Servus und herzlich Willkommen zu einem neuen
Mausloch
Blogparade zum mitmachen!
Donnerstag, 12. Mai 2022
12von12 an einem langweiligen Donnerstag
Dienstag, 10. Mai 2022
der alte Hut
So anstrengend der Vormittag war, so entspannt ist der Nachmittag.
Samstag, 7. Mai 2022
Blognacht #8
Darüber muss ich immer wieder lachen
Kinderhumor ist eine Welt für sich. Da brauchst du bloß mal Pupukakka sagen und die meisten Kinder schmeißen sich weg vor lachen! Wenn jemand ein “Pupsgesicht” ist, sorgt er automatisch für allgemeine Erheiterung im Kindergarten. Fäkalhumor nennen das Fachleute. Zum Glück geht das vorbei - irgendwann.
Für meine Kinder war Mr Bean der Renner! Wir hatten einige Videokassetten (!) im Schrank, die wir ziemlich oft angeguckt haben. Ich mag Mr Bean auch. Meine erste Begegnung mit der Figur war im Kino, als die Szene mit dem königlichen Empfang als Werbe-Vorfilm lief. Ich hab mich weggeschmissen, so genial fand ich das!
Als Kind war ich in den 70ern noch nicht so vielen Einflüssen ausgesetzt, und wenn man noch nicht soviel kennt, sind die Ansprüche auch nicht allzu hoch. Otto war toll! Das Bühnenprogramm! Als er von einem Eck zum anderen gefegt ist in Otto-typischer Hektik, das war genial! Erinnerst du dich an Keili, die Seife, die überall hinkommt? Oder Englisch für Fortgeschrittene - english for runnaways! Harry Hirsch, der rasende Reporter oder
“Angeklagter, Ihnen wird zur Last gelecht, sie hätten einen Ast zersächt, der hat dann den Gast erlecht, als der sich mit dem Quast gepflecht!”
Aber den Abschuss hat der menschliche Körper geliefert, das Wunder des Ärgerns:: Großhirn an Faust: ballen! Milz an Großhirn, soll ich mich auch ballen? Ich hab Tränen gelacht! Wenn ich ehrlich bin, dann erreicht mich das heute noch! Man muss nur ein paar Jahre aussetzen, wenn man sich das Video dann wieder anschaut, ist es wieder echt gut!
Eine zeitlang mochte ich Klamauk total gerne! Beginnend mit “Väter der Klamotte”, das ich mir als Kind mit meinem Vater angeschaut hab. Diese uralte schwarz-weiß-Serie, meist als Stummfilmschnipsel. Parallel dazu natürlich Stan&Oli als Dick und Doof.
Kinderserien wie Bugs Bunny, Pluto, Paulchen Panther und Catweazle! Was hab ich über Catweazle gelacht!! Der erreicht mich heute absolut nicht mehr. Genauso wie Luis de Funes und Didi Hallervorden, das geht einfach nicht mehr. Damals der Renner aber! Palim-Palim! In den 80ern haben wir einen Videorekorder bekommen. Video 2000. Was für ein technischer Triumph im Hause Bergbauer! Der erste Film, den wir aufgezeichnet haben, war ein Western. Dann haben wir die Bildsuchlauf-Taste ausprobiert und eine Gruppe Cowboys im Zeitraffer rückwärts reiten lassen. Zum allerersten Mal im Leben so eine Szene gesehen und die ganze Familie bricht fast zusammen vor lachen! Ich erinner mich so gut! Mein Papa hat Tränen gelacht!
Klamauk waren auch Filme wie “Die nackte Kanone” oder “Police academy”. Der ganze Kinosaal hat diese Filme gefeiert! Dann kam “Zurück in die Zukunft” in die Kinos, das war wieder ein ganz anderer Humor, der bei mir voll ins Schwarze getroffen hat! Genauso wie die Monty Python Filme! “Das Leben des Brian” oder “Ein Fisch Namens Wanda”. Einige Szenen aus “Die Ritter der Kokosnuss” auch, aber nicht alle. Ich mochte Eddie Murphy und Tom Hanks (“Geschenkt ist noch zu teuer” oder “Meine teuflischen Nachbarn”) Irgendwie war das noch ein ganz unschuldiger Humor, unbeeinflusst von social media oder übertrieben gesteigerten Ansprüchen, weil man schon so viel gesehen hat. Vieles von früher, das ich damals genial fand, ist heute ein eher alter Hut für mich. Mein Humor hat sich geändert - oder ich selber! Durch die vielen Einflüsse und Bilder, die mich überall erreichen, verändert sich auch mein Anspruch auf Witz.
