Wenn man sich bei youtube durch die 70er klickt, muss man viel Zeit investieren. Es überflutet einen, sich durch ein ganzes Jahrzehnt zu hören. Da biste machtlos und wenn dich niemand stört und die nötige Zeit da ist, solltest du dich da mal richtig reinfallen lassen!
Mausloch
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Sonntag, 10. Januar 2021
Sabinchen und die Musik 17
Mittwoch, 6. Januar 2021
Rumheulen auf hohem Niveau
Silveter war eigentlich ganz ok. Selbstgemachte Pizza, den restlichen Nutella-Schnaps, Snacks und das Schokoladenfondue, das Sohn zu Weihnachten bekommen hat. Das schmeckt besser als gedacht und Sohn war happy! Ich auch, weil - Schokolade, hallo?! Zwischen Top-100-songs im Fernsehen und Frage/Antwort spielen sind wir mir unseren Sektgläsern in den Garten, um ein gespenstisch stilles Silvester zu erleben. Es fühlte sich nicht wie Silvester an, es roch noch nichtmal nach Silvester. Ich weiß, dass es viel vernünfter ist, trotzdem gehört zum Jahreswechsel knallen und zischen und der Geruch nach abgebrannten Lunten, Wunderkerzen, Sekt und zittern, weils so kalt ist.
Ich hab dieses Jahr nichtmal gezittert. Aber wir sind schnell wieder rein zu unseren Schokoweintrauben. Das Gute an der diesjährigen Ausgangssperre war, dass der Bub bei uns war. Im Normalzustand der Zeit wäre er nämlich mit seinen Freunden unterwegs und wir würden ihn erst irgendwann an Neujahr sehen. Aber so blieb er bei uns, das war schön!
Wenn ich ehrlich bin, (und ich bin immer ehrlich - ehrlich und grundgut!!) hab ich ein bisschen Probleme mit der Situation grade. Es geht um das Gefühl, zurücktreten zu müssen. Vorab, ich bin mir bewusst, dass es bescheuert ist. Bei Tochter hatte ich diese Probleme auch. Auf einmal ist da jemand anderes, du bist als Mama nicht mehr so superwichtig - sondern die andere Person. Dann sieht man das Kind nicht mehr, nur noch ab und zu, meistens wenn es Essen gibt. Wenn du was sagst, verhallt es ungehört, weil der neue Partner auch was sagt. Es sticht schon ein bisschen. Ist aber normal und im Rückblick weiß ich, ist es auch garnicht so schlimm. Die Zeit, als die Kinder klein waren und die Mami brauchten, die sind halt vorbei. Das krieg ich immer wieder zu spüren.
Ich bin sooo senitmental! Es ist fast nicht auszuhalten. Dabei sehe ich mit Sicherheit einiges verklärter als es war. Wie oft bin ich in die Grundschule eingebrochen und hab vergessene Schulbrote oder Turnbeutel am Kleiderhaken deponiert, wie oft musste ich Schaubilder für Referate basteln, wie oft Eier ausblasen für das große Osterbasteln im Kindergarten? Und wie oft hab ich dieses elende Taschengeldspiel gespielt oder Kinderserien geschaut statt meine eigenen? Und außerdem, ich bin ja nicht weg vom Fenster. Und der Bub wohnt ja auch noch eine zeitlang zu Hause.
Das wird dann erst ein Geschrei, wenn er mal auszieht! Da schwappt dann das Mausloch über vor Geheule und Gejammer, das wird schlimm, stell dich schon mal drauf ein!
Heute waren Sohn und seine Fee sehr fleißig. Neben Training und Lernerei für die nächsten Klausuren, haben die beiden Sushi für alle gemacht. Zwei Stunden schnibbeln und kleben und rollen! Das fand ich superlieb von den zwein! Das Gefühl von Gönnen und Liebhaben überwiegt am Ende doch gegen den verletzten Mamistolz. Es läuft so, wie es laufen soll.
Außerdem hab ich den liebsten Sohn der Welt, der sich um mich sorgt und kümmert!
