Gestern saß ich ziemlich planlos vor dem Bildschirm. Ich wollte unbedingt was schreiben, hatte aber absolut keinen Plan , wohin die Reise geht. Einen Retro G'schichtn Eintrag hab ich erst kürzlich verfasst, der Freitags Füller ist mir nicht eingefallen und erlebt hab ich auch nichts, was erwähnenswert gewesen wäre. Also hab ich mich durchs Internet geklickt. Auf der Suche nach einem lohnenden Thema.
Da bin ich auf ewas gestoßen, was es früher wahrscheinlich öfter gab, früher, in der Zeit, als es noch total angesagt war, einen Blog zu schreiben. Da gabs alle naselang solche Schreib-Wettbewerbe, challenges und Spielchen! Ich hab neulich sogar von einem "Geburtstagsstöckchen" gelesen, das man sich virtuell zuwirft – von Blog zu Blog – und wenn man es "gefangen" hat, erzählt man von seinem Geburtstag. Und erwähnt, woher man es hat und wem man es zuwirft. So waren alle Blogs untereinander vernetzt und kannten sich.
Dann ebbte die Blogwelle ab, keiner interessiert sich mehr groß, Blogs sind überwiegend auf sachlicher Basis zur Info, als Ratgeber oder als Verkaufsplattform vertreten. Oder Mama-Blogs, die vom Alltag der Familie erzählen, die gibt es auch noch. Und es gibt Leute wie mich, die zwar schon lange schreiben, von der Blogwelt aber keinen blassen Schimmer haben und jetzt, wo die große Zeit der Blogs vorbei ist, voll einsteigen wollen.
Ich hab eine Aktion entdeckt, die nennt sich 30 Tage Blog Challenge. Es wird jeden Tag ein vorgegebenes Thema geschrieben und gepostet, 30 Tage lang. Die Idee find ich interessant, 30 Tage sind mir aber zu lang und die Themen, die es da gab, waren eher langweilig.
Wer möchte lesen, was meine Lieblingsfarbe ist oder meine Top 5 der besten songs – außerdem hab ich das schon geschrieben *hust
Also hab ich kurzerhand meine eigene Challenge gebastelt. Die geht über 10 Tage. Hab alles in eine hübsche Tabelle gepackt und in all meine Blog-Gruppen online gestellt in der Hoffnung, dass jemand mitmacht.
Erwartet hab ich nichts, ich weiß ja, wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden. Und ich wurde nicht enttäuscht – einer macht mit! Ein treuer, lieber Schreiber. Und jemand hat "gefällt mir" geklickt.
Wow.
Was solls – ich zieh das jetzt durch. Wer nicht will, der hat schon.
Tag 1 von 10 : wie bist du zum bloggen gekommen
bzw warum bloggst du?
Hab gerade nachgeschaut, der erste Blogeintrag war am 20.06.2011, und gleich hab ich gejammert weil mir der Fuß wehtut! Ich war da nämlich mit Oma und Kind im Tiergarten, Ziesel gucken, und bin viel gelaufen.
Ich denke, ich hatte einfach Lust zu schreiben! Das hab ich schon lange, mit 12 hat mir mein lieber Waldfeger mein erstes Tagebuch geschenkt. Danach folgten noch drei weitere Bücher, lauter Gedankenschätze der Vergangenheit! Es hat mir schon immer gutgetan, meine Ideen und Anschauungen zum Alltag aufzuschreiben. Eigentlich weniger, damit andere sie lesen (obwohl ich mich immer freu wie Bolle, wenn ich eine Resonanz krieg) – eigentlich eher zu meinem eigenen Seelenheil. Deswegen ist mein Mausloch ein Online-Tagebuch. Es tut gut und es hilft oft, Dinge zu verdauen, zu verstehen oder zu verarbeiten. Oder einen besseren Blick zu kriegen.
Mein Schreibstil hat sich auch massiv verändert. Wenn ich alte Beiträge durchlese, kommt mir manchmal fast das Grausen – und es ist peinlich. Erster Eintrag Auch, wenn ich früher tatsächlich nur für mich selber geschrieben hab, bisschen Mühe kann man sich schon geben!
Oder?
Einiges finde ich aber auch ganz lustig! Wie man früher gedacht hat, die Meinung und wie sich die Meinung gebildet hat – schon interessant! Was mir wichtig war, wie ich die anderen wahrgenommen hab und was mein Geschmack war. Wahrscheinlich denke ich in 10 Jahren auch so über diese 10-Tage-Blog-Challenge!
Mei-o-mei, was hat sie sich damals bloß dabei gedacht?
Liebe Sabine. Viel Erfolg bei Deiner Blogchallenge. Sehen wir uns am Freitag in der Blognacht?
AntwortenLöschenDankeschön! Na logisch, ich freu mich auf die Blognacht! :-)
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