Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Donnerstag, 19. Juni 2025

das schändlich verspätete 12 von 12 im Juni

So. Von meinem Höhenflug bin ich weitgehenst gelandet und meine Gedanken kreisen nicht mehr nur um die Hochzeit meiner Tochter - jetzt kann ich wieder klar denken (was gut ist, ich arbeite die Woche) und so kann ich auch endlich, mit fast unverzeihlicher Verspätung

die 12 von 12 im Juni schreiben!

Eine Mitmachaktion 
von Caro auf draussen nur kännchen


Der 12.06. war ein normaler Arbeitstag. Nix aufregendes. Trotzdem will ich unbedingt drüber schreiben und Fotos veröffentlichen!

Viel Spaß dabei


Ich verlasse das Haus - viel zu früh für meinen Geschmack



In der Praxis suche ich Fotomotive, die ich noch nicht in irgendeinem 12 von 12 verbraten hab. Jetzt wird es künstlerisch!

jeder hat seine Tasse

Fingerlinge

1 Auge zuhalten!

Spritzen

die Zentrifuge, die bald ihren Geist aufgibt

Mundstücke für die Lungenfunktion

für den Bauchumfang (da freut sich jeder)

für eine saubere Toilette

Preisermittlung für Blutwerte



Mittags gab es einen braven Salat. Ich mag meine Mittagspause! Am liebsten alleine, da gibt es eine Kleinigkeit zu essen, ein Sofa und Unsere kleine Farm. Immer wieder, die Serie läuft ja schon seit gefühlten Jahrzehnten!



Abends wollte ich das Hochzeitsgeschenk vorbereiten. Ich hab einen Packen Spielgeld besorgt und eingerollt. Die echte Kohle gab es später - direkt in die Hand. Aber das Bild ist hübsch - und einzigartig!


Später am Abend wurde noch ein Kuchen gebacken, dann fall ich todmüde ins Bett.





Mittwoch, 18. Juni 2025

Hochzeit im Mausloch - die zweite

Wir waren super aufgeregt! Seit Monaten plante meine Tochter ihren großen Tag - 

ihre Hochzeit!

Für mich klingt das immer noch surreal, als wenn sie Hochzeit spielen wollte. Aber ich muss die Wahrheit akzeptieren, sie ist definitiv kein kleines Mädchen mehr. Obwohl sie es für mich immer bleiben wird, da kannste nix machen!
Sie plant und organisiert und überlegt und gestaltet und macht und tut. Und auf einmal ist es nicht mehr "in ein paar Monaten" sondern "jetzt" ! Die Nerven liegen blank. Tausend Dinge müssen erledigt werden, an unzählige Kleinigkeiten muss man denken, die Deko, die Blumen, die Platzkarten, was altes, was neues, was blaues, was geborgtes.

Am Abend vor dem großen Tag kommt sie zu uns nach Hause. Sie wird hier übernachten und ihren Bräutigam erst vor der Trauung sehen, ganz klassisch. Ich hol sie ab, sie ist ein Nervenbündel, zittert und ist kurz vor einem Kollaps. Und trotzdem voller Vorfreude.
Wir versuchen, sie zu beruhigen, sie abzulenken, gehen mit ihr in den Biergarten und geben ihr ein bodenständiges Schnitzel zu essen. Alles wird gut werden, alles wird sich fügen.
Bis spät in die Nacht rumort sie noch in ihrem Zimmer herum. Als es höchste Zeit zum schlafen ist, schreibt sie noch die letzten liebevollen Botschaften an ihre Gäste - jeder Gast kriegt eine kleine Karte mit einem lieben, persönlichen Spruch.

Da steht sie, ziemlich aufgelöst, mit einem Zopf so wie früher in ihrem Kinderzimmer und wird die letzte Nacht vor der Hochzeit in ihrem alten Bett schlafen. Es ist wie Abschied nehmen von der Kindheit. Ich will das nicht und trotzdem freu ich mich - gleichzeitig!
Mein Mädchen!
Die Erschöpfung treibt sie doch ins Bett, viel zu spät. Hoffentlich kann sie schlafen. Es ist ein schönes Gefühl, sie bei uns zu Hause zu wissen. Ich lieg im Bett und sie schläft nebenan, das ist wunderbar!

Aber dann ist die Nacht vorbei, um sieben klingelt uns der Wecker in den aufregendsten Tag ihres Lebens! Meine Güte, das klingt ganz schön dramatisch. Ist es aber nicht, es ist unbeschreiblich! 
Wir trinken Kaffee in der Morgensonne im Garten. Dann fahr ich sie zum Friseur. Auf dem Rückweg hol ich Brötchen, hab das Fenster offen und höre laut "I do I do I do" von ABBA. Ich bin hellwach und hibbelig!
Als sie mit ihrer Trauzeugin zurück kommt, strahlt sie! Und die Haare sind wunderschön gemacht! Die Trauzeugin ist ihre Freundin aus Schulzeiten, sie ist bereits verheiratet, hat einen 3jährigen zu Hause und ihr Baby im Tragetuch umgeschnallt. Der Kleine ist grade mal 4 Wochen alt und zuckersüß! Dieses Baby erdet uns ein wenig.
Der Mann kommt mit der Oma zu uns und es gibt Frühstück. Dann geht's los! Während die Oma und das Baby sich anfreunden, macht sich Tochter zurecht. Ich helfe ihr in ihr wunderschönes Brautkleid. Vor lauter Aufregung und Stress hat sie ein paar Kilo abgenommen, das Kleid geht viel leichter zu als letzte Woche bei der Anprobe. Noch der Gürtel, noch der Schleier, noch die Perlen.
Und dann steht mein Baby ihn ihrem Kinderzimmer im Brautkleid und sieht aus wie aus dem Märchen! Wunderschön!!
Der große Moment kommt, sie betritt das Wohnzimmer und Papa und Oma sehen sie zum ersten mal als Braut. Wow !!!!
Ich kann nur ahnen, was der Papa grade fühlt! Tochter & Papa, das ist eine ganz besondere Verbindung! Oma ist begeistert und segnet das Outfit komplett und freudig ab! Genauso wie den Mann, der in seinem neuen Anzug zum anbeißen aussieht! Der Anzug ist dunkelblau, das Hemd weiß und sehr, sehr edel. Toller Anblick!




