Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Freitag, 8. April 2022

Freitagsfüller mit Vorgeschichte

Heute ist der große Tag!

Nicht nur, weil es der letzte Arbeitstag vor dem Osterurlaub ist, heute kam auch der neue Oberboss unserer Praxis vorbei. Zum Vorstellen und Ostergeschenke bringen.
Im Schlepptau eine mir unbekannte Frau, ein aufgeregter Bisher-Chef in Anzug und Krawatte und die Oberverwaltungstussi.
Wir sind schon den ganzen Tag wie aufgescheuchte Hühner quer durch die Praxis gerannt und alles, was nicht angeschraubt war, weggeräumt. Alles soll sauber und perfekt ordentlich sein, damit wir einen guten Eindruck machen.
Wie das Treffen wohl ablaufen wird? Wahrscheinlich gibt es smalltalk zwischen Tür und Angel, kurze Vorstellungsrunde mit gekünsteltem Gelächter. Wetten, der Chef fragt mich, wie lange ich schon bei ihm arbeite? Woher soll der arme Mann das auch wissen?!

Dann stand er in meinem Labor, der neue Oberboss.
(im Nachfolgenden wird der neue Oberboss "Obo" heißen und der Bisherboss "Bibo", ist einfacher)
Bibo: "Frau Bergbauer kennt auch schon jede Vene in Langwasser"
alle: "hah hah hah"
Bibo: "Wie lange sind Sie jetzt schon bei uns?" (!!)
Ich:" Irgendwas über 20 Jahre"
Obo: "In dieser Praxis?"
Ich: " Jo. Mit 1 Umzug"
Obo schaut sich um, schaut und schaut und wendet sich zum Gehen.
 
Geschafft.
 
Bibo ist voll aufgeregt, ich meine Schweißperlen auf des Chefs Stirn gesehen zu haben. Ein bisschen wie bei einem Vorstellungsgespräch!
Verschwitzte Hibbeligkeit. Muss für den Bibo ziemlich neu gewesen sein, dieses Gefühl.

Nach dem Verlassen der Bühne vom Chefgeschwader wurde natürlich getuschelt.  
Kollegin meint, 1 Jahr sind wir jetzt sicher, da wird keiner rausgeschmissen. Aber nach diesem Jahr hat der Obo freie Hand.
So. Da hab ich jetzt 2 Szenarien vor Augen:
 
a - Obo denkt, oh so viel Erfahrung, so praxistreu, so schön raus aus der Schwanger-Gefahrenzone - die behalt ich!
oder
b - Obo denkt, oje über 20 Jahre? Dein Ernst? Hau weg die Alte und lass was junges hübsches ins Labor stecken!
 
Ich kenn den Mann ja nicht. Wer weiß, wie der drauf ist?

 
Vielleicht sollte ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen ?!




Bevor ich das tue, ist hier der Freitagsfüller von Barbara! Bittesehr!

1. Wenn man es mal von oben betrachtet, stecke ich gerade mitten in einem Glückstaumel! Der ersehnte Urlaub beginnt heute, genauso ist heute wieder #blognacht UND es gibt Spaghetti (und ich kanns mir leisten!) 

2. Obwohl ich mich meist dunkelblau anziehe ist meine absolute Lieblingsfarbe grün. Entweder ein helles Grün in einem frischen, jungen Birkenwald am Vormittag bei strahlend blauem Himmel - oder ein türkisgrün oder blaugrün. Ich hab ne Slinkyhose in dem Farbton, die ist so "slinky", dass ich damit gerne mal vom Stuhl rutsche. Aber hübsch ist sie! (Die Hose)

sieht in echt grüner aus

3. Geschwindigkeit ist leider allgegenwärtig. Alles muss schnell gehen. Man wird ja schon hibbelig, wenn ein Fenster am Pc mal 10 Sekunden zum laden braucht. Schau dir mal einen alten Kinderfilm an, Timm Thaler zum Beispiel, da sind so viele Leerszenen oder Landschaftsaufnahmen drin, da wirste richtig nervös. Ist man nicht mehr gewohnt.

4. Dinge, die grade erst neu waren und jetzt schon wieder zum sterben verurteilt sind. Heute: die SMS

5. Ein Kurzurlaub ist für Anfang nächste Woche geplant! Zwar nicht von mir, aberimmerhin vom Bub und seiner Fee! Die beiden fliehen vor dem grauen Alltag nach München. Wegen Abwechslung, Kultur & Primark. Feen müssen shoppen

6. Einen kleinen Norweger hatte ich gestern zum Abendessen! Der Aufklärung halber sollte ich dazusagen, dass das kein pygmäenähnlicher Skandinavier war sondern die Nr. 7 auf der Salatekarte vom Pizzadienst. Jeden Donnerstag krieg ich den, weil er so fein ist! Vor allem das Dressing, von dem ich nicht weiß, was drin ist! Geheimnisvolles Salatverputzen!


7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die #blognacht !! morgen habe ich geplant eigentlich garnichts, ich guck mal und Sonntag möchte ich mich mit allen treffen: Oma, Waldfeger, Tochter und vielleicht sogar dem Mann! Zum Kaffee, ist ja Sonntag! 

Heute geht's mir gut! Ich bin bei Punkt 1 der Liste und der Bub, der gerade die Spaghetti kocht, spielt eine Beatles-Playlist! It's been a hard days night ... *sing



Freitagsfüller powered by Barbara im https://scrapimpulse.com/








Montag, 4. April 2022

High five am Sonntag

 Schne-he-flöckchen, Weißröckchen, warum kommst du geschneit? Ist das nicht irre? Am Montag sind mir Leute in T-Shirt und kurzen Hosen begegnet und Freitag schneit es! Und zwar nicht zu knapp! Wenn man von drinnen rausschaut, sieht es wunderschön aus. Vor allem nachts, wenn alles noch unberührt und von der Straßenlaterne beleuchtet in bläulichem Licht glitzert! Ich liebe es , nachts auf die zugeschneite Straße zu schauen. Wenn alles still ist und komplett eingeschneit. Es sieht perfekt aus. Bis der morgen kommt und die Leute in ihre Autos steigen. Dann wird der Zauberwinter ein fränkischer Winter mit viel Matsch und Dreck. Aber kurz, wenn man es nicht verpasst, ist es zauberhaft schön draußen.




