Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

Blogparade zum mitmachen!

Samstag, 3. Mai 2025

Vive la Revolution, vive la Blognacht!

Au weia! Das ist mein erster Gedanke zum aktuellen Blognacht-Thema. 

Vorab möchte ich sagen, dass ich froh bin, endlich wieder mitschreiben zu können. Letztes Mal war ich fix und alle, schreib- und denkunfähig.
Viel fitter bin ich heute allerdings auch nicht. Müde, Kopfweh, allgemeines bäh. 
Und dann kommt Anna um die Ecke und wirft mir diesen Impuls vor die Füße:

"Wo brichst du gezielt die Regeln? Kleine Revoluzzer story"


So und jetzt sitz ich da. Wo breche ich Regeln? Und auch noch gezielt?? Wo ich doch so brav und sittsam bin! 
Gerade eben waren die Lieblingsnichte und Waldfeger bei mir, um den geklauten Flieder für Omas Geburtstag morgen abzugeben. DAS nenn ich stille Revolution! Nächtliches Fliederklauen .. bitte nicht weitersagen!

Zum Glück schauen grade fast alle Teilnehmer der Blognacht etwas ratlos in die Kamera. Vielleicht bin ich nicht die einzige, die wieder mal keinen Plan hat.

Regelbrecher.

Der Radiergummi den ich als 8jährige im Kiosk mitgehen lassen hab, der zählt wahrscheinlich nicht. Obwohl es ein schöner Radiergummi war, pink und ein bisschen durchsichtig! Ich hatte allerdings tagelang ein schlechtes Gewissen und eine Zeitlang hab ich mich nicht mehr in diesen Kiosk getraut. Als ob es auf meiner Stirn geschrieben stehen würde: Radiergummidieb!

Oder die Geschichte von Freundin Schuh und mir, nachts im Käfer. Der Platz vor dem Fußballstadion schien uns perfekt zum fahren üben, damals standen da weder Boller noch Absperrungen. Also fahr ich mitten in der Nacht dorthin und wir tauschen die Plätze. Schuh hat keinen Führerschein und will üben. Fröhlich und laut lachend brettern wir im Kreis auf dem Platz herum, als wir direkt angeleuchtet werden. Schuh bremst und wir stehen einem Polizeiauto gegenüber. 3 Sekunden erstarren. Und dann kam die dümmste Aktion aller Zeiten: panisches Plätzetauschen im Auto. Während die Polizei uns frontal anleuchtet. Während wir uns gegenüberstehen. Völlig offensichtlich! Der Beamte, der auf uns zukommt, grinst amüsiert. 
"Haben Sie gerade die Plätze getauscht?"
"Äh - nö?"
Ich glaub, er war an dem Tag gut drauf und fand es eigentlich eher lustig. Es gab nur eine Verwarnung. Glück gehabt! Das war bestimmt das angsterfüllte Lächeln von zwei knallroten 18jährigen!

Zählt das als Revoluzzergeschichte? Sind Jugendsünden eigentlich ... also zählen die? 
Wenn man mit 13 ins Kino geht, kichernd mit der Freundin, und heimlich einen Kassettenrecorder mitnimmt, um den kompletten Film aufzunehmen? Himmel, was haben wir uns nur gedacht! Das war der Spider Murphy Gang Film und wir waren Fans. Dieser Kassettenrecorder war riesig. Mehrmals kam ein Angestellter in den Kinosaal und hat kontrolliert, ich glaub, dem sind wir aufgefallen. Und jedes mal so schnell wie möglich die Jacken über diesen Monsterrecorder schmeißen, dann unschuldig gucken und warten, bis er weitergeht. Beim Verlassen des Kinos haben wir ihn beinah über den Haufen gerannt, wir haben uns Gefühlt wie zwei Banditen! Die Aufnahme war grottenschlecht, aber wir stolz wie Oskar!





