Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Samstag, 20. November 2021

Blognacht, die dritte

Uuuh aufgeregt!! Gleich geht's los mit meiner 3. Blognacht!

Vorhin, als ich auf der Couch lag und an meinem Handy rumwischte kam mir der Gedanke, dass ich mal nach der nächsten Blognacht schauen könnte. Erst finde ich es wieder nicht, weil ich mich anstelle. Wie immer. Aber dann steht da – HEUTE in 30 min. Allmächt! Und spontan wie ich bin spurte ich nach oben ins Schlafzimmer, schmeiß den Pc an und richte mir die Schreibnacht ein. Der Bub trägt mir den Wasserkocher hoch für den Tee, ich such mir eine Harry Potter-Ambiente-Musik für den Hintergrund und dann kanns losgehen! 

Mann bin ich flexibel!

Es sind 13 Teilnehmer bei zoom und ich bin einer davon. Schon macht sich in mir das Gruppengefühl breit. Dieser Gedanke, als Gruppe zu schreiben, alle gemeinsam, das fühlt sich gut an.


Der Impuls, den uns Anna Koschinski heute vorgibt, heißt:

Davon habe ich mich verabschiedet und das habe ich dabei gewonnen.

Bissl schwieriges Thema, finde ich. Von was hab ich mich verabschiedet? Oder von wem? Und vor allem, was hab ich dann gewonnen? 

Dinge, von denen ich mich getrennt habe oder besser gesagt, Verhaltensmuster, die ich nicht mehr mache. Ojeoje, da steh ich jetzt aufm Schlauch. Da schaust bleed aus der Wäsch! Heisst das jetzt, ich soll in meine Vergangenheit eintauchen und herausfischen, was ich für Mist gebaut hab – den ich heute selbstverständlich nicht mehr mache. Keinesfalls!

Ok, was hab ich früher gemacht, was echt blöd war? Zu Käferzeiten hab ich mich nicht angeschnallt im Auto, das würde mir heute nicht mehr einfallen! Gewonnen hab ich mehr Sicherheit, definitiv.

LAAANGWEILIG!!!

Ok, ja langweilig. 

Von diversen Exfreunden hab ich mich getrennt – und extrem dabei gewonnen! Selbstachtung zum Beispiel!

Hm. Früher war ich jedes Wochenende unterwegs mit ordentlich Alkohol dabei. Feiern & tanken, des könner die Franken, oleeoleeee ... 





Da bin ich jetzt allerdings froh, dass es damals keine Handys gab und auch sonst niemand auf die Idee kam, also meistens, zu filmen oder Fotos zu schießen. Das wär peinlich.

Da fallen mir Sachen ein ... mit meiner Freundin laut singend in der Fußgängerzone. Oder Coladosenbeerdigungen im Sandkasten. Echt peinliches Tanzen in der Rofa. ... ach da gäbe es noch mehr. Gottseidank das meiste nur in meinem Kopf und nirgendwo anders!!

Immerhin hab ich dem Alkohol weitgehenst abgeschworen, das Gläschen Sekt zu Silvester oder der Wein beim Griechen, das zähl ich nicht. Ich brauch keinen Alkohol, ich will keinen Alkohol und vor allem will ich nicht, was dabei rauskommt. Ich mag niemand betrunkenes sehen und dann natürlich auch selber keiner sein.

Gewonnen hab ich einen klaren Kopf. Die Herrschaft über meine Sinne. Die Fähigkeit, alleine heimfahren zu können wann und mit wem ich will und zu entscheiden, was ich tu. 

Das ist doch schön. 

Trotzdem glaub ich, dass Anna Kochinski was anderes meint mit ihrem Impuls. Sowas wie "Früher wollte ich es allen recht machen und heute denke ich mehr an mich selbst" Ja wenns denn nur so wär!! Das Bedürfnis, es allen recht zu machen, ist bei mir tief verankert. Nein sagen ist schwierig. 

Vergangene Woche aber hab ich zu einer Kollegin tatsächlich NEIN gesagt! Skandal! Da es bei uns in der Praxis derzeit fast nicht auszuhalten ist und zugeht wie im Karstadt kurz vor Weihnachten, hab ich es abgelehnt, die Praktikantin mit zu mir ins Labor zu nehmen!

Macht mich eh nervös, wenn mir jemand beim Arbeiten auf die Finger schaut. Aber wenn der Praktikant etwas arg Pech beim Denken hat und man ihm nichts anvertrauen kann, außer von den nicht benutzten Röhrchen die Aufkleber runter zu knibbeln, dann nervt mich das umso mehr. Und dieses klare NEIN zur Kollegin bedrückt mich fei immernoch! Dabei bin ich garnicht verpflichtet, debil angehauchte Praktikanten mit in mein Labor zu lassen. 

Das ist was, woran ich durchaus arbeiten könnte. Also nicht, mich auf dumme Praktikanten einzulassen, sondern Nein zu sagen ohne mich anschließend Wochenlang in Selbstzweifel zu wälzen.

Oh, jetzt ist mir was eingefallen, was ich früher schon aber jetzt nicht mehr mache! Das Blöken der Idioten an mich ran zu lassen! Deppen laufen überall rum. Alte Filzhutträger zum Beispiel. Oder junge Männer, die sich für den König der Straße halten. Oder Patienten, meist sind es männliche, die poltern und schimpfen wegen Nichtigkeiten oder etwas, was sie selber verbockt haben. Wenn so ein Typ vor mir steht und mich anblökt, kann ich wunderbar abschalten und in meinem mentalen Strandkorb sitzen, aufs Meer schauen und Möwen hören.


Das konnte ich früher nicht. Da hab ich mir alles zu Herzen genommen. Jedes Autohupen, jedes "geh auf die Seite, blöde Kuh" und dann dachte ich oh nein, der mag mich nicht! Obwohl ich doch so liebenswert und nett bin!

Das passiert mir heute echt nicht mehr. Wer mich anhupt, hat ein Problem, mit dem er sich selber beschäftigen darf. Und wer mich eine blöde Kuh nennt, der scheint mit seinem Leben nicht so klar zu kommen, wie er es gerne hätte. Nicht mein Zirkus! Solange mir keiner zu nahe kommt oder mich bedroht, kann ich den sehr gut egalen. 

Neulich schleuderte mir ein Patient lautstark entrüstet seine Meinung entgegen. Thema Impfungen. Nachdem ich versucht hab, fünfmal, ihm die Tatsachen näher zu bringen und das ohne Erfolg, hab ich abgeschaltet. Er schimpft, ich stecke mit der Nadel grade in seiner Vene und kann so nicht abhauen, da schalte ich mental weg und singe in Gedanken "Noch'n Toast, noch'n Ei, noch'n Kaffee noch'n Brei, etwas Marmelade etwas Konfitü-hü-re ..." kennste? Gebrüder Blattschuss! 

Frühstück!  (zum Anklicken)

Dann musste ich grinsen und das hat den Mann richtig verblüfft!

