Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Montag, 5. September 2022

Urlaub wird weniger

 Einen Tag haben wir uns für einen Abstecher nach Fehmarn reserviert. Wir waren da schonmal und die Erinnerung ist sehr positiv. Also starten wir in der Früh und fahren diese wunderbare Strecke über die Fehmarnsundbrücke. Das ist so klasse, links und rechts nur das Meer!! Leider war auf der Hinfahrt ein riesiger Betonmischer vor mir und die ganze Brücke im Baustellenzustand. Verflixt!! 

Hier ein Foto aus dem Internet aus schöneren Tagen: 


flashlight-media-de

Auch auf der Insel selber startet unser Abenteuer erstmal eher verhalten. Wir wissen nicht so recht, wohin und irren orientierungslos durch die Gegend. Bis wir unseren Endparkplatz in der Altstadt finden, gurken wir im Industriegebiet herum und stehen auf einmal am Hafen. Der Blick war so schön, dass wir spontan dableiben und erstmal einen verdienten Kaffee trinken! Dieses kleine Cafe war richtig zauberhaft, wie eine verlorene Perle mitten im Industriegebiet!




Wir steuern den Schmetterlingspark an. Wir sind gestresst und müssen unsere Seele streicheln, das geht bestimmt gut umringt von flatternden Schmetterlingen und ganz viel Botanik. Und es wirkt! Eine Halle wurde umfunktioniert und ein kleines verzaubertes Reich geschaffen. Uns empfängt eine sehr freundliche Frau, die uns durch ein Drehkreuz in diese geheime Welt schleust. Es ist schwülwarm da drin, ein kleiner Weg führt durch Dschungelpflanzen, über kleine Bogenbrücken an plätschernden Wasserfällen vorbei, und über allem ein einziges Geflatter und Gezwitscher! Wir sind total begeistert und lassen das alles auf uns wirken. Hier sind ein Haufen Fotos für dich:

























So. Nach soviel Harmonie und Feenglanz braucht's was handfestes und wir ziehen Richtung Altstadt. Ich mag diese Straße in Fehmarn! Das Gewusel der Leute, die schiefen Wege, diese herrlichen Häuser und überall Fischbrötchen! Pures Glück! 
Wir bummeln die eine Straßenseite hoch und die andere wieder zurück, stöbern in den Touristenläden, holen uns Kaffee und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. Ich finde in einer Seitengasse einen Seifenladen, der Selbstgemachtes verkauft. Als ich mich quer durch den Laden schnupper, fällt mir ein Duft auf, den ich kenne! Damals, vor laaanger Zeit, liebte ich diese kleinen Seifen in Obstform. In den 90ern war das glaub ich in. Allen voran die Erdbeerseife. Natürlich hat das am allerwenigsten was mit Erdbeeren zu tun, aber es ist rot und riecht gut. Und genau diese Seife wird hier angeboten! Zack, zugeschlagen! Die Männer reagieren relativ verständnislos, aber die Fee weiß, was ich fühle! 
Zum Abschluss gehen wir zum Griechen, den wir letzes Mal auch schon gut fanden und lassen den Tag ausklingen.



meerART.de








seifenoase-fehmarn.de / Erdbeerseife

seifenoase-fehmarn.de

Aber bevor wir zurück in die Fewo fahren, werden wir noch mit einem wunderschönen Anblick belohnt. Die Sonne ging gerade unter und wir fahren über diese tolle Brücke - diesmal ohne Baustelle und sogar ohne Betonmischer! Wunderschön war das! 
Ich denk mir manchmal, ich bin für den Norden gemacht. In mir muss ein Norddeutscher stecken, irgendwo tief in den Wurzeln. Obwohl mein Name sowie meine Vorfahren echt, echt bayrisch sind und weit und breit kein Nordlicht zu sehen ist - es muss trotzdem da sein! Die Berge sind schön, die Wiesen, Täler, Seilbahn, der Schliersee, Garmisch .. aber der Norden hat es mir angetan! Die Weite, die wunderschönen Alleen, das Meer und die Luft! 
Vielleicht bin ich ein Küstenkind und keiner wusste das?!








