Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Mittwoch, 17. August 2022

Retro G'schichtn: Kindererholung

Mir ist langweilig. Kaum ist nicht viel los in der Arbeit, schon ist es mir auch wieder nicht recht! Immer am jammern.
Es ist Mittwoch, ich erwarte nur noch 1 Patient zum impfen. Und es sind  noch über eineinhalb Stunden bis zum Feierabend.
Es ist alles gemacht. Aufgeräumt, aufgefüllt, desinfiziert. Und jetzt?
Ich sitze am Pc, zwei Ventilatoren laufen und ich grüble ein bisschen herum.
Mein Blick fällt auf den Wandkalender. Heute ist der 17. August.
Heute vor 37 (!) Jahren bin ich in die Ferien gefahren. Ich weiß das deshalb noch so genau, weil ich mich in diesen Ferien zum 1. Mal verliebt hab!
Ich war 14 und super aufgeregt. Meine Eltern haben mich in fast jedem Sommer mit einer Organisation in Jugendfreizeit geschickt. Die Stadt Nürnberg arrangiert so was, und die AWO oder Caritas.
Ich hab sogar noch Erinnerungsfetzen an die ersten Kinderkur-Fahrten.


 
Mit 6 Jahren gings an den Chiemsee. Ich weiß noch, dass da ein Haufen Kinder waren! Ein riesiges Haus mit sehr großem Garten, Spielplatz und einem Vorraum, wahrscheinlich Nachkriegs Style, zum umziehen und waschen. Man konnte da seine Füße waschen, wenn man draußen rumgetobt hat und wieder ins Haus will. Dieser Raum war dunkel und die Fußwaschung fand statt in einem langen Keramik-Waschbecken, das in den Boden eingelassen war. Genauso gab es Reihen mit langen Handwaschbecken, da konnten 10 Kinder gleichzeitig rumpritscheln! Interessant, was einem in Erinnerung bleibt!
Ich weiß auch noch lange Gänge mit dunkelblauem Linoleumboden und viele Türen die in viele Schlafräume führen. Die Kleinsten, also ich, waren in 9-Bett-Schlafsäälen untergebracht und je älter die Kinder, desto weniger Betten im Raum.
Irgendwer hat immer geweint in der Nacht. Meist wegen Heimweh. Die Großen vielleicht auch wegen eines gebrochenen Herzens. Ich hab da Stunden damit verbracht, an meinem Wackelzahn zu spielen.
Einmal war offizieller Briefetag, da durften wir Post nach Hause schicken – unter Aufsicht! Nachdem der Vorstand meinen Brief geprüft hatte, musste ich einen neuen schreiben. Die Betreuerin hat diktiert.
Und mein schlimmstes Erlebnis war der Tag der Ankunft. In einem sehr großen Speisesaal mit langen Tischreihen saß ich sehr verloren vor meinem Teller. Ich sollte so lange sitzen bleiben, bis ich aufgegessen hatte. Die Angestellten des Hauses hielten es wohl für eine gute Idee, den neuen Kindern erstmal schön eine schleimige Kohlrabisuppe zu servieren! Grundgütiger!
Kann ich heute noch nicht essen, kriegs nicht runter!

meine Erinnerung 77

Ich erinnere mich an mein Lieblingsspielzeug, ein Steckspiel. Das weiß ich noch sehr genau, weil da ein Mädchen war, das mir die Spielsteine ständig weggenommen hat. Erste Erfahrungen im sich-wehren – check!

Einmal wurden alle braven Kinder belohnt und durften im Vorabendprogramm Daktari gucken! Das war langweilig für eine 6jährige, aber ich war stolz, dass ich bei den braven dabei war!

das Objekt der Begierde 77


Als ich älter war, ging die Reise einmal nach Südtirol. Das waren nicht ganz so viele Kinder wie am Chiemsee und die Altersspanne war auch kleiner. Wir waren alle so um die 12. Neben dem Haus, das komplett umwaldet war, befand sich ein Sägewerk.
Dorthin hab ich mich mal zurückgezogen, um in Ruhe in mein Tagebuch zu schreiben. Da kamen ein paar Holzarbeiter an mir vorbei, blieben stehen und sagten irgendwas. Ich war stocksteif und wie erstarrt. Einer von den Männern kam mir bedenklich nahe und ich war kurz vorm Kollaps. Was auch immer der zu mir gesagt hat, ich hatte Angst ohne Ende. Bin dann blitzschnell aufgesprungen und weg gerannt, um mich in einer Ecke zu verstecken und das natürlich in mein Tagebuch zu schreiben.
Kernerinnerungen.

 
Die Ferien im Sauerland waren auch einprägend. Ich war in einem Zimmer mit dem langweiligsten Mädchen der ganzen Gruppe. Sie wollte immer früh schlafen gehen und machte keinen Mucks mehr. Während ich durch die Wand das Gekicher und Gelächter der anderen gehört hab. Na toll, alle haben Spaß und ich häng hier mit Lieschen Müller im Schweigeraum. Erst relativ spät kam mir der Geistesblitz, dass ich ja auch einfach aus dem Zimmer gehen könnte ..
Eine von den lachenden Mädels kam zu uns ins Zimmer gestürzt und rief „Sabine Schweineohr!“
Das hat gesessen! Boah! Dabei hatte die ziemlich vorstehende Glubschaugen! Und beim Frühstück sagte ich laut im Vorbeigehen „Bettina Froschauge!“ Alle lachten.
Dann war ich zufrieden, das hat mich beruhigt und das Gleichgewicht war wieder hergestellt!
 
Und dann war da die folgenschwere Jugendfreizeit in Schönhagen. 1985. Mit mir waren etliche Schulfreundinnen dort, ich war also nicht allein. Trotzdem schüchtern, unsicher und neugierig. Die Sommerhits waren "Blue Night Shadow" von Two of us, "Cherrish" von Cool & the Gang oder "Frankie" von Sister Sledge. Das dudelte die ganze Zeit aus den einzelnen Buden. Die Häuser, in denen wir untergebracht waren, fassten je 12 Kinder in zwei Sechs-Bett-Zimmern. Und alle waren sie miteinander verbunden. Wie ein riesengroßes Hufeisen. So führte auch ein Gang von meinem Mädchenzimmer zum Haus der Jungs. Großes Gekicher und Gekreische! War ja alles voller Pubertiere!
Und ich traf MOFL (Meine große Ostsee Ferien - Liebe)
Meine ganze Welt war auf den Kopf gestellt! Herzklopfen jeden Tag. Er war 15 und viel selbstbewusster als ich. So jemand, der den Raum betritt und die Party startet.
Er hat mir eine Heckenrose auf meinen Platz beim Essen gelegt. Und ich werde dieses Bild nie vergessen, als er mit den anderen Jungs zu Baltimors „Tarzan Boy“ getanzt hat! Wild hüpfende, rumschreiende 15jährige!
Den 1. Kuss gab's hinter dem Gemeinschaftsraum in einer Art Garage für Werkzeug. Heimlich, versteckt und sooooo schööööön !!!
Vorne bei den anderen lief „Into the Groove“ von Madonna.



