The 20
Mausloch
Blogparade zum mitmachen!
Montag, 10. Mai 2021
Gemeinsamkeiten finden - 20 Dinge über mich, die ihr noch nicht wusstet
Sonntag, 25. September 2022
Funfacts über mich - nett to know!
Das ist das ENDE ! Haha! Zum Glück nicht meins, sondern das des Bloglehrgangs. Heute ist das Finale, der große Tag des Veröffentlichens. Heute um 12:20 Uhr klicken hunderte Blogger auf "senden". Und ich bin auch dabei, ich bin ja so aufgeregt!
Unsere Lehrmeisterin Judith Peters hat uns das Thema verkündet, das sie aus dem Rapid Blog Flow Inhalt herausgepickt hat.
Nr. 6) Funfacts
Da haben wir die Auflage bekommen, 53 lustige Fakten über uns selber zu schreiben.
Moment – denkt jetzt der aufmerksame Mausloch Leser, sowas hab ich hier doch schon mal gesehen!
Das ist völlig richtig, sagt die Verfasserin! Am 10.Mai 2021, im Rahmen eines gemeinsamen Schreibens von "Emil steht Kopf". Da hab ich "20 Dinge über mich, die ihr noch nicht wusstet" zu Papier gebracht. Ich erlaube mir einen Hinweis auf diesen Artikel
Trotzdem ist das kein Heimspiel für mich, 53x lustiges Zeug, das klingt mühsam. Ist schon ne Menge Humor. Am Besten, ich fasse mich kurz und lass diesen Beitrag nicht so ausufern. Muss mir Mühe geben! Und wenn ich die Funfacts in interessante Fakten umwandle, lieg ich wohl näher an der Realität. Das entspannt mich jetzt kollossal.
Also gut, here we go!
1. Ich mag Jugendbücher! Wahrscheinlich bin ich tief in meinem Inneren ein Pubertier geblieben. Lustige und spannende Jugendbücher, vorzugsweise von Urslua Poznanski
2. Wenn um mich herum geflucht wird, verzieh ich mich. Fluchen, Motzen und Schimpfen kann ich nicht ausstehen
3. Momentan, während meiner Dauerdiät, kommt mir der Gedanke an heiße, knusprige Pommes vor wie das Paradies!
4. Manchmal mag ich Musik, die ich sonst nicht höre. Feuerschwanz zum Beispiel mit Schubsetanz
5. Mit Bleistift kann ich schöner schreiben als mit Kuli
6. Wenn ich mir wünschen könnte, eine Sprache perfekt zu beherrschen, dann wäre das Schwedisch!
7. Anne auf Green Gables mit Megan Follows ist mein Seelentrösterfilm
8. Ich liebe diese weißen Rosen, die einen leichten Grünstich haben. Lovely Green
9. Manchmal dreh ich ein bisschen durch und bin überzeugt, dass alte Gemäuer, Türen, Schlösser oder Möbel eine Seele haben und mir Geschichten erzählen würden – wenn ich es verstehen könnte
10. In fremden Städten mach ich am liebsten Kirchen-hopping
11. Ich möchte so gern mal in ein Sea life!
12. Wenn mein Fuß gesund wäre, würde ich tanzen. Am liebsten Boogie Woogie und Swing! Oder Walzer! Wie schön, mit seinem Tanzpartner über das Parkett zu fliegen
13. Ich mag eigentlich kein Bier. Nur mal ein Radler im Sommer
14. Insgeheim möchte ich mal wieder Neon-Nagellack tragen. Wie damals, mit 14. Schreiendes Neon-orange!
15. Stolz verkünde ich, dass ich seit Valentinstag 54 kg abgenommen hab!
16. Seit März 2018 hab ich keine Chips mehr gegessen, kein einziges! Seit der Hypnose. Die Lust ist zwar wieder zurückgekehrt, aber ich würde dann nie mehr behaupten können, dass ich seit März 2018 keine Chips mehr gegessen hab!
17. Ich liebe Autofahren! Am besten allein mit Zeit und guter, lauter Musik
18. Einmal im Leben möchte ich in England Urlaub machen. In Südengland mit einem Abstecher nach London.
19. Wenn ich einen Hund hätte, würde ich ihn Freddy nennen
20. Tochter hat mir zum Geburtstag ein kleines Radio geschenkt und ich liebe es! Es begleitet mich überall hin, in Urlaub, ins Krankenhaus, überall.
21. Ich wollte immer die Jacke von Christiane F. haben, früher hatte ich keine Möglichkeit, heute könnte ich – aber jetzt bin ich zu alt und mein Geschmack leht die Jacke jetzt konsequent ab
22. Oberflächlichen smalltalk kann ich nicht leiden. Früher konnte ich das mal recht gut, heute bin ich eher still.
23. Ich mag es, ins Kino zu gehen. Auch wenn mich manche Kinobesucher tierisch nerven mit ihrem Gebabbel und Gesabbel, aber grundsätzlich liebe ich das Kino
24. Ich mag Avengers!
25. Mir ist aufgefallen, wie oft ich das Handy in die Hand nehme. Erschreckend oft! Ich schau auf facebook, instagram, meine mails, pinterest oder ich spiel June's Journey. Das entspannt mich. Aber ein Tag ohne Handy – das geht nur im Urlaub! Und dann benutze ich es zum fotografieren.