Montag, 4. Januar 2021
bye bye beloved Freitag
Wenn sich der Urlaub dem Ende zuneigt, werd ich immer ganz verwirrt. Da treffen mehrere Gefühle zusammen: die wehmütige Erinnerung an die schöne Urlaubszeit, die nun hinter mir liegt, alle schönen Tage sind verbraucht, jedes Ausschlafen, das Familienfrühstück mit Frühstücksei, das rumfläzen auf dem Sofa. Und dann das Gewissen: es wird Zeit, dass du mal was tust. Und vor allem, dass du dich mal wieder bewegst! Du solltest wieder anfangen, ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu sein. Zum Schluss die blanke Angst: Verdammt! Kolleginnen fehlen, Ärzte sind krank, Patienten kommen trotzdem. Das wird bestimmt irre anstrengend und alle haben schlechte Laune!
Sonntag, 3. Januar 2021
Sabinchen und die Musik 16
Als ich eines Tages nichtsahnend "You must take the A-Train" vor mich hin summe, kommt Sohn ins Wohnzimmer gestürzt und meint, er muss mir unbedingt was zeigen. Das ist jetzt nicht neu, aber was er mir dann zeigt - das schon. Und ich mochte es auf Anhieb: Pentatonix! Eine A capella Gruppe aus Texas und die haben echt was drauf! Das erste Lied, dass mir Sohn gezeigt hat, war dieses: White Winter Hymnal . Was für ein Volumen die Band hat, und die Präzesion! Ich war völlig von den Socken! Vor allem die Weihnachtslieder sind der Hammer! Und zwar so sehr, dass ich unterm Jahr immer mal wieder meine 5 Minuten krieg und diese Christmassongs anhören muss. Dabei fangen meine Gedanken an zu zucken und ich stell mir vor, wie diese songs beim Weihnachtskonzert von Sohn's Schule vorgetragen werden. Schwachsinn, ich weiß. Macht aber Spaß, sich vorzustellen!
Wer's hören will, bitte laut!
Little drummer boy, Hallelujah, my favourite - O come ... , Rockin' around the .. , Carol of the bells, Deck the Halls, Dance of the sugar plum .., Where are you christmas, Away in a manger, The first Noel, O holy Night, It's the most wonderful ..., I'll be home for Christmas, und etliche mehr!
Herrlich! Die Harmonie und die wunderbaren Stimmen sind genau das richtige für mich. Und weil ich grade in so unfassbar harmonischer Stimmung bin, begebe ich mich direkt ohne Umweg in meine nächste Musikphase - die 70er! Aber nicht diese typischen Schlager oder Disco-songs, die in allen 70er Hitshows breitgetreten werden, sondern die anderen .. ich weiß garnicht genau, wie man diese Lieder nennt. Jenseits von Roy Black und Michael Holm. Vielleicht Chanson's ? Viel wichtiger als die Kategorie oder der Name der songs ist aber, dass sie mich sehr an meine Kindheit erinnern. Und als wir einen Ausflug mit Oma planten, hab ich kurzerhand so eine CD zusammengestellt, um die Fahrt shöner zu machen. Was sie dann auch wurde, wir haben alle Lieder glücklich mitgesungen! (Die Kinder hatten Kopfhörer auf)
Hier ist die ganze playlist:
Mittwoch, 30. Dezember 2020
Bibbedi Babbedi Buu
Ja, verzweifelt suche ich nach irgendwas, was 2020 für mich gut gewesen ist. Und siehe da, es war nicht alles schlecht!
Dienstag, 29. Dezember 2020
Sabinchen und die Musik 15
Da man ja nicht immer nur langsam tanzen kann - obwohl es so richtig doll Spaß macht - muss wieder Abwechslung in die Sache. Die bietet sich mir in Form einer Show. Ich hab Karten für The Airletts im Orpheum. Die 3-Damen-Combo singt Swing, ähnlich wie die Andrew Sisters damals. Was für ein Erlebnis !! Und sofort mach ich mich im Netz auf die Suche nach Swing songs. Und werde gleich fündig, die Klassiker wie Boogie Woogie Bugle Boy von den Andrew Sisters oder Rum and Coca Cola, oder It don't mean a thing if it ain't got that swing von Louis Armstrong und Duke Ellington. So genial! Ich hörs gerade an und kann fast nicht weiterschreiben, weil ich dauernd den Kopf im Takt schütteln muss! Wunderbare Musik! Und Ella Fitzgerald mit dem BeBop !!