Und es ist auch verdammt kalt. Gestern abend hat's mich so gefroren im Bett, das war sehr erstaunlich. Mir ist sonst eher zu warm als zu kalt. Aber sogar 2 Decken haben nicht gereicht und ich hab mein Buch weggelegt, um mich komplett in den Decken zu verkriechen. Wirklich sehr ungewöhnlich. Sehr seltsame Dinge passieren hier … aber auch sehr positive, zum Glück! Schließlich ist das hier das High five am Sonntag!


1. Der Sonntag ist ruhig und friedlich. Alle sind ausgeflogen und ich bin seit langem mal wieder allein zu Haus. Deswegen sitze ich in eine Kuscheldecke gewickelt auf der couch und schau mir die 1. Folge der neuen Staffel von Bridgerton an. Und dann beschließt die Nachbarskatze Aki oder Ali oder Andi, das konnte man noch nicht genau raushören, mich zu besuchen. Er kommt spielend leicht durch das Fliegengitter und steuert schnurstracks auf das Sofa zu, springt hoch und kuschelt sich auf der Decke zusammen. Also gucken wir gemeinsam weiter und genießen die friedliche Stimmung!



 2. Am Mittwoch ist mir schlecht. Das ist nicht unbedingt sehr positiv, aber es dauerte nicht lang an. Zumindest Mittags ging es besser und ich konnte pflichtbewusst mit zum Praxisessen. Normalerweise drücke ich mich vor sowas, aber dieses Mal war ich so scharf auf eine Suppe, dass ich alle Bedenken zur Seite geschoben hab und ohne zu grübeln einfach hingegangen bin. 
Und das war genau richtig! Eine Pfannkuchensuppe! Made my day! Um mich herum gabs riesige Portionen mit Schnitzel und Braten und Knödel und Pommes - sah super aus! Aber ich war voll zufrieden mit meinem Süppchen. Und mein Magen auch!

 3. Am Dienstag kam der Bub wieder heim. Ich hab mich gefreut, dass er wiederkommt! Es war ok ohne Sohn im Haus, aber er hat trotzdem gefehlt. Ich mag es halt, wenn ich alle bei mir weiß. Auch wenn er sich später wieder in seine Höhle verkrochen hat, war er trotzdem hier und das war das Wichtige. 

4. Ich hab Mama zum Arzt gefahren. Der war etwas schwierig zu finden und noch schlechter erst ein Parkplatz! Also bin ich im Auto geblieben und hab gewartet. Es war warm, ich hatte mein Buch dabei und diese Stunde war sowas von entspannt!
Die Geschichte, die ich gerade lese, ist spannend. Ich war völlig versunken. Durch die offenen Autofenster wehte ein warmes Lüftchen rein und keine Polizei weit und breit!

 5. Unser neuer Flohmarktflyer ist toll geworden! Tochter hat sich echt reingehängt und den richtig gut gestaltet. TOLO sponsert die Flyer und hat sich und seine Firma dafür auf der Rückseite platziert. Jetzt ist alles im Druck und bald können wir anfangen, Werbung zu machen und die Dinger zu verteilen. Es geht voran! Sogar auf der KUV-Karte sind wir mit drauf! Hat super geklappt.

Eigentlich kann ich mich nicht beklagen zur Zeit. Es läuft friedlich vor sich hin. Ich halte meine Diät durch, die Arbeit ist nicht stressig, die Kinder haben noch Semesterferien und sind dementsprechend entspannt und Ostern steht vor der Tür. Gleich, nachdem mein Urlaub begonnen hat! Hach!






Freitag, 1. April 2022

ein kalter Freitagsfüller

Gerade eben hab ich den Sensor vom Arm geknibbelt. Das war eine wirklich aussergewöhnliche Erfahrung, es war ja der allererste Sensor und ich hab nicht wirklich gewusst, was mich da drunter erwartet. Jaa es war ein bisschen eklig weil da diverse Hautschüppchen drunter kleben, aber Sekunden nach der Knibbelei kann man ja zum waschen eilen. Dann fühlt man sich wenigstens wieder wohl und kann den armen Arm pflegen. Die Nadel, die da dran ist, erscheint mir eher mickrig. Das kann aber auch daran liegen, dass ich grade aus einer Woche wild um mich Stechens und Jonglieren mit großen Kalibern komme, das sind ganz andere Oschi's!

Das war jetzt eine kostenlose Info über den Sensorenwechsel an meinem Arm. Ich konnte mir keine schönere Einleitung für den Freitagsfüller vorstellen!

Letzte Woche ist er ja ausgefallen, ich hab mir dann aber gedacht, bin ich der Knecht meines Blogs? Wenn ich keine Zeit hab (oder keine Lust) zu schreiben, dann mach ichs einfach nicht! Bääm! Das ist der Vorteil, wenn man einen privaten Spaßblog schreibt und in meiner Liga mitspielt, kann man das eher entspannt angehen. 
Aber diese Woche hab ich voll Lust, den Freitagsfüller abzuliefern und hier ist er auch schon!


1. Wenn ich das sagen darf: Ich bin schon stolz auf mich! Ich reiß' mich wirklich zusammen! Während die anderen im Abstand von 10 cm Pizza und Schnitzel und Pommes und Knödel reinhau'n, löffel ich meine Suppe und notier mir jede verflixte Kalorie! 


2. Warum unsere Chefin nie uns lobt sondern immer nur die, die zur Aushilfe mal bei uns arbeiten, verstehe ich einfach nicht. Und das bedeutet nicht, dass wir schlecht arbeiten - im Gegenteil. Wir sind ein super Team und machen einen richtig guten Job. Aber für die Chefin sind wir wohl selbstverständlich und somit nicht erwähnenswert.

3. Ein spontaner Wochenendausflug würde uns richtig gut tun! Theoretisch. Allerdings verzichte ich dieses Wochenende freiwillig auf den Tapetenwechsel, es ist voll kalt draußen und es schneit gerade. Ich hab mal keine Termine und das tut auch gut!

4. Ein hartgekochtes Ei, rote Paprika oder roher Kohlrabi ist mein liebster "gesunder" Snack. Wobei ich echt mal wieder was ungesundes essen möchte! Nur so.

5. Es wird Frühling, wenn man sich auf einmal im Garten wiederfindet, im T-Shirt, mit einem Buch und zuschaut, wie die ersten Schmetterlinge und Bienen um die Blüten der Büsche und Bäume fliegen. Das wird einem manchmal ganz plötzlich bewusst. 