Los geht's! Waldfeger und ich haben das Auto am Abend zuvor mit Schleifen geschmückt. Wir sehen alle super aus, sogar das Auto! Die Trauzeugin trägt ein langes, lila-graues Kleid, der kleine einen Strampelanzug mit aufgenähter Fliege. Ist der niedlich!!
Ich sitze hinten im Auto neben Tochter und halte ihre Hand. Sie zittert immer noch, jetzt wird's ernst, jetzt ist es soweit! 
Eigentlich ist es unbegreiflich, unfassbar. Wir fahren grade zum Standesamt! Waaaaaah!!!!
Das passiert wirklich, das ist real!

Vor dem Tucherschloss stehen schon etliche Gäste, alle schick mit Anzug und Kleid. Ich kenne die Eltern vom TOLO, der jetzt übrigens nicht mehr TOLO (TOchters LOver) heißen wird, sodern Looli (Love of life) . 
Ich find das lustiger als SchwiSo oder EhMa oder TOMA. Looli ist auch noch besser als LideLe (Liebe des Lebens). Gell?!
(Vorschläge werden gerne entgegengenommen) 

Außer den Eltern von Looli und meiner Familie kenn ich niemand. Looli hat eine große Verwandtschaft, während wir nur ein eher überschaubares Grüppchen sind.
Das Brautpaar gestaltet einen Moment, der first sight heißt. Nachdem beide nicht wissen, wie der andere im Hochzeitsgewand aussieht, bleibt Tochter erstmal im Auto sitzen und Looli steht mit dem Rücken zu ihr. Dann steigt sie aus, stellt sich hinter ihn und legt ihm die Hand auf die Schulter. Die Fotografin knipst wie wild. Er dreht sich um und sieht seine Braut zum ersten mal. Tränen fließen! Was für ein zauberhafter Moment!!




Loolie sieht verboten gut aus. Er trägt einen hellen Anzug, eine Mischung aus weiß, beige und silber, mit Weste und Fliege. Sehr schick, sehr edel. Die beiden passen allein farblich super zusammen.
Dann betreten wir den Trausaal. Das Tucherschloss bietet eine tolle Kulisse, der Mann und ich haben auch dort geheiratet, vor knapp drei Jahren. Die Standesbeamtin erzählt und erzählt, sie ist sehr sympathisch, aber ich glaub, keiner kriegt so recht mit, was sie da alles erzählt. 
Und beide sagen Ja ich will zueinander.
Mama heult! Ich bin so ergriffen, mein Baby ist verheiratet! Sie hat einen neuen Namen und ist eine Ehefrau! Kann man das fassen?



Alle umarmen sich, alle freuen sich. Im Hof des Schlosses werden Fotos gemacht, alle wollen die beiden beglückwünschen und drücken. Loolis Mama ist genauso am weinen wie ich, der Bub ist total gerührt und Tochter überglücklich!
Grade hat sich das ganze Leben verändert, auf einen Schlag. Monatelang drauf hin gearbeitet und plötzlich ist sie verheiratet und steht neben ihrem Ehemann - beide strahlen um die Wette!
Es gibt ein Gruppenfoto unter strahlend blauem Himmel und Sonnenschein.

Wir fahren Oma nach Hause, für sie reicht die Aufregung für einen Tag. Dann holen wir das Geschenk, das bis dahin gekühlt zu Hause liegt. Eine Holztruhe, die personalisiert wurde mit den Namen der beiden und dem Hochzeitsdatum, darin sind ganz viele Schokoladenherzen und ein Haufen Kohle. 
Wir fahren zu fünft zur Feier, die in einem umgestalteten Gewächshaus stattfindet. Ich ahne, dass es ziemlich gewagt sein könnte, bei 33 Grad den Nachmittag in einem Glashaus zu verbringen. Egal, da musste durch! 



In diesem großen Glasbau stehen 8 große, runde Tische, es gibt eine Theke, mehrere Tische an der Seite und eine Tanzfläche. Alles ist sehr liebevoll geschmückt und verziert, die Farben sind weiß und grün. Sehr hübsch! Auch die Tischdeko, jeder hat seinen festen Platz, ich sitze mit meiner Familie zusammen. Auf dem weißen Tischtuch wurden weiße Rosen und Hortensien mit Eukalyptosranken arrangiert, eine Schwimmkerze und lauter kleine Lichter. Sie hat es wirklich schön gemacht! Tochter ist eben unheimlich kreativ!
Auf jedem der Tische stehen Kinderfotos von Tochter und Looli, als sie im selben Alter waren. Ich finde das ganz entzückend, zumal Tochter für mich nie wesentlich älter geworden ist.



Es gibt auch einen Garten, der an ein Feld grenzt. Da kann man im Schatten sitzen, spielen und entspannen. Alle wollen sich draußen mit dem Brautpaar fotografieren lassen. Auf einer Leinwand kann man sich verewigen, gute Wünsche an das Brautpaar verfassen oder die fun facts lesen, die Tochter erstellt hat. Witzig fand ich die Erwähnung, dass er mehr Schuhe besitzt als sie und dass sie sich mittlerweile wortlos verständigen können, da reichen Blicke oder Laute.
Eine Kerze erinnert an all die, die nicht mehr bei uns sind - nur im Herzen. Das ist eine sehr liebevolle Idee.



