Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Sonntag, 30. Oktober 2022

Hochzeit im Mausloch

Und dann wars endlich soweit! Um 6 Uhr früh haut mich der Wecker aus dem Bett. Raus mit dir, heute heiratest du! 


In einer Stunde muss ich fertig sein, die Tochter kommt zum Haaremachen. Erstmal den Bub aus dem Bett scheuchen und einen Kaffee machen, damit ich das durchhalte. Der Tag wird denkwürdig! Bestimmt schön, aber anstrengend.
Alles ist fertig - der Brautstrauß ist hier, die Klamotten hab ich endlich vollzählig, die Ringe sind umgetauscht (meiner wurde zu groß), die alte Tasche von Fossil - man soll ja was altes haben. 

Was altes - die Tasche, was blaues - der Blazer, was geliehenes - Tochters Halskette, was neues - die Haarspange.

Um viertel nach 8 verlassen wir zu viert das Haus, alle rausgepzutzt und aufgeregt.
Der Waldfeger und die Lieblingsnichte haben unseren Tuco dekoriert, in einer Nacht- und Nebelaktion. Ganz heimlich. Süße Überraschung!

Wir holen die Oma ab, sie steht schon am Straßenrand parat, sehr schick und erwartungsfroh.
Die Tochter fährt uns, der Mann und ich sitzen hinten und fühlen uns wichtig wie Königs. Kurz überlege ich aus dem Fenster zu winken - wie HaPe Kerkeling als Königin Beatrix.

Als wir am Tucherschloss ankommen, werden wir von den Großeltern und "Thona" empfangen. Da stehen wir nun und sind ganz hibbelig und warten auf den Rest der Familie.
Ich komm schon jetzt aus dem Grinsen nicht mehr raus, das kann ja was werden!
Dabei ist das gar keine Romantik-Hochzeit. Wenn man mal 27 Jahre zusammen ist, Kinder hat und ein Haus, dann zeigt sich der Alltag etwas weniger romantisch als man annehmen könnte. 
Wir heiraten aus Sicherheits-Steuer-jetzt wirds aber mal Zeit-Gründen. Da wollten wir auch kein großes Tamtam, wo wir doch beide kein Freund von großen Festen sind. Stell dir das mal vor - ein Saal voller Leute, alle schauen ständig auf uns, wir müssten alberne Spiele mitmachen und am Ende sogar zusammen tanzen! Ich als Humpelhex und der Mann als konsequenter Nichttänzer - das hätte einen hohen Unterhaltungswert! Außerdem will ich kein Kleid anziehen. Nichts liegt mir ferner!
Wir heiraten klein und fein.
Der Standesbeamte ist richtig nett und locker, das beruhigt mich ein wenig. Der Raum im Tucherschloß ist klasse, genauso wie ich das mag. Alt. Alt und ehrwürdig und mit Steinbögen und höchst unmodern! Super! Wir werden an unsere Plätze gewiesen und es entsteht eine ehrfuchtsvolle Stimmung vor lauter "offiziell" und "amtlich".
Lustig fanden wir allerdings alle die Ermahnung des Standesbeamten, dass von nun an ein anderer Wind weht und Verantwortung in unser bisher so sorgloses Leben tritt! Wir wären ja von nun an zu zweit und dürfen nicht mehr nur an uns selber denken! Innerlich haben alle gekichert, das hab ich genau gehört!
"Somit erkläre ich euch jetzt kraft meines Amtes der Stadt Nürnberg zu rechtmäßig verheirateten Eheleuten!" Und Kuss! Und der Bub erfüllt seine eine Aufgabe mit Bravour, er spielt ein Stück aus dem song "Irgendwie Irgendwo Irgandwann" von Nena. Passt perfekt!
Als wir nach draußen in den schönen Innenhof treten, stehen der Bub und die Fee Spalier und pusten Seifenblasen über uns. Ich bin ganz gerührt, so süß ist das! Großes Umarmen, alle untereinander. Und ich flüster meiner Mama ins Ohr "Ich bin jetzt verheiratet!!!"
Sehr unwirklich, der Gedanke. 



Im Schloßhof machen wir ganz viele Fotos. Mit Kindern, mit Eltern, mit Geschwistern, mit allen zusammen, nur wir beide.
Dann wird es Zeit, weiterzuiehen. Draußen warten schon zwei Hochzeitsgesellschaften, die als nächstes dran sind. Das geht Zack-zack! 

Im Alex am Hauptmarkt geht die Party los, wir haben einen Tisch für 13 und brauchen unbedingt was zu trinken. Thona und die Fee geben uns Geschenke. Ich hab überhaupt nicht mit Geschenken gerechnet! Ich wusste nur, dass Oma einen sehr dicken Umschlag für uns hat.
Es sind sehr süße, kreative Sachen und Geld von allen Seiten, wahnsinn! Es war auch ein ebensodicker Umschlag von Tante Anni und Onkel Pep dabei, die beide leider schon gestorben sind. Sie haben es Oma anvertraut unter der Auflage, es uns erst zu geben, wenn geheiratet wird.
Also hebt Oma die ganze Kohle in einer Schublade auf - 25 Jahre! 

Der Mann steht auf einmal auf und stellt sich an die Kopfseite des Tisches. Er will eine Rede halten. Ich weiß, dass er kein begeistertet Redner ist und rechne ihm das hoch an. Aber was er dann sagt, rührt mich sehr! Er erzählt, wie wir uns kennengelernt haben, damals im Pflaumenbaum. Als er und sein Kumpel langhaarig und mit Lederjacke an der Bar saßen und Tom und Jerry waren. Wie er mich festgehalten hat, als wir gehen wollten. Und wie meine Freundin auf Jerry, und ich auf Tom ein Auge geworfen haben. Und wie aus dem geplanten Spaßurlaub ein Urlaub mit Babybauch wurde!
Er redet ganz wunderbar, ruhig und souverän. Ich liebe ihn in dem Moment noch mehr! Alle applaudieren und wir stoßen an!