6. Es gibt schon viele Dinge, die ich gerne aussprechen wollen würde. Aber dann muss ich auch mit der Reaktion der anderen rechnen. Außerdem fühlt sich so manch einer dann auf den Schlips getreten oder verunsichert, also behalte ich es meist für mich und versuche, die Kommentare runterzuschlucken.

7. Was das Wochenende angeht, heute abend freue ich mich auf meine Spaghetti, die Kuscheldecke und hoffentlich eine Folge Shameless mit den Jungs, morgen habe ich geplant beim einkaufen einen Haufen Geld loszuwerden und Sonntag möchte ich bitte keinen Termin haben!

Irgendwas stimmt mit mir nicht. Mir ist kalt. Meine Hände sind kalt. Ich hab ein Jäckchen an. - Mir ist sonst nie kalt! Was passiert hier?
Vielleicht beweg ich mich mal. Bei der Gelegenheit könnte ich mich auch in die Küche bewegen und das Abendessen zu kochen. Es sei denn, der Bub übernimmt.




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Sonntag, 27. März 2022

Highfive am Sonntag

 

In Windeseile ist diese Woche vorbeigegangen, zumindest im Rückblick. Die Arbeitstage waren eher zäh, aber jetzt ist Wochenende! Ein sehr warmes Wochenende, bis zu 20 Grad! Vor ein paar Tagen noch mit Schal und Jacke, heute im T-Shirt. Ist schon schön, alle Blüten explodieren grade, der Himmel ist strahlend blau und ich kann im Garten sein und lesen. Aber es war schon echt schnell so warm, fast schon zu schnell. 


Hier sind meine 5 positiven highlights der letzten Woche:

1. Der Sensor an meinem Arm  ist wirklich praktisch! Ich muss mich nicht mehr dauernd in den Finger stechen und kann meine Zuckerwerte jederzeit am Handy angucken. Sehr effizient! 
Ausserdem hab ich eine Kalorienzähl-App, die ist klasse! Fast macht es Spaß, da alles einzutragen. Fast. Ist ja immernoch eine Abnehm-App. Aber so weiß ich zumindest, dass ich für morgen gut vorbereitet bin. Morgen ist Wiegetag. Wollen wir hoffen, dass das auch ein Grund zum positiv sein wird!

2. Der neue Chef lädt die ganze Belegschaft zu einem Seminarwochenende nach Mallorca ein. Das sind ein Haufen Leute!  Wahrscheinlich ist das komplette Hotel ausgebucht. Meine Kolleginnen haben sich spotan so gefreut, das war süß anzusehen.
Ich werde zwar nicht mitfliegen, aber für die anderen freut es mich! Wir haben das verdient nach Jahrzehntelangem Verzichten auf Events und Ausflüge, die vom Chef finanziert und auch noch Spaß machen!

3. Als ich letztes mal meine Mom besucht habe, bin ich abends langsam zum Auto gelaufen. Meine Mom wohnt an einem Waldrand. Da ist es um 18 Uhr schon still und ruhig. Ich war ganz alleine auf dem riesigen Parkplatz und es roch ganz intensiv nach Wald am Abend nach dem Regen. Das war so ein umwerfender Duft, ich bin bestimmt 10 Min wie verzaubert stehengeblieben. Was für ein wunderschöner Moment!

4. Meine Hose schlackert! Ich will ja nicht rumposaunen, aber die Hose fühlt sich langsam an wie ein Sack, der an mir schlottert. Ist das nicht phantastisch? Ich weiß, dass man mir noch nichts ansehen kann, aber die Hose schlackert definitiv!
Hurra!

5 Oma war bei uns zum Kaffee. Und das ist jedesmal richtig schön! Das zusammen sein, das schöne Wetter, die Blüten überall, und Oma bei uns! Ich mag das!  Weisst, das war einfach ein schöner Tag. Alle gut gelaunt und entspannt. Tolles Sonntagsfrühstück, D ias Kalte Herz beim Sonntagsmärchen, Kaffe mit Oma und Waldfeger, heimfahren mit lautem Gesang im Auto und ein richtig leckeres Abendessen! Ein schöner Tag


ein Lachs aus dem Ofen mit Gemüse, das "Kraftpaket" heisst
und schafer Paprikasoße


Und weißt du, was mich noch richtig freut? Dass Leute meinen Blog lesen! Mindestens 12 im Schnitt, ich freu mich so sehr über diese Resonanz! 
Mein Mausloch wird herrlich gepushed!

Wer Lust hat, kann auf meinem Zweitblog " Frau Gloria " nachlesen, wie ich mit meiner Diagnose, meiner Ernährung und meinem Gewissen kämpfe. Morgen ist Wiegetag!




Freitag, 25. März 2022

Stillstand

 11:49 Uhr und ich brech hier gleich zusammen!

In der letzten Zeit ist hier in der Praxis garnichts aufregendes los. Die Patienten kommen tröpfchenweise, zu mir ins Labor verirren sich nur wenige. Besonders heute, es waren halt grade mal 5 Blutabnahmen eingetragen. Im Vergleich zu 40 Leuten, die in dem Zeitraum sonst immer so kommen.
Es ist Freitag. Wiedermal ein unnötiger, überflüssiger Arbeitstag. Seit ich meinen freien Freitag mit dem Montag getauscht hab, erscheint mir der Gang zur Praxis an einem Freitag als ziemlich sinnlos. Freitags ist meistens ruhiger und ich fühl mich fehl am Platz.
Dummes, bezahltes rumsitzen. Zumindest ich, alles ist schon erledigt, fertiggemacht, aufgeräumt, desinfiziert und abgeschlossen.
Noch 51 Minuten.
Warum ist es heute so leer? Wegen Freitag? Und super Wetter am Freitag? Oder es gab eine wundersame, flächendeckende Genesung im Stadtteil?
Man weiß es nicht. Ich hab mir jetzt mal einen Kaffee gemacht, vielleicht hilfts. Mir fallen die Augen zu und ich kann nichts dagegen tun außer immer wieder aufspringen und mich bewegen und Kaffee holen. Kennst du das, wenn deine Augenlider auf einmal schwer sind wie Blei und selbständig beschließen, zuzufallen? Ohne deine Erlaubnis? Übel.
Aus dem fensterlosen Labor bin ich schon geflohen. Im Büro kann man wenigstens lüften, und ich hab die Kollegen im Blick.
Und sie mich. Blöd, wenn einen da vorm Pc der Sekundenschlaf überwältigt. Blöd für mich, lustig für die Kollegen.
 