in Schönhagen an der Ostsee 85


Von da an fuhren wir nur noch gemeinsam in den Sommer. Jugendgruppen sind lustig und unterhaltsam, bis wir 18 waren sind wir als Teilnehmer dabei gewesen. Ab 18 konnte man tatsächlich schon als Betreuer mitfahren. Die Jugendfreizeit in Jugoslawien war echt lustig, einige Teilnehmer waren gleich alt mit den Betreuern! 2 Wochen Party !!
1986 ging's nach Norwegen, mal was ganz anderes. Die Busfahrt dauerte 30 Stunden. Und der Busfahrer war Nicki-Fan. Rate!
In Norwegen bezogen wir ein sehr einsames Haus in den Wäldern. Guten Morgen Fossejuv! Dreißig 15 und 16jährige allein im Fjord! Wir konnten auf der Straße tanzen, weil kein Auto kam. Nie! Ich machte Bekanntschaft mit meinen ersten "Werner" Comics, wir grölten BAP Lieder und ich gruselte mich total vor den "Schlaflied" von Die Ärzte!

auf den Straßen Norwegens 86

MOFL & Sabine


totale Erschöpfung - Jugoslawien 89

Eigentlich schade, dass diese schöne Zeit vorbei ist! Aber es waren wertvolle Erfahrungen und ich bin gerne in so einer Gruppe weggefahren. Hab viele Leute kennengelernt, viel gesehen und einen Haufen bleibende Erinnerungen gesammelt!
Und übermorgen, am 19. August, wurden wir offiziell ein Paar, der MOFL und ich.
Ob ich mich da auf die Arbeit konzentrieren kann?



Samstag, 13. August 2022

10-Tage-Blog-Challenge #10

Was für eine friedliche Stimmung! Ein tiefenentspannter Samstag Nachmittag. Unsere Pflicht ist erfüllt, wir waren heute schon einkaufen, die Waschmaschine läuft, das Geschirr ist sauber, das gewaschene Kopfkissen trocknet im Garten vor sich hin und zwei Folgen "Better call Saul" sind weggeschaut. Jetzt hab ich ein bisschn aufgeräumt und beschlossen, dass jetzt dann auch mal genug ist. Es ist heiß und da geht einfach nicht viel.

Was aber geht, ist diese 10-Tage-Blog-Challenge zu beenden! Neun Einträge hab ich schon gemacht, jetzt kommt der zehnte und letzte.

Das Thema ist:

Welches Projekt ist dir besonders wichtig?

Es gibt einige offene Baustellen im Hause B. Da ist zum Beispiel die Sache mit dem undichten Dach. Die Firma wird wohl nächste Woche anfangen zu werkeln, nachdem das Wasser seit einem Jahr fröhlich durch die Decke tropft. Das wäre ein Projekt, das wir alle gern fertig und erledigt wissen würden.

Oder der kaputte Boiler im Bad, der mich zu einem richtig harten Hund gemacht hat – kommt ja grade nur eiskaltes Wasser! Der wird repariert, sobald die andere Firma aus dem Urlaub zurück ist. Irgendwann.

Da wäre dann noch das Projekt Sommerurlaub. Wir starten bald und laut Wetterprognose ist es an der Ostsee grade genauso warm wie hier, bisschen angenehmer vielleicht. Wunderschönes Badewetter – bis zu dem Tag, wenn wir kommen. Dann sinkt die Temperatur spontan um 10 Grad und es wird regnen. Mit bisschen Glück haben wir die letzten beiden Urlaubstage regenfrei.

Ich mag es schon, wenn es kühl ist. Ich mag es auch, wenn es regnet. Kühl und Regen als Kombi ist auch ok. Aber kühl und Regen im Urlaub – das ist doof. Jetzt muss ich mir Gedanken machen, wie ich die Kerle bei Laune halten kann, damit keine miese Urlaubsstimmung aufkommt. Also wieder recherchieren und planen. Ach ja.

Ich hoffe wirklich, dass dieser Urlaub kein Reinfall wird. Ein bisschen Frieden und Spaß hätten wir alle nötig!

Projekt Urlaub rutscht im Wichtigkeitsranking weit nach oben!

Bis dahin arbeite ich weiter an meinem Langzeitprojekt: krieg die Muddi dünner!


Hooger Friesenshop


Danke fürs Lesen und dabeibleiben. So eine Blogchallenge hat's in sich, nicht jeder ist so viel Druck gewachsen. ;-)

12 von 12

 Heute ist der 12. August. Das bedeutet, dass der August schon zur Hälfte vorbei ist. 

Das ist echt gut! Zum einen heißt ein halber August, dass für den Sommer ein Ende in Sicht ist! In drei Wochen haben wir September, und September klingt schon nach Herbst!
Außerdem sind es nur noch 2 Wochen bis zum Urlaub. Positiver geht's nicht!

Der 12. August hat noch was anderes, schönes bei sich, es ist nämlich - der 12.! Hurra!
Wie passend, denn 

powered by draußennurkännchen


So schaut's aus. Also hab ich heute den ganzen Tag willkürlich umeinander fotografiert und hoffe, die schönsten, aufregendsten und spannensten 12 Bilder ausgesucht zu haben.


Der Freitag beginnt mit der Basis. Kaffee und ein Gutzi, heute ein Luftbrot mit Camenbert. Wenn die Basis gewährleistet ist, kann die Sabine gestartet werden.


Im Job leg ich mir alles zurecht, was ich so an Werkzeug brauchen kann. Es kann losgehen!
Heute kommen ein Haufen Leute, die mir alle ihre Venen zeigen. Und ich steche und piekse mich durch den Vormittag.


Pipi-Party! Laborarbeit. Wenn man es lange genug macht, dann stört einen das nicht mehr. Aber Lehrlinge und Praktikanten haben da oft Probleme, cool zu bleiben. Vor allem ganz junge Schülerpraktikanten, die mich entsetzt anstarren, wenn ich sie zum Urine testen schicke. Haha! Augen auf bei der Berufswahl!



Immer wieder stelle ich fest, dass ich im Laufe der Zeit lauter Ticks entwickle. Die Blutröhrchen müssen in einer bestimmten Anordnung da stehen, die wichtigsten Notizen kleb ich mir an den Monitor und die Tupfer müssen ordentlich aufeinander liegen.
Sonst kann ich nicht arbeiten! 


