Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Freitag, 19. September 2025

Tschüs Grömitz - hallo Realität

Dieses mal wache ich auf und bin spontan traurig. Heimreisetag. 

Erstmal entspannt einen letzten Kaffee auf dieser VIP Terrasse, entfernt die Wellen der Ostsee hören und den Nordwind spüren. 

Ich will nicht weg

Um 10 Uhr müssen wir raus sein, genug Zeit, um alles was rumliegt in die Kisten und Taschen zu werfen. Einpacken in der Fewo geht einfach. Wir sind auch schnell fertig. Dann schauen wir uns um, machen Abschiedsfotos und verlassen mit vielen Seufzern diese wunderbare Unterkunft.

Das Auto ist voll, der Tank auch, los geht's. Erstmal Landstraße, am Meer vorbei. Jetzt in den Strandkorb .. ich zwinge mich zur Konzentration auf die Straße.

Jetzt könnte ich noch umdrehen ..

Kaum auf der Autobahn dürfen wir schon beim ersten Stau mitspielen. Der Mann neben mir informiert mich laufend, wie lange, wie oft, wie schlimm die Staus sind. Es wird immer negativer. 
Auf der A1 Richtung Hamburg stehen wir ewig. Bis wir merken, dass die Autobahn komplett gesperrt ist und alle auf die Landstraße ausweichen müssen. Was für ein Spaß. Alles voller Reisebusse und LKW's. Zeit vergeht. Laune vergeht. 
Auf der Landstraße haben wir das Glück, dass ein LKW vor uns her fährt. Schleicht. Mit 60 zuckel ich fast 3 Stunden hinter dem her, keine Chance zum überholen. Ich schlafe fast ein. Warum zum Geier fährt der nur 60? Auf seinem Aufkleber steht 100. Fahr halt 100! Oder wenigstens 80. Nein. Er will nicht.
Landschaft, Dörfer, Kühe, Windräder. Und von vorn. Gähn.
Dann endlich Zufahrt zur Autobahn. Eine lange Schlange bildet sich.
Als ich endlich ENDLICH Gas geben kann und den dummen LKW überhole, der sich jetzt dran erinnert, dass er doch 100 fahren kann, blinken schon wieder die Autos und schwupp - der nächste Stau.
So verbringen wir Stunde um Stunde, mit ein paar Pipipausen. Auf unser Zombie-Hörbuch können wir uns irgendwie nicht konzentrieren, also Musik.
Die Bundesländer wechseln im Schneckentempo. Aber ich bin tapfer und halte durch.

Dann fahr ich auf die A9 und bin in Bayern. Wie durch Zauberei ist die Autobahn frei und ich kann loslegen! Zeit aufholen. 180, 190 und die Lebensgeister kehren zurück!
TOWONDAAA! Ab nach Hause ohne Pause!

Auch dieser Rückweg hat 10 Stunden gedauert, im Tank hab ich noch Sprit für 6 km, das war etwas knapp. Müde aber auch erleichtert parken wir und schleppen unser Zeug ins Haus.
Hallo Haus. Es ist ok, wieder hier zu sein aber eigentlich würd ich viel lieber wieder zurück. Gib mir eine Mütze Schlaf und ich starte wieder nach Norden - wenn man mich ließe.

Zum erden und entspannen verzieht sich der Mann in seine Männerhöhle und guckt das Basketballspiel , ich schau eine Folge "Lost in Austen", um dann halbtot ins Bett zu fallen.

Und schlafe wie ein Stein.

Bein Aufwachen denke ich, was muss ich heute tun?!
Waschmaschine, einkaufen, aufräumen .. kein Strandkorb. Kein Fischbrötchen. Kein Meer.

Ach ja.







Arme Schweine auf der Gegenfahrbahn:


herrlich freie Fahrt mal

angekommen!


