Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Samstag, 13. April 2024

mein 12 von 12 im April

Gerade noch das Datum registriert und mit einem allumfassenden "Allmächt, heut ist der 12.!" Ausruf sofort angefangen zu fotografieren. Ich muss da irgendwie disziplinierter  werden. Ein Eintrag in den Kalender wär auch eine Option: "Achtung, heute ist der 11., das heißt, morgen ist der 12. Nicht wieder verpennen!"
Manchmal muss man mich schon gewaltig anschieben! Haha!

Und jetzt sitze ich seit über einer Stunde da und versuche, meine Fotos hoch zu laden. Das Blogspot Programm zickt heute und lädt meine Bilder nur zur hälfte. Der Spaß grade hält sich dezent in Grenzen.

Ich geb aber nicht auf! Weil:

powered by Caro
auf Draußen nur Kännchen






Natürlich erstmal die Kaffeetasse! Kurz vor der Praxisöffnung nochmal Energie tanken


Alles ist vorbereitet, die Nadeln poliert und gespitzt - her mit den Patienten!


die Pflasterbox wurde 2x wieder aufgefüllt - ein ereignisreicher Vormittag




das ist mein Profilächeln!


nach nem stressigen Vormittag und nem anstrengenden einkaufen
ab aufs Sofa, Unsere kleine Farm und stillhalten! 
Energy für's aufwachen


am Abend treff ich mich mit meinen Lieblingskollegen und Lieblings-Exi's
Einmal im Monat albern sein und bisschen lästern - das brauch ich heute!


das ist übrigens Hans Sachs, falls sich jemand gefragt hat.
Grund für die Hans-Sachs-Spiele in Nürnberg


Insalata Nizza in der L'Osteria
In meinem persönlichen Salatranking in den Top 5 !!


Für Exi und mich einen Lillet Wild Berry
Bisschen wässrig, aber lecker!


Für Missi und Pinky eine Mascarpone Creme mit Erdbeeren


ja ich stricke. Zumindest bin ich im Training, ich übe Geraudeausstricken!
Was das mal wird ist fraglich. Raum für Phantasie


und weil ich so verfressen bin gibt's spät abends noch ein Joghurt aus meinem Vorrat






Das war mein 12er im April, danke fürs Lesen! 

Montag, 8. April 2024

Der Montagsstarter wiedermal

 Ein Wochenende mit verblüffend hohen Temperaturen liegt hinter mir. Das war mir Anlass genug, den Ranger - meinen geliebten Roller - aus dem Winterschlaf zu holen und das ganze Wochenende damit rum zu düsen! Rollerfahren macht Laune! Gerade eben komme ich von unserer Oma zurück und bin ganz happy, weil es so ein schöner Weg war!

Manchmal bin ich ziemlich leicht zufrieden zu stellen, gib mir einen Roller und blauen Himmel und schon strahlt die Sabine!

Das ist jetzt aber vorbei, ab morgen wird das Wetter schlechter, es wird kühler und ich muss in die Arbeit. (seufzt hörbar)

Trotzdem, dieses schöne Wochenende möchte ich jetzt mit dem Montagsstarter beenden. Oder krönen - jenachdem!


die Mitmachaktion von Anita
auf antetanni.com




* Was für eine fette Beute! Hab ein Inserat gesehen, dass jemand einen Sack Wolle verkauft, für echt kleines Geld. Da ich grade Stricken übe, kommt mir das grade recht! Ein Knäuel Wolle ist ganzschön teuer und jetzt hab ich einen ganzen Schrank voll! Hurra!


* Es ist noch einiges von gestern übrig, hab ich dem Bub gesagt. Ich koche meistens viel zu viel. Er konnte es sich aussuchen und hat von allem etwas genommen, wie an einem Buffet. Da ist Chilli-Hühnchen, Gemüse, Reis und von gerstern geröstete Brezenknödel, ein Cordon bleu und Rahmschwammerl. Ich steh voll auf Brezenknödel und Rahmschwammerl!


