Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Samstag, 9. September 2023

Date mit Millionen Tieren - Wien IV

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Am Donnerstag lassen wir es krachen! Volles Programm!
Da die Kinder eine kleine Auszeit brauchen, gehen der Mann und ich alleine los. Wir fahren mit Bus und U-Bahn bis zum Naturhistorischen Museum. Wiedermal haut uns allein dieses Gebäude aus den Latschen. Eigentlich bräuchte man erstmal eine Stunde, um die Pracht der Fassade zu begreifen! Und dann dreht man sich um und hinter einem pompösen Denkmal der Maria Theresia steht halt einfach mal das selbe Gebäude ein zweites Mal! Das Kunsthistorische Museum. Diese Bauten sind umwerfend!

Dann betreten wir das Naturhistorische Museum. Wir stehen in der Vorhalle und es raubt uns den Atem. So viel Prunk und Pracht stürzt da auf mich ein! Ein Märchenschloss könnte nicht prachtvoller sein, Wahnsinn! 

Der Bau wurde 1857 in Auftrag gegeben, 1871 Baubeginn, 1889 Eröffnung, 8720m² Gesamtfläche, 4 Stockwerke. Das Gebäude fasst 30 Millionen Exponate und Ausstellungsstücke und zählt somit zu den bedeutendsten Museen der Welt

Irre oder? Ich weiß nicht, wie man den Baustil nennt, (Wiener Historismus ?) aber es erschlägt einen fast. Genauso wie die Ausstellungsräume. Der Raum alleine wäre schon einen Besuch wert, so kunstvoll die alle gestaltet sind. Aber dann stehen da auch noch massenhaft Schaukästen drin, man kommt aus dem Staunen eigentlich gar nicht mehr raus.

Es beginnt mit Gesteinen. Geologische Sachen. Edelsteine. Verblüffend und interessant. Dann betreten wir den nächsten Raum - nochmal Steine. Der nächste Raum - mehr Steine! Es geht weiter über Fossilien, prähistorische Insekten und alle möglichen Tierchen aus der Steinzeit. 
Dann geht's los mit Dinosauriern, ganze Skelette stehen da. Ich muss sofort an "Nachts im Museum" denken! Wenn die alle lebendig werden, dann gut' Nacht!

Die Ausstellungsstücke sind so interessant und kreativ dargestellt, dass wir uns verzetteln und viel zuviel Zeit in diesem Museum verbringen! Wir wollten gar nicht alles anschauen, aber wir KÖNNEN NICHT ANDERS! Es reißt einen einfach mit!
Raubtiere, Schmetterlinge, Meeresgetier, Vögel (und zwar alle !!)Wildtiere, Reptilien, Giraffen und Häschen - ich glaub, in diesem Museum sind alle Tiere, die existieren und je existiert haben ausgestellt! 
Irgendwann nach 20 Räumen oder so sind wir so überwältigt, dass es uns fast zuviel wird. Zuviel Tiere, zuviel Faszination. Ich merke, wie wir mehr durchlaufen als stehen bleiben und ich mache auch weniger Fotos. Mein Maß an Lernfähigkeit ist erreicht. 

Ist wie 6. Schulstunde am Freitag, da kannst du einfach nichts mehr auffassen!

Alter Schwede! Selbst die Pause zwischendurch lässt einen nicht entspannen, weil man direkt unter der riesigen Kuppel im Café sitzt und von allen Seiten Glanz und Gloria entgegen geschleudert kriegt!

Nachdem wir das Museum verlassen, müssen wir uns erstmal hinsetzen und atmen. Einfach nur schnaufen. Sowas will erstmal verarbeitet werden!

Dann ruft die Fee an und teilt uns mit, dass die beiden auf dem Weg zum Naschmarkt sind. Wir treffen uns da. 
Keine Zeit zum ausruhen - weiter geht's! 
Auf zum Naschmarkt!