Der Kaffee macht mich ein bisschen wacher. Ich bin definitiv zu spät ins Bett und vor allem viel zu spät eingeschlafen!
Um kurz nach neun gestern Abend war ich hundemüde und eigentlich fällig fürs Bett. Geht aber nicht, ich muss den Bub vom Chor abholen. Also mit Gewalt wachhalten. Um halb zehn losfahren, bis nach Oberasbach, Bub einsammeln, Chorbericht anhören, heimfahren und Parkplatz suchen. Das Ganze dauert ca eine Stunde.
Also sind wir um halb elf daheim. Und ich bin hellwach. Der Bub erzählt und zeigt mir youtubs von den Liedern und Chorälen, die gerade eben noch geübt und einstudiert wurden. Dabei isst er seine Pizza, die seit 19 Uhr auf ihn wartet.
Bis wir beide dann vom Sofa weg übers Bad und ins Bett rein kommen, vergeht wieder viel Zeit. Man könnte meinen, dass ich dann echt schnell einschlafe - ha! Ich hab ein spannendes Buch da liegen und schwupp - wieder Zeit vergangen!
Aber ohne Buch geht nicht. Ohne Schlaf auch nicht - das merke ich dann am nächsten Arbeitstag. Also JETZT!
Jammer & Elend!
Elinor schaut mich nur missbilligend und enttäuscht an. Ich kann ihren Blick deuten, sie weist mich darauf hin, dass ich es in meinem Alter eigentlich besser wissen müsste.
Wenigstens den Blick auf Instagram vor dem Schlafengehen, den könnte ich mir sparen. Also wirklich!
So müde.
Noch 30 Minuten.
Die Kollegin, die eine andere kranke Kollegin vertritt, fragt mich, wie lange ich schon hier arbeite. Und mit einem Mal komm ich mir voll alt vor! Bin ich doch schon seit über 20 Jahren hier und vorher, da kam auch schon eine gewissen Praxen-Karriere zusammen:
Angefangen 1988 bei einem Neurologen, dann kam ein Internist, ein paar Frauenärzte, ein Augenarzt. Und dann bin ich hier gelandet. 
Damals war vieles noch völlig anders.
Aber eines ist überall gleich geblieben: Schnell verschwinden wenn endlich Feierabend ist! Und das ist JETZT!

Tschüs! Sssssst und weg!



Mittwoch, 23. März 2022

Arriba Arriba!! Anderle! Anderle!

 Im Oktober letzten Jahres hatte unsere hauseigene Fee Geburtstag. Weil es der 18. war und somit sehr wichtig, luden die Feeneltern die Familie zum Essen ein. Und weil wir als Zieh-Familie über den Bub auch eine Rolle spielen, wurden wir auch eingeladen. Lecker Essen im Asia Copper Haus.

Damals hab ich mir überlegt, wenn die Feeneltern uns zum Essen einladen, da ist dann aber auch eine Retoureinladung fällig! Die Erkenntnis kam, aber die Möglichkeit nicht. 

Entweder mussten die Kinder für ihr Studium büffeln, jemand war nicht da oder Corona grätscht wiedermal dazwischen.

Jetzt sind Semesterferien und wir haben einen Termin fix gemacht - letzten Sonntag!

So. Jetzt ist es ja nicht so, dass ich der große Smalltalker bin. Ich zähle mich sogar zu den mittelgroßen Schweigern, sofern fremde Menschen um mich herum sind. Es sei denn, ich bin in einem Glückstaumel, von Familie unterstützt oder nicht mehr nüchtern. Letzteres schließe ich aber wegen Geringfügigkeit aus.

Ich hatte Glück, nicht nur Fe & Fee waren anwesend, sondern auch Tochter & TOLO! Da kann nix mehr schief gehen. 
Trotzdem machte ich mir elend viele Gedanken. Was sag ich denen? Was soll ich fragen? Was, wenn mir nichts einfällt? Oder ich dumme Antworten geb? Was, wenn die Unterhaltung politisch wird? Da kann man sich hemmungslos reinsteigern.

Das Eltern-Kennenlern-Essen rückte immer näher und ich war schon leicht am hyperventilieren. Tief durchatmen! Zusätzlich dazu wurde ein Treffen der Flohmarktorganisatörinnen ausgemacht, gleich im Anschluß an das schwierige Mittagessen. Dieser Sonntag hat's in sich.

Jürgen: O fuckkk. Da ist ja dein ganzer schöner Sonntag im A ..Eimer! Kein Sonntagsfrühstück, kein Märchen, keine Siesta. Und dann auch noch so lange, das wird spät, wenn du heimkommst. Verlorener Tag.

Elinor: Wunderbarer Tag! Das Essen wird super, du bist doch nicht alleine! Und außerdem geht ihr zum Mexikaner, leggaaaa! Das Treffen anschließend wird ein Kaffeekränzchen, alle liebe Kaffeekränzchen! Bisschen Cappuchino, bisschen snacken und dann nach Hause! Wunderbar, endlich nicht der ewige alte Sonntagsstiefel!



Tochter parkt das Auto und der Bub läuft mit mir zum Eingang vom El Mexicano. Wir sind die ersten, sehr ungewöhnlich für uns. Und eine Minute später kommt die Feen-Familie strahlend auf uns zu.

Und sie waren locker und fröhlich (bis auf den kleinen Bruder, aber da Pubertier ist das nicht ungewöhnlich) und es gab überhaupt keinerlei Probleme oder peinliches Schweigen oder brenzliche Themen oder irgendwas, was unangenehm gewesen wäre!! 
Wiedermal hab ich mir völlig umsonst diese vielen Gedanken gemacht. Alle sind in Plauderlaune. Klasse, was? Allein die Speisekarte, die völig unübersichtlich und voller Rechtschreibfehler daherkam war ein herzliches Gesprächsthema. Tochter war entsetzt über das Design, Bub war entsetzt über die vielen Fehler im Text.

Aber das Essen war gut und reichlich, da ist es wurscht, ob da Tapas oder Tabas steht! (Autsch!)


Es gab ganz viel Fajitas und Enchiladas und Gambas und Tacos, eins feiner als das andere. Ich war tapfer und hab mich an einen Teller ultraschafes Gemüse gehalten nebst einer Folienkartoffel mit Sauerrahm. Fein! Das Gespräch war in voller Fahrt, TOLO vor allem, er war gut drauf und in Klöhnlaune. Perfekt! 

Alles in allem ein schönes Mittagessen, ohne Probleme.

(Elinor: siehste!)

