Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Samstag, 15. Mai 2021

extreme couching

Kennst du das, wenn du völlig energiefrei auf dem Sofa liegst und einfach nichts auf die Reihe kriegst? Du bist müde und antriebslos und das einzige, was du in Reichweite haben willst, ist die Fernbedienung und das Handy. Dann schaust du ein paar Minuten und machst ein Nickerchen. Zu mehr bist du nicht fähig, alles ist schwer und anstrengend. So zieht sich das den ganzen Tag. Dann hast du ein schlechtes Gewissen, weil du so faul bist während andere in der gleichen Zeit das Haus aufräumen, Sport machen, den Rasen mähen und 20kg T-Shirts wegbügeln. Außerdem ist ein kostbarer Wochenendtag im Eimer, weil du einfach den Arsch nicht hochkriegst. Es ist schrecklich! Immerhin war ich heute schon einkaufen UND ich hab 1 Waschmaschine gemacht. Das beruhigt meine innere Elinor ein bisschen. 

Wenns nach ihr gegangen wär, hätte ich heute das Bad umgeräumt, gesaugt, 3 Waschmaschinen gemacht, ein Geschenk eingepackt und als Belohnung eine angemessene Lesepause gekriegt. Ehrlich, das mit dem lesen hab ich probiert. Hab mich in den Garten gesetzt mit meinem Buch. Sonne und Wind, klasse Wetter. Und dann, nach 7 Minuten eingepennt. Schönen Dank auch. Da schlafen auf der Couch bequemer ist als im Gartenstuhl bin ich umgezogen. I-Carly Marathon im TV und mein Schlafmarathon im Wohnzimmer.

Jetzt ist es Abend, der Tag ist vorbei und ich fühl mich wie ein nasser Waschlappen. Und die üblichen "ach hätt ich doch ..." Gedanken fangen an. Na, die Hoffnung besteht, dass ich morgen produktiver sein werde. Kann. Könnte. Eventuell.

Mal sehen. Ich mach jetzt Abendessen. Wahrscheinlich.

Mal sehen.


Donnerstag, 13. Mai 2021

Ach, der Bub !

 Jetzt ist es also soweit. Nach so langer Zeit mit Hausaufgaben, Stundenausfall, Vertretungslehrern, Exen, Schulaufgaben, Pausebroten, Elternabenden, Klassenfahrten und von-der-Schule-abholen hat gestern der Endspurt begonnen: Die Abiturprüfungen!

Der Bub ist im Lern-Delirium. Man sieht ihn eigentlich nur kurz zum essen, schon ist er wieder weg. Er gehört zu den glücklichen, die wissen, wie man lernt. Ich wusste das nie. Ich hab meine Zeit vor dem Schulbuch sitzend verbracht, während ich mit dem Bleistift Münzen durch das Papier gemalt oder im Geiste überlegt habe, was ich am Wochenende anzieh. Obwohl ich nicht dumm war, hab ich mich so verhalten. Aber der Bub machts anders. Das hätten wir vor ein paar Jahren auch nicht gedacht. 

Angefangen hat es ja damit, dass wir gemerkt haben, der Bub ist anders als andere. Während altersgleiche Artgenossen wild über die Wiese gerannt und sich um einen Ball gestritten haben, hat unser Kleiner die internationalen Flaggen auswendig gelernt. Oder Ende des Kindergartens mit den ersten Harry Potter Buch angefangen. Wir haben ihn testen lassen und das Ergebnis war ein IQ von 141. Ich wusste spontan nicht, wie ich damit umgehen sollte. Hochbegabte Kinder sind anders, die brauchen besondere Förderung - und das mir, der Münzmalerin! Der Bub hat externe Mathekurse besucht. Das wäre an sich eine gute Idee gewesen, aber in dem Kurs waren auch 5.Klässler, die aufholen mussten. Und dann kommt da ein 7jähriger, der ihnen erklärt, wie der Hase läuft. Das Ergebnis: Bub wurde rausgemobbt.

Im Endeffekt hat er sich prima selbst beschäftigen können, mit kreativen Achterbahnkonstruktionen am Pc oder Lieder und Programme schreiben. Japanisch wurde auch gelernt und eine Zeit lang hat der Bub auch gelesen - sehr zur Freude seiner Mama! Im Lauf der Zeit wurde der Welpenschutz immer weniger und das Besserwisser-Potenzial immer größer, bis es zusammen mit der Pubertät etwas versickert ist. Minecraft wurde gespielt bis tief in die Nacht. Und vor der Zimmertür die verzweifelte Mama, die Stoßgebete zum Himmel schickte: lass ihn doch seine 141 Punkte in Schul-Lernerei investieren und nicht in Mangas in Orginalsprache!! 

In der 10. Klasse gab es einen Elternabend für die Zukunft ihrer Sprösslinge. Dort wurde nicht nur mit Fachbegriffen um sich geworfen, sondern auch klargestellt, was die Kinder an Eigeninitiative und Lernbereitschaft für das Abi mitbringen müssen. Fachbegriffe kann man heimlich im Schoß googeln, und dann genauso wissend nicken, wie all die anderen Eltern um uns herum. Aber die Aussicht für den Schulabschluss war nicht mehr rosig, wie in der Grundschule, sondern eher mittelgrau. 

Aber dann - als ich mich mit der mittleren Reife "abgefunden" hatte, hat sich wohl irgendeiner der Schalter umgelegt - der Bub beschließt mitte der 12. Klasse, doch noch einmal ein Jahr zurück zu springen. Er will es besser machen. Will bessere Noten. Ja holla! Ein Sinneswandel! Wir wissen nicht genau, woher der kam, aber er war da. Und es hat sich gelohnt, auf einmal lernt der Bub und sammelt gute Noten. Klasse! Vor allem, seit seine Fee in sein Leben getreten ist, blüht er sowieso auf. Die beiden motivieren sich gegenseitig und lernen und lernen und lernen. Gut, vielleicht lernen sie nicht die ganze Zeit - aber schon so um die kleinen Lernpausen drum herum.

Und jetzt ist es soweit, am Mittwoch war die erste Abiprüfung. In Deutsch. 6 Stunden schlaues Schreiben, ich beneide ihn nicht! Nächste Woche kommt das Mathe Abi dran. Wär es meine Prüfung, würd ich jetzt Panik kriegen.

Aber der Bub nicht - der lernt! 

Beneidenswert!