Ich will ja nicht angeben, aber vor einem halben Jahr hat der Bauch noch am Lenkrad geschrubbert! Und jetzt ist da schon eine ganze Faust Platz! Huii!
Da ist schon noch genug Bauch, der abgetragen werden will, aber so als Zwischenstand ist das recht erfreulich! Bin schon weng stolz



Zu Hause angekommen steh ich leicht unter Schock - da sind freie Parkplätze!! Mehrere! Das war so ein seltener Anblick, das musste ich festhalten! Irre .. schau dir das an!



Darauf erstmal ein Süppchen. Das ist eine Dose von EDEKA und die hat nur 180 kcal ! Und macht satt. Also fast. Also die Suppe macht den Hunger weg. Weniger. Ja nee, passt schon.
Guten Appetit! Nach dieser unkontrollierten Völlerei sinke ich entkräftet auf mein Sofa und nehme mir vor, nicht länger als eine Stunde mein Nickerchen zu machen. Nicht den kostbaren Nachmittag verpennen!



Und tatsächlich bin ich nach der Stunde wieder wach. Nachdem beide Männer das Haus verlassen haben, erwacht in mir eine ungeahnte Energie und ich lege los!
Ich schmeiße die Waschmaschine an, stutze die Blümchen im Hochbeet, spüle die Pfannen und Töpfe von gestern ab, fange an zu kochen und gieße echt intensiv den Garten! 
Binepower!



Ich hab mein Kopfkissen gewaschen. Das war nötig. Jeztt liegt es da, ist tropfnass und ich muss schauen, worauf ich heute nacht schlafe. Gut gemacht, Sabine!


Keine Ahnung, was das werden soll. Es sieht so fremd und ungewohnt aus - aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und tippe auf Spaghetti. Freitag ist Spaghetti-Tag!
Für mich die Diabetikervariante: Dinkelnudeln mit Tomatensoße ohne was. Hmm!

Da die Kerle ja aus dem Haus sind und ich die Bude für mich alleine hab, läuft erstmal Musik, und zwar ziemlich laut. John Mayer und Homefree, schön zum mit singen! Hört mich ja keiner - bis auf die Nachbarn vielleicht, aber die sind einiges gewohnt.
Ich bin weiter auf dem Egotrip und beim Spaghettiessen läuft "Cinderella" auf Disneychannel. Ach es kann so schön sein!



Salagaduula Menschigabuula bibbedi babbedi buh!

und das Mausloch ist fertig im Nu

Adee!

:-)


Mittwoch, 10. August 2022

10-Tage-Blog-Challenge #9

 Soo bald hamma's geschafft, dies ist der vorletzte Beitrag in dieser ziemlich einsamen Blog Challenge. Leider hat niemand mitmachen wollen, aber immerhin haben es ein paar angeklickt, das ist doch schön! 
Klinge ich enttäuscht? Das kann einen in die Irre führen. Schließlich hab ich 10x eine Themenvorgabe, was kann man da meckern?! (haha)

Also, auf geht's zum neunten Beitrag:

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben aus?

Na also jetzt wirds aber aufregend, schnallt euch lieber an!
Ein typischer Tag in meinem Leben, da geh ich jetzt mal davon aus, dass die Woche grade mitten am Laufen ist und weder Wochenende noch Ferien oder irgendein event in Sicht ist. Ein stinknormaler Arbeitstag - oh wie gespannt ihr sein müsst!!

Ich schlafe schlecht. Das ist schon mal sehr typisch. Wache ständig auf oder ich schlaf erst garnicht ein und döse nur so unkontrolliert herum. Bis meist 5:45 Uhr, da falle ich spontan in Tiefschlaf. Das ist so, weil um 6:05 Uhr der erste meiner 6 Wecker klingelt.
Dann schäle ich mich aus dem Bett und schlurfe wie gerädert ins Bad. Und in die Küche. Erstmal Kaffee. Mit einem kleinen Frühstück und einem großen Kaffee setze ich mich vors Frühstücksfernsehen. Wäre da nichts, was meine Aufmerksamkeit fordert, würde ich im stehen einschlafen. Dann ess ich mein Leicht&Cross Luftbrot und versuche, irgendwie wach zu werden.
Dann wieder ins Bad, dann anziehen, dann was zu trinken in die Tasche schmeißen und ab zum Auto. Meistens ist jetzt der Moment mich zu freuen, weil es zu dieser Tageszeit noch kühl ist. Überwiegend. Das ist schön und mein Wachlevel steigt ein bisschen.
Dann fahr ich immer die selbe Strecke zur Praxis. Ich kenne die Ampelschaltung und dreh meistens die Musik laut auf. Das Wachlevel steigt etwas weiter.
Der Tuco wird auf dem Parkdeck geparkt, ich laufe durch eine dümmlich glotzende Menschenmenge, die sich vor den Toren des HNO's versammelt hat, vorbei an dem hämisch dastehenden Bock der Krankengymnastik und in den Aufzug. Da schau ich mich kurz im Spiegel an und ziehe die Mundwinkel nach oben. Showtime!
Ein fröhliches "Guten Morgen!" trifft die Patienten, die vor unserer Türe warten, die Kollegen und die Ärztinnen, die schon da sind. Es wird abgechekt, wer anwesend ist und wer nicht, dann sinke ich auf meinen Drehstuhl im fensterlosen Labor und fang an, alles für das tägliche Blutbad herzurichten.
Punkt 8 rufe ich einen Patienten nach dem anderen zu mir, jongliere mit Zusatzaufgaben, dem Telefon, dem Großlabor, Blut und ähnlichem, dem Pc, den Impfungen und unserem Vorrat. Über all dem schwebt der erhobene Zeigefinger - ich muss freundlich sein! Schnell, genau, gründlich und super freundlich. Die meisten Leute sind ok, einige nerven, andere verstehen mich nicht und ein paar wissen alles besser.
Lächeln & winken!
Mittags verlasse ich fluchtartig die Arbeit, fahr mit geöffneten Fenstern die 10 Min nach Hause und freu mich über einen Parkplatz in der eigenen Straße. Zu Hause schmeiße ich alles von mir, schnapp mir eine Kleinigkeit zu essen und falle erschöpft auf die Couch. Wo ich in die Kissen sinke und fast im selben Moment einschlafe. Manchmal bis mein Handywecker Depeche Mode brüllt und ich wieder einsatzfähig werden muss. Ein Energydrink hilft. Dann fängt das Spiel von vorne an - Auto, Ampeln, Musik, Parkdeck, Menschen, Aufzug, Praxis. Und los gehts. Nachmittags wird geimpft. Meistens wie am Fließband. Wenn ich mal einen Tag erwische, der ruhiger ist, nutze ich die Zeit und schreib ein bisschen Mausloch. Aber das ist eher selten. Ich quatsche mit den Kollegen, recherchiere irgendwelche Impfauflagen im Internet, sortiere den Giftschrank und bestelle, was uns ausgegangen ist. 