Wir stehen draußen vor dem Lokal im Kreis, es geht um Söhne, die ihre Jacke vergessen haben, um Vorfahren und Verwandtschaft, um die Familie Fee in der Ukraine und Israel, und um glitzende Haarspangen in der Sonne. Alle gehen noch spazieren im Stadtpark, der eine gerner als der andere, aber ich bin raus. Ich hab ein weiteres date im Dorfcafe mit den Mädels.



Was übrigens echt gut tut. Der große Cappuchino, die beiden starken Frauen und ihre Meinung über Männer im speziellen und allgemeinen. Richtig schöner Nachmittag. Bisschen Flohmarkt organisieren und ganz viel snacken!

Daheim war ich so gegen fünf, da war noch Zeit zum ausruhen und handy checken, bis ich den Salat fürs Abendessen gemacht hab. Ein braver Salat und eine brave Sabine!







Montag, 21. März 2022

high five am Sonntag - und Montag

 Heute ist Frühlingsanfang! Eigentlich kein Grund zur Freude, jedenfalls für mich nicht, aber der Tag war einfach schön! 

Und ich hab mir so viele Gedanken gemacht, wiedermal ganz umsonst. Das mach ich ja generell ganz gerne - erstmal viele viele Gedanken, so dass ich nervös werde. Dann spiele ich verschiedene Szenarien durch und werde zappelig und zum Schluss überwältigt mich mein Kopfkino und ich spüre nackte Panik! 
Und was war? Alles ok! Alles gut und vor allem alles entspannt! Das Kennenlern-Essen mit den Feen-Eltern. 

Und schon kann ich es als positiv in mein Sonntägliches high five packen!

Randbemerkung: dieses high five am Sonntag wird erst am Montag gepostet, weil sich am Sonntag das Internet komplett von uns verabschiedet hat. Sehr ärgerlich.



1. Dieses Eltern-Kennenlern-Essen lief wirklich gut! Wir waren beim Mexikaner und all meine Gedanken waren umsonst! Was sag ich da, wie finden die mich, was, wenn eine peinliche Stille entsteht ... aber alles war entspannt und sogar lustig! Die Auswahl war für mich etwas knifflig, bin dann bei Ofenkartoffel mit mexikanischem Gemüse gelandet. Was nichts anderes war als Zwiebeln und Paprika - scharf wie Hölle!
Ok Vorhölle. Aber das ist egal, weil der Zweck des Treffens nicht das Essen war sondern das Kennenlernen - und das hat gut geklappt!

2. Das Ende des Taubendramas. Nachdem ich eine Woche voller Mitleid und Wut im Bauch rumgelaufen bin, hat sich das Familiendrama quasi in Luft aufgelöst. 
Familie Taube ist in Sicherheit und es befinden sich keine toten Küken hinter den Deckenplatten, die im Lauf der Jahre dahinverwesen.
Sehr positiv!

3. Wunderschönes Frühlingswetter heute! Auf dem Weg zum Lokal bin ich am Whörder See vorbeigekommen - völlig überlaufen! Die ganze Stadt war heute spazieren! 
Und ich am Nachmittag schnurstracks ins Dorfcafe um zwei tolle Frauen zu treffen - das Flohmarkt-Team! Wir versuchen wieder, einen auf die Beine zu stellen. Flohmarkt Nr 7!

4. Das einzig gute an einem Diabetes Typ 1 ist, dass man so einen Sensor für den Arm kriegt. Das bedeutet, dass man sich nicht mehr den ganzen Tag lang in die Finger stechen muss, sondern man liest einfach die Werte vom handy ab. Sowas hab ich jetzt. 
Das war eine ziemliche Überwindung, das Ding an den Arm zu tackern, aber es hat sich gelohnt! Den Blutzucker immer im Blick!



5. Ich hab eine neue Hose. Die lag ziemlich lang herum, weil ich sie erst noch von der Schneiderin kürzen lassen wollte. So wie alle Hosen, sind immer alle zu lang.
Nach Wochen hab ich es dann endlich mal geschafft und am Dienstag wurde die Hose zum ersten Mal getragen. Jetzt will ich keine andere mehr anziehen! Die ist so bequem und gemütlich!!  Eine dunkelblaue Stoffhose, so genial! Sitzt gut passt super und ist einfach perfekt!

So, das reicht erstmal wieder an Positivität. Sonst werden wir hier noch übermütig. 
Wo kommen wir denn da hin?!





Freitag, 18. März 2022

Das Taubendrama


Ich bin ein Tierfreund. Ich mag fast alle Tiere, meist die, die 0-4 Beine haben. Als Kind hatten wir ständig irgendwelche Tiere daheim und ich hab sie alle sehr lieb gehabt!
Umso mehr nimmt mich die story von den Tauben mit.  Drama mit ungewissem Ausgang
 
Auf dem Parkdeck beim Haus, wo ich arbeite, ist für ein paar Autos ein Unterstand gebaut worden. Direkt an der Hauswand entlang.
Seit ein paar Monaten sind da aber Bauarbeiten, immer mal wieder. Mal mit  mal ohne Arbeiter.
Anfang des Jahres wurde ganz hinten im Eck eine der Deckenplatten entfernt, da hängen jetzt viele dicke Kabel raus.
Irgendwann hab ich bemerkt, dass da ein paar Tauben rein und raus fliegen und vor kurzem hörte ich frisch geschlüpfte Taubenkinder
rumkrakeelen. Die Eltern wechselten sich mit der Kinderbetreuung ab, manchmal setzte sich Mama oder Papa Taube völlig erschöpft auf das Dach des Einkaufswagen-Häuschens und keuchte.
Babys machen einen Haufen Arbeit!



Jeden Morgen, wenn ich ankomme, schau ich zu dem Loch in der Decke und freue mich.
Und dann war die Luke auf einmal zu.
Eine Holzpressspahn-Platte war draufgenagelt, nur ein kleiner freier Fleck war noch da. Die Taubeneltern haben verzweifelt versucht, durch die kleine Öffnung zu ihren Kinder zu gelangen, es war aber viel zu eng. Immer wieder umflattern die beiden diesen Spalt und verstehen die Welt nichtmehr.
Das zerreißt einem das Herz!



Mittags bin ich hin und hab einen Zettel aufgehängt: "Hier nisten Tauben! Die Eltern sind verzweifelt! Warum ist der Zugang verbaut? Don't kill the babies!"
Es ist ja nicht so, dass das Ding so bleibt, es ist ja eine provisorische Abdeckung, sie so nicht bleibt.