Zwischen zwei Gängen des Menüs sind wir dran! Der Mann und ich haben eine kleine Rede vorbereitet, weil wir sehr nervös sind, lesen wir das größtenteils ab. Vor einem Haufen Leute in ein Mikrofon zu reden gehört definitiv nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.
Aber ich nehm die Brille ab, da seh ich die Gesichter nicht sehr deutlich (schlau!) und spreche mit meiner Patientenstimme - laut und deutlich.
Wir machen das ganz gut, es gibt sogar kleine Lacher. 
Auf das Brautpaar! - Va doresc o casa de piatra! Applaus! Wuhuu!
So, Pflichtteil erfüllt. 
Alle schwitzen und wedeln sich Luft zu mit einem Fächer oder einem kleinen Ventilator, den Tocher auf alle Tische verteilt hat. Die Leute lachen, Kinder laufen durch die Menge und alle warten auf den ersten Tanz des frischgebackenen Ehepaars.
Schnell hat sich ein Kreis um die Tanzfläche gebildet, alle Augen sind auf Tochter und Looli gerichtet. Until I found you erklingt und die beiden tanzen ihren wunderschönen Hochzeitsanz. Sie haben viel geübt und das sieht man - es ist ein zauberhafter Anblick! Vor der Kulisse der untergehenden Sonne tanzen sie, total verliebt und glücklich. Ich bin so ergriffen, das ich vergesse zu filmen, zum Glück übernimmt das der Mann. Und schon wieder kommen die Tränen - ich freu mich so sehr für sie! 



Dann dürfen alle auf die Tanzfläche, man sieht nur lachende Gesichter, alle amüsieren sich richtig gut! Den zweiten großen Auftritt des Abends hat der Opa! Opa ist ein leidenschaftlicher Tänzer und bringt Stimmung in die Bude! Zu Mambo Nr 5 fegt er mit seiner Enkeltochter über die Bühne und alle applaudieren! Das streichelt das Opa-Ego, haha!

Das Kuchenbuffet ist eröffnet! Boah wat ist dat lecker! Mein Käsekuchen steht zwischen lauter feinen, selbstgebackenen Torten, die alle nicht lang überleben. Opa war mal Konditor, er hat die Hochzeitstorte gebacken - die beste Käsesahnetorte aller Zeiten!
Mein erstes Stück Torte in diesem Jahr, ich genieße das total!

Es wird etwas angenehmer, man kann wieder ohne Fächer atmen und dementsprechend voll ist die Tanzfläche. Die rumänische Verwandschaft dreht voll auf, die haben eine Energie, das ist beneidenswert! Der Bub und seine Fee können super tanzen, sogar Rock'n'Roll! Sieht gekonnt aus, es ist eine Freude, den beiden zuzusehen! Die Fee tanzt, wie es sich für eine Fee gehört, geschmeidig und anmutig. Sie hat es ja auch gut gelernt! Übrigens hat der Bub draußen zum ersten mal den Discofox geübt - nur damit er seine Schwester zum tanzen auffordern kann! Grade gelernt und schon wirbelt er über die Tanzfläche!

Nach und nach verabschieden sich die Gäste. Dass die Großeltern so lange durchgehalten haben, beeindruckt uns. Sind beide ü80, aber tanzen bis in die Nacht!
Gegen Mitternacht verabschieden auch wir uns. Ich bin platt! Noch einmal werden alle umarmt und geküsst, Tochter sieht erschöpft aber happy aus.
Dieser Tag ist echt gelungen, wir haben gezittert, waren aufgeregt, ergriffen, am heulen, am lachen, haben geschwitzt, feines Essen und Kuchen genossen, gespielt und getanzt. Und ganz oft umarmt! 
Und ich schau mein kleines Mädchen an, wie sie halt schon lange erwachsen ist und fröhlich von einem Gast zum anderen hüpft. So eine schöne Hochzeit hab ich mir immer für sie gewünscht!

Und jetzt ist sie verheiratet - ich muss es immer wieder wiederholen, weil ich es sonst nicht glauben kann. Sie sind jetzt schon in den Flitterwochen. Über Italien (Venedig!), Kroatien nach Rumänien. Dort wird mit der daheim gebliebenen Verwandschaft nochmal gefeiert und es gibt einen orthodoxen Segen für das Paar.

Alles Glück der ganzen Welt für dich, mein Schatz!






Sonntag, 15. Juni 2025

das glückliche High Five der Woche

 Guten Morgen! 

Also dieses High Five der Woche kommt etwas verspätet - und wird auch noch ziemlich knapp. Das liegt daran, dass ich noch ziemlich groggy von gestern bin. Ausführlich kommt später.

5 positive Momente
aus der vergangenen Woche herausgepickt

* Tochter ist glücklich! Glücklich verheiratet! Alles an ihr strahlt, das ist so wunderbar!

* Die Hochzeit gestern war wundervoll! Ich hab so geweint :)  Wunderschöne Trauung!

* Alle waren sehr ergriffen und fröhlich und voller Liebe für die beiden - alles gleichzeitig

* Ich bin jetzt eine Schwiegermutter

* Das war der schönste Hochzeitstanz aller Zeiten! Davon werd ich noch lange träumen


Mehr krieg ich jetzt grade nicht zusammen, ich schreibe natürlich später ausführlich über den großen Tag gestern. Im Moment bin ich noch am verarbeiten. Das war vielleicht was!!

Bis später!




Weitere High Fives der Woche:

Katja von katja-mittendrin.de

 

Mittwoch, 11. Juni 2025

Genagelt

In 3 Tagen heiratet meine Tochter! Wir befinden uns quasi im Endspurt! Für jeden Tag steht ein Eintrag im Kalender, was noch erledigt werden muss, was wir noch brauchen, was zu tun ist. Unser Auto, der Tuco, ist da fest eingeplant, Kuchen müssen hin und her gefahren werden, Omas und die Braut. Schließlich wird der Tuco am Samstag festlich geschmückt, zumindest für die Hinfahrt zum Standesamt.

Und genau jetzt hab ich mir einen Nagel in den Reifen gefahren! Herzlichen Glückwunsch.

Der Luftdruck vorne rechts war erheblich geringer als in den anderen Reifen, nach einem fachmännischen Blick aufs Profil hat der Mann den Übeltäter entdeckt - ein Nagel.
Fahren kann man schon, sollte man aber vielleicht nicht unbedingt. Ich pumpe den Reifen hoffnungsvoll immer wieder auf, hält aber nicht lang. Wir müssen was tun!

Heute nach der Arbeit werde ich direkt zum Reifen-Fritze fahren und mein Leid klagen. Hoffentlich gibt es eine Lösung, und zwar eine schnelle! Vielleicht kann man das Loch ja irgendwie versiegeln, so dass der Tuco für den großen Tag einsatzbereit ist. Oder der Reifen-Fritze hat zwei passende Ersatzteile herumliegen und schraubt mir die gleich dran .. die Hoffnung stirbt zuletzt.