Um 18 Uhr verlassen wir die Praxis und verstreuen uns in alle Richtungen. Ich genieße die Heimfahrt. Fenster auf und Musik auch. Bis ich zu Hause bin entspanne ich mich ein bisschen und lass die Arbeit hinter mir. Manchmal geh ich noch einkaufen, manchmal wird mir das abgenommen. Zu Hause erwartet mich der Mann, der nicht ganz so gut gelaunt ist, und der Bub, der sich in seinem Zimmer vergraben hat. Ich zieh mich um, wasch mich und mach dann das Abendessen. Wieder mit lauter Musik, sonst krieg ich das nicht hin.
Je nach Stimmung - meistens 80er Lieder, Oldies oder Ärzte. (Nein das ist nicht das gleiche)

Wir essen zusammen und schauen eine Folge irgendwas. Momentan ist es "Better call Saul". Wenn das weggeschaut ist, kommt die nächste Staffel von "Stranger Things" dran. Es ist nicht einfach, eine Serie zu finden, die wir alle drei mögen.
Nach dem Essen quatschen wir ein bisschen, der Bub geht hoch in seine Höhle und der Mann schläft auf dem Sofa ein. 
Mamazeit!
Ich spiele ein bisschen, notiere meine Kalorien, schauf auf facebook und in meine mails. Vielleicht schreib ich ein bisschen Mausloch, so wie jetzt. Und dann guck ich meine eigene Serie an! Heute ist es die letze Folge von "Outlander". Und ich darf noch etwas Wassermelone!
Wenn ich mich von Netflix und handy losreissen kann, mach ich das Licht aus, die Türen zu und schleiche nach oben ins Bad. Ich klopfe an des Sohnes Tür, wir sagen gute Nacht und ich verzieh mich in mein Zimmer. Die Nägel werden geputzt, die Hände eingecremt und die 6 Wecker gestellt.
Dann leg ich mich hin und der schönste Moment des Tages kommt: Ich greife zu meinem Buch und versinke in der Geschichte! Herrlich! Entweder mir fallen recht schnell die Augen zu oder ich lese viel zu lang - in der Hoffnung, dass ich trotzdem noch etwas schlafen kann.
Toi toit toi!
Und um 6:05 Uh klingelt der erste Wecker ...

Und? Aufregend, gell?
Ich weiß.







Montag, 8. August 2022

ein bisschen Rothenburg

Rothenburg ob der Tauber ist mir eigentlich schon sehr vertraut.

Damals, als Andreas dort gewohnt hat, bin ich ziemlich oft dagewesen. Rothenburg ist ca 1 Stunde Autofahrt entfernt. Allerdings kommt es ganz darauf an, wer mit mir im Auto sitzt! Fahr ich allein oder mit Andreas zusammen, kann sich die Fahrzeit erheblich verkürzen, einmal sogar auf eine dreiviertel Stunde. Wenn ich aber Kinder, Geschwister oder Mama's im Auto hab, tucker ich gemütlich dahin und schaff den Weg in 90 Minuten. Ungefähr.

Genauso wars am Samstag, wir sind zu dritt los und wollten einen schönen Tag haben. Einfach, weil Mama noch nie in Rothenburg war und weil der feine Wein alle war, den Waldfeger zum Geburtstag bekommen hat. Außerdem wollen wir die Stadt mal im Sommer sehen, nachdem wir mal zu Weihnachten dort waren.

Wir stehen also Samstag Vormittag vor den Toren der Stadt und begehren Einlass. Zum Glück kann man einfach so reinspazieren. Und da fängts schon an, durch die Tore Rothenburgs bin ich bislang nur im Auto gefahren, noch nie aber durchgelaufen. Ich war begeistert! Ich liebe sowas, uralte Tore, Mauern, Bögen und Türen! Im ersten Innenhof stand eine Linde, die so groß war, dass sie wahrscheinlich schon zu Baubeginn geblüht hat. In der Spitalgasse, die all die Touristen geradewegs ins Kaufrauschzentrum leitet, blühen die Rosenranken an den Häusern, wilder Wein und sogar Birnen! Steinerne Bänke, die bestimmt schon 300 Jahre alt sind säumen den Weg und bald reiht sich ein Lokal ans nächste. Natürlich gibt es diese typischen Touri-Läden, die unglaubliches Graffl verkaufen. (Graffl = Schnickschnack, das niemand braucht aber als Andenken haben will)
Wir laufen an einer Chocolaterie vorbei, an einem Pustefix-Teddy, der uns spontan an unsere Kindheit erinnert, an einer Metzgerei, die einen phantastischen Duft nach Geräuchertem verbreitet. Vorbei an Cafes mit Bergen von Schneeballen, die für Rothenburg so typisch sind und weiteren Geschäften und Wirtschaften.

Immer wieder fällt uns auf, dass zwischen den einzenen Wohnhäusern ein schmaler Spalt Platz ist, der durch eine ebenso schmale Tür vor Randalierern und Wildpinklern geschützt ist. Witzig finde ich, dass oft Fenster eingelassen sind in diesen Mauerspalt, der meist nicht mehr als 30 cm Platz zum Nachbarn lässt. Da muss man sich schon echt gut mit seinem Nachbarn verstehen!

In einem Stoffgeschäft schlagen wir zu. Ein schnuckeliger Laden, vollbepackt mit Stoffen, Gardinen, Mustern, Kissen und Zeugs aller Art. Mama ersteht eine hübsche Kissenhülle und ich bin jetzt stolze Besitzerin eines neuen Tischläufers, mit blau/grünen Tupfen drauf. Die Verkäuferin ist sehr nett und ich bedaure es sehr, dass es nicht überall solche kleinen Läden gibt. Immer nur Ketten oder Kaufhäuser. Oder Kaufhausketten. Sehr schade.
Mit unserer Beute nehmen wir in einem fränkischen Lokal Platz, das wir im Vorbeigehen in einem Hinterhof entdeckt haben. Zum goldenen Irgendwas. Wir sitzen gemütlich im Schatten und essen fröhlich Salat mit fettem Käse. Mama hat sich für einen Kinderteller mit Reiberdatschi entschieden, die zwar leider nicht selbstgemacht waren, dafür aber auf einem echt schnuckeligen Teller ankamen!
Danach spazierten wir schön langsam auf der anderen Straßenseite wieder zurück. Diese Metzgerei hat mich eingefangen, wie unter Hypnose kehre ich ein und kaufe was geräuchertes für den Mann.
Danach betreten wir die Waffenkammer.
Mittelalterausstattung vom Feinsten, zwischen Trinkhörnern, Schwertern und allerley Kleydung für die Schankmagd und den Knappen steuern wir auf unser Ziel zu – das Weinregal. Dieser Beerenwein, der "Samthauch" heißt, ist super lecker! 4 Flaschen ziehen um nach Nürnberg.
Zum Schluß gönnen wir uns einen Cappuchino zwischen Stadttor und Spitzweghaus, bevor wir zurück zum Parkplatz laufen.




