Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Samstag, 27. August 2022

Blognacht Nr.12

 Sooo ... jetzt sitz ich schon 5 Min hier vor dem Monitor und weiß irgendwie nicht, wie ich anfangen soll. Außerdem wollte ich gerade Spotify auf meinem handy mit dem Lautsprecher verbinden, aber, wie erwartet, es geht nicht. Klar. Der Bub ist ja auch unterwegs, den könnte ich um Hilfe bitten. Dann eben simples Radio. Oldschool.


Ich muss mich heute ein bisschen zusammenreißen. Bin nicht so ganz fit und will aber trotzdem an der Blognacht teilnehmen. Jessas, es ist wieder soweit!!

Es ist Blognacht! (Jubel!)


Und ich kann zum Glück wieder dabei sein, wo ich mich doch schon so lange darauf freue! Jetzt muss ich mich nur noch sammeln, meine Gedanken bündeln und mich darauf fokussieren, was ich da tu. Es gibt heute nämlich ständig Ablenkung, von allen Seiten.
Die nachträgliche Onlinebezahlung der Kurkarte von Fee, weil sie ja ein unerwarteter Urlaubsgast ist, der starke Regen, der meist einen überfluteten Keller mit sich bringt, viele whatsapp's vom Mann, der sich Sorgen um den Keller macht, von Fee, die noch Fragen bezüglich des Urlaubs hat, von der Familie, die sich Sorgen macht .. zwischendurch spinnt das Internet, dann kann ich die Buchungsbestätigung nicht finden, und wat nich alles.

Schluss jetzt!
Jetzt ist Blognacht, Mann! Me-Time! Con-zen-tra-tion now beginns!

Die liebe Anna hat uns den Impuls verraten. Ein Thema, an dem ich wiedermal echt zu knabbern hab. Außerdem muss ich den Impuls ein wenig abändern.

"Das sollten meine Kunden von mir wissen"

Tja, was ... wie ... das ist blöd jetzt, weil ich ja gar keine Kunden hab. Aber Anna hat an alle gedacht! Für so Leute wie mich, die kundenlos durch die Gegend stolpern, gibt es ein Alternativ-Thema:

"Das sollten meine Leser von mir wissen"

Ok, das klingt machbar. Allerdings komm ich da ziemlich ins Grübeln. In den letzen Wochen, Monaten und Jahren hab ich dermaßen viel von mir persönlich ins Mausloch geschrieben, das gleicht schon ziemlich einem handfesten Seelenstriptease.
Es ist ja so. Besonders viele Leute lesen meinen Blog garnicht. Ich bin wahrscheinlich die, die fast keine Leserschaft hat . Die Gretl unter den Bloggern. Dafür weiß ich, dass wichtige Leute regelmäßig das Mausloch anklicken und das ist mir eigentlich mehr wert, als die Menge.

Klar wärs schön, wenn viele Menschen von meinem Blog wüssten und auch Interesse dran hätten. Aber seien wir mal ehrlich – eine Erlebniserzählung von einer mittelalten Frau, die relativ wenig aufregendes erlebt und meistens in ihrer Vergangenheit wühlend Artikel schreibt – wen soll das groß interessieren? Ich mach mir da nichts vor und ich finds ok. Es ist ja schließlich ein Onlinetagebuch, und wofür ist ein Tagebuch gut? Um seine Gedanken aufzuschreiben. Genau das mach ich ja. Ohne Erwartungen.
Oder bloß mit ein bisschen kleiner Hoffnung, dass es vielleicht jemand lesen mag und auch noch gut findet. Ich krieg ja schon Resonanz. Von Exi zum Beispiel, die mir immer wieder diese kleine Hoffnung bestätigt. Waldfeger und meine Mama lesen es auch gern. Also, passt doch!
Ich schlitter schon wieder am Thema vorbei!