Freitag, 8. September 2023

Zeitreise, Wien III


MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Heute wollen wir ins Museum der Illusionen! In der Hoffnung, dass bei Öffnung in der Früh vielleicht etwas weniger Leute anstehen, zwingen wir uns relativ bald aus dem Bett, fahren mit Bus und U-Bahn in die Altstadt und stellen fest, das war eine ziemlich naive Idee! Früh stehen noch viel mehr Leute an, herzlichen Glückwunsch! Da wir zu viert sind, wechseln wir uns mit dem Schlange stehen ab, so dass der Mann und ich erstmal schön einen "Verlängerten" in einem kleinen, runden Cafèhäusl trinken! Dann lösen wir die Kinder aus und nach einem Stündchen Wartezeit sind wir auch schon an der Reihe.

Das Museum ist klein, sehr klein. Trotzdem sind wir begeistert. Optische Täuschungen, knifflige Legerätsel und Hologramme, ein Tunnel zum durchgehen, der sich dreht und funkelt - so dass man die Bodenhaftung verliert! Wir probieren alles aus, machen eine Menge Fotos. Es stellt sich heraus, dass der Mann Dinge kann, die ich nicht hinkrieg. Legerätsel zum Beispiel. Dafür kann ich "Magic Eye Bilder" ganz easy erkennen, und er nicht. Wir ergänzen uns, mit der Erkenntnis kann nix mehr schiefgehen. Tolles Erlebnis! 

Wir spazieren durch die Wiener Altstadt, sind erschlagen von all der Pracht links und rechts. Wo man hinschaut stehen bombastische Gebäude, eins beeindruckender als das andere. 
In einer Seitengasse vom "Graben" bei der Pestsäule finden wir einen Würstelstand. In einer Doku in taff über Wien war einer, der sagte, "du warst net in Wien, wennst ned an am Würschtlstand Halt gmacht host, oida!" Also gehorchen wir und holen uns ein Würstel. Jetzt sind wir offiziell angekommen in Wien!

Wir schlendern weiter zu einer Art Erlebniskino, so wie das Dungeons in Hamburg. Time Travel Wien. Wie alles, was man besichtigen will, ist der Eintritt arschteuer! Aber wir sind im Urlaubsmodus, da zückt man den Geldbeutel schneller als daheim. 
Gelohnt hat es sich auf jeden Fall! Wir laufen durch Wiens Katakomben, kriegen eine Geschichtsstunde in einem 5-D-Wackelkino (mit viel Gekreische und Gelächter) und landen in einem abgedunkelten Raum, der zwei Rondelle mit Sitzbänken aufweist. Auf jedem Platz liegt eine dieser Brillen, wie heißen die .. moment .. VR-Brille! Das wollte ich schon immer mal ausprobieren!! Wow, du kannst wirklich 360 Grad gucken und bist halt im Wohnzimmer von Mozart oder auf der Bühne neben Falco. Was für ein Erlebnis! Ich bin ganz von den Socken! Die Tour geht weiter über die Habsburger, die als animierte Puppen zu uns sprechen, durch die Pestgrube (jetzt weiß ich auch, wo "oh du lieber Augustin" seinen Ursprung hat) es gibt einen Schutzbunker, der die Besuchergruppe ziemlich einschüchtert. Zusammengepfercht stehen wir in dem Raum, hören Radiodurchsagen, Fliegerangriffe und Bomben fallen. Das dürfen wir spüren, es wackelt und vibriert. Im virtuellen Kellerfenster lodert Kriegsfeuer. Die anwesenden Eltern haben alle Hände voll zu tun, beruhigend auf ihre Kinder einzureden. Dann kamen russische Soldaten und die Tür ging auf. Wenn wir als Touri-Gruppe nach 4 Min Bunker schon erleichtern aus dem Raum strömen, wie .. man kann es nicht erfassen, was das damals für ein Gefühl gewesen sein muss. Inklusive Todesangst. Und ich muss an meine Mama denken, die das als kleines Kind live erlebt hat.
Die Tour geht weiter.
Im nächsten Raum erfahren wir das Ende der Besetzung Österreichs in 1955 und hören den Originalmitschnitt vom Außenminister Figl, der im Schloss Belvedere verkündete: "Österreich ist frei!" Und Jubel bricht aus.
Den Abschluss macht eine animierte 5-D-Fiakerfahrt im Flug über die Schönheiten Wiens.
Man spürt das Geruckel der Kutsche und sieht die beiden Pferde vor sich. Sagenhaft!! 
Da gehst'e ganz bedröppelt nach draußen! Abenteuer pur!
Cool, gell?