* Ständig ruft uns eine dubiose Nummer aus Hamburg an. Ich hab versucht, sie zu blockieren, aber trotzdem kommt sie immer wieder durch. Eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter gibt es nicht. Das nervt echt! Einmal bin ich ran und es kam eine Bandansage von irgendeinem Gewinnspiel .. hoffentlich geben die bald Ruhe!

* Wir haben uns heute eine neue Markise ausgesucht. Die alte kannst' ja garnimmer anschauen, so zerrissen und dreckig wie sie ist. Die neue wird gelb/grau gestreift sein. Grün war auch eine Option, weil die Vorhänge grün sind, aber das wär dann a bissle zu grün alles.

* Ich habe eine Schwäche für Disney und Pixar Filme. Auch wenn ich die alle schon so oft gesehen hab, es geht einfach immer wieder! Neulich lief Rattatuille im Fernsehen, da mussten die Männer durch! Hahaha! Ich find den super!


*Meine Lieblingsblumen sind allen voran Margeriten. Diese schlichten Blumen verzaubern mich immer wieder! Und weiße Rosen, die mit einem leichten Grünstich. "White Naomi" heißen die. Sehr edel. Mein Brautstrauß war wunderschön


*Ich habe diese Woche einiges zu erledigen zum Beispiel bügeln und beim Friseur anrufen, den Urlaub planen und in der Praxis dauerlächeln und freue mich jetzt schon aufs nächste Wochenende. Da lädt der Schwiegervater ein zur "Diamantenen Hochzeit" , irre oder? 60 Jahre verheiratet!

Das war's, danke fürs lesen und eine ruhige Woche wünsch ich!



Sonntag, 7. April 2024

ein sonniges High Five am Sonntag

Was für ein Glück, dass heute Sonntag ist!

Die Woche war anstrengend, stressig und hat eine Menge Selbstdisziplin gefordert! Umso besser, dass jetzt Sonntag ist! Das bedeutet Frühstück, Sonntagsmärchen, Oma besuchen und das High Five ! 

Jeden Sonntag versuche ich, das positive aus der vergangenen Woche heraus zu filtern. Und es ist verblüffend, man findet immer irgendwas auf dieser Schatzsuche! Das schreib ich auf und kann so viel entspannter auf die Woche zurück blicken. 

5x positives aus der Woche herausgepickt - ab ins High Five am Sonntag!



Am Samstag haben wir den Ranger aus dem Dornröschenschlaf erweckt und aus dem Winterquartier befreit. Endlich! Ich war ein bisschen über mich selbst amüsiert, weil ich tatsächlich etwas aufgeregt war. Hab sogar kurz vergessen, wie man einen Roller startet! Die Heimfahrt war super, es macht soviel Spaß! Mit einem Glückskribbeln im Bauch, einem Grinsen auf dem Gesicht und ein paar Insekten auf der Brille bin ich noch etwas spazieren gefahren. Unkontrolliertes Herumtuckern mit dem Ranger macht echt Spaß!

Tochter und TOLO sind nach Wien gefahren. Ich bin ein bisschen neidisch, totzdem die beiden dort zelten wollen (nix für mich) und TOLO angeln möchte. Gleich am ersten Abend haben wir über Whattsapp Fotos vom Prater und einem Wiener Schnitzel bekommen! Ich freu mich für die beiden, Wien ist toll! Und den beiden wünsch ich eine herrliche Zeit!


Der Mann und ich haben einen Ausflug nach Bayreuth gemacht. Einfach so, weil Bayreuth nicht allzu weit weg ist und wir es nicht kennen. Das war ein schöner, entspannter Tag. Wir sind durch Zufall auf ein Richard Wagner Museum gestoßen und konnten dort eine ganz neue Erfahrung machen. Über Kopfhörer konnten wir in seine Kompositionen reinhören, was uns ziemlich umgehauen hat! Sogar der Mann war begeistert, und das als Korn- und Rammstein Fan! Faszinierend.


