Mausloch

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Donnerstag, 5. September 2024

Sabine goes Bodensee - Teil 3

Das ist schon der letzte Teil meiner Urlaubsreise.

Trotz viel zu warmer Nacht und viel zu wenig geschlafen, starten wir heute nach Salem, zum Affenberg. Das ist ein Freiwildgehege mit vielen Berberaffen, die dort überall herumhüpfen.

Zu unserer aller Freude ist der Parkplatz diesmal kostenfrei, endlich mal! Aber Eintritt wird verlangt, 12€ wie überall. Naja, ist der letzte Ausflug, was solls.
Im Innenhof des Geländes laufen wir erstmal über einen großen Biergarten, auf den wir uns schonmal für später vorfreuen. Das Geklapper der vielen Störche begleitet uns. Die sitzen alle auf etlichen Horsten auf den Dächern und Kaminen. So einen Haufen Störche auf einmal hab ich noch nicht gesehen!
Auch hier im Park gibt es viele Mitmachaktionen. Und wir machen auch alles mit! Wir messen unsere eigene Flügelspannweite, lernen, was Seevögel so treiben, wie Frösche erwachsen werden, was Geweihe wiegen und wie sie sich anfühlen. Wir kommen grade rechtzeitig zu Fütterung der Rehe, die sehr zutraulich sind. Ich hab ein Reh gefüttert! Da die Tiere keine Vorderzähne haben, fühlt sich ihr Maul in meiner Hand ganz weich an! Und kitzelig!
Wir laufen durch ein Labyrinth, beantworten Quizfragen und füttern Schwäne und Enten.
Dann kommen wir zur Umzäunung des Affengeheges, wo wir eine kleine Videoeinführung um das richtige Verhalten als Besucher verpasst bekommen.
Drinnen stehen alle 20 Meter Angestellte, die echt aufpassen, dass die Touristen keinen Quatsch machen und sich ordnungsgemäß anständig aufführen.
Es ist schon ein bisschen aufregend, so nah an den vielen Affen vorbei zu gehen. Über 200 leben dort. Es könnte ja jederzeit einer auf dich zu stürzen und sein Revier verteidigen! Unsere Fee ist einem Affenmännchen auch gleich zu nah gekommen, mit einer Drohgebärde hat er sie und uns alle von den Bänken verscheucht! 
Da kriegste Respekt vor den Tieren! Und ihren Zähnen!
Auch hier gibt es am Wegesrand immer wieder Fragen zum Thema Berberaffen. Wie alt die werden (ca 30) woher die kommen (weiß ich nicht mehr, Gebirge in Marokko) wie man Männchen und Weibchen unterscheidet (am Popo).
Wir sehen wieder eine Fütterung, in dieser Gruppe sind drei Jungtiere. Affenbabys, grade mal 3 Monate alt! Aaaawwhhh!
Natürlich machen wir wieder viele Fotos. Die meisten Affen sind sehr entspannt, sitzen am Wegesrand, schauen sich die Besucher an und lausen sich gegenseitig.
Wir sind auch entspannt, wir laufen zum Ausgang und erholen uns im Biergarten bei einem herrlich erfrischenden Wurstsalat. 
War ein schönes Erlebnis! Die Rückfahrt mündet wieder in den üblichen Stau, im Schritttempo zuckel ich an den vielen Weinbergen und Apfelbaumfeldern vorbei, mit der Aussicht auf einen wunderschönen Bodensee im Sonnenuntergang!
Wat willste mehr?

Morgen ist der letzte Tag. Wir lassen es ruhig angehen. Schonen unsere Füße, erholen die müden Knochen und lesen vielleicht auf der Ferienhaus Terrasse. Ein bisschen sollte man sich im Urlaub schon entspannen.

Und wenn ich nach Hause fahre, dann bin ich wieder ein paar Stunden allein im Auto. Ein bisschen freu ich mich da schon drauf


















Mittwoch, 4. September 2024

Sabine goes Bodensee, Teil 2

Mainau war wunderschön, aber auch anstrengend. So viel Sonne, so viel frische Luft und so viel Natur, das ist mir ungewohnt.

