Mausloch

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Montag, 24. November 2025

Blognacht verpasst - nicht schon wieder!

Und es ist schon wieder passiert - ich hab die Blognacht verpasst!




Diesmal konnte ich wieder mal wirklich nix dafür, ich habe mich der Mehrheit gebeugt. Und ein bisschen Gruppenzwang wars auch. Am 14.11., der Tag an dem die legendäre Blognacht von Anna auf annakoschinski.de stattfand, bin ich in See gestochen!
Ein Firmenausflug auf die MS Brombachsee, der offizielle Name "St. Martins-Schlemmerfahrt". Viel Buffett, viel Weihnachtsmusik, viel Blingbling.

Und keine Blognacht.

Aber soo schlimm ist das nicht, das Schlemmern auf dem See war ganz schön und angenehm. Außerdem war Anna so lieb, die Teilnehmer der Blognacht zu grüßen und mir den Impuls zukommen zu lassen.

Der da lautet: Nicht schon wieder!

Es gibt einen einzigen Vorteil, wenn man die Blognacht nachträglich schreibt - man kann ein paar Tage lang überlegen. Und das hab ich getan, laaange überlegt. Damit ich nicht wieder stundenlang um das Thema herumschleiche und während des Schreibens verloren gehe.

Mein Gedanke zu "nicht schon wieder" zischt in eine Richtung, die mich immer mehr einfängt, je mehr Zeit vergeht. Jetzt ist Ende November, schwuppdiwupp ist Weihnachten. Und ich tappe in die selbe Falle wie jedes Jahr: Weihnachtsstress.
Dabei hatte ich mir dieses Jahr vorgenommen, mal ganz schlau zu sein und richtig, also richtig früh mit den Weihnachtsvorbereitungen anzufangen. Warum hat's nicht geklappt?
Weil ich im Oktober mit Geburtstagen beschäftigt war, weil mich der Alltag unter Beschuss hält und weil ich einfach extrem planlos war. Oder noch bin.
Da sind 1 Mann und 4 Kinder, die möglichst originell beschenkt werden sollen. Ich nerve meine Lieben frühzeitig, einen Wunschzettel zu schreiben. Damit ich wenigstens ein paar Anhaltspunkte hab, das ist ja jetzt nicht mehr so leicht. Als die Kinder noch zu Hause gewohnt haben, konnte ich sie permanent beobachten und heraushören, was sie bewegt, was sie gern hätten, was sie brauchen könnten und wie sie grade ticken.
Jetzt sind sie in alle Richtungen verstreut, wir kriegen sie nur noch ab und zu zu fassen. Da ist es schwierig geworden, zwischen den Zeilen zu lesen und zu erahnen, was ihnen Freude bereiten könnte.
Außerdem wär es doch schön, wenn ich sie überraschen könnte, mit Dingen, die unerwartet sind. Ich wär so gern originell, würde gern mit völlig Unerwartetem um die Ecke kommen! 

Jetzt steh ich da, ich armer Thor, und bin so schlau als wie zuvor

Es sind ja nicht nur Geschenke, die ich organisieren muss. Will. Da gibt es so viel vorzubereiten, zu überlegen, zu basteln. Zwar nicht mit Kleber und Schere, die Zeiten sind vorbei, aber am Pc. Selbstgemachtes am Pc. Näher kann ich da jetzt nicht drauf eingehen, weil Geheimnis und so. Aber es steckt viel Arbeit drin in diesem selbstgemachten Geheimnis. Und die Zeit rennt erbarmungslos.



Zum Weihnachtsmarkt wollen wir auch noch. Essen gehen mit der Familie. Weihnachtsessen mit der Praxis, Chorauftritte, Schulungen, Treffen mit den Großeltern und noch ein Geburtstag. 
Zwischendurch will ich zum Friseur und der Jahresrückblick im Mausloch steht an!

Zum Glück backe ich nicht!

So. Wär ich jetzt nicht der Schreiberling sondern ein Leser, würde ich spontan sagen mach dir halt nicht so einen Stress! Nicht schon wieder! Jedes Jahr das gleiche Drama.
Dabei würde ich wirklich gern mal entspannt durch den Dezember spazieren und die Vorweihnachtszeit genießen. Einfach so, ohne Druck. Sollte das nicht die stille Zeit sein, reden nicht alle von besinnlich? Ich würd mich ohne weiteres auf Weihnachten besinnen wollen, gern sogar. Aber so wie es aussieht besinne ich mich auf alles, was ich noch schaffen muss.

Es ist ja so. Man macht es gern. Man möchte seiner Familie eine Freude machen und ein schönes Weihnachten organisieren. Wenn ich ganz, ganz ehrlich bin, tu ich das auch für mich. Weil ich ein Weihnachts-Möger bin! Nicht den Stress - Weihnachten!





Weihnachten ist für mich reine Familienzeit. Die Kinder sind da! Das allein ist Grund genug, Weihnachten zu mögen. Wie wahrscheinlich alle Familien haben auch wir eine Tradition, das macht es gemütlich und feierlich. Ich mag die Weihnachtsmusik (Lieblingslied), den Christkindlesmarkt, ich mag Glühwein in der Kälte, den Posaunenchor auf dem Markt, die Pferdekutsche mit den Glöckchen. (Ich wohne in Nürnberg, da muss das so). Die geschmückte Stadt, die Weihnachtsbäume überall. Ich mochte auch die Kinderchristmette, als die Kinder noch klein waren. Das Krippenspiel. Wenn die Gemeinde am Schluss der Mette Stille Nacht, heilige Nacht singt. 
Ich werd schon wieder ganz hibbelig!

Weihnachten ist schön. Leider wird es zunehmend verkonsumisiert - ist das ein Wort? Zu grell, zu viel, zu laut, zu oberflächlich. Werbung überall, übertriebene Deko, sehr übertriebene Adventskalender, alles überteuert und überzogen. Jedes Jahr mehr und mehr.

Dabei verlieren wir den Sinn hinter Weihnachten vollends. Auch wenn man nicht christlich ist oder wie ich aus der Kirche ausgetreten, Weihnachten bedeutet für mich in erster Linie Familienzeit. Zusammen sein, sich eine Freude machen, sich überraschen, da sein. Ohne Handy, ohne Fernseher. Es sei denn, man lässt ein Kaminfeuer Ambiente laufen, das geht.
Ich mag die Lichter überall, die dann in meiner Wohnung leuchten. Kerzen. Sogar unsere Tischdecke mag ich, die hat kleine goldene Sternchen. Und wir würfeln um die Geschenke, das macht einen Heidenspaß! Außerdem hat man da viel Zeit miteinander.

Dafür mach ich das. Auch wenn es Stress bedeutet, wochenlang vorher. Schon wieder.
Aber dieses Jahr hab ich wenigstens eine Urlaubswoche im Dezember, diese Zeit kann ich nutzen zum organisieren und basteln. Mit ein bisschen Glück ist dann kurz vor heilig Abend meine Premium-Zeit, an der ich mich besinnen kann. Ein bisschen wenigstens.

Dann geh ich auf den Christkindlesmarkt, hol mir einen Glühwein, stell mich zur nächsten glitzernden Bude und warte auf die historische Postkutsche mit den Glöckchen! So nämlich!





Ich wünsche allen, dass die Weihnachtszeit ruhig und gemütlich wird.
Leise.
Mit Zeit und Tiefe.

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