kleiner Mann, was nun? :-))

da, dieser Tunnel hat sich um dich gedreht und geglitzert

ganz viel Sabine



time travel Wien - Bilder aus dem Net

die animierte Kutschfahrt - Bild aus dem Net


Donnerstag, 7. September 2023

Kultur Overload, Wien II

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG


Der Stephansdom ist ähnlich beeindruckend wie der Dom in Köln, Regensburg oder Straßburg. Wir sehen ihn erstmal von außen, die Kinder kraxeln die 343 Stufen  zum Aussichtsfenster hoch und gucken runter. Der Mann und ich stehen unten im kalten Wind und träumen von heißem Kaffee. Manche Träume lassen sich recht einfach erfüllen, das geht fix! 

Wir besichtigen den Stephansdom auch von innen, da sind so viele Figuren, die ziemlich aussagekräftig anmuten. Da ist eine Madonna, die im Stehen eingeschlafen ist, ein resignierter Handwerker und eine Parade Kröten oder Frösche, die die Kanzel hinauf krabbeln .. es gibt viel zu entdecken!

Auf den Straßen und Gassen rund um den Dom wechseln sich die Nobelgeschäfte ab. Prada, Armani, Rolex oder Gucci - es nimmt kein Ende. Und überall bewachen in schwarze Anzüge gekleidete Gorillas den Schatz des Geschäfts und passen auf, dass die Kunden würdig genug sind, die heiligen Hallen zu betreten. Nicht meine Welt, aber die Fee ist ganz aus dem Häuschen! Mich beeindrucken die Häuser und die Gebäude an sich viel mehr. Das ist hier eine einzige Pracht! Stuck, Säulen, Figuren, Brunnen, Kitsch, alles mögliche! Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Und auch nicht, wohin man treten darf, denn überall ist Baustelle! Echt überall.

Wir fliehen in die Nationalbibliothek, da gibt es einen Prunksaal und den möcht ich sehen. Und das war eine gute Idee, eine schönere antike Bibliothek hab ich noch nie gesehen! Dieser Prunksaal wird umrahmt von sehr vielen, sehr hohen Regalen voller uralter Bücher. In den Schaukästen links und rechts kann man Blicke in diese Bücher werfen, meist sind es Zeichnungen. Das aktuelle Ausstellungsthema sind Gärten. Es gibt viele Säulen im Raum, Figuren und Statuen aus allen möglichen Zeitepochen und ein umwerfendes Deckenfresko! Ich bin hin und weg, muss mich setzen und diese Pracht auf mich wirken lassen! Ich würd ja zu gern so ein steinaltes Buch in die Hand nehmen und ein bisschen schmökern - aber das ist streng verboten. Klar. Aber wenigstens knipsen kann ich alles!

Der Weg zurück zur U-Bahn führt durch die Operngasse, vorbei an der Staatsoper und wieder unzähligen prächtigen Super-Häusern mit gnadenlos überteuerten Geschäften. Ich könnte mir da wahrscheinlich grade mal die leere Tüte leisten, wenn überhaupt. Aber wir laufen auch an einem Laden für das Fußvolk vorbei und das Herz vom Mann schlägt höher! Der Leberkas-Pepi! So ein Laden würde sich in Nürnberg auch rentieren und sofort hab ich eine Geschäftsidee! Jeder mag Leberkäsweggla, oder? Und während wir in der U-Bahn sitzen übernimmt mein Hunger die Gedanken.

In der Altstadt von Wien ist ja alles sauteuer. Deswegen versuchen wir, etwas außerhalb ein Lokal zu finden und machen uns auf den Weg zum Gasthaus Hansi. Das Ambiente bestätigt meinen Verdacht, dass ein "Gasthaus Hansi" eher einfach-rustikal gehalten ist. Aber das macht nichts, es ist gemütlich. Und das Essen unheimlich fein! Wir sind ganz happy, so ein feines Abendessen zu kriegen!

Müde, satt und zufrieden fallen wir ins Bett. War ein schöner, anstrengender Tag. Und mein Fußgelenk protestiert mit Fahnen und Trommeln und Rauchbomben. Zeit für meine Drogen.

