicht zu lange, wir müssen einkaufen gehen. Mit der letzten Disziplin und all meinen Reserven, die ich noch zusammenkratzen kann, raffe ich mich auf und fahr mit dem Mann zum Supermarkt. Es ist schwülheiß, ich bin müde, mir ist komisch, ich hab keine Lust. Aber ich will auch Abendessen ... 


Glück passiert - steht da. Ich wär dann jetzt soweit


Was ist das? Was gibt es bloß für Sachen ??


Ich biege um die Ecke vom Brotregal und vor mir sehe ich einen Pappaufsteller im Fußballshirt, steht da wie Peter Pan und ich schau ihn verträumt an.
Bis der Pappaufsteller sich umdreht und mit seinem Kumpel davongeht,
Mich hat's so gerissen, ich dachte wirklich, das ist ein Pappaufsteller!
Und der Typ (im weißen Shirt) wundert sich bestimmt über die komische, alte Frau


das ist sie, die komische alte Frau. Fix und alle. Ich mag den Sommer nicht


die drückende Hitze ballt sich zu einem kurzen und effektiven Gewitter. Danach war es erträglicher, gottseidank! 
Je älter ich werde, desto weniger mag ich diese Hitze! 
Noch 72 Tage bis Herbstanfang 


Und ich hab auch noch ein Bonus Bild! Hab's auf facebook entdeckt und mein erster Gedanke war, wie niiieedlich!! Dann dachte ich mir, so fühl ich mich nach einem langen Arbeitstag im fensterlosen Labor bei 32 Grad Arbeitstemperatur. So heute also.



Der Kleine gehört zur Familie von Andrea Inäbnit-Simon, sie hat mir erlaubt, dieses zauberhafte Foto ins Mausloch zu stellen. Dankeschön nochmal!

Ist der nicht süß?!


Das war mein Hitze-12von12, danke fürs Lesen und "durchhalten!!"


Montag, 8. Juli 2024

Der angenehme Zahnarzt, die italienische Mafia und der Montagsstarter

Dieser Beitrag wird unter erschwerten Bedingungen geschrieben, nebenan im TV läuft "The Equalizer 3" , das ist ein Agenten Action Thriller und ständig dringen Angstschreie, brechende Knochen und Schüsse zu mir herüber, das mach das arglose bloggen zu einer Herausforderung!

Ich bitte dies zu berücksichtigen.

Abgesehen von der italienischen Drogenmafia, die dem Polizisten gerade ins Gesicht tritt, war es heute ein wunderschöner Tag! Vor allem wegen Wetter und so. Fast ein bisschen zu heiß. Ich hab die Oma zum Zahnarzt gefahren. Dieser Zahnarzt hat mich verblüfft, vor allem, weil ich mich nicht unwohl fühlen musste. Bei einem Zahnarzt!

Das kann daran liegen, dass ich nur der Shuttleservice war und kein Patient. Aber die Atmosphäre war beeindruckend - kein Patient anwesend, Personal super freundlich und die Praxis voll schön! Die haben die wohl saubersten und angenehmsten Toiletten der Stadt, aber ich lasse mich stets gern und leicht beeindrucken. Da reichen schon kleine Frottee Handtücher, die in einem farblich sortierten Stapel zur Verfügung stehen.

Was mich allerdings völlig aus den Socken gehaut hat, war die Wartesituation. Neben dem kleinen, üblichen Warteraum führt eine Tür zum Balkon, der mit Gartenbestuhlung und Blumenschmuck zum Warten einlädt. Gekrönt wird das Ganze durch einen atemberaubenden Blick über die Stadt! Freie Sicht auf die Burg, und das bei tiefblauem Himmel und Wattewölkchen!

Ich warte, bis Omas Behandlung beendet ist, lesend auf dem VIP Balkon und freue mich! Es war fast schade, dass wir irgendwann wieder gehen mussten!

Dafür gab's dann in der Osteria feines Bruschetta und Cappuccino, das war auch schön.

Dankeschön, Oma!





Und hier noch ein Montagsstarterchen, ganz fix!

Der Montagsstarter ist eine Art Pendant zum Freitags Füller 
und wird von Anita auf antetanni.com betreut.





