Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Mittwoch, 29. Januar 2025

Mein T.I.L. on an happy day



O happy day! Als ich heute morgen in die Arbeit kam, war unser Team ausnahmsweise mal komplett. Sehr seltener Zustand. Was aber auch mit sich bringt, dass wir echt viele Damen für nicht ganz so viele Arbeitsstationen waren. Kollegin Elfe möchte heute gern ins Labor, weil aber zur Zeit recht wenig los ist, würden wir uns zu zweit im fensterlosen Labor nur auf die Füße treten und auf die Nerven gehen. 
So soll ich denn bloß hin?



Kollegin Pinky weiß die einzig akzeptable Antwort: Nach Hause!
Ich soll ja Überstunden abbauen, also liegt das nah, das Gute! Ich hab meinen Kaffee getrunken, Kollegin Elfe beim Pieksen zugeschaut, mich wieder abgemeldet, sobald der Kaffee leer war und dann - Feierabend!
Was für ein perfekter Arbeitstag!


Super gelaunt fahr ich zur Apotheke und zum Supermarkt, der um diese Zeit herrlich leer ist. Zu Hause finde ich einen Parkplatz direkt vor dem Haus. Also DIREKT vor MEINEM HAUS !!! Ich kann mein Glück kaum fassen. Und als allererstes mach ich ein Nickerchen, weil ich wie jeden Tag um diese Zeit hundemüde bin. Mit Unsere kleine Farm als Backroundgeräusch döse ich weg.


Es ist halb zwölf. Zeit für bisschen Rumoren im Haushalt. Endlich hab ich mal Zeit, den Wasserkocher zu entkalken. Jetzt kann ich total entspannt ein bisschen bloggen, ohne Zeitdruck, ohne Störgeräusch, sogar ohne Schnarchen im Hintergrund (sorry, Schatz)

Ich will von Montag erzählen. Der Montag ist frei von Praxis, demnach hab ich Zeit. Gleich am Vormittag, nachdem ich ausgeschlafen hab, bin ich in die Bücherei gefahren. Oma braucht neue Hörbücher und diesmal sind Autoren mit "O" dran. Ich werde fündig und mit meiner Beute fahr ich direkt zur Praxis. Ja-haa, zur Praxis an meinem freien Tag! Skandal!


Das Krisengespräch findet in der Mittagspause statt. Unser Problemkind, das sich in letzter Zeit ziemlich unkollegial verhalten hat sitzt mit uns anderen im Wartezimmer, die Personalfrau und eine der Ärztinnen sind anwesend und versuchen, die Diskussion zu leiten. Wie erwartet sind wir zu keinem konkreten Ergebnis gekommen, weil jeder seine eigene Sicht der Dinge zur Sprache bringen wollte - die einen leise, die anderen recht laut. Nach 10 Minuten gab es die ersten Tränen, besagte Kollegin ist sich keinerlei Schuld bewusst, alles Übel kommt eigentlich nur von den Patienten. So kommen wir nicht weiter.
Mein Statement durfte ich als erste in den Raum werfen, das war gut, weil ich so endlich mal zu Wort kam. Worauf ich Wert lege - auf ein funktionierendes Team, das Hand in Hand arbeitet und sich nicht gegenseitig in die Pfanne haut. Kurz gesagt. Daraufhin ist eine sehr ausufernde Diskussion entbrannt, zum Glück konnte ich mich nach einer dreiviertel Stunde aus dem Geschehen entfernen. Ich hab einen Termin. Sorry.
Glück gehabt.


Mein Termin heißt Oma, die musste ich abholen, zusammen mit Waldfeger, die ich unterwegs eingesammelt hab. Zu dritt fahren wir zum Friedhof. Rosi, die Oma von der Lieblingsnichte ist gestorben. Sie hat eins dieser kleinen Urnengräber, eins der schöneren. Auf diesem Friedhof gibt es auch .. ja was ist das eigentlich? Es erinnert an Plattenbauten oder Brennpunkthochhäuser - nur mit Namenschildern der hier untergebrachten Urnen. Zwei von diesen "Türmen aus Beton" stehen am Wegesrand. Ich find das furchtbar! Das Design soll wohl modern sein, ist aber eigentlich nur armselig. Da hat es Oma Rosi viel schöner mit ihrer kleinen, feinen Grabstelle. Ein eigener Grabstein und ein bisschen Grün.
Ich hatte nie viel Kontakt zu ihr, erinnere mich nur an einzelne Momente. Aber sie war 88, sehr krank und, wenn man es nüchtern betrachtet, hat sie es endlich geschafft.