Ist wahrscheinlich normal, mit zunehmendem Alter nimmt auch der Anspruch zu. Also bei den meisten wahrscheinlich - bei manchen nicht. Da bleibt der Humor so flach wie die Witze, die gelegentlich gerissen werden. Das weiß ich wiederum aus der Praxis, manche Patienten lassen es echt krachen! Immer wieder werden mir irgendwelche “Alt-Herren-Witze” um die Ohren gehaut, da musste dann Profi sein und das Gesicht wahren. Ha-ha ja so witzig…. !
Was ich richtig lustig finde, also was mein aktueller Geschmack ist in der Machart der Serien “Big Bang Theory”, “Shameless”, “Working Moms” oder “The middle” zu finden! Die bringen mich garantiert zum lachen - leider hab ich alle schon fertig geguckt, das erste Mal ist halt immer was Besonderes! Auch Filme gibts, die mich richtig gut amüsieren, zB “DeadPool”, “21 Jumpstreet” oder “Wir sind die Millers”. Das trifft meinen Humor absolut! Oder Pixar Filme - “Rapunzel” liebe ich, “Toy story” und “Ratatouille”! Vielleicht ist es eher feiner Humor, der bei mir ankommt. Oder schwarzer Humor! Auf jeden Fall trockener!
Vielleicht ist es aber auch einfach nur wichtig, dass man sich drauf einlässt und nicht allzu kritisch an die Sache ran geht! So unbelastet und unvoreingenommen wie damals, als man Klimbim oder Nonstop Nonsens super fand! Man tut sich selber keinen Gefallen, wenn man die Dinge zu ernst nimmt. Reels ist da so ein Stichwort. Reels auf Instagram. Viele regen mich auf oder langweilen mich, wenn es zB um Gesichtsfilter geht oder anderes, was einen wunderschön und extrem unnatürlich machen soll. Viele dagegen kommen richtig gut bei mir an! Leider viel zu oft bleib ich an diesen Reels hängen und vergesse die Zeit - da bin ich aber nicht alleine mit dem Problem, stimmts? Und Tiervideos gehen immer!
Da sind dann auch noch Comedians, die ich super finde und die mich mit Leichtigkeit zum lachen bringen! Kayar Yanar gehört dazu, Anke Engelke, Martina Hill, Carolin Kebekus und Mirja Boes. Ich bin ein absoluter Fan von Hape Kerkeling und Loriot!
Hape Kerkeling hat mich fasziniert, weil er sich so viel getraut hat. Er hat die Leute reingelegt mit seinen vielen Verkleidungen, es ist herrlich! Und das Bühnenprogramm find ich auch genial! Evje van Dampen ist eine seiner Figuren und die Durchsage auf dem Petersplatz, die die internationalen Gläubigen zur gemeinsamen Andacht mit dem Papst einlädt, ist legendär!
Ohne Gegenwehr
Freitag, 6. Mai 2022
Der illegale Freitagsfüller
Also ich weiß ja nicht, woran es liegt - aber in der Praxis ist grade absolut nichts los! Es kommen so wenig Patienten und machen so wenig Arbeit, dass ich einen Großteil der Zeit einfach nur dumm rumsitze und planlos auf meinem Drehstuhl durchs Labor wirble.
Beste Gelegenheit, Mauslocheinträge zu schreiben! Bezahltes bloggen, quasi. Klasse! ich weiß, die Idee ist nicht so neu wie ich vielleicht denke, aber für mich schon.
Hier ist mein (illegal geschriebener) Freitagsfüller!