Drück mir die Daumen!


5 Stunden später ...
(bitte mit französischem Akzent lesen)



Es ist vollbracht! Danke fürs Daumen drücken, der Tuco ist wieder heil und rollt fröhlich durch die Straßen!
Nach der Arbeit hab ich das Rad nochmal aufgepumpt und bin zum Reifen-Rudi gefahren. Dort hab ich mächtig das arme, kleine Mädchen rausgekehrt und erzählt, wie verzweifelt ich bin, weil wir doch das Auto am Samstag für die Hochzeit brauchen und jetzt sowas .. Drei freundliche Fachmänner haben sich das Desaster angeschaut und mir versprochen, den Schaden sofort zu reparieren. Ich bräuchte gar keine neuen Reifen, das ginge per "Vulkanisierung" total gut und dann wär ich die Sorge los. Was auch immer eine Vulkanisierung ist, bitte tut es und rettet die Hochzeit!
Drei Stunden Wartezeit, ich hätte auch bis Mitternacht gewartet! 
Während die drei von der Reifenstelle vor sich hin vulkanisieren, schau ich mich draußen um und entdecke einen dm. Und schon war ein Drittel der Wartezeit vorbei, haha! Dann hab ich mir im Café nebenan einen Kaffee geholt und im angrenzenden Supermarkt ein bisschen Lesestoff. "Man kann alles lassen, man muss es nur wollen" von Torsten Sträter.
Das Buch ist so lustig, da verging die Zeit sehr rasant, die Leute um mich herum haben mir amüsiert beim lachen zugesehen.
Pünktlich um dreiviertel fünf steh ich beim Reifen-Kalle auf der Matte, zahle 72 Euro und darf mit dem Tuco wieder heimfahren. Nachdem ich der Dame an der Kasse versichert habe, dass sie gerade eine Hochzeit gerettet hat und dem freundlichen Monteur grinsend zugewinkt hab, fahr ich erleichtert nach Hause.
Reifendruck: passt!

Hochzeit can come











Montag, 9. Juni 2025

Projekt 52 - Juni, die erste

 

52 Themen - 52 Wochen - 52 Fotos





Wir sind mit dem Projekt 52 im Juni angekommen und Sari hat uns ein paar neue Themen für den Monat präsentiert. Ich picke mir als erstes das Stichwort Haus aus der Liste. 




Da ich ein hingebungsvoller Tagträumer bin mit einer fast grenzenlosen Phantasie, hab ich mir schon oft vorgestellt, wie es wäre wenn .. ich in meinem absoluten Traumhaus wohnen würde.
Ich mag zwar mein Haus, es ist ein gutes Haus, auch wenn der Keller gern mit Regenwasser vollläuft und wir ganz viel Spaß damit haben. Ich wohne gern hier. Aber es ginge noch besser:
Mal abgesehen von der bösen Realität mit all ihren Hürden wie ausreichend Kohle, Möglichkeiten oder Verfügbarkeit träume ich mich gern in mein ganz privates Bullerbü. Falls es jemanden gibt, der Bullerbü nicht kennt, das ist eine Geschichte von Astrid Lindgren über eine 3-Häuser-Dorfgemeinschaft in Schweden in den 20er Jahren. Sehr idyllisch!.
Ich brauche nämlich auch drei Häuser, drei rote Häuser im schwedischen Stil, die alle drei an einer Ostseeküste stehen, eng nebeneinander.
Eins für meine liebe Waldfeger, eins für Oma und eins für uns - den Mann und mich.

Die drei Häuschen haben alle einen hübschen Garten mit Apfel- und Fliederbäumchen, in Waldfegers Garten steht eine Hollywood Schaukel mit Blick aufs Meer, in Omas Garten stehen zwei Strandkörbe und in meinem ein hübscher Pavillon mit gemütlichen Polstersitzen. Überall blühen Wildblumen und es gibt kleine Brunnen für die Vögel. 
Wir haben einen Schuppen für die Fahrräder und den Ranger, eine Wäscheleine und einen weißen Gartenzaun. Und eine Feuerstelle für abendliche Lagerfeuer und Grillfeste.

Die Einrichtung wäre im schwedischen Landhausstil, sehr gemütlich und alles andere als hochmodern, eher altmodisch. Die Küchen sind groß, mit großem Esstisch und viel Platz für alle. Oben in den Schlafzimmern gibt es Balkone voller Blumen und Pflanzen und gemütlichen Sitzecken. Auch die Bäder sind großzügig mit runden Badewannen und viel Holz. Es gibt auch ein Heimkino, unten im ausgebauten Keller, gerne auch einen Billardtisch und eine echte Männerhöhle mit Bar, Flatscreen TV und Ledersofa für fröhliche Fußballabende. Viele Zimmer laden Gäste und Familie zum Übernachten ein, ich hab eine Bibliothek mit vielen Büchern, einen alten Holztisch fürs bloggen und einem Platz am Fenster zum einkuscheln und lesen. Außerdem haben wir alle einen Hund!
Es ist alles intakt, das Dach, die Heizung, nichts ist kaputt oder renovierungsbedürftig. 

Zum Strand sind es nur ein paar Schritte, sodass man jederzeit ans Meer kann, abseits vom Tourismus natürlich. Waldfeger würde in einem Kinderhort für Ferienkinder arbeiten und ich in der örtlichen Arztpraxis. Der Mann findet dort einen neuen Arbeitsplatz ohne Stress aber mit super netten Kollegen. Oma würde die Gärten verwalten und ihr Leben genießen.

Die Häuser liegen abseits, man hat Ruhe und keine direkten Nachbarn. Nur das Meer, Blumen, Familie und Frieden. Und einen Pizza Lieferservice.