Donnerstag Abend kurz vor Feierabend kam ein heftiges Gewitter mit Platzregen über uns. Weil keine Patienten mehr da waren, standen wir alle am Praxisfenster und haben das Spektakel beobachtet. Der Himmel war dunkelgrau und bedrohlich. Kurz haben wir überlegt, lieber Überstunden zu schieben, damit wir nicht ins Unwetter raus müssen, aber genau an Feierabend hörte der Regen auf. Gleichzeitig kam die Sonne raus und zauberte einen ganz tollen Regenbogen! Hab zum ersten mal zuschauen können, wie sich ein Regenbogen bildet, das war ein faszinierendes Schauspiel! Und ein wundervoller Anblick!


Ostern. Was für ein schöner Sonntag das war! Oma hat uns alle zum Essen eingeladen, was mich richtig gefreut hat! Nicht nur, weil es feines Essen gibt, das ich nicht kochen muss. Die ganze Familie sitzt dann beieinander, sogar die Lieblingsnichte kam aus Stuttgart angereist! Ich mag das sehr, wenn alle zusammen sind. Die Kinder bekamen eine Kleinigkeit geschenkt und jeder durfte sich ein Osterei mit gestrickter Mütze mitnehmen. Nach dem Essen gab es einen kleinen Spaziergang durch den Hummelsteiner Park, der wurde grade erst wieder geöffnet und neu gestaltet. Ein sehr hübscher Park! Und am meisten hat mich gefreut, dass Oma so lange durchgehalten hat, bis sie sich ausruhen wollte. Das ist wirklich klasse!

Das war's, danke fürs Lesen!














Freitag, 5. April 2024

Auf Wagner's Spuren

Manchmal glaub ich, ich hab einen kleinen Spleen. Der ein oder andere weiß ja, dass ich alte Sachen und historische Orte ganz toll finde, aber manchmal gehen die Pferde mit mir durch! 

So wie letzten Samstag. Der Mann und ich haben einen Ausflug nach Bayreuth gemacht. Einfach so, ohne besonderen Grund. Bayreuth ist nicht so weit weg und wir kennen es eigentlich garnicht. Also fahren wir hin, parken und schlendern durch die Gegend.

Die meisten Gebäude in der Altstadt wurden im 18. Jahrhundert gebaut, auch das Neue Schloss mit seinem Hofgarten. Wir sitzen auf einer Bank und lassen die Gegend auf uns wirken. Steinskulpturen aus dem Spätbarock stehen da zwischen Blumenbeeten, Rasen und niedlichen Bogenbrücken, die über einen sog. Zierkanal führen. Der Hofgarten ist ein sehr friedlicher, ruhiger Ort, ein länglicher Park, der an das Neue Schloss angrenzt. 

Links von uns ist ein Gebäude, das mit Sicherheit einmal die Stallungen waren. Und schon seh' ich Stallburschen, die Pferde ins Freie führen, striegeln und satteln. Schubkarren mit Heu werden eingefahren und Mistgabeln lehnen an der Hauswand. Ich höre das Geklapper der Hufe und das Rufen der Knechte. 
Mägde und Arbeiter tragen schwere Körbe mit Wäsche durch den Garten zum Schloss. Oder Äpfel aus dem angrenzenden Obstgarten. Ich höre die Töne eines Spinetts aus dem offenen Fenster, sehe feine Damen mit weißen Perücken und ausladenden Kleidern durch den Garten flanieren, gefolgt von ihren Zofen.
Herren mit bunten Jacken, Kniebundhosen, weißen Strümpfen und Dreispitz kommen ihnen entgegen und verneigen sich im vorbeigehen. 
Ich seh Reiter im Park traben und ein kleines Ruderboot, das auf dem Kanal um den kitschigen Skulpturenbrunnen schippert und eine Horde Gärtner, die alles instand halten.