Am nächtens Morgen war die Luke immernoch zu und ich wollte ein Foto machen. Da stellte sich ein Typ neben mich und schaute mich an.
Ich hab ihn gefragt, ob er da zuständig sei, dass diese Aktion grausam ist und ob das denn wirklich sein müsse.
Der Typ meinte nur, ich kann ja die Leiter nehmen und raufkrabbeln um das Nest zu holen.
Scherzkeks. Ich bin seit 15 Jahren nicht mehr auf einer Leiter gestanden.
Außerdem wüssten "die Verantwortlichen" Bescheid. Und dann erzählt er noch, dass da jemand einen Zettel an das Absperrband geklebt hätte!
Er schüttelt fassungslos den Kopf.
Ja, da hat aber jemand absolut Recht, sage ich, hoffentlich hat der Verantwortliche ein schlechtes Gewissen bis zu seinem Lebensende!!!
Und schicke einen bösen Blick hinterher.
 
So ein Elend. Es geht mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf.
An Feierabend steh ich da und höre die Küken schreien, die Eltern sitzen in der Nähe und schauen immer wieder hin. Ich versuche, mit meiner Krücke an die Holzplatte zu kommen, sie ist aber zu kurz. Oder ich.
 
Eigentlich sind mir Tauben im Allgemeinen herzlich egal. Es sind so viele, sie sind überall und scheißen alles voll.
Aber sowas macht mich echt fertig. Taubenkindermord.
 
Am nächsten Tag war die Luke auf einmal offen, überall lag Dämmwolle umeinander. Entweder hat jemand da drin gewütet oder das Nest wurde von einer guten Seele in Sicherheit gebracht. Dass da oben einer wohnt, schließe ich jetzt mal aus.
Und am Abend war das Ding wieder zugenagelt. Was soll das denn??
 
Aber dann sehe ich drei Tauben auf dem Notausgang-Schild sitzen, eng aneinandergekuschelt. Zwei große und eine kleinere Taube.
Spontan und zackig, wie mein Verstand nunmal arbeitet, beschließe ich, dass dies die glücklich gerettete Taubenfamilie ist!
Kann ja sein, dass Junior schon ein Teenie war und bloß das Nest nicht verlassen wollte!
Wer weiß denn, wie sich Tauben-Teenager anhören? Ob das jetzt viele vernachlässigte Küken sind, die ich schreien gehört hab, oder ein großer, verzogener Tauben-Bengel, der zu faul zum ausziehen ist - wer kann das schon genau sagen?

Aawwwwh!
 
Ich Depp hab mein Handy vergessen, sonst hätte ich ein herzzerreißend niedliches Happy-End-Tauben-Family-Foto schießen können!
Da sitzen sie, in trauter Dreisamkeit. 
Jetzt muss Junior nur noch lernen, selbständig zu werden.

Tauben und Menschen haben mehr gemeinsam, als man denkt!




 

Sonntag, 13. März 2022

high five am Sonntag

 Scha-wupp ist eine ganze Woche vorbei und es ist Zeit für ein neues high five der Woche!


Ich wollte eigentlich auch das aktuelle 12von12 schreiben, allerdings gab es da kleine Probleme: ich habs vergessen! Wie konnte das nur passieren? Was hab ich mir nur gedacht?
Am Abend zuvor hab ich mich noch selber ermahnt, dran zu denken. 12 Fotos vom Tag. Kaum fertig gedacht, wars schon wieder vergessen. Am Samstag dann kamen zwar 8 Bilder zusammen, aber dann sind die Gedanken wieder abgedriftet in andere Sphären ...

So. mit 8 Bildern kannste kein 12von12 machen. Was also tu ich jetzt? 
Ich weiß! Da besinne ich mich auf meine verborgene, kreative Ader und bau die 8 Samstags-Bilder in das Format für Sonntag ein! Nicht, dass das Vergessen einer Rubrik jetzt besonders positiv wäre, aber unbesehen löschen wär auch irgendwie doof. Die Fotos können nichts dafür.

Und hier sind meine 5 positiven Stationen der letzten Woche:

1. Der Garten. Es wird ja immer wärmer und die Sonne scheint die ganze Zeit, da fühlt man sich verpflichtet, raus zu gehen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten pack ich da mein Buch und setze mich in den Garten. Und dann genieße ich den Frieden, der da herrscht. Zumal die ehemaligen Nachbarn täglich eine Wagenladung kleine Kinder im Garten rumturnen hatte, weil italienische Großfamilie mit großem Freundeskreis. Oder die Nachfolger, junge Erwachsene im Partyalter. Nein, zur Zeit ist alles ruhig und das find ich einfach schön. Ich beobachte Blaumeisen, Bienen, Schmetterlinge und die Nachbarskatze. 


live haben die Bäume richtig geleuchtet!

die Nachbarskatze, die uns oft besucht

die Forsythie fängt an zu blühen!


2. Die Arbeit. Diese Woche war es richtig angenehm in der Praxis. Wenig Betrieb, sehr ungewöhnlich. Auch der run auf die Impfungen wird immer geringer. Angenehme Ruhe in den heiligen Hallen, am Freitag war ab halb zwölf einfach niemand mehr da! Sehr entspannt kannste da ins Wochenende gehen! 
Draußen auf dem Parkdeck haben Tauben ihr Nest in so eine Dachbaustelle gebaut. Als ich ins Auto einsteigen wollte, hab ich die Babys gehört! Eine der Taubeneltern (war bestimmt die Mama, sie sah so erschöpft aus) flog gerade raus und setzte sich auf das Notausgang-schild. Ich bin sicher, sie hat gekeucht. Hoffentlich macht niemand diese Dachlücke zu! Wenn ich da mal jemand arbeiten sehe, sag ich gleich bescheid, dass da wer wohnt!

die Wohnung der Familie Taube

3. Am Donnerstag hat der Bub seine Chorprobe. Das wird von seinem früheren Musiklehrer geleitet und macht ihm echt viel Spaß. Etwas weniger Spaß macht es mir, ihn spät Abends wieder abzuholen. In meinem Alter ist man nach dem Abendessen im Feierabendmodus. Dann läuft die Glotze und ich daddel am handy oder am Laptop rum. Um halb zehn muss ich mich dann aufraffen, anziehen und losfahren. Wenn ich das geschafft hab, tuts mir eigentlich nur noch um den verlorenen Parkplatz leid - ich liebe es, nachts zu fahren! Es ist so schön leer und ich dreh die Musik auf, sing mit und sause durch die Stadt! 
Nachdem ich den Bub eingesammelt hab, dreht er Lieder von DWK auf, aus Nostalgiegründen. Und wir brausen laut "Keiner ist wilder wie wir" singend über die Stadtautobahn! 

