Mausloch

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Donnerstag, 8. Juni 2023

Auf Bamberg nei

Servus!

Um wenigstens einen Tag zum absoluten Urlaubstag zu erklären, fliehen der Mann und ich am Dienstag nach Bamberg. Weil Bamberg halt einfach eine schöne Stadt ist und weil wir uns schon mal ein bisschen orientieren wollten, für den Ernstfall.

Der Ernstfall kommt bald, dann fallen wir kollektiv mit Schwager und Schwiegereltern in der hübschen Stadt ein, dafür wollten wir gerüstet sein.
Trotz ein bisschen Regen und frischer als gedacht, laufen wir durch die Straßen und Gassen. Es gibt hier tatsächlich unfassbar viele Brauereien, Biergärten, Restaurants, Kneipen und Cafe's. Dagegen ist in Nürnberg der Hase eingepennt. Wir staunen und gucken, laufen durch offene Türen und machen Pause im "Scheiners" am Domplatz. Da gibt es für uns a goude Lebergniedlassubbm und a weng an nassn Hosnbodn vom Reeng.
(es gibt eine feine Leberknödel Suppe und eine nasse Hose, weil der Regen auf das Sitzkissen tropft)
Egal! Mich erschüttert nichts! So erklimmen wir gestärkt und teilweise äußerlich angefeuchtet die vielen Stufen zum Dom hoch. Was für ein schönes Bauwerk! Im Dom und drum herum verbringen wir viel Zeit, es gibt so viel zu sehen! Zum Beispiel die Krypta im Dom. Sehr gruselige Atmosphäre, Steinstufen führen hinab in einen dunklen, steinernen Raum. Schwach beleuchtet wird nur die Reliquie, die aus einem dunkelbraunen Knochen besteht, wahrscheinlich der Knochen irgendeines Heiligen, und einer wirklich unheimlichen Statue, die uns zu fixieren scheint. Noch weiter unten sieht man steinerne Gräber der vielen Bischöfe, die im Dom das Sagen hatten.
Nachts hier eingeschlossen zu sein wäre nicht zu empfehlen, es sei denn, man steht auf sowas. 
Der Dom sieht gotisch aus. Ich klugscheiße gern herum, wenn es um Zeitepochen geht. Im Grunde hab ich keine Ahnung, aber schlau daherreden kann ich! 
Unsere Lorenzkirche und die Selbalduskirche sehen genauso aus. Aber so ein Dom ist natürlich sehr beeindruckend, sehr hoch und sehr schön! Genauso wie der große, weitläufige Domplatz und die Höfe drum herum. Historische Gebäude und Plätze begeistern mich total, so braucht der Mann etwas Geduld, mich aus dem mittelalterlichen Flair wieder raus zu fischen! 
Danach schlendern wir durch die Altstadt, ich ziehe den armen Mann unerbittlich in Gewürz- und Kruschiläden. Wir sehen interessante Gewürze, Schneeglöckchenhandcreme, aufgemotzte Kindergartentaschen, eine Designer Gießkanne aus echtem Plastik für 70 Euro, Second Hand Pullis und lauter Zeug, das man gerne hätte aber nicht braucht.
Den Kaffee hat er sich verdient! Und überschwänglich, wie wir sind, bestellen wir Amaretto-Cappuchino mit Sahnehäubchen! Direkt neben dem imposanten Rathaus sitzen wir, schlürfen den Luxus Cappo und beobachten die vielen Touristen. 
Ich bin tiefenentspannt! Auch wenn es so kühl ist und mein Fußgelenk anfängt, mich in meine Grenzen zu weisen.
Auf unserem Weg finden wir eine weitere Kirche, St. Martin, definitiv aus einer anderen Epoche. Beim Betreten werden wir fast erschlagen von den Fresken, den Säulen und Putten, alles in schwarzem und rotem Marmor mit viel, viel Gold. Meine Güte! Sogar dem Jesus am Kreuz wurde ein güldener Lendenschurz verpasst! So viel Demut. Und da sind offene Beichtstühle, reich und ausufernd verziert. Ich stelle mir vor, wie die Leute damals dort gebeichtet haben - ohne Tür! 4 Stück stehen an den Kirchenseiten. Da konnte echt jeder mithören, dem langweilig war. 
Völlig erschlagen von soviel Prunk und Pracht stolpern wir etwas benommen aus der Kirche. In diesem desorientierten Zustand brauchen wir was handfestes und betreten ein super gemütliches Irisch Pub. Da gibt es Kilkenny und Salat und ein Sandwich und gute Musik! Dire Straits erdet uns wieder. Wir genießen die Atmosphäre und fühlen uns wohl.
Gestärkt geht's zurück zum Parkhaus. Auf unserem langen Weg kommen wir an Kaiserin Kunigunde vorbei, die einen extrem entspannten Gesichtsausdruck hat. Wir tippen auf mittelalterliches Hanf. 
Das hätt ich jetzt auch gern, das Laufen wird immer schwieriger. Mein Fuß rebelliert und zickt fast hörbar umeinander. Aber es hilft nichts, der Weg zum Auto ist weit. Während ein Riesenbieber im Main-Donau-Kanal seelenruhig neben uns her schwimmt, kämpfe ich tapfer gegen all meine körperlichen Gebrechen. Siegreich, weil gleich nach dem Spielplatz kommt das Parkhaus. Ich hätte nicht übel Lust, ein bisschen zu schaukeln, aber so nah vor dem Ziel geb ich nochmal alles!
Die Heimfahrt ist ruhig und entspannt. Und ermüdend, weil fast die ganze Strecke Tempolimit 80 herrscht. Ohne Tempo Beschränkung wäre ich viel wacher und es würde viel mehr Spaß machen. Aber brav wie ich nunmal bin tucker ich ruhig bis nach Hause.

Was für ein schöner Tag in Bamberg! Am nächsten Tag halt ich mich still, damit ich mich mit dem Fuß wieder versöhnen kann!



Hier sind meine Fotos


2 Kommentare:

  1. Lustig hier gibt's auch eine Lorenzkirche
    Und tatsächlich kommt ein weiterer lieblingsblog von mir aus Bamberg such mal nach Nannis Welt und dein Mann hast du den im Kaffee sitzen lassen oder durfte er wieder mit nach Hause

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  2. Haha! Ich war so nett und hab ihn wieder mitgenommen! 😅

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Cute Rat