Mehr will ich garnicht, haha!




bitte verzeih, liebe Sari, aber wenn es ein echtes Foto gäbe, wäre ich längst dort






Sonntag, 8. Juni 2025

das High Five vor dem großen Tag

Scha-wupp ist die Woche vorbei! Im Rückblick ging das ziemlich fix. Jetzt sitze ich hier und realisiere, dass der große Tag - die Hochzeit von Tochter und TOLO - in nur 1 Woche stattfindet! Es wird immer realer

5 positive Momente
aus der vergangenen Woche herausgepickt
und aufgeschrieben






1  Das absolute Wochenhighlight war der Anzug Kauf am Samstag. Der Mann hat dieses Event wochenlang vor sich her geschoben, Samstag war er fällig! Höchst unmotiviert hat er sich seinem Schicksal ergeben und sich von mir zum Wöhrl schleppen lassen. Nachdem wir ein bisschen unbeholfen und offensichtlich hilfebedürftig ein paar Sakkos anprobiert haben, eilte uns eine sehr nette Verkäuferin zur Beratung. Ich hab ihr beschrieben, was ich mir vorstelle und sie zeigt uns einen eleganten, dunkelblauen Anzug. Ein dazu passendes weißes Hemd und der Mann wird in die Umkleide geschickt. Die Verkäuferin und ich begutachten das Resultat und sind beide sehr zufrieden. Sie, weil sie wahrscheinlich auf Provision arbeitet und der Anzug echt nicht billig ist und ich weil der Mann verboten gut aussieht! Ich bin begeistert! Der Mann hat nicht soo sehr viel mitzureden und besteht den Wohlfühl- und Sitztest gut. Gekauft! Gleich der erste Anzug ein Volltreffer! In dieser Robe wird er mir absolut die Show stehlen, aber das ist ok!



2  Tochter war die Woche bei uns und hat ihr Brautkleid im Kinderzimmer deponiert. Am Mittwoch kam sie und hat es für mich nochmal angezogen. Jetzt wurde es ja final geändert, es gibt einen Gürtel und einen Schleier. Ach, dieser Anblick! Da steht sie in ihrem Kinderzimmer und sieht aus wie eine Prinzessin! Sie dreht sich und ich schwöre, ich hab Glitzer & Sternenstaub gesehen! Dieses Kleid ist einfach nur perfekt! Vielleicht gestattet sie mir, ein Hochzeitsbild ins Mausloch zu stellen, dann könnt ihr sehen, was ich meine. 
Ich bin verliebt! :)


3  Sie braucht noch ein paar Partykracher für die späteren Stunden der Hochzeitsfeier. Wir haben einige aufgestöbert, die wirklich jeder kennt. John Travolta & Olivia Newton JohnABBAThe SweetLa Casa del PapelCindy Lauper oder Extrabreit. Da gibt es schon echt viele. Die Sucherei hat Spaß gemacht!
Für eine Hochzeit gibt es ja massenhaft Lieder. Ich hab da mein eigenes Ranking:
Platz 2: Marry me von Bruno Mars (mit dem schönsten Video dazu!)

Was ist dein ultimatives Hochzeitslied?



4  Am Donnerstag hat mir Kollegin Elfe Blut abgenommen. Seit Monaten hab ich eine Blasenentzündung und seit neuestem auch Rückenschmerzen. Da war die Angst, dass die Entzündung mittlerweile die Nieren erreicht hat. Aber laut Laborergebnis sind es einfach nur ganz ordinäre Rückenschmerzen! Hurra! Ich bin erleichtert. Da ich im Labor sehr ineffizient sitze, ist mir klar, woher das kommt. 




5  Nächste Woche scheint es eine Regenpause zu geben. Das bedeutet, dass ich endlich mal mit meinem Ranger herumdüsen kann! Das fehlt mir nämlich sehr, der steht die ganze Zeit nur vor dem Haus unter seinem Regenhäubchen und wartet, dass er raus darf. Und ich möchte endlich wieder Rollerfahren!!


Ich sag artig dankeschön fürs Lesen und wünsche allen eine schöne, ruhige Woche mit gutem Wetter!



Weitere High Five der Woche:





Mittwoch, 4. Juni 2025

Die unfreiwillige Schulung, Teil 3

Ich bin echt erledigt! Eben heimgekommen von dieser Schulung, die mich den ganzen Nachmittag erfüllt hat. Mit Fakten, Fakten, Fakten!! Alles graue Theorie und ebenso aufregend. 
Ich musste wieder den Ranger stehen lassen und mit dem Auto fahren. Es ist ja Sturm und Weltuntergangsregen angekündigt. Stau, Baustelle, Lieferwägen mitten auf der Straße, elend viel Verkehr. Wenn ich zu spät komme, ist mein schöner Platz hinten links nicht mehr frei! Faaaahr!!!!

Und der Platz ist tatsächlich schon belegt. Ich muss ausweichen. Wenigstens ans Fenster.

Heute war Blacky da, die Diabetesberaterin, die auch mich betreut hat am Anfang meiner Diabeteskarriere. Blacky wollte schulen bis 16 Uhr und dann zu ihrem Hund nach Hause eilen. Es war noch eine Dame da, die etwas zu sagen hatte, die aber garnicht mehr zum Zug kam - weil Blacky gnadenlos überzogen hat.

Ja der Stoff an sich war schon interessant, irgendwo. Allerdings hab ich ein Problem mit nur dasitzen und zuhören, mein Körper denkt, er hätte Mittwoch-Nachmittag-Feierabend und schaltet automatisch in den Leerlauf. Und Blacky ist unerbittlich, jagt eine Folie nach der anderen durch und redet. 28 Folien lang.

Ich war nicht die einzige, die eisern gekämpft hat, die Augen offen zu halten. Eine ganze Wasserflasche und 2 Kaffee haben nicht geholfen, nicht mal die 5 Min Pause and er frischen Luft. Gegen Ende des Monologs hat mich die Kollegin neben mir leise gefragt, ob ich einen Plan hätte. Nope, nicht den geringsten! (Gekicher) Ich hab in der Praxis so wenig mit dem Thema zu tun, ich bin die Labortante! Ich steche! Ich berate nicht, welches Insulin in welchem Pen von welcher Firma wie, wann und warum wirkt.

Deswegen "unfreiwillige Schulung". Nicht meine Baustelle. Aber das interessiert ja keinen.

In den letzten 10 Minuten wollte eine andere Rednerin von uns allen wissen, wie erfolgreich wir das bisher gehörte im Praxisalltag umsetzen konnten. Fieberhaft hab ich überlegt, was ich sagen könnte. 