26. Ich mag die Genderei nicht. Persönlich hab ich kein Problem damit, zum Kreise der Blogger zu gehören und nicht zum Kreis der Blogger und Bloggerinnen oder noch schlimmer, zu den Blogger:innen. Ne, lass mal. Da ist mein Hirn wohl zu spießig.
27. Früher, als ich noch jung und schön war, bin ich jedes Wochenende auf Achse gewesen. Im Lollypop, in irgendwelchen Rockschuppen, Bierkellern, Kneipen. Discos und auf Partys. Und wehe, ich musste mal einen Abend zu Hause verbringen, da ging die Welt unter! Meine persönliche Schachtelwelt
28. Heute würde ich gern mal in ein Theater gehen. In ein lustiges. Oder mal ein Ballett sehen. Der Nussknacker, Schwanensee oder Dornröschen. Das wär toll
29. Auch wenn mir der Autoverkäufer gesagt hat, dass ein CD-Player im Auto nicht mehr zeitgemäß wäre, vermisse ich ihn im Tuco sehr. Meine Familie hat mir zwar einen mp3 Player geschenkt, aber trotzdem bin ich ein CD-Fan.
30. Und ein Schallplatten Fan. Kannst du dich erinnern, als du all dein Taschengeld im WOM ausgegeben hast und die neuen Platten wie einen Schatz nach Hause getragen hast? Das Gefühl, eine LP in der Hand zu halten, ganz vorsichtig, und das Knistern, bevor der erste song anfängt? Hach ...
31. Ich möchte mal wieder in einem Plattenladen stöbern
32. Wenn man Montag Morgen in die Turnhalle kam und der Bock oder Kasten aufgebaut war, war der Tag gelaufen! Schlimmer waren nur die Ringe und der Stufenbarren. Oje bin ich froh, dass ich das nie mehr machen muss!
33. Ich hab Angst vor langen Rutschen. Das ist mir irgendwannn knallhart bewusst geworden, als ich im Salzbergwerk in Berchtesgaden war. Die Oma vornedran und der Bub (2) in der Mitte hatten Spaß – und ich als dritte im Rutschpaket musste mich richtig zusammenreißen! Auch später auf der Wasserrutsche im Freizeitpark – Hölle! Und dann noch lächeln wegen der Kiddies ...
34. Ich kann das Titellied von Sindbad auswendig mitsingen, die Zeichentrickserie aus 1975
35. Mein absoluter Traum als Kind: einmal auf einem feurigen Ross in die Schule reiten. Alle staunen mich an und ich trabe extrem cool an allen vorbei
36. In meiner Familie wurde früher niederbayrisch gesprochen und ich bin ganz traurig, dass meine Kinder das nicht können. Des is a Schand, des sog i dir!
37. Ich liebe es, anderen ein Geschenk zu machen. Wenn sich jemand freut, weil ich irgendwas gemacht hab, dann ist das richtig schön für mich! Viel mehr, als wenn ich selber beschenkt werde (wobei das auch nicht schlecht ist)
38. Jeden Abend, bevor ich ins Bett geh, muss ich mir die Fingernägel sauber machen. Sonst kann ich nicht schlafen
39. Bei den Liedern Slipping through my fingers von ABBA und I loved her first von Heartland muss ich grundsätzlich weinen. Ich denke da an meine süsse Tochter
40. Ich mag Disney und Pixar Filme! Am liebsten Rattatuille, Rapunzel, Drachenzähmen leicht gemacht und Toy Story. Natürlich auch die Klassiker von Disney und viele neue. Die meisten eigentlich. Irgendwann krieg ich den Mann dazu, mit mir Drachenzähmen zu gucken!
41. Mit den aktuellen Hitlisten kann ich echt nichts anfangen! Ich kenne weder Titel noch Interpret – und es ist mir auch herzlich egal. Zeig mir die Hitlisten von 1984: kenn ich alle !!
42. Mein erstes Auto war ein VW Käfer. Knallrot und supersüß!
43. Seit einigen Jahren glaube ich an Tarot Karten! Jedesmal zum Jahreswechsel lege ich uns die Karten. Für jede Jahreszeit eine. Und es ist verblüffend, wie nahe die Prophezeihungen an der Realität liegen!
44. Ich hatte mal Schuhgröße 38. Dann wurde ich schwanger – Größe 39. Dann nochmal schwanger Größe 40! Jetzt schwanke ich zwischen 40 und 41. Bin ein bisschen froh, dass es nicht 5 Kinder sind!
45. Tief in meinem Herzen wäre ich gern viel ordentlicher, als ich bin. Man könnte sagen, ich bin ein Minimalist gefangen im Körper eines Chaoten
46. Ich liebe altes Zeug! Das können Gebäude sein, Kirchen, Autos, Klamotten, Musik oder Museen! Herrlich! Da gibt es ein Deutschland Museum in Bonn, da könnt ich Tage verbringen!
47. Einmal im Leben möchte ich nach München ins Deutsche Museum. Mama sagt, da muss man mehrere Tage investieren, weil es so groß und weitläufig sei. Irgendwann mach ich das
48. Einmal muss ich es offen zugeben: Ich habe keinen Sinn für Kunst. Es sei denn, es ist historisch und alt. Aber alles jenseits des Bauhaus-Stils (incl.) stößt bei mir auf blankes Unverständnis
49. Mein Lieblingswort ist Temperatursturz
50. Mit etwas mehr Mut würde ich mir die Haare kurz schneiden lassen. Und in ein schönes, warmes Kastanienrot färben. Aber ich hatte immer lange Haare und trau mich nicht
51. meine erste selbstgekaufte Platte war Nikita von Elton John.