Pfüat' Gott, ba-baa! 

der Stephansdom - majestätisch!

was .. was macht er da bloß?


dem geht's wie mir, kaum fang ich an zu lesen, penn ich weg

im stehen eingeschlafen

Krötenwanderung


der Prunksaal 

die National Bibliothek

Sabine im Leberkas-Pepi

Schau dir das an! Gerösteter Kloß mit Ei beim Hansi! Hmmm!



Mittwoch, 6. September 2023

Ab nach Wien


Hier startet heute eine Wien-Reihe mit mindestens 8 Teilen!

Es gab so viel zu sehen, das passt nicht in 1 Beitrag.

Viel Spaß beim Lesen

***

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

So, heute geht's los. Wir fahren nach Wien! Ich steh sogar pünktlich auf, schließlich will ich vor den anderen losfahren. Die Zugfahrer sind nämlich grundsätzlich früher da als ich Autofahrer und müssen auf mich warten. Diesmal leg ich es drauf an, dass wir gleichzeitig ankommen. Also fahr ich voll beladen und bepackt auf die Autobahn.

Ich liebe diesen Moment: Ich bin allein im Auto, alles ist fertig gepackt und organisiert, ich hab freie Fahrt, Stunden vor mir und super Musik zur Verfügung. Mit meiner Die Ärzte Playlist bin ich bis zur österreichischen Grenze gekommen! An der übrigens kein Mensch anwesend war, ich bin einfach durchgerauscht. Willkommen in Österreich, hallo Geschwindigkeitsbegrenzung. Örks. Tempo 130. Wie langweilig!
Grade hab ich mich noch gefreut, dass ich kurz vor Linz bin und die anderen erst bei Passau, da blinken vor mir die Warnlichter. Hurra, Stau. Stehender Stau. Nach 20 Min dumm rumstehen kommt die Meldung, dass die A8 in meiner Gegend gesperrt wurde wegen eines LKW Unfalls. Herzlichen Glückwunsch.
Ich sitze und warte. Dann steig ich aus, unterhalte mich mit meinen Autobahn-Nachbarn, die alle schon einen lustigen, österreichischen Akzent sprechen. 
Als es nach langem, sinnlosen Rumstehen endlich weitergeht, hab ich meinen Vorsprung komplett verloren. Die Familie muss über eine Stunde am Wiener Bahnhof auf mich warten.
Der Weg durch Wien zum Bahnhof ist nerviger, als der Starkregen auf der Autobahn.
Übrigens werd ich nie wieder motzen, dass Nürnberg so viele Baustellen hat - Wien IST eine Baustelle!! Wir sind ziemlich geplättet, eine Baustelle schließt an die andere an und das Wohngebiet, wo unsere Fewo steht, wird von allen Seiten bebaut. Ein leichter Ghetto-Hauch umweht uns. 
Aber die Wohnung ist prima! Modern und groß, Erdgeschoss und Terrasse. Passt!

Heute passiert nicht mehr viel. Der Mann und ich fahren zu diesem Billa Markt, den wir auf der Hinfahrt gesehen haben. Billa klingt nach billig. HAHAHA, getäuscht. Irre, wie teuer hier alles ist! Eine kleine Packung Fischstäbchen 6 Euro. Ganz kleinlaut entscheiden wir uns für Gemüse, Reis und a Päckla Soße. Muss reichen.

Der Fernseher geht nicht. Da kommt kein Lichtchen. Wenn das Lichtchen nicht brennt, ist der Bildschirm nicht an. Wir drücken alles, was wir finden. Kein Lichtchen. 
Beim kochen merken wir, dass nicht alles da ist, was wir brauchen. Kein Schneebesen, kein Messbecher. Das wird lustig. Und dann, spät abends, zieht ein Gewitter auf. Der riesige Sonnenschirm auf der Terrasse schwankt besorgniserregend herum. Wir wollen ihn zusammenklappen - geht nicht. Hilfesuchend rufe ich "Hallo?" zu den Nachbarn. 
Die Vermieterstochter und ihre Mama kommen rüber, gemeinsam stellen wir fest, was alles kaputt ist und es wird uns versprochen, dass man sich drum kümmert.