Auf dem Weg zum Goldenen Posthorn halten wir auf dem Hauptmarkt. Ich will am Schönen Brunnen - Glücksring drehen. Und außerdem möcht ich den Brautstrauß werfen, schließlich haben wir ein paar Junggesellinnen dabei. Das war echt lustig und ein paar Passanten blieben stehen und guckten zu. Ein bisschen hab ich gehofft, dass "Na" von Thona oder meine Tochter den Strauß fangen - und am Ende war es die Fee! Ich glaube, der Bub war not amused! hahaha!



Ich fühl mich glücklich! Keine Ahnung, wann ich mich zuletzt glücklich gefühlt hab! Und es wurden noch nie (!) so viele Fotos von mir geschossen. Das bin ich nicht gewohnt und das sieht man auch. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd! (Was auch immer das ist). Ich wollte eigentlich gelassen lächelnd in die Kamera schauen, aber irgendwie war das nicht möglich.
Im Gldenen Posthorn werden wir von einem super freundlichen Gastwirt empfangen und sitzen in einem seperarten Raum, schön gedeckt mit weißer Tischdecke. Die anderen Gäste hatten keine Tischdecke, ätsch! Und ich bekam einen Braten mit Knödel, so ein Luxus! So lecker und so hübsch alles! 



Danach löst sich die Gesellschaft auf und alle sind froh, sich ausruhen zu können. Wir werden wieder von Tochter gefahren, laut hupend die Münchener Straße entlang!
Zu Hause sind wir aber nicht allein, Waldfeger und alle Kinder sind da, es gibt eine Überraschung! Und als wir offiziell das Wohnzimmer betreten dürfen, ist alles geschmückt mit Luftballons und einer Flasche Champagner und einem Gummibaum und geheimnisvollen Umschlägen. Holla die Waldfee! 
Der Gummibaum ist ein Ableger vom Ur-Baum, den Oma zu ihrer Hochzeit 1964 geschenkt bekommen hat. Klasse, was? Die Lieblingsnichte hat zu unserem Wohl darauf verzichtet. Danke, Schatz!!

Und dann sollen wir die Umschläge öffnen, jeder enthält ein Rätsel. Was für eine Mühe sich Tochter gemacht hat! Was sich alle Gedanken machen und überlegen und organisiern und tun und machen - ich hab sie alle so lieb! Wir erfahren, dass ein Auto eine Rolle spielt, das Wort Berlin wird erraten, ein Hotel ist dabei und die Rechenaufgabe, die wir lösen sollen, hat das Ergebnis 56. Und da weiß ich es! Ku'damm 56, das Musical in Berlin! WAAAAAHHHH! Ich freu mich total, das ist so eine geniale Idee!!! 
Juhuuu ick fah nach Berlin! Knorke, wa?




 
Als wir später allein sind, versuchen wir, die Ereignisse zu verarbeiten. Das wird aber wohl noch dauern. Ich spiele dauernd an dem ungewohnten Ring am Finger und überlege, dass ich jetzt tatsächlich verheiratet bin! So alt geworden und endlich unter der Haube!
Wir beschließen, dass wir sehr zufrieden mit dem Tag sind. Und sehr zufrieden miteinander. Und total erledigt!
Als wir alle restlichen Umschläge geöffnet haben, klappt uns die Kinnlade runter und der Mann erkennt hocherfreut, dass wir Tochter's Hochzeit gelassen entgegen sehen können! 
 


























Donnerstag, 27. Oktober 2022

Mädelsabend! Mädelsabend!

 Was mögen wir? Den Mädelsabend!


Meine Süße hat sich das ausgedacht! Am Nachmittag vor dem großen Tag kommen sie alle zu mir. Zum quatschen und Pizza essen und albern sein.
Wochenlang wurde geplant und organisiert und vorbereitet. Und immer war der große Tag noch weit weg. 
Ausserdem gab es ein Drama um die Klamotten!  
Nachdem ich ja nicht raus konnte - zumindest nicht gefahrlos für die Leute um mich herum - konnte ich nicht wie erhofft in einen Laden gehen. Und so musste ich all die Klamotten bestellen, die in Frage kommen. Das heisst Kataloge durchsuchen, vergleichen, bestellen, warten, anprobieren, frustriert feststellen, dass es nicht passt, zurückschicken, neu bestellen, warten, warten, warten, nur die Hälfte kriegen, panisch werden.
Genauso wars. 
Da sitze ich also mit neuen Schuhen und einer schicken Blazerjacke - und ohne Hose.

In einem guten Moment, in dem mich mein Bauch von der Leine ließ, ist Waldfeger mit mir in die Stadt gefahren. Zum Gucken zu Ulla. 
Also doch noch durch die Läden goochern mit der Besten! Hurra!
Natürlich gabs keine passende Hose. Nirgends. Und so wurde es eine edle Jeans. Passt! Darauf einen Altstadt-Brunnen-Cappuchino!



Wir bestellen Pizza und die Stimmung ist prima! Ich bin nicht nur so aufgeregt, weil morgen der große Tag ist, ich krieg gleich meine EIGENE PIZZA !! 
Die erste dieses Jahr! Ich bin im Glückstaumel! 
Und außerdem bereitet Tochter meine Haare vor für morgen. Es macht Spaß und dauert ziemlich lang. Bis dann alle nach Hause gegangen sind und ich noch bis Mitternacht Hemden gebügelt, Fingernägel lackiert und alles zurechtgelegt hab, kam so etwas wie Müdigkeit über mich. Aufgeregt sein und müde gleichzeitig, das ist eine seltsame Mischung!

Aber endlich war alles bereit. Alles besorgt und all die Gedanken, die ich mir gemacht hab, konnte ich endlich abschließen! Nur noch schlafen und dann geht's los!