52. An Batida de Coco hab ich mich mal schlimm übersoffen. Bei einem Party Trinkspiel. Das war 1988. Seitdem kann ich das Zeug nicht mehr trinken!
53. Aber Baileys geht
54. Ich mag Astrid Lindgren Geschichten. Die Kinder von Bullerbü, Madita, Michel, Ronja Räubertochter, die Brüder Löwenherz. Deswegen heißt mein Sohn mit zweitem Namen Jonathan. Nach Jonathan Löwenherz
55. Ich bin absoluter Harry Potter Fan! Team Hufflepufff!
56. Zwar hab ich Starlight Express schon ca 7x gesehen, aber ich würd so gern wieder hingehen!!
57. Kiki's kleiner Lieferservice ist ein ganz zauberhafter Film!
58. Seit ich 14 bin, bin ich ein Fan von Die Ärzte! Am 26.09.22 haben sie 40jähriges Bühnenjubiläum. Die beste Band der Welt!! Von Bela hab ich mal einen Kuss bekommen
59. Mein letzes Schuljahr hab ich komplett durchgeflirtet. (Mit Erfolg, hust!)
60. Als ich 12 war, war ich Ministrantin
61. Ich wohne zwar in Franken, aber im Grunde meines Selbst wär ich lieber ein Nordlicht und würde im hohen Norden wohnen. Am liebsten in Ostseenähe
62. Ich kann tatsächlich immernoch über Mr. Bean lachen
63. Ein bisschen mag ich die Nacht lieber als den Tag. Das Dunkel, das Geheimnisvolle, das Stille – es ist aufregend. Nachts durch die Stadt zu fahren macht viel mehr Spaß! Weniger Autos, weniger Leute, kein Stress, kein Geschrei. Und da ich schonmal nachtaktiv bin, schreibe ich diese Liste auch bei Nacht zu Ende. Mit Fleißpunken!
Ich hoffe, diese willkürlich zusammengewürfelte Liste liest sich nicht allzu langweilig und hat ein bisschen Lesespaß gemacht.
Sie zu schreiben war tatsächlich ganz amüsant!
Montag, 4. Oktober 2021
byebye Teenie
Der erste Oktober ist ein denkwürdiger Tag.
Nicht nur, weil sich am ersten Oktober ständig Sachen ändern – neue Regelungen und neue Bestimmungen und vieles wird auf den Kopf gestellt. Am liebsten Dinge, die man grade erst verinnerlicht hat. Zum Beispiel in der Arbeit. Da gibt es neue Abrechnungsziffern, neue Komplexsteuerungen und gerne auch neue Verfahren im Labor. Und das, obwohl man mit den alten Verfahren gerade erst warm geworden ist. Nein, ab Oktober wird alles anders. Ällabätsch! Was ist das, Langeweile-Verhinderungs-Maßnahmen? Es fängt ein neues Quartal an, was an sich schon einen Haufen Arbeit macht und dann auch noch das! Es ist schrecklich!
Coronamäßig ändert sich auch wieder einiges, aber das ist man mittlerweile gewohnt. Ändert sich doch da gefühlt jede Woche irgendwas.
Was aber neu ist in diesem Oktober, das ist der Status vom Sohn. Ab 01.10. ist er nämlich ein waschechter Student! Huii! So erwachsen! Und 20 wurde er auch noch an diesem Tag. Nix Teenie mehr! Er ist jetzt halt mal eben 20 Jahre alt geworden!
Kennst du das, ein geliebter Mensch bleibt innerlich für einen immer in einem bestimmten Alter. Da können noch so viele Geburtstage kommen, wie sie wollen, das gefühlte Alter bleibt. Meine Mom zum Beispiel wurde dieses Jahr offiziell 81 Jahre alt, aber für mich und meine Schwester bleibt sie auf ewig 40! Kann ich nicht genau erklären, ist aber so. Die Tochter bleibt für immer 12 und der Bub 9. Ist auch in meinen Träumen so, wenn ich von den Kindern träume, sind die immer 12 und 9. Manchmal sogar jünger. Kannste nix machen.
Jetzt ist er also 20. O mei !! Gemäß seinen Wünschen gab es keine großartige Deko, keine Luftballons mehr und kein Schischi. Das bräuchte er nicht, sagt er. Tochter hatte auch keinen so rechten Spaß an ihrem Heliumballon, ich fürchte, aus dem Alter sind die jetzt beide endgültig raus. Einzig der Frühstücksplatz darf noch hergerichtet werden. Ein bisschen wenigstens.
Am Tag X gehen wir immer zusammen essen, jeder darf sich ein Lokal wünschen. Der Bub möchte seit 3 Jahren immer zu "Hashi", japanisch-peruanische Fusionsküche. Sehr edel, sehr lecker und sehr teuer. Wir sind drei Pärchen, die Tochter mit TOLO, der Bub mit seiner Fee und der Mann mit mir, und sitzen etwas überfordert vor der Speisekarte. Das ist schlimm mit so einer großen Auswahl. Am liebsten mag ich immer mehrere kleine Tapas, bis ich die zusammen hatte, hats gedauert. Bis das Essen da war, hats wieder gedauert. Lohnt sich aber, war super fein, lustig und ausgelassen am Tisch!