Die Wahrheit: nüscht. Alles für die Katz. 
Die Sabine: Ooh ich hab den Patienten die Diabetes-Pässe näher bringen können. Top!

Es sei mir verziehen, ein bisschen schwindeln am Nachmittag geht schon. Und sie hat sich schließlich gefreut.

Dann war der Schulungstag Nr. 3 gelaufen, für die letzte Staffel im Juli hat sich ein Herr angekündigt, der mit uns übt, wie man mit schwierigen Patienten umgeht. Ich bin ja so gespannt!! Nach über 30 Jahren Beruf lerne ich das endlich, das wird aufregend. Hui!

Fluchtartig verlassen alle den Raum. Und ich ärger mich sehr, statt der angekündigten Unwetter weht ein laues Lüftchen und es ist warm. Ideales Ranger-Wetter. Maaan!!

Folgt mir für mehr Abenteuer im Alltag!





Sonntag, 1. Juni 2025

Zuviel Zeit

 Ich hab Zeit. Wenn ich Zeit hab, lese ich oder schreib irgendwas. Heute schreibe ich, auch wenn ich grade mal ausnahmsweise nichts zu sagen habe. 

Aber ich hab ein bisschen herumgespielt und mein Foto durch etliche KI's und Fotoprogramme gejagt. Was man so aus einem Foto alles rausholen kann find ich ganz witzig! Bestimmt gibt es noch viel, viel mehr Möglichkeiten, aber in meiner begrenzten Welt der Internetanwendungen für Mutti hab ich dieses Ergebnis gekriegt:

Das Original:









Mal ein Bild, auf dem ich mich ganz ok finde.



Das Internet:





die letzten zwei find ich am Besten!

High Five der Woche - Familienedition

Dieses High Five wird erheblich fröhlicher als das letzte. Das letzte war auch das Letzte!!
Zum Glück sind die Gewitterwolken vorbeigezogen und ich fühl mich viel besser!


Auch dann, wenn der Mann neben mir grade eigentlich schöne 80er songs in einer seltsamen Technoversion hört .. örks!
(nicht böse sein)

5 positive Momente
aus der vergangenen Woche herausgepickt


1  Das war eine Woche mit geballtem Familieneinfluss! Am Mittwoch mit Tochter und Mann beim Chorauftritt vom Bub. Ich liebe es ja, den Bub da zu sehen, ganz in Schwarz und dann diesen herrlichen Bass zu hören! Auch wenn die Lieder ein bisschen schwierig sind, zumindest für mich. Mendelson Bartholdy, Rachmaninow und moderne Kirchenlieder, die nur Kenner kennen. Aber das macht nichts, der Bub mit seinem Bass ist dabei und schon  finde ich es schön! Außerdem hab ich die Kinder heim gefahren, das ist selten geworden - beide Kinder im Auto. Ich genieße das !!

2  Am Freitag hatten wir ein Treffen mit den Eltern vom TOLO. Hochzeitsvorbereitungen besprechen im lauschigen Biergarten. Endlich hat der Mann auch mal die beiden kennengelernt - Sympathie vorhanden! Irre, was man da alles planen und an was man alles denken muss! Wiedermal bin ich ganz froh, dass unsere eigene Hochzeit so simpel und einfach gehalten wurde - wie wir halt auch. haha.

3  Am Samstag bin ich mit Oma schon wieder zum Chorauftritt vom Bub. Selbes Programm, anderer Rahmen. Schließlich möchte auch Oma das Enkerla singen hören! In Nürnberg haben wir grade die Chorfest-Woche und wir waren in der Gustav-Adolf-Kirche. Diese Kirche hat mir als Kind immer Angst eingejagt, weil sie von außen ziemlich bedrohlich aussieht. Ich hatte sogar schon Albträume von diesem Gebäude! Jetzt war ich endlich mal drin und da ist gar nichts bedrohliches mehr. Hübsch ist die Kirche nicht, aber die Akustik für den Chor war gut. Die Fee und ihre Familie kam noch dazu und wir alle haben uns über den Bub mit seiner tiefen Stimme gefreut.

4  Sonntag werde ich wieder bei Oma sein, volle Dröhnung Familie! Das passt mir aber ganz gut - erstens werde ich so vom Essen abgelenkt und zweitens mag ich die Besuche bei Oma sehr!

5  Zwischen den Auftritten am Samstag (12 Uhr und 16:30 Uhr) kam der Bub zu uns nach Hause. Für einen Boxenstopp. Das fand ich schön, der Bub im Wohnzimmer, hat was gegessen und sich ausgeruht, ganz entspannt. 
Wenn wir uns das nächste mal sehen, wird es wahrscheinlich bei der Hochzeit sein. 




Chorfest in Nürnberg


weitere High Five's der Woche:




Donnerstag, 29. Mai 2025

Eine kleine Klogeschichte

 Juchuu Feiertag! Kein Wecker, keine Patienten, kein Hocken im fensterlosen Labor!
Ich konnte ausschlafen und Zeit vertrödeln. Vor allem am Handy, wie immer. Ich hab mir vor lauter Feiertagsfreude bei Quertee ein T-Shirt bestellt, auf dem "The Overlook Hotel" steht. Bin sehr zufrieden mit meinem Kauf.
Nach einem Hühnernudelsüppchen sitze ich jetzt im Garten und bin etwas erstaunt, dass die Sonne scheint, sollte es heute doch ganz fieses Wetter werden.
Bis es soweit ist, schreib ich im Garten. Bei Sonne, Wind und Vogelgezwitscher. 
Ach ja!