Mittwoch, 26. Oktober 2022

Birthday.mom

Und jetzt werde ich die Schreibflaute einfach beenden! Seit einer Woche drück ich mich und mach alles andere lieber als schreiben. Was' denn hier los? Ich mag schreiben, aber es ist wie satt vor dem Kühlschrank stehen, wie eine 2 m entfernt liegende Fernbedienung, wie müde vor dem Bücherregal stehen – ich will ja aber ich mag net! 

Sag halt wie es ist – sie ist stinkefaul!

Und das nach so einem Wochenende! Ich denke, da ist ganzschön viel angestaute Energie entladen worden. Von Duracell-Hase zu einem echten Steiff-Tier! Ohne Knopf im Ohr.

Ich erzähl jetzt einfach mal.

Wochenlang war ich jetzt daheim und hab mit meinem Bauch diskutiert. Es war anstrengend. Und mittendrin hatte ich Geburtstag. In meinem Alter ist das nicht mehr ganz so aufregend, wie man sich vorstellen möchte. Ich bin was mit 5.

Jedenfalls wollte ich dieses Jahr nicht feiern. Erstens, weil im Oktober dieses Jahr sowieso schon so viel los ist und zweitens hab ich nicht wirklich einen Grund gesehen. Ich hab auch nicht sehr oft dran gedacht. Eher den Tag egalt. Und ausserdem legen wir Geschwister unsere Geburtstage auf einen Tag im November zusammen. Das reicht eh.

Und dann klingelt es und da stehen sie vor der Tür! Auf einen Überraschungsbesuch! Süße Idee, da freu ich mich dann schon wieder! Weil andere an dich denken und dir was Gutes tun wollen. Einfach schön! Und ganz viele Blümchen haben sie mitgebracht! 

Grund genug, den Hexenwein zu öffnen! 

Wegen dem .. nein .. wegen des Weines sind wir ja extra nach Rothenburg gefahren! Samthauch aus der Waffenkammer. Der ist lecker und war relativ schnell ziemlich leer. Nach dem schönen Nachmittag mit viel quatschen und lachen und Babyfotos gucken hab ich Heimfahrtaxi gespielt und zwar richtig gerne! Ich mag meine Familie! 










Und ich mag meine Familie auch total, wenn sie mal nicht zu Hause ist! Der Mann musste zur Nachtschicht und der Bub ist zu seiner Fee ausgeflogen. Das gab's noch nie:

Einen sturmfreien Geburtstags-Abend! 



Ein genialer Abend mit Salatparty und Mama-TV. Erst ein bisschen laut singend durch die Wohnung rennen und schön Musik aufdrehen! Als ich mich dann beruhigt hab, gabs Downton Abbey 2 für mich und lange, laange aufbleiben. 

Herrlich!

Was für ein schöner Tag!

Hurra, ich bin älter ... schon wieder

Donnerstag, 20. Oktober 2022

Ein Anflug von Pflichtbewusstsein

Etwas ganz seltsames passiert gerade mit mir. Jetzt bin ich ja schon eine zeitlang daheim, weil mein Bauch sich nicht imstande sieht, normal zu funktionieren. Und wenn ich mal irgendwohin gehe, dann möchte ich sicher sein, ein Klo in der Nähe zu wissen. 

wikipedia.de

Jetzt war ich gestern in der Praxis um mich untersuchen zu lassen und heute morgen auch wieder, um eine Laborprobe abzugeben. Als ich eintrat, waren genau 2 Kollegen da - eine davon war der Lehrling. Alle krank. Und das schlechte Gewissen schwappt über mich wie ein umgedrehter Eimer. Ich seh das arme Mädel da sitzen, inmitten von Blutröhrchen, Tupfern, Papier, Bechern, Kästen, Tests und Kulis. Patienten drängeln sich im Gang, das Telefon klingelt ununterbrochen .. und ich leg ihr meine Probe in den Haufen Arbeit mit dazu.

Unschlüssig bleib ich stehen. Die Kollegin fragt mich was zu den Impfausdrucken und zum Glück erinner ich mich daran. Ich hab das meiste wohl vergessen. Oder verdrängt. Aber es juckt mich in den Fingern, mitzuwerkeln. Ist das Labor doch mein Reich ..

Da steh ich also im Raum und hab einen Eindruck vom Stress des Tages.

Jürgen: "Und? Warten wir auf Applaus? Ab, gehen wir zum Auto zurück!"
Elinor: "Die Arme! Du könntest ihr helfen!"
Jürgen: "Bist du bescheuert? Du bist krankgeschrieben! Hopp!"
Elinor: " Schau dir das Drama doch an, sie ist überfordert!"
Jürgen: "Heul halt, sie hat nicht mehr Arbeit, als sonst auch. Kein Mensch hilft dir, wenn du im Labor bist!
Sabine: " Doch, manchmal schon. Wenn missi Zeit hat, hilft sie mir!"
Elinor: "Das stimmt."
Jürgen: "Aber da ist sie nicht krankgeschrieben. Hopp jetzt geh endlich!"
Elinor: "Könntest du ihr nicht ein bisschen unter die Arme greifen? Schau wie sie schwimmt"
Jürgen: " Jetzt hör mir mal zu, Frollein! Du bist krankgeschrieben! Wenn du jetzt hier mitarbeitest, kommst du ein wenig unglaubwürdig rüber! Und was sagt überhaupt der Bauch?"
Bauch: "grrrrgluckblubberbsssbssskrrrrch!"
Elinor: " Ich geb mich geschlagen. Fahr heim und leg dich hin." (seufzt)
Sabine: "Also ich bin dann weg. Hoffentlich wirds bald ruhiger!"
Kollegin: " Ja klar, das wird schon. Gute Besserung!"
Und Sabine geht. 