Es ist keine Revolution, hier über irgendwelche Kinderstreiche zu schreiben. Vielmehr sollte ich mal überlegen, was ich heute so anstelle - also gewollt. Und ich ahne, es reicht nicht, sein Knoppers schon um 9 zu essen!
Zählt es, wenn man sich über den Zaun in ein Rock Festival einschleicht? Oder durchs Gebüsch ins Freibad zwängt, um sich den Eintritt zu sparen? Das trotzige Fotografieren bei Aufführungen oder in Museen, sobald es verboten ist?
Ne, oder?
Einen Eintritt haben wir uns damals auch gespart, Waldfeger und ich. Wir waren in Rom und wollten ins Kolosseum. Da waren aber lange Schlangen vor den Kassen und der Eintritt war hoch. Also haben wir so unschuldig geguckt wie nur möglich, während wir uns ganz unauffällig einer Reisegruppe angeschlossen haben. Einfach mal den anderen Touristen hinterher laufen und zack waren wir drin! Das freut mich heute noch, da bin ich richtig stolz!
Vielleicht schlummert doch ein kleines Revoluzzer-Gen in mir, ein ganz kleines.




Heute bin ich ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft und folge brav den Regeln. Bis auf der Straße. Ich fahre gern Auto. Und ich fahre gern schnell Auto. Eigentlich halte ich mich nur so semi an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und halte sie eher für Vorschläge. Wenn 50 ist, fahr ich 60. Wenn 70 ist, fahr ich 80. Aus Prinzip! Ich kann die Leute, die auf den Punkt die vorgegebene Geschwindigkeit einhalten, nicht leiden! Die nerven mich unheimlich und ich werde nervös. Ich drängle nicht, aber ich überhole leidenschaftlich gern! Außer, die Oma fährt mit, dann bin ich brav wie ein Lämmchen! Oder der Bub, der kommt gern mal mit dem erhobenen Zeigefinger. Da muss ich mich arg zusammenreißen. Aber wenn ich allein bin im Tuco, dann gibt es fast kein Halten mehr!
Huuu, böse, gell?

Ist es Revolution, wenn man morgens kein Porridge mit gesunden Früchten isst? Oder ohne Quinoa kocht? Oder gar keinen Sport macht? Wenn man mit einem alten mp3 player herumläuft? Lehne ich mich auf, wenn ich lieber ein Radler im Biergarten trinke als selbstgemachte, zuckerfreie Lycheelimonade mit Gurke, Spinat und Minzblatt? 

In der Praxis hab ich mich massiv und relativ mutig gegen eine angeordnete Fortbildung aufgelehnt. Es hieß, wenn sich keiner freiwillig meldet, wird einer von oben bestimmt. Wie aus dem nichts hatten alle eine tolle Ausrede, nur ich wieder nicht. Diese Fortbildung halte ich für überflüssig und leicht unsinnig, aber sie MUSS gemacht werden, sonst versinken wir in Chaos und Höllenfeuer. Ich hab so lange gemotzt, bis ich einen Ausgleich für die verlorenen Nachmittage bekommen hab. Jetzt halte ich diesen Kurs immernoch für überflüssig, aber ich akzeptiere mein Schicksal. So ganz wollte ich das nicht einfach hinnehmen.
Wie meine kluge Waldfeger immer sagt: "Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich mir nicht mehr alles gefallen lassen muss!"
So nämlich!

So. ich denke, ich hab den Punkt erreicht, an dem ich abschließen sollte. Ab jetzt kommt nichts gescheites mehr, fürchte ich. Den Beitrag werde ich wohl erst morgen veröffentlichen, es könnte ja sein, dass die Erleuchtung über Nacht kommt. Und jetzt werde ich mich aufs Sofa verziehen und noch ein Joghurt essen - obwohl ich das eigentlich gar nicht mehr darf! Revolution, Baby!






Mittwoch, 30. April 2025

Servus in Regensburg

Ich hab ein wunderschönes Wochenende hinter mir.

Das fing schon am Freitagmittag an, in wohliger Voraussicht auf ein paar freie Tage hatte ich einen unerwarteten Energieschub. Abends sitze ich vor einem Teller sehr feiner Spaghetti, die Lieblingsserie startet und ein Moment des Friedens kam über mich. Ein Bewusstsein, dass es mir grade richtig gut geht - Wochenende, was zu essen, Feierabend!

Am Samstag ging es ganz früh nach Regensburg

Am Sonntag konnte ich ausschlafen und am Nachmittag die Oma besuchen, das hat mir gefehlt! Die erste Hälfte des Montags hab ich im Garten verbracht, die zweite auf dem Volksfest. Entspannt mit dem Mann über den Platz schlendern, Riesenrad fahren, Fischweggla essen und neue, wilde Fahrgeschäfte bestaunen. Genauso freu ich mich über altbekannte Attraktionen, die irgendwie schon immer da waren. Discoexpress zum Beispiel oder BreakDance. Ich guck zwar nur von außen zu, aber schön isses trotzdem. Ein bisschen Beständigkeit für Zwischendurch. Was für ein wunderschöner Abschluss!