Der Gang zum Friedhof und das Abschied nehmen war eine gute Aktion. Irgendwie hat es uns gut getan, eine friedliche Stimmung legt sich auf uns. Auch der Regen machte eine Pause.
Dann fahr ich mit Oma einkaufen und liefere sie mit neuen Hörbüchern, Kaffee und Cheddarkäse zu Hause ab. Die Gespräche mit Waldfeger auf dem Heimweg tun mir gut. Ich erzähle von den neuesten Urlaubsplänen von Bub und seiner Fee. Da kann ich noch nicht drüber schreiben, dafür mach ich mir zu viel Sorgen!


Wieder zu Hause bin ich erstmal altersgemäß platt und muss mich hinlegen. So Nickerchen zwischendurch sind wichtig, sonst funktioniere ich nicht! Alternativ wird sich in eine Decke eingewickelt, Retro-TV geguckt oder gelesen. Übrigens hab ich mein tolles Buch ausgelesen - "Scandor" von Ursula Poznanski. Sehr spannend, es geht um's lügen und um bedingungslose Wahrheit, sonst passiert was Schlimmes! Die Geschichte hat mich lange beschäftigt, ich hab sogar das L  beim Lebens ABC dafür benutzt. (Coming soon)
Wie schwierig es ist, im Alltag einfach mal nur die absolute Wahrheit zu sagen - und zu schreiben, das denkt man garnicht!


Der Tag klingt aus mit einem sehr gesunden Omelette, das eigentlich schon eine Frittata ist und zwei Folgen Outlander. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Fan der Serie bin? Auch wenn ich schon beim dritten Durchgang bin, die Begeisterung ist ungebremst! In dieser Serie ist alles drin: Geschichte, Humor, Erotik, Kampf, Politik und Fantasy! Welche Serie schafft das und ist auch noch super spannend? Hach, ich bin ganz hingerissen!


Dieser Soundtrack musste sein! Die Version der ersten Staffel gefällt mir sowieso am Besten!
So, das war mein Montag. Jetzt ist es kurz vor zwei, der dritte Entkalkungsdurchgang des Wasserkochers ist fast abgeschlossen, der Mauslocheintrag geschrieben und jetzt werd ich meinen Papierstapel abtragen und abheften, der ist echt hoch. Und wenn ich Lust hab, schreib ich ein paar Entwürfe zum Thema "M". Ach was ist so ein unverhoffter freier Tag doch schön!


Übrigens wusste ich zu Beginn des Artikels noch nicht, dass es ein T.I.L. werden würde. Ein T.I.L. ist ein Tag in Liedern, heute eignet sich sehr gut dazu! 
Welches Lied eignet sich, um deinen Tag heute zu beschreiben?

Samstag, 9. November 2024

#Bloggerschnack im November

Ja hallo erstmal!

Ich bin ja in einem Bloggerforum, wo ich mich sichtlich wohl fühle. Lauter freundliche Bloggerkollegen! Dieses Forum heißt forum.bloghexe.de und bietet dem Schreiber immer wieder schöne Themen und Aktionen zum mitmachen. Es gibt da die Reihe "Bloggerschnack" , in der man jeden Monat ein vorgegebenes Thema verbloggen kann. Wenn man will.

Ja, ich will! Das Thema für November heißt:

Hat sich dein Blog im Laufe der Zeit verändert?


Es ist ja so, das Mausloch gibt es seit 2011, da war ich .. was mit 4. Wir wissen, im Laufe der Zeit verändert man sich. Die Gedanken, die Meinung, der Geschmack und auch die Art, zu schreiben ändert sich. Das merke ich, wenn ich in den Tiefen des Mauslocharchivs herumwühle. 