Wie üblich kriegt das Geburtstagskind immer ein Geschenk direkt beim Essen, die anderen beim offiziellen Großeltern-Kaffee-Kuchen-Gelage. Der Bub war super gelaunt, ich liebe das! Und er hat sich über seine Keksdose gefreut! Eine Dose, die dich auffordert, die Coockies zu akzeptieren. Ich hab selber welche gebacken und den Rest mit Lieblingskeksen aufgefüllt. Diese Dose kann man immer wieder auffüllen, was ein Spaß! (chrchr)
Nach drei Stunden Völlerei im Hashi und um 200 Euro leichter fahren wir nach Hause. Mit den Klängen von Ghibli-Studio-Filmen, weil wir so vollgefressen waren. Da geht nur noch Klaviermusik!
Zu Hause warten der Bub und ich auf den großen Moment! Offiziell wurde er um 22:39 Uhr geboren. Ich nerve ihn ausführlich mit der Geburtsgeschichte, wie uns gesagt wurde, dass es ein Junge ist, wie ihn der Papa strahlend auf dem Arm hielt, wie sich die Schwestern über seinen Namen gefreut haben und wie erleichtert ich war, dass ich es geschafft habe!
Aus dem Handy tönt "Happy birthday" von Stevie Wonder, 2 Teelichter brennen (10 und 20) und ich schwappe wiedermal ein bisschen über vor Liebe zu meinem Sohn! Wir singen und Sitztanzen noch, bis der song aus ist und fallen dann ins Bett.
Der kleine Große!
Dienstag, 30. Dezember 2014
Schneeflöckchen, Weißröckchen
Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee!
Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben?Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben!
Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll, wir werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre schrecklich! Fritz sagt, dass wir bis zum Jahresende so viel Schnee haben werden, dass ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, dass das möglich ist. Fritz ist sehr nett - ich bin froh, dass er unser Nachbar ist.
Schnee, wundervoller Schnee! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf -20 Grad gesunken. Die Kälte lässt alles glitzern. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben! Der Schneepflug kam heute Nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben. Mir war nicht klar, dass ich so viel würde schaufeln müssen, aber so komme ich wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so pusten und schnaufen.
60 cm Vorhersage.Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extra-Schaufeln. Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich - schließlich sind wir nicht in Alaska.
Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Hintern gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das finde ich ziemlich grausam. Wieso funktioniert das Licht im Kühlschrank eigentlich nicht?
Immer noch weit unter Null. Die Straßen sind zu vereist, um irgendwohin zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun als meine Frau anzustarren und zu versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir hätten einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie recht hat! Ich hasse es, in meinem eigenen Wohnzimmer zu erfrieren!
Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 cm von dem verdammten Zeug letzte Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines der Nachbarskinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, dass die lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März wieder welche rein. Ich glaube, dass die lügen. Fritz sagt, dass ich schaufeln muss oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, dass er lügt.
Fritz hatte recht mit weißer Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30 cm von dem weißen Dreck gefallen ist und es ist so kalt, dass es bis August nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum Schaufeln und dann musste ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln. Habe versucht für den Rest des Winters Fritz anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt, dass er zu viel zu tun hat. Ich glaube, dass der Idiot lügt.
Nur 10 cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau wollte, dass ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt? Ich habe keine Zeit - ich muss SCHAUFELN!!! Warum hat sie es mir nicht schon vor einem Monat gesagt? Sie sagt, Sie hat, aber ich glaube, dass sie lügt.
20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben, dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich kriege einen Herzanfall. Falls ich jemals den Mistkerl kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich ihn an seinen Ei... durch den Schnee. Ich weiß genau, dass er sich hinter der Ecke versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Straße runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine Zeit. Musste nach dem Schneepflug Ausschau halten.
Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der weißen Sch****!!! Eingeschneit. Der Gedanke an Schneeschaufeln lässt mein Blut kochen. Gott, ich hasse Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich hab ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, dass sie eine Idiotin ist. Wenn ich mir noch einmal "Last Christmas" anhören muss, werde ich sie umbringen.
Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven.
Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind eingefroren.
Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT MICH VERRÜCKT!!!
Noch mal 30 Zentimeter. Fritz sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss, oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe. Für wie blöd hält der mich eigentlich?
Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf 50.000 € Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter vorhergesagt.
Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr Schaufeln.
Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben.Warum bin ich an das Bett gefesselt?
Donnerstag, 6. Dezember 2018
My Mittwoch
4:35 Uhr aufwachen, weil im Kinderzimmer nebenan das Licht brennt. Genervt feststellen, dass ich so nicht weiterschlafen kann, auf stehen und die Nachttischlampe ausmachen. Sohn liegt im Bett, die Brille auf und auf dem Nachttisch Schulzeug. Entweder ist er unfassbar fleißig oder er hat vergessen, was zu lernen. Tür leise schließen und bei der Gelegenheit aufs Klo gehen.
6:05 Uhr klingelt der Wecker. Aufwachen und denken, dass ich gleich sterbe. Todgeweiht ins Bad schlurfen, retten was zu retten ist, Kind aufwecken und in die Küche gehen. Ich mach Kaffee, Marmeladentoast und Pausebrote. Leide.