 

oben links, mit diesen Karossen bin ich gefahren, meine Kinder und meine Enkel wohl auch

Regensburg.

Meine Heimat! Der Zug kommt relativ früh am Bahnhof Regensburg an, wir laufen durch einen schönen Park und freuen uns gleich über das "Regensburger Schwammerl", dem Milch-Pilz. Ich mag den, mitten im Park mit ein paar Tischchen drum herum und Blümchen drauf, ein Überbleibsel der 50er Jahre. Es gibt Kaffee, Kuchen und Süßes. Schön, dass es den noch gibt!

Regensburger Schwammerl

Wir flanieren weiter durch die Innenstadt, an protzig-pompösen Hotels, traditionellen Gasthäusern und kleinen Läden vorbei. Eine Dombesichtigung ist traditionell inklusive! Immer mal wieder setzen wir uns hin, ruhen ein bisschen aus und genießen die Umgebung. Es gibt Kaffee, wir sehen eine große Hochzeitsgesellschaft, fas alle gehen in Tracht. Obwohl ich nicht geneigt bin, mir jemals in meinem Leben ein Dirndl anzuziehen, kann ich mir den Mann durchaus in Tracht vorstellen! Lederhosen, Haferlschuh, Janker und Hut, das hat was! Er zieht noch nicht so recht. 


der Dom zu Regensburg

 
Eine Dackelparade zieht an unserem Café vorbei, mit viel Getöse und großen Fahnen. Die Regensburger mögen wohl Dackel sehr, es gibt sogar ein Dackelmuseum, das wir uns natürlich anschauen. 
Da überflutet uns eine Dackelschwemme, Dackelfiguren in jeder Farbe, Form und Ausführung! Stoffdackel, Holzdackel, Glas- Filz- Kunststoff- Blech- Porzellandackel, unfassbar viele Dackel überall, alles liebevoll dekoriert und sortiert. Braun, Blau, weiß, rot, Bilder, Figuren, Messerhalter, Besteck, Schmuck, Spielzeug, Sammlerstücke, alles was man sich denken kann. Am Ende möchte ich selber einen Dackel haben, einen Rauhaardackel. Den nenne ich dann Alois.


Wir brauchen Erdung und laufen an der Donau entlang, beobachten riesengroße Ausflugsdampfer und entdecken einen kleinen Laden direkt am Porta Praetoria . Der hat zauberhaft schöne, alte Dinge! Wir sind ganz begeistert und stöbern lange. Außerdem ärger ich mich, dass ich nichts gekauft hab. Ich muss bald wieder dahin .. da gibt es Biggi-Hefte, ich Depp hab keins mitgenommen!

vintastique-porta.de 


Nach einer kleinen Pause wollen wir ins nächste Museum. Das Haus der bayerischen Geschichte hat eine Dauerausstellung, die uns interessiert. Vorab gab es eine Filmeinführung, die sich echt gelohnt hat, die war lustig! Interaktive Römer zoffen sich mit den Barbaren der anderen Donauseite, Kaiser diskutieren mit einem Moderator, Gott und dem Teufel, eine Blasmusik Kapelle vertut sich in der Zeitepoche.
Wir arbeiten uns im Museum vor von 1800 über König Ludwig, die Bavaria, Bierzelte und den Freistaat, den ersten und den zweiten Weltkrieg, die Berühmtheiten wie Gustl Bayrhammer, Karl Valentin oder Luise Kinseher, ein paar Oldtimer und Zeitzeugen der Wirtschaftswunderjahre. Es ist mega interessant! Bis wir rauskommen auf die Straße ist einige Zeit vergangen.

oben rechts das Kleid von Sissi beim Trauermarsch für König Ludwig,
in der Mitte die Entstehung der Bavaria - mit kleinem Finger
unten rechts die Porta Praetoria
links der Ludwig

oben links - ziemlich übersichtliche Amaturen
unten links ein echt schicker BMW
mitte der wunderbare Gustl Bayrhammer (Meister Eder)
rechts die Augsburger Puppenkiste - das Urmele


Auf der Suche nach einem Lokal, weil der Magen kracht, finden wir zufällig einen gemütlichen Griechen mit Biergarten im Hinterhof. Ich gönne mir meinen Salat ausnahmsweise mit Gyros drauf - und bin augenblicklich selig vor Glück! Gyrosglück!