Da gibt es Einträge, die ich kopfschüttelnd lese und am liebsten löschen würde. Da schäm ich mich fast schon ein wenig, was hat mich da nur geritten?
Das fängt ja schon damit an, dass ich damals tatsächlich die echten Namen der Personen genannt hab, die in meinem Beitrag vorkommen. Würd ich heute nicht mehr tun, ich verpasse jedem einen "Mauslochnamen". Nur die, die nicht mehr unter uns sind, die wird es wohl nicht mehr stören.

Außerdem fällt mir auf, dass die damaligen Einträge viel mehr einem privaten Tagebuch ähneln als einem Öffentlichen. Da wurden Dinge und Umstände so klar beim Namen genannt, das find ich heute fast schon derb. Was hab ich mir nur gedacht? 
Beschwichtigend kann ich wohl sagen, dass zu der Zeit das Mausloch noch von fast niemand gelesen wurde. Auf die Idee, meinen Blog in sozialen Medien zu teilen oder nach Bloggerseiten und Foren zu suchen, dieser Groschen fiel erst viel später. War vielleicht ganz gut so.

Das Layout war auch anders. Viel einfacher, schlichter und leerer. Es gab nur Berichte von meinem Tag, von meinen arg strapazierten Nerven und was ich alles tun muss. Obwohl ich nicht will. Das jetzt zu lesen ist ermüdend.
Und eintönig. Da war kein High Five am Sonntag, keine Blognacht, kein 12von12, nichts.
Nur Beschwerden und Alltag. Aber nicht unterhaltsam, sondern eben wie man es in sein privates Tagebuch schreibt. In wütend.

Au weia!

Ich weiß nicht genau, wann sich dieser unsägliche Stil geändert hat. Vielleicht war es einfach das fortschreitende Alter oder die Tatsache, dass mehr Leute den Blog lesen? Ich bin nur froh, dass ich heute ganz anders schreibe als damals. Jedenfalls empfinde ich es so.
Grade bekomme ich den Eindruck, dass ich damals dauersauer war und heillos überlastet. Da hat sich das Mausloch gut zum "auskotzen" angeboten.

Heute hab ich viel mehr im Focus, ob meine Mauslocheinträge für andere, die das lesen, interessant sind oder ein wenig unterhaltsam. Nicht nur meins, sondern auch eures! Das wird wohl der größte Unterschied sein. 
Früher war das Mausloch einfach ausschließlich für mich selber gedacht. 

Heute teile ich das alles überallhin. Heute dürfen alle Gast im Mausloch sein!





Ebenfalls den Bloggerschnack im November geschrieben hat:










Donnerstag, 29. Februar 2024

Zeitloch

Es hat begonnen! So ca halb acht Abends fängt sie an, meine Premium Zeit! 
Ich war arbeiten, ich war einkaufen, ich hab meine Pflicht erfüllt, hab gekocht, geräumt, ein bisschen rumort und jetzt hab ich Feierabend! Der Mann ist eingeschlafen, der Bub ist bei seiner Fee und ich hab jetzt alles, was ich will - die Fernbedienung, den Laptop und meine Ruhe! Vor allem meine Ruhe! Hach wie ich es liebe, meine Ruhe zu haben!
Ich kann's dir garnicht sagen .. 
Das hier ist nicht nur der genialste Teil des Tages, es ist auch der allerwichtigste! Zum regenerieren und erden unersetzlich. Wie ein kleines Zeitloch, eine mentale Insel, ein imaginärer Strandkorb. 
Wenn ich diese Zeit nicht hätte, würde ich nicht funktionieren. Jeden Morgen quäle ich mich unter höchstem Einsatz von Disziplin aus dem Bett, zwinge mich, nach dem Kaffee aufzustehen und mich fertig zu machen. Prügel mich in die Arbeit - obwohl ich meinen Job mag. Es ist einfach viel zu früh!! 
Ich reiße mich den ganzen Tag zusammen, bin freundlich und fleißig und lächle (Profilächlerin!) und zeig mich mega ambitioniert! Zum Glück hab ich ein Team um mich herum, das es mir etwas erleichtert.
Nach der Arbeit schleppe ich mich in den Supermarkt, dann nach Hause, dann mit schweren Taschen den laaangen Weg vom Parkplatz nach Hause um sofort das ganze Gerempel auszupacken und Abendessen zu kochen.
Und schon wieder ist Abend, schon wieder ist der ganze Tag vorbei. Wo isser hin?
All die Arbeitstage, vergänglich wie wenn du aus dem Zugfenster schaust. Weg, und weg, und weg. Wochenende, ich freu mich drauf - und weg.
Hab eigentlich nur ich das Gefühl, die Zeit verflüchtigt sich immer schneller und schneller? Lass ich mich vom Alltag auffressen? Verschwende ich meine kostbare Zeit?
Nach langer und gründlicher Überlegung bin ich zu einem logischem Schluss gekommen:

