Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Dienstag, 19. September 2023

Tschüss, Österreich, leiwand war's! - Wien X

 

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Schon ist er vorbei, unser schöner Urlaub. Echt schade, vieles konnten wir gar nicht mitnehmen, da hat die Zeit gefehlt. Zum Beispiel Schloss Schönbrunn, Schloss Belvedere, der Tiergarten, der Zentralfriedhof. Ja, der Friedhof. Meine Kollegin Nachtigall hat mir davon vorgeschwärmt, der sei echt sehenswert. Außerdem spielt der Zentralfriedhof Wien eine große Rolle in der Vanitas-Reihe von Ursula Poznanski, meiner Lieblingsautorin. Und bestimmt gäbe es da noch viel mehr, was wir verpasst haben. Aber mehr ließ sich nicht reinpacken in diese Woche.

Das wär auch etwas übertrieben gewesen. Hat schon gepasst so, wie es war. Ein richtig schöner, aufregender Urlaub! 

Nun ist er also da, der Morgen vom Heimfahrtag. Wir müssen früh aufstehen, es gibt einen Becher Kaffee und dann wird alles eingesammelt, was uns gehört, und in alle Taschen, Koffer und Wäschekörbe gepackt. 
So eine Einsammelaktion hat wirklich was trauriges. Grade haben wir uns in der Fewo eingelebt, schon müssen wir wieder raus. 
Ich fange an zu grübeln. 
Ca eine Woche vor der Abreise kam mir der Gedanke, dass es eigentlich ganz schön anstrengend ist, in einen Urlaub zu starten. So viel zu organisieren, an so viel denken müssen, und die Kinder sind nicht mal mehr klein! Wie hab ich das damals gemacht? War ich Supermutti? So wird's gewesen sein.
Eigentlich wäre es doch viel entspannter, einfach daheim zu bleiben. Aber ich weiß genau, bleib ich im Urlaub komplett zu Hause, erhol ich mich nicht. Außerdem erleb ich nix. Da wird aufgeräumt, ausgemistet, gewaschen und Zeit am Handy vertrödelt. 
Ein bisschen musste ich mich tatsächlich aufraffen.

Faule Socke!

Was bin ich froh, dass wir dennoch losgefahren sind! So viel gesehen, so viel erlebt! 
Normale Leute, meine Kollegen zum Beispiel, machen Urlaub an einem Strand. Legen sich in die Sonne, lesen, trinken Cocktails und entspannen kolossal!
Das ist nix für mich, ich will was sehen im Urlaub! Lieber in ein Museum, eine Ruine oder eine alte Kirche als an den Strand. Bin ich da ein Alien? Ist das seltsam? Könnte sein, ist aber wurscht, mir gefällt's!

Für die Heimfahrt teilen wir uns auf: der Mann fährt mit dem Bub im Zug, die haben Freifahrtscheine. Die Fee fährt mit mir im Auto, wir haben das Gepäck. 
Unterwegs hören wir 80er Musik, machen 127 Pinkelpausen und sehen einige verwirrende Dinge. 
Zum Beispiel ist da der Typ in dem kleinen Auto, dem anscheinend echt langweilig ist. Erst gibt er Gas, um mich nicht auf die linke Spur zu lassen. Dann bekomm ich die Lichthupe, werde überholt, bedrängt, ausgebremst und mit Stinkefingern bedacht. Der ist echt an mir dran! Als wir mal auf gleicher Höhe waren und wir zu ihm rüberschauen, filmt er uns mit dem Handy. Bei 170. Er auf der Überholspur. Wir winken freundlich rüber.
So ein Doldie. Ein Münchner! Einer von den verwirrten.
Später kommt eine Nachricht vom Mann, wir sollen ihn am nächsten Bahnhof abholen, es gäbe Verzögerungen und er kann nicht mehr sitzen. Brav fahren wir ab, landen in einem kleinen, echt kleinen Dorf, und während wir den Bahnhof suchen kommt die Info, dass das nur "Spaß" war, er hätte sich entschlossen, es auszusitzen.
Also zurück auf die Autobahn. Wir sind ja allzeit bereit zu helfen.
Schön ist der Wechsel von Österreich nach Deutschland, endlich keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr! Weniger schön ist das brennende Auto am Standstreifen. Es brennt lichterloh, ein Pärchen in Tracht steht fassungslos dabei und die Feuerwehr ist unterwegs. Sieht man auch selten. Und wünscht man niemand!