Da ich oft in Gedanken versunken irgendwelche Lieder singe oder Sand vom Strandkorb wische, wirke ich ziemlich still und introvertiert. Das war ich früher garnicht. Oder zumindest nicht so stark. Da fällt mir wieder dieser Spruch ein:

Wer schweigt

stimmt nicht immer zu,

er hat nur manchmal keine Lust,

sich mit Idioten zu unterhalten!



Ich bin lieber still, als mich auf sinnlose Diskussionen einzulassen. Meist wollen die Leute, die so laut sind, sich selber reden hören und brauchen meine Ansicht der Dinge garnicht. Eine meiner Kolleginnen ist so. Sie ist sehr lieb, keine Frage. Aber sie redet viel und laut und hört nicht zu! Deswegen lass ich sie einfach ausreden. Meistens löst sich das Problem ganz von selber, ohne dass ich irgendwas dazu gesagt hab. Geht ja auch nicht, weil man nicht zu Wort kommt. 

Da fällt mir eine ganz tolle Metapher ein. Wäre unser Arbeitsteam eine Band, hätten wir mindestens einen hübschen Sänger, einen Leadgitarristen, der im Vordergrund steht, einen Schlagzeuger, der den Takt vorgibt, einen Keyborder, der die ganze Band leitet – und ich wär der Bassist. Schön, wenn er da ist, weil er dem Ganzen Tiefe gibt, aber richtig wahrgenommen wird er nicht. Will ich auch nicht. Ich fühl mich als Bassist im Hintergrund eigentlich sehr wohl.

Wie komm ich jetzt auf stille Bassisten?

Der Impuls war ja, was ich mir abgewöhnt hab und warum es mir damit heute besser geht.

Da weiß ich jetzt aber wirklich was! Was, was man auch schreiben kann. Jetzt, im hohen Alter von ü50 blicke ich zurück und finde, dass ich lange Zeit ein ziemlicher Egoist war. Wahrscheinlich altersgemäß normal, aber als ich halb so alt war wie heute hab ich halt in erster Linie an mich gedacht. Meine eigene Wohnung, mein Wochenende, mein Roller, mein alles. Und wen hab ich dabei völlig vergessen? Meine Mama! 

In der Zeit, als ich aus der elterlichen Wohnung ausgezogen bin in meine Partybude, war sehr auf mich fixiert. Dass meine Mom vielleicht jetzt ganz alleine in der großen Wohnung sitzt und eventuell gern jemand zum reden oder einfach nur zur Gesellschaft bei sich gehabt hätte – auf den glohrreichen Gedanken bin ich nicht gekommen. Das bereue ich zutiefst! Wie konnte ich nur?? Wie wichtig kann eine Partynacht sein im Gegensatz zur eigenen Mama?? Das sag ich jetzt, alt und schlau wie ich bin. 

War ich so oberflächlich? Hätte es mir jemand sagen müssen? kümmer dich mal um deine Mama, du Simpel! Die ersten 20 Jahre war es ihr Job, jetzt könntest du mal übernehmen?! Da sitzt sie ganz alleine in der großen Wohnung, die dunkel ist und leer ... 

Das hat sich Gottseidank geändert! Hurra! Mama ist in eine kleinere Wohnung gezogen, in der selben Straße, in der meine Schwester und ich selber gelandet sind. Die Enkel, die Mütter und die Oma konnten sich also alle naselang besuchen. Und jetzt wohnt Mama im Wohnstift, ich versuche, sie jede Woche zu besuchen. Immer wenn mein Körper einverstanden ist.

Es ist nämlich echt schön bei ihr, es gefällt mir in ihrer Nähe und ich hör ihr super gerne zu. Und nicht nur, weil ich da endlich jemand niederbayrisch reden höre! (hihi)

Was ich dabei gewonnen hab? Das liegt auf der Hand. Die wöchentlichen Besuche tun uns beiden gut. Wir können miteinander reden, ganz frei und ohne aufpassen zu müssen, was falsches zu sagen. Oder sich zu verplappern. Meine Mama versteht mich und ich sie. Und das tut unheimlich gut! Sie liest auch mein Mausloch und weiß so genau, was grade in mir abgeht und was mich beschäftigt. Und in unserer Whatsapp Familiengruppe ist sie auch. Ich bin so froh, dass sie ein fester Teil meines Alltags ist. 



Wenn ich an die Zeit denke, als ich fast keinen Kontakt mit ihr hatte muss ich den Kopf schütteln. Das war ja wohl total bescheuert. Jaaah man muss sich zwischen 20 und 30 erstmal selber finden und sein Leben gestalten und dann kommt vielleicht einer daher, der Vater deiner Kinder wird – aber das alles wäre besser, intensiver und einfacher gewesen, hätte ich Mama eng an meine Seite gelassen! 

Man ist schon a weng bleed als 20jährige ... 


Damit hab ich den Impuls der heutigen Blognacht ganz gut aufgegriffen, denke ich. Zum Schluss bin ich abrubt weggewesen aus zoom, weil mein Akku nur noch 2% hatte. Dann wars Handy aus. Ich wollte zwar vorher dauernd Bescheid sagen, bin aber leider nicht zu Wort gekommen. *lach


Viel Spaß beim Lesen – ein laaanger Text ist es geworden!

Chiao!


Samstag, 13. November 2021

12 von 12 im November

Es ist wieder soweit, der 12 von 12 Beitrag kann gestartet werden!

Obwohl es diesen Monat wahrscheinlich etwas langweilig wird, der 12. war ein normaler Arbeitsfreitag. Aber ich kann die 12er Regeln ja nicht jedesmal brechen, bin ich doch von Natur aus a so a brave!!

So denn, hier ist für euch von mir mein 12 von 12 - November Edition. Viel Spaß!


Es ist das gleiche Elend wie jeden Arbeitstag - der Wecker piept von 6-6:10 Uhr und ich hab den gleichen ersten Gedanken wie jeden Morgen: Muss ich?
Nachdem ich mir die Frage mit einem zerknirschtem Ja beantwortet hab, schlurfe ich ins Bad, in die Küche und dann ins Wohnzimmer. Frühstücksfernsehen auf Sat1, sonst penn ich unterm Kaffeetrinken ein. Der 1. Schluck Kaffee ist göttlich! 
Dann fahr ich in die Arbeit, wo wir uns jetzt alle erstmal selber testen müssen. Unser Team ist nicht verschont geblieben, also wird jeder Test mit ein bisschen Bammel beobachtet.


Punkt 8 Uhr öffnen sich die Tore und die Bevölkerung strömt in Massen zu uns, ungebrochen bis Mittag. Ich weiß nicht, wo die Leute alle her kommen, aber der Strom der Menge reißt nicht ab! Wir schwimmen in Arbeit und Aufträgen. In Blut und Abstrichen und Spritzen und Tests und Papier und Telefon. Die Auflagen ändern sich fast täglich und die Patienten fragen uns in Grund und Boden. Kein Land in Sicht, nur die Hoffnung, dass irgendwann das Wochenende beginnt. Irgendwann!
Spaß macht es keinen mehr, die Belastung wächst täglich und die Tränen sitzen locker.