Das war's dann. Das war mein Urlaub an der wunderschönen Ostsee. Wir ahnen, dass es nicht der letzte war.
Aber das mit den Urlaubsberichten war's das erstmal bis auf weiteres. Nächstes Jahr wieder. Bestimmt.

Was jetzt kommt sind ein Haufen Termine, Geburtstage, Aufholen mit dem Projekt 52, Blognacht, Flohmarkt, Arbeit, Weihnachtsstress. 

Willkommen in der wirklichen Welt!



Donnerstag, 18. September 2025

Grömitz und Fehmarn

Es ist schon Donnerstag, das heißt, wir haben noch 1 schönen Tag vor uns. Schon beim Aufwachen bin ich gut gelaunt! Weisst, es ist so klasse, wenn du von selber aufwachst und dir überlegst, was wir denn heute schönes unternehmen! Keine Termine, kein Druck, kein Muss!

Nach dem Kaffee auf der Terrasse starten wir Richtung Fehmarn. Wir mögen die Insel sehr, auch den Weg dorthin. Diese herrlich romantischen Alleen, wenn man über die Landstraßen im Norden fährt, ich liebe das! Und dann kommt diese Brücke! Fehmarn ist ja eine Insel, also gibt es eine gigantische Brücke. Letztes Mal hat mir ein Betonmischer die Aussicht getrübt, dieses mal ist es eine riesen Baustelle. Aber was soll's, ich bin entspannt und nichts kann mich heute ärgern.

Zu unserer Freude finden wir relativ schnell einen kostenfreien Parkplatz! Sehr ungewöhnlich.
Eine alte Kirche zu unserer linken wirkt irgendwie sympathisch. Es gibt ja Kirchen, die lassen einen schon von außen völlig kalt, aber diese hier, die mag ich! Wir laufen drum herum und betreten das Gotteshaus. Eine schöne Kirche, mit Spielecke für Kinder. Klasse Idee!

Weiter an hübschen Fachwerkhäusern vorbei in die Altstadt von Fehmarn. Ich mag diese Straße sehr, gesäumt von vielen Läden, die Bücher, Klamotten, Fischbrötchen, Eis oder Touristenkitsch verkaufen. Lädt zum schlendern ein , der Mann lässt mich geduldig alle möglichen Läden durchforsten. Goochern, sagt man in Franken, Buddeln auf Platt.
Ich buddel mich von einem Geschäft ins nächste, bis wir uns auf dem Marktplatz niederlassen.

Vor mir einen sehr gut gemeinten Bailey-Kaffee, den Mann an meiner Seite, die Sonne kommt raus und mir wird klar, das ist der perfekte Moment! 

Wir amüsieren uns über die Leute, die wir rings um uns sehen, kommentieren die vielen Hunde, die hier überall herumlaufen und überlegen, wo wir was essen möchten.
Erstmal auf der anderen Straßenseite zurückbummeln. Da finden wir einen Laden, der diese hölzernen Gänse verkauft. Ich find die so super, diese Kameraden! Der Mann schenkt mir eine - Schietwetter-Knut!
Im Seifenladen um die Ecke hole ich mir die "Energie der Ostsee". Fehmarn ohne Abstecher in den Seifenladen geht nicht. Die Energie der Ostsee riecht super! Die Apfelseife nehm ich auch noch mit. Das wird eine Handwaschorgie das restliche Jahr über!

Wir kehren im Kartoffelhaus ein und können uns fast nicht entscheiden, so viele feine Sachen! Schließlich bekommt der Mann eine Kartoffellasagne und ich Fischauflauf mit Gemüse und Kartoffelpüree überbacken. Sehr lecker! Wir sind happy mit unserer Wahl!
Satt und zufrieden spazieren wir zurück zum Auto. Was für ein schöner Ausflug!
Als ich auf diese tolle Brücke zufahre, wird mir wieder bewusst, wie schön es hier ist. Links und rechts das Meer, Möwen fliegen herum, Sonnenstrahlen brechen durch die Wolken und zaubern helle Flecken aufs Wasser. Am Horizont stehen unzählige Windräder. Ein sehr stimmiges Gesamtbild! Wunderschön.