Schlafen - über die Matratze freuen - aufstehen - Kaffee - 20x nochmal zurücklaufen in die Fewo um irgendwas vergessenes zu holen - zum Bus laufen - zur U-Bahn laufen - in der Altstadt ankommen und staunend auf dem Stephansplatz stehen!

... aber das ist eine andere Geschichte






Mittwoch, 30. August 2023

österreichisches update

 Also so schaut's aus:


Ich bin im Urlaub in Wien. Da bin ich und freue mich. 

Wenn ich fertig bin mit freuen, schreib ich alles ins Mausloch.

Dann kommen die Beiträge auf einen Schlag und ihr kriegt ganz doll viel zu lesen.

Bis dahin - gehabt euch wohl!


Servus aus Wien, Oida! 




Sonntag, 27. August 2023

High Five am Sonntag - wohltemperiert

Der Tag vor der Abreise. Das meiste hab ich gepackt, jetzt fehlen nur noch Zahnbürste, alle möglichen Kabel und Sachen für die Ferienwohnung. Öl, Gewürze, Spülmittel und so Zeug. 
Gestern Abend haben wir festgestellt, dass der Bub ganz andere Vorstellungen von der kommenden Woche hatte, hoffentlich vertragen wir uns da. In meinem Kopf macht sich nämlich die Vorstellung eines Wien-Kultur-Urlaubs breit. Museen, Kirchen, alte Gebäude. Ich mag sowas! Zum Glück ist der Bub erwachsen und kann sich mit seiner Fee jederzeit abseilen und allein losziehen. Das wird schon!
Ich möchte zum Prater, den Stephansdom sehen, abends den Rathausplatz und durch die Altstadt goochern! Den Naschmarkt will ich sehen und ganz oft einen Kaffee trinken! Und zur Zentralbibliothek will ich unbedingt, das muss ein echtes Erlebnis sein, da gibt es einen Prunksaal und alles ist durch und durch historisch! Beeindruckend!

Morgen früh geht's los, bis dahin genieße ich die Ruhe hier - der Bub ist in seiner Höhle und der Mann beim Club! 

Hier ist mein High Five am Sonntag! Fünf Dinge, fünf Sachen, fünf Punkte, die vergangene Woche positiv waren. Damit die Woche gut enden kann - egal, wie sie verlaufen ist! 


1. Die Praxis ist zu und wir haben Urlaub! Hurra! Zwei Wochen Spaß & Abenteuer! Eine Woche verbringen wir in Wien, die andere Woche wird das Wohnzimmer renoviert. Das ist dann das Abenteuer.

2. Es gibt eine neue Staffel von Ragnarök. Grade schau ich die Serie wieder von vorne, ich find die klasse! Zumal mich Magne, der Hauptdarsteller, ziemlich an meinen MOFL erinnert. Also optisch. MOFL war nicht Thor. Schade eigentlich

3. Die Hitze ist vorbei! Die Hitze ist vorbei! Es ist kühl draußen! Und drinnen! Ich kann mich nachts wieder zudecken! Ich kann mich bewegen und ich kann gradeaus denken. Ich klebe nicht mehr! Nach dem duschen werde ich trocken! Weil die Hitze vorbei ist! Die Hitze! Sie ist vorbei! Hach!

4. Ich freu mich auf nächste Woche. Wir sind fest entschlossen, diese Wienwoche ruhig und entspannt anzugehen!

5. Freitag war Blognacht. Ich mag die Blognacht sehr! Anna Koschinski gibt über zoom der versammelten Schreibmannschaft einen Impuls, dem man folgen kann. Ich find das super! Erstmal hab ich eine Vorgabe, ein Thema. Und es ist immer leichter, wenn man eine Richtung zum schreiben weiß. Und zum anderen bloggen viele Leute zusammen, sehen sich über zoom und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Klasse Sache, macht Spaß!


Das war mein High Five am Sonntag
Ich wünsche allen, die das gelesen haben ein wunderschönes Wochenende!
- ohne schwitzen -











Samstag, 26. August 2023

Blognacht - hast du fein gemacht!