- Ich hätte … so gern die Energie eines 4jährigen! Was ich alles tun könnte! Ständig würde ich unterwegs sein, Radfahren, Joggen, klettern, tanzen und hüpfen! Ich würde den Haushalt locker in 1 Stunde schmeißen, ständig Schränke ausräumen und neu sortieren, die Wäsche wäre kein Thema und das ganze schon ab 6 Uhr früh!
- Heute, gestern, vorgestern und jeden anderen Tag … hatte ich das letzte Mal Socken an.
- Die Wahrheit ist … dass ich die Rolling Stones gar nicht leiden kann. Und ihre Musik auch nicht!
- Ich hatte sie eine Zeitlang im Schrank stehen und sogar 2-3x verwendet. Meist in Soße verrührt, sonst kann ich das Zeug nicht essen. Dafür bin ich zu „unamerikanisch“ – Erdnussbutter
- Der ESC 2022 schlittert an mir vorbei wie der ESC davor. Würden sich Mitschauer finden, die mit mir zusammen kommentieren, lästern und mitfiebern – dann wär ich dabei!
- Einen richtig guten, sehr schrägen und ungewöhnlichen Film … habe ich zuletzt im Kino gesehen. Er handelt von einer chinesischen Frau in meinem Alter, die mitten im Gespräch mit einer Finanzbeamtin (Jamie Lee Curtis) den Zugang zum Multiversum findet.
- Was das Wochenende angeht, heute freue ich mich auf ein Treffen mit Oma nach der Isolationshaft und auf die Blognacht, morgen habe ich geplant mal wieder zu bügeln und Sonntag möchte ich Märchen gucken und mich ausruhen!
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Mittwoch, 4. Mai 2022
Verpasste Bilder
Gestern kam der große flashback! Schon wieder!
Nach einem Gespräch mit Kollegin Missi kam ich auf die Idee, eine meiner alten Arbeitsplätze zu googeln. Ein Internist, bei dem ich den Großteil meiner Ausbildung verbracht hab.
Zuerst finde ich den Sohn des „alten“ Arztes. Ich hab unter Hans gearbeitet, jetzt hat Sohn Peter die Praxis übernommen. Genauer gesagt seit 2007.
Zu meiner Erleichterung sehe ich auf den Bildern, dass die Praxis renoviert worden ist! Die war früher sehr dunkel und grün und orange, ein echtes Relikt aus den 70ern. Jetzt ist sie modernisiert und viel heller.
Dann finde ich Fotos vom Team. Der junge Peter sieht dem alten Hans sehr ähnlich. Wie der wohl drauf ist? Der alte Hans stand am liebsten vorne am Anmeldetresen, wo er uns im Blick hatte und lautstark mit den Patienten gefachsimpelt hat. Der alte Hans war lustig, gemütlich und freundlich. Hat uns oft zum essen eingeladen. Ich durfte mal sein Familienwappentier auf Glaskugeln für den Weihnachtsbaum malen. War ein Wildschwein. Und der alte Hans ganz entzückt!
Und dann entdecke ich im Team zwei bekannte Gesichter. Die Inge und die Andrea! Wahnsinn, die sind immer noch dort, seit 30 Jahren! Das nenn ich Treue!
Mit Andrea hab ich gelernt, Inge war immer lustig und beide richtig lieb!
Und dann versuche ich mich zu erinnern.
Damals hatte ich noch meinen Käfer. Mittags bin ich heim gefahren, nach der Arbeit mit Freundinnen getroffen. Damals war unterwegs sein das Wichtigste, Hauptsache fort und Spaß haben!
In der Arbeit gab es einen Wochenwechsel – Labor, EKG, Röntgen und Anmeldung und wieder von vorne. Wobei ich das Labor damals schon echt gut fand! Im Röntgen hab ich oft verkackt, weil damals noch große Bilder entwickelt werden mussten und man die Dunkelkammer nicht öffnen sollte, wenn das Bild noch ungeschützt umeinander liegt.
Das war so peinlich, es dem alten Hans zu beichten. Ich hör ihn noch seufzen. Bild kaputt, Pat muss noch mal ran.