Mein schlechtes Gewissen frisst mich auf. Was bin ich nur für eine Anti-Kollegin! Den ganzen restlichen Tag seh ich die arme Kollegin vor mir, wie sie verzweifelt versucht, Land zu sehen. Und was mach ich? Ich halt die Füße still. Aber dann denk ich dran, wie oft ich im Labor wild mit den Armen gerudert hab und kein Land in Sicht war. Das ist normal. Und mit ein Grund, warum ich das so nicht schaffen würde, mit sonem Bauch. Das geht nur, wenn man fit ist. Bin ich fit? Nein.
Vernunft siegt. 
Und so grab ich mich ins Sofa ein, mit Decke und Teetasse und Netflixe vor mich hin. 
Und der Bauch gluckert fröhlich im Hintergrund.

enzynorm.de



Jürgen: "So ist's recht. Stillhalten, ausruhen, Bauch beruhigen. Wenn du's jetzt übertreibst, wird das nix mehr. Und du willst ja schließlich am Samstag fit sein und nächste Woche zurück in die Praxis zum arbeiten gehen!"

Elinor: "... Simulant!"


Sonntag, 16. Oktober 2022

High Five am Sonntag

 Einen wunderschönen Sonntag Nachmittag!

Vorhin hatte ich einen "Rappel". Ich war im Bad und mein Blick fiel auf das Körbchen mit den Shampoos. Es war sehr unübersichtlich, vollgestopft mit Tuben und Flaschen und Pröbchen, daneben ein weiteres Körbchen voller Duschgels, Cremes, Tiegel und Gläschen – teilweise schon verstaubt und vergessen.

Also alles raus geräumt und streng begutachtet. Ich wollte nur das behalten, was ich tatsächlich grade benutze. Obwohl ich eine Sammlerin bin und ständig neues Zeug  nach Hause schleppe, weil es so gut riecht oder so hübsch aussieht oder bestimmt die Revolution in meinem Badezimmer bedeutet. Und dann landet die verheißungsvolle Flasche neben all den anderen Wundergels und Zaubershampoos. Mittlerweile ist da so viel glanzvolle Materie im Körbchen, sodass heute knallhart aussortiert wurde.

Und jetzt bin ich sehr zufrieden. Es sieht besser aus und ist übersichtlicher. Mein Seelenheil ist wieder hergestellt!

Das wär doch schonmal ein prima Punkt für meine

 High five am Sonntag – 5 positive Dinge der Woche

mit neuem Logo created by wunderbare Tochter

1. Ich hab was getan und meine innere Elinor ist ganz stolz auf mich. Ausmisten kann wirklich befreiend sein, sich von altem Zeug zu trennen, das man eigentlich garnicht braucht. Wenn man mal ehrlich zu sich selber ist. Normalerweise nehme ich den fraglichen Gegenstand in die Hand, weiß eigentlich, dass er überflüssig ist, stelle ihn aber dennoch zurück. Weil!

2. Es sind die letzten Tage des "goldenen Oktober", viele Bäume leuchten noch immer in herrlichen Herbstfarben! Manche sind schon ganz braun aber noch genieße ich es, die Sonne durch buntes Laub blitzen zu sehen. Wenn auch nur vom Fenster aus.

3. Mein Geburtstag war sehr harmonisch. Es kamen Überraschungsgäste vorbei, das war klasse! Ein gemütlicher Nachmittag mit alten Fotos, schönen Blumen  und Hexenwein. Der ist lecker!



4. Diese Woche hatte ich ein paar Tage für mich, um mal ganz allein zu sein. Das war genial! Wenn auch ungewohnt. Der Mann war auf Nachtschicht und der Bub bei seiner Fee. Sturmfrei! Hurra! Laut sein, Musik laufen lassen, peinliche Musik laufen lassen, Mamafilme gucken, Klotür offenlassen, unangenehm tanzen ... hach so viele Möglichkeiten! Trotzdem hab ich mich auf den Bub gefreut, als er gestern Abend wieder heim gekommen ist – die Glucke in mir ist einfach nicht tot zu kriegen.

5. Eine kluge Frau hat mir eine wunderbare Nachricht zukommen lassen. Nachem ich mich in den letzten Wochen ein bisschen verrant hab, was die Bloggerei betrifft, versuche ich jetzt, mich wieder zu erden. Es gibt so viele Leute mit schlauen Anleitungen und Tipps, es gibt Workshops, Blogveranstaltungen und Blogparaden und wat nich alles! Mittlerweile bin ich so verwirrt und überfordert, dass ich beschlossen habe, mal langsam zu machen. Back to the roots oder Schuster bleib bei deinen Leisten! Das hab ich kundgetan und die liebe Anna Koschinski, die die Blognächte veranstaltet, hat geantwortet:

"Sabine du bist so eine tolle Schreiberin! Du brauchst gar keine Anleitungen – zum Schreiben schon mal garnicht"

positiver geht's nicht! Das ist wie eine virtuelle Umarmung aus'm Pc raus!


Sonntag Nachmittag . Da tun sich einige Möglichkeiten auf, wie man seine kostbare Freizeit gestalten könnte. Kaffeetrinken mit der Familie, spazieren gehen, faul vom Sofa fläzen und alte Filme gucken, sich in Bücher vergraben oder Spiele mit der Fee und dem Bub


Heute ist Spielsonntag! Was machst du heute?

Samstag, 15. Oktober 2022

Der Freitags Füller - heimlich am Samstag

 So. Der Freitag ist seit über einer Stunde vorbei und die Sabine kommt JETZT auf die Idee, den Freitags Füller zu schreiben! Mann mann mann, an meiner Zuverlässigkeit muss ich noch etwas arbeiten!

Ich hoffe, es hat noch jemand Lust, das Ding auch an einem Samstag noch zu lesen. 

Und hier isser! Mausloch proudly presents: 

The Freitags Füller von Barbara aus dem scrapimpulse blog

1. In den Nachrichten kommt doch wirklich nur negatives! Es dürfte doch nicht so schwer sein, die Neuigkeiten mit ein bisschen postitivem zusammen zu würfeln! Zumindest mir geht es gehörig auf die Nerven. Die Augen zu verschließen bringt nicht viel - nur süße, friedliche Unwissenheit! Ab und zu sehr erholsam.