Vielleicht hab ich etwas zu oft "Outlander" gesehen, an irgendwas muss es liegen. Ich tauche total ab in diese vergangene Welt! 
Genauso, als wir etwas weiter spazieren und vor dem Haus Wahnfried stehen. Keine Ahnung, was das für ein Haus ist und wir googeln fleißig. Dass hier Richard Wagner gewohnt hat, wussten wir nicht. Diese Erkenntnis feiern wir mit einem Cappuchino im Cafè zwischen Wahnfriedhaus und Wagnermuseum. Dann geht's los, wir lernen unfassbar viel über Richard Wagner, sehen im Keller des Museums in einem dunkel ausgeleuchteten Raum viele Originalkostüme aus seinen Opern. Die sind sehr beeindruckend und alt - teilweise über 100 Jahre alt! Die Walküre, Siegfried, Freya, Tristan und Isolde und der Tannhäuser .. irgendwo hat man all das schon mal gehört aber nie richtig Interesse gezeigt. Die coolste Klamotte gehörte aber dem fliegenden Holländer!
In einem abgegrenzten Raum stehen drei Drehsessel vor Audiostationen, die einem einen Eindruck der Musik vermitteln wollen. Wir setzen uns, nehmen die Kopfhörer und tauchen ab. Ich wähle den Kaisermarsch und sofort überzieht mich eine Ganzkörpergänsehaut und ich sehe vor mir den Dirigenten und das Orchester, alle im Frack und Fliege und voller Hingabe. 
Was für ein Erlebnis!!
Ziemlich geflasht sehen wir uns Wagners Wohnhaus an. Ich sehe, wo er gegessen hat, gelesen, gespielt und gestorben ist. Da steht nämlich das Sterbesofa! Der Flügel im halbrunden Raum beeindruckt mich sehr, genauso wie die original handschriftlich verfassten Notenblätter für die nächste Oper. Und ich lerne, dass Wagner erstmal garkeinen Schulabschluss machte, trotzdem 4 Sprachen drauf hatte und alle (!) Bücher in seinen Regalen gelesen hat! Das müssen mindestens 3000 Bücher sein, irre! Außerdem hat er erst mit seiner zweiten Frau sein Glück gefunden, Cosima, die Tochter von Franz Liszt. Die hatte eine lange Nase. Nur so nebenbei.
Richard Wagner plagten jahrelang Verdauungsprobleme und er liebte Zwieback mit viel Butter und einer Art Nutella. Ob da ein Zusammenhang bestand, maße ich mir nicht an zu entscheiden. Und da war sein Geschirr, Gabeln und Teller ausgestellt. Er hatte einen coolen Becher, ich bekam das Gefühl, den heiligen Grad gefunden zu haben!

Überall in Bayreuth findet man Spuren von Richard Wagner. Und wir fahren hin ohne eine Ahnung, mensch! Als ich mich an den Begriff "Bayreuther Festspiele" erinnere, klingelt es leise.
Das Opernhaus können wir leider nicht anschauen, wir haben zuviel Zeit in Wagners Wohnzimmer verbracht. Vielleicht ein andermal, es soll ganz toll aussehen. Unesco Weltkulturerbe nämlich.

Der Hunger lenkt uns in ein Wirtshaus und zur Feier des Tages und Wagner zu Ehren gab es Schweinebraten und Kloß.

Prost, Richard!
























Sonntag, 31. März 2024

High Five am Sonntag - Osteredition

 Zack - Woche vorbei! It's magic .. vor allem, weil es eine Urlaubswoche war. Die vergehen am schnellsten!

Trotzdem hab ich jeden Tag gefeiert von früh bis spät und alles positive mitgenommen, was nur irgendwie möglich war! Haha! Oder anders - ich hab mich gut erholt.

Hier ist mein High Five am Sonntag, die "Hohen Fünf" der Woche, 5x positiv gedacht!