Trotzdem geht's am nächsten Tag gleich weiter mit den Abenteuern. Wir wollen die Pfahlbauten sehen, die in Unteruhldingen stehen. Das ist ein Weltkulturerbe, also bedeutend und sehenswert. Natürlich ist der Parkplatz kostenpflichtig und natürlich ist er elend weit weg vom Pfahlbau. Aber zum Glück fährt eine Bimmelbahn von hier nach da, extra für so Leute wie mich, die nicht viel laufen können. Oder wollen. Die Fee und ich bimmeln los, die Männer laufen tapfer. Ein kleiner Zweifel überkommt mich, was soll an ein paar alten Holzhäuschen so aufregend sein? Aber gleich, als wir den teuren Eintritt bezahlt haben, vergesse ich diese Gedanken. Eine Museumshalle zeigt die Hintergründe des "ältesten archäologischen Freilichtmuseums Deutschlands". Da ich ja ein Fan von alten Sachen bin, begeistert mich jeder Holzpflock, jede Tonscherbe und jede Speerspitze! 6000 Jahre ist das alles alt, stell dir vor! 
Wir werden grüppchenweise durch einen interaktiven Raum geschleust und tauchen multimedial in die Welt der Bronzezeit ein. Nach dem virtuellen Tauchgang öffnen sich die Tore und wir treten raus ins grelle Sonnenlicht, wo uns ein ambitionierter Mitarbeiter letzte Infos und Anweisungen gibt. Dann laufen wir los und erkunden diese phantastischen Holzdörfer auf Stelzen. Im Prinzip ist das ja alles nachgebaut, klar. In den 40er Jahren. Aber eben sehr originalgetreu und mit etlichen Originalfunden. 
Wir sehen Backstuben und Schmieden, Ställe, Werkzeug- und Fellgerberhäuschen und das alles vor einem wunderbaren, blauen Seepanorama. Es gibt viel Mitmachaktionen, vor allem für die Kinder, damit denen nicht langweilig wird. In einem der Häuser erklärt ein Angestellter im Stil der "Sendung mit der Maus", wie welches Werkzeug funktioniert hat. 
Die ältesten beiden Pfahlhäuser stammen aus dem Jahr 1922, als das Museum eröffnet wurde. Stell dir mal den Aufwand vor, diese vielen Pflöcke erstmal am Seegrund zu finden, dann alles mögliche zu bergen, zu rekonstruieren und nachzubauen! Meine Güte!
Nachdem wir den Steinzeitparcour mitgemacht haben und versuchten, Weidenstöcke zu flechten, um eine Hauswand zu bauen, sind wir gleichermaßen erschöpft wie beeindruckt und verlassen das Gelände.
Am See, zwischen vielen Badegästen und Besuchern gönnen wir uns einen Cappuccino und lassen die Gedanken und die Seele baumeln. 
Außerdem gibt's ein lecker Fischbrötchen. Kein Urlaub ohne Fischbrötchen!

Mittwoch. Wir starten los in den heißen Tag Richtung Schweiz. Ich möchte den Rheinfall sehen und die anderen müssen mit. Es gibt wie jeden Tag am Bodensee viel Stau und viel Zone 30. Es geht nur schleppend voran und es ist viel zu heiß! Aber irgendwann haben wir die Schweizer Grenze erreicht und parken auf dem - selbstverständlich kostenpflichtigen - Parkplatz beim Rheinfall. Diesmal gibt es keine Bimmelbahn, aber ich schaffe den Weg. Menschenmassen drängeln sich vor den Kassen und die Eintrittskarten sind wiedermal beachtlich hoch. 12 € pro Nase, wie fast überall. Aber ich will da rein und jetzt sind wir auch schon da, also. Ein gläserner Aufzug bringt uns nach unten, wo wir schon von tosendem Wasser empfangen werden. Was für ein Lärm! Wir drängeln uns durch die Leute und stehen vor dieser Urgewalt, wow!! 
Es werden Unmengen Fotos geknipst, von allen Seiten. Mehrere steile Wege und Höhlen führen uns zu immer neuen Aussichtspunkten. Nachher steigen wir in eins der Boote, die ganz nah an den Wasserfall ranfahren, die Touris "IIIIIHHHH" und "AAAAHHHHHH" und "WUUHUUUU" rufen lassen, weil man nass wird und das Gefühl hat, das Boot wird gleich vom Wasser verschlungen. Aufregend! Kichernd treten wir den Rückweg an, der sehr steil durch den Wald bergauf geht. Keuchend bis zum Aufzug nach oben, japsend sitzen wir auf der Bank, einen Schluck Wasser trinkend. Und total beeindruckt! Das hat sich trotz aller Anstrengung gelohnt!
Im Ort Schaffhausen laufen wir ein bisschen durch die Altstadt, trinken Kaffee und essen überteuerte Hörnchen. In einem Laden sehen wir eine Riesentoblerone, die 170 Schweizer Franken kostet! 
Die Heimfahrt zieht sich dank Stau und Zone 30 hin wie Kaugummi. Allerdings mit viel 80er Musik, das gleicht's dann wieder aus. Und wir steuern ein Lokal an, das günstig ist und echt feines Essen hat. Wenn du mal in der Nähe von Friedrichshafen sein solltest, geh in das "Wirtshaus am Bächle", das lohnt sich! Ist eine Sportgaststätte, da fallen wir ein bisschen auf, weil alle anderen sportlich sind, aber man isst super lecker! Und herrlich schwäbische Freundlichkeit herrscht da, das ist man als Franke garnicht gewohnt.

