Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Sonntag, 31. Juli 2022

die Blognacht, die garkeine war

 Da bin ich wieder, nach 2 Tagen Mausloch-Abstinenz.

Die 10-Tage-Blog-Challenge muss kurz aussetzen, genauso wie der Freitags-Füller und das high-five am Sonntag. Obwohl heute Sonntag ist, aber ich hab wichtigeres zu tun!
Es ist unfassbar, aber ich konnte am Freitag nicht an der Blognacht teilnehmen! Was für eine Tragödie! Dabei hatte ich mich wirklich drauf gefreut, ich mag die Blognacht.

Kunstkopie.de


Wenn du das Elend lesen willst, hier ist es.
Wenn du da so gar keinen Bock drauf hast, wieso und warum, dann überspringe den nächsten Absatz.

Freitag früh kurz vor 5 wache ich auf, weil mir schon wieder der Magen weh tut. In der Hoffnung, dass die Magentropfen helfen, gehe ich runter in die Küche. Und dieser Schmerz wird immer schlimmer, so schlimm, dass ich fast nicht mehr atmen kann. Der Mann holt den Notarzt, der alles mögliche misst und mich ermahnt, gleich um 8 zum Arzt zu gehen. Die Krämpfe lassen nach und ich leg mich erschöpft aufs Sofa.
Beim Arzt wird der Bauch abgetastet und Blut abgenommen. Die Ärztin meint, es könnte eine Gastritis sein, die Kollegin, dass es schöne Grüße von Corona sind.
Den ganzen Tag über fühle ich mich seltsam, nicht gut und nicht schlecht. Ich penn andauernd.
Bis mich so um halb sechs einer unserer Ärzte anruft. Er hat meine Blutwerte gesehen und weil wichtige Werte stark erhöht sind, schickt er mich sofort ins Krankenhaus zum sono.
Und ab da hatte ich richtig Schiss! Panisch für den Notfall eine Tasche gepackt und dann fährt mich der Mann zur Klinik.
Trotz allem bin ich froh, dass der Bub nicht zu Hause ist und den ganzen Zirkus nicht mitkriegt.
Wir suchen die Notaufnahme, was nicht einfach ist, wir suchen das richtige Gebäude, den richtigen Gang, die richtige Tür. Die Anmeldung ist bevölkert mit Leuten, die mehr oder weniger, still vor sich hin leiden. Ein Raum, ein Gang, ein Anmeldebereich – ich schätze ca 50 Menschen + der Mann und ich. Und 1 Schwester am Empfang. Trotz Stress ist sie freundlich und schickt uns in den Warteraum. Zwei Stühle sind noch frei, da sitzen wir nun und warten. Und warten. Und warten. Im Fernsehen ist RTL eingestellt, wir dürfen eine Gerichts-Show sehen. Ob wir wollen, oder nicht.
Nach 2 Stunden werde ich zur Anamnese gerufen, kriege ein Erkennungsbändchen und darf wieder weiterwarten. Nach einer weiteren knappen Stunde wird der Mann heimgeschickt und ich in ein Behandlungszimmer auf eine alte, unbequeme, durchgelegene Liege gelegt. Ich zeige dem Arzt die Blutwerte von heute morgen, er macht EKG und nimmt erneut Blut ab. Und er informiert mich, dass viel los ist und es noch so ca 4 Stündchen dauern könnte.
Ich spiele ein bisschen am Handy rum, aber der Akku ist gefährlich niedrig. Also lege ich das Handy weg und schau aus dem Fenster, wie es dunkel wird. Ich sehe den Wagen mit den Spritzen und Nadeln, ordne sie im Gedanken zu. Der Mann, der mit mir im Zimmer liegt, ist Rumäne und hat Bauchweh. Ich hör den Betrieb auf den Gängen, singe im Gedanken und versuche, ein bisschen zu dösen, aber diese Liege ist ein Albtraum.
Dann kam ein junger, sehr freundlicher Arzt und hört mir genau zu, was los ist. Er meint, dieser eine schlimme Blutwert sei wieder gesunken und macht einen langen, ausführlichen Ultraschall.
Das Ende vom Lied – ich hab Gallensteine, von denen sich einer entschlossen hatte, sich auf den Weg zu machen um die Umgebung zu erkunden. Das waren die Krämpfe, das tut scheußlich weh! Der Stein sei wohl abgegangen, sagt der hübsche Arzt, und die Bauchspeicheldrüse ist etwas entzündet. Alles in allem nicht so tragisch, sagt er, aber die Gallenblase muss definitiv raus. Nicht in den nächsten 2 Wochen, aber schon demnächst.
Er erlaubt mir, heim zu gehen, wenn ich Montag wieder zum Arzt geh.
Ich bekomme noch etwas Nacl über den Tropf und dann einen Brief. Und ich bin weg!
Es ist Mitternacht. Ich laufe durch tausend Gänge und atme auf, als ich draußen bin. Kühle Luft.
Der Mann rast in 20 Min durch die ganze Stadt und holt mich ab.
Wir haben uns glaub ich noch nie so gefreut, uns zu sehen! Google kann echt fies sein. Und wir liegen uns ein paar Minuten lang mitten auf der Straße in den Armen.
Seitdem beobachte ich mich ultra genau, jedes Zwicken, jedes Grummeln und jedes flaue Gefühl im Magen wird unter die Lupe genommen.
Ich hab eine Scheißangst, dass es wieder kommt. Aber ich bin auch sehr erleichtern, es hätte echt schlimmer kommen können!
Alle waren so lieb zu mir, meine Kolleginnen haben mir die Daumen gedrückt und Anna Koschinski hat mir versichert, dass sie an mich denken werden bei der Blognacht. Und schickt mir vorsichtshalber schon mal den Impuls. Ist das nicht lieb?

stun-den-langes Warten




Krankenbericht Ende

Gestern hab ich Pause gemacht, von allem. War nur einkaufen mit dem Mann, weil ich mich bewegen soll und weil ich ihn so lieb hab. Und ich soll trinken was das Zeug hält, das ist echt nicht einfach! Ich hab mir einen Krug mit Fuzetea und Zitrone hingestellt und mich gezwungen, zwei davon zu vernichten. Drei wären noch besser.