Montag
Kennst du das, wenn du ein neues Lieblingslied hast und es in Dauerschleife laut im Auto hörst? Dann krieg ich dieses Kribbeln im Bauch und ein Gefühl von Energie overload! Und mir geht's total gut!
Der lange Weg zum Einkaufen und zurück war herrlich - mit Bass vibrierenden Autoscheiben und Shadow

Dienstag
Nachdem ich eine Mitorganisatorin des Flohmarktes bin, der jährlich in unserer Siedlung stattfindet, muss ich mich auch um das Drumherum kümmern. Diesmal bin ich zum Kulturladen in der Nordstadt, um die Flohmarkt Karten abzuholen. Und auch gleich in den Läden hier zu verteilen. 
Pflicht erfüllt - Gewissen gut!

Mittwoch
Wieder ein Pflichttermin. Und davor hatte ich auch etwas Bammel - die Mammographie. Und ich war mutig und tapfer und hab's hinter mich gebracht. Die Erleichterung danach fand ich super! Wie gut gelaunt kann man nach Hause fahren?

Donnerstag
Der Gang zur Bücherei für die Oma kam mir diesmal sehr angenehm vor. Vielleicht, weil ich keinen Zeitdruck hatte und ziemlich entspannt war. Und alles hat geklappt - hab mich von den autofahrenden Idioten nicht belästigen lassen, guten Platz im Parkhaus gefunden, alle Hörbücher erwischt und relativ schnell wieder auf dem Rückweg. 
Das klingt jetzt alles wenig spektakulär, aber das war eine schöne Aktion! Ruhig und gelassen und Oma wird sich über die Ausbeute freuen!

Freitag
Jepp, sie hat sich gefreut! Einkäufe und Hörbücher ordnungsgemäß abgeliefert, um dann zu Hause Ostern vorzubereiten. Kleine Ostertüten für die 5 Kinder, die sich am Sonntag versammeln, gepackt. Eier kreativ bearbeitet und Schokolade verteilt. Wohnung ein kleines bisschen dekoriert. Und jetzt sitze ich da und freu mich, weil alles erledigt ist!
Good girl!!


Ich wünsche allen ein fröhliches Osterfest und entspannte Feiertage!
Und ganz viele Ostereier!










Mittwoch, 27. März 2024

Bock auf Mammographie?



Zum wiederholten Mal kam ein Brief bei mir an. Die ersten paar hab ich erfolgreich ignoriert, jetzt aber hat die Vernunft gesiegt. Der Brief war eine Einladung zur Mammographie Vorsorge.

(Donnerhall)

Alle älteren Damen ab 50 bekommen Post dieser Art. Ich wollte mich nicht nur drücken, weil ich als Arzthelferin ganz genau weiß, wie diese Untersuchung von statten geht, sondern auch wegen dem Ergebnis*. Einfach gesagt, ich hab Schiss! Es ist etwas kontrovers, von allen Seiten höre ich, wie wichtig Vorsorge ist und selber predige ich das auch täglich in der Praxis, aber dann, wenn's soweit ist, erstmal schön feige verstecken!

Erbärmlich!

Also, meine innere Elinor siegt und ich bestätige meinen Termin. Das Datum ist heute. Schon beim Aufwachen mein erster Gedanke. Heute ist es soweit. Heute wirst du platt gemacht - so oder so. Es gibt Kaffee, es gibt eine Dusche. Und eine sehr liebevolle Botschaft vom Mann liegt da. Voll Süß! 
Viel zu früh mach ich mich auf den Weg, kauf noch schnell ein paar Kartoffeln fürs Abendessen ein, verteile die KuF Karten für die Flohmärkte in den Geschäften, würde alles lieber machen, als zum Termin zu fahren.

Dann zwinge ich mich, erwachsen zu handeln und fahr los zur Birkenwald Klinik. Fünf verhungerte Birken säumen die Straße gegenüber der Klinik, ich halte den Namen Birkenwald für etwas sehr optimistisch. Birkengestrüppklinik klingt aber auch nicht so doll. Im Autoradio läuft "Don't worry, be happy". Ich lächle gequält.