Sehr gelassen fahren wir zurück. In der Lieblingsbar in Grömitz gibt es einen Limoncello Spritz, bevor wir zum Riesenrad schlendern. Einmal am Meer Riesenrad fahren! Der Mann opfert sich für mich und steigt mit mir in die geschlossene, wild beleuchtete Gondel. Viermal dürfen wir den Strand und das Meer von oben sehen, ich bin ganz erfüllt von der Schönheit überall! Sogar die dumme Baustelle stört mich nicht.
Für seinen selbstlosen Einsatz bekommt der Mann gleich nochmal ein Bier und ich einen Lillet Wild Berry. Soviel wie in diesem Urlaub hab ich schon lang nicht mehr getrunken!
Sabine leuchtet sich durch den Urlaub. Ich bin gut drauf.
Die Bar schließt, 22 Uhr. Mit eigener Musik in der Tasche spazieren wir zur Fewo. Am Strand vorbei, tschüs Meer, tschüs Strandkorb, tschüs Möwe, tschüs Fahne, tschüs Steg, tschüs alles. Schon ein bisschen traurig.
Deswegen gibt es zu Hause eine Folge Shameless und ein bisschen Toast.
Gute Nacht, Grömitz



(es ruckelt ein bisschen - weil ich es stabilisiert hab. Ich Depp)


der Seifenladen

a Träumsche

Schietwetter - Knut










tschüs Strandkorb

tschüs, coole Bar







Mittwoch, 17. September 2025

Grömitz und der Timmendorfer Strand

Ringlos und etwas resigniert beginnt der Mittwoch. Ich muss dauernd dran denken, trotzdem wollen wir uns die letzten Tage hier nicht vermiesen lassen. Heute ist Regengefahr, der Himmel schon früh morgens grau und kühl ist es auch.

Ideal, um drinnen was zu machen. Also fahren wir zum Timmendorfer Strand, dort gibt es ein Sea life. Da wollte ich schon immer mal rein! Die Parkplatzsuche gestaltet sich abenteuerlich. Wir wissen nicht, wohin. Es ist mächtig was los in dem kleinen Ort, viel Verkehr, viele Fußgänger. Wir parken schließlich auf dem Großparkplatz ziemlich weg vom Schuss und wandern zum Zielort. 
Der Timmendorfer Strand ist um einiges größer als Grömitz, da tobt das Leben! Am Sea life angekommen stellen wir uns an, zeigen unsere Tickets und betreten eine blau-grüne Wasserwelt. Zusammen mit ganzen Völkern, die heute die gleiche Idee hatten.
Was für ein Geschrei, Mütter sowie Kinder. Vor den Aquarien drängeln sich die Besucher, aber wir versuchen, cool zu bleiben. Was wir sehen, ist super interessant! Da sind die außergewöhnlichsten Fische, Schlangen, Krebse, Anemonen und was nicht alles! Ein niedlicher Otter hat es dem Mann angetan, in einem Becken, das man von oben sehen kann, recken Rochen ihre Nasen aus dem Wasser. Die sind rosa, die Nasen! Voll süß!!
Die Muränen sehen gefährlich aus, manche Fische haben Zähne! Ich hab einen Krebs gesehen, der wie aus einem Disneyfilm aussieht. Dorie war auch da. Winzig kleine Quallen, die so durchsichtig sind, dass ein pinkfarbenes Licht nötig ist, um sie überhaupt zu sehen.
Wir laufen durch einen Glastunnel, kleine Haie und eine Riesenschildkröte schwimmen über uns hinweg. Diese Schildkröte hat es mir angetan! So faszinierend!
Als wir so schön in Stimmung waren und Lust auf weitere Meereswunder hatten, war der Weg zu Ende und wir stehen im Souvenirladen. Schade! Ein bisschen macht sich Enttäuschung breit, war doch ziemlich kurz das Vergnügen.