Gestern Abend brechen der Mann, die Tochter und ich auf nach Oberasbach. Dort hatte der Bub mit seinem Chor einen Auftritt. Ich liebe das ja, den Bub mit seinem Bass dort singen zu hören! Diesmal waren wir so früh dran, dass wir endlich mal gute Plätze hatten - ganz nah beim Bass. 
Blöd war nur, dass ich gleich beim ersten Lied gemerkt hab, dass ich aufs Klo muss. Wegen einer extrem nervigen Blasenentzündung, die mich seit einem halben Jahr immer wieder heimsucht, wurde dieses Gefühl innerhalb von Sekunden sehr dringend und hat weh getan.
So. Was mach ich jetzt?  Ich sitze in der 2. Reihe ganz am Rand, ich hätte fast unbemerkt rechtsrum an der Wand entlang verschwinden können! Wäre da nicht hinter mir eine Oma, die ihren Rollator mitten auf meinem Fluchtweg geparkt hatte. Alternativ hätte ich quer durch die Mitte am Dirigenten vorbei verschwinden müssen. Quasi zur Unterhaltung von allen Anwesenden. Diese Alternative schließe ich konsequent aus.
Ich rede mir ein, dass ich es aushalte. Ich bin die Herrin über meine Blase! Und schiele immer wieder zu diesem verflixten Rollator in der Hoffnung, ein Schlupfloch zu entdecken.
Drittes Lied. Ich hab das Gefühl, ich platze gleich. Wo wäre eigentlich eine Toilette? Wir sind in einer Kirche, da gibt es kein Klo. Vielleicht im Pfarrhaus nebenan, wenn es offen ist. Vorne an der Straße wäre eine Tankstelle .. während ich so grüble, wird es immer dringender und tut echt weh, sehr unangenehm. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren.
Also überwinde ich mich und steh auf. Gott ist mir das peinlich!! Die Oma zerrt unbeholfen am Rollator und ich quetsche mich genauso unbeholfen dran vorbei. Während der Chor hingebungsvoll ein Ave Maria von Rachmaninow vokalisiert, schleiche ich so unauffällig wie möglich an der Wand entlang zur Tür.
Geschafft.
Was jetzt? Die Tür zum Pfarrhaus ist natürlich verschlossen. Ich schau mich um, da gehen Treppen runter zu einem Hof. Alle Türen unterwegs sind zu. So schnell es mir die wütende Blase erlaubt galoppiere ich über den Hof Richtung Straße und bin in meiner Verzweiflung sogar bereit, mich 500 Meter zur Tankstelle zu prügeln. 
Direkt links von mir steht ein Gebäude, ein Weltladen. Was auch immer das ist. An der Tür hängt ein Schild, irgendwas mit Kirchenjugend. Ein Versuch ist es wert, die Tür ist offen! Heureka! Ich schleiche hinein, rechts von mir in einem Raum sitzt die Kirchenjugend und musiziert, links von mir ist ein Gang. Und zu meiner grenzenlosen Erleichterung befinden sich da Türen zu Toiletten! Die sind sogar offen, als würden sie mich erwarten.

Endlich Erleichterung! Ich hätte es wahrscheinlich gar nicht bis zur Tankstelle geschafft und wäre unterwegs elendlich verendet.
Unheimlich ruhig und gelassen laufe ich den selben Weg zurück zur Kirche, öffne so leise ich nur kann die Türen und schiebe mich an der Wand zurück zur Rollatoroma. Grade mal so mit Baucheinziehen kann ich mich an der Gehilfe vorbeizwingen (ich bin sicher, alle schauen mich grade vorwurfsvoll an) und mich wieder setzen. Ein verwirrter Blick vom Bub und ein entschuldigendes, schiefes Lächeln meinerseits. Jetzt kann ich ganz gelassen zuhören und mich über die herrliche tiefe Stimme vom Bub freuen!

Nur 3 Lieder weiter ist schon Ende. Alle klatschen Beifall, die Chorsänger verneigen sich.
Die Menge schiebt sich nach draußen und ich entschuldige mich kleinlaut beim Bub. Es ging nicht anders. Wie bei einem Kleinkind - entweder schnell, oder Malheur! Das wollen wir lieber nicht. 
Dafür fahre ich erst den Bub, dann die Tochter und schließlich uns nach Hause. 

Am Samstag Nachmittag findet ein weiterer Chorauftritt statt. Grade ist Chorfestwoche in Nürnberg, da wird an allen Ecken und Enden gesungen. Wenn ich am Samstag mit Oma zur Kirche fahre, dann geh ich direkt vorher aufs Klo - sicher ist sicher!







Mittwoch, 28. Mai 2025

Projekt 52 - Mai, die vierte

52 Wochen - 52 Themen - 52 Fotos
erdacht und begleitet von Sari auf heldenhaushalt.de




 

Den gesamten Mai hab ich jetzt überlegt, was ich zum Thema Landluft schreiben könnte.
Es gibt ja schon etliche tolle Beiträge zu diesem Thema, zum Beispiel der von Anne auf anne-schwarz-fotografie.de
Man kann diesen Beitrag fast riechen.
 
Jetzt kommt mir grade eine Idee, die ich sofort aufschreiben muss, bevor ich es wieder vergesse! 
Wir fahren zur Mutter-Kind-Kur ins Allgäu. Die Tocher ist süße 2 Jahre alt, die Sabine zarte 27. Da wir aus Nürnberg kommen, sind wir Abgase, Baustellen mit ihrem Staub und Stadtluft gewohnt. Es ist Frühling und ich kämpfe wiedermal mit meinem Heuschnupfen.
 
Als wir im Allgäu ankommen und aus dem Auto steigen, laufe ich mit Tochter auf dem Arm zu der Weide, die an die Klinik grenzt. Wir stehen auf einer Anhöhe, um uns herum Wiese, Wald und Feld. Ich atme tief ein. Schlagartig ist mein Heuschnupfen verschwunden, ich kann es kaum fassen! Keine juckenden Augen, keine laufende Nase, kein Kratzen im Hals - von jetzt auf gleich! 
Und auch Töchterchen freut sich. Vor allem, weil gerade eine große Kuh neugierig auf uns zu trottet und laut muht.
Ich bin happy über die Allgäuer Landluft, Tochter zeigt begeistert auf die Kuh und jubelt: "DA!"
 
 
ja das ist ein altes Foto. Aber zu meiner Verteidigung - die Kurklinik gibt es nicht mehr, der Weg ins Allgäu ist für ein Foto zu weit und Tochter ist jetzt 28. Es hätte nicht den selben Effekt



 
 



Montag, 26. Mai 2025

der Montag ist gestartet

Manchmal ist es höchste Eisenbahn, dass ich was für mich tu. Heute war es soweit, zumal ich heute frei hab. Also hab ich mir gedacht, geh los und kauf dir neue Gummischuh!