Ich hab noch die Stimme von Christiane im Ohr, die die Patienten röntgt: „So stehen bleiben! Tief eeeeeinatmen! Die Luft aaaaanhalten!“ Klack-Schepper-Klong!
Damals waren Röntgengeräte noch echte Monster.
Ohne es zu wissen hatte ich einen richtig guten Arbeitsplatz. Aber ich war Azubi und voll jung und somit wusste ich nichts zu schätzen. Ich war wütend, weil Dagmar, der dritte Lehrling, immer bevorzugt wurde und weil ich das Gefühl hatte, nicht selbständig arbeiten zu dürfen. Ewig überwacht zu werden fand ich super ungerecht.
Dass Azubis generell überwacht werden, wollte mir nicht einleuchten. Das weiß ich heute, weil ich meinen Azubi auch überwachen muss. Die machen sonst nur Unsinn.
Wie Dunkelkammern zu früh zu öffnen …
Ich überlege, ob ich Inge und Andrea mal anschreiben soll.
Das bringt aber die Gefahr mit sich, dass mich die beiden vielleicht treffen möchten. Das will ich eigentlich nicht, bin ja eine Gloria geworden und vor 30 Jahren war ich schlank und hübsch. Auf den Bildern sehen die beiden super aus!
Vielleicht bin ich ja auch mal gegoogelt worden und deswegen meldet sich niemand bei mir … oder ich bin vergessen worden. Hab die beiden ja auch vergessen.
Man hat anderes im Kopf.
Ich muss irgendwo noch alte Fotos haben. In den Tiefen meiner Fotokisten.
Denkst du dir auch öfter, dass du viel mehr Fotos hättest machen sollen? Alltägliches hat man so selten geknipst, immer nur Urlaub und Weihnachten. Naja, Filme und Entwicklung war teuer. Ist schon logisch, aber auch sehr schade.
Ich bereue es sehr, dass es keine Bilder von Lieblingsorten oder Freunden, Kollegen oder Arbeitsplätzen gibt. Oder jedenfalls nicht viele.Die meisten Lokale und Bars gibt es nicht mehr, das hab ich nur noch in der Erinnerung.
Das Kraftwerk, das Lollypop, der Landwehrkeller, Schmelztigel, Mausloch, Hard Rock Cafe, Gunzendorfer Rockdisco, das Goose, Metal Mania, Kitsch, Boot, Groovy .. und wie sie alle heißen. Alles weg. Und die Leute sieht man natürlich auch nicht mehr. Oder würde sie nicht mehr erkennen.
Heute gibt’s von allem Fotos, überall. Das ist gut, wenn man sich später erinnern will. Es gibt Webseiten und Handyfotos ohne Ende.
Ob das die Bilder so wertvoll macht wie die paar, die man von früher in einer Kiste hortet, das kann ich nicht sagen.
Aber schön, wenn man zu seinen Erinnerungen Fotos hat!
Sonntag, 1. Mai 2022
Das high five am Sonntag
Wenn man lang genug wartet, geht der Hunger von alleine wieder weg. Heute gegen 15 Uhr hätte ich was essen können, wenn ich was da gehabt hätte. Ich war unterwegs und es gab halt nix. Jetzt müsste ich anfanfen, Abendessen zu kochen und wo ist der Hunger hin?
Weg isser!
Sieht cool aus oder? Das ist genau mein Geschmack - einfach, eher rustikal und trotzdem ein bisschen edel. Und dunkel! Hach!
Can't buy me love
If it makes you feel alright :-)
Freitag, 29. April 2022
Der Freitagsfüller von Barbara
Servus an diesem wunderbaren Freitag!
Mittwoch, 27. April 2022
Flashback-Reklame
Eigentlich wollte ich die Mittagspause nutzen, um meinen Energietank ein bisschen aufzufüllen. Das bedeutet, dass ich ein Nickerchen auf der Couch machen wollte. Die Idee an sich ist genial. Aber wenn der Mann zu Hause ist und
A – eine gut hörbare Schulung per Pc laufen hat und
B – in der Schulungspause lautstark in der Küche rumwerkelt,
dann braucht man als müder Coucher viel Geduld!