Ich fahr die Fee direkt zu ihr nach Fürth, liefere sie wohlbehalten bei ihrer Katze ab, die voller Sehnsucht und Vorwurf laut miaut, und mach mich auf den Heimweg nach Nürnberg.

Es ist Abend. Ich bin müde und hungrig und traurig, dass der schöne Urlaub vorbei ist. 
Und dass hier niemand wienerisch spricht! 
Aber auch froh, weil es wirklich schön war!
Leiwand halt.

Danke fürs Lesen, das waren ziemlich viele Wien-Berichte. Ich hoffe, es hat nicht zu sehr gelangweilt. Nächstes Jahr planen wir einen Road-Trip, wieviel Mauslochbeiträge das wohl geben wird?



wie kam der Künstler auf diese Idee?




Ahoi aus Bratislava





links ist nur für singles!

die Fewo. Ganz rechts unten, da waren wir

Autobahnkaffee

bald daheim


Montag, 18. September 2023

Ruhetag - Wien IX

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Nach all dieser Action brauchen wir einen Ruhetag. Also der Mann und ich. Die Kinder sind auch heute wieder auf Achse und fahren mit dem Zug rüber nach Bratislava. Einfach mal so zum gucken. Sie brechen früh am Morgen auf, während der Mann und ich noch fest schlafen. Ausschlafen ist doch auch so ein Urlaubs - Ding,  hab ich gehört. Also machen wir das, dann gibt's Kaffee und wir vertrödeln den ganzen Vormittag.

Sehr entspannt steigen wir in einen fast leeren Bus ein, erwischen die Anschluss-Bahn und steigen bei Donauinsel aus. Wunderschönes Donauinselwetter! Blauer Himmel, angenehm warm, Wattewölkchen. Und ein wunderschöner Blick auf die Donau.
Ich mag die Donau. Donau bedeutet für mich erstmal Regensburg und Deggendorf. Weil wir da herkommen. Und dann muss man ja auch bedenken, was die Donau für einen Weg vor sich und hinter sich hat!

Die Donau ist der zweitgrößte Fluss in Europa. Nur die Wolga ist länger. Während der Rhein zum Beispiel "nur" 1231 km lang ist, kann die Donau mit 2857km angeben!
Die Quelle ist im Schwarzwald, dann geht's über Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und Ukraine durch 10 Länder, bis sie schließlich im schwarzen Meer endet.

Die schöne blaue Donau. Und jetzt steh ich direkt über ihr auf der Brücke und kann runtergucken! Wir schlendern am Ufer entlang und wundern uns, dass die Wiesen hier viel brauner und ausgetrockneter sind als zu Haus. Na, Wien ist ja auch immer ein paar Grad wärmer als Nürnberg. Hier ist ein Naherholungsgebiet mit langen Uferwegen. Würde ich radeln können, wär das jetzt eine Option!
An den beiden Ufern gibt es ganz viele Lokale. Manche sogar auf kleinen Inseln direkt im Wasser. Da ist ein Grieche, ein Italiener, eine Mambo-Bar und ganz viele Cafès. Da wir heute unseren Ruhetag haben, machen wir Cafèhopping! Von einem zum anderen! Den Anfang macht ein Lokal direkt am Wasser mit einem Radler. Mal nur sitzen und aufs Wasser schauen, das tut gut! Bis ich die Spinne entdecke, die 20 cm neben mir am Geländer zu tanzen anfängt!
Wir schauen uns ein bisschen um, spazieren an Imbissbuden und Hollywood Schaukeln vorbei, bis wir zur Brücke kommen, die zum "Festland" führt. Da stehen viele Leute und werfen sich in Position für ein gutes Foto. Das animiert uns zu einem seltenen Selfie!
Auf der anderen Seite gibt es Gyros für den Mann und Oliven mit Zaziki für mich.

