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Schon ist er vorbei, unser schöner Urlaub. Echt schade, vieles konnten wir gar nicht mitnehmen, da hat die Zeit gefehlt. Zum Beispiel Schloss Schönbrunn, Schloss Belvedere, der Tiergarten, der Zentralfriedhof. Ja, der Friedhof. Meine Kollegin Nachtigall hat mir davon vorgeschwärmt, der sei echt sehenswert. Außerdem spielt der Zentralfriedhof Wien eine große Rolle in der Vanitas-Reihe von Ursula Poznanski, meiner Lieblingsautorin. Und bestimmt gäbe es da noch viel mehr, was wir verpasst haben. Aber mehr ließ sich nicht reinpacken in diese Woche.
Das wär auch etwas übertrieben gewesen. Hat schon gepasst so, wie es war. Ein richtig schöner, aufregender Urlaub!
Nun ist er also da, der Morgen vom Heimfahrtag. Wir müssen früh aufstehen, es gibt einen Becher Kaffee und dann wird alles eingesammelt, was uns gehört, und in alle Taschen, Koffer und Wäschekörbe gepackt.
So eine Einsammelaktion hat wirklich was trauriges. Grade haben wir uns in der Fewo eingelebt, schon müssen wir wieder raus.
Ich fange an zu grübeln.
Ca eine Woche vor der Abreise kam mir der Gedanke, dass es eigentlich ganz schön anstrengend ist, in einen Urlaub zu starten. So viel zu organisieren, an so viel denken müssen, und die Kinder sind nicht mal mehr klein! Wie hab ich das damals gemacht? War ich Supermutti? So wird's gewesen sein.
Eigentlich wäre es doch viel entspannter, einfach daheim zu bleiben. Aber ich weiß genau, bleib ich im Urlaub komplett zu Hause, erhol ich mich nicht. Außerdem erleb ich nix. Da wird aufgeräumt, ausgemistet, gewaschen und Zeit am Handy vertrödelt.
Ein bisschen musste ich mich tatsächlich aufraffen.
Faule Socke!
Was bin ich froh, dass wir dennoch losgefahren sind! So viel gesehen, so viel erlebt!
Normale Leute, meine Kollegen zum Beispiel, machen Urlaub an einem Strand. Legen sich in die Sonne, lesen, trinken Cocktails und entspannen kolossal!
Das ist nix für mich, ich will was sehen im Urlaub! Lieber in ein Museum, eine Ruine oder eine alte Kirche als an den Strand. Bin ich da ein Alien? Ist das seltsam? Könnte sein, ist aber wurscht, mir gefällt's!
Für die Heimfahrt teilen wir uns auf: der Mann fährt mit dem Bub im Zug, die haben Freifahrtscheine. Die Fee fährt mit mir im Auto, wir haben das Gepäck.
Unterwegs hören wir 80er Musik, machen 127 Pinkelpausen und sehen einige verwirrende Dinge.
Zum Beispiel ist da der Typ in dem kleinen Auto, dem anscheinend echt langweilig ist. Erst gibt er Gas, um mich nicht auf die linke Spur zu lassen. Dann bekomm ich die Lichthupe, werde überholt, bedrängt, ausgebremst und mit Stinkefingern bedacht. Der ist echt an mir dran! Als wir mal auf gleicher Höhe waren und wir zu ihm rüberschauen, filmt er uns mit dem Handy. Bei 170. Er auf der Überholspur. Wir winken freundlich rüber.
So ein Doldie. Ein Münchner! Einer von den verwirrten.
Später kommt eine Nachricht vom Mann, wir sollen ihn am nächsten Bahnhof abholen, es gäbe Verzögerungen und er kann nicht mehr sitzen. Brav fahren wir ab, landen in einem kleinen, echt kleinen Dorf, und während wir den Bahnhof suchen kommt die Info, dass das nur "Spaß" war, er hätte sich entschlossen, es auszusitzen.
Also zurück auf die Autobahn. Wir sind ja allzeit bereit zu helfen.
Schön ist der Wechsel von Österreich nach Deutschland, endlich keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr! Weniger schön ist das brennende Auto am Standstreifen. Es brennt lichterloh, ein Pärchen in Tracht steht fassungslos dabei und die Feuerwehr ist unterwegs. Sieht man auch selten. Und wünscht man niemand!
Ich fahr die Fee direkt zu ihr nach Fürth, liefere sie wohlbehalten bei ihrer Katze ab, die voller Sehnsucht und Vorwurf laut miaut, und mach mich auf den Heimweg nach Nürnberg.
Es ist Abend. Ich bin müde und hungrig und traurig, dass der schöne Urlaub vorbei ist.
Und dass hier niemand wienerisch spricht!
Aber auch froh, weil es wirklich schön war!
Leiwand halt.
Danke fürs Lesen, das waren ziemlich viele Wien-Berichte. Ich hoffe, es hat nicht zu sehr gelangweilt. Nächstes Jahr planen wir einen Road-Trip, wieviel Mauslochbeiträge das wohl geben wird?
wie kam der Künstler auf diese Idee? |
Ahoi aus Bratislava |
links ist nur für singles! |
die Fewo. Ganz rechts unten, da waren wir |
Autobahnkaffee |
bald daheim |
Ich finde es sehr schön deine Urlaubsgeschichten zu lesen und freu mich schon auf die Road Trip Berichte im nächsten Jahr
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