Aber dann ist es doch passiert - der Feierabend kam! Fluchtartig die Praxis verlassen und im Auto erstmal tief durchatmen - ohne Maske! Herrlichen Sauerstoff atmen! Ich merke, wie meine Ansprüche sinken. Die Ramones begleiten mich lautstark bis nach Hause, wo ich nicht schnell genug auf meine Couch kommen kann - ausruhen! Fuß hochlegen! Pause! Jaaaaa! Und beim Einschlafen berieseln lassen von Nellie und Mrs Oleson aus Unsere kleine Farm - für die Seele!



Das Ausruhen tut mir gut, ich beginne, zu regenerieren. Halbwegs wiederhergestellt schleiche ich hoch ins Schlafzimmer, räume ein bisschen umeinander und mach mich dann an die Kiste Fotos, die da seit Wochen rumsteht. Alte Bilder von meiner Familie, die ich mal durchschauen will und nach Fotobuch-tauglichen Aufnahmen sortieren. Die Ärzte begleiten mich dabei und es beginnt, Spaß zu machen.


Eine Locke von meinem Vati - ich halte quasi seine DNA in der Hand!
Ist wohl an die 88 Jahre alt, die Locke


Mein Papa! Baujahr 1930

die kleine Sabine

Ratz Fatz ist es dunkel, um halb sieben schleppe ich mich die Treppe runter in die Küche. Ehrlich, wenn ich die Wahl hätte, ich würde in einen Bungalow ziehen. Der hat keine Treppen! So eine Schinderei!
In der Küche treffe ich meine üblichen Vorkehrungen: einen Notfallstuhl zurecht ziehen, mein neues Miniradio einschalten und los gehts, es gibt Spaghetti! Freitag ist Spaghetti-Tag!


Heute die Bolognese Variante. Nächste Woche dann wieder gebratene Spaghetti mit Karotte, Lauch, Hühnchen und Chinagewürz. Das hab ich mal in meiner Kochgruppe gepostet und einer fragte mich, wie denn China schmeckt?! Gute Frage. Ich sach mal würzig, wa? *hihi

Später am Abend wollten wir uns das neue TV Total nochmal im stream anschauen. Ich bin bekennender Stefan Raab Fan und liebte die Sendung! Umso schöner, dass sie wiederauferstanden ist! Sebastian Pufpaff macht das richtig gut! Gut gelaunt und mit lautem Gelächter endet der Tag, der so mies angefangen hat. Immerhin! 


Aber natürlich nicht ohne vor dem Einschlafen noch in meinem aktuellen Buch zu schmökern! Ich mag schmökern. Vor allem, wenn es ein Poznanski ist! SO SPANNEND !! 


Gute Nacht ihr lieben Mausloch-Leser!
Ich bin froh, dass es euch gibt!
:-)














Samstag, 6. November 2021

Die Blaue Stunde

 Die Blaue Stunde ist ein Zeitraum zwischen Nachmittag und Abend, ein kurzes Zeitfenster mit einer ganz besonderen Stimmung. Es ist nicht mehr hell, aber auch noch nicht dunkel. Die Straßenlaternen gehen an. Es breitet sich ein Gefühl von heimgehen aus.

Als Kind war das die Zeit, schnell nach Hause zu kommen. Klar, die Lampen gehen an. In dem Moment sind so ziemlich alle Kinder wie die Kakerlaken auseinander gestoben und haben geschaut, dass sie heim kommen! Ich hab eine sehr intensive Erinnerung an diese Tageszeit in meiner Kindheit.

Ich war 9 oder 10 und hatte Nachmittags in meiner Schule einen Malkurs. Schön mit Wasserfarben und einem DIN A3 Block. Auf dem Nachhauseweg wurde es immer dunkler, die Lichter gingen an, Amseln schrien und ich laufe durch die Straße auf mein Haus zu. Ich sah das Licht in unserer Küche und hatte so ein starkes Gefühl von "heimkommen" oder "ankommen" und beschützt sein! Ich wusste, unser Hund Terry würde mich anspringen vor Wiedersehensfreude, es würde nach Abendessen duften und meine Mama (früher Mutti, lach) würde fragen, wie es war und was wir gemalt haben.
Eigentlich nichts besonderes, aber ich freute mich so auf das Heimkommen. Diese Stimmung hat sich in mir fest verankert. Jedesmal, wenn ich diese Blaue Stunde bewusst wahrnehme, erinner ich mich an diesen 10-min-Heimweg, mit den zwitschernden Amseln, den Straßenlaternen und der Abenddämmerung.
Und dem Gefühl, heim zu kommen. Alles ist gut. 


 

Freitag, 5. November 2021

Freitagsfüller von Barbara

 So. Ich weiß genau, warum ich damals im Krankenhaus so viel lesen konnte, ohne einzuschlafen! 
Weisst du, wenn ich ein Buch lesen will und mich richtig drauf freue, alles ist gemütlich und passt und was passiert? Zack, Augen zu. Das ärgert mich. Damals im Krankenhaus hab ich fast ein komplettes Buch gelesen! Einmal sogar die ganze Nacht durch. Sitzend am Tisch. Und ich weiß auch, warum das damals geklappt hat! 
Zum einen - ich lieg da sowieso die ganze Zeit rum und schlafe viel mehr als normal.
Zum nächsten - ich muss nicht arbeiten und nicht rumlaufen, also Stress und Schmerz fallen weg.
Zum dritten - es gibt nichts anderes, was ich tun könnte! Keine Ablenkung! Zu der Zeit ohne Handy und nur das TV-Programm kannste eh vergessen. Also - lesen!

Fazit .... vielleicht sollte ich nur noch in einem Krankenhaus lesen? 
Ich muss das nochmal überdenken, das scheint mir nicht ganz ausgereift ...

Was allerdings super ausgereift ist, ist der Freitagsfüller von Barbara und ihrem scrapimpulse blog ! Und deswegen leg ich jetzt mal los!

Der Geschmack von Apfelkuchen lässt mich jedesmal wieder innerlich jubeln, ich liebe es!! Manchmal sind Streusel drauf, die zuckrig und zimtig schmecken, manchmal ist es eine Füllung aus Apfel und Apfelmus, die von zartem Mürbteig eingehüllt und von einem Zuckerguss getoppt wird. Manchmal auch ein Bratapfelkuchen mit Sahne und klein gehobelten Apfelstiften - vielleicht mit Mandelspppplittern?? Whuuuu! *zitter

Der Gedanke des Gewichtverlierens spukt immer öfter in meinem Kopf herum. Endlich. Leider kann ich ihn noch immer erfolgreich verdrängen, aber ich hoffe, er wird etwas penetranter und nistet sich irgendwann ganz in mein Unterbewusstsein. Aber bitte erst im nächsten Jahr!