Dafür gibt es einen Kaffee auf der Promenade im Ort. Ich schau meine Fotos nochmal an und bin sehr zufrieden! Auf meine story auf whatsapp reagieren ziemlich viele Leute, das freut mich! Es kommen Fotos von den Kollegen, wunderbare Urlaube haben wir da! Ich freu  mich, dass meine Kolleginnen gleichzeitig mit mir eine schöne Zeit haben. 

Eigentlich etwas makaber so frisch aus dem Aquarium, aber die Gier siegt und wir sind schwach - 
wir holen uns zwei Fischbrötchen ('türlich!) und fahren zurück nach Grömitz. Da finden wir eine Bank mit Blick aufs Meer und machen Mittag. Gefolgt von einem Abstecher an unsere Lieblingsbar. Kaffee ist aber leider grade aus, deswegen bekomme ich heißes Wasser mit frischer Minze und einem Scheibchen Zitrone. Es riecht wie Kaugummi. Und schmeckt auch so, überraschend gut! Muss ich mir merken.
Heute kehren wir früher in die Fewo zurück, heute gibt es Selbstgekochtes für uns und Basketball für den Mann. Mit diesem hochmodernen Induktionsherd haben wir mächtig Spaß und sind kurz davor, ein youtube tutorial zu suchen, um das Ding in Gang zu halten. Aber ich schaffe es irgendwie und die Nudeln sind fein.

Und morgen, da ist schon der letzte Tag am Meer. Schade, gell? Den werden wir uns nochmal schön machen. Da ist ja noch dieses Riesenrad. Und die Lieblingsbar. Und außerdem wollten wir noch nach Fehmarn! 
Zum Fischbrötchen essen.

Kurz bevor ich mich mit dem Herd anlege, kommt ein Anruf rein. Ich kenn die Nummer nicht und will sie schon blockieren, als der Mann meint, frag doch mal auf whatsapp nach. Mach ich. 
Nach dem Abendessen kommt eine Antwort. Wir haben da einen Ring gefunden, den könnten Sie abholen. Jetzt. 
Uuuahhhh, na klar komm ich! So schnell ich kann laufe ich zu dieser Bar mit dem Absacker vom Montag Abend. Ich bin aufgeregt und voller Hoffnung. In der Bar frag ich nach der Chefin, die aus ihrem Geldbeutel meinen Ring zaubert. Ist es der? Jaaaahhhhh das isser!! Mein Ring! Ich hab ihn wieder!! Glückseligkeit und Freudentaumel!! Ich geb der Dame ein Trinkgeld und laufe selig grinsend zurück zum Mann.

Nie mehr werd ich den ablegen! Vor allem nicht auf fremden Toiletten beim Händewaschen!

Allmächt na!







                        Wusstest du,



Biskmarckheringe haben die ja nicht im Sea life, das geht schon


das ist halt einfach heißes Wasser mit Minze und Zitrone drin. So simpel!

das Meisterwerk ist vollbracht! Der Induktionsherd bezwungen! Die Nudeln fein




finally got back





Dienstag, 16. September 2025

Grömitz und Dahme

Diese Strandpromenade erinnert uns stark an Dahme und Kellenhusen, wo wir vor Jahren mit den Kindern waren. Blitzsauber und laaang. Am Ende sehen wir ein Riesenrad blinken. 

Wir sitzen beim Abendessen draußen vor einem Lokal, essen Gemüsebowl und Lendchen mit Bratkartoffeln, wir fühlen uns sauwohl! Über dem pechschwarzen Meer können wir den Mond sehen, der uns gerade eine tolle Show bietet und sich vorübergehend verfinstert. Wir schmieden Pläne für die nächsten Tage, nur so ein bisschen. Und ehrlich, spät Abends am Meer entlang zu schlendern macht Laune!