Es macht Spaß, den Leuten zuzuschauen. Manche baden in der Donau, das würd ich jetzt nicht zwingend brauchen. Manche laufen im Bikini vorbei, andere in langer Hose, etliche Mädels ganz in schwarz - Grufties sagte man früher. 
Dann gibt's Cappuchino in rauen Mengen! Die Sonne knallt auf unseren Sonnenschirm. Ich geh fix zur Toilette und als ich wiederkomme regnet es richtig heftig! Die Leute sind alle so überrascht, dass die Handtücher und Sonnenschirme panisch zusammen gesammelt werden, alle stellen sich unter und der Regen peitscht auf die Donau! 

Ein richtiges Spektakel!

Genauso schnell wie es kam, ging es wieder vorbei und zack - Weltuntergang off, blauer Himmel on! Als wär nix gewesen!
Darauf erstmal einen Lillet wild berry in der Shisha Bar. Es ist interessant, den Angestellten dabei zuzuschauen, wie sie versuchen die Möbel und Kissen trocken zu kriegen. Ich hab Urlaub, ich muss nicht!
Und dann fängt einer an, ganz viele Shishas zu bauen. Das ist faszinierend, hab ich doch so gar keinen Plan, wie die Shisha funktioniert! Da packt er Kohle (?) in einen kleinen Ofen und legt einen Fön davor, damit die Kohle anfängt zu glühen und zu brennen. Dann gibt es Teile aus Alu und ein Tellerchen und irgendwelches Kraut.
Sehr suspekt. Aber ich bin neugierig und beobachte den Typ heimlich bei der Arbeit. Diese Wasserpfeife wird mir wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Aber eins, das gut riecht!

Wir sind super entspannt! Langsam machen wir uns auf den Heimweg zur Fewo. Es geht dann mit dem Auto zum Hansi wieder! Das letzte Essen in Wien.
Die Kinder kommen dazu, wir hören rauschende Geschichten von Folkloretänzen, Korbflechtern, Tonmärkten und wunderschöner Gegend. Den beiden hat's gefallen!
Wir essen Schweinebraten und Röstkloß und Eierschwammerl und Serviettenknödel, hören den Leuten neben uns am Stammtisch zu, das breiteste Wienerisch dass ich je gehört hab! Ich werd's vermissen! 
Der Tag klingt so entspannt aus wie er begonnen hat. Das Essen war so fein! Wir fahren durch die laue Nacht in die Fewo und gehen schlafen. Morgen früh ist der Spaß vorbei und es geht nach Hause.












Die Shisha Bar. Bild aus dem Net





Das Gasthaus Hansi. Bild aus dem Net

Eierschwammerl und Serviettenknödel - ich liebe es!




Sonntag, 17. September 2023

High Five am Sonntag - mit Küsschen!

Einen wunderschönen Sonntag wünsch ich! Draußen ist "Kaiserwetter", blauer Himmel Sonnenschein. Und die Aussicht, heute noch ins Kino und zum Essen zu gehen. Gerade läuft die Sendung mit der Maus im TV (ja-haa!) und danach gibt's meine wöchentliche Märchendosis. 

Wat mutt, dat mutt!

Krönend zu all dieser Herrlichkeit gibt es jetzt hier das High Five am Sonntag! 
Mein äußerst positiver Wochenrückblick in 5 Punkten. Ein kleines Gefühls-Stützrad, um die Dinge in ein sanftes Licht zu rücken. (Hab ich das schön gesagt?!) 
Es macht Laune und nimmt ein bisschen den Alltags - Schrecken.
Also, auf geh's!



