Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

Blogparade zum mitmachen!

Montag, 8. Februar 2021

Wintergedanken

 Was ist eigentlich Paranoia? Spontan würd ich sagen, das sind Wahnvorstellungen. Aber da zwingt sich mir das Bild von einem Menschen auf, der kurz davor ist, verrückt zu werden. Der Panik hat und verzweiflelt ist. Aber was genau ist Paranoia?

Google sagt: 
Pa·ra·noia: durch gesteigertes Misstrauen gekennzeichnete Persönlichkeitsstörung mit Wahnvorstellungen
Also ist ein gesteigertes Misstrauen der Auslöser. Ein Misstrauen kommt ja nicht plötzlich von heut auf morgen, da muss ja mal was gewesen sein. Denk ich mir. Oder man redet sich was ein und steigert sich jahrelang da rein, bis aus einem achlos vergessenen Handtuch ein versuchter Mord geworden ist. Spielen da auch Depressionen eine Rolle? Kann ich mir gut vorstellen. Wenn dich eh schon andauernd eine schwarze Wolke begleitet und man in seinen trüben Gedanken gefangen ist, dann kann man sich prima in Sachen reinsteigern, die für Außenstehende absolut nichtig sind. Und dann kommt das Misstrauen daher und bläst sich auf zu einer Paranoia. 
Man sieht überall eine Bedrohung. In jeder Kleinigkeit. Oder man sieht andere Leute, denen es viel besser geht. Denkt man. Die keine Sorgen haben und keine Probleme. Die besseren Jobs, die bessere Familie, das bessere Haus, das bessere Leben. Dabei haben die das nicht verdient, sondern "ich"! Aber "mir" passiert nichts gutes. Nie. Und dafür hasse ich die anderen! Alle!  Niemand hat es so schwer wie ich, das ist ungerecht. Und dann wollen die "mich" alle für blöd verkaufen!!
Wie geht es an dem Punkt weiter? Gutes Zureden oder versichern, dass es die falschen Gedanken sind, kommt nicht an und nützt auch nichts. Auch, wenn der Außenstehende sehen kann, dass alles um den anderen zu zerbrechen droht und sich alle nach und nach abwenden. Ganz einfach weil man damit nicht mehr fertig wird. Man kann den Menschen durchaus lieb haben und eigentlich große Pläne, aber der Selbstzerstörungsmechanismus läuft schon. Von ihm selber eingeschaltet.
Da steht nun der depressive Selbstzerstörer (DS) dem hilflosen Außenstehenden (HA) gegenüber und die Fronten sind verhärtet. Weil der eine nicht reden will und der andere dadurch nicht reden kann. Und dabei würde es so sehr helfen, mal in Ruhe zu reden.
Wenn DS seine Sicht der Dinge klar darlegen würde und sich auch die Sicht des HA anhören würde, wüsste man zumindest, wie der andere fühlt. Der HA überlegt pausenlos, wie er die Situation beherrschen kann oder zumindest, wie er damit umgehen könnte. Dass er dem DS helfen könnte, diese Hoffnung hat er schon längst begraben. Da müsste jemand professionelles ran.
Schlimm wird es, wenn sich HA vorstellt, wie schön und easy alles ablaufen könnte. Entspannt und beinah fröhlich. Und dann kommt das Bewusstsein, dass es so nicht wird. Nicht, wenn DS sich weiter in Dinge reinsteigert, die fast schon lächerlich wirken. Nichtigkeiten. 
Jedenfalls für den HA. Für den DS ist es ein riesengroßes Problem. Wie ein Monster, dass ihn auffressen will und die anderen schauen bloß zu. 
Es ist ziemlich verhärtet und verkrustet. 
Tränen helfen nicht. Dass sich alle HA's einig sind, auch nicht. Das Klammern an gute Momente, die so herrlich süß und friedlich sind, ist das einzige, was den Kopf über Wasser hält.
Und der Gedanke, dass man den DS eigentlich sehr lieb hat und er einem wichtig ist.
Hoffnung spielt auch eine große Rolle. Und manchmal blitzt etwas von dem Menschen durch, der er war, bevor er der DS wurde. Diese Momente muss man festhalten!



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Cute Rat