Wieder ein Urlaubstag vorbei. Wir sind müde und erledigt. Aber schön wars!
Morgen geht's nochmal los, zum letzten Ausflug.

Foto aus dem Internet pfahlbauten.de


Foto aus dem Internet pfahlbauten.de
















Dienstag, 3. September 2024

Sabine goes Bodensee, Teil 1

Ab in den Urlaub!

Der schönste Moment eines jeden Urlaubs ist ja der Augenblick, kurz bevor Feierabend ist. So 5 Min vorher, man räumt noch alles weg, schaltet den Pc, alle Lichter, Ventilatoren und sonstige Gerätschaften aus und geht nochmal bezahlt aufs Klo. Dann wünscht man in alle Richtungen "Chiao, schönen Urlaub!" und es kommt "Danke, dir auch!" zurück. Tür auf, Tür zu - ENDLICH FREI !!!

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es noch eine weitere Woche ausgehalten hätte. Ich bin echt durch. Mit letzten Kraftreserven fang ich am Freitag noch an, mein Zeug her zu richten. Alles, was ich mitnehmen will. Am Samstag werden nochmal alle Großeltern besucht, der letzte Einkauf, die Koffer der Kinder geholt und panisch alles mögliche Kleinkrusch zusammengesucht, damit man ja nichts vergisst. Es nervt ein bisschen. Ladekabel, Mückenspray, Wundsalbe, Schmerztabletten, Küchentücher und Klopapier, Bettwäsche und Computerbrille. Hab ich alles?

Am Sonntag morgen geht's los. Die Kinder, also der Bub und seine Fee, fahren mit ihrem Deutschlandticket, der Mann mit dem Freifahrtschein. Ich hab das Gepäck und fahr Auto. Wir machen das immer so, weil ich diese eine Fahrt allein im Auto total genieße! Ein paar Stunden ohne Quatschen, ohne erklären müssen, zuhören oder antworten. Ich kann fahren wie ich will, hören was ich will und vor allem singen, so laut und so falsch ich will! Klasse!

Getroffen wird sich in Friedrichshafen, bis die Kinder kommen gibt es Kaffee für den Mann und mich und den ersten Blick auf den Bodensee. Noch ist es bewölkt und relativ kühl.

Das Ferienhaus steht inmitten vieler anderer Bungalows in einem Ferienwohnpark. Find ich eigentlich ganz gut, in solchen Ferienparks findet man Familien und ältere Leute, die alle ihre Ruhe haben wollen. Ganz in meinem Sinne. Außerdem hat man keinen blöden Vermieter an der Backe, da über hundert Häuschen verwaltet werden. Da waren früher in den diversen Fewo's etliche Nerver dabei, einmal wollte der Besitzer des Bauernhofs mit uns abends auf unserer Couch fernsehen .. ähn nee?!

Unser Häuschen ist wie alle anderen dreieckig, mit einem spitzen Dach, das bis zum Boden reicht. Innen ist es sehr holzlastig, mit dicken, dunklen Holzbalken. Kleine Küche mit etlichen Anhaugefahren, eine Leiter, die an Seilen hängt führt nach oben in die Schlafzimmer. Neben einer Schräge zu schlafen ist auch gewöhnungsbedürftig, ich hau mir ungern den Kopf an, wenn ich mich  mit Schwung im Bett umdrehen möchte. Aber es geht schon, irgendwie. Die Matratze ist zwar zu hart für meinen verwöhnten VIPkörper, aber auch damit komm ich klar. Kann ja nicht überall ein Wasserbett stehen.