Übrigens ist es ein Phänomen, dass ich auf der Stelle wieder in den Oberpfälzer Dialekt verrutsche, sobald ich mich mit Oberpfälzern unterhalte. Obwohl seit langer Zeit abtrünnig.

"Meng's a bisserl a Eis ins Cola?"

"Naa, mog i ned. Dankschee."

(im normalen Leben spreche ich fränkisch angehauchtes Hochdeutsch)

Satt und zufrieden fällt mir ein, dass ich beim letzten Regensburg Besuch mit Waldfeger eine ziemlich unheimliche Kirche gefunden hab. Nach langer Recherche (Wie heißt bloß diese Kirche? Die war nah am Parkhaus. Wie hieß nochmal das Parkhaus? ) über google maps finde ich tatsächlich Parkhaus und Kirche, Glück gehabt! Dieses Gotteshaus läuft unter Basilika, sie und das zugehörige Kloster heißen St. Emmeram. Falls mal jemand eine Gruselkirche sehen möchte, bitteschön: Basilika St. Emmeram, Emmeramsplatz 4, Regensburg.

Da gibt es noch ein extra-Mausloch. Das hat mich erschüttert. 

Der Rückweg zum Bahnhof endet da, wo er angefangen hat. Beim Regensburger Schwammerl im Park. Da sitzen wir und schauen in blühende Parkanlagen. Zwei blass geschminkte Emo-Mädchen unterhalten sich am steinernen Denkmal, vier junge Männer teilen sich eine Bank und starren auf ihre Handys, ein fragwürdig aussehender Typ versteckt auffällig unauffällig irgendetwas im Gebüsch, Vögel zwitschern, mein Fuß tut weh, wir sind erschöpft, aber glücklich. 
 
Was uns besonders freut ist ein grade noch so erkämpfter Sitzplatz im Bistrowagen. Der Typ, der mit uns am Tisch sitzt, scheint sehr hungrig zu sein. Nach der Portion Currywurst gönnt er sich noch einen fetten Cheeseburger mit Pommes - es duftet fürchterlich gut! 
Diverse Männer im Abteil schauen das Fußballspiel vom Club gegen .. jemand anders und ich lese ein bisschen. Der finale Heimweg von der U-Bahn zum Haus gestaltet sich abenteuerlich. Ich kann fast nicht mehr laufen. Mit letzter Kraft krabbel ich heim, froh über den schönen Tag und ebenfalls froh, endlich daheim zu sein!



Dienstag, 29. April 2025

Projekt 52 - April, die vierte

 1 Tag hab ich noch Zeit für das letzte Kapitel im April. Sozusagen kurz vor Toresschluss! 

52 Themen - 52 Beiträge - 52 Fotos

Das Projekt 52 ist eine Mitmachaktion, geleitet von Sari auf heldenhaushalt.de/sari02/



Das letzte Thema für April heißt Gegensätze

Einen Monat lang haben meine Gedanken die verschiedensten Gegensätze abgewogen. Neues & altes, schönes & doofes, lautes & leises, feines & ekliges oder billiges & teures.
War mir aber alles zu "gewöhnlich".  Bis mich Oma und der Waldfeger auf die zündende Idee gebracht haben.Was wäre gegensätzlicher als ich selbst, also mein früheres ich und mein heutiges! 

Heureka!

Mein früheres ich hat mit mir heute eigentlich recht wenig zu tun. Es ist verblüffend, wie sehr man sich in nur 35 Jahren verändert! Nicht nur äußerlich, obwohl das sehr offensichtlich ist. All meine Vorlieben, mein Geschmack, meine Ansichten oder meine Wochenenden, alles hat sich verändert.

Auf dem einen Foto unten bin ich 19. Ich sitze mit einem Kuscheltier auf dem Bett von Pfiffer, meiner Freundin und überlege in Gedanken schon, wo heute Abend wohl ne Party steigt.

Auf dem anderen Foto bin ich 54. Es entstand im Bad, kurz bevor ich schlafen gehe. Ich überlege in Gedanken, wie lange ich heute wohl noch lesen kann, ohne einzupennen.

   

19 - jeden Abend ins Lollypop, meine Stammkneipe. Ohne Lollypop ist der Tag für die Katz, dort treffe ich Leute, hab Spaß, kann flirten und feiern.