2. Auch wenn ich den Herbst unendlich lieb hab, ich beschränke mich mit der Herbstdeko auf den kleinen Kerl hier. Ich bin kein Dekomeister. 



3. Wie habe ich es geschafft, musiktechnisch die 90er zu überleben? Es läuft gerade "die Sommerhits der 90er" im Hintergrund und ich bin baff erstaunt, wie ich das damals geschafft hab - ohne zu verzweifeln! Gut, von gelegentlichen Schreikrämpfen und Haareraufen abgesehen bin ich einigermaßen unbeschadet durchgekommen! I'm blue dabadi dabadu jaja coco jambo Bailando die da Ketchup eeeh Maccarena boom boom bumerang!

4. Mir wurde gesagt, dass ich unserer hauseigenen Fee zu Weihnachten wieder frische Paragraphen backen darf. Es schmeichelt schon ein bisschen!


5. Im Herbst rieche ich gerne den Duft von Lebkuchen aufm Aldiparkplatz! Es fängt zwar schon im Juli an zu duften, weil die Produktion in der Fabrik hinter dem Aldi auf Hochtouren läuft, aber jetzt ist das grade sehr intensiv! Da wirst du komplett eingefangen in eine Wolke aus "ich freu mich so arg auf Weihnachten" und "mann hab ich Bock auf Lebkuchen!" Herrlich!

6. Ich könnte Schokolade essen. Oder Chips. Im Keller ist noch Eis. Es gäbe auch noch Joghurette im Kühlschrank. In meiner Phantasie hab ich ein paar dicke Stücke Zitronenkuchen auf dem Teller - mit Zuckerguss! Und ich stell mir vor, wie ich da reinbeisse. In Zeitlupe! Wie sich die Zähne in den saftigen, zarten Kuchen drücken und einen dieser hammermäßige Geschmack abholt - aber ich lass es. Ist besser.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freu(t)e ich mich auf einen weiteren Abend allein zu Haus, morgen (also heute) habe ich geplant mich mit meinem Buch etwas mehr anzufreunden (es ist seltsam geschrieben, meistens blick ich garnicht durch, was grade passiert) und Sonntag möchte ich mit dem Bub und der Fee "Stadt-Land-Vollpfosten" spielen!

Erledigt!


de.fanpop.com



Donnerstag, 13. Oktober 2022

12 von 12 im Oktober

Ich freu mich, dass ich endlich mal wieder an ein 12 von 12 denke! Es scheint, als ob es jeder kennt! Blogparaden gibt es ja schon echt lange und irgendwie taucht das 12 von 12 überall auf, wo ich mich derzeit rumtreibe. Also online. 

Es würde mich ja interessieren, wie so ein Blogevent die Runde macht und vor allem, wie es geht, dass so viele Leute da mitmachen! Wahrscheinlich muss man einfach schon eine Menge begeisterte Leute an der Hand haben, die alles gut finden, was man schreibt. Fans.

Und eines Tages wird auch mein "high five am Sonntag" total bekannt und beliebt sein. Positiv denken!

 So jetzt aber. Hier ist mein 12 von 12! Ta-daa!

mein 12. Oktober in Bildern


Los geht's mit einer Tasse Cappuchino. Ich bin ja immernoch krankgeschrieben und kann deswegen den Tag sehr entspannt angehen. Wenn ich nächste Woche wieder um 6 aufstehen muss, bin ich geliefert!



gefolgt von einer Folge "Locke and Key" auf Netflix. Ein bisschen Mysterie, Mord und Dämonen am Morgen! Danach hab ich das Bedürfnis, etwas zu tun. Und weil ich mich heute einigermaßen gut fühle, leg ich direkt los!




So sieht ein frisch aufgeräumter Schreibtisch aus! Ich bin so stolz! Es wurde noch gesaugt und gewischt und geräumt und dann geduscht
Und dann hab ich versucht, meine Augenbrauen ein bisschen in ihre Schranken zu weisen.






Zur Belohnung gabs ein Sofa und ein paar Kataloge zum durchstöbern. Pause machen, langsam werden, Bauch schonen. Die Rosen von Tochter blühen nach 2 Wochen immernoch! 
Und dann hab ich Hunger, Zeit fürs Abendessen. Heute gibts Nudeln mit einer Soße aus Shrimps, Frischkäse, Knoblauch und Tomaten. Sehr fein, und vor allem kalorientechnisch sehr brav!



So. Wenn man krank zu Hause hockt, kann ein 12 von 12 nicht soo spannend werden, aber ich hab rausgeholt, was ich konnte. Heute mit etwas weniger Text, das ist vielleicht auch mal ganz angenehm.
Hier ist das letzte Foto - Mitternacht! Jetzt ist der 13.Oktober.
Jetzt hab ich Geburtstag, yeyy!




12 von 12 powered by Draußen nur Kännchen




Dienstag, 11. Oktober 2022

Herbstgefühle

Hier sitze ich nun, ich armer Tor, und bin so schlau als wie zuvor.

Ich will unbedingt was schreiben und finde einfach kein ordentliches Thema. Es ist richtig verzwickt! Ich sitze hier im Schlafzimmer an meinem uralt-Pc, das kleine Radio spielt gerade Supertramp auf Radio Gong und draußen scheint den ganzen Tag schon die Sonne. Es ist wunderschön, jedenfalls seh ich das von drinnen. 

Rausgehen ist keine Option, es wäre gefährlich für mich. Oder eher für meine Umwelt! Mein Bauch hat gerade "open weeks" und lässt alles unbesehen durch, was da kommt. Ohne Zwischenstop. Also bleibe ich drinnen und in der Nähe der Toilette. Sicher ist sicher.