Die alten, geliebten Treter hab ich im Kaufland geholt, ist zwar schon lange her, aber ein Versuch ist es wert. Ha, Pfeifferdeckel! Die haben umgeräumt. Wohl in der Annahme, dass die verwirrten Kunden dann, wenn die verzweifelt durch die Gänge irren, allen möglichen Kram kaufen, den sie unverhofft sehen. 
Liebe Kaufland-Bosse, mal unter uns - nein, dem ist nicht so. Viel eher nervt es so sehr, dass man als Kunde gestresst wird und resigniert aufgibt. So wie es bei mir ist. Genau drei Gummischuh waren noch zum Verkauf in einer Grabbelkiste, alle drei in der falschen Größe und Farbe. 
Da habt ihr euch, zumindest was mich betrifft, gewaltig selber ins Knie geschossen. Ich geh da nicht mehr hin. Ein einziger Irrgarten.
An der Kasse wollte ich die Nudeln scannen, die ich noch mitgenommen hab, und kam nicht weiter, trotzdem ich gewissenhaft und brav die Anweisungen befolgt hatte. Per Hilfe Taste eilte mir nach 5 Minuten eine Angestellte zu Hilfe, die offensichtlich voll Bock auf ihren Job hatte.
"Was Problem?"
"Die Nudeln gehen nicht"
"Muss auf Wiege legen!!" und schaut mich böse entnervt an
Ich konnte nicht widerstehen und machte sie leise drauf aufmerksam, dass ich aber gar kein Baby dabei hätte, nur ein Paket Nudeln. Hat sie nicht verstanden.
Trotz Nudeln auf Wiege ging das Gerät nicht, weshalb sie grummelnd meine Nudeln auf eine andere "Wiege" legte. Dann gings.

Spaß im Kaufland.

Nachdem ich beschlossen hatte, da nicht mehr hin zu gehen, war meine Laune trotzdem gut und ich holte mir zur Belohnung für meine Unbekümmertheit ein Dinkelbrötchen am Bäckerstand.
Zuhause gab es eine Dose Gulaschsuppe mit Dinkelbrötchen und eine Folge Rosins Restaurants. Voller Freude, dass Herr Rosin den Wirt zusammenscheißt und nicht mich, weil er zum Glück nicht weiß, wie ich koche, fühlte ich mich satt und zufrieden.
Dann gab es eine laaange Dusche und eine laaange Eincrem- und Pflegeorgie im Bad und jetzt sitze ich hier im Garten, spüre wie das Pfund Hautcreme langsam einzieht, hör Suicide is painless von Johnny Mandel und genieße den Tag.
Eben kam der Mann von der Arbeit. Zu meiner echt großen Überraschung wollte er auf der Terrasse ein paar Tanzschritte mit mir wagen - ich hab ihn gestern Abend nämlich dazu gezwungen, ein bisschen zu tanzen. Ganz einfaches hin und her - für den Anfang. Schließlich ist die Hochzeit in 4 Wochen und er kann noch nix.
Hihi! Scheint ihm gefallen zu haben. Wir üben zu diesem wunderschönen Lied hier: 

Fakt ist, dass es mit heute ganz gut geht. Auch wenn der Mann jetzt schon wieder all die schönen Gänseblümchen abmäht - weil die Biotonne grad so schön leer ist. Das soll einer verstehen .. die hübschen Blümchen!





Jetzt hab ich Lust, den Montagsstarter zu schreiben. Here we go!

Montagsstarter powered by Anita
von antetanni.com

1. Beruf- und Privatleben sind zwar eng miteinander verstrickt, versuche ich aber schon zu trennen. Schließlich will ich den ganzen Stress und Ärger nicht von der Praxis mit nach Hause nehmen. Da wär ich schön blöd!

2. Wenn ich im Supermarkt Weinbrandbohnen sehe, erinnert mich das an meine Großmutter. Oma hat uns Kindern gern so ein schnapsgefülltes Schokoböhnchen gegeben und sich nichts dabei gedacht, außer dass sie uns eine Freude macht. Früh werden Grundsteine gelegt

3. Mein Wiegemesser ist ein Erbstück, das ich nicht missen möchte. Wiegemesser sind toll, da kannste Zwiebeln klein kriegen und hast auch noch Spaß dabei! Dieses Wiegemesser ist älter als ich und ich pass gut drauf auf.

4. Mit dem ehemaligen Deutschlehrer meiner Tochter würde ich mich gern mal unterhalten. Der hat ihr in der Abschlussarbeit für den Schulabschluss eine 5 gegeben, wegen angeblicher Themaverfehlung. Ich hab mir das Ding durchgelesen und bin überzeugt, das ist weder Themaverfehlung noch sonstwie eine 5 wert, eher eine gute 2. Es blieb ungeklärt, die Schule war vorbei, die Lehrer im Urlaub. Geschafft hat sie den Abschluss schon, aber das ärgert uns heute noch - nach so vielen Jahren! 

5. Im Blutabnehmen bin ich richtig gut! Ich scheine ein Händchen dafür zu haben. Die Patienten erzählen mir das immer wieder, bewerfen mich dankbar mit Kaffee und Schokolade und es gibt sogar einige, die von woanders her nur zu mir zum Blutabnehmen kommen. Da bin ich schon a bissle stolz.

7. Bevor das Internet Einzug gehalten hat, habe ich abends hingebungsvoll Gitarre gespielt. Zumindest hab ich es versucht. Lauter alte Folk Songs wie Sag mir wo die Blumen sind oder Father and son oder 500 miles und sowas. Schönen Gruß an dieser Stelle an meine damaligen Nachbarn!

8. Was diese Woche angeht, freue ich mich auf einen schulungsfreien Mittwoch, möchte meine ganzen gesammelten Hosen durchprobieren und aussortieren und am Wochenende habe ich geplant, den Mann zum Anzugkauf zu zwingen! Mit anschließendem Belohnungs-Cappucchino.













Cute Rat