54 - jeden Abend das gleiche Ritual: eine Folge der Serie mit dem Mann zusammen, bis er auf dem Sofa müde wird. Dann eine Folge der Serie, die nur mir gefällt gucken. Ein bisschen stricken, ein Joghurt. Dann Zähne putzen, dabei Zeit vertrödeln auf instagram, ins Bett, lesen, schlafen.

19 - die Haare werden einfach über Kopf geföhnt, vorher ein bisschen Schaumfestiger einkneten, wuscheln, hochwerfen, perfekte Frisur!

54 - die Haare werden mit extra Feuchtigkeitslotion behandelt, Strähne für Strähne über die Rundbürste geföhnt und in Form gezwirbelt. Lockenwickler. Ärgern, dass die Haare ausfallen. Eingezwutzelt stundenlang trocknen lassen und hoffen, dass das Ergebnis einigermaßen annehmbar aussieht. Am nächsten Morgen seufzend die Strohzotteln von Haar zu einem Zopf binden.

19 - Klamotten müssen sexy sein! Immer schwarze, enge Jeans, Band-Shirt und Hemd in den Hosenbund stopfen, Lederweste und Lederjacke. Addidas Allround oder Cowboystiefel, Gürtel mit Nieten oder Ketten, viel Schmuck - Kettchen, Ringe, Ohrringe. Nagellack ist wichtig, gerne auch rot oder schwarz. 

54 - Klamotten müssen flattern! Hauptsache bequem, unauffällig und weit. Bequeme Jeans, große T-Shirts oder feine Blusen. Strickjäckchen. Schuhe vom Deichmann, die bequem sind. Schmuck nur in Form des Eherings oder mal eine Kette, wenn wir essen gehen. Kein Nagellack, keine Ohrringe. Hauptsache sauber.

19 - schminken immer!

54 - schminken nie!

19 - Spaßfahrten mit dem VW Käfer, meist vollbesetzt mit lauter Musik. Gerne auch sinnloses Spritverfahren, immer Gelächter und Party im Auto.

54 - vernünftiges Fahren mit dem Hyundai, meist alleine mit Gesang und lauter Musik. Die Spritpreise im Blick.

19 - am liebsten esse ich Pommes. Burger, Nudeln, Pizza und Reis mit Huhn, das meine Mama kocht. Abendessen oft spät in irgendeiner Kneipe in Form eines belegten Baguettes.

54 - ich muss auf mein Gewicht achten. Also ess ich Salat. Salat und Gemüse. Fisch und Salat und Gemüse. Und Salat. Abendessen zu Hause mit dem Mann, dabei eine Folge Malcolm mittendrin gucken.

19 - ich hab eine Menge Mixtapes, Kassetten mit eigenen Playlisten, die garnicht Playlisten heißen sondern Musikmixe. Überwiegend Hardrock, Die Ärzte und Oldies. Die meisten wurden mir von Jungs geschenkt. Den selbst aufgenommenen Bändern hört man an, dass sie selbst aufgenommen wurden. Gehört wurde im Auto, im Walkman und zu Hause. Oder in der Kneipe und der Disco.

54 - ich hab meinen alten mp3 player und ich hab spotify. Das Handy ist immer dabei. Es gibt viele eigene Playlisten, meist Oldies, die Ärzte, Rock oder 80er Zeug. Alles selbst zusammengestellt. Mittlerweile erwacht aber wieder die Lust auf Schallplatten.

19 - ich lese ab und zu Denise Heftchen, die es am Kiosk gibt. Selten mal ein Buch, und wenn, dann historische Romane mit Hexen und so.

54 - ich lese ständig! Am liebsten Romane von Ursula Poznanski, Ken Follett oder Moritz Netenjakob. Es muss spannend sein oder lustig. Sehr gerne Dystopien!

19 - in einer fremden Stadt suche ich Klamottenläden und lustige Kneipen

54 - in einer fremden Stadt suche ich Cafès und alte Kirchen

19 - ausgehen ist mein ein und alles.

54 - schlafen ist mein ein und alles.

19 - was die anderen von mir denken, ist sehr wichtig.

54 - was die anderen von mir denken, ist völlig wurscht.

19 - ich schreibe nur, was ich schreiben muss. In der Berufsschule und ins Berichtsheft. Manchmal auch Liebesbriefe.

54 - ich schreibe immer, wenn ich kann. Ins Mausloch!