7:35 Uhr durch die Kälte zum Auto. Das Gras knirscht, alles ist gefroren. Der Nachbarin zuwinken, die grade mit dem Eiskratzer kämpft. Ich kämpfe auch. Die Scheiben sind frei und ich sitz drinnen und warte, bis sie auch nicht mehr beschlagen sind und ich was sehen kann. Es ist abenteuerlich, zu wenden, wenn du nur ein Guckloch hast.
7:44 Uhr los gehts, ziemlich schnell zur Arbeit, ein paar Schnarchnasen überholen und offen, dass ich es rechtzeitig schaffe.
7:53 Uhr ausatmen, die Aufzugtüren öffnen sich und zack - Arbeitsgesicht! Lächelnd grüße ich die Ungeduldigen, die sich schon vor der Praxistür zu Trauben zusammentun, schiebe mich an einem besonders ganz ganz nah an der Tür geparkten Rollator vorbei und ziehe den langen Gesichtern die Tür vor der Nase zu. Wir öffnen um 8. Das war mein Lieblings - Moment .
8:00 Uhr merken, dass es mir nicht gut geht. Herzstechen. Müde. Bisschen schwindelig. Warum bin ich nicht daheim geblieben. Weil doof, heute kommt die Spirofrau die uns unser Lungenfunktionsgerät erklärt.Pflichtbewusstsein zulassen.
8:05 Uhr entsetzt lesen, dass Stinki da ist. Der am meisten stinkende Patient aller Zeiten. Ich kann nicht anders und guck auf den Tupfer, mit dem ich grade die Vene desinfiziert habe. Wie immer. Und wie immer dunkelbraun. Arbeiten mit angehaltenem Atem. So schnell war ich nie.
9:45 die vorraussichtlich letzte Blutabnahme. Den Patienten dankbar anlächeln. Mein Fuß tut weh. Froh sein, dass keine größeren Fehler passiert sind.
10:20 Uhr aufgeräumt, Urine untersucht und entsorgt, 5 Impfungen gemacht, Nachbestellungen raus und endlich was getrunken. Dank der Fortbildung sind nicht viele Leute einbestellt bei mir, ich kriege langsam Luft zum atmen. Heiße Luft. Ich schwitze in meinem Kabuff. Um mich herum ist jeder Heizkörper aufgedreht, Kolleginnen laufen mit Wollpullis herum, deren Ärmel sie über die Hände ziehen. Staunen. Den Gedanken an den Ventilator verwerfen. Den Schweißtropfen, der langsam den Rücken runterläuft, in Gedanken begleiten.
11:40 Uhr im Büro sitzen und den Stuhl mit Rückenlehne zu schätzen wissen. Die Ergebnisse von gestern durchgehen, scannen, vergleichen, prüfen ob der Patient Termin hat und rausfinden, welcher der Ärzte zuständig ist. Nächster. Nächster. Hochschrecken weil Kollegin G. wild um sich plappert . Nächster. Nächster. Mir fallen die Augen zu und ich kann nichts dagegen tun. Sooo müüde.
Profi sein.
12:30 Uhr. Endspurt. In Windeseile die Scheine für morgen vorbereiten. Einzelne Kollegen aus anderen Praxen treffen schon ein. Lautes Geplapper und Gelächter draussen. Konzentration. Ich spreche meine Arbeitsvorgänge vor mich hin, damit ich nicht einschlafe.
12:50 Uhr. Bescheid sagen, dass ich schnell an die frische Luft geh. Ich halts nimmer aus. Auf dem Parkdeck ist es kalt. Im Auto auch. Handywecker auf 10 Min stellen. Tür und Augen zu.Schnell entspannen, schnell Energie tanken. schnell erholen. Schnell schnell!
13:13 Uhr gesponsertes Brötchen essen, gezwungen lachen, plaudern und hoffen, dass das Ding bald anfängt - damit es bald wieder aufhören kann. Als erste in den Vortragsraum setzen. Dann sitzen alle und sie fängt an. Nichts neues, nichts aufregendes. Kollegin S. erzählt lang und breit, wie sie die Lungenfunktion dem Patienten erklärt. Macht es vor. Und nochmal. Wiederholt sich dann nochmal. Spüren, wie die Augen schwer werden. Langweiliges Thema.
13:50 Uhr der praktische Teil kommt. Wie falsch bestellt im EKG-Raum stehen und sich das Gleiche nochmal anhören. Genau wie Kollegin S. mit ihrer lebensnahen Darstellung einer Lungenfunktionsmotivation. Streberin. Ich wundere mich, wie man über 10 Minuten über Dinge sprechen kann, die so selbstverständlich sind.Und dann wieder von vorne anfängt. Ermüdend. Fuß tut weh. Es ist warm. Ich will heim.
14:20 nachdem alle reihum ihre Motivationskünste demonstriert haben, bin ich dran. Ich mach das so, wie immer. Wie vor der Schulung und wie seit 10 Jahren. Die Kurve ist klasse, die Ärzte applaudieren und die Leiterin der Schulung beteuert, das sei eine super Anleitung gewesen. Ich strahle. Und frage mich, wozu zum Geier diese Schulung gut war. Kollegin S. freut sich über ihren eigenen Lungenfunktionstanz, Lehrling hats vorher auch schon gut gemacht, ich bleib bei meinem Stil .. verlorene Lebenszeit, eine Urkunde und ein Billigkuli für die Damen.