1. Da waren echt viele Spatzen in der L'Osteria, die alle scharf auf unser Bruscetta waren und uns hoffnungsvoll zitternd belagerten

2. Wäre der ganze Sommer so wie heute, wäre es wohl zu schön! Heute konnte man es aushalten, der Himmel blau, die Laune gut, der Tag frei!

3. Dieses Jahr hat nicht nur das Viertelfinale hinter sich, sondern auch schon das Halbfinale. Ab jetzt geht das Ganze in die richtige Richtung! #Team Herbst!

4. Mit Holland verbinde ich eine äußerst lustige Sprache, den kollektiven links/rechts Tanz und einen wunderbaren Urlaub in Amsterdam!

5. Kurz vor dem diesjährigen Sommerurlaub zieht der Bub von zu Hause aus. Was mich etwas tröstet, diesen Urlaub werden wir gemeinsam erleben. Solange er ein armer Student ist, kommt ein Urlaub mit den Eltern ganz gut. Und wir freuen uns!

6. Und dann war da ja auch noch die Mückenplage am Bodensee. Durch die Überschwemmung kombiniert mit der schwülen Hitze haben wir dort eine Mückeninvasion. Prima, da fahren wir hin. Ganz toll.

7. Ich freue mich diese Woche auf ausreichend Schlaf (haha), habe viel Laborkram zu erledigen und darf nicht vergessen, rechtzeitig ins Bett zu gehen, sonst ist Punkt 1 hinfällig. 






Sonntag, 7. Juli 2024

High Five am Sonntag - dare il cinque domenica

 Und da sind wir wieder, es ist Sonntag und somit Zeit für ein neues:

am Sonntag!
5 positive Momente aus der vergangenen Woche
herausgefiltert


Am Freitag hatte ich ein Date mit dem Bub. Wir haben uns in Fürth getroffen, um in die Stadtbücherei zu gehen. Da fand ein Bücherausverkauf statt und jetzt halt dich fest - der Bub wollte dorthin, um sich mit Büchern einzudecken. Mit BÜCHERN! Der BUB! Irre!! Ja, er möchte mehr lesen, sagt er, und da kommt so ein Bücherausverkauf grade recht. Also, wir stöbern und werden fündig! Mein SuB wächst ins Unermessliche! Anschließend gab's auf der Kerwa nebenan ein Langos für den Sohnemann und ein kleines Softeis für die Mama.






2

Nochmal der Bub. Im Rahmen der langsamen Elternentwöhnung wollte er 10 Tage lang bei seiner Fee bleiben. Die Fee ist jetzt aber ansteckend krank geworden. Das ist nicht das Positive der Woche, die arme kleine Fee - aber so ist der Bub jetzt doch schon wieder zu Hause. Gut für die Eltern! Ich freu mich schon über jeden Tag, den wir ihn noch daheim haben!!
Gute Besserung, Fee!


Eine Patientin wollte wissen, wie lange ich schon in einem Labor arbeite. Nach kurzem Nachdenken bin ich auf 35 Jahre gekommen, so insgesamt. Mein erster Stich fand statt in 1989, ganz schön lange her. Daraufhin war die Patientin verblüfft und wollte nun mein Alter wissen. 53. Und jetzt kommt das Positive: Sie hat es mir nicht geglaubt! Sie war erfrischend ehrlich und meinte, mir fehlen die nötigen Falten für dieses Alter. Haha! Vielen Dank für die Blumen!


Gestern war ich mit dem Mann beim ebl Jubiläumsfest. Weil doch Tochter dort arbeitet und uns stolz dazu eingeladen hat. Außerdem find ich den ebl recht gut. Pünktlich bei Abfahrt fängt es an zu schütten und zu stürmen, als wir ankommen wurden in Panik die mühsam aufgebauten Stände wieder abgebaut, Mitarbeiter in hellgrünen ebl T-Shirts wuseln hektisch umeinander und Tochter schickt uns sofort ins große Zelt zum unterstellen. Das war voller nasser Menschen, die sich an Kaffee, Bier und Tellern mit biologisch einwandfreiem Essen klammern. Dort treffen wir auf den TOLO und die beiden TONA's. Immerhin gibt's Kaffee, nachdem der Strom wieder da war. Wir machen das Beste draus und begeben uns auf eine Führung. Durch das Schlachthaus! Himmel! Wie war's? Interessant und ein bisschen gruselig. Ich hab ne Menge gelernt, es gibt unheimliche, riesige Maschinen und Gerätschaften, einen begeisterten Metzger und blitzsaubere, sehr große, sehr kalte Räume. Ebl nimmt seine Aufgabe sehr ernst, einwandfreie und hochwertige Ware an den Mann zu bringen. Und an die Frau. 
Was mich etwas irritiert hat, waren die Familien, die mit ihren kleinen Kindern anwesend waren. Der Gedanke, seinem 2jährigen ein Schlachthaus zu zeigen, ist mir ungewohnt.
Ein interessanter Nachmittag, ein feines Bananenbrot und eine verdammt gute Currywurst!