Nach all der Aufregung bin ich mit dem Impuls ziemlich einverstanden:

Was mir wirklich wichtig ist

Und ich kann ganz klar und sicher sagen, wichtig ist mir, dass wir gesund sind!
Die Angst die ich hatte, die Angst, die der Mann hatte und das Grübeln, was wäre wenn, was passiert, wenn .. fürchterlich!
Man macht sich immer Sorgen, vor allem als Mama, wenn einer von deinen Lieben an etwas leidet. Noch schlimmer ist es, wenn es ein Kind betrifft. Das ist wie ein Dolchstoß!
Gesund zu sein wird normalerweise als gewohnter Zustand eingestuft. Wenn einem nichts fehlt, oder zumindest nichts schlimmes, dann geht es gut. Dann ist es normal so. Erst wenn was nicht passt, erinnern wir uns daran, dass Gesundheit so unfassbar wichtig ist!
Und eben nicht selbstverständlich.
Mir ist wirklich wichtig, dass es uns allen gut geht. Vielleicht bin ich deswegen Arzthelferin geworden. Oder zumindest so gut wie möglich, absolut gesund sind wir alle nicht. Jeder kämpft mit irgendwas, aber es soll nicht überhand nehmen, nicht alles überschatten und schwierig werden.

die-muenchnerin.de


Hätte ich die Möglichkeit, eine Superkraft zu wählen, ich würde heilen wollen.
Den Körper und die Seele genauso wie den Geist. Manche hätten letzteres echt nötig!
Heilen duch Gedanken. Oder durch Handauflegen, so wie John Coffee aus "The green mile". Bloß ohne die Dramatik bitte.
Ehrlich, das wäre meine Berufung! Superkräfte wie fliegen, hellsehen, unsichtbar werden oder Kohle vermehren – alles nicht so wichtig wie heilen!

Hört, hört!

Natürlich gibt es noch mehr, was mir wichtig ist. Das verblasst allerdings etwas unter dem strahlenden headliner "Gesundheit"!
Da wäre zum Beispiel der Umgang miteinander. Höflichkeit und Freundlichkeit. Allmächt ist mir das wichtig! Sich erstmal freundlich zu begegnen, auch wenn man den anderen nicht kennt und weiß, was er will. Kann man ja erstmal freundlich sein! Und höflich. Ich hab da echt schlechte Karten mit meinem Idealismus, ich lebe in Franken!!

kukksi.de


Man kann ordentlich sprechen, seinen Müll in den Mülleimer werfen, nichts unter posts schreiben wenn man nichts zu sagen hat, weiterscrollen, wenn einem ein Artikel nicht gefällt. Man kann den anderen ausreden lassen, andere Meinungen in Betracht ziehen und sogar akzeptieren. Man könnte gönnen und selbst mal zufrieden sein. Genug haben.
Was für eine phantastische Welt würde das sein! Mein persönliches Kerrybrooke!
Hab ich schonmal meine Naivität erwähnt?

Und wenn ich noch eine Klitzekleinigkeit in eigener Sache drauf setzen darf:
Meine Bücher sind mir wichtig! Ich liebe Bücher! Romane, Geschichten, Phantastisches, Spannendes und Lustiges. Ich muss lesen, jeden Tag. Sonst kann ich nicht sein.
Ursprünglich hab ich mir aus Tochter's altem Zimmer eine kleine Bibliothek gebaut, mit einem roten Lesesessel, einem Teetischchen, Bücherregalen mit vielen Lichterketten und einem eingerahmten Autogramm von Ursula Poznanski. Das schicke Lesezimmer ist jetzt allerdings das Wohnzimmer vom Bub und seiner Fee. Nix wars. Aber, ich hab ja noch mein Schlafzimmer mit dem besten Stuhl, den Ikea hergibt, einem kleinen Radio, einem Licht und meinen Büchern!
Mein Rückzugsort, wie der imaginäre Flucht-Strandkorb.
Beim Lesen kann ich abschalten. Eintauchen in die Geschichte und mich an Orte wie Kerrybrooke wünschen. Das ist wichtig, sonst würde ich den Alltag wohl nicht gut vertragen.

Love is a Book and a light

Da wären also meine drei persönlichen Spitzenreiter im Wichtigkeitsranking:

  1. Gesundheit
  2. Höflichkeit
  3. Seelenstreichler

Danke, Anna, dass du mir den Impuls "fremdgeschickt" hast! So konnte ich doch noch an der Blognacht teilnehmen, auch, wenn es ein Blogsonntagmittag war!

hab ich gebastelt in den 5 Stunden Wartezeit






Blognacht powered by Anna Koschinski





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