Montag, 10. Mai 2021

Gemeinsamkeiten finden - 20 Dinge über mich, die ihr noch nicht wusstet

 The 20

Gemeinsamkeiten finden - 20 Dinge über mich, die ihr noch nicht wusstet
 
Heute gibts mal was anderes. Als ich gemütlich auf dem Sofa im Handy stöbere, lande ich auf einem Blog, der Emil_steht_Kopf heißt. Die Verfasserin hat mit einer anderen bloggerin Tausche_Pumps_gegen_Schlappen  zwanzig Dinge aufgezählt, die die Leser von ihr noch nicht kannten.
Und ich dachte mir - da machste mit!
Also hier sind 20 Dinge, die ihr vielleicht noch nicht von mir wusstet. Und sorry im Voraus - ich kann mich einfach nicht kurz fassen
 
1. Trotz meines hohen Alters und meiner kulinarischen Lebenserfahrung steh ich nach wie vor auf Dolomiti-Eis


2. Wir hatten früher viele Haustiere. Goldfische, Wellensittiche, Kaninchen, Schildkröten, Hamster, Hunde und eine Katze, zuletzt Rennmäuse. Im Moment haben wir kein Tier, ein bisschen vermisse ich es. Und wenn wir die Möglichkeit kriegen sollten, wünsch ich mir soo sehr einen Hund !! 

3. Mein 1. Auto war ein VW Käfer Bj 1984, un amigo mexicano. Er hieß Bugily und war knallrot. Ich hab mein Bugily geliebt! Wenn es bergauf ging haben wir ihn alle gestreichelt und ihn angefeuert, wenn es bergab ging hat man erwartet, dass er gleich seine Flügel ausbreitet! Im Winter  war die Heizung außer Betrieb - im Sommer lief sie ungewollt. Ich hatte immer ein Arsenal an Schals, Handschuhen und eine Decke in der Hutablage. Und ich hatte ein Fahrtenbuch, in das sich jeder Fahrgast eintragen musste.

4. Ich laufe seit Jahren ungeschminkt durch die Welt und kann mich auch nicht erinnern, wann ich mich zuletzt geschminkt hab

5. Als ich meine Abschlußprüfung als Arzthelferin bestand, war ich so glücklich und erleichtert, dass ich die ganze Heimfahrt im Bugily laut schreiend verbracht hab. Und tatsächlich hat mich die Polizei angehalten. Nachdem ich versichert hatte, dass das Freudentränen sind, durfte ich weiterfahren. Aber vorsichtig. Jawoll, Herr Wachtmeister!

6. Als ich 17 oder 18 war, hat mich am Silvesterabend ein Böller, der am Boden entlang gezischt ist, am linken Fuß getroffen. Hat schlimm weh getan, aber ich hab es tapfer überspielt. Seitdem hab ich außen am Fuß einen steinharten, kleinen Knubbel.

7. Meine Liebllingsfarbe ist grün. Am liebsten ein helles, freundliches Birkengrün. Aber auch Smaragdgrün ist toll oder türkisgrün. Blaugrün mag ich auch. 

8. Früher, vor langer, langer Zeit als es noch weder handys noch das www gab, bin ich viel unterwegs gewesen. Kneipen, Discos, Bars und Cafes. Auch in der Tanzschule oder auf Partys. Wo man sich als 15-25jährige so rumtreibt. Und ich war stets darauf bedacht, nach außen hin möglichst cool zu wirken. Ich war mir meiner Wirkung auf die Kerle,  die anwesend waren, immer bewusst und hab versucht, cool und lässig rüber zu kommen. Das finde ich heute ziemlich schade, wär ich damals nicht so angestrengt cool gewesen, hätte ich bestimmt noch viel mehr Spaß gehabt. Ist so viel lustiger, wenn man locker ist. Aber das ging mit 16 nicht so einfach. Unsicherheit durch Coolness überspielt. Ok, ich hab überall Spaß gehabt (chrchr) aber ohne dieses coole Getue wärs bestimmt noch viel mehr gewesen!


9. Ich mag Jugendbücher total gerne! Auch noch mit 50! Die Edelstein-Triologie, Silber, die Eleria-Triologie, Elanus, Erebos, Cryptos, Saeculum oder Zeitenzauber - ich liebe solche Bücher!

10. Ich bin insgesamt erst 6x in den Urlaub geflogen!
 
11. Hier stehen mindestens 5 verschiedene Handcremes rum, im Wohnzimmer bei meinem Platz sind nochmal 2, in meiner Handtasche ist eine und im Schreibtisch in der Arbeit hab ich auch eine. Ich bin ein Handcreme-Sammler!

12. Als ich 14 jahre alt war, 1984, war es todschick, Neon-Nagellack zu tragen. Natürlich hatte ich auch einen, der war grell-orange. Den hab ich mit in die Jugendferien genommen, wo ich meine 1. große Liebe kennenlernte. Der hat mir den Nagellack geklaut und im Schlaf seinen Kumpels die Nägel lackiert. Soweit die Erinnerung. Aber insgeheim würde ich so gerne mal wieder meine Nägel in diesem neonorange sehen, einfach  nur so.

13. Mich würde sehr interessieren, was aus den Bekanntschaften von früher geworden ist. Wie sie jetzt aussehen, was sie machen, ob sie glücklich sind. Aber das, ohne mich zu treffen - ich möchte nicht, dass die sehen, was aus mir geworden ist! Aber so als Mäuschen oder als geheimnisvolle online Stalkerin, das wäre interessant! *lach

14. da gibt es eine ziemlich lange Liste an Hass-Liedern. Mein Musikgeschmack ist etwas individuell. siehe z.B. die Reihe: Sabinchen_und_die_Musik 1-20 (Teil 1). Unter anderem kann ich das Lied "Come together" von den Beatles nicht ausstehen! Ein Ex-Freund hat sich einen Spaß draus gemacht und diesen song immer wieder laufen lassen, nur um mich zu ärgern. Doofie!


15. Wenn man die Ausbildung mitrechnet, bin ich seit 33 Jahren Arzthelferin. Und ich hab mich bis heute durchgemogelt, ohne wirklich was vom Job an der Anmeldung zu verstehen! Ich kann Labor, ich kann Röntgen, ich kann Verbände, ich kann EKG und EEG - aber Anmeldung ist mir bis heute ein Buch mit sieben Siegeln

16. ich bin ein Mathe-Idiot! Ich kann keine Zahlenreihen fortsetzen. Noch nie gekonnt

17. Wenn man mir eine Urlaubsfreude machen möchte, schickt man mich in den Norden! Oder Nordwesten. Holland, Deutschlands Norden, Schweden, Finnland, Norwegen, Island oder England, das sind meine Traumziele! Wer mich nicht mag, schickt mich zu einem Strandurlaub in den Süden. Pfffft ...