Was war das für ein schöner Tag! Der Kaffee am Schluss hat gutgetan. Einfach da sitzen und mit Mama's Handy spielen, Leute gucken und entspannt durchatmen. Das sind so Momente, so könnt's bleiben!
Die Heimfahrt ist lustig, wir singen altes Zeug laut mit – Griechischer Wein von Udo Jürgens und Früh-Stück von den Gebrüdern Blattschuss. Oder Das bisschen Haushalt von Johanna von K. Manchmal muss das sein!
Später hat Mama die songs von Annett Louisann für sich entdeckt und wir kommen völlig entspannt und gut gelaunt zu Hause an.
Meine Gelenke haben mir diesen Ausflug echt übel genommen, schon am Abend war nix mehr mit gehen. Das Knie hat rebelliert und so saß ich überwiegend auf der Couch und hab mir Wacken im TV angeschaut. Weil doch der Bub da war.


Wunderschöner Tag im wunderschönen Rothenburg. Wir warten jetzt einfach, bis der Wein wieder alle ist, dann müssen wir wohl oder übel nochmal hinfahren!
Da beißt die Maus keinen Faden ab!


High five am Sonntag

 Ich finde, es ist mal wieder Zeit für ein fröhliches High five am Sonntag! Die Woche war nämlich garnicht so schlecht, da lässt sich einiges rausholen!

Versuchen wir's!


1. Die Arbeitswoche war erfreulicherweise richtig erträglich! Dass das eine Ausnahme ist, ist mir bewusst, aber dennoch freue ich mich drüber! Die Stimmung in der Praxis unter den Kollegen war prima! Der Patientenansturm hielt sich in Grenzen, was wahrscheinlich an der Hitze liegt - da geht man nur raus, wenn man muss. Oder wenn man ein bisschen Wahrnemungsprobleme hat.

2. Jetzt ist es 22:00 Uhr, der Bub müsste jetzt in diesem Augenblick in Nürnberg angekommen sein. Er war in Wacken und hat uns alle in Atem gehalten. Schwierige Anreise, riesiges Festival, erste Erfahrungen und eine aufgeregt flatternde Mama!
Bald ist er wieder hier und ich hab mein Küken zu Hause!

3. Die Hitze macht übers Wochenende eine Pause. Das ist phantastisch! Leider war ich Freitag und auch heute so erledigt, dass ich nicht viel genießen konnte. Trotzdem mach ich drei Kreuze und bin unfassbar dankbar für ein bisschen Hitze-Schwitze-Pause!

4. Gestern am Samstag haben wir einen Ausflug gemacht, Oma, Waldfeger und ich. Wir sind nach Rothenburg ob der Tauber gefahren und haben einen herrlichen Tag verbracht! Mit alten Mauern, Türmen, Weinranken, Ritterrüstungen, Hexenwein, einem Pustefix Teddydär, Salat mit Käse, einer unharmonischen Kirche, zwei Lichtern für die beiden Kinder, Cappuchino und Annett Louisann auf der Heimfahrt. 
Danach konnte ich zwar keinen Schritt mehr laufen, aber das wars wert!

5. Ich hab mir neue Klamotten bestellt. Und zwar nicht aus purer Kauf- und Vergnügungssucht, sondern weil mir langsam aber sicher all mein altes Zeug zu groß wird!
Wenn das nichts postitives ist! Ich meine, ich muss zwar viel Geld ausgeben und auf meine Lieblingssachen verzichten ... aber es gibt neue Klamotten!! Und zwar weil die alten ZU GROß SIND !! Ha-haa

Siehste mal, locker 5 positive Sachen aus dem Ärmel geschüttelt! 
Jetzt hoffe ich, dass ich nächsten Sonntag wieder ein entspanntes high five schütteln kann!









Freitag, 5. August 2022

Freitags Füller

 Lang ist's her, dass ich einen Freitags Füller geschrieben hab! Verständlich, dass ich das so nicht zulassen kann! 

Eigentlich dachte ich, dass ich heute überhauptnichts mehr auf die Reihe krieg, dieser Tag ist übel! Auch, wenn es ein Freitag ist. Kein Schlaf, kein Bock, keine frische Luft, keine Perspektive. Jammer & Elend.

Doch halt! Ganz stimmt das nicht! Es gibt doch eine Perspektive, mehrer sogar! 
Morgen wird es kühler! Wurde mir versprochen! Das allein reicht schon aus zum Jubeln und eskalieren. Und dann gibts morgen einen Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber, zusammen mit Waldfeger und Oma, also da freu ich mich sehr drauf! Wir gehen Hexenwein kaufen! 
Morgen Abend hab ich dann sturmfrei und kann mir Muttifilme auf Netflix angucken!

Sind doch super Aussichten!

Also, so eine schöne Perspektive macht Lust auf schreiben! Hier ist mein Freitags Füller!

1. wenigstens freut sich  Kollegin Exi über diesen Sommer! Sie mag die Sonne und sogar die Hitze, was mir absolut unverständlich ist. Aber ich finds schön, dass sie sich freut. Meine Freu-Zeit kommt auch noch! 

colourbox.de


2. Ich finde, meine Kolleginnen und ich leisten richtig gute Arbeit! Weil wir schlau sind und fleißig und pflichtbewusst und weil wir es können! 

3. Auch wenn es schwer ist muss ich mein Kind seine eigenen Erfahrungen machen lassen. Die Glucke in mir ist immernoch ziemlich present, aber ich muss jetzt endlich mal loslassen. Das Kind ist 20 und gerade auf Wacken.

4. Letztes Jahr habe ich das letzte Eis gegessen, es war super lecker! Wahrscheinlich war es Nuss, Walnuss oder Haselnuss und Malaga oder Pistazie. Oder Pfirsich! Hast du schon mal Pfirsich Eis gegessen? Mach das mal! 

5. Pizza mit mit Thunfisch, roten Zwiebeln, Paprika und Ananas ist viel feiner, als es klingt! Ich erinnere mich sehr gut dran und irgendwann werd ich auch mal wieder eine essen! Ganz alleine!