Endlich ist es wieder soweit! Ich sitze hier und freu mich über die Blognacht, die gerade startet! Letztes Mal konnte ich nicht dabei sein, weil mir der Daumen dazwischen gegrätscht ist. Finger außer Rand und Band. Aber heute klappt es. Der Daumen ist zwar noch nicht gänzlich besänftigt, aber das ist mir jetzt wurscht!

Ich will bloggen!

BLOGNACHT by Anna Koschinski


Ich will die Blognacht nicht verpassen, schließlich gibt es wieder einen neuen Impuls von Anna:

Seit ich ... kann, mache ich ständig ...

Anna sagt, sie ist gespannt, was wir alle so schreiben. Ich bin selber auch gespannt, wie jedes mal trifft der aktuelle Impuls auf ein leeres Hirn und absolute Planlosigkeit.

Das wird lustig.

Seit ich ... kann, mache ich ständig ... ok, dieser Impuls setzt voraus, dass man irgendwas kann. Eine kluge Lehrerin hat mir mal gesagt, sie wisse, dass jeder etwas kann. Der Gedanke ist zwar beruhigend, allerdings bleibt der Geistesblitz aus.
Vielleicht sollte ich mir erstmal Gedanken machen, was ich tatsächlich so kann. Zum Beispiel kann ich .. ja .. Mist. Wie hilflos kann man sein? 

Jürgen: Komm jetzt, reiß dich zusammen. Du kannst doch irgendwas

Elinor: Mach dich nicht verrückt, klar kannst du was. Du kannst sogar ziemlich viel! Denk nach

Jürgen: Das mit dem Denken ist so eine Sache ...

Elinor: Sei nicht so gehässig

Ich kann ganz gut kochen, heute gab's Lachs mit Zucchini Auflauf und Reis dazu. Das war fein! Aber das zählt nicht. Seit ich kochen kann, mache ich ständig Essen.

Jürgen: Blognacht – ENDE

Ich kann schreiben! Seit ich bloggen kann, schreibe ich ständig Beiträge.

Elinor: machst du das mit Absicht? Wo ist dein Esprit? Trink mal was, und dann gibt dir etwas Mühe!

Ich kann blöde Menschen weglächeln! Hab ich grade erst in einem Blogbeitrag geschrieben (smile - it confuses people) Als ich als Arzthelferin angefangen hab, war ich ein sehr zartes Seelchen. Ich wollte schon immer, dass sich alle lieb haben und höflich miteinander umgehen. Schließlich hat mir meine wunderbare Mama Manieren und Anstand beigebracht und in meiner grenzenlosen Naivität bin ich davon ausgegangen, dass alle so erzogen wurden. Demnach wäre es doch kein Problem, dass man höflich miteinander umgeht. 

Jürgen: HAHAHAHAHA

Elinor: ach , Kind ...

Ja-haa ich weiß! Hab ich schnell begriffen, dass dem nicht so ist. Die Patienten können echt gemein sein. Und unhöflich, Und richtig fies manchmal. Wenn die Leute nicht das bekommen, was sie sich erfordern wollen, dann hagelt es oft Beleidigungen und Schimpfworte auf denjenigen, der grade greifbar ist. In diesem Fall die arme Arzthelferin. Als Sensibelchen, das ich nun mal bin, hat mich das anfangs ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Es gab sehr oft Tränen am Arbeitsplatz, ich hab ja alles persönlich genommen, was da so auf mich eingeprasselt ist. Der wütende Patient hat keine Zeit? Ich bin schuld. Das Rezept hat kein Befreiungskreuzchen? Ich bin schuld. Der Arzt will ihn nicht spontan wegen eines Schnupfens 3 Monate krank schreiben? Ich bin schuld. Es regnet? Ich bin schuld. Klar. Das war schlimm, ich war nur noch am heulen und  hab mich vor jedem Wüterich in einem anderen Zimmer versteckt.



Der Lernprozess hat lange gedauert. Jahre. Aber irgendwann kam meine schlaue Schwester zu mir und hat mich darauf gebracht, dass ich mir nicht alles gefallen lassen muss. 

Der magische Satz lautet: "Ich bin jetzt in einem Alter, da muss ich mir nicht alles bieten lassen und ich darf mich wehren!"

