Ich bin ja so aufgeregt!! Hab mich mit Nüssen und FuzeTea versorgt und mir extra ein frisches T-Shirt angezogen. Warum, weiß ich jetzt auch nicht so genau. In ein paar Minuten gehts los:
Meine 1. Blognacht !
Für die anderen ist es schon das 8. mal, aber ich bin hier ein Ersti. Es läuft über Zoom, das musste ich auch erstmal installieren. Danke, Sohn! Noch 4 Minuten. Es heißt, wir lernen entspannt, effektiv und besser zu schreiben. Und wir erhalten einen Impuls für den heutigen Artikel. Na dann ..
Eine kleine Einführung in das Thema und den Impuls der heutigen Schreibnacht:
“Das mache ich anders als alle anderen”
So, ich würd mal sagen Volltreffer! Klasse Thema, da gibts einiges dazu zu schreiben. ich möcht auch gleich loslegen, aber es irritiert mich etwas, dass ich über zoom gefilmt werde beim schreiben. Kann zwar bloß die Blognacht-Initiatorin Anna Koschinski sehen, aber es ist trotzdem ein komisches Gefühl. Ein bisschen big brother für daheim rum.
Das mache ich anders als alle anderen - zum Beispiel das aufeinandertreffen mit anderen, der soziale Kontakt. Die meisten Leute möchte sich in Szene setzen. Wirken. Beeindrucken. Und oft auch ein bisschen angeben. Meiner Erfahrung nach hören viele sich selber am liebsten reden. Wenn ich in die Erzählung etwas einwerfen möchte, wird es oft übergangen oder abgetan oder gar nicht erst gehört. Also halte ich den Mund und höre zu. Ich nicke und staune an den richtigen Stellen, werfe ab und zu ein “wow” oder ein “ach was” in den Raum, das kommt ganz gut. Solange ich keinen gesteigerten Wert drauf lege, meine eigene Geschichte zu erzählen. Lasse reden. Meine Mom hat gesagt - und meine Mom hat echt Ahnung - sie hat gesagt, nie ungefragt einen Rat geben. Erst wenn man dich darum bittet. Hat sie Recht.
Das mache ich anders als alle anderen - Natürlich will ich mich nicht mit den Lorbeeren schmücken, die nicht mir allein gehöre, ich hab nur immer wieder das Gefühl, dass ich gegen den Strom schwimme. Ich versuche, hinter die Fassade zu blicken.
Das mache ich anders als alle anderen - es mag daran liegen, dass ich ziemlich naiv bin. Also schon ziemlich arg naiv. Ok in Wahrheit bin ich die Königin der Naiven. Im Tal der Hoffnungsvollen. Ich beobachte die Leute, sehe was sie tun und wie sie miteinander umgehen. Das gefällt mir nicht, dieser ganze Hass und Missgunst. Und dann wünsche ich mich weg. In meinen Tagträumen beame ich mich gern an einen imaginären Ort.
Das mache ich anders als alle anderen - noch ein Punkt, der mich von der Masse unterscheidet. Ich liebe den Herbst und freue mich wie Bolle, wenn der Sommer vorbei ist. Dieses Jahr ist es nicht ganz so schlimm und unerträglich wie sonst, aber ich freu mich trotzdem.
Der allgemeine Sommertraum von Urlaub am Strand und Freibad und grillen und dieses ewige abends länger draußen sitzen, das lässt mich kalt. Was will ich am Strand? Ich hab eine Sonnenallergie und hasse es, zu schwitzen. Freibad oder ein See ist für mich genauso weg vom Schuss, ich bin eine echte Gloria und ich setze mich nicht auf den Boden. Ganz einfach, weil ich nicht mehr hoch kommen würde. Das hat etwas erbärmliches. Grillen an sich ist schon ok, wenns ein anderer macht. Und wenn ich irgendwo eingeladen werde, hab ich immer Bedenken, dass ich mit meinem glorreichen Gloriahintern nicht in die Normbestuhlung passe. Und abends mag ich nicht draußen sitzen, da fressen mich die Mücken auf. Ich besitze weder Sommerkleidchen noch kurze Hosen. Alles doof.
Wenn ich das meinen Kolleginnen erzählen würde, würden sie verwirrt den Kopf schütteln. Dafür kann ich mit Rea Garvey oder Mark Forster nix anfangen.
Ähnlich ist es mit TV Shows. Die meisten Formate stoßen mich eher ab. Big Brother zum Beispiel oder Kampf der Realitystars oder sowas. Von wegen stars - einmal kurz durchs Bild gehuscht und schon ein Star. O mei … Dafür schau ich Sachen, die wohl wenig andere mögen. Mein Seelen Film ist Anne auf Green Gables. Ich mag Downton Abbey, Bridgerton und oft auch Kinderfilme: Michel, Bullerbü, Die wilden Hühner oder Victorious. Aber auch Breaking bad oder Shameless. Ich liebe Disney und Harry Potter - dabei bin ich schon bald Ü50 !!
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Klar ist das alles Geschmackssache. Ich hab nur die starke Vermutung, dass mein Geschmack sich stark von den Geschmäckern der meisten Leute abweicht. Ich mag die nordischen Länder viel lieber als den Süden, möchte schwedisch lernen und am liebsten in Ruhe in meinem Lesesessel sitzen und schmökern. Bei Wind und Regen. Ich hasse smalltalk und drücke mich um jedes anschließende “gemütliche Beisammensein”. Das ist nicht die Norm.
Früher hab ich mich oft gefragt, warum ich nicht das mag, was alle mögen. Und aus Angst, nicht dazuzugehören, hab ich oft vorgegeben, mitzulaufen. Einer Meinung mit allen anderen zu sein. Das war in der Schulzeit so. Mittlerweile bin ich schon groß und steh zu meinen Vorlieben und meinem Geschmack.
Ich mag einfach nicht drauf einsteigen. Bringt ja auch gar nichts.
So! Vieles, was ich anders mache, als die anderen. Obwohl ich nicht selten das Gefühl hab, nicht ganz in die Norm zu passen, bin ich ganz froh, dass ich mein eigenes Ding mache. Dass ich mich abhebe von der Norm. Wenigstens ein bisschen. Für mich ganz allein - die anderen merken das eh nicht. Weil keiner zuhören mag. Oder kann.
War ein tolles Thema! Ob ich dem gerecht geworden bin, sei dahingestellt. Ich bin sehr neugierig auf die Texte der anderen Teilnehmer der Blognacht. 7 oder 8 Leute waren da glaub ich. Es wurde mir gesagt, dass ich diesen Beitrag mit einem #blognacht versehen soll, damit wir uns finden können, da draußen. Ist schon interessant, was die andern mit diesem Impuls angefangen haben! Vielleicht war ich ja auf dem komplett falschen Weg und bin meilenweit am Thema vorbei geschlittert! Themaverfehlung, setzen, 6.
Wir werden sehen. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht!
Danke, Anna Koschinski, für die Inspiration!
Liebe Sabine,
AntwortenLöschenDu bist norddeutsch - im Herzen! Dein Ostsee-Sehnsuchtsort könnte auch meiner sein. Ich liebe Island und lerne Isländisch. Nicht weil es sinnvoll ist, sondern weil es Spaß macht.
Wie schön, dass Du bei der Blognacht dabei warst. Ich freue mich darauf, Dich wiederzutreffen. Herzliche Grüße aus Hamburg
Deine Inge