14:45 Uhr endlich Schluß. Viel später als angekündigt. Schnell Stühle rücken, anziehen, Brötchen mitnehmen und nix wie raus. Am bestgen Tschüs im rausgehen rufen, dann hat niemand mehr Zeit zum reagieren. Draußen. Kalte Luft. Atmen. Autoradio und los.
15:00 Uhr Supermarkt. Da 2 übrige Baguettebrötchen aus der Arbeit in meiner Tasche sind kaufe ich noch 3 ein, Salat, Tomate und Schnitzel. Freue mich über die letzte Flasche Scheibenenteiser. Schon fast an der Kasse fällt mir Nikolaus ein. Fehlende Zutaten zum Nikolaus suchen. Nikolaus schon wieder. Wie selbstverständlich mach ich wieder drei Nikolaustaschen. Nur weil Kinder ausgezogen sind, müssen sie nicht auf den Nikolaus verzichten, oder? Die Frau vor mir bleibt am Ende des Bandes stehen, obwohl ihre Einkäufe schon vor zur Kassiererin gefahren sind. Die Dame hinter mir rückt so nah auf, dass ich ihren Atem am Hinterkopf spüren kann. Entsetzt einen Schritt nach vorn tun und der Bandsteherin dezent an die Schulter hüsteln. Niemand atmet mich an, niemand !!!
Der Weg zum Auto mit meinem Einkaufswagen kommt mir ewig vor. Die ganzen Sachen einräumen ist so anstrengend. Fuß tut weh, ich will heim.
15:12 Uhr und kein Parkplatz frei. Alles zugeparkt. Darf nicht wahr sein. 1 km weit weg geparkt und die Einkaufstaschen zum Haus schleppen. Babyschritte. Sich vorstellen, einer der vielen Nachbarsjungs kommt vorbei und hilft mir. Es kommt tatsächlich ein Nachbarsbub aus dem Haus und er sieht mich auch - Geschichte Ende. Minutenlang hangel ich mich den Weg entlang. Witziger Weise ist es nicht nur der rechte Fuß, der weh tut. Jetzt ist der linke auch mal dran. Und nicht entweder / oder sondern sowohl als auch! Sich bewusst machen, wie jämmerlich man aussieht.
15:20 Uhr nur noch auspacken, dann kannst du schlafen! Nur noch der Käse in den Kühlschrank. Nur noch das Heft, nur noch .. und handy suchen, Krücke holen, Wecker stellen und dann kommt the moment of the day! Kopf berührt Kissen, Decke berührt Körper, Glück berührt Sabine!
15:21 Uhr aber leider auch Fuß berührt Sofa. Dauert lang, bis es erträglich wird.
15:25 Uhr eingeschlafen
15:50 Uhr nach der falschen Bewegung mit einem Aufschrei hochgefahren. Dieser Fuß tötet mich.
16:59 Uhr Treppe geschafft! Umziehen, kämmen, von Sohn verabschieden. Sohn erzählt mir, dass die Oma krank ist. Also runter und die Oma anrufen. Ich geh heut nicht zu Oma. Also wieder hoch und zurückumziehen. Chance nutzen und Nikolaus basteln. Funktioniert nicht, ärgern. Zeit verlieren. Die Arbeit stümperhaft finden. Unzufrieden sein. Die Treppe runterhumpeln.
19:00 Uhr Schnitzelbrötchen machen. Und eine ziemliche Sauerei in der Küche. Die Schnitzel aus dem fertigen Brötchen auch nochmal anbraten. Sohn holen und feststellen, dass Papa tief und fest auf dem Sofa schläft. Also essen wir alleine. Brötchen gelungen.
19:30 Uhr Film mit Sohn anschauen. Ein leichtes Thema, mehr geht nicht mehr. Tochter Bescheid schreiben, dass ab morgen der Nikolaus auf sie wartet. Überrascht feststellen, dass sie überrascht ist. Ist es unüblich, dem Kind einen Nikolaus zu schenken, wenn es nicht mehr daheim wohnt? Soll ich das vielleicht jetzt lieber lassen? Grübeln. Tradition vs. Vernunft. Zu keinem Ergebnis kommen
21:30 Uhr Sohn verabschiedet sich in seine Computerhöhle. Fernseher läuft nebenbei, ich schreibe. Fuß tut weh. Die Hälfte vom Text löschen weil ich auf die falsche Taste komm un nicht ans speichern gedacht hab. Weiterschreiben.
23:00 Uhr wundern, dass es schon 23 Uhr ist. Und ans Bettgehen denken. Tag abschließen. Morgen ist der Tag lang und beschwerlich. Mehr Patienten, mehr Arbeit, mehr Lungenfunktionen.
23:12 Uhr gute Nacht! (macht sich auf den langen Weg nach oben)
Donnerstag, 1. Juni 2023
Wühlmaus!
Manchmal würde ich so gerne irgendwas geistreiches ins Mausloch schreiben.
Hier ist ein Beitrag vom Dezember 2018. Viel Spaß beim Lesen!
My Mittwoch (06.12.2018)
4:35 Uhr aufwachen, weil im Kinderzimmer nebenan das Licht brennt. Genervt feststellen, dass ich so nicht weiterschlafen kann, aufstehen und die Nachttischlampe ausmachen. Sohn liegt im Bett, die Brille auf und auf dem Nachttisch Schulzeug liegen. Entweder ist er unfassbar fleißig oder er hat vergessen, was zu lernen. Tür leise schließen und bei der Gelegenheit aufs Klo gehen.