6. Damals in der Fahrschule, als ein Durchfahren  in alten Gassen sehr eng wurde, hab ich immer die Augen zu gemacht! Ich bin froh, dass ich mir das abgewöhnt hab.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen entspannten Fernsehabend mit viel Hoffnung auf Abkühlung, morgen habe ich geplant, einen wunderschönen Tag in Rothenburg ob der Tauber zu verbringen und Sonntag möchte ich einen Lesetag einlegen! In meiner Geschichte ist gerade alles so ungerecht und ich muss wissen, wie es weitergeht!

Das war der Freitags Füller. Hat Spaß gemacht! Tschüs!






Freitags Füller powered by Barbara von scrapimpulse

Donnerstag, 4. August 2022

10-Tage-Blog-Challenge #8

 Heute ist der heißeste Tag der Woche. Wahrscheinlich des Jahres auch. Draußen hat’s 33 Grad und hier drinnen in meinem fensterlosen Labor kuschelige 32,4 Grad. Würde ich mich langsam auf meinem Drehstuhl drehen, könnte ich Grillhändl spielen!

Es macht soviel Spaß.

Aber der Bub hat bestimmt noch mehr Gaudi als ich, der sitzt nämlich im Zug nach Wacken! Das wär jetzt auch verlockend- Stunden im Zug mit Maske zu sitzen! Ich bete, dass sein ICE eine funktionierende Klimaanlage hat!

Es hat aber auch etwas Gutes – immer gibt’s irgendwas Gutes, das ist mein Credo:

Hängt das Leben krumm und schief – irgendwas ist postitiv!

Und das (einzig) Gute an der Hitze ist, dass echt wenig Patienten in die Praxis kommen! Das bedeutet weniger Arbeit und Zeit, ins Mausloch zu schreiben!

 

In meiner 10-Tage-Blog-Challenge haben wir heute das Thema:

Was ist dein ideales Alter und warum?

Ehrlich gesagt hab ich keine so rechte Ahnung, welches Alter für mich ideal ist. Oder war. Vielleicht kommt das Bester erst noch? Ich kann mir aber überlegen, wann ich mich besonders wohl gefühlt hab.

Zum Beispiel als Kind. Meine Kindheit war super! Aufgewachsen in einer großen Wohnung mit Oma und Hund und einem Haufen Kinder in der Nachbarschaft. Ich war in einer Bande!! Die 70er waren herrlich unbelastet – zumindest für uns Kinder und meine Welt war absolut in Ordnung.




Wohl gefühlt hab ich mich auch mit 16. Was für eine geniale Zeit! Total Verliebt, tanzend, die Welt der Kneipen und Discos entdeckt und körperlich richtig gut in Schuss. Genauso mit 18, da dann allerdings noch mit fahrbarem Untersatz.

Anfang der 20er wurde ich ein bisschen selbständig. Eigene Wohnung, Auto, Beziehung, Freunde und Arbeit. Und eine Katze – Tinchen, die Diva.

Richtig schön war 25! Also so richtig schön! Da trudelte der Mann in mein Leben und mit ihm nicht nur Wagnis und Abenteuer, sondern auch die Schwangerschaft und das Kind Nr.1. Ein aufregendes Alter in dem alles anders war als gewohnt. Neu und aufregend. Ich mochte meine 20er!

Ich mochte auch die 30er, schließlich kam da der Bub! Der Umzug aus der Wohnung ins Haus und ein Gefühl von Angekommen sein. Finanziell und arbeitstechnisch gefestigt und körperlich noch immer relativ gut zu Fuß.

Ich will ja jetzt nicht sagen, dass es seit den 40ern stetig bergab geht, aber wenn ich mich jetzt festlegen müsste, welches Alter für mich am Besten war, würde ich tatsächlich die Zeit um die 25 nennen!

 

the roaring twenties

 

Was wäre denn dein ideales Alter?

Mittwoch, 3. August 2022

10-Tage-Blog-Challenge #7

 Heute war ein guter Tag! 

Auch wenn die Nacht wieder fies war und es erst mit einer Tablette ruhig wurde. Aber die Arbeit hat heute Spaß gemacht und außerdem ist Mittwoch. Mittwoch ist immer gut!

Das Thema für den 7. Tag der 10-Tage-Blog Challenge heißt:

Welche Fähigkeit hättest du gerne?

Also was ich wirklich gern könnte, ist blitzschnell zu lernen. Alles behalten, was ich höre oder lese, so wie ein fotografisches Gedächtnis. Wie genial wäre das? Ich wär spitze im Job, weil ich alles weiß! Ich könnte sofort jeden Patienten seinem Namen zuordnen "Weisst du Frau Patient? - Ja, das ist die mit dem hohen Cholesterin und der Narbe am Knie, die hat am 12. September um halb vier einen Termin zum Impfen"

Voll cool! Wo ich doch keine Namen behalten kann!

Und dann würde ich mit meinem Superhirn Sprachen lernen. Zuerst Schwedisch, klar. Und dann Russisch, damit ich verstehen kann, ob über mich gelästern wird oder ob ich gelobt werde. Und dann italienisch. Das wollte ich schon immer mal, hab sogar einen Kurs gemacht. Das hat aber nicht lang hergehalten.

Peter e Karin Bauer studiamo l'italiano da molto tempo.

Wenn ich Fachbücher lese, würde ich einfach alles behalten, was da steht. Ich wäre blitzgescheit! Bestimmt wär ich dann auch fit in Finanzfragen, wüsste eine Menge Steuertricks. Ich könnte jeden Politiker mit Namen zuordnen und würde die deutsche Grammatik absolut beherrschen!  Ich wäre sehr eloquent!

Vielleicht sogar so schlau wie unsere Kollegin Exi, die ihr Managerprüfung mit 1,1 abgeschlossen hat!!! Alter Schwede ...

Wenn man ein gutes Gedächtnis hat und intelligent ist, kann man echt was rausholen!

Das wäre so eine Fähigkeit, die würde mir schon gefallen!







Montag, 1. August 2022

10-Tage-Blog-Challenge #6

 Heute 's weiter mit der Blog-Challenge! Es ist Tag 6 - nach einer kleinen Unterbrechung - und das Thema heute ist:

Wie sieht dein perfekter Urlaub aus?

Davon ausgehend, dass es möglich ist, dann wär eine Rundreise total super! Eine Rundreise in den Norden! Und zwar im Auto, um dann überall, wo wir stoppen, ein Zimmer zu mieten.

Die erste Station ist Hamburg. Ich mag Hamburg, da würde ich durch die Stadt schlendern, am Hafen ein Fischbrötchen essen und mir das Musical König der Löwen anschauen. 

studenten-bilden-schueler.de

Dann gehts weiter über Flensburg nach Dänemark. Über Odense nach Kopenhagen. Wir würden direkt am Hafen wohnen und abends den Trubel draußen in Nyhavn genießen! Es gäbe Smørrebrød und Hotdogs, eine große Tasse Kakao und Schoki!

