Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Mittwoch, 10. August 2022

10-Tage-Blog-Challenge #9

 Soo bald hamma's geschafft, dies ist der vorletzte Beitrag in dieser ziemlich einsamen Blog Challenge. Leider hat niemand mitmachen wollen, aber immerhin haben es ein paar angeklickt, das ist doch schön! 
Klinge ich enttäuscht? Das kann einen in die Irre führen. Schließlich hab ich 10x eine Themenvorgabe, was kann man da meckern?! (haha)

Also, auf geht's zum neunten Beitrag:

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben aus?

Na also jetzt wirds aber aufregend, schnallt euch lieber an!
Ein typischer Tag in meinem Leben, da geh ich jetzt mal davon aus, dass die Woche grade mitten am Laufen ist und weder Wochenende noch Ferien oder irgendein event in Sicht ist. Ein stinknormaler Arbeitstag - oh wie gespannt ihr sein müsst!!

Ich schlafe schlecht. Das ist schon mal sehr typisch. Wache ständig auf oder ich schlaf erst garnicht ein und döse nur so unkontrolliert herum. Bis meist 5:45 Uhr, da falle ich spontan in Tiefschlaf. Das ist so, weil um 6:05 Uhr der erste meiner 6 Wecker klingelt.
Dann schäle ich mich aus dem Bett und schlurfe wie gerädert ins Bad. Und in die Küche. Erstmal Kaffee. Mit einem kleinen Frühstück und einem großen Kaffee setze ich mich vors Frühstücksfernsehen. Wäre da nichts, was meine Aufmerksamkeit fordert, würde ich im stehen einschlafen. Dann ess ich mein Leicht&Cross Luftbrot und versuche, irgendwie wach zu werden.
Dann wieder ins Bad, dann anziehen, dann was zu trinken in die Tasche schmeißen und ab zum Auto. Meistens ist jetzt der Moment mich zu freuen, weil es zu dieser Tageszeit noch kühl ist. Überwiegend. Das ist schön und mein Wachlevel steigt ein bisschen.
Dann fahr ich immer die selbe Strecke zur Praxis. Ich kenne die Ampelschaltung und dreh meistens die Musik laut auf. Das Wachlevel steigt etwas weiter.
Der Tuco wird auf dem Parkdeck geparkt, ich laufe durch eine dümmlich glotzende Menschenmenge, die sich vor den Toren des HNO's versammelt hat, vorbei an dem hämisch dastehenden Bock der Krankengymnastik und in den Aufzug. Da schau ich mich kurz im Spiegel an und ziehe die Mundwinkel nach oben. Showtime!
Ein fröhliches "Guten Morgen!" trifft die Patienten, die vor unserer Türe warten, die Kollegen und die Ärztinnen, die schon da sind. Es wird abgechekt, wer anwesend ist und wer nicht, dann sinke ich auf meinen Drehstuhl im fensterlosen Labor und fang an, alles für das tägliche Blutbad herzurichten.
Punkt 8 rufe ich einen Patienten nach dem anderen zu mir, jongliere mit Zusatzaufgaben, dem Telefon, dem Großlabor, Blut und ähnlichem, dem Pc, den Impfungen und unserem Vorrat. Über all dem schwebt der erhobene Zeigefinger - ich muss freundlich sein! Schnell, genau, gründlich und super freundlich. Die meisten Leute sind ok, einige nerven, andere verstehen mich nicht und ein paar wissen alles besser.
Lächeln & winken!
Mittags verlasse ich fluchtartig die Arbeit, fahr mit geöffneten Fenstern die 10 Min nach Hause und freu mich über einen Parkplatz in der eigenen Straße. Zu Hause schmeiße ich alles von mir, schnapp mir eine Kleinigkeit zu essen und falle erschöpft auf die Couch. Wo ich in die Kissen sinke und fast im selben Moment einschlafe. Manchmal bis mein Handywecker Depeche Mode brüllt und ich wieder einsatzfähig werden muss. Ein Energydrink hilft. Dann fängt das Spiel von vorne an - Auto, Ampeln, Musik, Parkdeck, Menschen, Aufzug, Praxis. Und los gehts. Nachmittags wird geimpft. Meistens wie am Fließband. Wenn ich mal einen Tag erwische, der ruhiger ist, nutze ich die Zeit und schreib ein bisschen Mausloch. Aber das ist eher selten. Ich quatsche mit den Kollegen, recherchiere irgendwelche Impfauflagen im Internet, sortiere den Giftschrank und bestelle, was uns ausgegangen ist. 

Um 18 Uhr verlassen wir die Praxis und verstreuen uns in alle Richtungen. Ich genieße die Heimfahrt. Fenster auf und Musik auch. Bis ich zu Hause bin entspanne ich mich ein bisschen und lass die Arbeit hinter mir. Manchmal geh ich noch einkaufen, manchmal wird mir das abgenommen. Zu Hause erwartet mich der Mann, der nicht ganz so gut gelaunt ist, und der Bub, der sich in seinem Zimmer vergraben hat. Ich zieh mich um, wasch mich und mach dann das Abendessen. Wieder mit lauter Musik, sonst krieg ich das nicht hin.
Je nach Stimmung - meistens 80er Lieder, Oldies oder Ärzte. (Nein das ist nicht das gleiche)

Wir essen zusammen und schauen eine Folge irgendwas. Momentan ist es "Better call Saul". Wenn das weggeschaut ist, kommt die nächste Staffel von "Stranger Things" dran. Es ist nicht einfach, eine Serie zu finden, die wir alle drei mögen.
Nach dem Essen quatschen wir ein bisschen, der Bub geht hoch in seine Höhle und der Mann schläft auf dem Sofa ein. 
Mamazeit!
Ich spiele ein bisschen, notiere meine Kalorien, schauf auf facebook und in meine mails. Vielleicht schreib ich ein bisschen Mausloch, so wie jetzt. Und dann guck ich meine eigene Serie an! Heute ist es die letze Folge von "Outlander". Und ich darf noch etwas Wassermelone!
Wenn ich mich von Netflix und handy losreissen kann, mach ich das Licht aus, die Türen zu und schleiche nach oben ins Bad. Ich klopfe an des Sohnes Tür, wir sagen gute Nacht und ich verzieh mich in mein Zimmer. Die Nägel werden geputzt, die Hände eingecremt und die 6 Wecker gestellt.
Dann leg ich mich hin und der schönste Moment des Tages kommt: Ich greife zu meinem Buch und versinke in der Geschichte! Herrlich! Entweder mir fallen recht schnell die Augen zu oder ich lese viel zu lang - in der Hoffnung, dass ich trotzdem noch etwas schlafen kann.
Toi toit toi!
Und um 6:05 Uh klingelt der erste Wecker ...

Und? Aufregend, gell?
Ich weiß.







2 Kommentare:

  1. Also ein ganz typischer Arbeitstag den so fast alle normalen Menschen auf der Welt hinter sich bringen müssen / können / dürfen ;)

    Toll wie ehrlich du das schreibst. LG

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    1. Jaa ganz stinknormal und langweilig ;-)) Schön, dass du mein Mausloch liest!

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Cute Rat