4. Freitag war Blognacht! Das ist was ganz besonderes, die Veranstalterin Anna Koschinski ruft alle per Zoom zusammen, dann gibt sie uns einen Impuls vor und dann schreiben wir gemeinsam. Also alle gleichzeitig. Alle Stunde gibts eine kleine Pause und wir unterhalten uns. Das macht echt Spaß!! Dieses mal war der Impuls "Dieses Wort bedeutet mir besonders viel" . In diesen Blognächten kann mich mich super konzentrieren und schreibe viel besser als sonst! Den letzten Beitrag vom Freitag haben tatsächlich schon 51 Leute gelesen! 51 Leute !!! Hurra!

5. Heute am Sonntag kamen Tochter & TOLO und Waldfeger zu uns zum Kaffeetrinken. Der Bub hatte was vom Bäcker geholt und wir sitzen entspannt im Garten draußen! War richtig lustig, alle waren entspannt und gut drauf, ein richtig schöner Nachmittag! Und ich hab mich sehr zusammengerissen - nichts angerührt außer mein Zitronen-Orangen-Wasser! 



Manchmal passiert so viel positives, man sollte es nicht unbemerkt vorbei-passieren lassen!



Samstag, 12. März 2022

#Blognacht Nr 6

 Und dann war es also wieder soweit - die Nacht der Nächte, die Nacht der Abenteuer und wilden Gedanken - für alle, die Bescheid wissen und Anna Koschinski kennen: 

Es ist Blognacht!

Da hab ich mich die ganze Woche drauf gefreut! ich war sogar pünktlich heute. Es machen 16 Teilnehmer mit und Anna hat uns gerade den Impuls für die heutige Ausgabe gegeben:

Dieses Wort hat eine besondere Bedeutung für mich

Es darf auch ein Satz sein, sagt sie. Etwas, was man oft sagt oder gerne hört oder was alle von mir kennen. Und wieder mal steh ich da wie der Ochs vorm Berg und überlege fieberhaft! Natürlich gibt es Sprüche, die ich gern und oft sage. Meist sind es Zitate von irgendwelchen Filmen oder TV Formaten. Manchmal sind es auch Sätze von früher, die ich einfach nicht mehr los geworden bin oder die ich besonders lustig fand. Finde. Ja, und genau die fallen mir jetzt spontan nicht mehr ein. Klar.

Ich werde jetzt  mal scharf nachdenken. Und ich hau einfach mal raus, was mir so in den Sinn kommt. Schließlich soll das hier ja was werden. Ich sitze im Schlafzimmer mit meinem Lieblings Mini Radio, höre Nik Kershaw mit The riddle, hab ein kleines Licht an und meinen zuckerfreien Fuze Tea. So schauts aus. Und jetzt überlege ich, was ich immer so sage.

 Spontan fällt mir der Spruch ein Das stört keinen großen Geist! Das ist tatsächlich ein Zitat, und zwar von der etwas nervigen Figur Karlsson vom Dach von Astrid Lindgren. Ich sag das gern, wenn ich was nicht so schlimm finde. Meist merke ich das gar nicht oder sag’s nicht bewusst, aber eigentlich ziemlich oft. 
Bub: “ Ich habs heute Vormittag nicht geschafft, aber ich räum meine Klamotten bestimmt bald weg” - Das stört keinen großen Geist!
Patient: “ Ich hab den Impfpass vergessen! O nein!”- Das stört keinen großen Geist 
Autofahrer: “ Huuuuup!” - Das stört keinen großen Geist! 
Es ist ein guter Spruch! Lässt sich sehr oft anwenden und gibt einem ein angenehmes Gefühl von Gleichgültigkeit und Gelassenheit! Natürlich muss man es ein bisschen hochnäsig aussprechen, so wie Karlsson!



Meine Mama hatte auch einen Spruch, den sie dauernd sagte. Immer, wenn ich mir weh getan hab, wenn ich traurig war,  krank oder ungeduldig  - dann sagte sie den Spruch, den viele Mütter täglich zu ihren Sprösslingen sagen: Bis du heiratest, ist es vorbei! Oder wie meine Mama auf niederbayrisch: Bist’ heiratsd’ is’ vorbei! Damals hat mich das getröstet. War ja ein Ende abzusehen!
 Dass ich bis heute nicht verheiratet bin und all das Übel und die Schmerzen eigentlich bis heute hätten andauern müssen, das möchte ich lieber nicht erwähnen.

 Mutti hatte noch mehr auf Lager, zum Beispiel (Im Orginal) ‘Zeit vergeht, ‘s Liacht verbrennt, ‘d Kinder keman nackert auf’d Welt! bedeutet: Beeil dich gefälligst! Was mit einem “Ja-haa” beantwortet werden muss. Tatsächlich fällt mir dieser Satz oft ein, wenn ich jemand antreiben will und muss unwillkürlich grinsen. Oder, ganz klassisch: Etza muast ins Bett, moang host Schui! Was mich besonders genervt hat. Das weiß ich selber, dass morgen Schule ist. Bin ja nicht doof, deswegen geh ich ja dahin!
Was ein ebenso gern gebrachter und genauso verhasster Spruch der Mütter dieser Zeit war, ist folgender: Hast dich schon bedankt? Wenn Tante Jutta oder Magda oder Irma oder Anni ein Paket geschickt haben oder eine Geburtstagskarte, hat man sich kurz gefreut und tagelang gelitten, weil da die Sache mit der Bedankerei im Raum stand. Arme Mutti, war sie doch nur dahinter, dass alle Geschenke ordnungsgemäß abgedankt werden und die diversen Tanten zufrieden waren. Ich hab meinen Kindern beizeiten gesagt, wenn ich mal Oma bin und meinen Enkeln war schenke, reicht mir eine Danke-Oma-whatsapp! Eine herzliche zwar, aber es reicht aus. Vollkommen!