Sonntag, 4. September 2022

Urlaub geht weiter

Also wir sind jetzt wirklich im Urlaub angekommen! Es dauert ja immer ein paar Tage, bis man sich in der Fewo eingelebt hat. Diese Unstellung von stressigem Alltag auf genießen und loslassen, das haben wir, glaub ich, jetzt geschafft!

Wir freuen uns voll, dass wir hier sind! Sogar das Wetter spielt mit uns mit - am 1. Tag war es kalt und grau und hat geregnet. Und wir waren alle platt. Es brauchte eine Decke und einen Disney Film! Aber gleich am nächsten Tag wars schön und wir gut drauf! Wir sind nach Lübeck gefahren, ein Ausflug, auf den ich mich echt gefreut hab! Ich hab nämlich etliche Geschichten gelesen oder gesehen, die in Lübeck gespielt haben. Historische Romane und nicht zuletzt Till Eulenspiegel! Und ich wollte schon immer mal das Holsten Tor live sehen. 

Jetzt wars soweit und ich bin durch das Tor durchgegangen. Kann garnicht beschreiben, warum das so toll war, aber ich war total happy! Lübeck ist richtig schön! Wir haben die Sache ganz entspannt angegangen. Erst der Mutti den Traum vom Holsten Tor erfüllt, dann an der Trave einen Cappuchino getrunken und an vielen, super süßen Häuschen entlangspaziert! 





so versteckte Hinterhöfe sind manchmal richtige Perlen

Wir haben den Dom besichtigt. Das war auch eine Erfahrung! Diese Kathedrale sieht ganz anders aus als die bisher gesehenen. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass der Lübecker Dom evangelisch ist. Es war sehr hell, weiß, hoch und im Stil etwas zusammengewürfelt. Aber sehr beeindruckend. Da war eine Uhr, die 400 Jahre alt ist . Eine Sonne, die das Zentrum der Uhr darstellt, hat bei jedem Tick Tack die Augen bewegt. Etwas unheimlich. Das Ding muss 2x am Tag per Hand aufgezogen werden.

Gerade als ich dem Mann und den Kindern erzählt hab, dass in einem Roman einer nicht mehr aus der Kirche kommt und durch Katakomben in eine andere Zeit eintritt, stehen wir vor verschlossenen Kirchentoren. Jetzt ist zu. Wir suchen einen anderen Ausgang und finden keinen. Außer uns sind nur noch ein paar Hansel im Dom, denen wir gefolgt sind. Ein grinsender Angestellter hat uns dann gnädigerweise das große Tor zur Freiheit aufgeschlossen. Danke nochmal.





Wir laufen durch die Altstadt, sehen Buchläden, die mit Karl May rebellieren, Klamottenläden, ein Zaubertheater, viele Kirchen und ein tolles altes Rathaus. Dieser Rathaus-Bau ist sehr groß und erstreckt sich über mehrere Gebäude, die durch viele  Rundbögen in einen Innenhof führen. Da befinden sich rund um den riesigen Kopfsteinpflasterplatz einige Lokale mit Tischen und Sonnenschirmen. Wir machen Pause und lassen die Historie auf uns wirken.






Ein Abstecher in die Zauberwelt vom Niederegger Marzipan-Laden, vorbei am Buddenbrook Haus wieder zurück zum Auto. Wir fahren am Hafen vorbei, wo tolle Segelschiffe ankern und biegen laut singend auf die Autobahn ein. Eine Stunde später sind wir zu Hause und gehen ins Fischrestaurant um die Ecke. 

Beste Entscheidung! So fein haben wir schon lang nicht mehr gegessen! Da kommste aus dem Genießen garnicht mehr raus!
Was für ein schöner Tag!








ein Zander mit Bratkartoffeln und einer einsamen Garnele

Matjesfilets, sehr fein!

gemischtes vegetarisches alles Mögliche



Pannfisch in Zwiebel-Senf-Soße mit Bratkartoffeln

Zum Abschluss gehen wir nochmal dahin. Falls sich jemand demnächst in Dahme rumtreiben sollte und ein Hüngerchen verspürt: Delphin Steak & Fisch Restaurant, sehr zu empfehlen!


Freitag, 2. September 2022

Urlaub mittendrin

 Heute ist Srandtag. Schließlich will ich meine Anti-Stress-Phantasie live ausleben. Immer, wenn ich gestresst bin und mich einer blöd anmacht, visualisiere ich mich in einen Strandkorb und schau den Möven zu, während ich meine Zehen in den weichen Sand grabe und dem Meer zuhöre. Das klappt fast immer. Zack, ist der Stress-Ton aus.