Am Montag ist der einzige Tag mit phantastischer Wettervorhersage, Kaiserwetter von früh bis spät. Also sitzen wir gleich von früh ab in unserem Strandkorb. Es gibt einen kleinen Spaziergang mit nassen Füßen am Meer entlang, es gibt Muscheln und Möwen und sehr wenig Leute. Es gibt ein Buch im Strandkorb und ein Kissen, Wellenrauschen, Möwenkreischen, Wind und Sonne.
Der perfekte Urlaubsmoment! Die Zehen graben sich in weichen Sand und ich brauch nichts anderes als das, was ich grade hier hab! Von diesem Moment hab ich das ganze Jahr geträumt, länger noch, der Strandkorb und ich, das gehört einfach zusammen! Immer wenn mir einer blöd kommt, visualisiere ich mich in meinen Strandkorb und fühle den warmen Sand. Mehr braucht's nicht!

Nach ein paar Stunden braucht's dann doch ein bisschen mehr, wir haben nämlich Hunger.
Also flanieren wir die Promenade entlang auf der Suche nach einem Fischbrötchendealer. Massenhaft Leute laufen mittlerweile hier rum, Senioren hauptsächlich, Familien mit kleinen Kindern und viele Hunde. Da sind zahlreiche Boutiquen mit sauteuerer Herbstmode, diese typischen Strandläden, die Andenken und Touristenkitsch verkaufen, Bars, Cafès, Lokale. Ziemlich weit hinten gibt es ein Fischbrötchen für uns. Wir sitzen zufrieden auf einer Bank, schauen den Leuten zu und essen Bismarckhering.

Life can be wonderful!

Zurück im Strandkorb wird noch mehr weggelesen, bis wir keine Lust mehr haben. Wir flanieren zu einem Griechen, Sabine braucht Fleisch. Feines Souvlaki, genau richtig jetzt. Nachher entdecken wir eine Bar, die 80er Musik spielt. Wir bleiben beide abrupt stehen, schauen uns an und sind uns einig: rein mit uns! Da steht ein Strandkorb am Eingang, der gehört uns! Da sitzen wir bei Aperol Spritz und Bier, kennen alle songs auswendig und erzählen uns Geschichten, die wir  mit dem Lied gerade verbinden. 
In Grömitz gibt es eine Seebrücke, die ist knapp 400 Meter lang und nachts toll beleuchtet. Das ist immer ein bisschen aufregend, im dunkeln über das tiefschwarze Meer zu laufen! Am Ende der Brücke ankert ein sehr großes Segelschiff, das tagsüber Touristen übers Meer schippert. Die Masten sind lila angestrahlt und hunderte Seile klappern im Wind. Es gibt auch eine Tauchgondel, da kannste für teuer Geld ein paar Meter in die Ostsee abtauchen. Das Ding ist 45 Tonnen schwer und hat einen Durchmesser von 7,10 Metern. Beeindruckend!
Wir erklimmen alle Aussichtsplattformen, schauen den Möwen zu, die auf den Wellen schaukeln und wie das Riesenrad blinkt und leuchtet. Das hat etwas hypnotisches und beruhigt einen irgendwie. Langsam laufen wir wieder zurück und finden es dann doch ganz nett, wieder sicheren Boden unter den Füßen zu haben.
Schöner Abend!
Sabine kriegt noch einen Lillet Wild Berry und ist begeistert!
Um 22 Uhr werden die Bordsteine hochgeklappt und die Leute trollen sich in ihre Hotels. Der Weg zur Fewo ist nicht allzu lang, trotzdem tut mir mein Fußgelenk höllisch weh. Für den nächsten Tag hab ich einen Plan.