Was gäbe ich drum, mich draußen rumzutreiben! Heute wäre ein offiziell freier Tag gewesen, ich hätte sinnlos durch die Gegend fahren können, hätte mit Oma und Tochter ein Cafè auf dem Land gesucht oder ich wär über die Landstraße nach Bad Windsheim gefahren, Andreas auf dem Friedhof besuchen. Wie schön wäre das?!  Blauer Himmel, bunte Bäume, angenehm. Genau mein Wetter! 

Als die Kinder noch klein waren, hab ich die Jahreszeiten viel intensiver wahrgenommen. Klar, mit den Lütten geht man mehr raus. Zum Spielplatz zum Beispiel, da kann man sich herrlich austoben! Kastanien sammeln, schöne Blätter und alles mögliche Zeug. Allein durch die Kindergartenaktionen wird man in die Schönheit des Herbstes eingesogen!

(Toller Satz!)

Mich erfüllt das immer mit richtigen Glücksgefühlen, wenn ich durch so wunderschöne, goldene Herbsttage laufe. Ich genieße dieses weiche Licht, die Luft ist irgendwie anders – frischer! Es riecht nach Blättern und Erde, es riecht nach Herbst. 

Ich feiere, dass ich nicht mehr schwitzen muss! Dass ich entspannt mit meiner Jacke gehen kann. Dass ich mir einen Tee machen kann, wenn ich heimkomm. Tee geht nicht, wenn draußen 28 Grad sind! Ich liebe den Herbst so sehr!

Hoffentlich bleibt dieses wunderschöne Wetter noch ein bisschen, bis ich leinenlos nach draußen kann, wird es wohl noch etwas dauern.

Angelika, unsere Lieblings Erzieherin, wusste gut, wie man die Jahreszeiten zelebriert. Ich erinnere mich echt gern. Und auch mit ein bisschen Wehmut. Auch wenn es verdammt angenehm ist, große Kinder zu haben, die schon sehr selbstständig sind, ist es doch ein bisschen traurig. Ich vermisse es manchmal ein bisschen stark, kleine Mäuse um mich zu haben. Die dann spielen wollen und malen und basteln und Sandmännchen gucken und mit Kastanien Männchen auf den Teppich legen. 


Ich erinnere ich auch an meine Mom, die uns zum Schulbeginn im September immer neue Klamotten gekauft hat. Damit wir ordentlich aussehen. Und da ja schon Herbst war, kamen auch die neuen Sachen in herbstlichen Tönen daher. Braun und Rot und Cremeweiß, Cord und Strick und feste Schnürschuhe. Ich mochte das. Ich mochte meine Herbstgarderobe und sogar, dass alles jetzt ordentlich und fest war. Der September war für mich schon immer viel mehr Neubeginn, als Neujahr. 

Der Sommer war vorbei und mit ihm die Ferien und der Urlaub. Mit dem neuen Schuljahr begann automatisch ein neues Kapitel. Neue Lehrer, neue Leute, neue Klamotten, neue Stimmung, neues Ich-Gefühl. Vor allem, weil ich im Oktober Geburtstag hab!

Alles neu macht der Herbst!


Manche Bäume leuchten richtig kräftig. Feuerrote Blätter! Ein Ahorn zum Beispiel. Wenn dann noch die Sonnenstrahlen durch die Äste und Zweige spitzen und der Himmel einen tiefblauen Kontrast bildet – ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, ich bin dann richtig happy!

Hurra Hurra der Herbst ist da! 

YaoYao Ma Van As Art


Samstag, 8. Oktober 2022

Aua Pansekniepen

Bei mir stimmts überhaupt nicht mehr! 

Im Fuß nicht, im Bauch nicht und im Hirn auch nicht. Alles locker und wartungsbedürftig.

Nach wochenlangem Stillhalten und Schonung ist mein Fußgelenk nicht mehr an das gewöhnt, was es eigentlich locker leisten müsste. Laufen! Ich hab den Härtetest gemacht, hab mich bewegt und bin gelaufen. Zum Optiker, zum Supermarkt, zum Klamottenladen. Und zack ist er beleidigt und wirft mir empört eine waschechte Knöchelmisshandlung vor!

Der Verbündete ist der Bauch. Motzt schon genauso wie der Fuß, wie ein Großer!

Der Bauch ist mit der Gesamtsituation unzufrieden! Er fordert mehr Aufmerksamkeit und sendet seine vier apokalyptischen Reiter aus: Bauchweh, Durchfall, Magendrücken und Erschöpfung. 

Das wiederum schlägt meinem Hirn auf Gemüt. Es fühlt sich missverstanden und reagiert zickig mit Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit und einem ausgewachsenen "JWW" (janz weit wech) Ab und zu schaltet es sich auch einfach aus. Das muss so sein, ich hab nämlich ein neues Spiel auf facebook angefangen. Da muss man bunte Flüssigkeiten in die richtigen Flaschen füllen. Ich zweifle an meiner eigenen Seriosität.

Und in diesem Zustand war ich mit den Jungs im Clamotten August, das Hemd umtauschen, das der Bub zum Geburtstag bekommen hat. Mein Hirn und ich haben ihm bei der Gelegenheit gleich noch zu einem weiteren Hemd und einem neuen Sakko verholfen. Und weil ich so schlau bin, gabs auch gleich noch neue Schuhe nebenan.

Die EC-Karte glühte ein bisschen.

Dann hat mein Fuß laut schimpfend den Bauch überzeugt, dass die Toleranzgrenze der Belastbarkeit erreicht ist und alle drei - Kopf, Bauch und Fuß - haben mich schleunigst nach Hause geschickt. Ab aufs Sofa mit der Alten, da wo sie hingehört!

Und dann mach ich den Fehler, etwas zu essen. Ich weiß genau, sobald ich etwas esse, kommt der Super-GAU in Form von Bauchweh mit anschließendem Toilettengerenne. Gerne auch 6-8mal. Soll sich ja lohnen. Und jetzt überlege ich vor jedem Essen, mach ichs oder mach ichs nicht? Dauert keine halbe Stunde dann ist der Bauch beleidigt und wirft mit allem, was er hat. 