Nee aber echt mal, vielleicht ist das auch wichtig zu wissen, dass ich diese ganze Bloggerei eigentlich für mich selber mache. 
Erst neulich ist mir bewusst geworden, dass ich einen richtig guten Plan im Kopf hatte. Ich saß im Auto auf dem Nachhauseweg und das Radio dudelte "Maybe" von Thom Pace. (für die älteren: Der Mann in den Bergen) . Das hat mich unheimlich entspannt. Der Plan war:
 >> Heimkommen, umziehen, was essen, ins Mausloch schreiben.

Und darauf hab ich mich dann gefreut! Ohne schreiben würde mir was fehlen. Außerdem tut es mir gut, ich kann manches besser verarbeiten und ich bekomme eine gute Übersicht über die Dinge. Sich alles mögliche von der Seele schreiben macht mich stärker.
Natürlich kann ich nicht so schreiben, wie ich gerne würde. So völlig frei von der Leber weg und ohne Zensur. Dazu müsste ich mein Mausloch verstecken, so dass niemand es lesen kann außer mir. Das will ich auch wieder nicht.

Es gab eine Zeit, da war ich ein bisschen verzweifelt. Und ich wollte diesen Frust loswerden ohne irgendjemand zu erschrecken oder zu verletzen. Da hat mir mein lieber Waldfeger den Tipp gegeben, online in ein echtes Tagebuch zu schreiben. Da gibt es so eine Seite, da kannst du einen Account erstellen und wild drauflos schreiben. Das ist alles Inkognito und keiner kann es sehen, außer du selber. Tatsächlich hat es etwas geholfen. Ich hab das ein paar Wochen lang genutzt und wirklich hemmungslos herum geschrien und mit Sachen geworfen – schriftlich halt. Und es war verdammt gut, dass das niemand jemals gelesen hat!
Leider weiß ich den Namen der Webseite nicht mehr .. irgendwas mit Affen wars. Ich hab es wieder entfernt. Aber es war ein guter Tipp!


Wie aus dem Nichts kam gerade die erste Blognacht-Unterbrechung, sehr überraschend für mich, weil ich die Zeit nicht im Blick hatte – schon die erste Stunde rum! Huch!
Hab ich eigentlich das Thema des Abends schon bearbeitet? Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, was ein Leser über mich wissen sollte. Wer ich bin, was ich mag, was ich nicht mag und was mein Geschmack ist, das hab ich wirklich schon massiv breitgetreten hier.

Meine Eigenschaften – naiv, friedliebend, leise – wissen die, die das Mausloch schon mal gelesen haben. Dass ich hoffnungslos nostalgisch bin, könnte man auch erahnen. Und der unerschütterliche Optimismus, den ich mein Eigen nenne, den hab ich auch schon ein, zweimal erwähnt. Aber geht es denn auch darum?
Heut bin ich ziemlich nah am Thema-Verfehlungs-Abgrund und ich tänzel etwas orientierungslos daran entlang.
Unter Umständen könnte ich auch die richtige Antwort schon geschrieben haben, ohne es vorsätzlich zu wollen. (was für ein Satz!)


Hallo ihr lieben Leser, ihr solltet von mir wissen, 
dass ich das Schreiben sehr mag und damit ein Ventil gefunden habe, Dampf abzulassen und ein bisschen zu mir selbst zu finden. Und das, obwohl ich nie gewusst habe, wie man es richtig macht.


Anna Koschinski weiß das. Kommunikation ist voll ihr Ding, sie kann sich ausdrücken und hat in ihren Artikeln einen echt prima roten Faden. Beneidenswert! Ich hab mal in ihren Podcast reingehört, die Art, sich richtig und gekonnt auszudrücken, ist faszinierend! Das würde ich auch gern können. Mein roter Faden ist eher ein buntes Wollknäuel. Nur was für diejenigen, die es gut mit mir meinen.

Ein lieber Mensch hat mir mal gesagt, meinen Blog zu lesen ist wie mit einer Freundin zu telefonieren. Ist das nicht ein wundervolles feedback? Genauso wie der Hinweis gerade eben im Zoom meeting, dass ich den Leser auf eine Gedankenreise mitnehme.
Jetzt bin ich spontan 10 cm gewachsen, das geht runter wie ein Schokomilchshake!
Es ist vielleicht einfach meins, so zu schreiben. Ändern kann ich es eh nicht, dazu fehlt das fundierte Wissen, wie. Also gut.

