Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Mittwoch, 4. Dezember 2024

Paradise City

 Nicht selten hat man eine super Idee, verschenkt diese zum Geburtstag oder zu Weihnachten und wartet, bis man die Idee einlösen soll. Meist sind das Gutscheine für irgendwas aufregendes. Die Tochter hab ich schon Quadfahren geschickt, es gab Städtereisen, Ausflüge und alles Mögliche. 
Der Bub hat von mir einen Ausflug nach Treppendorf bekommen. Davon ausgehend, dass jetzt nicht jeder ein Kenner der Metropole Treppendorf ist - dort steht das Thomann-Imperium! Uuuh!
Der Thomann ist ein Konzern, der Musikzeug vertreibt. Vor 100 Jahren sagte man "Musikalienhandlung". In riesig! Wurde von einigen empfohlen UND hat das Andreas-Güte-Sigel "super" !
Der Bub braucht einen neuen Verstärker für die E-Gitarre. Das ist aus zwei Gründen wichtig:
1. Der alte Verstärker ist ein Witz
2. Der Bub spielt in einer Band und will irgendwann auch mal auftreten
Also - auf zu Thomann!

Am Montag haben wir beide frei und fahren los. Treppendorf liegt irgendwo in der Gegend von Bamberg, ca 1 Stunde Autofahrt. Die Baustelle, die sich über die gesamte Autobahnstrecke zieht, gönnt uns sogar noch ein bisschen längere Fahrt. Dankeschön.
Zwischen Autobahn und Endziel allerdings hab ich eine Rennstrecke vor mir, wild geschwungene, einspurige Landstraße. Oder eher gut ausgebauter Feldweg. Ideal für Motorradfahrer - und für mich! 
Sie haben Ihr Ziel erreicht, das Ziel liegt rechts. Wir parken und sehen nur riesige Lager und Vertriebshallen. Und ein kreisrundes, verglastes Gebäude, in dem Leute sitzen und essen.
Ein winzig kleines Schildchen weist den Weg zum Verkauf. Steil den Dorfweg bergab, an Weiden und Holzzäunen entlang. Hier ist der Hund begraben! 
Da sehen wir nach 100m ein Häuschen, bemalt, klein. Wir sind etwas verunsichert, da passen doch höchstens 3 Klaviere rein - ohne Leute!
Der Eingang, der von einer dekorativen Baustelle umrahmt wird, zeigt uns, dass wir richtig sind. Es steht Thomann drauf und eine große Gitarre hängt über dem Vordach. Na dann ..

Wir treten ein - und sind baff! Kennst du Harry Potter? Das Zelt auf dem Quidditch-Gelände? Von außen miniwinzigklein - von innen Hallen!! Wir überlegen, dass hier eine klare Form von Ausdehnungszauber vorliegt. Anders können wir uns das nicht erklären!
Mehrere Treppenhäuser führen zu mehreren Verkaufsräumen: Klaviere (etwas mehr als 3), Flügel, Blasinstrumente, Gitarren. Die Halle mit den Gitarren ist gigantisch! 
Wir sind beeindruckt. Wie das technisch möglich ist, bleibt das Geheimnis von Thomann!

Gitarren überall! Die ganze Wand, die Treppe, der Balkon, überall! Ich bin umringt von Gitarren in jeder Farbe, Größe und Form! Irre!!
Der Bub lässt seine mitgebrachte Klampfe neu besaiten und wir treten in einen separaten Raum ein, der ganz viele Verstärker ausstellt. Mit einer Leihgitarre probiert der Bub herum. Dreht Knöpfe, schiebt Schieber, verzerrt, schraubt und testet jeden Klang aus. 
Ich setz mich auf den Hocker und beobachte. Dass wir 2 Stunden in dem Kabuff verbringen merken wir garnicht. Schließlich fällt die Wahl auf ein Gerät von Fender und der Bub ist glücklich! 
Der freundliche Verkäufer macht die Sache klar, verweist uns auf die Abholstation und schickt uns in die runde, verglaste Kantine.
Tortellini mit Nussbutter und Hardrock! Uns geht's prima! Ich bin zwar einen Haufen Kohle los, aber das Geschenk ist endlich eingelöst! 
Stolz schleppt der Bub seine Beute zum Auto. Jetzt kann er auf den ersten Auftritt hinarbeiten!
Und ehrlich - er sieht verdammt gut aus, wie er da so steht mit seinen langen Haaren, dem Bart und der E-Gitarre um, das macht schon was her - Mama platzt vor Stolz!














Montag, 1. Juli 2024

T.I.L. - mein Tag in Liedern, Teil 2

Es wird Zeit. 