Nein, wir werden nicht verzweifeln, egal was da noch für Steine im Weg rumliegen! Kein kaputtes Dach, kein körperlicher Schmerz, keine schlechte Angewohnheit, keine Stressbelastung und vor allem kein Virus wird uns in die Knie zwingen! Hast du gehört? *drohendeGestemitderFaust

Morgens, wenn ich echt unausstehlich bin und einfach nicht arbeiten gehen will, steht der Mann auf (obwohl Urlaub!!) , stiefelt durch den Regen und holt mir das weit weg geparkte Auto vor die Haustür, damit ich nicht so viel laufen muss. Ist das nicht lieb? Und dafür bin ich dankbar!

Gestern war wieder Großkampftag in der Praxis. Wir waren sogar zu zweit im Labor und trotzdem völlig am Ende nach dem Tag. Wie ein Ameisenhaufen! Ich glaub langsam, ich bin zu alt für diesen ... aber abends daheim gabs Tortellini al Forno und die Heute Show. Und ein frühes Bett. Das hat getröstet.

Auf Hawaii ist es verboten, sich Münzen ins Ohr zu stecken. Und in Illinois darf man nicht im Schlafanzug fischen gehen. In Trenton, New Jersey ist es nicht erlaubt, seine Suppe zu schlürfen. Auf den Phillippinen ist es untersagt, in Karaoke Bars Frank Sinatra's "My Way" zu singen - wegen zu vieler schlechter Interpretationen und in China sind Filme mit dem Thema Zeitreisen gesetzlich verboten! Bisschen lächerlich, oder?

Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ein altmodisches Fußbad,  morgen habe ich geplant sitzend an einem Tisch zu lesen (toitoitoi) und Sonntag möchte ich ehrlich gesagt - nichts als Ruhe!! 

Ich brauch echt ein Wochenende ohne Plan und ohne Pflicht! Einkaufen geht noch und waschen muss halt sein - aber sonst NIX! NADA! NOTHING! NIENTE! Die alte Frau braucht Ruhe und Frieden.



Montag, 1. November 2021

Grusel Grusel

 Ach ja.

Ein bisschen hab ich mich geärgert, weil ich es wiedermal nicht auf die Reihe gekriegt hab. Gestern war Halloween und ich wusste, dass kleine Geister und Monsterchen an meine Tür klopfen würden um mir schüchtern ein "Süsses oder Saures" entgegen zu schmettern.

Ich war aber gestern Nachmittag mit Oma und Waldfeger einen Kaffee trinken. Übrigens ein besonders feiner Kaffee und ein phantastischer Bratapfelkuchen in der Satzinger Mühle. Draußen, direkt an der Pegnitz. Und wir waren herrlich albern!
Als ich wieder daheim war und zum 4. mal den Block umkreiste auf der verzweifelten Suche nach einem Parkplatz, konnte ich die kleinen Schreckgestalten schon entdecken. Per whatsapp hab ich den Süßigkeiten-Türdienst gesichert und meilenweit weg geparkt. Auf der Zielgeraden zur Haustür sehe ich die Tür des Nachbarn – toll dekoriert mit Lichtern und Tüchern und Fetzen und Kürbissen! Sogar einen Beamer gab es, der Geister und Fratzen auf die Hauswand projeziert. Schwenk rüber zu uns – nix!
Kein bisschen Deko – und in dem Moment frag ich mich, warum eigentlich?! Bin ich zu nachlässig oder zu faul? Oder doch zu unkreativ? Das hat mich geärgert. Also neue Batterien in die alljährliche Lichterkette gepackt, damit wenigstens das Küchenfenster orange leuchtet. Auf Spotify gibt es eine Gruselmusik-playlist. Einen Haufen Süßigkeiten hatte ich wenigstens. 
Im Lauf des Abends wurden die Geister, die mich in der Nacht heimsuchten immer älter. Bald waren die begleitenden Geschwisterkinder, die fröhlich auch die Hände aufhielten, von den Sammelkindern nicht mehr zu unterscheiden und gegen acht war Ruhe.

Es wäre lustig, sich mal selber zu verkleiden und die Kinder zu erschrecken. Als unsere noch klein waren, haben Waldfeger und ich kleine Halloweenpartys geschmissen und uns verkleidet. Das war klasse! Hat Spaß gemacht! Auf einer richtigen Gruselparty war ich noch nie. Das wär mal was! Die Halloween-Veranstaltungen der Rockfabrik früher waren eher so halbherzig. Es war zwar dekoriert, aber nur ein paar vereinzelte Rocker haben sich auch verkleidet. Franken halt. Sowas kann dir in Köln oder Düsseldorf bestimmt nicht passieren.

Als ich klein war, wär ich bestimmt auch begeistert von Haus zu Haus gezogen! Aber da hat man von Halloween noch nichts gehört. Noch nichteinmal von dem Film. Damals ging es bei uns eher um Allerheiligen, was bedeutete, am 1. November mussten wir Kinder mit ans Grab und gedenken. Es war immer kalt und immer regnerisch. Ich hab mich schon als Kind gefragt, warum grade heute? All die Menschen, die an Allerheiligen auf den Friedhof gehen und mit gesenkem Kopf an den Gräbern stehen, was machen die das restliche Jahr über? Ob die sich auch an einem Tag im Mai oder September mal am Grab ihrer Liebsten zeigen? Und sind das genau die Leute, die an heilig Abend die Kirche stürmen und sich sonst das ganze Jahr nicht dort blicken lassen? In Gedanken schmetter ich all denen ein "Heuchler!" vor die Füße. Die schenken ihren Frauen auch nur am Muttertag mal ein Blümchen.

Eine Freundin hat mir in den 90ern erzählt, dass die Amerikaner in ihrem Nürnberger "Ghetto" kräftig Halloween feiern, alles toll herrichten und von Tür zu Tür ziehen. Das konnte ich mir garnicht vorstellen, das war zu absurd. An fremde Türen klopfen und um Süßigkeiten betteln ... und jetzt ist es Tradition geworden. Aber so authentisch wie in Amiland kriegen wir das nicht hin, dafür sind wir hier alle zu deutsch.
Oder noch intensiver – zu fränkisch! (hihi)

Halloween in Amerika

vs.

Halloween in meiner Küche




Samstag, 30. Oktober 2021

Ohne Moos nix los

 Irgendwie zerfließt mir zur Zeit das Geld durch die Finger! Ist auffällig, es kommen so viele Ausgaben und es reißt und reißt einfach nicht ab.

Angefangen hats mit dem Urlaub der Kinder zum bestandenen Abi. Das war ok, das wollte ich so. Dann hatten die Kinder Geburtstag, einer nach dem anderen. Eine neue Brille muss her, weil ich sonst nicht mehr weiterarbeiten kann. Die Stoffauflage vom Wasserbett ist hinüber und der freundliche Herr vom Bettenfritzen sagt mir am Telefon, dass dieser Bettentyp (natürlich) keine einzelnen Ersatzteile mehr herstellt, sondern nur noch die Komplettumrandung. Kostet mal eben 500 Euro. Pfffff ..