An den sächsichen Dialekt des Schulungsmeisters und die Monotonie seines Vortrags hätte ich mich gewöhnen können. Aber das Geklapper in der Küche fordert mich heraus. Ist ja schön und sehr praktisch, dass der Mann so fleißig ist. Gerade was das Ausräumen der Spülmaschine betrifft. Aber da werden Teller geknallt – KLIRR! Und Schranktüren geöffnet – QUIETSCH! Geschirr abgestellt – KNALL! Türen wieder geschlossen – RUMMS! Besteck in die Schublade geschmissen – SCHEPPER! Und geflucht, weil irgendwas runtergefallen ist – (…)
Aber ich lag da und war eisern entschlossen, meine Siesta zu halten.
Der Fernseher lief leise, was mir normalerweise beim Einnicken hilft. Zu schlapp, um zur Fernbedienung zu greifen und Werbung umzuschalten, harre ich in meiner Kuscheldecke aus und schau einfach zu. Die Bilder der Werbung sind schnell, grell und hektisch. So viel Zeug soll einem das Leben erleichtern und verschönern. Immer besser, immer neuer, immer leichter. Ich überlege, wie leicht das Leben wohl in 40 Jahren sein wird, wenn die Forschung und die Industrie in dem Tempo weiter Sachen erfinden und verbessern will. Und vor allem, wie schwer wir es alle hatten in den letzten Jahrzehnten! Du liebe Güte, das muss die Hölle gewesen sein! Wie haben wir das nur heil überstanden?
Meine Gedanken wandern in die Zeit, als ich Kind war. Da gab es natürlich auch Werbung, damals eher als Reklame bekannt. Aber ich meine, dass die Spots lange nicht so schnell und hektisch gewirkt haben wie heute. Das waren teilweise richtige kleine Werbefilmchen! Ich denke da an die Allianz-Werbung. Haste das Lied im Ohr? „.. denn wer sich Allianz versichert, der (hat völlig ausgekichert) „ – danke, Otto!
Der grantige Nachbar mit seinem Kirschbaum.
Oder der Typ, der durch Italien düst – „quer durch Neapel hinein in den Tomatenstapel“. Alle italienischen Dorfbewohner sind außer Rand und Band, doch als der Typ seine Allianzkarte zückt, freuen sich alle und feiern ein Tomatenfest.
Hat Spaß gemacht, zuzuschauen!
Dann denke ich an die Fa Werbung. Schöne Menschen springen von Klippen ins Meer und tauchen nicht nur erfrischt sondern auch blitzsauber wieder auf – dank Fa!
Seife – die Auswahl war nicht groß, aber dafür viel einfacher. Es gab Fa, Palmolive, Lux, Irischer Frühling und CD.
„An meine Haut lasse ich nur Wasser und CD“ Diese Seife war toll, die war durchsichtig! Wir hatten Lux zu Hause. Ist es nicht viel einfacher, wenn man nicht so irrsinnig viel Auswahl an Produkten hat und sich schnell entscheiden kann?
So wie bei Shampoo zum Beispiel. Fast alle, die ich kannte, benutzten das gleiche Shampoo: Schauma! Entweder 7 Kräuter oder Apfelshampoo! Das roch voll gut!
Und der Badezusatz war mit Fichtennadelduft. Überall, jedes Bad.
Die Wäsche wurde mit Persil gewaschen „da weiß man, was man hat. Guten Abend!“ oder mit „Ariel“ , so wie es Clementine tut. Wenn man so viel Wäsche hat, dass man sie an kilometerlange Leinen hängen muss, dann mit „Weißer Riese“ Waschpulver.
Nach der Wäsche gibt’s Mittagessen, weil „Miracoli ist fertig!“ und der Nachmittagskaffee hieß „Krönung“ oder „Dallmayr Prodomo“.
Und alle waren zufrieden!
Geduftet haben wir nach „Bac“, das war nämlich für alle da. Und die Haare wurden gestyled von „Stu-stu-stu-Studioline von L’oreal“ oder „3-Wetter-Taft „, vor allem wenn man in Rom war bei 30 Grad. Die Frisur sitzt!