5

Tochter feiert am Samstag, wenn die Besucher gegangen sind, mit ihren Kollegen eine Mitarbeiterparty und wird am nächsten Tag, also heute, nach Italien fahren. Eine Rundreise zur Toskana. Das muss wunderschön sein, ich freu mich sehr für sie! Rundreisen find ich sowieso klasse, mal zelten sie, mal gibt es ein Hotelzimmer. Und sehen werden sie viel, die Gegend  ist bestimmt herrlich! Ich war noch nie da, nur einmal mit dem Waldfeger in Rom. Rom war super! Aber das Drumherum um Rom, das ist mit Sicherheit eine Reise wert. Viel Spaß im Urlaub, fai buon viaggio, tesoro mio



Donnerstag, 4. Juli 2024

Retro Gschicht'n: Männerfrisuren

Ein verregneter Mittwoch Nachmittag. Ich hab mein Nickerchen gemacht und noch keine Lust, das Abendessen zu kochen.

Zeit fürs Mausloch!

Und Zeit für einen neuen Retro Gschicht'n Eintrag! Mir sind neulich ein paar Jugendliche aufgefallen, die sich vor unserer Praxis geballt und mächtig rumkrakeelt haben. Ich weiß, das muss sein. In dem Alter wird heftig gebalzt und sich aufgeplustert. Versteh ich voll.


Aber was ich nicht verstehe, sind die aktuellen Frisuren - vor allem die der Jungs. Was ist denn da los? Was ist das für ein seltsames, vogelnestartiges Gewuschel auf den Köpfen? Alle scheinen zum gleichen Friseur zu gehen, sie gleichen sich fast vollständig.
Der Nacken ist gründlich ausrasiert, so stark, dass da eigentlich gar keine Haare mehr übrig sind. Die tauchen erst am Oberkopf auf und verdichten sich massiv in Richtung Stirn.
Eine Art "Hikuvola" - hinten kurz vorne lang. Sieht lustig aus, aber warum tut man sich das an? Freiwillig? Oder hat da mal einer angefangen, ein Alpha Männchen, und danach greift der Gruppenzwang? 
Das kann doch nicht gewollt sein .. 

Aber dann erinnere ich mich an andere Zeiten. Es gab immer Frisurentrends, manche haben es übertrieben, aber auch das kennt man. 
Ich bin ein Kind der Siebziger. Damals gingen sämtliche Männerfrisuren grundsätzlich über den Kragenrand und über die Ohren. Bei Älteren gerne auch über die Backen, getarnt als Mega Koteletten. Den Kindern wurden die Haare von Mutti geschnitten und so sahen die dann auch aus. 



Als ich älter wurde, Anfang der 80er kam die ultimative Trendfrisur: der Vokuhila! Wenn man als Kerl Glück hatte, sah das gelegentlich ganz gut aus. Leider hat das manch einer übertrieben, das musste man dann aushalten. Die Haare waren immernoch lang, aber cooler. Vor allem die typische Rockerfrisur, die hatte es mir angetan! Je länger, desto besser! Wahrscheinlich wurde Mitte der 80er der Grundstein meiner Vorliebe für langhaarige Kerle gelegt. (Funfact: meinen Mann hab ich auch als langhaarigen Rocker kennengelernt!)