1. Der Mann ist diese Woche zu Hause. Und trotzdem er gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe ist, arbeitet er fleißig weiter am Wohnzimmer. Dieses wird grade renoviert und sieht jetzt schon super aus! Das dominante Orange wurde entfernt und durch locker-flockiges weiß-grau ersetzt. Bald gibt es dazu noch ein paar lindgrüne Farbtupfer. Freu mich!



2. Die erste Arbeitswoche ist ohne größere Schäden zu hinterlassen vorbeigezogen. Es lief alles ganz gut, ich bin sogar gern hingefahren. Vor allem, weil mich der Ranger begleitet hat! Der kühle Fahrtwind in der Früh macht extrem wach und die gemütliche Heimfahrt einen riesen Spaß!
I love Rollerfahren! 

Die liebe Kollegin Pinky hat mir zuckerfreie Gummibärla hingelegt. Sowas hält einen aufrecht!



3. Der Bub ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit seiner Fee nach Istanbul geflogen. Das ist für die beiden Rumtreiber der 3. Urlaub dieses Jahr! Was für ein Luxus! Aber hey - die beiden Abstecher nach Österreich wurden schließlich fremdfinanziert! Einmal von der Feenfamilie, einmal von uns. So lässt es sich leben. Und weisste was? Ich gönn es den beiden von Herzen, bald fängt das neue Semester an und dann brauchen die zwei alle Erholungsreserven, die vorhanden sind. 
So wie es aussieht, haben die richtig Spaß in der Türkei! Ich lieg derweil im Garten rum und schau den Flugzeugen beim Vorbeifliegen zu




4. Oma ist tapfer! Sie hat sich vor ein paar Tagen den Zeh gebrochen und muss sich jetzt stillhalten. Das bedeutet, der Fuß tut weh, man kann nix großartiges tun und es ist arschlangweilig. Aber sie ist wirklich tapfer und schickt uns "Alles OK" Nachrichten mit Herzchenemojis. Morgen besuchen wir sie wieder. Alles Gute, Oma ! 


5. Gestern feiert die andere Oma ihren 80sten Geburtstag. Sie war gut drauf und ziemlich fit! Wir waren griechisch essen mit einer gut gelaunten Familie! Die Oma ist süß! Und eigentlich ist es irgendwie surreal, dass sie schon 80 ist. War doch grade noch 60 .. 




Das war's schon wieder! Ich könnt noch mehr schreiben, aber Elinor meint, ich soll mal nicht albern werden.
Herrliche Sonntage für alle!!










Samstag, 16. September 2023

Augen schließen und davonfliegen - Wien VIII

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG


Dieser Italiener in der verträumten Seitengasse neben der Pestsäule ist ganz nach unserem Geschmack! In der Gasse stehen die Tische gleich gegenüber von einem anderen Restaurant, es muss wohl ein Traditionslokal sein, die Leute stehen Schlange. Da gibt es auch das sagenumwobene Wiener Schnitzel, das wir schmählich missachten.

Aber bei unserem Italiener fühlen wir uns wohl, der Kellner ist super freundlich. Wiedermal, noch immer ist uns kein grantiger Wiener begegnet. Wir warten noch.
Es gibt Salat mit viel Thunfisch und Oliven, kühlen Weißwein und einen Akkordeonspieler. Es ist sehr romantisch! 


Dann treffen die Kinder zu uns. Ja es ist dennoch romantisch und schnuckelig! Aber wir haben ja noch was vor. Zusammen schlendern wir zum Stephansdom. Auf dem Platz davor geht's zu wie am letzten Samstag vor Weihnachten! Massen von Menschen laufen umher, trinken was feines, werfen lustige bunte Dinger in die Luft und Musik ist überall.