18. Wenn man bedenkt, wie es gemacht wird, ist es eigentlich eher eklig. Aber im Grunde bin ich ein Fan von fränkischer Leberknödelsuppe! Da gibt es ein Lokal in Nürnberg, "Zum gulden Stern", die machen die beste Leberkniedlasubbm der ganzen Stadt!


19. Als ich in der 5./6. Klasse war (Maria Ward Schule, siehe Alte Schule, altes Haus) sammelte die ganze Klasse Sarah Kay Klebebilder. Jede hatte ein Sammelalbum und es wurde wild getauscht. Diese Bildchen von kleinen gezeichneten Mädchen mit großen Hüten und Schuhen hab ich sehr geliebt. Ich hab sie mir ganz genau angesehen, immer wieder. Ich wünschte, ich hätte mein Sammelalbum noch!


20. Manchmal überkommt es mich, und ich singe im Auto peinliche Lieder! Ganz laut und mit geschlossenen Fenstern. Da träller ich dann zB Lieder von Tabaluga oder Starlight Express oder auch uralte Schlager wie die Comedian Harmonists. ... bin ich froh, dass da keiner hört!
 
 
Das war's. Sorry, wenn es etwas ausführlich wurde, ich kann einfach nicht anders.
ihr möchtet auf euren blog auch 20 Dinge über euch verraten, die andere noch nicht wussten? 
Dann schickt mir gern eure Beträge, die ich dann hier verlinke.





 
 

Sonntag, 9. Mai 2021

der Ehrentag

 Ach, Muttertag. Ganz facebook ist voll mit Muttertagsgrüßen. Voll mit Herzchen und Blümchen und Törtchen. Oder mit tiefgründigen Sprüchen über das verehrenswürdige Mutterherz. 


An diesem einen Tag wird die Mutti mal verwöhnt, da braucht sie mal nichts machen. Soll sich ausruhen. Aber bitte vorher noch einen Kuchen backen und ein Mittagessen kochen, weil, gleich kommen die dankbaren Kinder und wollen bewirtet werden. Dafür gibts einen Blumenstrauß und, wenn die Kinder noch kleiner sind, ein selbstgemaltes Bild. Und an den restlichen 364 Tagen darf Mutti wieder ackern.
Wenn man mittags unterwegs ist, sieht man überall brav aufgerüschte Leute, die pflichtbewusst zu ihren Müttern pilgern. Gehört sich so, ist ja Muttertag. Und nach dem Kaffee gehts wieder nach Hause. Morgen darf Mami wieder waschen und aufräumen.
Aber heute: lieb sein! Frühstück ans Bett und selber abspülen!
Die Väter dürfen sich verabschieden für ihren Vater-Tag, ziehen durch die Gegend und saufen sich in Grund und Boden. Ganz offiziell! Und Mama hütet die Brut.
Andersrum fände ich es besser. Warum verabschiedet sich der Papi nicht am Muttertag, nimmt die Kinder mit und alle lassen die Mama mal endlich in Ruhe?! Da wär ich auch dabei! Das ist wenigstens nicht so geheuchelt. Ich hab zu meinen Kindern schon früh gesagt, dass ich Muttertag verweigere und sie mir weder Pralinen noch Blumen schenken müssen. Oder Kuchen. Es sei denn, sie haben einen übrig und wissen nicht wohin damit. Dann schon. Aber nie und nimmer soll mich mal ein Kind pflichtbewusst besuchen müssen, weil ein Muttertag ist!

Entweder liebst du deine Mom und zeigst es ihr immer wieder mal, oder du egalst deine Mom und kannst dich gleich schleichen! Aber an einem vorgeschrieben Tag Kaffee trinken und Mama anlächeln zur Pflicht zu machen, das wird eiskalt abgelehnt in diesem Haus! So!
Außerdem haben die Nazis diesen Tag in Deutschland offiziell gemacht, um den  „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ zum Ehrentag der "arischen Gebärmaschinen" zu verdonnern. 

„Die Nazis wollten Frauen als Kameradinnen, noch lieber aber als Gebärmaschinen. Die Mutter war eine Heilige im völkischen Wahn, geehrt zum Muttertag, dem zweiten Sonntag im Mai. Warum wird er heute noch gefeiert, allem Feminismus zum Trotz?“

– Jan Feddersen
 
Aber jede Geschichte hat ein Aber - Aber was mir der Bub heute gebracht hat, ist so zuckersüß, da kannst du nicht anders, als dich zu freuen! Wenig später kommt Tochter, versichert mir, dass es weniger Pflicht und mehr Kür ist und überreicht mir Blümchen! Ganz viel später kam die Fee und gibt mir Mini Doughnuts - obwohl ich garnicht ihre Mama bin! So niedlich sind die alle!! 
Und trotz aller Gegenwehr freue ich mich total über die Gesten der Kinder, denn das ist einfach nicht zu toppen!
Jetzt feier ich mich selber und mach ein bisschen die Augen zu, während mir Nat King Cole und Sam Cooke leise was vorsingen und aus dem geöffneten Fenster ein leises Lüftchen hereinweht. Ich leg die Füße hoch und träume mich auf die Tanzfläche mit Dean Martin.







Sonntag, 2. Mai 2021

die besten Kolleginnen

 Und wieder ist eine Woche geschafft, jeden verdammten Tag angegriffen, bekämpft, überwältigt und besiegt! Und dann ist endlich Wochenende! Jeden Dienstag, wenn meine Woche beginnt, nehme ich mir vor, irgendwas positives zu finden. Es muss doch verdammt nochmal irgendwas gutes am Arbeitstag sein, damit man nicht völlig verrückt wird. Die ganze Mehrbelastung und Accordarbeit durch Infektionssprechsstunde und Impfungen, die einem einfach obendrauf gepackt werden. Friss oder stirb. Personal Mangelware, Aufgaben mehr und mehr und mehr. Sogar die Putzfrau ist überlastet. Warum, weiß ich nicht genau, aber sie war stinksauer und hat wild um sich geschrien. Ich schrei auch ab und zu umeinander, allerdings nur im Auto mit passender Musik


Am letzten Freitag kam Exi zu uns. Exi ist unsere Ex-Kollegin U. Und Exi hatte Geburtstag, deswegen hat sie uns was feines mitgebracht: Bowls von Immergrün. Kannte ich bis dahin noch nicht, aber wie ich immer wieder feststelle, kenne ich vieles nicht. Nun gehören Bowls auch dazu. Ich hatte eine Avocado Beef Bowl, das war ein Erlebnis! Da ist unten Kartoffelbrei, dann irgendwelche Soßen, dann Pulled Pork und BBQ Soße, daneben Salat und Avocadocreme. Unfassbar gut!! Schau:


