Mausloch

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Montag, 1. November 2021

Grusel Grusel

 Ach ja.

Ein bisschen hab ich mich geärgert, weil ich es wiedermal nicht auf die Reihe gekriegt hab. Gestern war Halloween und ich wusste, dass kleine Geister und Monsterchen an meine Tür klopfen würden um mir schüchtern ein "Süsses oder Saures" entgegen zu schmettern.

Ich war aber gestern Nachmittag mit Oma und Waldfeger einen Kaffee trinken. Übrigens ein besonders feiner Kaffee und ein phantastischer Bratapfelkuchen in der Satzinger Mühle. Draußen, direkt an der Pegnitz. Und wir waren herrlich albern!
Als ich wieder daheim war und zum 4. mal den Block umkreiste auf der verzweifelten Suche nach einem Parkplatz, konnte ich die kleinen Schreckgestalten schon entdecken. Per whatsapp hab ich den Süßigkeiten-Türdienst gesichert und meilenweit weg geparkt. Auf der Zielgeraden zur Haustür sehe ich die Tür des Nachbarn – toll dekoriert mit Lichtern und Tüchern und Fetzen und Kürbissen! Sogar einen Beamer gab es, der Geister und Fratzen auf die Hauswand projeziert. Schwenk rüber zu uns – nix!
Kein bisschen Deko – und in dem Moment frag ich mich, warum eigentlich?! Bin ich zu nachlässig oder zu faul? Oder doch zu unkreativ? Das hat mich geärgert. Also neue Batterien in die alljährliche Lichterkette gepackt, damit wenigstens das Küchenfenster orange leuchtet. Auf Spotify gibt es eine Gruselmusik-playlist. Einen Haufen Süßigkeiten hatte ich wenigstens. 
Im Lauf des Abends wurden die Geister, die mich in der Nacht heimsuchten immer älter. Bald waren die begleitenden Geschwisterkinder, die fröhlich auch die Hände aufhielten, von den Sammelkindern nicht mehr zu unterscheiden und gegen acht war Ruhe.

Es wäre lustig, sich mal selber zu verkleiden und die Kinder zu erschrecken. Als unsere noch klein waren, haben Waldfeger und ich kleine Halloweenpartys geschmissen und uns verkleidet. Das war klasse! Hat Spaß gemacht! Auf einer richtigen Gruselparty war ich noch nie. Das wär mal was! Die Halloween-Veranstaltungen der Rockfabrik früher waren eher so halbherzig. Es war zwar dekoriert, aber nur ein paar vereinzelte Rocker haben sich auch verkleidet. Franken halt. Sowas kann dir in Köln oder Düsseldorf bestimmt nicht passieren.

Als ich klein war, wär ich bestimmt auch begeistert von Haus zu Haus gezogen! Aber da hat man von Halloween noch nichts gehört. Noch nichteinmal von dem Film. Damals ging es bei uns eher um Allerheiligen, was bedeutete, am 1. November mussten wir Kinder mit ans Grab und gedenken. Es war immer kalt und immer regnerisch. Ich hab mich schon als Kind gefragt, warum grade heute? All die Menschen, die an Allerheiligen auf den Friedhof gehen und mit gesenkem Kopf an den Gräbern stehen, was machen die das restliche Jahr über? Ob die sich auch an einem Tag im Mai oder September mal am Grab ihrer Liebsten zeigen? Und sind das genau die Leute, die an heilig Abend die Kirche stürmen und sich sonst das ganze Jahr nicht dort blicken lassen? In Gedanken schmetter ich all denen ein "Heuchler!" vor die Füße. Die schenken ihren Frauen auch nur am Muttertag mal ein Blümchen.

Eine Freundin hat mir in den 90ern erzählt, dass die Amerikaner in ihrem Nürnberger "Ghetto" kräftig Halloween feiern, alles toll herrichten und von Tür zu Tür ziehen. Das konnte ich mir garnicht vorstellen, das war zu absurd. An fremde Türen klopfen und um Süßigkeiten betteln ... und jetzt ist es Tradition geworden. Aber so authentisch wie in Amiland kriegen wir das nicht hin, dafür sind wir hier alle zu deutsch.
Oder noch intensiver – zu fränkisch! (hihi)

Halloween in Amerika

vs.

Halloween in meiner Küche




1 Kommentar:

  1. Hallo Sabine,
    eigentlich habe ich jedes Jahr meinen Vorgarten geschmückt und die kinder haben sich echt gefreut. Dieses Jahr war alles anders und ich bin das erste Mal weggefahren über Halloween und habe nichts geschmückt. Die Kinder - auch schon älter geworden -waren etwas enttäuscht. Nunja, ich denke, nächstes Jahr werde ich wieder schmücken :-)
    Liebe Grüße
    Anja

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