Ein kurzes Montags-Intermezzo
Ich war den ganzen Tag unterwegs. Erste Station Bücherei, neuen Stoff für die Oma holen. Danach noch massig Zeit übrig, also zum Supermarkt. Da ungewohnter Markt ziemlich wirr hin und her gerannt mit meinem Einkaufswagen. Danach noch ewig viel Zeit übrig, also ein völlig überflüssiger, sinnfreier Abstecher zum Billigramschladen um die Ecke und zwei sehr schöne, aber auch sehr unnötige Trinkgläser gekauft. Und Wolle. Brauch ich nicht, ich hab genug Wolle daheim - aber Wolle gekauft. Weil!
Danach immer noch viel zu viel Zeit übrig, trotzdem schon mal zum Bahnhof Südausgang gefahren, bis der Bub kommt, kann ich ja am Handy rumspielen. Nach einer halben Stunde merke ich, dass ich auf Toilette muss. Das halte ich aus. Die Zeit vergeht, ich mach die Fenster zu, weil ein arabischer sound von außen meine Dire Straits übertönt (!) Ich muss dringend raus und googel, wo im Bahnhof Toiletten sind. Viel zu weit weg und außerdem - Bahnhofsklo!! Also warten. Der Bub ruft an, hat die Zeit vergessen, kommt später. Noch eine halbe Stunde und es wird immer dringender. Ich muss mich ablenken, aber nichts hilft. Auf und ab gehen. Andere Gedanken machen. Wieder ins Auto setzen, leiden. Jetzt wird's echt dringend! Endlich kommt der Bub, schnell einsteigen, schnell zu Oma fahren. Sehr schnell. Kurz überschlagen, ob ich unterwegs bei Mäcces anhalte um endlich aufs Klo zu kommen - aber McDoofi-Klo .. nee!! Das schaffst du! Durchhalten! Am Wohnstift angekommen parke ich in einem Affenzahn, schiebe den Bub hektisch zum Eingang und fahre mit ihm statt in Omas Etage in den ersten Stock, ich weiß, dass da Toiletten sind. Zum Glück freie Kabinen, ich werfe die Jacke von mir und ENDLICH Entspannung!
(Ausdruck der Erleichterung)
Völlig relaxed mit dem Bub zu Oma hoch, ich bin ruhig, alles ist friedlich!
Es gibt Kaffee und Neuigkeiten. Der Bub weiht Oma in seine aktuellen Urlaubspläne ein:
Ein Abenteuer-Trip über 3 Wochen nach Amerika! Kalifornien, Nevada, Arizona. Nur er und seine Fee - und ein Camper.
Wir Eltern und Großeltern sind hin und her gerissen zwischen Wow, wie aufregend und o nein wie gefährlich! Schwierig! Wir alle haben den Bub mit Reisegeld beworfen, mehr können wir nicht tun. Außer hoffen, dass alles gut geht. Und zuversichtlich sein.
Donnerstag geht's schon los.
Den Bub und seinen vollen Geldbeutel nach Hause gefahren, im Feierabendverkehr zurück nach Nürnberg, elende Parkplatzsuche.
Kurze Pause, dann Abendessen kochen. Feines Abendessen! Feierabend.
Zack ist Nacht, nur noch eine Stunde bis "Ich-sollte-jetzt-wirklich-ins-Bett-gehen" Uhr. Die gehört dem Outlander, einem Erdbeerjoghurt und dem Sofa.
Eigentlich bräuchte ich morgen Wochenende!
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