Never ever werde ich den Absprung schaffen, jemals ein gesundes Diätleben zu führen, wenn es so feine Sachen gibt! Ausserdem hat dieser Pott ein bisschen über den Arbeitstag hinweggetröstet. Es läuft gerade einiges nicht so, wie ich es gerne hätte. Ein bisschen davon hat nicht mit meiner Gesundheit zu tun - aber ändern kann ich es trotzdem nicht. 
Die Sache mit den Impfungen. Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits freu ich mich, weil es voran geht und wir echt viele Leute impfen. Andererseits impfen wir echt viele Leute und das ist verdammt viel Arbeit. Das denkt man garnicht, man (also der gemeine Patient) denkt, das ist halt so ein Pieks in den Arm, ein Stempel in den Pass und fertig ist der Kuchen. 
nenene!
Was da an Vorbereitung, Anrufen, eintragen, aussortieren, verteilen, abrechnen und fertigmachen drinsteckt, sieht keiner. Und dann ist noch nicht einmal eine Spritze aufgezogen. Was eine Wissenschaft für sich ist. Und diese Patienten stehen dann auch gern laut um sich schlagend an der Anmeldung und brüllen ihre Rechte in die Gegend. Sehr angenehm. Mir ist aufgefallen, dass sich das Benehmen der Patienten sehr geändert hat im Lauf der Jahre. Dieses Fordern und Haben wollen und auf "Seinem Recht bestehen", das ist irre! Gleichzeitig wird auf Höflichkeit und Geduld komplett verzichtet.

Patientin: (rauscht rein) "Ich hab einen Termin. Um 8. Und nicht um halb 9, so lang kann ich nicht warten! Ich hab schließlich auch noch was anderes zu tun und dafür sind Sie ja da, dass organisiert wird!"
Kollegin: "Äh, guten Morgen, wie ist Ihr Name?"

Wenn ich nicht so gute Kolleginnen hätte, würde mir die Arbeit keinen Spaß mehr machen. Garnicht mehr. Obwohl das der Job ist, den ich machen möchte. Bloß ist mir das immer mehr und immer schneller einfach zuviel. Bin ja kein junges Pony mehr sondern eher ein alter Klepper. Mit schlimmen Hufen! Lassen wir das.

Ich hab morgen noch einen freien Tag. Und den werde ich mit Lesen verbringen! So!


Donnerstag, 22. April 2021

Das Gute ist

Das Gute an einem kalten April ist, dass ich nicht schwitzen muss. Wenigstens nicht so arg.
Das Gute am Urlaub des Partners ist, dass er einkaufen geht, gut gelaunt ist und kocht.
Das Gute an eine stressreichen Arbeitstag ist die Tatsache, dass die Zeit super schnell vergeht.
Das Gute an tollen Kollegen ist ein Rettungsring in der Praxis.
Das Gute an einer Notfallschulung ist das gute Essen, das vom Veranstalter spendiert wird.
Das Gute an einer online-Notfallschulung über teams ist, dass sie kurz ist und dich keiner sieht!
 
Was für ein Glück!




Mittwoch, 21. April 2021

Appsolut

Weil ich Kinder habe, bin ich anderen in meinem Alter ein Stück weit voraus. Die Kinder helfen mir nicht nur bei Handy- und Computerproblemen aller Art , sie zeigen mir auch viele tolle Sachen. Videos, Bilder, Songs, Seiten oder Apps. Letzteres hab ich lange nicht kapiert.

Ich:"Kind, was ist eine App?"
Kind:"Eine Anwendung"
Ich:"..."
auch ich:"An-wen-dung ... was wendet man da an?"
Kind:"Die App"
Ich:"???"

Mit viel Liebe und einer Engelsgeduld wurde mir über die Zeit hinweg dann doch mal beigebracht, was es mit Apps auf sich hat. Ich hab sogar ein paar auf meinem Handy. Zum einkaufen, zum kochen, zum rumspielen mit Fotos, WhatsApp oder Instagram. Instagram war auch so ein Mysterium für mich aber so nach und nach hab ich mich zurecht gefunden. Jetzt liebe ich es! Ich poste zwar nicht viel, ganz einfach weil ich nicht viele Fotos hab, die es wert wären, aber zu sehen gibt es soo viel!! Ich folge ein paar Leuten, die ich entweder kenne oder die besonders lustig sind. Und dann gibt es die reels! Keine Ahnung, was "reels" bedeutet, wahrscheinlich sinnfreies, kurzes Filmchen. Und das sind die auch - kurz und sinnfrei. Aber sooo lustig, ich könnt mich wegschmeißen! Angefangen hat alles mit Videos über Nymphensittiche und Kakadus. Dann kamen Hunde dazu, dann Katzen und jetzt kleb ich am Handy fest, wenn ich diese Filmchen anschau. Das meiste davon ist genau mein Humor und ich schick gern mal eins dieser videos weiter. Leider kann ich mich davon kaum lösen und merke nicht, wie die Zeit vergeht. Während ich zuschaue, wie eine Katze dem Halter das Essen von der Gabel klaut und ein Dackel einen riesigen Stock, den er gefunden hat, wie eine Trophäe nach Hause trägt (I found a stick on the ground and I'm gonna use it all the power that is in ...) oder der Daddy, der mit dem strahlenden Baby Metal songs trommelt und dabei merke ich nicht, dass schon eine ganze Stunde rum ist! 
Eigentlich ist ja facebook mein Spielplatz, altersgemäß. Ich denke, U30 ist da so gut wie keiner mehr, was für mich nicht schlecht ist. Da hab ich meine Gruppen und da kenn ich mich aus. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich die Leute, mit denen ich viel facebook-Kontakt hab, schon kenne. Was natürlich nicht der Fall ist, aber vom feeling her. Manche kenn ich tatsächlich, manche nur schriftlich. Aber das schon jahrelang. 
Freunde 2021
Vielleicht schaffen wir es mal, zusammen Essen zu gehen.
Zumindest die Leute aus der Kochgruppe.
Dann, wenn Normalität zurückkehrt.
Irgendwann.
Und bis dahin schau ich zu, wie sich die Leute im lockdown zum Affen machen und amüsier mich königlich!




Montag, 19. April 2021

schlaf, Mutti, schlaf

Woran erkennt man, dass es mir nicht gut geht? Wenn ich vom dm mit dem Ding in der Hand wieder rauskomme, weswegen ich reingegangen bin! Und NUR mit dem! Das ist wie in IKEA. Du willst eigentlich nur bisschen schauen und kommst mit mindestens 1 Teelichtpack und einem Hotdog wieder raus. So will es das Gesetz! Und bei dm hast du mindestens 1 Shampoo, 1 Duschgel und 27 Pröbchen mitzunehmen!