Im Dom ist heute ein Konzert. Vivaldi's Vier Jahreszeiten im Streichquartett. Wir sitzen seitlich in der Kirche und sind gespannt. Leider ist es verflixt warm hier, die Leute wedeln sich mit allen möglichen Papier Luft zu. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Mann unsere Begeisterung teilt, trotzdem hält er tapfer durch!
Die Musiker betreten den Altar und beginnen zu spielen. Mit einer solchen Hingabe, dass es uns komplett ergreift! Diese wunderbare Musik in dieser überwältigenden Kulisse ist ein echtes Highlight! Ich fixiere eine hübsche Maria an der Säule und meine Gedanken tragen mich weg. Augen zu. Davonfliegen. Die Geige trägt mich über Wiesen und Wälder, über Berge und Seen, ich bin nur noch körperlich anwesend. Bevor Bambi um die Ecke kommt, öffne ich die Augen und das Ambiente des Doms erschlägt mich fast! Ich bin so ergriffen, ich könnt glatt heulen! Wunderschön!
Nicht mal die ständig hustenden Hinter-dir-Sitzer bringen mich aus dem Konzept.
Nur der Mann ist etwas hibbelig und schielt immer wieder auf die Handyuhr. 
Der 1. Geiger ist mit Feuereifer dabei, der hat richtig Bock auf seinem Job! Was für ein Konzert!


Nach einer Stunde ist es schon vorbei. Wir lassen uns Zeit mit dem Rausgehen, tatsächlich sind wir die letzten, die die Kirche verlassen. Das Licht wird gedimmt und plötzlich wirkt die ganze Kathedrale total anders - unheimlich! Schön schaurig und unheimlich! So ne riesige Kirche im Halbdunkel, fast völlig leer! Huu! Leider werden wir ziemlich energisch gebeten, jetzt endlich zu gehen. Naa guut.
Draußen ist immernoch so viel los. Es ist warm und alles schreit nach einem Glas Wein im Straßencafè. Trotzdem bringe ich den Mann zurück in die Fewo, er hat genug gelitten und darf jetzt zu Haus entspannen. Die Kinder ziehen noch los und genießen den Sommerabend.

Auf der Terrasse machen wir es uns gemütlich und bei einer Flasche Rosè analysieren wir die Wolkenbilder um den Vollmond, der verblüffend groß und klar genau vor uns steht!

Ein wunderschöner Abend!

Hach!

Bild aus dem Net

schaut der nicht gut aus?











Freitag, 15. September 2023

There's a Party - Wien VII

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Schon ist Freitag, jessas! Im Urlaub vergehen die Tage schneller als im normalen Leben. 
Und das ist richtig gemein!
Für heute haben wir wieder einen schönen Tagesplan! Nachdem wir ein bisschen durch die Stadt getingelt sind, ging's mit dem Bus, der U-Bahn und, weil's so schön ist, auch noch mit der Straßenbahn zum Rathausplatz. Ich hab gelesen, dass da ziemlich was los sein soll. Abends werden auf der dort aufgestellten Riesenleinwand Musikfilme gezeigt. Tolle Sache!
Also treffen wir auf dem Platz ein und sind wieder mal erstaunt, was da los ist!
Kommt mir vor wie ein kleines Festival! Nena schallt uns laut entgegen und der ganze Platz ist gesäumt mit Essenständen. Unzählige Tische und Bänke stehen überall, Massen von Leute sitzen da, laufen herum mit lecker Essen in der Hand und verbreiten gute Stimmung! Es kommt mir vor, als wäre das ganze Jahr über Stadtfest in Wien! 
Wir setzen uns und lassen auf uns wirken. Dann treffen die Kinder ein, die auf eigene Faust unterwegs waren. Kurzer Boxenstopp bei den Eltern!
Ich schlendere ein bisschen über den Platz und guck, was es alles gibt. Das nämlich: alles!
Jeder Stand ist anders, da ist ein Grieche, ein Inder, ein Koreaner, ein Italiener, ein Österreicher, alles was du dir wünschen kannst! Von der Currywurst über Sushi bis zum Corndog. Alles was gut schmeckt und was man davontragen kann. Es gibt sogar Nougatschmarrn! Ohne Witz, das ist Kaiserschmarrn mit Nougat drin! 