Gekaut hab ich „Wrigley’s Spearmint gum-gum-gum“ und die einzige Qual der Wahl, die ich in meiner Kindheit hatte, war Cornetto Nuss oder Erdbeer?!
Rückblickend empfinde ich diese Eingeschränktheit der Markenprodukte als sehr wohltuend. Einfach. Leicht. Wenn ich heute nur in einen Drogeriemarkt gehe und 3,4,5 Regalmeilen voller Duschgel und Shampoo sehe, bin ich überfordert.
Warum nicht nur Nivea? Oder für die coolen Menschen Creme 21! Ich dachte wirklich, diese Creme ist nur für Leute ab 21 erlaubt und traute mich nicht, sie anzufassen!
Von meiner großen Schwester inspiriert trug ich wie 99% aller Altersgenossinnen den Duft von „My Melody dreams“ und war stolze Besitzerin eines Roll-on Lipgloss, wahlweise in den Geschmacksrichtungen Orange oder Himbeer. Echt klebriges Zeug, aber die Lippen glänzten und ich fühlte mich wunderschön!
All diese Reklamefilmchen und Werbespots hatten im TV ihren festen Zeitplan. Immer Abends im Vorprogramm, danach kamen Nachrichten und der Fernsehfilm. Und dass es nur 3 Programme waren, hat niemanden gestört. Vor allem mich nicht, denn ich war die Fernbedienung meiner Eltern. Man wusste es auch nicht besser, die Film- und Serienflut der Privatsender, Netflix & Co hatte noch nicht eingesetzt.
Und wenn mal was wirklich gutes lief, wie Dallas, Denver Clan, Stahlnetz oder Detektiv Rockford , dann redeten am nächsten Morgen alle darüber! Weil alle das gleiche gesehen hatten. Und gehört – alle Jungs in meiner Jahrgangsstufe konnten Otto zitieren. „Angeklagter, Ihnen wird zur Last gelecht, Sie hätten einen Ast zersächt, der hat dann den Gast erlecht, als der sich mit dem Quast gepflecht! …“
Selbst die Musik war eher begrenzt. Jedenfalls hab ich das so empfunden. Du warst meist einer bestimmten Menschengruppe zugeteilt und hast dich auch so verhalten.
„Liegt der Popper tot im Keller, war der Punker wieder schneller!“
Rock, Pop, Punk oder Disco. That’s it! Irgendwann kam Rap dazu, Rock wurde unterteilt in Hard Rock, Heavy metal, Speed metal, Death metal, Trash metal. Verwirrend! Pop war als Überbegriff auch irgendwann abgelöst – aber bitte ich hab keine Ahnung, wie die Musikstile heute alle heißen! Müssen an die tausend sein. Ich müsste googeln. Viel zu aufwändig.
Weißt du, was man vor 40 Jahren gemacht hat, um sich über Musik zu informieren?
Richtig! BRAVO, Popcorn oder PopRocky gelesen! Die BRAVO war die Jugendbibel!
Ich hab einen richtigen Heftchen-Lebenslauf, angefangen mit Bussi Bär (gibt’s den eigentlich noch?), über Fix und Foxi (ich mochte Pauli den Maulwurf), dann die Stafette im Abo, bei wichtigen Arztbesuchen bekam ich ein Yps Heft! Diese Wassermänner und –frauen haben mich unheimlich gereizt! Es wäre so einfach gewesen – fünf DM bezahlen, ein Pulver ins Wasser schütten und eine lebendige Wassermann-Familie züchten! Phantastisch! Aber meine Mom war dagegen. Mir unbegreiflich!
Nach der Stafette kam Mädchen. Und danach gleich die BRAVO.
Und beim Kieferorthopäden, in dessen Wartezimmer bzw. Flur ich elend viel Zeit verbracht hab, lagen Biggi-Hefte aus. Biggi war toll! Ich wollte unbedingt so sein wie Biggi! So dünn, so hübsch und so sympathisch!
Weiß der Geier, was passiert ist!
Während all diese Gedanken in meinem Kopf umeinanderwschwurbeln, muss ich eingenickt sein. Trotz Küchengeklapper und monotonem Sachsen im Lautsprecher. Der Handywecker klingelt und die Pause ist vorbei.