Mehrere Schilder weisen mir den Weg durch die Gänge der Klinik. Alles sehr hell und lichtdurchflutet. Als ich die Tür der Praxis öffne, stehe ich direkt in einem menschenleeren, sehr weißen Wartezimmer. Zwei Angestellte unterbrechen ihr Geplauder und begrüßen mich. Fragen nach meinen Unterlagen, die ich selbstverständlich mitgebracht habe. Nicht. Mann, ich hab's völlig vergessen, bei der Einladung waren Papiere dabei - da war ich wohl zu aufgeregt.
Kleinlaut entschuldige ich mich und erwähne auf keinen Fall, dass ich quasi eine Kollegin bin. Zur Strafe muss ich alles nachträglich ausfüllen und abgeben. 
Dann werde ich direkt in Kabine 2 verwiesen. 
"Tür schließen, von innen absperren, Oberkörper frei machen und Brille abnehmen." lautet der Befehl. Ich gehorche. Wie ich so nackig dastehe und beginne, mich in meine Nervosität rein zu steigern, höre ich durch die Tür auf der anderen Seite zwei Frauenstimmen - die eine erteilt Anweisungen, die andere wimmert.
Gleich bin ich dran. Werde aufgerufen. Ausatmen!
Eine Dame, etwas älter als ich, begrüßt mich so freundlich, wie es vorgeschrieben ist.
"Ihre erste Mammographie?"
"Ja"
Das wäre jetzt die passende Stelle für sie gewesen, mich ein bisschen zu beruhigen. Wenn eine Frau halbnackt verloren und ängstlich schauend im Raum steht, sollte man zuversichtlich auf sie einwirken. Arzthelferinnen Handbuch Regel 3.
Aber die Dame schreitet sofort zur Tat. Sie bugsiert mich an die große, bedrohlich wirkende Röntgenapparatur, schiebt mich nach links und rechts, greift sich eine Brust und platziert sie so, wie sie es haben will.
"Drehen Sie sich nicht weg, den Arm hier, höher, Kopf hoch, Oberkörper leicht links, nein, links, Schultern locker, Füße nicht bewegen, stillhalten!"
Die Plexiglasplatte fährt ein Stück runter, wird manuell von der Befehlsinhaberin weiter runter geschraubt, weiter, weiter, bis es schön weh tut. 
Ich möchte gern sehen, wie die Brust so plattgedrückt aussieht, trau mich aber nicht, mich zu bewegen.
Dann kommt die seitliche Aufnahme. Sie verbiegt mich wie ein Knetmännchen. Ich hab ein bisschen Angst vor ihr. Sie ist nicht unfreundlich, aber sehr energisch und ich ahne, dass ich die letzte Patientin vor der Mittagspause bin. Oder vor Feierabend, ist ja Mittwoch.
Hau raus, die Alte! 
Die seitliche Aufnahme ist echt unangenehm. Zum Glück dauert es bloß ein paar Sekunden. Zweimal links, zweimal rechts.
Links tut mehr weh als rechts, muss ich mir Sorgen machen? Ist das in Ordnung? Bevor ich fragen kann, scheucht sie mich wieder in meine Kabine 2 und befiehlt mir, mich wieder anzuziehen.
"Ziehen Sie sich wieder an, in 2 Wochen kommt ein Brief, ob alles in Ordnung ist. Tschüß, schöne Ostern!"
Und weg ist sie. Ich komm mir abgefertigt vor. Beim Anziehen überlege ich, wie ich damals die Leute geröntgt hab. Ja ich hatte entschieden mehr Feingefühl! 
Egal.
Ich hab es hinter mich gebracht, hab's geschafft, hab's durchgezogen. Ich bin cool!
Extrem erleichtert verlasse ich die Klink und geh zum Auto.
Am liebsten hätte ich mir die Brust mit beiden Händen festgehalten, aber so lässt sich schlecht Autofahren. 

Aua.









* hier wurde bewusst auf den Genitiv verzichtet, weil "wegen des Ergebnisses" einfach zu blöd klingt

Cute Rat