Die Königsdisziplin in der eigenen Verteidigung liegt darin, gleichzeitig nett, höflich und konsequent durchzugreifen. Quasi der freundliche Arschtritt.
Und so hab ich über die Jahrzehnte hinweg meine Disziplin in der medizinischen Deppenabwehr verfeinert, wo ich nur kann. Auch wenn es mich immer noch trifft, wenn mich jemand anblafft, schalte ich mein Profilächeln ein und das verwirrt das tobende Gegenüber. Das ist nicht die von ihm erhoffte Reaktion, so kann ja gar keine hitzige Diskussion entstehen!
Stimmt, weil ich da keinen Bock drauf hab! Also lächle ich, gerne auch wortlos, den Patienten ins Abseits. Klappt nicht jedes mal, tut mir aber gut!

Jürgen: Und was hat deine nette Geschichte mit dem Impuls zu tun?

Elinor: Jetzt lass sie doch!

Grundsätzlich neige ich ja dazu, alles persönlich zu nehmen. Das ist manchmal wie ein Fluch! Ich fahr eine Straße lang, der Verkehr ist dicht, irgendjemand drängelt und ist wütend. Immer eigentlich. Und dann hupt der. Was mach ich? Richtig, ich bin ganz betroffen, weil der Straßenrowdie bestimmt wegen mir gehupt hat. Das Gefühl verfolgt mich dann ein paar Stunden lang. Ganzschön bescheuert, was?

Jürgen: Jepp!

Oder ein Treffen, eine Feier oder sowas läuft nicht rund. Die Luft ist raus und der Abend läuft eher schleppend. Die Laune sinkt. Sofort bin ich überzeugt, dass es an mir liegt. Weil ich nicht lustig genug bin oder zu wenig Action einbringe. Woher der Drang kommt, alle unterhalten zu müssen oder gute Stimmung zu verbreiten, weiß ich nicht. Wahrscheinlich möchte ich einfach, dass alle gut drauf sind und der Abend gut wird.  Oder der Urlaub. Ich fühl mich verantwortlich dafür, dass die Sache rund läuft und sich alle freuen. Ich plane schon tagelang unseren Wienurlaub, hab Sehenswürdigkeiten gesucht und heftig überlegt, was auch den anderen gefallen könnte. Bloß keinen langweiligen Urlaub! Es sollen sich ja alle wohlfühlen!



Elinor: Warum bist du denn für das Amusement der anderen verantwortlich? Ist doch auch dein Urlaub!

Jürgen: du hast Amusement gesagt, hahaha

Elinor: du bist kindisch. Darauf antworte ich nicht

Das ist genau der Punkt! Also nicht, dass Jürgen kindisch ist, sondern dass ich mich verantwortlich fühle für den Spaß der Anderen!
Wenn ich es schaffe, mir nicht alles so zu Herzen zu nehmen und auch mich selber einzuplanen, dann fühl ich mich viel wohler! Das ist besser für die Seele und nicht zuletzt merken das die anderen auch. Die sind ja nicht doof.

Jürgen: Sie schweift vom Thema ab

Was ich damit sagen will, ich arbeite an mir, dass ich ein bisschen lässiger werde. Cooler. Und gelassener. Im Umgang mit Idioten, Egoisten, Dränglern, Motzknoten oder auch mit denen, die ich lieb hab. 
Wäre hier ein Teenager anwesend, würde er mir wohl raten "chill mal dein Leben"

Jürgen: bitte keine Jugendsprache! Nichts ist peinlicher als eine alte Frau, die Jugendsprache reden will! Lass es

Elinor: das war auch nur ein Beispiel! Chill mal .. 

Jürgen: LASS ES!

Hab ich mich jetzt verhaspelt? Was wollte ich eigentlich schreiben? Ihr bringt mich aus dem Konzept

Elinor: Schatz, es ist Blognacht. Das Thema ist "seit ich ... kann, mache ich ständig .. "

Danke. 

Elinor: Bitte.