Ich bin einfach urlaubsreif !

So schaut's nämlich aus. Ich möchte die Zeit, die ich hab, einfach mal nur genießen!
Ständig hetze ich mir selber hinterher, wobei ich ja tatsächlich selber schuld bin.
Würde ich mich selbst von außen beobachten, könnte ich sofort erkennen, wo der Hund begraben liegt. Es wird viel zuviel Zeit in das Handy investiert. Handy, Laptop und Fernseher sind die Übeltäter! 
 
Was würdest du ohne Handy tun?
 
Und noch viel dubioser: was hab ich früher gemacht?
Wenn abends im TV nichts gescheites läuft, wurde einfach mal ein bisschen Gitarre gespielt. Oder kreative Sachen gebastelt. Oder spontan ins Bett verkrochen mit dem aktuellen Roman. Oder, und das kam auch vor, man hat sich mit dem Partner beschäftigt!
Rückblickend war das wertvolle Ich-Zeit. Die ich jetzt einfach abgebe, und das auch noch freiwillig und bei vollem Bewusstsein!
Warum hab ich das Gefühl, das Handy nicht aus der Hand legen zu können? Auf den Seiten von irgendwelchen sozialen Medien treib ich mich herum, lese Einträge oder andere Blogs, schaue lustige Kurzvideos auf Instagram oder spiele irgendwas. Innerlich brauch ich dazu 20 Minuten, in der Realität sind 2 Stunden vergangen!
Und der Fernseher läuft. Ich schau mir jeden abend eine oder zwei Folgen meiner Serie an. Momentan ist das der Outlander - schon wieder. Ich bin nach wie vor fasziniert und kann nicht weggucken! 
Die Zeit vergeht. Der ganze Feierabend vergeht. Es ist schon wieder viel zu spät, ich muss alles ausschalten und ins Bett. Viel zu spät.
Und aufstehen - viel zu früh.
Und mein Hamsterrad dreht sich ohne Unterlass.
 
Was rettet mich?
Ganz klar - das Mausloch! Vor allem das High Five am Sonntag. Es erinnert mich an die wertvollen Momente, an Augenblicke, die ich bewusst wahrnehme. Glanzlichter im Alltag. Und die Erkenntnis, dass sich immer und überall irgendwas positives finden lässt, und sei es noch so klein. Eine gute Nachricht vom Kind, ein Eichhörnchen, das sich die Nuss schnappt, eine Verkäuferin, die mich anlächelt, eine Praline.
Geheimtipp: Wenn man sich auf was freut, macht man sich das Leben leichter!
Ich freu mich auf den Sommerurlaub, auf den Moment, wenn ich den Ranger aus der Garage hole, auf das Essen mit der Familie im März, auf den Feierabend in 10 Minuten, auf die Musik im Auto.
 
Wenn ich heimkomme, werf ich mich garantiert auf die Couch und greife zum Handy. Was ist los in meiner Handywelt?
Ich könnte auch einfach ein Hörbuch anmachen und dabei stricken - Ideen hätt ich schon! Nur mit der Umsetzung hapert es etwas.





Cute Rat