Joni von joni-bloggt findet das auch. (danke übrigens für so ne liebe Aufforderung) 

Und deswegen gibt es mein zweites T.I.L. - mein Tag in Liedern. Als Pendant zum weit verbreiteten W.I.B., dem Wochenende in Bildern


Heute ist Sonntag. Ein ruhiger, erholsamer, gottseidank etwas kühlerer Sonntag. Zu meiner großen Freude schlafe ich recht gut, als ich gegen 6 mal aufwache, mach ich die Fenster weit auf und genieße es, mich IN die Decke einkuscheln zu können, kühle Luft weht in mein Schlafzimmer. Herrlich, a Traum! 



Um zehn steh ich auf und hol mir Kaffee. Jeder weiß, dass man mich nicht ansprechen sollte, bevor ich meinen Kaffee getrunken hab! Und weil Sonntag ist, bestimmt das Sonntagsmärchen das Programm, damit haben sich meine Männer bereits abgefunden, sie haben keine Chance. Der Mann richtet das Frühstück her und der Bub kommt verschlafen runtergetapst. Jetzt gibt's Brötchen, Ei und "Das Wasser des Lebens"




Mitten im Märchen ergreifen alle beide die Flucht, ich bin allein im Wohnzimmer. Was ich gar nicht so schlecht finde. Ich bin entspannt, schau dem Prinzen zu, wie er die drei Aufgaben löst und leg mich direkt nochmal aufs Sofa. 

Gegen halb zwei ist die Döserei zu Ende. Ich verzieh mich ins Bad zu einer ausgedehnten Sabine Pflegerei. Ich hab ein neues Shampoo, das voll gut riecht und ich dreh das Radio auf.



Frisch gewaschen und geföhnt überlege ich, was ich jetzt tun könnte. Normalerweise bin ich Sonntags um diese Zeit bei Oma im Wohnstift, aber dieses mal erst morgen. Ein Sonntag zu meiner Verfügung also. 
Ich kruschel und rumore ein bisschen im Schlafzimmer herum, beziehe mein Bett neu, räume ein bisschen auf. Dann gibt's ein kleines Lesepäuschen. Hach ist das herrlich entspannt! 
Der Bub hat sich in seine Höhle verkrochen und übt für die nächste Bandprobe, E-Gitarre und Keyboard. Der Mann sitzt im Männerkeller und .. tut irgendwas. Wahrscheinlich Sportberichte gucken. Und ich ziehe um ins Wohnzimmer und bügel den Haufen Wäsche weg, der so lange schon hier herumliegt und mich anklagend anschaut. Auf Netflix läuft "Toast", und ich find den Film gut.



Der Himmel hat sich zugezogen und es fängt an zu regnen. Ich find das ok, vor allem nach der Affenhitze gestern. Wäre es heute schön gewesen, hätte in unserem Garten ein Familienkaffee stattgefunden, um den Geburtstag vom Mann mit den Großeltern zu feiern. Wär auch schön gewesen, allerdings hätte ich dann gestern den Tag in der Küche verbracht und Kuchen gebacken. Apfelkuchen. Fein, aber arbeitsintensiv. Jetzt wurde es verschoben, im Garten sitzt man am besten bei blauem Himmel!



Ich bin wieder ein bisschen fleißig und räume alle möglichen Sachen hin und her, rauf und runter. Scheinbar hab ich einen kleinen Energieschub. Woher der kommt, keine Ahnung! 
Der Bub kommt runter und fängt an, das Abendessen zu kochen. Er macht Spaghetti mit Hähnchen, Gemüse und Sojasoße. Er ist ein Spaghetti-Meister und ich freu mich immer, wenn ich nicht kochen muss. Bei der Arbeit hört der Bub gern laut Musik, ich mag das!


Dieser schöne, entspannte Sonntag klingt auch schön und entspannt aus. Während sich der Mann mit dem aktuellen Fußballspiel wieder in seine Männerhöhle verzieht, schauen der Bub und ich das "Damengambit". Ich mag die Serie sehr, Anya Taylor-Joy ist eine bildschöne Frau! 
Die blaue Stunde bricht an - nicht mehr Tag, noch nicht ganz Nacht. Meine Lieblingszeit! Und das nutze ich und geh ein bisschen spazieren. Abendspaziergänge sind klasse, vor allem, wenn einem niemand begegnet. Ich streune gern durch meine Siedlung, wenn niemand unterwegs ist!



In Windeseile ist der Sonntag vorbei und so langsam werde ich mich ins Bett verziehen. Es regnet ein bisschen, es ist kühl, mein Buch hat nur noch ein paar Seiten. Beste Voraussetzungen für einen Einstieg in eine schöne Nacht!   