Wir würden shoppen gehen und vielleicht in den Vergnügungspark Tivoli gehen

galeria-reisen-de

Dann fahren wir weiter über Göteborg nach Norwegen. Von Oslo über Fossejuv nach Bergen. Fossejuv ist so klein, das ist eigentlich garkein Ort, aber da war ich 1986 mit einer Jugendgruppe in Ferien und möchte es mir gerne wieder anschauen! War lustig damals, ich war frisch verliebt und lernte in Fossejuv "BAP" und "Werner" kennen.

Bergen muss sein! Bergen ist wunderschön! Wir schauen uns die Fjorde an, wandern und genießen die Umgebung. Außerdem soll es da tolle Restaurants geben. Wir sind auf den Spuren der nordischen Götter!

Urlaubsguru


Wir tingeln durch Norwegen über Lillehammer nach Schweden. Das ist das Endziel! Ich bin Schwedenfan! Bis dahin hab ich natürlich schwedisch gelernt! In Stockholm besuchen wir die vielen Museen, vor allem das ABBA Museum, machen eine Bootstour und schlendern durch die Altstadt. Abends spielen wir Billard in den vielen Kneipen und trinken Svenska Nubbar Bier. 

Die nächste Station ist Kult - wir besuchen Katthult, Vimmerby, Mariannelund und Lönneberga! Das muss sein!

schuhundpaddel.de

Der Rückweg führt uns über Kiel und Lübeck, wo wir so lange bleiben, wie wir Lust haben. In Kiel machen wir faule Pause und genießen den Strand. In einem Strandkorb sitzend, mit einem Buch, einem Fischbrötchen und dem Rauschen der Ostsee!

urlaubstracker.de

und in Lübeck sammeln wir natürlich ganz viel Marzipan ein und machen dann eine Tour mit dem Splash-Bus. Dann lassen wir die Reise ruhig ausklingen und essen jeden Tag Fisch!

getyourguide.de

In aller Ruhe fahren wir dann heim und haben noch 2 Wochen Urlaub übrig - zum ausruhen und um die Verwandschaft mit Bildern nerven!

Das wär so eine Idee für den perfekten Sabine-Urlaub!

Eine weitere Variante wäre eine Rundreise über Bonn (weil da das tollste Museum ist und ich es damals nicht ganz anschauen konnte) und Amsterdam, Calais, Canterbury, London, Cambridge, Manchester, Edinburgh nach Schottland in die Highlands. Über Glasgow und Liverpool nach Bristol, Southhampton bis Brighton. Und da würden wir eine Woche bleiben. Klingt phantastisch, finde ich!

Ich würde mich auch überreden lassen, mal nach Island zu fliegen und das Land kennen zu lernen! 










Sonntag, 31. Juli 2022

die Blognacht, die garkeine war

 Da bin ich wieder, nach 2 Tagen Mausloch-Abstinenz.

Die 10-Tage-Blog-Challenge muss kurz aussetzen, genauso wie der Freitags-Füller und das high-five am Sonntag. Obwohl heute Sonntag ist, aber ich hab wichtigeres zu tun!
Es ist unfassbar, aber ich konnte am Freitag nicht an der Blognacht teilnehmen! Was für eine Tragödie! Dabei hatte ich mich wirklich drauf gefreut, ich mag die Blognacht.

Kunstkopie.de


Wenn du das Elend lesen willst, hier ist es.
Wenn du da so gar keinen Bock drauf hast, wieso und warum, dann überspringe den nächsten Absatz.

Freitag früh kurz vor 5 wache ich auf, weil mir schon wieder der Magen weh tut. In der Hoffnung, dass die Magentropfen helfen, gehe ich runter in die Küche. Und dieser Schmerz wird immer schlimmer, so schlimm, dass ich fast nicht mehr atmen kann. Der Mann holt den Notarzt, der alles mögliche misst und mich ermahnt, gleich um 8 zum Arzt zu gehen. Die Krämpfe lassen nach und ich leg mich erschöpft aufs Sofa.
Beim Arzt wird der Bauch abgetastet und Blut abgenommen. Die Ärztin meint, es könnte eine Gastritis sein, die Kollegin, dass es schöne Grüße von Corona sind.
Den ganzen Tag über fühle ich mich seltsam, nicht gut und nicht schlecht. Ich penn andauernd.
Bis mich so um halb sechs einer unserer Ärzte anruft. Er hat meine Blutwerte gesehen und weil wichtige Werte stark erhöht sind, schickt er mich sofort ins Krankenhaus zum sono.
Und ab da hatte ich richtig Schiss! Panisch für den Notfall eine Tasche gepackt und dann fährt mich der Mann zur Klinik.
Trotz allem bin ich froh, dass der Bub nicht zu Hause ist und den ganzen Zirkus nicht mitkriegt.
Wir suchen die Notaufnahme, was nicht einfach ist, wir suchen das richtige Gebäude, den richtigen Gang, die richtige Tür. Die Anmeldung ist bevölkert mit Leuten, die mehr oder weniger, still vor sich hin leiden. Ein Raum, ein Gang, ein Anmeldebereich – ich schätze ca 50 Menschen + der Mann und ich. Und 1 Schwester am Empfang. Trotz Stress ist sie freundlich und schickt uns in den Warteraum. Zwei Stühle sind noch frei, da sitzen wir nun und warten. Und warten. Und warten. Im Fernsehen ist RTL eingestellt, wir dürfen eine Gerichts-Show sehen. Ob wir wollen, oder nicht.
Nach 2 Stunden werde ich zur Anamnese gerufen, kriege ein Erkennungsbändchen und darf wieder weiterwarten. Nach einer weiteren knappen Stunde wird der Mann heimgeschickt und ich in ein Behandlungszimmer auf eine alte, unbequeme, durchgelegene Liege gelegt. Ich zeige dem Arzt die Blutwerte von heute morgen, er macht EKG und nimmt erneut Blut ab. Und er informiert mich, dass viel los ist und es noch so ca 4 Stündchen dauern könnte.
Ich spiele ein bisschen am Handy rum, aber der Akku ist gefährlich niedrig. Also lege ich das Handy weg und schau aus dem Fenster, wie es dunkel wird. Ich sehe den Wagen mit den Spritzen und Nadeln, ordne sie im Gedanken zu. Der Mann, der mit mir im Zimmer liegt, ist Rumäne und hat Bauchweh. Ich hör den Betrieb auf den Gängen, singe im Gedanken und versuche, ein bisschen zu dösen, aber diese Liege ist ein Albtraum.
Dann kam ein junger, sehr freundlicher Arzt und hört mir genau zu, was los ist. Er meint, dieser eine schlimme Blutwert sei wieder gesunken und macht einen langen, ausführlichen Ultraschall.
Das Ende vom Lied – ich hab Gallensteine, von denen sich einer entschlossen hatte, sich auf den Weg zu machen um die Umgebung zu erkunden. Das waren die Krämpfe, das tut scheußlich weh! Der Stein sei wohl abgegangen, sagt der hübsche Arzt, und die Bauchspeicheldrüse ist etwas entzündet. Alles in allem nicht so tragisch, sagt er, aber die Gallenblase muss definitiv raus. Nicht in den nächsten 2 Wochen, aber schon demnächst.
Er erlaubt mir, heim zu gehen, wenn ich Montag wieder zum Arzt geh.
Ich bekomme noch etwas Nacl über den Tropf und dann einen Brief. Und ich bin weg!
Es ist Mitternacht. Ich laufe durch tausend Gänge und atme auf, als ich draußen bin. Kühle Luft.
Der Mann rast in 20 Min durch die ganze Stadt und holt mich ab.
Wir haben uns glaub ich noch nie so gefreut, uns zu sehen! Google kann echt fies sein. Und wir liegen uns ein paar Minuten lang mitten auf der Straße in den Armen.
Seitdem beobachte ich mich ultra genau, jedes Zwicken, jedes Grummeln und jedes flaue Gefühl im Magen wird unter die Lupe genommen.
Ich hab eine Scheißangst, dass es wieder kommt. Aber ich bin auch sehr erleichtern, es hätte echt schlimmer kommen können!
Alle waren so lieb zu mir, meine Kolleginnen haben mir die Daumen gedrückt und Anna Koschinski hat mir versichert, dass sie an mich denken werden bei der Blognacht. Und schickt mir vorsichtshalber schon mal den Impuls. Ist das nicht lieb?