Ying & Yang





Montag, 28. April 2025

Osterausflug

Zum ersten Mal in meinem Leben schleiche ich nicht am Ostersonntag in aller Frühe durch die Wohnung, um Ostereier zu verstecken bzw. zu suchen. Oder zumindest ein fulminantes Osterfrühstück vorzubereiten.

Dieses Jahr machen wir was ganz anderes. Der Familienkaffee wurde auf Ostermontag verschoben, also sind der Mann und ich aufgebrochen, den geheimen Bürgermeisters-Garten zu finden. Geheim ist er deswegen, weil er gut versteckt ist und man ihn schlecht finden kann. Wenn man ihn denn gefunden hat, darf man es überall herumerzählen. Wenn!

Wir suchen verzweifelt einen Parkplatz. Überall Anwohner, was verständlich, aber ärgerlich ist. Irgendwann bin ich genervt. Weil ich fahre und einen enorm schlechten Orientierungssinn habe, parke ich elend weit weg. Für Insider: Ich stehe am Unschlittplatz, beim Saturn. 

Also wandern wir los. Das Wetter ist super, blauer Himmel Sonnenschein. Über die malerische Maxbrücke mit Blick auf den Henkersteg gelangen wir in die Sebalder Altstadt. Es geht steil bergauf, überall Kopfsteinpflaster. Ich bin ganz auf meine blöden Fußgelenke konzentriert, damit ich da keinen sterbenden Schwan geben muss. Oben an der Burg beim Wanderer machen wir kurz Rast. Es ist Sonntag morgen, 1o Uhr. Viele Spaziergänger sind hier, die meisten wohl Touristen. Immerhin haben alle ihr Handy in der Hand und knipsen alles um sie herum. 
Ich knipse auch und hab mein Navi an. Im Prinzip tu ich so, als wäre ich auch ein Tourist. Es ist ja eigentlich ein Armutszeugnis, wenn man seit ü40 Jahren in einer Stadt wohnt und sich immernoch nicht an den wichtigsten Stellen auskennt. Asche auf mein Haupt.

Der Mann und ich laufen durch  das Tiergärtner Tor durch die Burg, mein Handynavi schickt mich dorthin. Dann stehen wir auf einem Steg über dem Burggraben. Da geht es nach unten, der Bürgermeisters Garten ist aber oben, da bin ich mir sicher! Ich drehe mich mit dem Handy hilflos herum, die Anzeige dreht sich mit und wird wirr. Anscheinend stehe ich  im Nirgendwo. Laut navi kein Weg weit und breit. Ratlos laufen wir zurück. Links oben wäre die Burganlage, das Navi schickt uns aber plötzlich nach rechts. Der Mann ist sich sicher, wir müssen nach rechts. Er hat Orientierungssinn, ich nicht. Also folge ich erwartungsfroh.
Und tatsächlich, direkt am Neutor, versteckt an der Seite führt eine Tür durch die Mauer, beschildert mit "Bürgermeisters Garten"
Gefunden!
Erleichtert klettern wir die alten, steinernen Stufen hoch und werden für unsere Suche belohnt. Es fühlt sich wirklich an wie ein geheimer Garten! Wunderschön, sehr gepflegt und voller Blüten und Blumen erstreckt sich der längliche Garten vor uns. Rechts von uns steht die Burgmauer, links wäre eigentlich eine Hauptverkehrsstraße, aber wir sind irgendwie so abgeschottet, dass man davon nichts hört. Nur Vogelzwitschern! Wir atmen diese wunderbare Luft und schlendern den Weg entlang. Hier finden wir etliche große, pittoresk-kitschig wirkende Steinfiguren, offensichtlich aus dem 17. Jahrhundert. Das sind barocke Oschis! 
An einer Stelle der Burgmauer können wir auf den Wehrgang, von dem man einen tollen Blick auf den Tiergärtnertor Platz hat. Dort dominieren die schönen Fachwerkhäuser, so wie das Haus von Albrecht Dürer. Ein malerischer Anblick!

Weiter geht's über mehrere Treppen zum angrenzenden südlichen Burggarten. Dort finden wir akkurat angelegte Blumenbeete und gestutzte Bäumchen, ein Arrangement wie in der Renaissance. Viele Tulpen, Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht blühen hier. Umrandet wird die ganze Pracht von einer wunderschönen Baustelle.
Der Weg führt uns noch weiter nach oben in den großeren Burggarten. Hier sind recht viele Leute, auf dem runden Platz, der von großen Bäumen gesäumt wird, kann man sich auf eine der vielen Bänke setzen. Was wir auch tun. Ich genieße die Ruhe und den Blick über Nürnberg.