Als ich am Mittwoch wegen 2 Lesebrillen für Papa in den dm bin und tatsächlich mit nur 2 Lesebrillen wieder rauskam, war ich selber verblüfft! Ich muss todkrank sein! Jetzt schnell heim fahren und ab ins Bett! Mir gings den ganzen morgen schon schlecht und ich weiß auch, warum. Ich schlafe schlecht, richtig schlecht. Diese Nacht hab ich garnicht geschlafen und so wars mir am morgen übel und zittrig und bäh. Ich bin eine Stunde später in die Praxis und hab mich wieder heim schicken lassen. Hätte wohl sowieso alles Blut durcheinander geschmissen und den falschen Leuten einen Harnwegsinfekt angehängt. Macht keinen Sinn. Also nach Hause mit mir. Vorher schnell Brillen kaufen, weil der Papa sonst nix sieht. Diese dann in die Küche geworfen und mich ins Schlafzimmer gepackt. Papa ist verwirrt - er versteht die dm-Gesetze nicht.
Fast den ganzen Tag hab ich dann verpennt. Immer in so Stundenhäppchen.
So richtig durchgeschlafen hab ich schon sehr lange nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich mich bewege, wach ich auf. Weil mir alles weh tut. Das merk ich dann und wache auf. Komischerwese nie zwischen halb drei und viertel nach vier. Das scheint meine Ruhezeit zu sein. 
Ach wie gut ich früher geschlafen hab!! Immer und überall, kein Problem. Auf Autorücksitzen, in der Sitzecke vom Kraftwerk während Joan Jett singt, in der Holzklasse der Bahn, auf dem Boden unterm Küchentisch einer Kölner WG - neben dem Bernhardiner. Ois isi!
Aber jetzt? Ich liege eingemummelt in einem warmen Wasserbett und - nichts geht. Obwohl ich hundemüde bin.
Nervt.
Und aus diesem ewigen Schlafmangel ergibt sich, dass ich ständig müde bin und sich meine Gedanken fast nur noch ums Schlafen drehen. Ich überlege beim aufstehen schon, wann ich mich wieder hinlegen kann. Mittags kann ich es nicht erwarten, heim  zu kommen, damit ich mich aufs Sofa legen kann. Wenn das dann besetzt ist weiß ich, dass ich den restlichen Tag leiden werde wie ein Hund. Dann fehlt mir mein Power-nap!  Wenn ich es dann bis Abends geschafft hab und auf dem Zahnfleisch zum Haus krieche, würd ich mich am liebsten direkt ins Bett stürzen. Aber da steht noch die Familie an und das Abendessen. Der tote Punkt kommt dann zwischen halb neun und neun. Wenn ich da schlafen gehen würde, hätte ich aber keinen Feierabend gehabt. Das find ich jetzt auch blöd. Also zieh ich's durch und bin wieder wach bis halb elf. Müde bis zum Anschlag schleppe ich mich dann bis oben ins Bad und dann ins Bett, wo ich nichtmal mehr eine Seite im Roman schaffe. Dann schlaf ich ein. Bis ca 2 Uhr und die Wachspiele beginnen!
 
Jetzt ist es viertel nach vier, gleich treffen Papa und Tochter ein. Ich freu mich auf Tochter! Nachher fahren wir zu ihr, GNTM gucken. Das wird ein schöner Abend! Und ich sehe aus den Augenwinkeln mein Bett. 
Da steht es. Frisch bezogen und duftend und warm. Es ruft mich. Jetzt schon!

Nein ich will nicht!
(Gähn)
 


Montag, 12. April 2021

von unfähigen Architekten und 50jährigen Tanzschülern

 Als ich heute im Auto auf die Oma gewartet hab, während sie noch in der Bücherei war, hab ich auf meiner Playlist drei alte songs gehört:

Rain in May von May Werner, What's the Colour of Money von Hollywood Beyond und Street Cafe von Icehouse. Klasse songs !! Hab dabei überlegt, warum heute kein Architekt mehr in der Lage ist, schöne Häuser zu bauen. So wie früher. Mit Liebe zum Detail und Geschmack und Stil. Als wir dann an den neuesten Werken des modernen Brutalismus vorbeigefahren sind, meinte Oma, das wäre zu teuer. Selbst wenn man die Säulen am Eingang weglassen würde. Was für ein Armutszeugnis! Hast du schon mal den Neubau am Bahnhof gesehen? Dass es noch hässlicher als der Bibliotheks-Bau geht, beeindruckt mich. Könnt kotzen vor Freude!  

das alte Postgebäude, nicht wunderschön, aber erträglich


Das neue Tafelhof Palais. 




 
Wieder zu Hause hab ich mir die Haare gewaschen und mein Radio eingeschaltet. Es lief What's the Colour of Money. Was fürn Zufall! Ich hab an die Tanzschule gedacht, wo ich das Lied zum ersten Mal gehört hab. Wir waren albern, sind aufeinander zugetantz und haben uns die Hände geschüttelt. Hach ja schöne Zeit! Wir waren 16 und 17, zutiefst verunsichert und sehr bemüht, das zu überspielen. Die Tanzschule war ein guter Spielplatz für einen Haufen 16jähriger, die wild entschlossen waren, Spaß zu haben. Was die heute wohl alle machen? Die sind jetzt alle um die 50. Wär spannend zu sehen, was aus den coolen kids geworden ist. Anzugträger? Säufer? Großeltern? Arbeitslose? Chefetage? Aber alle mit der selben Erinnerung an die Tanzschule in den 80ern!
 
Danach lief Rain in May. Gibts doch nicht, wie oft läuft Rain in May im Radio ?? Einmal in 4 Jahren? Ha! Ich mochte das Lied sehr, damals. War 1981 glaub ich, oder 1982. In meinem Kinderzimmer hab ich mitgetrommelt, sehr hingebungsvoll übrigens. Der song war auf einer Musikkassette drauf, ein sampler "Hits des Jahres". Heute im Bad hab ich genauso laut mitgesungen wie damals. 
 