Ich war wiedermal im Stau, diesmal auf Höhe Opernhaus bei der Ampel, wo ein älteres Paar stand und auf Grün wartete. Ich hatte Louis Armstrong sehr laut an und bin wohl ziemlich mitgegangen im Lied als ich seh, dass die beiden mich angrinsen und der Opa mit den Fingern schnippt! Fand ich klasse ! Swing hat es mir angetan! Ich finde immer mehr: Mr. Sandman von The Chordettes, Good night sweetheart von The Spaniels, Sing Sing Sing von Benny Goodman oder Peggy Lee mit Why don't you do right. Davon gibt es einige Coverversionen, unter anderem den sensationellen Auftritt von Jessica Rabbit 1988 im Film "Falsches Spiel mit Roger Rabbit". Und nicht vergessen: Sie kann nichts dafür, sie ist so gezeichnet worden! *lach
Montag, 28. Dezember 2020
It's beginning to look a lot like christmas
Die letzten drei Arbeitstage waren schlimm. Gefühlt drei Arbeitswochen! Kollegin T ist ja nach wie vor krank, also kam Ersatz. Und das Chaos. Ob da ein Zusammenhang besteht, sei dahingestellt. Jedenfalls haben wir gekämpft. Haben letztendlich die Patientenflut bewältigt und konnten am Mittwoch den Urlaub antreten. Kollegin U kam Mittags vorbei und brachte was zu Essen mit, obwohl sie erst ein paar Tage weg war, hab ich mich so sehr gefreut, sie wieder zu sehen! Ist immernoch unwirklich und sehr ... spooky, dass sie nicht mehr mitarbeitet. Wir haben uns ins Wartezimmer gesetzt mit unseren Nudeln - mit Abstand natürlich. Immer ein liegender Peter Maffay dazwischen! Bisschen quatschen und zusammen essen, war schön! Mit dem Versprechen, so bald wie möglich zusammen weg zu gehen, haben wir uns in den Urlaub verabschiedet. Urlaub. Endlich. Ich geh rauf aufs Parkdeck, warte auf meinen Abholdienst. Ich kanns noch garnicht glauben, Urlaub! Und morgen ist Weihnachten !! Yeyy!
Samstag, 26. Dezember 2020
Sabinchen und die Musik 14
Nachdem ich mich an Melodic Rock, Dub Step und Lindsay Sterling sattgehört hatte, richtete ich meinen Focus auf etwas gewohntes: Odies zogen wieder in mein Herz ein! (War das nicht ein schöner Satz?)
Diesmal hatte es mir Sascha angetan, der als Dick Brave genauso wie ich eine Oldiephase hatte. Dick Brave and the Backbeats sangen aktuelle Songs eingepackt in einen 50er Jahre Stil. Das war nett, aber ich mochte viel lieber die richtigen alten songs. Die Originale. Bis auf eins:
Freitag, 25. Dezember 2020
Verbittert
Am 15.12. hatte Kollegin U ihren letzten Tag bei uns. Wir wussten das natürlich aber trotzdem kam es viel zu plötzlich. Und jetzt stehen wir da , U-los und vermissen sie. Wir waren ein echt gutes Team - die phantastischen vier! Wegen des teams konnte man sich überwinden, durchzuhalten.
Und jetzt ist Kollegin U weg, Kollegin T liegt krank daheim, Azubi S ist völlig überlastet und ausserdem sehr unmotiviert, weil sie so an Kollegin U hing. Und ich, ich seh alles auseinanderbrechen. Einen festen Ersatz für U gibt es nicht. Erst sollte Kollegin P übernehmen. Die lehnt aber dankend ab, unser Standort sei zu nervenaufreibend. Wir haben viele Standorte, über die ganze Stadt verteilt. In manchen kann man gechillt seine Tage verbringen, bisschen arbeiten, bisschen Pause machen, bisschen am handy spielen und warten, bis es 18 Uhr ist. In manchen kann man normal arbeiten im angemessenen Tempo und pünktlich Feierabend machen. In unserem Standort versuchst du verzweifelt, den Tag zu überleben. Trägst physische und psychische Schäden davon und wirst im Stress regelrecht verheizt.