Mittwoch, 6. März 2024

#Blogparade: Wo ich mich zu Hause fühle

 Irgendwas möchte ich heute schreiben. Ich hab einen freien Nachmittag und dieser will genutzt werden. Die "Neuer Beitrag" Seite im Mausloch starrt mich seit einer halben Stunde erwartungsvoll an und ich starre zurück. Wie so oft bleiben die phantastischen Ideen aus. Also daddel ich im Internet umeinander und räume ein bisschen meine mails auf. Da stoße ich auf einen Kommentar von Edith Leistner auf den Mega Blogbeitrag vom Januar im Mausloch. Sie lädt mich zu ihrer Blogparade ein. Ganz persönlich, also das find ich ja voll nett! Da muss ich mitmachen, wenn einem schon mal ein Thema auf dem Silbertablett serviert wird.

Die Blogparade heißt Wo ich mich zu Hause fühle
eine Aktion von Edith Leistner




Der erste Gedanke, der mich bei diesem Thema trifft, ist der Gedanke an mein eigenes Zuhause. Logisch. Hier wohn ich, hier bin ich daheim! Ich liebe meinen Platz auf dem Sofa: hier vor mir liegt mein undefinierbares Strickzeug, da steht mein heißgeliebter Eistee (zuckerfrei natürlich), da ist die Fernbedienung, der Fernseher und mein Handy. Alles greifbar, alles meins! Hier will ich sein! Ich freu mich auf jede Mittagspause, weil ich heim fahre. Und auf jeden Feierabend, wenn ich mein Praxisshirt gegen den gemütlichen, hässlich braunen Strickpulli austausche. So, geschafft, jetzt beginnt die Premium-Zeit!
Der Mann hat unser Wohnzimmer renoviert, neu tapeziert, neuer Boden, neue Möbel. Statt im popligen blau-orange strahlt das Zimmer jetzt in einem eleganten grau-lindgrün. Ich hab hier Lotta, mein Kuschelschwein für gruselige Filmszenen und freien Blick auf alle und jeden. Bassd!

Trotzdem gibt es noch andere Welten, in denen ich mich zu Hause fühle. Ich bin ja nicht nur ein Harmonie-Hörnchen, wie meine liebe Waldfeger so treffend bemerkt hat, sondern auch ein "Damals-Junkie"! Ich häng mental ziemlich gern in der Vergangenheit rum, mag Bilder meiner Stadt von damals, all die wunderschönen Gebäude und autofreien Straßen. Im Museum fühl ich mich so richtig wohl, lasse alte Gemälde, Kleider oder Musikinstrumente auf mich wirken, denke mir Geschichten aus. Im Freilichtmuseum Bad Windsheim stehen originalgetreue Bauernhäuser, im Industriemuseum alte Motorräder, Kaufläden, Waschmaschinen und Wohnstuben. Ich liebe das, in Vergangenes einzutauchen. Da schwärm ich dann gerne mal und geh anderen damit auf die Nerven. Haha!
Meine Musik ist natürlich auch von gestern. Ich bin ein Kind der 80er, echter Madonna-, Die Ärzte- oder Cat Stevens-Fan! Ich krieg einfach nicht genug davon, die Musik ist so genial! Ein bisschen gruselig ist es allerdings, die Lieder deiner Jugend, bei denen du in den Rockschuppen ausgeflippt bist, auf einmal im Oldieradio zu hören!
Oldies gehören seit über 30 Jahren zu meinem Leben, beginnend in den 20ern mit Schlagern von den Comedian Harmonists über die Ikonen der 30er und 40er, wie The Andrew Sisters und Sam Cooke. Die wilden 50er und 60er songs, die hatte ich schon in meinem walkman und im VW Käfer! Rock'n'Roll, Baby!! Die Schätze aus den 70ern kann ich hemmungslos mitsingen und die 80er sind meine Lieblinge, ohne Frage.
In den 90ern wurde mir die Illusion geraubt, mit Beginn der Acid House Welle ging's bergab und ich bin ausgestiegen. Nur noch die Rock songs fand ich gut. 
Wenn ich die alten Lieder höre, blühe ich auf. Da fühl ich mich wohl, da gehör ich hin! 
Ich denke an vermeintlich gute Zeiten, an unbeschwerte Kindheit, an fröhliche Kneipen und Disconächte. Ja-haa ich weiß durchaus, dass auch damals nicht alles rosa war, bei weitem nicht. Aber meine Traumwelten, die ich mir zurecht geschneidert hab, wenn ich Musik höre, die sind herrlich! 
Und da fühl ich mich absolut zu Hause!




Cute Rat