Ein bisschen hab ich tatsächlich drauf gewartet, dass anschließend Street Cafe von Icehouse läuft. Aber die Realität hat nicht gewollt. Dann hör ichs halt jetzt, beim Mausloch-schreiben, auf dem Handy. Street Cafe. Ein erster-Freund-remember-song. Und je länger ich zuhör, desto mehr Sternchen krieg ich inne Augen ;-) 




Samstag, 10. April 2021

ich bin Arzthelferin, ich regel das

Was für eine Woche! Ein post-Urlaub-Start ist immer übel, alles was sich während der Urlaubszeit angestaut hat an Patienten und Arbeit, das knallt an den ersten Arbeitstagen auf die arme Arzthelferin runter. Es ist eine Flut an Aufträgen, die einen wegspült, ohne dass man sich irgendwo festhalten kann. Und diese Spülung hat uns an den Donnerstag geschwemmt. Der Tag, an dem die Corona-Impfungen in den Praxen starten. Danke nochmal dafür! Die Mittagspause wurde erst eingeschränkt, dann verkürzt und schließlich gestrichen. Alles muss vorbereitet sein, sortiert, ausgedruckt, gemanagt und aufgezogen! Butterblume war da, um uns einzuweisen. Ein Riesenzirkus, weil die optimale Nadelstärke nicht mitgeliefert wurde. Dann wurden wir Zeuge, warum Ärzte keine Spritzen aufziehen sollten - es ist zeittechnisch eher ein Reinfall. Mit einer Engelsgeduld hat Butterblume auf die entsprechende Ärztin eingeredet und versucht, zu navigieren. Wie auf ein krankes Pferd. (wobei ich jetzt tatsächlich bezweifle, dass kranke Pferde so einen Affenzirkus lostreten, weils sie halt krank sind) Bis die ersten Patienten vor der Tür standen und ihre Impfung wollten. Und zwar schnell. Wir haben die Zimmer besetzt, die Aufklärung mit den Leuten gemacht, die Ärzte navigiert, eingetragen, ausgestellt, abgestempelt und wieder heimgeschickt. Scha-wupp war es 18 Uhr! Ich hab zwar Vorsorge getroffen und mir eine Schmerzspritze geben lassen, aber erstens hat die nicht so gewirkt, wie ich es gern gehabt hätte und zweitens hab ich förmlich gespürt, wie ich meine Gelenke überlaste. Mit jedem Schritt. Und mit böser Vorahnung. Als dann alles abgerechnet, eingescannt und gebündelt war, hatten wir es geschafft! Halleluja! Gegenseitiges Schulterklopfen! 

So sehr am Ende war ich schon lange nicht mehr. Mit letzter Kraft heim gestolpert, die Augen offen gehalten, die halbe Pizza verdrückt und mit noch letztererer Kraft nach oben geschleppt und ratzfatz eingeschlafen. Aber es würde noch mehrere Tage  und Nächte dauern, bis ich diesen fiesen Tag abgebaut hab. Körperlich und psychisch. 

Und am Dienstag gehts weiter! 

Huiii !

sei immer nett zu deiner Arzthelferin!




Mittwoch, 7. April 2021

No Oster Desaster

Inmitten von Ostereier färben, Minikuchen backen und Osternester füllen hab ich mir überlegt, wie sehr sich Ostern für mich verändert hat. 

Als Kind war ich beim Aufwachen am Ostersonntag super aufgeregt! Ostereier suchen! Au ja !!! Wie ich mich gefreut hab, in jeder Ecke oder unter den Schränken kleine Schokoeier zu finden! Das war so phantastisch, auf einmal liegen in der Wohnung überall Süßigkeiten rum! 

Am liebsten hatte ich diese Zuckereier oder Baiser Eier 

reines Zuckerzeug! Lecker!!

Und dann gabs immer noch ein Geschenk. Herrlich! Einmal war es ein Fahrrad. Meine Eltern haben versucht, es hinterm Sofa zu verstecken! 
Der Gang zur Messe war auch ein Pflichtakt, genau wie an hl. Abend.
Später dann war die Sucherei für mich zu kindisch (wahrscheinlich zu anstrengend) und es gab am Ostersonntag einen Osterbrunch, meist in einem Hotel. Das war super, ich liebe brunchen. Blöd ist nur, wenn jemand dabei ist, der nach ein paar Happen meint, er wäre so satt, er mag kein Blatt. Bäääh! Dann kannst du nicht hemmungslos reinhauen, so wie du es eigentlich gern möchtest. Das wäre peinlich.

Dann kamen die Kinder. Wieder wurde gesucht, allerdings war ich dann im anderen Team, das "in aller Herrgottsfrüh aufsteh und versteck-Team!" Ist jetzt nich soo lustig, aber die Kinder haben es geliebt. So wie ich früher. Und ich stand ganz ergriffen dabei und hatte einen nostalgischen Gesichtsausdruck. Gelernt hab ich, dass man Schokoeier besser nicht im Garten versteckt, die mögen nämlich auch die Eichhörnchen. Die Kinder hüpfen aufgeregt im Schlafanzug im Garten rum und ich bin ganz ergriffen! Danach zu Waldfeger zum opulenten Osterfrühstück. Was für ein event! Ich habs geliebt! Hier ein Foto von früher:



Wieder später fand das Osterfrühstück bei mir statt. Die Kinder waren zwar schon groß, aber suchen wollten sie trotzdem noch. Also weiterhin am Sonntag vor 8 Uhr aufstehen und Sachen verstecken. Ich hab Verstecke gesucht und Papa hat es notiert. Das war wichtig, nicht selten wurde ein Mini-Schoki irgendwo im Schrank hinter den Büchern gefunden, dabei war es schon Juli. Und dann wurde die gefundene Beute von den Kindern gerecht aufgegteilt (manchmal ohne Zoff) und es kam die Familie zum frühstücken.





Wenn ich das jetzt seh, überleg ich mir, wieviel Mühe ich mir gegeben hab. Und jetzt? Heute ist Ostern ein bischen erbärmlich geworden. Nicht zuletzt wegen Corona. Darf man sich ja nicht treffen. Also fällt das Familiengelage aus. Und gesucht wird auch nicht mehr, das eine Kind ist schon ausgezogen und das andere ist froh, wenn es nichts suchen muss. Es gibt nur Osternester und selbst die sind nicht mehr das, was sie mal waren! Da alle auf gesunde Ernährung achten, sehen auch die Nestchen anders aus. Ich muss das als Experiment sehen und nächstes Jahr unbedingt wieder normalisieren. 

Traurig.
Alles ändert sich. Morgen ist Ostersonntag und es ist halt NIX hier los! Montag gibts nen Kaffee am Nachmittag und das wars dann schon. Ja klar freu ich mich da auch aber .. weißt schon. Ist nicht das selbe. Und nur Tochter ist mental bei mir, die Jungs trauern da garnicht. Ostern zählt dieses Jahr nicht. Der eine leidet unter dem Lockdown, der andere unter Abi-Stress. 
Und ich leide - wie so oft - unter wehmütiger Nostalgie. Es ist nicht so schlimm wie bei Weihnachten, aber auch hier leide ich sehr.
Offiziell wird an Ostern auch die Familien-Eis-Saison eingeläutet. Nicht mal das ist mir vergönnt. Hat ja alles zu!