Meine Ärztin wirds rausfinden und dann zieh ich in den Krieg! 

Ich lass mir doch von einem Bauch nicht meinen Alltag diktieren! 

Hoffentlich gibt er dann auch bald auf. Ich kann nicht ewig daheim bleiben. Da macht mir mein schlechtes Gewissen Dampf unterm Hintern.

Das zischt!






Montag, 3. Oktober 2022

Retro G'schichtn: der Computer

Letzte nacht konnte ich nicht schlafen. Dann kam das große Grübeln mit anschließendem Herumspielen am Handy. Sonntag früh um 5 kommen einem die seltsamsten Ideen. Und so hab ich überlegt, warum ich eigentilch gleich zum Handy greife anstatt zu meinem Buch. (Das wirklich interessant ist!)

Ich bin ständig online. Warum will ich das eigentlich? Es könnte schon eine Sucht sein, aber wie fing das alles an?

The magic world of the internet

In den frühen 80ern hatte Karstadt eine Ausstellung der neuesten und modernsten Computer, unten im Tiefgeschoss. Ich kam zufällig vorbei und wollte genauso wichtig wirken wie all die Jungs, die da rumstanden und souverän tippten. Man sollte denken, ich kenn mich aus, und so hackte ich genauso wild auf die Tasten ein, ohne irgend einen Sinn oder Plan. Auch das wurde schnell langweilig, hab ich doch überhaupt nichts verstanden von all den Wörtern auf dem Bildschirm.

In der Schule kam ein neues Fach dazu: Informatik. Unten im Keller zwischen Kunst- und Lagerraum wurden wir in die Geheimnisse des PC's eingeweiht. Der Unterricht wurde von einer Dame gehalten, die wohl kurz vor der Pensionierung stand. Ob sie selber wusste, was sie da runter rattert, war zu bezweifeln. Wie ein Roboter vermittelt sie uns das Lehrbuch "Informatik unterrichten leicht gemacht", betäubte uns mit ihrer Parfumwolke und verwirrte mit Fachausdrücken. Vom Stoff hab ich wenig mitgekriegt. Erinnern kann ich mich nur noch an die Betonfrisur der Lehrerin.

derdigisaurier.de

Ein Freund schleppte einen Commodore 64 an mit 2 Disketten: Glücksrad und Super Frog. Das spielten wir nächtelang, es war eine echte Herausforderung! Der verzauberte Forsch muss seine ebenfalls verzauberte Freundin befreien und durch mehrere Welten laufen. Die Melodien hab ich heute noch im Kopf!

 

Später dann, als ich Tochter vom Kindergarten abgeholt hab, erzählte eine der Mütter lautstark, sie hätte all die phantastischen Kinderklamotten aus ebay, total billig und bequem. Und alle staunten sie an. Ich auch, weil ich keine Ahnung hatte, was ebay ist. All die Sachen, die wir fürs Kind gebraucht gekauft hatten, wurden in der "Alles" gefunden, der Zeitung.

Und dann war es soweit. Tochter bekam zur Kommunion einen eigenen Computer geschenkt. Ein Packard Bell mit Windows XP. Die Tochter war ja von Anfang an Computer-begeistert! Überall, wo es Geräte gab, war sie dran. Im Kommunikations Museum, in der Bücherei, im Urlaub. Und jetzt auch zu Hause im Schlafzimmer. 

Ich hab mich rangetraut und außer dem Kalender nichts gefunden. Und die Beispielbilder. Es hat lange gedauert, bis ich mich ein bisschen zurecht gefunden hab. Wahrscheinlich stell ich mich einfach richtig blöd an. Da ist kein Naturtalent verborgen, das muss alles anerzogen werden. Bei den Kindern ist das so anders! Die setzen sich voller Neugier vor die Kiste und probieren so lange rum, bis sie irgendwas erreicht haben. Dabei merken sie sich irgendwie alles und verstehen die Zusammenhänge viel besser. Während die Mutti ziemlich ratlos vor dem Bildschirm sitzt.



Wir bekamen einen Modem-Anschluss. Da war das Telefon dann eben blockiert. Mit der Zeit wurde das Internet immer interessanter. Ich entdeckte die sozialen Medien und landete auf townbuddy/ nachbarn.de. Das war eine völlig neue Welt, die sich mir da aufgetan hat! Ich lernte Leute kennen, ohne sie je gesehen zu haben! Wahnsinn! Und das hat so Spaß gemacht! Bildchen in Gästebücher verschicken, wildfremde Menschene einfach anschreiben und in der Chatfunktion quatschen bis spät in die Nacht. Super! Manchmal hab ich geschrieben, bis die Sonne wieder aufging und dann kam das schlechte Gewissen. Aber es war alles so aufregend und neu, ich war ein bisschen im Glückstaumel. Es kam und ging, heute hab ich gar keine Lust mehr auf lange und tiefgründige Gespräche im Chat. Ich möchte lieber abschalten und nichts denken.

2-blog.net

Andreas hab ich auf nachbarn.de kennengelernt, er wurde mein bester Freund. Er wohnte in Rothenburg und wir haben uns oft besucht, war jedesmal lustig und ein bisschen aufregend. Mit der Zeit hat sich ein nachbarn.de-Grüppchen gebildet, dem ein paar Stammtisch-Treffen folgten. Lauter nette Leute, zu manchen hab ich heute noch Kontakt. Als ich Andreas zum ersten Mal getroffen hab, war es wie ein blinddate! Ich war ganz hibbelig, treff ich gleich jemand, von dem ich zwar sehr viel weiß, den ich aber noch nie gesehen hab! Aber als er auf mich zu geschluppt ist mit seinem unverkennbaren Gang  hab ich ihn direkt ins Herz geschlossen! Die Chemie hat gestimmt und der Humor auch. War eine schöne Zeit!