Was mir nie gefallen hat, sind Igelfrisuren. Die tauchten leider auch in den 80ern auf. Der einzige, dem ich diese Geschmacklosigkeit durchgehen ließ, war Limahl. Der durfte. Sogar als Poster im Mädchenzimmer. Aber sonst war der Anblick eine Herausforderung!
Allerdings mag ich noch heute lockere, halblange Männerhaare. Auch, wenn man die eingentlich nirgendwo mehr sieht. Aber wer weiß, es kommt ja alles wieder!
Allerdings die dauergewellte Mähne, Männermähne, die braucht's nicht unbedingt nochmal. Gut, wenn man ein Mitglied diverser Bands wie Bon Jovi, Europe oder Guns'n Roses war, ist es ok. Aber so im normalen Leben - och neee!



Später dann wurde es nicht unbedingt besser. Ich mag ja de 90er nicht so besonders, weder die Mode, noch die Musik und schon garnicht die Frisuren der Männer. Vor allem die der jungen Männer! Da war ich oft fassungslos und verdammt froh, dass es da noch vereinzelt hübsche langhaarige Exemplare gab. Aber trendmäßig, du lieber Himmel!



In den 2000ern kamen die Hipster um die Ecke. Mit mega gestylten, millimetergenauen Haarschnitten und Bärten. Barbershops schossen aus dem Boden und es wurde im Männerhaushalt gepflegt, was das Zeug hielt. Die lockeren Zotteln der 70er wurden nie mehr gesehen, jetzt wird mords Kohle für die Haarpflege ausgegeben. Manchem steht's, das sah richtg gut aus. Wobei ich doch eher Team Wikinger bin. Holzfällender Wikinger. Im Flanellhemd. Wild und so. (hhi)



Und heute, da laufen die Jungs mit pudelähnlichen Vogelnestern auf dem Kopf rum. Wieder mal ein seltsamer Trend. Ich frag mich, wie man sich zu so einem Topfschnitt entscheiden kann und das dann auch noch gut findet! Damit wärst du früher auf dem Schulhof verhauen worden. Heute ist das mega nice, digga!
Der Rest der Männlichkeit, der heute durch die Gegend läuft, trägt das Haupthaar kurz, kürzer am kürzesten. Ausrasierte Nacken, ausrasierte Ohren, ausrasiertes Alles. Schau dir mal die Nationalspieler an, sehen alle gleich aus.
Ehrlich, Frisurentechnisch lieber ein Toni Schuhmacher 1990 als ein Joshua Kimmich  2024. Das sag ich jetzt einfach so. 



Da kann man gespannt sein, was noch kommen mag. Oder was sich wiederholt! Vielleicht doch eine Paul Breitner Matte? Oder ein Backenbart? Oder am Ende eine Teddy Tolle?
Spannend!






Montag, 1. Juli 2024

T.I.L. - mein Tag in Liedern, Teil 2

Es wird Zeit. 

Joni von joni-bloggt findet das auch. (danke übrigens für so ne liebe Aufforderung) 

Und deswegen gibt es mein zweites T.I.L. - mein Tag in Liedern. Als Pendant zum weit verbreiteten W.I.B., dem Wochenende in Bildern


Heute ist Sonntag. Ein ruhiger, erholsamer, gottseidank etwas kühlerer Sonntag. Zu meiner großen Freude schlafe ich recht gut, als ich gegen 6 mal aufwache, mach ich die Fenster weit auf und genieße es, mich IN die Decke einkuscheln zu können, kühle Luft weht in mein Schlafzimmer. Herrlich, a Traum! 



Um zehn steh ich auf und hol mir Kaffee. Jeder weiß, dass man mich nicht ansprechen sollte, bevor ich meinen Kaffee getrunken hab! Und weil Sonntag ist, bestimmt das Sonntagsmärchen das Programm, damit haben sich meine Männer bereits abgefunden, sie haben keine Chance. Der Mann richtet das Frühstück her und der Bub kommt verschlafen runtergetapst. Jetzt gibt's Brötchen, Ei und "Das Wasser des Lebens"




Mitten im Märchen ergreifen alle beide die Flucht, ich bin allein im Wohnzimmer. Was ich gar nicht so schlecht finde. Ich bin entspannt, schau dem Prinzen zu, wie er die drei Aufgaben löst und leg mich direkt nochmal aufs Sofa. 

Gegen halb zwei ist die Döserei zu Ende. Ich verzieh mich ins Bad zu einer ausgedehnten Sabine Pflegerei. Ich hab ein neues Shampoo, das voll gut riecht und ich dreh das Radio auf.