Es könnte durchaus sein, dass ich all diese Sätze deshalb so gerne hab, weil ich sie in original niederbayrisch hören will. Außer Mutti macht das ja niemand hier in der Gegend, da müsste ich schon ein paar Stunden Auto fahren. Ich mag den Dialekt, bin damit aufgewachsen und ich bin überzeugt, das ist der schönste Dialekt von allen! Dicht gefolgt vom Hamburger snacken und den Schweizern. Aber das grenzt jetzt knallhart an Themaverfehlung, also zurück ins fränkische Schlafzimmer mit dem schummerigen Licht. Spökenkiekerei! 



Etwas, was ich selber gern sage ist Da beißt die Maus keinen Faden ab! Und zwar deshalb, weil ich den Spruch einfach süß finde! Als Ersatz für “Was muss, das muss” oder “So ist das Leben” oder “ Shit happens” sag ich das mit der Maus! Was das tatsächlich bedeutet, wo der Faden herkommt und wo er hinführt und ob die Maus den Faden überhaupt durchbeißen möchte - das steht in den Sternen.

Die Kinder finden zur Zeit alles nice, was ich jetzt wiederum garnicht nice sondern ein bisschen blöd finde, aber jede Generation hat Modewörter. Was heute nice ist, war früher stark, und vorher spitze und ganz früher tiptop! Mit Sahne!

Meine Schwester sagt allen zum Geburtstag einen kleinen Spruch auf, den ich sehr niedlich finde. Und mittlerweile hör ich den wirklich sehr gerne, und der geht so: Geburtstagskind Geburtstagskind, hör zu was ich dir sag - so viele Stern’ am Himmel stehn, wünsch ich dir schöne Tag’! Ist das nicht entzückend? So liebevoll und goldig! Meine Schwester ist Erzieherin, die weiß sowas. Hat was beständiges. Eingebürgert hat sich bei uns auch das hier: der eine sagt Sei wild! worauf man zwingend antworten muss: gefährlich und wild! Das sagen die Regeln. Die wilden Kerle spiel(t)en eine große Rolle im Hause Bergbauer! Die Kinder waren echt große Fans und weil wir heute so übermütig und eben - wild sind, schauen wir die Filme nochmal an, einen nach dem anderen. Die sind mittlerweile für die Kinder genauso lächerlich-lustig wie für mich damals. Ich erinner mich, dass ich mit Tochter im Kino war und DWK Teil 4 anschauen musste. Weil der Film dermaßen drüber war konnte ich nicht mehr an mich halten  und musste dauernd lachen. Dieses unterdrückte Lachen, das in einem Grunzen rauskommt, weißte? Da hab ich lauter böse 12jährige Blicke von allen Seiten bekommen! Da war der Fan-Stolz übel verletzt und es tut mir heute echt leid!

DA-für lege ich meine beiden Beine ins Feuer - meine Beine, meine Seele und mein ganzes Herz! (hiiihihihihihi!)(chrchrrrchrr)

Ein Zitat eines sehr alten Rühmann-Films ist auch sehr vielseitig und auf etliche Situationen anwendbar. Zum Beispiel wenn man jemand ermahnen möchte, endlich mal klar Schiff zu machen. Oder wenn man ausdrücken will, dass man Sachen lieber gleich erledigen sollte, damit man es von der Backe hat. Ich sag das gern, manchmal auch zu mir selber: “O saug solang du saugen kannst - die Stunde kommt, die Stunde naht, und dann fehlt dir der Apparat”


Meine Mom hat natürlich viele Sprüche oder besondere Wörter auf Lager. Eins davon ist Muckerl. Ein Muckerl ist ein sehr liebevoller Begriff für Schätzchen oder Liebling. Meist zum trösten eingesetzt und immer gefolgt von Umarmungen und Mamaküsschen.Ich mag das Wort, niemand sonst sagt es. Und selbst heute, wenn ich als Gloria, ü50 irgendwas hab, sagt meine Mom Muckerl zu mir. Mei arms Muckerl! Und das alleine tröstet ungemein!

Außerdem weiß meine Mom sehr gut, wie sie sich gegen neugierige Fragen von Leuten, denen sie nichts allzu privates verraten will, wehren kann. Wenn da jemand kommt, der sie nach ihrem Befinden fragt - die Mama aber im Bruchteil einer Sekunde weiß, dass sie dieser Person nichts persönliches preisgeben  möchte, dann sagt sie : blendend! 
Fremde Frau: Wie geht’s Ihnen? Mutti: blendend! Beide lachen und die fremde Frau geht wieder weg. Oder erzählt von sich selbst, wenn man den Spieß schnell umdrehen will und gezielt fragt “und bei Ihnen so?” Dann hat man niemand vor den Kopf gestoßen, lässt die Leute von dem erzählen, von dem sie es am liebsten tun, nämlich sich selbst und man hat seine Ruhe.
Genial!
Und das hab ich mir angeeignet. Erst hab ich es ausprobiert, in der Arbeit im Labor, wenn die Patienten anfangen zu plappern. Und ich will denen echt nichts privates erzählen - am liebsten gar nichts, ich will mich aufs pieksen konzentrieren. 
Dann antworte ich im Brustton der Überzeugung auf die Frage nach meinem Befinden: blendend !! Und Ihnen? - und der Rest ist weiteres Geplapper. Von den Gebrechen, von der Nachbarin, vom Kinde oder von der Launenhaftigkeit des Wetters. Und ich kann in Ruhe vor mich hin arbeiten! Es ist super! So ziemlich alle Leute, die ich kenne oder denen ich begegne, reden am Liebsten von der eigenen Person - und ich muss nichts preisgeben. Außerdem mag ich das sowieso nicht. Wenn ich zum Beispiel wahrheitsgemäß antworten würde “ach weißt du, heute ist es echt mies. Alles tut weh und ich bin so elend müde” dann wär die Stimmung nicht nur im Eimer, sondern auch Anlass dazu, mir ungebeten Ratschläge zu erteilen. Und das kann ich ja echt nicht ausstehen! Jeder kommt mit der Jahrhundertlösung um die Ecke und will mir die aufdrängen. Nein Danke. Da kommt dieses übertrieben fröhliche blendend! genau richtig. Jeder weiß, dass es nicht stimmt aber niemand fragt nach!


Bei all den Sätzen, Sprüchen oder Wörtern, die man gerne sagt oder die einem schon in Fleisch und Blut übergegangen sind, bleibt doch ein Satz auf meinem Beliebtheitsranking die Nr. 1! Und das ist ein ganz kurzer Satz, der nur aus 2 Wörtern besteht und den meist meine Kollegen zu mir sagen. Leider viel zu selten:

Schönen Urlaub!


#blognacht

Cute Rat