Dann der Pc. Ich hab hier oben im Schlafzimmer einen alten Pc, den ich sehr mag, weil man da prima Mausloch schreiben kann. Der ist aber so alt, dass er mit Windows xp läuft und sich bei immer mehr google Suchanfragen weigert, die gesuchte Seite anzuzeigen. Er findet immer neue Ausreden – einmal wäre die Seite nicht sicher, dann würde die Seite von irgendwem nicht unterstützt und heute meint er, die Einstellung von Datum und Uhrzeit würde nicht stimmen. Stimmt aber doch! Ich bin enttäuscht. 

So viele Jahre der Zusammenarbeit und dann schwächelt der so erbärmlich! Mausloch kann ich auch nur noch über OpenOffice schreiben und mir selbst per mail schicken – dann lauf ich runter ins Wohnzimmer und öffne die mail auf dem Laptop, um mir den Text ins Mausloch zu kopieren. 

Warum ich nicht gleich unten am Laptop schreibe? Weil es oben schöner ist! Bequemer und ungestörter und kuscheliger und .. so halt! 

Ich kann mir doch jetzt nicht auchnoch einen neuen Rechner holen!! Und selber ein Windows 8 oder gar10 draufinstallieren, das kann ich nicht. Das ginge wahrscheinlich auch garnicht. Vielleicht kann ich mal mit jemand reden, der sich auskennt. Auf jeden Fall nervt es. Und Weihnachten kommt auch noch! Himmel!

Ich hab den Kindern zwar schon angekündigt, dass es dieses Jahr ein eher schmales Weihnachten geben wird, aber ich kenn mich. Ich bin ein Weihnachts-Suchti! Ich will Geschenke schenken! Wir würfeln ja um die Päckchen, das braucht dann schon etwas Substanz. Wahrscheinlich werden es viele liebevolle Kleinigkeiten, um die wir dann stundenlang spielen können!

Heute ist Samstag und wir lösen den Gutschein vom Mann ein für eine Wirtschaft in Kornburg. Die Kinder mögen zwar keine deutschen Gasthäuser, aber der Mann und ich schon! Ach, da fällt mir ein, wir wurden zum Geburtstag der Fee von ihren Eltern zum Essen eingeladen. Da ist eine Zurück-Einladung fällig, eine Einladungsrevance quasi. 

Allmächt, des kosst a aa widder an Haufm Geld!!

Ab morgen nur noch Tütensuppe und alle 2 Tage ein Brötchen.




Freitag, 29. Oktober 2021

Freitags Füller!

 Jahhhh da denkt man, man hat jetzt viel Zeit zum Schreiben, weil man ja Urlaub hat, und dann blinzelt man einmal und der Urlaub ist dahin.

Wie es halt immer ist. Außerdem musste ich meine müden Knochen auf der Couch ausruhen und hatte demnach keine Chance, irgendwas ins Mausloch zu schreiben. Momentan is' heftig, die Knie zwingen mich in die Zeitlupe. Seid froh, dass ihr mich nicht laufen seht! Dabei muss ich heute nachmittag noch zum Optiker, meine neue Brille in Auftrag geben. Es soll eine Brille für den Pc werden, mit Blaufilter. Einen Rosafilter hatten sie nicht. Schade. Das hätte sich sicherlich gut auf mein Gemüt ausgewirkt!

Trotzdem ist heute Freitag, und da gibt es immer den Freitagsfüller von Barbara und ihrem  scrapimpulse.com

Auf geht's!

Meine Freundin ist eine wahrlich starke Frau! Sie wuppt echt alles – Trennung, Kind, Job, Haus. Ist bewundernswert, ich könnte das nicht. Ich will nur noch schlafen. Aber sie macht und tut und hat sogar noch Zeit und Power, abends was trinken zu gehen! Ehrlich gesagt hab ich gleich mehrere solcher Freundinnen, die meinen größten Respekt verdienen! 

*

Ich mag Musik. Das wissen wir. Ich mag auch Musicals. Wissen wir das auch? It's true, ich mag Musicals. Nicht alle, viele würden mich aggressiv machen. Nein, nur eine erlesene Auswahl. 

Darunter steht an der Spitze Starlight Express. Ich kann mir nicht helfen, seit 30 Jahren bin ich hingerissen von dem Event. Habs bestimmt schon 7 oder 8x gesehen und ich krieg einfach nicht genug. Leider will niemand mit mir hingehen. Nicht schon wieder. Aber Starlight Express würde ich gern mal wieder  hören!

*

Wie argumentiert man gegen die Vernunft? Wenn man, wie gefesselt und bleischwer auf dem Sofa rumfläzt, Netflix an ist und Instagram in Reichweite. Man hätte Zeit und kann sich doch zu nichts entschließen?! Elinor brüllt mich fast schon an, dass ich endlich den Arsch hochkriegen soll und Jürgen drückt mich zurück auf die Couch. Du hast Urlaub, sagt er trocken. Jetzt hab ich weder ein gutes Gewissen, noch gute Argumente! Mist!

*

Disziplin ist der entscheidende Trick beim Abnehmen. Disziplin. Wahlweise auch noch Euphorie, Enthusiasmus oder Ehrgeiz dazu, im Paket quasi. Jetzt die Frage dazu: Wo gibt es das zu kaufen ?????

*

Halloween finde ich lustig. Ich hab nichts dagegen, den Kiddies Süßigkeiten zu schenken. Eine richtige Halloween-Party wäre mal cool! Wenn wirklich alle verkleidet sind. Leider bin ich Deko-mäßig eine Null-Nummer. Da bräuchte ich massive Unterstützung.

*

 Aktuell ist es "Contra", den ich im Kino sehen will. Dann den Tanzfilm mit der Freundin von Tochter, der grade läuft und falls irgendwann mal eine Fortsetzung von AVATAR gedreht wird – die möchte ich unbedingt im Kino sehen!

*

Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf mein neues Buch von Ursula Poznanski!! Morgen habe ich geplant meinen Kleiderschrank auszumisten und Sonntag möchte ich mit Oma einen Kaffee trinken gehen! 


Ist nicht umwerfend, aber ruhige Wochenenden haben echt was zu bieten! Vielleicht entsteht sogar ein neues Mausloch? Wär das nicht toll?









Montag, 25. Oktober 2021

100 Fragen 78 - 84

 Ja Hallo erstmal,  ich weiß ja nich, ob Sie's wussten, aber ich hab mich grade dazu entschieden, mal wieder ein paar Fragen zu beantworten! 