Frisch gewaschen und geföhnt überlege ich, was ich jetzt tun könnte. Normalerweise bin ich Sonntags um diese Zeit bei Oma im Wohnstift, aber dieses mal erst morgen. Ein Sonntag zu meiner Verfügung also. 
Ich kruschel und rumore ein bisschen im Schlafzimmer herum, beziehe mein Bett neu, räume ein bisschen auf. Dann gibt's ein kleines Lesepäuschen. Hach ist das herrlich entspannt! 
Der Bub hat sich in seine Höhle verkrochen und übt für die nächste Bandprobe, E-Gitarre und Keyboard. Der Mann sitzt im Männerkeller und .. tut irgendwas. Wahrscheinlich Sportberichte gucken. Und ich ziehe um ins Wohnzimmer und bügel den Haufen Wäsche weg, der so lange schon hier herumliegt und mich anklagend anschaut. Auf Netflix läuft "Toast", und ich find den Film gut.



Der Himmel hat sich zugezogen und es fängt an zu regnen. Ich find das ok, vor allem nach der Affenhitze gestern. Wäre es heute schön gewesen, hätte in unserem Garten ein Familienkaffee stattgefunden, um den Geburtstag vom Mann mit den Großeltern zu feiern. Wär auch schön gewesen, allerdings hätte ich dann gestern den Tag in der Küche verbracht und Kuchen gebacken. Apfelkuchen. Fein, aber arbeitsintensiv. Jetzt wurde es verschoben, im Garten sitzt man am besten bei blauem Himmel!



Ich bin wieder ein bisschen fleißig und räume alle möglichen Sachen hin und her, rauf und runter. Scheinbar hab ich einen kleinen Energieschub. Woher der kommt, keine Ahnung! 
Der Bub kommt runter und fängt an, das Abendessen zu kochen. Er macht Spaghetti mit Hähnchen, Gemüse und Sojasoße. Er ist ein Spaghetti-Meister und ich freu mich immer, wenn ich nicht kochen muss. Bei der Arbeit hört der Bub gern laut Musik, ich mag das!


Dieser schöne, entspannte Sonntag klingt auch schön und entspannt aus. Während sich der Mann mit dem aktuellen Fußballspiel wieder in seine Männerhöhle verzieht, schauen der Bub und ich das "Damengambit". Ich mag die Serie sehr, Anya Taylor-Joy ist eine bildschöne Frau! 
Die blaue Stunde bricht an - nicht mehr Tag, noch nicht ganz Nacht. Meine Lieblingszeit! Und das nutze ich und geh ein bisschen spazieren. Abendspaziergänge sind klasse, vor allem, wenn einem niemand begegnet. Ich streune gern durch meine Siedlung, wenn niemand unterwegs ist!



In Windeseile ist der Sonntag vorbei und so langsam werde ich mich ins Bett verziehen. Es regnet ein bisschen, es ist kühl, mein Buch hat nur noch ein paar Seiten. Beste Voraussetzungen für einen Einstieg in eine schöne Nacht!   





Samstag, 29. Juni 2024

Extra für alle - das High Five am Sonntag

Freut euch und frohlocket: ein neues High Five am Sonntag beginnt!

(Platz für Jubel und Fanfaren)

.

.

.

So. Dann leg ich gleich los, ohne großes Gebabbel. Viel Spaß!

eine permanente Blogparade
zum mitmachen, lesen und freuen

Ich versuche wie jeden Sonntag,
fünf positive Momente aus der vergangenen Woche heraus zu filtern.



1. Ich habe überlebt! Der heiße Samstag ist vorbei und ich bin noch da! Das freut mich sehr


2. Vor ein paar Jahren hab ich aus Verzweiflung einen Kühlwürfel gekauft und ihn in mein Labor gestellt. Der Chef hat es verboten, aus - Gründen. Er meinte, da kann ja jeder kommen. So ein Schätzchen! Er muss ja nicht in einem fensterlosen Kabuff bei 32 Grad arbeiten. Also leide ich weiterhin in meinem privaten Backofen, der erlaubte Ventilator hat das Klima auch nur von Ober/Unterhitze auf Umluft umgestellt.
Aber jetzt wurde die Praxis verkauft, und die neue Verwaltungsfee hat zielgenau festgestellt, dass mein Arbeitsplatz doch reichlich warm ist - und mir einen offiziellen Kühlwürfel versprochen! Auf Kosten des Arbeitgebers! Bingo!