Zum Schluss suchen wir noch den legendären Hufabdruck des Ritter Eppelein in der Burgmauer und finden gleich 5 Stück! Ein sagenhaftes Tier muss das gewesen sein!
Das Innere der Burganlage sieht mit seinen Fliederbüschen und Bäumchen ebenso hübsch aus wie die Gärten. Der Mann stellt fest, dass man sich hier durchaus mit dem üblichen Anblick der restlichen Stadt versöhnen kann. Der Brutalismus und die modernen Betonwürfel dominieren leider auch hier in Nürnberg - nur der Kern der Altstadt oben an der Burg, da ist die Stadt noch hübsch.

Zutiefst versöhnt und entspannt laufen wir über den Hauptmarkt zurück zur Maxbrücke und schließen den schönen Vormittag mit einem feinen Cappuccino im Edellokal am Unschlittplatz ab.

Achtung, Fotoflut

Da guck ich von der Maxbrücke auf den Henkersteg



Touristenkitsch. Aber mit schöner Fassade

Der Eingang, der heilige Gral

Bürgermeistersgarten


oben links war Dürers Schlafzimmer



der barocke Burggarten







der Sinnwellturm








die Giebel vom Fembohaus

die Belohnung



Sonntag, 27. April 2025

ein rosa High Five der Woche

Jetzt ist Freitag Abend. Eigentlich müsste ich jetzt ins Bett, weil wir morgen früh nach Regensburg fahren. Einfach so. Da kommen wir erst spät nach Hause und Sonntag muss ich ausschlafen. Also ist jetzt die einzige Möglichkeit, die High Five der Woche zu schreiben.

Und schreiben will ich die auf jeden Fall!

Wegen spät am Abend gibt es heute wieder nur eine Kurzversion. Kurz & knackig!

5 positive Momente
aus der vergangenen Woche herausgepickt


Ein wunderschöner Ausflug zur Nürnberger Burg! Der Ostersonntag war dieses mal ganz anders als gewohnt. Ein Mausloch folgt!

Ein gut gelaunter Mann! Was es ausmacht, wenn Stress und Pflicht mal kurzzeitig ausgeschaltet werden!

Alles erledigt! Am Mittwoch Nachmittag bin ich von einem zum anderen gerannt und hab wirklich viel erledigen können! Außerdem bin ich mit einem rosa Einkaufswagen durch den Supermarkt gerollt! Ein rosa Einkaufswagen!!

Meine neue Bankkarte ist endlich da!

Sabine an der Donau. Morgen werde ich durch meine Heimatstadt schlendern und an der Donau sitzen. Ich ahne, das wird ein schöner Tag. 





Weitere High Five's der Woche:

Freitag, 25. April 2025

Projekt 52 - April, die dritte

52 Themen - 52 Wochen - 52 Fotos
eine Aktion von Sari auf heldenhaushalt.de



Das dritte Thema des Projekt 52 heißt  mein Hobby

Da schießt mir natürlich als erstes das Mausloch in den Sinn. Zu  bloggen ist tatsächlich mein Hobby, sogar mein liebstes Hobby!

Aber ich gehe davon aus, dass dieser Umstand den meisten bekannt sein dürfte oder zumindest nicht allzu sehr überrascht. Es könnte auch sein, dass ich schon ein, zweimal erwähnt habe, dass ich gern schreibe. Und warum, auch. Also reißt das niemand vom Hocker.
(Obwohl ich ein sehr schönes Foto von mir vor dem Laptop habe. Jetzt darfst du es gar nicht sehen. Schade, gell?!) 
 
Nö. Ich such mir was anderes aus. Neben schreiben, essen, schlafen und Autofahren bei lauter, meist peinlicher Musik gefällt es mir, abends beim Film gucken zu stricken!
Das beschäftigt meine Hände und hält mich vom futtern ab. Da ich leider eine ziemlich stümperhafte Strickerin bin, seit Jahren im Anfängerstadium, stricke ich einfach so, wie ich es kann: geradeaus und ohne Sinn. Macht aber Spaß und entspannt mich. Vor allem aber hält es mich vom essen ab, deswegen heißt mein Werk auch "der Schal der Schande."