stun-den-langes Warten




Krankenbericht Ende

Gestern hab ich Pause gemacht, von allem. War nur einkaufen mit dem Mann, weil ich mich bewegen soll und weil ich ihn so lieb hab. Und ich soll trinken was das Zeug hält, das ist echt nicht einfach! Ich hab mir einen Krug mit Fuzetea und Zitrone hingestellt und mich gezwungen, zwei davon zu vernichten. Drei wären noch besser.

Nach all der Aufregung bin ich mit dem Impuls ziemlich einverstanden:

Was mir wirklich wichtig ist

Und ich kann ganz klar und sicher sagen, wichtig ist mir, dass wir gesund sind!
Die Angst die ich hatte, die Angst, die der Mann hatte und das Grübeln, was wäre wenn, was passiert, wenn .. fürchterlich!
Man macht sich immer Sorgen, vor allem als Mama, wenn einer von deinen Lieben an etwas leidet. Noch schlimmer ist es, wenn es ein Kind betrifft. Das ist wie ein Dolchstoß!
Gesund zu sein wird normalerweise als gewohnter Zustand eingestuft. Wenn einem nichts fehlt, oder zumindest nichts schlimmes, dann geht es gut. Dann ist es normal so. Erst wenn was nicht passt, erinnern wir uns daran, dass Gesundheit so unfassbar wichtig ist!
Und eben nicht selbstverständlich.
Mir ist wirklich wichtig, dass es uns allen gut geht. Vielleicht bin ich deswegen Arzthelferin geworden. Oder zumindest so gut wie möglich, absolut gesund sind wir alle nicht. Jeder kämpft mit irgendwas, aber es soll nicht überhand nehmen, nicht alles überschatten und schwierig werden.

die-muenchnerin.de


Hätte ich die Möglichkeit, eine Superkraft zu wählen, ich würde heilen wollen.
Den Körper und die Seele genauso wie den Geist. Manche hätten letzteres echt nötig!
Heilen duch Gedanken. Oder durch Handauflegen, so wie John Coffee aus "The green mile". Bloß ohne die Dramatik bitte.
Ehrlich, das wäre meine Berufung! Superkräfte wie fliegen, hellsehen, unsichtbar werden oder Kohle vermehren – alles nicht so wichtig wie heilen!

Hört, hört!

Natürlich gibt es noch mehr, was mir wichtig ist. Das verblasst allerdings etwas unter dem strahlenden headliner "Gesundheit"!
Da wäre zum Beispiel der Umgang miteinander. Höflichkeit und Freundlichkeit. Allmächt ist mir das wichtig! Sich erstmal freundlich zu begegnen, auch wenn man den anderen nicht kennt und weiß, was er will. Kann man ja erstmal freundlich sein! Und höflich. Ich hab da echt schlechte Karten mit meinem Idealismus, ich lebe in Franken!!

kukksi.de


Man kann ordentlich sprechen, seinen Müll in den Mülleimer werfen, nichts unter posts schreiben wenn man nichts zu sagen hat, weiterscrollen, wenn einem ein Artikel nicht gefällt. Man kann den anderen ausreden lassen, andere Meinungen in Betracht ziehen und sogar akzeptieren. Man könnte gönnen und selbst mal zufrieden sein. Genug haben.
Was für eine phantastische Welt würde das sein! Mein persönliches Kerrybrooke!
Hab ich schonmal meine Naivität erwähnt?

Und wenn ich noch eine Klitzekleinigkeit in eigener Sache drauf setzen darf:
Meine Bücher sind mir wichtig! Ich liebe Bücher! Romane, Geschichten, Phantastisches, Spannendes und Lustiges. Ich muss lesen, jeden Tag. Sonst kann ich nicht sein.
Ursprünglich hab ich mir aus Tochter's altem Zimmer eine kleine Bibliothek gebaut, mit einem roten Lesesessel, einem Teetischchen, Bücherregalen mit vielen Lichterketten und einem eingerahmten Autogramm von Ursula Poznanski. Das schicke Lesezimmer ist jetzt allerdings das Wohnzimmer vom Bub und seiner Fee. Nix wars. Aber, ich hab ja noch mein Schlafzimmer mit dem besten Stuhl, den Ikea hergibt, einem kleinen Radio, einem Licht und meinen Büchern!
Mein Rückzugsort, wie der imaginäre Flucht-Strandkorb.
Beim Lesen kann ich abschalten. Eintauchen in die Geschichte und mich an Orte wie Kerrybrooke wünschen. Das ist wichtig, sonst würde ich den Alltag wohl nicht gut vertragen.

Love is a Book and a light

Da wären also meine drei persönlichen Spitzenreiter im Wichtigkeitsranking:

  1. Gesundheit
  2. Höflichkeit
  3. Seelenstreichler

Danke, Anna, dass du mir den Impuls "fremdgeschickt" hast! So konnte ich doch noch an der Blognacht teilnehmen, auch, wenn es ein Blogsonntagmittag war!

hab ich gebastelt in den 5 Stunden Wartezeit






Blognacht powered by Anna Koschinski





Cute Rat