3. Ein Gehaltszuschlag, der für alle angekündigt war, wurde nur an einzelne Kollegen ausbezahlt. Der Rest von uns, der leer ausging, hat sich dezent beschwert und um Stellungnahme gebeten. Wir haben ein mutiges Fax losgeschickt, woraufhin die VIP's der Verwaltung am nächsten Tag vor uns standen und ins Büro gebeten haben. 
Was haben wir getan? Alle drei Kollegen auf dem Weg zum Schafott.
Im Gespräch wurden Missstände und Fehlentscheidungen besprochen, auch ich hab uns verteidigt, sachlich und mit zittriger Stimme. Und siehe da, wir werden nun doch ausbezahlt! Der Sieg ist unser!

4. Der Mann hatte Geburtstag und hat seine Kinder, die Lover der Kinder und seine eigene Loverin (haha) zum Essen eingeladen. In einen Biergarten an der Stadtmauer, dessen Existenz mir zwar bewusst war, aber den Weg zum Eingang ich nie gefunden hab. Durch das Gewölbe der Stadtmauer hindurch, wie durch einen Geheimgang, eine Passantin hat uns geholfen. Ist ja nicht so, dass ich seit 50 Jahren in meiner Stadt wohne. 


5. Der Abend war sehr schön! Ich hatte herrliche Semmelknödel in einer phantastischen Sherry-Rahm-Pilz-Soße! Ich steh voll auf Rahmschwammerl und Semmelknödel! Der Mann bekam ein XXL Schnitzel, die Kinder Piroggen, Fleischpflanzerl und Salat. 
Beschenkt wurde das Geburtstagskind mit einem neuen Fahrradsattel nebst Radtour mit Tochter, einer tollen Taschenlampe, der 1. Staffel "Misfits" und einem Lederholster für seine vielen Brillen. Und einem "hadden t" auf einer Glückwunschkarte. 
Jeder, wirklich jeder Franke kann ein "haddes t" verdammt gut gebrauchen! 



Ich wünsche allen einen schönen, entspannten Sonntag!







Donnerstag, 27. Juni 2024

Darm ohne Charme

Darf man in einem öffentlichen Blog was über den Darm schreiben?

Nach reiflicher Überlegung während 30 intensiver Sekunden bin ich zu dem Schluss gekommen: 

Ja, man darf.

Es gibt ja zum Glück für alle die Möglichkeit, weg zu lesen.

Ich will also unbedingt was über die rasante Beziehung zwischen mir und meinem Darm erzählen. Keine Angst, ich werde nicht ins Detail gehen.


Glück gehabt


Früher war alles gut. Meine Verdauung machte keinerlei Probleme und ich mir keine Sorgen. Dann kam die Diagnose Diabetes und die Megadiät wurde gezündet. Dazu steckte mir eine Kollegin die ultimative Geheimwaffe zu: Die Abnehmspritze!
Und weil ich damit so gut in Fahrt kam, hab ich es übertrieben. Mein Darm war entsetzt und verfiel in Panik. Mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen.
Die Galle hat Alarm geschlagen und vor lauter Empörung einen Haufen Steine losgeschickt. Die trieben mich ins Krankenhaus, die rebellische Galle wurde entfernt und was blieb, waren schlimme, richtig schlimme "Darmbeschwerden". 
Seitdem ist unser Verhältnis eher gespannt. Es ist mittlerweile schon etwas besser geworden, aber so ganz verstehen wir uns immernoch nicht.
Er wird sauer, wenn ich Brot oder Brötchen esse. Oder wenn ich Stress habe. Oder wenn es draußen heiß und schwül ist, so wie grade.
Die Kombination Käsebrot in der Mittagspause an einem langen Arbeitstag im Sommer ist also eine ganz schlechte Idee.

Krönend kommt hinzu, dass ich mittlerweile echte Schlafprobleme hab. Woher auch immer das kommt, ich bin hundemüde, kann aber nicht schlafen. Nicht ums verrecken!