Warum also Kollegin P nicht zu uns kommen wollte, ist mir nicht unbedingt schleierhaft. Schlimmer noch, der Idealismus unseres Azubis ist verschwunden. Die Freude und die Neugier, mit der sie hier anfing, wurde weggestresst. Mittlerweile möchte sie nach ihrer Abschlussprüfung sofort unsere Praxis verlassen und neues entdecken. Vor allem die Freude am Job wiederfinden. Das ist gleichzeitig schade wie auch verständlich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie beneide. Sie hat noch alles vor sich, kann sich frei entscheiden wohin sie gehen will - ich bleib hier stecken bis zum bitteren Ende. Wer würde eine alte, kranke Schachtel einstellen? Nee ich hab mich damit abgefunden, hier zu bleiben. Solange ich in meinem Labor bleiben kann, geht das schon. Irgendwie. Hoffe ich.
Wenigstens hat uns der Chef den verprochenen Corona-Bonus ausgezahlt! Das hat er im September oder Oktober angekündigt. Als ich die November-Abrechnung gesehen hab, war der Bonus drauf. Ich sollte mich freuen, tu ich aber nicht. Gefreut hätte mich, wenn dieser Bonus einheitlich an alle Angestellten gezahlt worden wäre. Aber der Chef dachte sich wohl, das sei zu gerecht und hielt es für eine gute Idee, den Bonus nach Krankheitstagen auszuzahlen. Der größte Bonus war wohl 400€. Und jetzt kommt der Clou: je mehr Fehltage du hast, desto mehr Kohle wird dir von diesem Bonus abgezogen! Wahnsinn, oder? Das bedeutet, wenn du dich bei einem Patienten ansteckst, zB mit einem Magen-Darm-Virus und kotzend zu Hause bleiben musst, dann wird dir von deinem Bonus Geld abgezogen. Oder du wirst von deiner Chefin in Quarantäne gesteckt, weil du in der Praxis Kontakt mit einem postitv getesteten hattest und kriegst dafür - naaa? Richtig!! Punktabzug! Bis im November vom Gesamtbonus nur noch ein Taubenschiss übrigt bleibt - aber das bekommst du dann ausbezahlt! Herzlichen Glückwunsch! Wenn du dann noch feststellst, dass der Lehrling viel mehr bekommt als du , hast du quasi noch ein Sahnehäubchen obendrauf bekommen - geschenkt! Sowas tolles!
Jetzt weiß ich auch dass es sich lohnt, wenn ich mich täglich mit Schmerzen in die Arbeit schleppe, wenn ich Überstunden mache, weil ich die Arbeit fertig bringen will und das viele schlechte Gewissen das mich plagt, wenn ich krank und elend zu Hause liege und es nicht bis in die Praxis schaffe. Ja jetzt weiß ich, wofür ich das alles mache, wofür es sich lohnt, sich so abzumühen und zu kämpfen!
Ich mag meine Arbeit, aber was darüber hinaus geht, da häng ich mich jetzt nicht mehr rein.
Ich werd mich auch nicht mehr aufregen.
Ich egale.
Montag, 14. Dezember 2020
der schlaue Fuchs geht um
So wie es aussieht, hab ich eigentlich alles beieinander für Weihnachten.
Eine letzte Bestellung läuft, letzte Zutaten können im Supermarkt besorgt werden. Muss eigentlich nur noch schauen, ob ich genügend Geschenkpapier da hab.
Die alljährliche Einpackorgie bis nachts um zwei möchte ich dieses Mal herzlich gern umgehen, deswegen hab ich mir gedacht, die Sachen häppchenweise zu verpacken. Jeden Abend ein bisschen was. Ich bin ein Fuchs!
Es ist der dritte Advent und das beruhigende Gefühl macht sich in mir breit, dass der Großteil der Arbeit gemacht ist. Beschaffungsalarm aus. Panikmodus runterfahren. Dafür, dass ich vor drei Wochen noch keine Ahnung hatte, was ich der Familie schenken könnte, bin ich wirklich gut in der Zeit. Und ein paar hundert Euronen leichter. Bin ganz stolz auf mich.
Und nach unserem Hickhack um die Feiertagsplanung bin ich auch etwas beruhigter. Wir wissen jetzt, wie wir es drehen und wenden werden, nachdem Frau Merkel und Bayernkönig Söder verkündet haben, wie die bürgerliche Weihnachtsfeier zu laufen hat. Wir haben einen Plan, der die erlaubte Haushalts- und Personenanzahl mit einschließt . Und wenn ich ganz viel Glück hab, ist auch keines der Familienmitglieder beleidigt oder gar wütend. Oma und Waldfeger haben ein Machtwort geschrieben und die Weihnachtsregelung für Familie B/M/W/H erlassen.
