Mausloch

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Mittwoch, 23. November 2022

Stollenkonfekt vs. Brokkoli

 Tatsächlich war ich ganz froh, heute ins Labor zu gehen. Obwohl ich da garnicht eingeteilt war und wir mit erhobenem Zeigefinger angehalten wurden, Dienst nach Vorschrift zu tun. Da in uns aber Revoluzzer-Blut fließt, haben Kollegin missi und ich einfach die Zimmer getauscht. Sie hatte keinen Bock auf Labor, ich wollte nicht mit dem Lehrling im EKG rumsitzen. Win-win! Allein war ich trotzdem nicht. Lehrlinge, Studenten, Patienten-Begleitschutz, Ärzte, ständig war irgendjemand um mich herum. Das bleibt nicht ohne Folgen. Konzentration ist, wenn die Sabine in Ruhe gelassen wird und alleine vor sich hin wurschteln kann. Das mögen wir. Menschenmassen im Genick lenken ab und machen konfus. Das mögen wir nicht. 
Dafür hab ich von einer Omi heute einen Liebesbeweis geschenkt bekommen: Den hässlichsten Stift des Jahres. Aber voller guter Absicht! Lieb!


Nach der Arbeit zum Supermarkt. Heute ist der Bub nicht da zum Essen, das wird ausgenutzt. Ich kaufe was mit Champignons und Brokkoli, das sind Sachen, die einfach nur in Sohn-Abwesenheit funktionieren. Während ich den Wagen durch die Gänge schiebe, fasse ich einen Entschluss. Ich will am Wochenende Kekse backen. Zuckerfreie Zahlenkekse. Für die Kollegen. Und ein bisschen wegen meiner Chefin, die mir damals knallhart ins Gesicht gesagt hat, dass ich niemals eine größere Gewichtsabnahme schaffen würde, so ganz allein. Sie hat mir das Optifast Programm im Klinikum empfohlen. Fasten im Kreise von Leidensgenossen - für 3000 €. Mittlerweile ist dieses Abnehmprogramm am Einschlafen, wie es heißt. Wegen unrentabel und Jojoeffekt. 
Ich will sechsen und nullen backen und ihr die gebackene Gewichtsabnahme auf den Tisch knallen. 
Ha-ha! Eat this!

Da steh ich dann also mit meinem Brokkoli vor dem Auto und will die Tasche einräumen, da fällt mein Blick auf den Einkaufswagen meiner Autonachbarin. Sie hat die feinsten Sachen dabei. Schokobons, Waffeln, ein kleiner Kuchen, Kekse, ein Stück Butter kann ich sehen, Schoki und TK-Pizza. Da ist ein Paket Stollenkonfekt! Boh ich steh auf Stollenkonfekt! Das hätte mein Wagen aus einer grauen Vorzeit sein können. 
Ernüchtert schau ich auf mein Zeug. 
Die innere Elinor lobt mich ohne Luft zu holen. Ja ich weiß. Diese Kekse und die Tüte Schokobons in Kombination mit Stollenkonfekt und Pizza und mein ganzer Erfolg wäre zum Teufel! Zuckerwert tot, Kalorienzahl tot, Darm tot, Gewissen mausetot.
Dahingemeuchelt von einer Schachtel Stollenkonfekt.

Lieber nicht. 

Aber ein bisschen Sabber sammelt sich im Mundwinkel bei diesem Anblick. Ich bin neidisch. Ermahne mich selbst, stolz zu sein.
Außerdem bin ich etwas überrascht, dass ich mal ausschließlich das gekauft hab, was ich brauche. Nichts anderes! Sensation!!



So. Ich hab meinen Brokkoli nach Hause getragen und weggeräumt. Mittags gabs ein Süppchen und ein altes Brötchen. Ich hab ein bisschen aufgeräumt, neue Bilder im Treppenaufgang aufgehängt und werde gleich noch die Oma anrufen. 
Dann such ich Plätzchenausstecher in Zahlenform zuhaus im Handy und gleich dazu noch ein passendes Rezept. 
Ich mag den freien Mittwoch Nachmittag!


Übrigens ... sechzig Kilo !!!  :-) 




1 Kommentar:

  1. hab gerade mal auf deinem Blog etwas zurück gelesen ..
    wow..
    60 Kilo
    das ist klasse
    habe gerade mal 10 geschafft ..
    ok.. über Weihnachten wieder etwas zugelegt
    trotz reduziertem Süßkram ;)
    übrigens ..dein Blog gefällt mir
    liebe Grüße
    Rosi

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