Warte nur, irgendwann dürfen wir wieder und dann fahr ich alles auf, was ich nur schaffen kann! 
                               ***
Im Nachtrag war dieses Ostern zwar sehr seltsam und eher unspektakulär, aber so schlecht wars jetzt auch wieder nicht. Ich hatte Urlaub, es gab Käsekuchen und die Kinder waren da! Drei gute Gründe, mal wieder positiver zu denken! 




der perfekte riss-freie Käsekuchen 



Sissi im TV, wat willste mehr?







 

Mittwoch, 31. März 2021

Le Frisur

Ein event jagt das nächste - Friseurtermin um 12 Uhr! Nach einem ganzen Jahr endlich mal wieder, es wird Zeit. Nein, es wird wirklich Zeit! Diese "Frisur" ist nicht mehr tragbar, ich seh aus wie die Mutter in "Carrie, des Satans jünste Tochter".

Ich fahr gut gelaunt zu Carmens Frisierstube, das ist der Friseur, bei dem ich mich wohl fühl. Lang hat die Suche gedauert.
Wir diskutieren, was gemacht werden soll, Carmen spricht aus, was ich mir wünsche. Wunderbar. Der Lehrling wäscht mir die Haare. Und wäscht. Und wäscht ... so sauber waren die noch nie. Sie hört garnicht mehr auf. Meine Füße hängen in der Luft weil der Stuhl so hoch ist und weil der Lehrling so lange rumwäscht, schlafen mir die Beine ein. Endlich darf ich aufstehen und eier mit einem sehr rutschenden Handtuch um den Kopf zurück zu meinem Tischchen.
Carmen schneidet, wir unterhalten uns, alles easy. Dann frag ich, ob Haare tönen auch noch drin wär, so zeitlich. Und Carmen freut sich. Auf der Farbtafel entscheiden wir uns beide für ein "Dunkelblondgold". Ich bin happy, mein Straßenköterbraun kann ich nicht mehr sehen. 
Ich genieße das, wenn einer mit meinen Haaren rummacht und ständig gescheitelt, gezogen, gebürstet, gestrichen und gezupft wird. Und schon fallen mir die Augen zu, ich bin tiefenentspannt. Dann muss die Tönung 25 min einwirken. Ich spiel ein bisschen auf dem handy rum, mach ein paar Fotos und schau a weng bleed, dann kommt der Lehrling wieder zum ausspülen. 
Eine Ewigkeit!
Dann sitze ich wieder an meinem Platz, Carmen schafft den Spagat von mir zu ihren zwei anderen Kundinnen. Sie fängt an zu föhnen, zieht eine Strähne nach der anderen über die Rundbürste. Ziemliches Temo, prima! So können wir die verlorene Waschzeit wieder einholen. Aber dann übergibt sie dem Lehrling den Föhn und geht zur nächsten Kundin. Na toll. Lehrling fängt an, mit Rundbürste und Fön zu hantieren. Ich glaub, sie ist wirklich ganz neu. Lieb, aber langsam ohne Ende. Klar, wenn man noch unsicher ist, ist man langsam. Das ist überall so. Aber über eine Stunde lang geföhnt zu werden, wobei Carmen schon die Hälfte erledigt hatte, das geht ans Engemachte. Mir fallen ständig die Augen zu und ich nicke immer wieder weg. Mein Rücken tut weh, die Hände schlafen ständig ein. Irgendwann bin ich kurz davor anzumerken, dass sie jetzt mittlerweile vielleicht schon trocken sind, die Haare. Aber da hört sie endlich auf! Halleluja! Carmen ploppt neben mir auf und präsentiert die Pracht mit dem Spiegel. Sieht super aus! Ich lobe sie in den höchsten Tönen und sie genießt. Dem Lehrling stecke ich 2 Euro in die Sparkasse und verrate Carmen, dass ich wohl noch nie so intensiv geföhnt wurde.
Etwas wackelig geh ich auf die Straße, reiße mir die Maske vom Gesicht und atme tief ein! Es ist bestimmt schon drei Uhr oder so. Mir tut alles weh, aber die Haare glänzen in der Sonne.
Im Auto schau ich auf die Uhr - 16:10 Uhr.
 
Vier Stunden Friseur, ein Haufen Kohle, ein platter Popo - aber es hat sich gelohnt! Find ich

               das ist vorher            

mittendrin :

und das Endergebnis



Dienstag, 30. März 2021

Abenteuer Honigfisch

 Wir waren eingeladen bei der Tochter. Und das war das Highlight des Wochenendes, weil Sohn & seine Fee noch nie in Tochter's neuer Wohnung waren. Und wir waren aufgeregt! Um kurz nach drei kamen wir an, der TOLO hat fluchtartig sein Heim verlassen (haha) und wir wurden herumgeführt. Die Wohnung hat mit 3 Zimmern 75 m², wirkt aber weitläufiger und größer, nicht zuletzt dank Tochter's gutem Einrichtungsstil. Wir bewundern und beneiden, Sohn hat vorsorglich schonmal den Fuß in die Tür gestellt, in 5-6 Jahren würde er die Wohnung samt Einrichtung komplett übernehmen, sagt er.  Falls die große Schwester Bedarf einer größeren Wohnung haben sollte. Nachdem wir alles inspiziert haben, wurde es gemütlich. Die Sofalandschaft steht nämlich einem riesigen Fernseher gegenüber! So riesig und mit so guter Auflösung, dass man bei Nahaufnahme jede Bartstoppel und jedes ausgefallene Wimperchen sehen kann. Da biste platt !!  Und so schauen wir uns GNTM an, die Folge mit dem Umstyling. Ein riesen Spaß! Und ein bisschen Mitleid für die eine oder andere Kandidatin.  Nach der Folge werden wir von Sohn & seiner Fee bekocht. Ich weiß, dass das Mädel anders kocht als ich und bin gespannt. Schließlich bekommen wir Pangasiusfilet serviert, mit Bratkartoffeln und Salat. Und überall ist Fee's wichtigste Zutat dran: Sweet Chilli Soße! Im Salat, auf den Kartoffeln, auf dem Fisch - und auf dem sogar noch Honig obendrauf! Stell dir das vor, Fisch mit Honig! Allmächt! Und siehe da, es schmeckt ganz phantastisch! Nie gedacht! Dann krönt Tochter das ganze, indem sie uns ein Dessert hinstellt! Vanille-Sahne-Quark mit Himbeeren und Cookiecrumble. Uns gings saugut! 