MIT NOUGAT DRIN !! 

Alter Schwede! Aber, brav wie ich bin hole ich mir einen Salat. Aber einen griechischen! Es macht Spaß, zu gucken und zu staunen. Ich mag die Atmosphäre! Links und rechts neben dem Platz ist ein Park, jeweils mit Springbrunnen und hunderten von Bänken drum herum.
Es gibt einen Kinderspielplatz, Leute liegen im Gras und genießen die Sonne, ein Mann singt eine Opernarie aus Mozarts Kleiner Nachtmusik vor einer Gruppe von Kindern. 

Als ich auf die Toilette gehe, begrüßt mich der Toilettenchef freundlich und nachdem ich ihm einen Obolus von 50 ct gegeben hab, läuft er vor mir her, öffnet mir die Kabinentür und guckt, ob alles in Ordnung ist. Ich bin verwirrt und hoffe sehr, dass er nicht mit mir da reingehen will! Zum Glück darf ich alleine Pipi machen. Aber beim Verlassen des Häuschens grüßt er "Küss die Hand, Madam!"
Was ist da los? Wo sind die grantigen Wiener, die uns versprochen wurden? Auf taff lief ein Beitrag über Wien, es hieß, der Wiener Grant sei allgegenwärtig. Und? Wo isser? Alle sind freundlich und höflich und nett zu uns!
Wir sind Franken. Das ist uns ungewohnt!

Fröhlich laufe ich mit dem Mann durch den Park bis zum Parlament. Auch dieses Gebäude lässt uns sprachlos staunen! Ein beeindruckender Bau, sehr sogar! Es erinnert an ein Monument in Rom oder Griechenland! 

Das Parlamentsgebäude wurde von 1874 bis 1883 erbaut, es fasst eine Gesamtfläche von 13.687 m². Der Brunnen davor wurde erst im Nachhinein dazu gebaut. Eine 4 m große Athene und ihre Freunde sollen die exekutive und die legislative Gewalt sowie die Flüsse Donau, Inn, Elbe und Moldau verkörpern. Athene ist die griechische Göttin der Weisheit.

Der Mann meint, er brauche eine Pause von dieser ehrfurchtseinflößenden Eleganz, eine Prachtpause, quasi.
Gegenüber ist der Volkspark. Ruhig, entspannt und wunderschön. Inmitten der Natur sitzen wir auf einer Bank und entspannen die Augen und die Füße.

Nachher wollen wir in die Altstadt zurück. In einer Seitengasse hat der Mann einen verträumten Italiener entdeckt, da möchten wir hin. Und auch da werden wir verblüffend freundlich willkommen geheißen!

to be continued ...

Abends werden hier Musikfilme auf der Leinwand gezeigt. Kostenlos.


siehst du das? Das ist ein Nougatschmarrn. Kaiserschmarrn mit Nougat drin! NOUGAT !!

die haben hier "Crazy Chips"


einmal hinter uns steht das Volkstheater in seiner Pracht


faszinierend ist, dass hier massenhaft Parkbänke rumstehen, eine neben der anderen! Nicht wie bei uns 1 Bank alle 5 km

Foto aus dem Net

nochmal im Ganzen - Foto aus dem Net

Das Rathaus wurde 1872 - 1883 im Neogotischen Stil erbaut. Es ist der Sitz der Regierung und Verwaltung Wiens.
Das Volkstheater eröffnete 1889 und hat eine der größten Bühnen im deutschsprachigen Raum. Gedacht als bürgerliches Theater mit erschwinglichen Eintrittspreisen
Das Parlament. Baubeginn 1874. Der Bauherr Theo Hansen war Athen-Fan wie man sieht. Das Parlamentsgebäude war sein Lebenswerk. Komplett fertig war es allerdings erst 1911.








wieso sind die eigentlich immer nackig? Weibliche Brunnenfiguren - jeder Brunnen

Bild aus dem Net

der Volksgarten. Zum Augen entspannen



Cute Rat