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Dieser Italiener in der verträumten Seitengasse neben der Pestsäule ist ganz nach unserem Geschmack! In der Gasse stehen die Tische gleich gegenüber von einem anderen Restaurant, es muss wohl ein Traditionslokal sein, die Leute stehen Schlange. Da gibt es auch das sagenumwobene Wiener Schnitzel, das wir schmählich missachten.
Aber bei unserem Italiener fühlen wir uns wohl, der Kellner ist super freundlich. Wiedermal, noch immer ist uns kein grantiger Wiener begegnet. Wir warten noch.
Es gibt Salat mit viel Thunfisch und Oliven, kühlen Weißwein und einen Akkordeonspieler. Es ist sehr romantisch!
Dann treffen die Kinder zu uns. Ja es ist dennoch romantisch und schnuckelig! Aber wir haben ja noch was vor. Zusammen schlendern wir zum Stephansdom. Auf dem Platz davor geht's zu wie am letzten Samstag vor Weihnachten! Massen von Menschen laufen umher, trinken was feines, werfen lustige bunte Dinger in die Luft und Musik ist überall.
Im Dom ist heute ein Konzert. Vivaldi's Vier Jahreszeiten im Streichquartett. Wir sitzen seitlich in der Kirche und sind gespannt. Leider ist es verflixt warm hier, die Leute wedeln sich mit allen möglichen Papier Luft zu. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Mann unsere Begeisterung teilt, trotzdem hält er tapfer durch!
Die Musiker betreten den Altar und beginnen zu spielen. Mit einer solchen Hingabe, dass es uns komplett ergreift! Diese wunderbare Musik in dieser überwältigenden Kulisse ist ein echtes Highlight! Ich fixiere eine hübsche Maria an der Säule und meine Gedanken tragen mich weg. Augen zu. Davonfliegen. Die Geige trägt mich über Wiesen und Wälder, über Berge und Seen, ich bin nur noch körperlich anwesend. Bevor Bambi um die Ecke kommt, öffne ich die Augen und das Ambiente des Doms erschlägt mich fast! Ich bin so ergriffen, ich könnt glatt heulen! Wunderschön!
Nicht mal die ständig hustenden Hinter-dir-Sitzer bringen mich aus dem Konzept.
Nur der Mann ist etwas hibbelig und schielt immer wieder auf die Handyuhr.
Der 1. Geiger ist mit Feuereifer dabei, der hat richtig Bock auf seinem Job! Was für ein Konzert!
Nach einer Stunde ist es schon vorbei. Wir lassen uns Zeit mit dem Rausgehen, tatsächlich sind wir die letzten, die die Kirche verlassen. Das Licht wird gedimmt und plötzlich wirkt die ganze Kathedrale total anders - unheimlich! Schön schaurig und unheimlich! So ne riesige Kirche im Halbdunkel, fast völlig leer! Huu! Leider werden wir ziemlich energisch gebeten, jetzt endlich zu gehen. Naa guut.
Draußen ist immernoch so viel los. Es ist warm und alles schreit nach einem Glas Wein im Straßencafè. Trotzdem bringe ich den Mann zurück in die Fewo, er hat genug gelitten und darf jetzt zu Haus entspannen. Die Kinder ziehen noch los und genießen den Sommerabend.
Auf der Terrasse machen wir es uns gemütlich und bei einer Flasche Rosè analysieren wir die Wolkenbilder um den Vollmond, der verblüffend groß und klar genau vor uns steht!
Ein wunderschöner Abend!
Hach!
Auch hier wieder ein toller Bericht. Vielen Dank dafür. Eine Kirche im Dunkeln ist schon speziell. So etwas kenne ich nur aus Griechenland, aber da sind die Kirchen ohnehin meist sehr duster und mächtig. Spannend. Eine tolle Reise.
AntwortenLöschendas war ein echtes Erlebnis - mit diesem Gefühl im Bauch, wenn etwas unheimlich ist!
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