Der Plan nämlich ist ziemlich genial, wenn man mal alle Scham über Bord wirft und sich klar macht, dass einen hier niemand kennt und auch mit Sicherheit niemals wiedersehen wird! Ich miete mir einen dieser Seniorenfahrstühle! Die Dinger fahren 6 kmh, also Schrittgeschwindigkeit, so dass der Mann bequem neben mir her laufen kann. Und so kann ich völlig unbeschwert bis hinter zum Hundestrand fahren! Viele sind mit solchen Mietrennautos unterwegs, also falle ich gar nicht so auf. Und es macht Spaß! Endlich schmerzfrei vorwärtskommen! Der Mann ist froh über das straffere Tempo. Genial! Was fehlt, ist eine Tröte und ein Fuchsschwanz!

Am Hundestrand schauen wir dieser ungebremsten Lebensfreude zu! Glückliche Hunde, die mit Anlauf ins Meer springen und fangen spielen. Das ist Seelenhonig!
Natürlich gibt es auch heute Mittag wieder ein Fischbrötchen für uns, das ist Pflicht an der Ostsee! Und einen Cappuccino in der 80er Jahre Bar.
Später sind wir von Nostalgie dermaßen erfüllt, dass wir nach Dahme fahren. Dort waren wir zuletzt mit dem Bub und der Fee, da gibt es ein Fischrestaurant, das in Erinnerung gelblieben ist. Ist ein bisschen wie heimkommen. Da ist unsere "alte" Ferienwohnung, da der kleine Weg zum Strand. Und im Lokal bestelle ich mir Pannfisch Hamburger Art, so wie letztes mal. Zum niederknien fein!!! 
Zurück nach Grömitz und ab nach Hause, müde und satt.

So kann man seine Tage verbringen!

Aber dann, wieder in Grömitz, da merke ich, dass mein Ring nicht mehr da ist. Mein Ehering. Ich nehm den beim Händewaschen immer ab, ich Depp, und hab ihn wohl in einem Lokal vergessen! Allmächt!!! Wo ist mein Ring? Panik!
Entweder auf der Toilette der 80er Bar, oder auf der Toilette der Absacker Bar, oder vielleicht schon beim Strandkorb, als ich mir die Hände eingecremt hab .. ich hab keine Ahnung! Wieso merke ich nicht, dass mein Ring fehlt? 
Am nächsten Tag graben wir als erstes den Sand rund um den Strandkorb um. Vielleicht ist er mir ja vom Finger gerutscht? Kein Ring. Wir fragen in allen Bars und Lokalen, hinterlassen meine Handynummer. Kein Ring. 


Ich bin fix und fertig. Wie kann einem bloß sowas passieren? 

Meine Gedanken kreisen. Ich kann mir natürlich einen neuen Ring kaufen, aber das ist nicht das selbe. Das ist doch mein Ehering! Den hat mir der Mann höchstselbst und unter Zeugen an den Finger gesteckt. Den brauch ich doch.

Menno.



der Roman in diesem Minibuch ist klasse!




mein natürlicher Lebensraum

das war fein! Eine Gemüsebowl mit Pak Choi und Risotto. Hmmm!


Pannfisch Hamburger Art in Dahme












Montag, 15. September 2025

Grömitz, wir kommen!

Ach herrlich! Die Verabschiedung in der Praxis. Die magischen Worte, die man sich grinsend zuruft.

"Tschüs, schönen Urlaub!"

Fast jeder haut jetzt ab. Eine Kollegin nach Südamerika, eine an den Gardasee, eine auf einen Kreuzfahrdampfer und ich an die Ostsee. Klasse! 

Den Samstag brauchen wir zum packen, organisieren, waschen, neue Hörbücher für Oma ausleihen und Plakate aufhängen. Schließlich kommt bald der Flohmarkt Teil 2, und wegen Urlaubsunterbrechung muss ich das eben noch an diesem Samstag machen. Der Tag ist voll bis obenhin, ein einziges Gerenne. Dafür haben wir am Sonntag früh alles beieinander und sind startklar. Wie immer nimmt der Mann den Zug und ich das Auto samt Gepäck. Es soll eine entspannte Anreise werden, so denken wir uns das.