Montag nach dem Frühstück geht's nach Meersburg. Da waren wir mit den Kindern früher schonmal, aber das haben wir glatt vergessen! Das war ein Konstanz-Urlaub vor 12 Jahren. Nur schleichend kamen die Erinnerungsfetzen. Ist aber auch schon lange her. Ich vergess sowieso recht viel, mich kann man eigentlich jedes Jahr in den selben Urlaubsort schicken, ich bin immer wieder freudig überrascht. 
In Meersburg gibt es nicht nur direkte Nähe zum Bodensee und eine bezaubernde Altstadt - gestylt und ausgestattet für die Touristen, sondern auch eine ganz tolle Mittelalterburg. Die wir uns natürlich direkt anschauen müssen. Das ist genau meins! Alte Stadt, alte Häuser, alte Burg! Perfekt!

Die Burg Meersburg stammt aus dem 7. Jahrhundert und ist die älteste, noch bewohnte Burg in Deutschland. Sehr beeindruckend! Und sehr gewaltig, dieses alte Gemäuer! Wir sehen uralte Küchen, Schmieden, Brunnen, Rittersäle und was nicht alles! Ich verliere mich ein bisschen in der Vergangenheit, aber das ist mir nicht ungewohnt.

Nach dem Bad im Mittelalter tauchen wir wieder in der Gegenwart auf und ich gönne mir zu meinem Cappuccino ein Stück Apfelkuchen! Luxus pur! Is ja Urlaub, da darf ich das.

Für den nächsten Tag ist ein Trip zur Insel Mainau geplant. Auch dort waren wir schon damals und das ist halt schon echt lange her, 12 Jahre wie gesagt. Wir schippern mit dem Dampfer 20 Min von Meersburg nach Mainau, betreten die Insel und sind sofort schockverliebt! Das war ein Natur overload! Unfassbar viele Pflanzen, fremde Pflanzen, wunderschöne, sehr bunte Blumen, tolle Arrangements und vor allem riesige, dicke und starke Bäume! Ich konnte mich garnicht mehr beruhigen, was da für mächtige und gewaltige Mammutbäume standen. Diese Kraft, diese Energie! Mein Freund, der Baum.
Wir sehen ganz viele Palmen und Bananenstauden, die sich durch das Bodenseeklima sichtlich wohl fühlen. Alles ist liebevoll gepflegt und total sauber. 
Da sind auch die größten Karpfen, die ich je gesehen hab, Schildkröten, Salamander, Esel und Ziegen. Und natürlich das Schmetterlingshaus, das ich aber wegen der elend langen Warteschlange wieder verworfen hab. 
Auf der Insektenwiese standen drei Holzliegen, prima zum Pause machen, Füße erholen und ein bisschen dösen oder lesen. Da lagen der Mann und ich unter einem Zwetschgenbaum, sehen einen Haufen Bienen vor ihrem Haus herumtanzen, Schmetterlinge und Leute die vorbei laufen (- und fliegen). Bis auf die ewig brüllenden Kinder drüben am Spielplatz ist es ruhig und friedlich.
Auf einem Teich mit Springbrunnen wachsen Unmengen von Seerosen. Dazwischen treiben ein paar Enten und wenn man an den Rand geht, kann man echt verdammt große Karpfen sehen, die da entspannt hin und her schwimmen und auf Futter hoffen. Das ganze hat eine leicht hypnotische Wirkung, wir bleiben ziemlich lange dort sitzen und schauen den Karpfen zu. 
Irgendwann müssen wir die Insel wieder verlassen, das Schiff legt bald ab. Wir treffen uns mit den Kindern am Ausgang und schippern wieder zurück, diesmal bei Sonnenuntergang. 
Von Weitem sehen wir die Pfahlbauten bei Unteruhldingen. Die stehen morgen auf dem Programm.
Aber für heute reichts mir. Meine Füße sind hinüber, der Mann muss mir eine Spritze geben. Sonst käme ich weder die Treppe zum Schlafzimmer rauf, noch jemals wieder runter.



Foto aus dem Internet burg-meersburg.de














Cute Rat