 
 

Sonntag, 20. April 2025

die High Five der Woche live aus'm Garten

Da es bei uns eine kleine Planänderung gegeben hat, zeigt sich dieser Ostersamstag sehr entspannt. Unser Osterspektakel wurde kurzerhand auf den Ostermontag verlegt, das bedeutet, ich kann mir Zeit lassen. Also sitze ich hier im Garten und schreibe sehr gelassen ins Mausloch!

Hier sind meine High Five der Woche - die 5 schönsten Momente aus der vergangenen Woche


1 Es war eine Urlaubswoche. Das allein würde schon für das gesamte High Five reichen. Ein entspannter, schöner Urlaub auch ohne verreisen. Wir waren essen, viel im Garten, viel daheim erledigt, Fenster geputzt, lange geschlafen!

2 Der Mittwoch war toll, mit Waldfeger in der Stadt und am Ostermarkt. Absolutes Erfolgserlebnis mit viel Sonne und Cappuccino. Wunderschöner Tag

3 Am Montag hat der Mann eine leidige Untersuchung hinter sich gebracht, dafür sind wir beide echt dankbar. Sogar mit gutem Ergebnis! Hurra!

4 Gerade eben denk ich mir, wie wunderschön es grade hier ist. Friedlich, mit Vogelgezwitscher, malerischem Vogelhäuschen am noch blühenden Kirschbaum und voll gut duftender Wäsche neben mir. Ich liebe es, frisch gewaschener Wäsche beim Trocknen im Garten zuzuschauen. Ja, manchmal hab ich zuviel Zeit .. 

5 Ich hab vorhin alte Fotos durchwühlt auf der Suche nach passenden Bildern für die Tischdeko auf Tochters Hochzeit. Ein kleiner Ausflug in vergangene Zeiten, da hab ich ein paar Schätze gefunden! 







Gücksfund !  von 2003



Samstag, 19. April 2025

"Feiertage für kreative Chaotinnen" Teil 2

 Die wunderbare Bloggerin Alexandra vom Blog alexandrabohlmann.com hat mir eine elegante Vorlage für kreative Blogeinträge geliefert. Danke nochmals, dafür!

Heute ist der 19. April

Thema des Tages: "Ich-wollte-eigentlich-was-anderes-machen"-Tag
Beginne den Tag mit einem Plan und ignoriere ihn konsequent. Folge deiner Intuition


Das trifft es auf den Punkt, mein Samstag hätte anders aussehen sollen. Voller Vorbereitungen auf den Ostersonntag. Wegen Unwohlsein in der Familie und weil wir so flexibel sind, wurde der Osterkaffee auf den Montag verlegt. Also, ein Tag mehr Zeit.

Mein Plan: 

  • früh aufstehen
  • Beeren für das Eis einkaufen
  • Eier fertig beschriften
  • Kuchen backen
  • sichtbare Flächen im Haus sauber machen
Die Realität:

Ich bin um kurz vor zehn aufgestanden. Ob das jetzt früh ist, ist relativ. Dann Kaffee, blöd gucken, Zähne putzen. Planmäßig bin ich Beeren kaufen gegangen, obendrein noch zur Apotheke. Zu Hause wurde die Waschmaschine angeworfen, ich hab meine Sommergarderobe herausgekramt, das will jetzt alles gewaschen werden. Hängt im Garten und verströmt feinen Duft.
Danach ging der Mann zum Club und ich hab angefangen, in alten Fotos zu wühlen. Tochter braucht Kinderbilder für die Tischdeko auf ihrer Hochzeit. Ich bin fündig geworden, aus lauter Verzückung über die vielen Kinderfotos hab ich ein bisschen länger gewühlt als vorgesehen.
Kleine Pause mit Ronja Räubertochter und den restlichen Spaghetti von gestern.
Neue Waschladung. Es beruhigt ja das Gewissen ungemein, wenn die Waschmaschine läuft - ein Gefühl von fleißiger Hausfrau!
Jetzt sitze ich seit einiger Zeit schon auf der Terrasse und schreibe ins Mausloch.
Vielleicht werde ich die Ostereier noch fertig gestalten, das weiß ich jetzt noch nicht. Der Mann und ich planen, was wir mit dem freien Ostersonntag anfangen könnten und erwägen einen Spaziergang auf der Bastei der Nürnberger Burg.
Nachher mach ich Abendessen, Hühnchen in Chilisoße mit Reis und Gemüse.
Kein saubermachen, kein Kuchen backen. 
Plan gekonnt ignoriert - check!






Cute Rat