Im TV läuft schon wieder der nächste Werbeblock. Handywerbung, Pizzalieferdienst, veganer Brotaufstrich, Kinderkäse, Fitnessuhren, nachhaltige Gemüsekisten, Lebensmittel liebende EDEKA Mitarbeiter und Babybrei, für den der Hersteller mit seinem Namen steht. Ist mir spontan zuviel! Ich schalte die Kiste aus und fliehe unerholt zurück in die Arbeit.
Nachdenklich sitze ich im Auto. Trotzdem uns all diese Dinge zur Verfügung stehen in dieser riesigen, unüberschaubaren Auswahl, die das Leben und den Alltag erleichtern und verschönern sollen – so sehr bin ich überzeugt, dass weniger unser Leben doch leichter machen würde.
Wenn die Auswahl nicht so groß ist, tut man sich leichter!
Setz mal einem 3jährigen vor ein Regal im Toys’r’us, der flippt dir aus!
Leg dem 3jährigen zwei Dinge vor die Nase, dann greift er eins! Fertig!
Warum soll es bei Erwachsenen anders sein?
Weniger ist mehr. Nicht immer – aber immer öfter! (lach)
Montag, 25. April 2022
Happy Montag!
high five vom Sonntag am Montag
Am Mittwoch stand eine Gloria vor der Tür. Eine andere Gloria. Eine ganz liebe Gloria, die uns bei der Planung des Flohmarkts unterstützt. Sie verteilt Flyer und Plakate und möchte sich eben diese bei mir abholen. Bei der Gelegenheit ratschen wir ein bisschen und sie erzählt mir, dass sie vorhat, bald nach Toronto zu fliegen. Toronto in Kanada. Und zwar alleine! Ist das zu fassen? Ganz alleine nach Kanada jetten und Niagarafälle gucken. Ich bin äußerst beeindruckt, so mutig bin ich nicht! Ich bin völlig fasziniert, dass Gloria einfach so die Dinge anpackt und bucht. Zack!
Starke, unabhängige Frau! Respekt & Anerkennung!
Und ich in meiner kleinen Armseligkeit präsentiere das highfive am Sonntag!
1. Armselig zu sein ist nicht so schlimm. Solange man nicht heulend ob der eigenen, kleinen Schachtelwelt regelmäßig zusammenbricht, kann man es akzeptieren. Hauptsache man kommt damit zurecht und findet immer noch was, was man an sich mag. Dann kann der Rest ruhig jämmerlich sein. Nicht auszudenken, wenn alle Frauen dieser Welt taffe Superwoman wären - die armen Männer!
2. Mit der Abnehmerei bin ich immer noch am Ball, immer noch motiviert und immer noch ganz verbissen auf Erfolg aus. Ich will morgen auf der Waage eine neue Zahl sehen, ich will ich will ich will!! Hab neulich entdeckt, dass ich die Finger ganz locker und problemlos verschränken kann - ohne Gefühl von Gewaltanwendung!
3. Der Mann hatte die Woche Urlaub und war - keine Überraschung - super fleißig in der Zeit! Hat den Garten fit gemacht und mein neues Hochbeet aufgebaut. Dieses ist zwar viel breiter und voluminöser als erwartet, aber hübsch isses schon. Bloß wohin stellen wir das jetzt?
4. Unsere Oma sitzt in Isolationshaft, aber ich hab grade mit ihr telefoniert und sie hört sich gut an! So wie wir alle gehofft haben, scheint der Infekt nicht allzu schlimm zu sein. Mal sehen, wie es weitergeht und wie lange sie noch absitzen muss in ihrem Zimmer. Eine Nachbarin hatte den Vorschlag gemacht, dass sich alle infizierten Einwohner doch separat miteinander treffen könnten. In Reservaten quasi. Die Stationsleitung war aber dagegen.
5. Wir planen, diesen Sommer mal weg zu fahren. Nach 2 Jahren Reiseabszinenz! Wohin, wissen wir noch nicht, aber der Gedanke ist richtig schön! Endlich mal wieder aus dem Haus kommen und mal was anderes sehen! Ein paar Tage Abstand! Der Bub und die Fee sind dabei!