So wollte ich schon lange mal einen Eintrag beginnen! (lacht zufrieden)

Mit diesen 100 Fragen bin ich ja noch garnicht fertig, weiter geht's mit:

#78 Was macht einen Menschen reich? In erster Linie schonmal nicht Geld. Das ist viel zu materiell. Geld erleichtert das Leben und ermöglicht ganz viel, aber reich geht anders, finde ich.  Auch nicht Sachen wie Immobilien, Autos oder Schmuck. Sind ja nur Dinge! Reich ist einer, der geliebt wird. Der umgeben ist mit Menschen, die es gut meinen mit ihm. Reich ist man, wenn man dieses Gefühl in sich spüren kann, dass man jemand geholfen hat, ohne Lob und Anerkennung einzuheimsen. Helfen ist toll, wenn ich eine Superkraft wählen könnte, würde ich "Heilen" wählen

#79 Wo und wie bist du aufgewachsen? In der Nürnberger Südstadt. Es ist Anfang der 70er, das bedeutet, dass man sich als Kind überwiegend draußen aufgehalten hat. Bis die Straßenlaternen angehen! Vor unserem Haus ist ein Park, dahinter ein Hof mit Wiese. Viele Kinder, viele Spiele! Feuer Wasser Blitz, Verstecken, 1-2-3 um, Wer hat Angst vorm schwarzen Mann ... es war herrlich! Es wurde viel gesungen - Die Affen rasen durch den Wald, Bolle reiste jüngst zu Pfingsten, In einen Harung jung und schlank, Die Wissenschaft hat festgestellt, ... Wir wohnten im ersten Stock in einer sehr großen Wohnung, ich hatte mein eigenes Zimmer. Wir waren zu sechst, invlusive Oma und Hund. Meine große Schwester ist 5 Jahre älter als ich und hat mir vieles vorgelebt. Es wurde sehr viel gespielt, meine Mom hat uns eine wunderbare, unbeschwerte Kindheit gezaubert. Auch wenn nie viel Geld da war. Zur Schule ging es 5 min zu Fuß, ich hatte viele Freundinnen. Und ich war super im Gummihüpfen!!  Heile Welt!

#80 wie groß bist du eigentlich? Ich bin 1,65m groß. Oder klein, je nachdem. Eigentlich wollte ich auch nicht größer werden. Es war nie so ein Thema für mich. Allerdings hatte ich als Kind schon ein bisschen Bammel, dass ich mal eine riesige Frau werde. Zusammen mit meiner Schwester hab ich Popeye im Kino gesehen und da war auch Popeye's Freundin, Olivia. Die war lang und groß, so wollte ich nie werden. 
Glück gehabt - ich bin klein und dick geworden! *lach

#81 Arbeit oder Schule, was findest du besser? Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Mir ist bewusst, dass man vergangenes meist in einem rosaroten Licht sieht, so auch die Schulzeit. Spontan denke ich an Unbeschwertheit, Spaß, Albernheit, Auflehnung und Respekt(losigkeit). Ich hatte echt viel Unfug im Kopf! War lustig, ich denke gern an meine Schulzeit zurück.
Die Arbeit ist interessanter. Und anstrengender. Aber ich hab viel mehr Verantwortung! Abgesehen vom immensen Stress und der Belastung finde ich meinen Job echt gut! Ich kann eigenständig Entscheidungen treffen, handeln und beraten. Und wenn ich Feierabend hab, warten keine Hausaufgaben mehr.
Im Endeffekt entscheidet wohl eine Tatsache für die Arbeit:
Keine Bundesjugendspiele mehr!!

#82 Malen oder singen? Oh beides! Früher zumindest. Ich konnte beides echt gut. Hab mit Vorliebe Bleistiftzeichnungen gemacht. Und ich konnte super Ottifanten zeichnen! 
Unsere Lehrerin Sr. Theodora hat viel mit uns gesungen, meist deutsche Volkslieder. Und ich war am liebsten die 2. oder 3. Stimme. Meine Freundin war ein Sopran und ich ein Alt, wir haben zusammen um die Wette geträllert! 
Jetzt geht beides nicht mehr - durch das Carpaltunnelsyndrom schlafen mir ständig die Hände ein und nach der Schilddrüsen-OP sind die Stimmbänder angekratzt.
Ich singe zwar noch immer, aber es klingt nicht sehr schön 

#83 Was findest du außergewöhnlich? Hm .. jemand, der nicht auf seinen eigenen Vorteil aus ist. Jemand, der mutig genug ist, ganz bei sich zu sein und das auch zu zeigen, ohne auf Resonanz von aussen Wert zu legen. Ich war immer ein Bewunderer der Punks, weil sie sich nicht unterordnen und ihren eigenen Style haben. Außergewöhnlich sind die, die über den Rand denken. Die Stimme von Avi Kaplan ist auch aussergewöhnlich. 

#84 Wonach bist du süchtig? Harmonie. Eindeutig. Wir könnten uns alle vertragen, wenn wir nur wollten.
Außerdem bin ich süchtig nach Büchern, Erdnüssen, Zitronenkuchen, Instagram-Reels, Musikbeschallung im Auto und beim Kochen und ich bin ein Weihnachtssuchtie!

Das war's erstmal wieder.
Ich hab jetzt so lang geschrieben, dass mir die Kartoffeln verkocht sind. Ärgerlich! 
Dabei hab ich viel Zeit zum Schreiben, die ganze Woche lang. 
Es herrscht entspannte Urlaubsstimmung in mir, die Praxis ist zu und ich hab frei! 
Hurra!





Mittwoch, 20. Oktober 2021

Feierabend

 Ach wie schön! Es ist Mittwoch und in einer wunderbaren Parallelwelt hätte ich heute Nachmittag frei, ich könnte mich hinlegen und ausruhen. Nach gestern und heute hätten wir uns das echt verdient. Aber nein, die Reaität ist böse und gemein. Es gibt noch eine Schulung heute um drei. Hurra. Und sie wird 2 Stunden dauern!

Die Arbeit überschwemmt mich momentan. Am Dienstag, gestern, wars wirklich grenzwertig. Wenn du keine Zeit hast, dir zwischendurch die Brille zu putzen und nur Überstunden machst, verläuft sich der Spaß ein bisschen. Gestern Abend, als die Bevölkerung der Stadt endlich die Praxis verlassen hat - und ich bin sicher, dass echt alle da waren - hatte ich noch elend viel zu tun. Ich hab jetzt eine to-do-Liste im Pc und die war echt voll. 
18 Uhr. Zuerst haben sich die Patienten verabschiedet, gleich darauf die Kollegen. Dann eine Ärztin, dann die andere und dann war ich allein. Der Vorteil ist, ich kann ohne Maske arbeiten und keiner quatscht mir rein. Der Nachteil ist, ich bin hundemüde und es ist unheimlich still. Es nimmt und nimmt kein Ende.

 Und dann hör ich es knurren. Irgendwoher kam ein Geräusch. Ich bin überarbeitet, denke ich, und ich gehör nach Hause. Aber es knurrt weiter. Leise, aber deutlich. Oder surrt da was? Es ist alles aus bis auf mein Pc in meinem fensterlosen Labor. Ich steh auf und laufe durch die Räume. Es ist dunkel und still. Bis auf dieses Summen im EKG Raum. Der Pc ist aus. Ich mach das Licht an, kann nichts entdecken. Dann schalte ich das Licht wieder aus und mach weiter. 