Und heute hab ichs geschafft - ich saß im Strandkorb, der Sand war weich, das Meer hat ordnungsgemäß gerauscht und sogar eine Möve kam vorbei! Perfekt! Es war so sehr entspannend, dass ich direkt über meinem Buch eingeschlafen bin!














Es gab die obligatorischen Fotos, vor allem von den Kindern, wie sie sich lieb haben und in die Kamera lächeln. Am Arm vom Bub konnte ich durch den Sand staksen und meine Füße von der kalten Ostse umspülen lassen. Keine Qualle weit und breit übrigens!
Nur das Meer, ein paar weit entfernte Segelboote, rennende Kinder, glückliche Hunde drüben am Hundestrand, Fischweggla und ein lustiges Buch! Wat willste mehr?

Kaffee! Das muss! Und beim flanieren über die Strandpromenade kauft mir der Mann zwei hübsche Schals, die mich angefleht haben, sie an mich zu nehmen! 

Auch heute hatten wir super feines Abendessen! Im Goldenen Anker direkt am Meer gab es Fisch, Garnelenspieße, Bratkartoffeln, Schweinesteak, Gemüse und dicke Pommes.
Pommes!
Hallo? Pom-mes! Für mich!!! A dream came true! War so fein, kann man garnicht beschreiben. Das Fleisch war auch super lecker, so sehr, dass ich mir mit dem letzten Bissen glatt vor lauter Freude ein Stückchen Zahn ausgebrochen hab! Aus dem Schneidezahn!
Jetzt hab ich eine Zahnlücke, so wie Madonna. Als Erinnerung.

Unsere süße Tochter hat heute Geburtstag. Und weil wir zum ersten Mal nicht bei ihr sein konnten, haben wir am Vorabend ein Banner gebastelt. Das haben wir am Nachmittag in die Webcam gehalten. Sie war am Telefon und hat uns am Handy gesehen. Und sie hat sich gefreut, das ist schön! Ein paar Passanten sind stehen geblieben und haben sich mit uns gefreut und Fotos gemacht. 

Jetzt muss ich mir die Kalorien zusammenzählen (o nein!) und morgen geht's nach Fehmarn! 



Montag, 29. August 2022

Urlaub startet

Herzlich willkommen im kleinen Ostsee-Ort Dahme! 

looper

Und wir werden gleich mal mit Schietwetter empfangen. Es ist grau, es nieselt und es ist richtig kalt! Stell dir das  vor! Mir ist kalt! Sehr außergewöhnlich!
Der Stress und all die Anspannung der letzten Tage holt uns heute am ersten Urlaubstag ein. Nach einer schlimmen Nacht auf einer fiesen Matratze fahren der Mann und ich in den Nachbarort zum Einkaufen. An Kellenhusen haben wir schöne Erinnerungen. Ich hoffe, der Dahmeurlaub wird auch prima! Noch sieht es nicht danach aus.
Ich hab Kreuzschmerzen, bin müde und irgendwie voll erledigt. Ich glaub, die lange Fahrt gestern hat mir den Rest abverlangt. Obwohl ich es genossen hab! Acht Stunden allein im Auto, nur ich und meine Musik - das war so genial!
Es hat nicht jeder Verständnis dafür, dass ich so gern alleine im Auto bin, wenn es in den Urlaub geht. Der Mann und der Bub können ja vergünstigt Bahn fahren, also warum nicht? Ich find das eine geniale Regelung. Die beiden entspannt im Zug und ich mit dem Gepäck im Auto laut singend auf der Autobahn! 
Das macht Laune!
Ich war gestern auch nicht ins Bett zu kriegen und hab nur ein paar Stündchen geschlafen. Dafür bin ich heute umso geschaffter. Nach dem Einkaufen leg ich mich auf die Couch und schalte den mega-modernen-sehr schwierigen-smart-Fernseher an. Die Fernbedienung zu kapieren ist ein Abenteuer für mich!
Aber ich schaffe es, Disney Channel her zu holen und schalte mir "Merida" ein. Für die Seele. Ich brauch das jetzt. 
Und ich hol mir meine Bettdecke, weil es echt zu kalt ist. Der Mann flüchtet auch von der Terasse in sein Schlafzimmer.