Was ich dann mit dem elenden Gebein anstelle, da fehlt mir noch der Plan. Eventuell Spritzen mitnehmen. Und den Rollator. In fremden Städten kann ich mich ungezwungen mit dem Ding bewegen, da kennt mich halt niemand. Unsere letzten Städte-Touren fanden statt in Köln, Amsterdam, Hamburg, Konstanz, Kellenhusen, Norden und am Schliersee. Da bin ich mal gespannt, wohin die Reise diesesmal geht!
Freitag, 22. April 2022
Freitagsfüller von Barbara
Die erste Arbeitswoche wäre geschafft. Gottseidank. Viel zu tun, ein Haufen Patienten und wenig Zeit. Jetzt ist Freitag und ich bin ziemlich fertig.
Irgendwie leidet da auch mein Hirn drunter, vorhin wusste ich noch ein Thema, über das ich schreiben wollte jetzt isses weg und das macht mich traurig. So ein Ka**!!
Zum Glück ist es Freitag und Freitags kann man prima auf eine Starthilfe zurückgreifen:
Den Freitagsfüller von Barbara! Hurra!
1. Heute wird hier nicht mehr viel passieren. Alle sind müde und geschafft. Also ich zumindest, ich bin geschafft vom frühen Aufstehen und vom arbeiten. Das kann nicht gut sein, vor allem in Kombination!
2. Allerdings hab ich Kinder, die zwar schon groß sind, aber trotzdem präsent. Eins davon sogar physisch. Der Bub richtet mich und meine geschundene Seele wieder auf und zeigt mir lustige Sachen. The daily dose of internet. Ich liebe es, da gibts echt immer was zu lachen!
3. Es sieht nicht gut aus, wenn jemand in zu großen Klammotten daherschlurft. Und genau das tu ich gerade. Nach 20kg passen die Sachen nicht mehr und schlabbern an mir rum. Das ist zwar höchst erfreulich, aber jetzt muss ich überlegen, wie ich das Problem löse. Ohne zu verarmen.
4. Eine Kollegin hat zu einem abendlichen Cocktailtrinken am Stadtstrand eingeladen. Aber soweit bin ich noch nicht. Außerdem darf ich keinen Zucker, also auch keinen Saft oder Alkohol. Macht keinen Sinn.
5. Ich kann verstehen, wenn man jung ist, dass man sich seltsam verhält. Haben wir alle. Als 12jähriges Mädel (heute wahrscheinlich schon die 9jährigen) war man unsicher und hatte volles Gefühlschaos. Dass man dann auf einem Parkdeck steht und sich mit den Jungs, die unten sind, irgendwelche Sprüche an den Kopf wirft, das ist normal. Aber so wie die beiden Schönheiten neulich, das hat den Spießer in mir geweckt. Lautes, hässliches Gekreische untermalt von Anzüglichkeiten und Kraftausdrücken von zwei langhaarigen kindähnlichen Geschöpfen in zerissenen Superskinnyjeans und BH-losen Miniminileibchen - da war ich dann doch froh, dass das nicht meine beiden sind! Glück gehabt!
6. Gemüse, Salat, Gemüse, Gemüse und Gemüse statt Zucker, welcome to my world! *seufzt leise. Für Notfälle hab ich hier eine Schachtel TicTac zum lutschen. Hilft garnix.
7. Was das Wochenende angeht, heute freue ich mich auf mein Buch und mein Bett - am besten gleichzeitig! Morgen habe ich geplant zu Hugendubel zu gehen (Gott-steh-mir-bei, ein Buchladen und ich ohne Aufsicht!) und Sonntag möchte ich mich ausruhen !!
Das war der Freitagsfüller. Und mir ist immernoch nicht eingefallen, über was ich schreiben wollte. Naja, Alters-Hirnsieb. Was willste da machen - außer lächeln und winken?
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Dienstag, 19. April 2022
The End of the Urlaub
Mein Fazig zum Urlaub: Ich hab genossen, was es zum genießen gibt!