6:05 Uhr klingelt der Wecker. Aufwachen und denken, dass ich gleich sterbe. Todgeweiht ins Bad schlurfen, retten was zu retten ist, Kind aufwecken und in die Küche gehen. Ich mach Kaffee, Marmeladentoast und Pausenbrote. Leide.
7:35 Uhr durch die Kälte zum Auto. Das Gras knirscht, alles ist gefroren. Der Nachbarin zuwinken, die grade mit dem Eiskratzer kämpft. Ich kämpfe auch. Die Scheiben sind frei und ich sitz drinnen und warte, bis sie auch nicht mehr beschlagen sind und ich was sehen kann. Es ist abenteuerlich, zu wenden, wenn du nur ein Guckloch hast.
7:44 Uhr los geht's, ziemlich schnell zur Arbeit, ein paar Schnarchnasen überholen und offen, dass ich es rechtzeitig schaffe.
7:53 Uhr ausatmen, die Aufzugtüren öffnen sich und zack - Arbeitsgesicht! Lächelnd grüße ich die Ungeduldigen, die sich schon vor der Praxistür zu Trauben zusammentun, schiebe mich an einem besonders ganz ganz nah an der Tür geparkten Rollator vorbei und ziehe den langen Gesichtern die Tür vor der Nase zu. Wir öffnen um 8. Das war mein Lieblings - Moment .
8:00 Uhr merken, dass es mir nicht gut geht. Herzstechen. Müde. Bisschen schwindelig. Warum bin ich nicht daheim geblieben. Weil doof, heute kommt die Spiro-Frau, die uns unser Lungenfunktionsgerät erklärt. Pflichtbewusstsein zulassen.
8:05 Uhr entsetzt lesen, dass Stinki da ist. Der geruchintensivste Patient aller Zeiten. Ich kann nicht anders und guck auf den Tupfer, mit dem ich grade die Vene desinfiziert habe. Wie immer. Und wie immer dunkelbraun. Arbeiten mit angehaltenem Atem. So schnell war ich nie.
9:45 die voraussichtlich letzte Blutabnahme. Den Patienten dankbar anlächeln. Mein Fuß tut weh. Froh sein, dass keine größeren Fehler passiert sind.
10:20 Uhr aufgeräumt, Urine untersucht und entsorgt, 5 Impfungen gemacht, Nachbestellungen raus und endlich was getrunken. Dank der Fortbildung sind nicht viele Leute einbestellt bei mir, ich kriege langsam Luft zum atmen. Heiße Luft. Ich schwitze in meinem Kabuff. Um mich herum ist jeder Heizkörper aufgedreht, Kolleginnen laufen mit Wollpullis herum, deren Ärmel sie über die Hände ziehen. Staunen. Den Gedanken an den Ventilator verwerfen. Den Schweißtropfen, der langsam den Rücken runterläuft, in Gedanken begleiten.
11:40 Uhr im Büro sitzen und den Stuhl mit Rückenlehne zu schätzen wissen. Die Ergebnisse von gestern durchgehen, scannen, vergleichen, prüfen ob der Patient Termin hat und rausfinden, welcher der Ärzte zuständig ist. Nächster. Nächster. Hochschrecken weil Kollegin G. wild um sich plappert . Nächster. Nächster. Mir fallen die Augen zu und ich kann nichts dagegen tun. Sooo müüde.
Profi sein.
12:30 Uhr. Endspurt. In Windeseile die Scheine für morgen vorbereiten. Einzelne Kollegen aus anderen Praxen treffen schon ein. Lautes Geplapper und Gelächter draußen. Konzentration. Ich spreche meine Arbeitsvorgänge vor mich hin, damit ich nicht einschlafe.
12:50 Uhr. Bescheid sagen, dass ich schnell an die frische Luft geh. Ich halte es nimmer aus. Auf dem Parkdeck ist es kalt. Im Auto auch. Handywecker auf 10 Min stellen. Tür und Augen zu. Schnell entspannen, schnell Energie tanken. schnell erholen. Schnell schnell!
13:13 Uhr gesponsertes Brötchen essen, gezwungen lachen, plaudern und hoffen, dass das Ding bald anfängt - damit es bald wieder aufhören kann. Als erste in den Vortragsraum setzen. Dann sitzen alle und sie fängt an. Nichts neues, nichts aufregendes. Kollegin S. erzählt lang und breit, wie sie die Lungenfunktion dem Patienten erklärt. Macht es vor. Und nochmal. Wiederholt sich dann nochmal. Spüren, wie die Augen schwer werden. Langweiliges Thema.
13:50 Uhr der praktische Teil kommt. Wie falsch bestellt im EKG-Raum stehen und sich das Gleiche nochmal anhören. Genau wie Kollegin S. mit ihrer lebensnahen Darstellung einer Lungenfunktionsmotivation. Streberin. Ich wundere mich, wie man über 10 Minuten über Dinge sprechen kann, die so selbstverständlich sind. Und dann wieder von vorne anfängt. Ermüdend. Fuß tut weh. Es ist warm. Ich will heim.