Merida entspannt mich, meinen Rücken und den Bauch und ich schlafe ein, ohne es zu merken. Als ich aufwache, waren die Kinder wieder zurück und Merida aus.
Wir beschließen, diesen grauen, kalten Tag hier zu bleiben. Die Ferienwohnung ist prima! Sehr neu, sehr modern, mit Sauna und Terasse. Also warum nicht einen schönen, faulen Urlaubstag feiern?
Und zu dritt gucken wir "Das Dschungelbuch", Realverfilmung. 
Danach sind meine Lebensgeister zurück gekehrt! Für morgen wird geplant! Es soll nicht mehr regnen, also raus mit uns!

Jetzt kochen die Kinder grade. Es gibt ein Kartoffel-Gemüse-Fee-Spezial!




 

Samstag, 27. August 2022

Blognacht Nr.12

 Sooo ... jetzt sitz ich schon 5 Min hier vor dem Monitor und weiß irgendwie nicht, wie ich anfangen soll. Außerdem wollte ich gerade Spotify auf meinem handy mit dem Lautsprecher verbinden, aber, wie erwartet, es geht nicht. Klar. Der Bub ist ja auch unterwegs, den könnte ich um Hilfe bitten. Dann eben simples Radio. Oldschool.


Ich muss mich heute ein bisschen zusammenreißen. Bin nicht so ganz fit und will aber trotzdem an der Blognacht teilnehmen. Jessas, es ist wieder soweit!!

Es ist Blognacht! (Jubel!)


Und ich kann zum Glück wieder dabei sein, wo ich mich doch schon so lange darauf freue! Jetzt muss ich mich nur noch sammeln, meine Gedanken bündeln und mich darauf fokussieren, was ich da tu. Es gibt heute nämlich ständig Ablenkung, von allen Seiten.
Die nachträgliche Onlinebezahlung der Kurkarte von Fee, weil sie ja ein unerwarteter Urlaubsgast ist, der starke Regen, der meist einen überfluteten Keller mit sich bringt, viele whatsapp's vom Mann, der sich Sorgen um den Keller macht, von Fee, die noch Fragen bezüglich des Urlaubs hat, von der Familie, die sich Sorgen macht .. zwischendurch spinnt das Internet, dann kann ich die Buchungsbestätigung nicht finden, und wat nich alles.

Schluss jetzt!
Jetzt ist Blognacht, Mann! Me-Time! Con-zen-tra-tion now beginns!

Die liebe Anna hat uns den Impuls verraten. Ein Thema, an dem ich wiedermal echt zu knabbern hab. Außerdem muss ich den Impuls ein wenig abändern.

"Das sollten meine Kunden von mir wissen"

Tja, was ... wie ... das ist blöd jetzt, weil ich ja gar keine Kunden hab. Aber Anna hat an alle gedacht! Für so Leute wie mich, die kundenlos durch die Gegend stolpern, gibt es ein Alternativ-Thema:

"Das sollten meine Leser von mir wissen"

Ok, das klingt machbar. Allerdings komm ich da ziemlich ins Grübeln. In den letzen Wochen, Monaten und Jahren hab ich dermaßen viel von mir persönlich ins Mausloch geschrieben, das gleicht schon ziemlich einem handfesten Seelenstriptease.
Es ist ja so. Besonders viele Leute lesen meinen Blog garnicht. Ich bin wahrscheinlich die, die fast keine Leserschaft hat . Die Gretl unter den Bloggern. Dafür weiß ich, dass wichtige Leute regelmäßig das Mausloch anklicken und das ist mir eigentlich mehr wert, als die Menge.

Klar wärs schön, wenn viele Menschen von meinem Blog wüssten und auch Interesse dran hätten. Aber seien wir mal ehrlich – eine Erlebniserzählung von einer mittelalten Frau, die relativ wenig aufregendes erlebt und meistens in ihrer Vergangenheit wühlend Artikel schreibt – wen soll das groß interessieren? Ich mach mir da nichts vor und ich finds ok. Es ist ja schließlich ein Onlinetagebuch, und wofür ist ein Tagebuch gut? Um seine Gedanken aufzuschreiben. Genau das mach ich ja. Ohne Erwartungen.
Oder bloß mit ein bisschen kleiner Hoffnung, dass es vielleicht jemand lesen mag und auch noch gut findet. Ich krieg ja schon Resonanz. Von Exi zum Beispiel, die mir immer wieder diese kleine Hoffnung bestätigt. Waldfeger und meine Mama lesen es auch gern. Also, passt doch!
Ich schlitter schon wieder am Thema vorbei!