Gestern Nacht liege ich im Bett, hab Bauchweh, was sich auf sehr unangenehme Weise äußert - weshalb ich ziemlich froh bin, grade allein zu sein. 
Es ist schon fast halb drei und ich schmeiß mich von einer Seite auf die andere. Mir ist heiß. Ich bin nervös. So spät schon! Ich mach mir ein Ambiente auf youtube an. Zugfahrgeräusche. Ich versuche mir vorzustellen in einem alten Zugabteil zu sitzen und die Landschaft zieht an mir vorbei. Ich seh im Geiste Felder und Wiesen und Dörfer mit Kirchtürmen .. und hab dauernd das Gefühl, irgenwas krabbelt an mir. Dann juckt der Mückenstich wieder. Ich bin richtig hibbelig.
3:20 Uhr. Ich trink was, schüttel mein Bett auf, pupse durch das ganze Zimmer. Danke, dass keiner da ist!! Mein Bauch fühlt sich an wie aufgeblasen und ich hab keine Ahnung, warum. Schlafzimmer - Bad, Bad - Schlafzimmer. Und von vorn.
Ich mach ein anderes Ambiente an. Bachgeplätscher. Draußen wird es langsam hell. Das Geplätscher nervt mich und ich schalte das Handy aus. Vögel zwitschern schon.
Um halb fünf schau ich zum letzten mal auf die Uhr. Bis der Wecker um 6 Uhr klingelt. 
Die Arbeit ruft, und zwar laut und penetrant.
Mir ist schlecht. Und schwindelig. So, wie man sich halt fühlt nach einer guten Stunde Schlaf. Und da hab ich auch noch geträumt, dass der Mann mir meine Kaffeemaschine entsorgt hat!!
Mein Darm ist wütend, glaub ich. Manchmal kommt mir der Verdacht, dass es vielleicht ein Reizdarm ist - aber so wie der drauf ist, ist es wohl eher ein Wutdarm. Meine Güte.
Ich beglückwünsche jeden, der heute nicht in meiner Nähe sein muss. Ist nicht zum aushalten!
So peinlich!! Aber was kann ich tun? Ich nehm eine Tablette, die das Drama stoppen soll.
Auf dem Weg zur Arbeit überlege ich krampfhaft, wie ich das heute hinkriegen soll.
Völlig übernächtigt mit wehendem Darm. 
Herzlichen Glückwunsch!
In der Praxis nehm ich vorsichtshalber gleich nochmal eine Tablette und bitte den Lehrling, wenn sie mich verzweifelt ihren Namen rufen hört, doch schnell im Labor für mich einzuspringen. 
Ich bringe all die Selbstdisziplin auf, die noch übrig ist. Blöd beim Blutabnehmen in einem kleinen, fensterlosen Raum nah über den Patienten gebeugt. Das ist eine denkbar ungünstige Situation.
2x eile ich zur Toilette und hoffe so sehr, dass niemand gleichzeitig auf diese Idee kommt. Ich bin fix und alle.

Gegen halb elf wirken die Tabletten und mir geht's schlagartig besser, halleluja!

Was mach ich nur mit diesem Wüterich in meinem Bauch? Google sagt, Wärme, Ruhe, Bewegung und Leinsamen.
Wärme ist  gut, haha, ich schwitze den ganzen Tag weil es so warm ist.
Ruhe - hätte ich gern. Da wär ich voll dafür! Aber mein Chef nicht. Verzwickt!
Bewegung hab ich genug, während der Arbeitszeit renn ich dauernd umher
Leinsamen ... merkste selber.

Jetzt ist Abend. Der Bauch und ich haben uns beruhigt, selbst das Regenwasser im Keller konnte mich nicht aus der Bahn werfen. Ich hab harmlosen Salat gegessen, nachher mach ich einen Spaziergang ( Bewegung!) und wenn ich ins Bett geh, werf ich eine Knock-out-Tablette ein, morgen muss ich funktionieren. Dann hab ich vor, komaartig einzuschlafen.
Hoffentlich ist mein Wutdarm einverstanden mit diesem Plan.

Danke fürs Lesen, das war bestimmt nicht leicht!
Zur Belohnung gibt's ein süßes Bild






Cute Rat