Dann wurde nachbarn.de eingestampft und ich bin auf unddu.de gelandet. Eine Plattform, die einem ermöglicht, mehrere Seiten des Profils anzulegen. Klasse! Ein richtiger Spielplatz! Ich hatte eine Seite mit meinen Kinderbildern, eine mit nem Liedtext, eine mit lustigen Bildern, eine mit ner Musicbox von deezer, - dann wurde auch das eingestampft. 

Ich hab noch mehrere Seiten gestreift, zum Beispiel goolive, stayfriends, Jappy, yeeva oder frau.de. Dort hab ich Christian kennengelernt. Schwerkrank und super sympatisch. Wir haben uns echt gut verstanden und nächtelang online gequatscht. Leider ist er an seiner Krankheit gestorben und obwohl ich ihn nie getroffen hab, hab ich getrauert. Genauso wie um Andreas. Auch er ist gestorben, vor vielen Jahren schon. Sein Grab besuche ich jedes Jahr.

2011 wurde mein Mausloch gestartet. Anfangs etwas holprig, aber es läuft. Immernoch, haha! Mit der Zeit kenn ich mich auch ganz gut aus. Ich kann Filme, Bilder, gifs oder html Texte einfügen. Ich kann mein layout ändern und meine Beiträge überall teilen: auf twitter, pinterest, linkedin, instagram oder facebook. Bin stolz!

Auf facebook fühl ich mich ganz wohl, da bin ich schon ziemlich lange angemeldet. Altersentsprechend halt. Wahrscheinlich bin ich mittin in der Alterszielgruppe.

Mittlerweile weiß ich auch, was ebay ist und einiges im Kleiderschrank hab ich daher. Und weil es immer wieder was neues zu entdecken gibt häng ich ständig am Handy. Allein pinterest, da kannst du dich tagelang durchklicken und merkst garnicht, wie die Zeit  vergeht. Gefährlich!

Den alten Pc von Tochters Geburtstag hab ich immernoch in Betrieb, aber ich nutze ihn nur noch zum Schreiben. Alles andere geht nicht mehr. Sogar der Bildschirm braucht 5 min, bis er anspringt. Er ist eben ein alter Herr, arbeitet tapfer seit 17 Jahren!

Bald werde ich ihn wohl in den Ruhestand schicken und mir einen Ersatz holen. Aber da spar ich noch ein wenig.


Manchmal überlege ich, wie ich meine freie Zeit gestalten würde, wäre da nicht das Internet. Die Kinder sind ja schon groß, da hätte ich genug Ablenkung. Früher hab ich Abends viel gebastelt, Gitarre gespielt oder gelesen. Noch früher war ich abends unterwegs. Immer Filme gucken mag ich auch nicht. Und jetzt – jetzt klick ich mich durchs Netz und bin immer wieder erstaunt, was es nicht alles gibt! 

Bei Problemen ruf ich eins der Kinder, die das meist in Windeseile im Griff haben. Meine Kiddies helfen mir, ich helf meiner Mom. Meine Enkel werden uns alle in die Tasche stecken!

Sonntag, 2. Oktober 2022

high five am Sonntag

 Es ist mal wieder Zeit für ein high five am Sonntag!

Nach 2 Wochen Ruhigstellung der ganzen Person bin ich so richtig tiefenentspannt. Gesund bin ich leider noch nicht so ganz, aber das wird schon.

Dafür hab ich genug Stoff für meine fünf positiven Stationen der letzten Woche, hier sind sie:


1. der Bub hatte gestern Geburtstag. Er ist jetzt 21 Jahre alt. Mein baby!! Ich bin wie immer ganz nostalgisch und erinnere mich an die Zeit, als er noch klein war. Also gestern. Wir hatten einen lustigen Tag gestern mit Spielen, Geschenken und feinem Essen. Abends gings wiedermal ins Hashi, ein japanisch-peruanisches Lokal. Ich hab zum ersten mal Edamame Bohnen gegessen, ist fein!


2. Ich kann wieder Autofahren! Es zwickt zwar noch im Bauch, aber für wichtige Fahrten bin ich in der Lage. Und es tut gut, mal raus zu kommen.

3. So wie es aussieht, hab ich mein Outfit für die Familienfeier Ende Oktober gefunden! Ich hab mir einen blauen Hosenanzug bestellt und der war echt schick! Nur ne Nummer zu groß, der neue ist schon unterwegs. Das Lokal steht auch fest. Bald hab ich alles erledigt, das beruhigt mich sehr.

4. Ich lese viel. Zur Zeit hab ich ein Buch über die Geschichte eines Mannes, der Karriere machen will, dann alles verliert und beschließt, vor der Realität zu flüchten und Jahrelang allein im Wald zu leben. Ist gut geschrieben und sehr authentisch.

5. Meine Klamotten werden mir zu groß. Das ist jetzt nicht so sehr positiv, weil ich lauter neues Zeug brauche, aber – hallo, meine Klamotten werden mir zu groß! Juhuu!


Diese Ruhe tut mir gut. Man könnte meinen, ich krieg langsam den Rappel, weil ich nur daheim sitze, aber ich genieße es. Zumindest soweit der Bauch das zulässt. Die Tatsache, dass ich grade keinen Stress hab, ist wunderbar! Ich kann besser denken, besser schlafen – bis auf letzte Nacht – und es ist schön, mal abzuschalten. Ein bisschen fürchte ich mich vor dem Tag, wenn ich wieder in die Praxis muss. Das ist genau das Gegenteil, es ist laut und hektisch und ich stehe unter Strom. Jetzt kann ich mich hinlegen, wenn ich das Gefühl hab, ich brauchs. So wie gleich. 

Ich leg mich aufs Sofa, hol mir einen Tee und schau einen alten Schinken im Fernsehen.

Schönen Sonntag euch allen!




Cute Rat