Aber es lässt mich nicht los. Wieder im EKG Zimmer mach ich mich auf die Suche. Da leuchtet etwas grün. Allmächt! Und als ich mich anschleiche, seh ich den Schalter des EKG leuchten. Das Ding knurrt mich an. Eigentlich sollte es mit dem Pc aus sein. Ich drücke auf "Aus" weil ich ein rational denkender Mensch bin. Aber es lässt sich nicht ausschalten.


Was ist das? Ein Streich? Ein Defekt? Ein Hinweis des Universums, dass ich endlich heim gehen soll? Oder jemanden ein EKG schreiben soll? Ich whatsappe meine Mädels an und auf einen Tipp von Exi sehe ich am Gerät unten hinten dran einen Kippschalter. 

Klick - aus - still.

Ok das wars. Und ich hab jetzt keine Lust mehr hier zu bleiben. Wer weiß, vielleicht arbeite ich brav weiter und dann fängt es wieder an zu knurren? Oder das Sonogerät scheppert, der Schredder bewegt sich oder die Kaffeetassen fangen an, aus dem Schrank zu fallen??!

Nee, ich geh, auf Wiedersehen! Mich knurrt niemand an, nichteinmal ein aufmüpfiges EKG!



Montag, 18. Oktober 2021

Der erste Tag

 Heute ist Tag X ! Heute geht's los mit der Studiererei. Der erste Tag in der Uni und ich bin mir nicht sicher, wie es gelaufen ist. 

Am Vormittag hatte der Bub eine Online Veranstaltung, die wohl recht erfolgreich war. Er kam gut gelaunt die Treppe runter und erzählt und erzählt. Mittags packt er seinen Rucksack und macht sich auf den Weg nach Erlangen, zur ersten Präsenz-Veranstaltung. 

Ganz aufgeregt checkt er immer wieder, ob er alles hat und wir laden noch schnell ein paar Prozent Strom aufs Handy. Dann geht er los und ich drück ihm die Daumen!

Hab viele "Hoffentlichs" im Kopf - hoffentlich kommt er rechtzeitig an, hoffentlich findet er gleich, wo er hin muss, hoffentlich ist er nicht zu spät, hoffentlich fühlt er sich wohl, hoffentlich kriegt er alles mit und hoffentlich kommt er genauso gut gelaunt nach Hause, wie er vorhin die Treppe runterkam.

Und dann hab ich endlich ein bisschen lange ersehntes Allein sein! Ist so lange her, dass niemand zu Hause war und ich genieße das doch so sehr! Ich mag gern allein sein. Solange ich nicht muss und nur will! Kein Geschimpfe, kein Krach, nichts, was ich mir anhören muss und keiner redet mir in was rein! Herrlich! Spontan weiß ich garnicht, was ich machen soll. 

Überforderung!

Also ziehe ich alle Sofakissen ab und wasche die Bezüge. Somit ist mein Gewissen beruhigt und ich kann in Ruhe vor der Glotze was essen und langsam einschlafen.

Müde bin ich ja sowieso immer. Könnt ich im Stehen schlafen, würd ichs machen.

Dann dreh ich die Musik auf und wurschtel so vor mich hin, telefoniere mit meiner Mom und will gerade ins Bad gehen, da kommt Sohn wieder heim.
Von oben rufe ich, ob alles ok ist - da kam ein Seufzer und ein "Furchtbar" von unten.
Au weia! Na dann wohl lieber erstmal in Ruhe lassen. Was da wohl los ist .. Mamagedanken überschlagen sich ja gern. Hat er was verpasst? War er zu spät dran? Es muss irgendwas organisatorisches sein. Oder die Zugverbindung war blöd. 
Wie sich herausstellt, war es wohl ziemlich chaotisch, was die Infos angeht. Dozent ist nett, Teilnehmer auch, aber die Organisation hapert gewaltig. Wo ist der gute alte Elternbrief? Früher hat er mich genervt, aber heute hätten wir einen vertragen können.
Wann was stattfindet und wo und wie oft, das muss er jetzt rausfinden. Das Erstfach macht also Probleme. "Spirenzchen", wie mein Papa sagen würde. Kennt jemand das Wort Spirenzchen?
Und das Zweitfach ist gut organisiert und alle Termine sind klar. 
Und den Rest des Abends hängt der Bub am Handy und schreibt mir den anderen (Kindern hätt ich bald gesagt) mit den anderen ... Kursteilnehmern.

Na gut, die erste Hürde ist geschafft, es wird sich zeigen, wie es weitergeht. Mal schauen, wie ich ihn morgen früh aus dem Bett krieg!



Freitag, 15. Oktober 2021

13 von 13

 Ich mach heute was ganz empörendes!

Ich nehme mir die 12 von 12 Aktion und mach daraus einfach ungefragt ein

(ob das in den Statuten so vorgesehen war?)

Naja, ist ja nicht ohne Grund! Der 12.10. war ein ziemlich grauer, langweiliger Tag. Aufstehen, arbeiten, Abendessen, schlafen. Da hätte ich sehr kreativ werden müssen, um diesen Tag schön zu schreiben.
Viel interessanter ist da der 13.10., das ist nicht nur ein Mittwoch (Arzthelferinnen lieben den Mittwoch!) sondern auchnoch mein Geburtstag. Und so hab ich beschlossen, gegen das System zu arbeiten und einfach die Regeln zu missachten. Ich Rebell, ich!

Der Tag beginnt mit dem Ende der schönen Träume und wie immer viel zu früh.





Kaffee ist mein erster Gedanke. Jeden Morgen. Vor dem Frühstück braucht mich keiner anzusprechen. Da werd ich zum Tier! Heute allerdings ist es eher ein Häschen, der Mann hat nämlich ein Herz ausgeschnitten und auf den Kaffee gelegt!  💝


In der Praxis angekommen ziehe ich wie immer die Tür hinter mir zu, damit die ungeduldigsten der Patienten nicht gleich die Räume stürmen können und schlurfe lustlos den Gang entlang. 
Meine Kolleginnen sehen mich, stehen auf einmal auf und fangen an, mir "Happy birthday" zu singen! Ist das nicht lieb? Ein Geburtstagsständchen! Spontan hab ich sie alle lieb!!




Der Arbeitstag gestaltet sich überraschend ruhig und friedlich, sehr ungewohnt. Heute bin ich im EKG-Raum und hab einfach mal fast nix zu tun. Das ist auch echt gut so, ich bin hundemüde! Ein bisschen Blutdruck messen, ein bisschen Papierkram und Impfungen. So mag ich das. Endlich mal etwas weniger Stress und etwas weniger Fließbandarbeit, man fühlt sich richtig als Mensch! Aber Hallo!




Pünktlich kann ich aus der Arbeit stürmen und mein Tuco wartet schon auf mich. Ich will echt heim und mich hinlegen! Was für ein süßer Gedanke: Ein Nickerchen!
Am liebsten mit Nellie Oleson im Hintergrund.