Nee aber echt mal, vielleicht ist das auch wichtig zu wissen, dass ich diese ganze Bloggerei eigentlich für mich selber mache. 
Erst neulich ist mir bewusst geworden, dass ich einen richtig guten Plan im Kopf hatte. Ich saß im Auto auf dem Nachhauseweg und das Radio dudelte "Maybe" von Thom Pace. (für die älteren: Der Mann in den Bergen) . Das hat mich unheimlich entspannt. Der Plan war:
 >> Heimkommen, umziehen, was essen, ins Mausloch schreiben.

Und darauf hab ich mich dann gefreut! Ohne schreiben würde mir was fehlen. Außerdem tut es mir gut, ich kann manches besser verarbeiten und ich bekomme eine gute Übersicht über die Dinge. Sich alles mögliche von der Seele schreiben macht mich stärker.
Natürlich kann ich nicht so schreiben, wie ich gerne würde. So völlig frei von der Leber weg und ohne Zensur. Dazu müsste ich mein Mausloch verstecken, so dass niemand es lesen kann außer mir. Das will ich auch wieder nicht.

Es gab eine Zeit, da war ich ein bisschen verzweifelt. Und ich wollte diesen Frust loswerden ohne irgendjemand zu erschrecken oder zu verletzen. Da hat mir mein lieber Waldfeger den Tipp gegeben, online in ein echtes Tagebuch zu schreiben. Da gibt es so eine Seite, da kannst du einen Account erstellen und wild drauflos schreiben. Das ist alles Inkognito und keiner kann es sehen, außer du selber. Tatsächlich hat es etwas geholfen. Ich hab das ein paar Wochen lang genutzt und wirklich hemmungslos herum geschrien und mit Sachen geworfen – schriftlich halt. Und es war verdammt gut, dass das niemand jemals gelesen hat!
Leider weiß ich den Namen der Webseite nicht mehr .. irgendwas mit Affen wars. Ich hab es wieder entfernt. Aber es war ein guter Tipp!


Wie aus dem Nichts kam gerade die erste Blognacht-Unterbrechung, sehr überraschend für mich, weil ich die Zeit nicht im Blick hatte – schon die erste Stunde rum! Huch!
Hab ich eigentlich das Thema des Abends schon bearbeitet? Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, was ein Leser über mich wissen sollte. Wer ich bin, was ich mag, was ich nicht mag und was mein Geschmack ist, das hab ich wirklich schon massiv breitgetreten hier.

Meine Eigenschaften – naiv, friedliebend, leise – wissen die, die das Mausloch schon mal gelesen haben. Dass ich hoffnungslos nostalgisch bin, könnte man auch erahnen. Und der unerschütterliche Optimismus, den ich mein Eigen nenne, den hab ich auch schon ein, zweimal erwähnt. Aber geht es denn auch darum?
Heut bin ich ziemlich nah am Thema-Verfehlungs-Abgrund und ich tänzel etwas orientierungslos daran entlang.
Unter Umständen könnte ich auch die richtige Antwort schon geschrieben haben, ohne es vorsätzlich zu wollen. (was für ein Satz!)


Hallo ihr lieben Leser, ihr solltet von mir wissen, 
dass ich das Schreiben sehr mag und damit ein Ventil gefunden habe, Dampf abzulassen und ein bisschen zu mir selbst zu finden. Und das, obwohl ich nie gewusst habe, wie man es richtig macht.


Anna Koschinski weiß das. Kommunikation ist voll ihr Ding, sie kann sich ausdrücken und hat in ihren Artikeln einen echt prima roten Faden. Beneidenswert! Ich hab mal in ihren Podcast reingehört, die Art, sich richtig und gekonnt auszudrücken, ist faszinierend! Das würde ich auch gern können. Mein roter Faden ist eher ein buntes Wollknäuel. Nur was für diejenigen, die es gut mit mir meinen.