14:20 nachdem alle reihum ihre Motivationskünste demonstriert haben, bin ich dran. Ich mach das so, wie immer. Wie vor der Schulung und wie seit 10 Jahren. Die Kurve ist klasse, die Ärzte applaudieren und die Leiterin der Schulung beteuert, das sei eine super Anleitung gewesen. Ich strahle. Und frage mich, wozu zum Geier diese Schulung gut war. Kollegin S. freut sich über ihren eigenen Lungenfunktionstanz, Lehrling hat es vorher auch schon gut gemacht, ich bleib bei meinem Stil .. verlorene Lebenszeit, eine Urkunde und ein Billigkuli für die Damen.
14:45 Uhr endlich Schluss. Viel später als angekündigt. Schnell Stühle rücken, anziehen, Brötchen mitnehmen und nix wie raus. Am besten Tschüs im rausgehen rufen, dann hat niemand mehr Zeit zum reagieren. Draußen. Kalte Luft. Atmen. Autoradio und los.
15:00 Uhr Supermarkt. Da 2 übrige Baguettebrötchen aus der Arbeit in meiner Tasche sind kaufe ich noch 3 ein, Salat, Tomate und Schnitzel. Freue mich über die letzte Flasche Scheibenenteiser. Schon fast an der Kasse fällt mir Nikolaus ein. Fehlende Zutaten zum Nikolaus suchen. Nikolaus schon wieder. Wie selbstverständlich mach ich wieder drei Nikolaustaschen. Nur weil Kinder ausgezogen sind, müssen sie nicht auf den Nikolaus verzichten, oder? Die Frau vor mir bleibt am Ende des Bandes stehen, obwohl ihre Einkäufe schon vor zur Kassiererin gefahren sind. Die Dame hinter mir rückt so nah auf, dass ich ihren Atem am Hinterkopf spüren kann. Entsetzt einen Schritt nach vorn tun und der Bandsteherin dezent an die Schulter hüsteln. Niemand atmet mich an, niemand !!!
Der Weg zum Auto mit meinem Einkaufswagen kommt mir ewig vor. Die ganzen Sachen einräumen ist so anstrengend. Fuß tut weh, ich will heim.
15:12 Uhr und kein Parkplatz frei. Alles zugeparkt. Darf nicht wahr sein. 1 km weit weg geparkt und die Einkaufstaschen zum Haus schleppen. Babyschritte. Sich vorstellen, einer der vielen Nachbarjungs kommt vorbei und hilft mir. Es kommt tatsächlich ein Nachbarsbub aus dem Haus und er sieht mich auch - Geschichte Ende. Minutenlang hangel ich mich den Weg entlang. Witziger Weise ist es nicht nur der rechte Fuß, der weh tut. Jetzt ist der linke auch mal dran. Und nicht entweder / oder sondern sowohl als auch! Sich bewusst machen, wie jämmerlich man aussieht.
15:20 Uhr nur noch auspacken, dann kannst du schlafen! Nur noch der Käse in den Kühlschrank. Nur noch das Heft, nur noch .. und Handy suchen, Krücke holen, Wecker stellen und dann kommt the moment of the day! Kopf berührt Kissen, Decke berührt Körper, Glück berührt Sabine!
15:21 Uhr aber leider auch Fuß berührt Sofa. Dauert lang, bis es erträglich wird.
15:25 Uhr eingeschlafen
15:50 Uhr nach der falschen Bewegung mit einem Aufschrei hochgefahren. Dieser Fuß tötet mich.
16:59 Uhr Treppe geschafft! Umziehen, kämmen, von Sohn verabschieden. Sohn erzählt mir, dass die Oma krank ist. Also runter und die Oma anrufen. Ich geh heut nicht zu Oma. Also wieder hoch und zurückumziehen. Chance nutzen und Nikolaus basteln. Funktioniert nicht, ärgern. Zeit verlieren. Die Arbeit stümperhaft finden. Unzufrieden sein. Die Treppe runterhumpeln.
19:00 Uhr Schnitzelbrötchen machen. Und eine ziemliche Sauerei in der Küche. Die Schnitzel aus dem fertigen Brötchen auch nochmal anbraten. Sohn holen und feststellen, dass Papa tief und fest auf dem Sofa schläft. Also essen wir alleine. Brötchen gelungen.
19:30 Uhr Film mit Sohn anschauen. Ein leichtes Thema, mehr geht nicht mehr. Tochter Bescheid schreiben, dass ab morgen der Nikolaus auf sie wartet. Überrascht feststellen, dass sie überrascht ist. Ist es unüblich, dem Kind einen Nikolaus zu schenken, wenn es nicht mehr daheim wohnt? Soll ich das vielleicht jetzt lieber lassen? Grübeln. Tradition vs. Vernunft. Zu keinem Ergebnis kommen
21:30 Uhr Sohn verabschiedet sich in seine Computerhöhle. Fernseher läuft nebenbei, ich schreibe. Fuß tut weh. Die Hälfte vom Text löschen weil ich auf die falsche Taste komm und nicht ans speichern gedacht hab. Weiterschreiben.
23:00 Uhr wundern, dass es schon 23 Uhr ist. Und ans Bett gehen denken. Tag abschließen. Morgen ist der Tag lang und beschwerlich. Mehr Patienten, mehr Arbeit, mehr Lungenfunktionen.
23:12 Uhr gute Nacht! (macht sich auf den langen Weg nach oben)
Donnerstag, 16. April 2020
die Schinkennudeln von gestern
Freitag, 8. April 2022
Freitagsfüller mit Vorgeschichte
Heute ist der große Tag!