Leider schlafe ich viel zu lang, meine Wecker hat wohl mein innerer Jürgen ausgemacht. Ich verpasse alle Großeltern. Aber Waldfeger klingelt genau dann, wenn ich wach bin. Steht draußen, hält Blümchen und ein Licht in der Hand und singt für mich! Hach! Alle sind so lieb zu mir! 

Das Highlight des Tages ist der Grieche am Abend. Eigentlich zieht es mich am Geburtstag immer ins Duck & Curry, aber es war etwas arg asiatisch in letzter Zeit, deswegen will ich griechisch. Mordshunger! Und so fein!! Ein gebackener Feta, Knoblauchbrot, Gyros, Bifteki, Suflaki, Calamari, Ouzo - so wie es das Gesetz eben will!





Meine süße Tochter schenkt mir ein nostalgisches Miniradio. Also ich bin nostalgisch, nicht das Radio. Es ist ein Nostalgieradio. Das Design. Weisst schon! 
Gefällt mir super gut, hab mich gleich verliebt, ich hör gern Radio, vorallem beim Schreiben, so wie jetzt. Das nostalgische Nostalgieradio für nostalgische Mamas kann auch bluetooth und aux! Vielseitiges kleines Kerlchen!





Leicht angeschickert vom Wein und den Ouzos gings mir voll gut auf der Heimfahrt. Und auf dem Küchentisch standen halt voll viele Blumen! Alles voll! Ein Blumenmeer! 
Glückselige Sabine!
Ein Duft wie ein Blumenladen. Ich setze mich und inhaliere grinsend, als mir der Mann auch ein Geschenk überreicht. Es ist auch was nostalgisches - eine CD! Das neue Album von Die Ärzte "Dunkel". Gefällt mir voll, sogar besser als "Hell".
Besser kanns nicht laufen!
Als ich spät abends noch facebook durchschau, seh ich lauter Glückwünsche und freu mich über jeden einzelnen! 

Happy, voller Blumenduft und Ouzo wanke ich ins Bett und schaffe nur eine knappe Seite in meinem Buch, bevor ich in den Schlaf kippe.




Siehste, der 13. war interessanter als ein langer Arbeitstag!
Aber im November bin ich wieder brav und halte mich an den 12.

ok chiao
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und weil wir schon beim Regelbrechen sind - hier ist ein Bonusbild! Damit stand mein lieber Waldfeger singend vor meiner Tür! Ist das nicht lieb?





















Freitag, 8. Oktober 2021

der Freitagsfüller von Barbara

Heute hab ich den Schock der Woche verpasst bekommen! Tochter und ich waren im Fielmann, wir brauchen beide eine neue Brille. Die Optikerin hat mich überzeugt, dass die Zeit für eine Gleitsichtbrille gekommen ist. Ich drück mich ja schon lang davor. Und nachdem der nette Angestellte alles durchgerechnet hat, wurde mir ein stolzer Preis von 621 € präsentiert! 

Schnappatmung!

Da schreib ich lieber den Freitags-Füller von Barbara auf ihrem scrapimpulse.com

1. Ich finde, es könnte .. mal langsam ein warmer Geldregen auf uns hernieder regnen! Zur Zeit kommt es dicke - das Abigeschenk für Sohn, ein Haufen Geburtstage, ein kaputtes Dach, die neue Brille, Weihnachten kommt bald ... 

2. Unser Tuco steht draußen vor der Tür. Das ist ein doppeltes Glück, einmal, weil ich einen Parkplatz direkt vor der Haustür gefunden hab. Zum anderen, weil ich in eine verdammt enge Parklücke mal eben locker links eingeparkt hab! Und er steht perfekt!

3. Wie habe ich es geschafft .. so viel Bügelwäsche anzusammeln? Ach ich weiß, grad fällt's mir wieder ein: ich hasse Bügeln! Daran wirds liegen.

4. Morgen muss ich unbedingt den Geburtstagskuchen für den Sohn backen! Es wurde ein Apfelkuchen gewünscht, ich hab ein neues Rezept gefunden. Und zum Glück macht Tochter den zweiten Kuchen, wir sind am Sonntag zu zehnt! 

5. Im Herbst rieche ich gerne .. die kalte Luft, den Duft von Gras und Blättern! Und da ich in Nürnberg wohne, liebe ich den Geruch von frisch gebackenen Lebkuchen!

6. Aber auch wenn ich immer müde bin, wenn ich immer und immer Schmerzen hab, mich nicht mehr konzentrieren kann und verdammt schlecht schlafe - jetzt im Herbst geht's mir besser als im ganzen langen Sommer! Endlich nicht mehr schwitzen!!!!

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf .. eine sturmfreie Bude, morgen habe ich geplant lauter langweiliges Zeug - waschen, bügeln, backen und Sonntag möchte ich einen schönen Nachmittag mit der Verwandtschaft im Garten verbringen, zum Geburtstag von Sohn und seiner Fee.





Donnerstag, 7. Oktober 2021

Harmoniebedürftig

 Eigentlich wollte ich einen lustigen Film anschauen. So einen, den die anderen nicht mögen, das wär heute Abend perfekt gewesen! Die anderen sind nämlich nicht da und ich hab den Fernseher für mich allein!

Dann schau ich auf Netflix was es so gibt für mich und seh einen Film mit Elias M'Barek "Heiter bis Wolkig". Klingt gut, den nehm ich. 
Und jetzt sitz ich hier und heule! Der war gut, aber voll traurig. Bei mir gehts schnell mit der Heulerei und das hab ich jetzt davon.
Hab danach umgeschaltet. In Sat1 gibts Harry Potter. Das schau ich jetzt, aus Regenerationsgründen! Da nehm ich sogar die olle Werbung in Kauf.

Heute brauch ich Seelenstreichler. Der Arbeitstag war zwar überraschend gut, aber danach dann eher mittelprächtig. Die Grippeimpfungen haben begonnen, das ist ein jährliches Happening in unserer Praxis! Die Leute stömen von Nah und Fern zu uns und wollen gepiekst werden. Horden von Patienten! Die meisten sind nett und freundlich, ab und zu ist ein Klugscheisser dabei, das nervt etwas. Ich kann mich aber gut aus nervigen Diskussionen rauswinden! Manchmal versuche ich abzuschätzen, ob es ein lieber oder ein (...) anderer Patient ist, wenn er in mein Labor kommt. Ich hab einen ganz guten Schnitt.
Das Gute an so viel Arbeit ist, dass die Zeit schnell vorbei geht. Scha-wupp Feierabend! Hurra!
Der Tag fing übrigens richtig gut an! Ich hab mich im Traum mit einem Pinguin angefreundet! Der wollte ständig kuscheln mit mir und hat sich voll weich angefasst. Ich hab ihn in mein Fahrradkörbchen gepackt und ihn zum nächsten See gefahren. 
So ein süßer Pinguin! 




Cute Rat