Nach dem Essen wurde das Glück des Sohnes noch weiter in die Höhe katapultiert, Tochter und TOLO haben nämlich die neueste X-Box-Spielerei, Sohn war im Zockerhimmel! Und schwupp war die Zeit vorbei, um 22 Uhr ist Zapfenstreich. Die Trennung und Loslösung von Tochter und Wohnung fiel schwer, aber tatsächlich hab ich den Heimweg in 6 Min geschafft! Grüne Welle und kein Verkehr und schon klappt das! Da fahr ich auch am liebsten, nachts ist es leer und kühl und grün. Ich hab schon damals garnicht so ungern die Tochter von den diversen Clubs abgeholt, weil ich da nachts durch die Stadt sausen konnte! *lach

Als wir heimgekommen sind, satt und müde, haben wir uns bestätigt, dass das ein echt schöner Nachmittag/Abend war!  Wie so ein Besuch woanders die Stimmung aufhellen kann ... 








Samstag, 27. März 2021

Und 1 und 2 und 3 und 4

 Eine friedliche Stimmung haben wir hier! Samstag später Nachmittag, Arbeit ist gemacht, Mittagsschläfchen auch, und hier sitze ich vor meinem Laptop, der Bub und seine Fee spielen am Küchentisch Schach und hören leise Musik dabei. Fee singt mit. Draußen wird es langsam dunkel und ein starker Wind weht. Die beiden amüsiern sich prima, der Bub bringt seine Fee zum lachen.  Der Lachs fürs Abendessen ist im Ofen und fängt an zu duften. Ich rieche nach bebe Creme weil ich frisch geduscht bin. Wir haben ein lernfreies Wochenende, sind entspannt und freuen uns auf morgen, da besuchen wir Tochter und schauen GNTM, wir haben Nachholbedarf. Gerade eben fangen die beiden im Wohnzimmer an, Rumba-Grundschritt zu üben. 1-2-3-4 .. Die Fee kann super tanzen und der Bub wurde überzeugt, sich auch an die Sache ran zu trauen und er stellt sich nicht schlecht an. Rumba! Mein Lieblingstanz in der Tanzschule. Und langsamer Walzer. Und Walzer. Und Chachacha. Und Jive! ach ja!  Ich seh den beiden zu. Beneide sie ein bisschen um ihre Lebens - Leichtigkeit. So süß anzusehen! 

Was für ein schöner Nachmittag!





Donnerstag, 25. März 2021

arme Oma

 Die ganze Woche bin ich konzentriert auf die Arbeit, die freundlichen Zusatzaufgaben unserer Kosi, was kauf ich ein, was koch ich, was schau ich mir an, warum muss ich schon wieder aufstehen?!! Und dann ist Freitag Mittag, das Wochenende beginnt und ich denke zum ersten mal, ich will Oma anrufen.

Daheim angekommen verräume ich die Einkäufe und denke mir, ach, leg dich ein bisschen hin, danach kannst du die Oma anrufen. Ich wach auf durch die schrille Anfangsmusik von den Simpsons, die ich gleich wegschalte, und ärger mich, weil es schon so spät ist. Jede Woche wieder von vorne übrigens. Ich muss das Abendessen machen und es läuft noch gar keine Waschmaschine!! Beim Essen bitte ich die Familie, mich daran zu erinnern, dass ich nach dem Essen Oma anrufen will. Der Bub verabschiedet sich in die wohlige Umgebung seiner Höhle, er will mit seiner Fee telefonieren, der Papa macht es sich auf der Couch gemütlich. Was schauen wir? Später ein Blick auf die Uhr - viertel vor elf. Ich wollte Oma anrufen - na dann morgen.
Morgen morgens komme ich zum Frühstück runter - erstmal Kaffee. Dann die Einkaufsliste schreiben. Schon so spät, schnell Zähneputzen und anziehen, wir wollen einkaufen gehen. Auf dem Heimweg denke ich an Oma. Ich will sie anrufen! Zu Hause die Tüten auspacken, aufräumen, umziehen. Bett machen. Ach der Wäschekorb - ab in den Keller, waschen. Dann hab ich Hunger. Die Spaghetti von gestern, dann Sofa. Ein kleines Nickerchen? Im Einschlafen denke ich, ach ... Oma anrufen! Und weg bin ich. 
Der Paketbote / das Telefon / der Bub / der Fernseher wecken mich, ich spiele mit dem handy und vergesse die Zeit. Jetzt aber Bad putzen, Wäsche hin und her tragen, saugen, räumen, und schon wieder Abendessen kochen. Oma! Ich wollte Oma anrufen! Nach dem Essen. Nach dem Essen unterhalte ich mich angeregt mit dem Bub und seiner Fee. Es ist lustig! Dann ein bisschen aufräumen, da liegt ein Katalog ... dann ein bisschen whatsappen, eine Freundin schreibt mich an, Tocher schickt mir reels auf Instagram, auf facebook möchten Leute in meine Gruppen, ein Beitrag ist gemeldet worden. Ich schau und tippe. Papa ist eingeschlafen, die Kinder sind oben - freie Bahn für MamaTV! Um halb eins beim Zähneputzen denke ich an Oma.
 
Sonntagsfrühstück. Märchen gucken. Ich bin müde. Schlafe im Sitzen ein. Duschen. Tochter kommt vorbei, wir reden. Ach, ich wollte Oma anrufen! Will Tochter nicht unterbrechen. Der Tag vergeht, ich fahr sie heim. Unterwegs denke ich - an Oma. Zu Hause Ablenkung, der Bub zeigt mir irgendwas. Dann Abendessen kochen, sehr aufwändig, sehr anstrengend. Nach dem Essen erstmal Fuß hochlegen. Später bisschen Küche aufräumen. Der Bub erzählt mir was. Bisschen Mausloch schreiben, Fotos suchen, mails angucken, rumspielen. Mir fallen die Augen zu. Im Bett lese ich und denke an Oma. 
Montags hab ich frei. Im Normalfall mach ich Vormittags Haushalt. Letzten Montag aber nicht, als ich mit frühstücken fertig bin und alles gemacht hab, was ich machen wollte oder besser machen musste, fahr ich einkaufen und gönne mir danach eine Auszeit im Auto. Rumfahren, Musik hören, auf einem Parkplatz in Instagram versumpfen. Dann fahr ich nach Hause - es ist halb vier. Und ich rufe endlich Oma an!
 
Mit viel schlechtem Gewissen!




Cute Rat