Ich reihe mich ein auf die Autobahn. Im Radio läuft Three Days Grace ziemlich laut, ich bin auch ziemlich laut und die Autobahn liegt frei vor mir. Die Sonne scheint und alles ist gut!
Bis ich auf die A38 komme und sich der erste Stau vor mir zusammenbraut. Es hätte so schön sein können! Die Straße im Navi ist rot. Dunkelrot sogar. Verkehrsmeldung: 1 Stunde Verzögerung. Supi, mein schöner Vorsprung vor dem Mann ist dahin, dabei wollte ich so gern mal vor ihm ankommen. Wir spielen stop & go. Mit Stehpausen. Der Flixbus auf der Spur neben mir und ich überholen uns gegenseitig mit Tempo 6 ca. 20 mal. Irgendwann winkt mir der Busfahrer resigniert im Vorbeischleichen zu. Das Kind vor mir auf der Rückbank langweilt sich tödlich und nervt seine Eltern wahrscheinlich ebenso. Spontan bin ich froh, dass ich keine kleinen Kinder im Auto hab. 
Ein Wagen aus Regensburg fährt hinter mir so dicht auf, dass ich fast die Nasenhaare des Fahrers sehen kann. Ich überlege, ob ich ihm zuwinke. 
Dann macht es Plopp und der Stau ist vorbei, einfach so. Als wär nie was gewesen. Alle geben vor lauter Freude ordentlich Gas. 5 Minuten lang. Dann - Stau Nr. 2.
Ich fahr raus zur Pinkelpause, noch einen Stau halten meine Blase und ich nicht ohne weiters aus. Der Rastplatz wird gleichzeitig von 3 Reisebussen angefahren, die ihre Passagiere wohl auch schnell noch aufs Klo schicken. Mit mir. Und schon finde ich mich in einer kilometerlangen Schlange wieder, wertvolle Zeit, die verloren geht. Alles Senioren, die wohl aus dem Rheinland kommen, die sind für einen Franken ungewohnt lustig drauf und reißen eine Posse nach der anderen. Ich merke, wie der Franke in mir immer grantiger wird. Soo lustig find ich das jetzt eigentlich nicht, dieses elende Gestehe. Außerdem bin ich außer Dienst und muss nicht höflich mitlachen. Ich darf genervt gucken und tu es auch.
Als ich endlich wieder im Auto bin, ist der Mann bereits angekommen. Und ich noch nicht mal bei Hamburg! 
Nach dem 5. Stau kann ich endlich ENDLICH normal fahren, mit 180 dem verdienten Urlaub entgegen. Und schwupps - 10 Stunden nach Start kann ich den Mann am Bahnhof Neustadt einsammeln. 

Der ist seinerseits fast ebenso geschafft wie ich, die Züge waren wohl brechend voll und dementsprechend laut. Nervende Kinder und laut plappernde Damen um ihn herum, das haut den stärksten Kerl um. Und dann war da nicht mal ein Biergarten, um auf seine Frau zu warten, ein Elend!
Aber jetzt wird alles gut, wir sitzen beide im Auto und haben nur noch eine halbe Stunde Landstraße vor uns. Das Ferienhaus in Grömitz finden wir gleich und sind spontan begeistert! Privatparkplatz direkt vor der Tür, also direkt direkt, sind 2 Meter! Klasse! Die Wohnung mögen wir auch gleich, alles toll. Groß, schön, modern, Terrasse und Meeresrauschen inclusive.
Nachdem mein Handy komplett leer gehört war und ich (natürlich) meine Pin vergessen hab, muss die arme Waldfeger zu Hause ran und mir die Pin durchgeben. Tut mir leid, dass ich dich aus deinem Feierabend rausgescheucht hab! Aber ohne Handy mag ich nicht sein.

Mit vollem Telefon und leerem Magen laufen wir los und finden auf der Strandpromenade ein feines Lokal. Abendessen. Anstoßen, Meerblick, ausatmen.
Angekommen!




aber lustige Namen haben die Parkplätze


endlich angekommen!










Cute Rat