Das ist eventuell der Moment für ein astreines outing .. das Schreiben fällt mir relativ leicht, weil ich es gerne tu' und weil ich in meiner sicheren, anonymen Umgebung bin.
In der rauhen Realität sieht das etwas anders aus. Ich wäre gerne eine Stimmungskanone, oder zumindest jemand, der ausgelassen und fröhlich plappern kann, wenn er in Gesellschaft ist. Aber da bin ich völlig fehl am Platz! Ich steh eigentlich nur dumm rum und überlege, ab wann es nicht mehr unhöflich ist zu gehen. Das hat sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte so ergeben, dass ich ziemlich still und in mich gekehrt bin – introvertiert nennt das der Fachmann. 
Mich grauts vor jedem Firmentreffen, früher sind wir regelmäßig zu "Praxisessen" gegangen – fürchterlich! Ich hab immer versucht, mich einmal zu hinzuprügeln, um mich beim nächsten mal drücken zu können.
Dieser smalltalk, der da herrscht. Ich kann das nicht mehr. Oder ehrlicher wär, ich mag das nicht mehr! Aber ich konnte das mal echt gut. Vielleicht lieg es auch daran, dass ich die meiste Zeit zu Hause bin und viel weniger aus gehe als früher.
Vielleicht fehlt mir nur die Übung? Das ist wie beim Trinken, wenn du aus dem Training bist, verträgste nichts mehr.

Ich fühl mich wohl, wenn man mich in Ruhe lässt. Und Treffen mit vertrauten Personen find ich ja ganz wunderbar, da kann ich locker lassen. Das geht. Familie und so.
Immer wieder überlege ich fieberhaft, was zum Henker ich nur sagen könnte, damit ich nicht wie Lieschen Müller in der Ecke stehe und Langeweile verströme.
Viel zu verkrampft.

Deswegen die Schreiberei. Da bin ich allein mit mir, meiner Musik und meinen Gedanken. So wie jetzt.
Ich hab mich auch richtig gut gesammelt in der letzten Stunde. Bin jetzt sehr konzentriert und viel viel ruhiger.
Ich hab immer noch das Gefühl, dass ich langsam mal mit dem Impuls arbeiten sollte.
Hätte ich in meinem Blog Kunden, würde ich gerne schreiben, dass die mir echt vertrauen können und ich sehr lieb und sehr ehrlich bin. Egal was ich verkaufen würde, es käme von Herzen!
Vielleicht gar nicht so schlecht, dass ich keinen sachlichen Blog hab, das würde voll nach hinten losgehen! Hahaha! "Kauft das ruhig, ich bin die liebe Sabine, das Zeug ist echt ehrlich ganz toll und ich hab euch alle voll lieb!"
Ich sollte niemals einen Verkaufsblog schreiben. Besser ist das.
Dann lieber das Mutti-Gesabbel, Papier ist geduldig und ein Pc sowieso!

Jetzt wisst ihr es alle – ich schreibe zu meinem Vergnügen und weil Schreiben mein Freund ist! Und im real life braucht man viel Geduld mit mir. Man kann mich aus der Reserve locken. Könner schaffen das auch ohne Alkohol!
Ob dieses Wissen den Lesern nutzt, sei dahingestellt. Aber wenigstens hab ich nicht wieder in der Vergangenheit gekramt, zumindest nicht übermäßig. Das muss ich etwas einschränken, sonst nimmt es Überhand.
Die Blognacht neigt sich dem Ende zu, ich muss noch ein paar begleitende Bildchen suchen und alles ins rechte Licht rücken. In der Hoffnung, dass ich ein bisschen den Punkt getroffen hab.

Sabine sagt gute Nacht!






Blognacht powered by Anna Koschinski

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