Ein lieber Mensch hat mir mal gesagt, meinen Blog zu lesen ist wie mit einer Freundin zu telefonieren. Ist das nicht ein wundervolles feedback? Genauso wie der Hinweis gerade eben im Zoom meeting, dass ich den Leser auf eine Gedankenreise mitnehme.
Jetzt bin ich spontan 10 cm gewachsen, das geht runter wie ein Schokomilchshake!
Es ist vielleicht einfach meins, so zu schreiben. Ändern kann ich es eh nicht, dazu fehlt das fundierte Wissen, wie. Also gut.

Das ist eventuell der Moment für ein astreines outing .. das Schreiben fällt mir relativ leicht, weil ich es gerne tu' und weil ich in meiner sicheren, anonymen Umgebung bin.
In der rauhen Realität sieht das etwas anders aus. Ich wäre gerne eine Stimmungskanone, oder zumindest jemand, der ausgelassen und fröhlich plappern kann, wenn er in Gesellschaft ist. Aber da bin ich völlig fehl am Platz! Ich steh eigentlich nur dumm rum und überlege, ab wann es nicht mehr unhöflich ist zu gehen. Das hat sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte so ergeben, dass ich ziemlich still und in mich gekehrt bin – introvertiert nennt das der Fachmann. 
Mich grauts vor jedem Firmentreffen, früher sind wir regelmäßig zu "Praxisessen" gegangen – fürchterlich! Ich hab immer versucht, mich einmal zu hinzuprügeln, um mich beim nächsten mal drücken zu können.
Dieser smalltalk, der da herrscht. Ich kann das nicht mehr. Oder ehrlicher wär, ich mag das nicht mehr! Aber ich konnte das mal echt gut. Vielleicht lieg es auch daran, dass ich die meiste Zeit zu Hause bin und viel weniger aus gehe als früher.
Vielleicht fehlt mir nur die Übung? Das ist wie beim Trinken, wenn du aus dem Training bist, verträgste nichts mehr.

Ich fühl mich wohl, wenn man mich in Ruhe lässt. Und Treffen mit vertrauten Personen find ich ja ganz wunderbar, da kann ich locker lassen. Das geht. Familie und so.
Immer wieder überlege ich fieberhaft, was zum Henker ich nur sagen könnte, damit ich nicht wie Lieschen Müller in der Ecke stehe und Langeweile verströme.
Viel zu verkrampft.

Deswegen die Schreiberei. Da bin ich allein mit mir, meiner Musik und meinen Gedanken. So wie jetzt.
Ich hab mich auch richtig gut gesammelt in der letzten Stunde. Bin jetzt sehr konzentriert und viel viel ruhiger.
Ich hab immer noch das Gefühl, dass ich langsam mal mit dem Impuls arbeiten sollte.
Hätte ich in meinem Blog Kunden, würde ich gerne schreiben, dass die mir echt vertrauen können und ich sehr lieb und sehr ehrlich bin. Egal was ich verkaufen würde, es käme von Herzen!
Vielleicht gar nicht so schlecht, dass ich keinen sachlichen Blog hab, das würde voll nach hinten losgehen! Hahaha! "Kauft das ruhig, ich bin die liebe Sabine, das Zeug ist echt ehrlich ganz toll und ich hab euch alle voll lieb!"
Ich sollte niemals einen Verkaufsblog schreiben. Besser ist das.
Dann lieber das Mutti-Gesabbel, Papier ist geduldig und ein Pc sowieso!

Jetzt wisst ihr es alle – ich schreibe zu meinem Vergnügen und weil Schreiben mein Freund ist! Und im real life braucht man viel Geduld mit mir. Man kann mich aus der Reserve locken. Könner schaffen das auch ohne Alkohol!
Ob dieses Wissen den Lesern nutzt, sei dahingestellt. Aber wenigstens hab ich nicht wieder in der Vergangenheit gekramt, zumindest nicht übermäßig. Das muss ich etwas einschränken, sonst nimmt es Überhand.
Die Blognacht neigt sich dem Ende zu, ich muss noch ein paar begleitende Bildchen suchen und alles ins rechte Licht rücken. In der Hoffnung, dass ich ein bisschen den Punkt getroffen hab.

Sabine sagt gute Nacht!






Blognacht powered by Anna Koschinski
Cute Rat