So sei es.
Meine Weihnachtsdeko lässt allerdings stark zu wünschen übrig. Ich denk mir halt, wenn nicht aufgeräumt ist und praktisch keine freie Fläche zur Verfügung steht, brauchste auch nicht Deko aufstellen. Außer ich bin alternativ flexibel und drapiere meine Lichterkette über den Katalog Stapel, die Bügelwäsche oder stelle die Porzellanengel zwischen Kassenbons, Notizzettel und Werbeflyer. Man könnte natürlich auch aufräumen, aber das wäre mir zu radikal. Außerdem ist Sonntag und ich muss jetzt meine Haare föhnen.
Sonntag, 13. Dezember 2020
MEINE Kollegin
MEINE Kollegin weiß genau, wie sich mich aus dem Jammertal des Todes wieder rausfischen kann!
Sie schenkt mir selbstgemachte Himbeermarmelade mit Glitzer!
💖💖💖
Samstag, 12. Dezember 2020
die goldene Arschkarte
Am Donnerstag um punkt 11 Uhr fährt mir der Blitz ins Knie!
Es könnte auch Thor’s Donner gewesen sein oder der Teufel persönlich. Auf jeden Fall war es das Böse. Und mit dem Bösen im Knie kann man nicht mehr laufen.
Vor allem, wenn es sich Sparifankerl’s großer Bruder Luzifer schon im rechten Knöchel bequem gemacht hat. Man hat doch einen etwas unüblichen Gang.
So watschel ich zum Orthopäden 1 Stockwerk über uns, lasse mich röntgen und mir dann von einem etwas gelangweilten Arzt die Diagnose “Arthrose” aufstempeln.
Ich seh’s auf dem Röntgebild, da ist ein Unterschied von einem halben Zentimeter im Gelenkspalt. Nicht gut. Und entzündet ist es auch noch, Sparifankerl macht wohl ein Freudenfeuer zum Einzug. Ich bekomme Rezepte für Einlagen und Drogen und watschel wieder in die Praxis zurück.
Meine Kolleginnen sind bestürzt und nehmen mir einiges an Weg ab, das finde ich super lieb!
Jetzt sitz ich also da. Now we have the salad.
Stehen geht fast garnicht mehr, laufen wurde zu rumeiern, die Krücke weiß auch nicht, ob sie jetzt auf die linke oder auf die rechte Seite soll und der Rennschlitten vonner Omma wird jetzt mein ständiger Begleiter. Hab mich ja immer davon ferngehalten, wenn es ging. Aber mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, wo mir das egal ist, was die Leute denken.
Gestern zB war ich mit dem Rennschlitten im Tedi, Weihnachtskrimskrams mit Glitzer einkaufen, und treff auf meine beiden Kolleginnen, die mich noch nie mit nem Rollator gesehen haben. Betretenes Schweigen und verlegenes Gucken. Ich würd auch nicht anders reagieren! Is schon blöd, irgendwie 40 Jahre zu früh.
Sonntag, 6. Dezember 2020
Wenn ich könnte, wie ich wollte
Wenn ich so könnte, wie ich wollte, würde ich einen ganz anderen Sonntag haben.
Sabinchen und die Musik 13
In 2001 kam der Film "Haunted castle" als 3D-Film ins Kino. Das war der zweite Film, den ich in 3D gesehen hab. Oder der dritte. Jedenfalls war ich sehr nervös vorher. Gruselfilme und ich - das passt eigentlich nicht zusammen. Und dann auch noch in 3D. Ich hatte ein bisschen Schiss.
Mittwoch, 2. Dezember 2020
Daniel hat's gut
Abenteuer EDEKA. Ich biege auf den Parkplatz vor der EDEKA ein, laut beschallt von Pentatonix Weihnachtsliedern und staune ein bisschen, dass es um fünf schon stockdunkel ist. Mit meinem Einkaufswagen schluppe ich zur Tür, als mich ein älteres Ehepaar schneidet, um mich gleich darauf im Eingang zu blockieren. Er sitzt im Elektro-Rollstuhl, eine karierte Decke auf den Knien und hält ein Einkaufskörbchen fest, sie flattert um ihn herum. Beide Ü70. Dann gehts los, im breitesten Fränkisch fängt er lautstark an zu deligieren.