Im Prinzip erkläre ich gerade, was ich tolles kann! Außer Zucchiniauflauf und bloggen. Ich kann drüber stehen! Zumindest ein bisschen, ich übe noch immer.
Wenn man drüber steht, kann man gelassener sein. Eventuell ist das eine Begleiterscheinung des Alters. Heute zum Beispiel, der Bub ist mit der Feenfamilie im Urlaub in Zell am See. Ich hab daraufhin sein Fenster gekippt und die Zimmertür geöffnet, dass die Pumahöhle die Tage über ein bisschen lüften kann. So offenbart sich mir aber jeden Tag das Drama, wenn ich dran vorbei gehe. Und heute hab ich aufgeräumt. Ich konnte es nicht mehr sehen!

Jürgen: Bist du bescheuert? Du kannst doch nicht einfach in sein Zimmer gehen und in seinen Sachen wühlen!

Elinor: Moment mal, sie wühlt ja nicht, sie beseitigt das Chaos!

Eben, danke Elinor. Ich wühle nicht. Den Schreibtisch hab ich nicht angetastet, nur das ganze Zeug von seinem Bett geräumt, die Klamotten eingesammelt und alles runter geschafft, was runter gehört. Jetzt kann man den Anblick ertragen. Also ich, ich kann den Anblick ertragen. 

Jürgen: Und was sagt der Bub dazu wenn er heim kommt?

Du wirst staunen: Es ist mir egal! Ha! Was für ein befreiendes Gefühl! Wenn ihm das nicht gefällt, kann er den ursprünglichen Zustand ja wieder herstellen, das geht ratz-fatz! Aber ich mach mir keinen Kopf, ob das richtig war oder nicht. Vor 10 Jahren hätte ich das nicht geschafft. Übrigens, der Bub ist 21. Nur für das richtige Bild.

Elinor: Dass du beim Pflanzensitten in Tochter's Wohnung die ganze Wäsche weggebügelt hast, hat dir auch schwer im Magen gelegen.

Stimmt, erst war ich überzeugt, dass das eine gute Idee ist. Dass ich ihr eine Freude mache. Wenn sie müde und geschafft aus ihrem Urlaub zurück kommt und die Wäsche schon gemacht ist. Aber dann meinte der Mann, ich hätte mich zu sehr eingemischt und schon war ich unsicher. 

Was hättest du gemacht?

Jürgen: Nix

Ellinor: Das war ja klar. Nein, das war ok so!

Find ich auch, das war ok so. Sie hat sich auch gefreut und mir bestätigt, dass das absolut in Ordnung war. Schließlich hab ich die Unterwäsche nicht angerührt. Ich bin ja nicht blöd.


Über den Dingen zu stehen, etwas mehr zu "egalen" und sich nicht ständig Sorgen zu machen, ob das jetzt richtig war oder ob ich jetzt Schuld an irgendwas bin, ist befreiend! 

Ein Autofahrer hat sich furchtbar aufgeregt, dass ich mit meinem Ranger mit 30 kmh vor ihm herfahre. Beim Überholen hat er mich angestarrt und wüst beschimpft. Natürlich stehe ich an der nächsten Ampel genau neben ihm. Er schimpft weiter über die Rollerfahrer im Besonderen und Frauen im Verkehr im Allgemeinen. Ich hab es geschafft, belustigt rüber zu grinsen. Hab sogar gewinkt! Er war not amused.

Monika Gruber hat in einem ihrer Hörbücher mal erzählt, wie ihr Papa auf solche Verkehrsfreunde reagiert und das mache ich jetzt auch. Ich denk mir
"Ja schau dir den an, so ein Depp!"Und das  beruhigt ungemein! Ich bin an nichts Schuld, ich hab nichts falsch gemacht und das Problem, das der Typ hat, ist ganz allein seins! 
Selbst wenn ich was falsch gemacht hätte – so what? Shit happens!



Jürgen: Jetzt übertreibt sie aber gewaltig

Kommt immer auf die Tagesverfassung an. Aber ich bin stolz, dass ich das meistens so hinkriege. Und jetzt kann ich auch den Impuls von Anna wieder aufgreifen.

Jürgen: Na endlich!

Elinor: Jetzt hör auf zu stänkern, du Simpel! Mach ruhig, greif den Impuls auf. Hm?

Obacht: Seit ich über den Dingen stehen kann, mache ich ständig lässige Sachen!

Jürgen: Ernsthaft? Mache ich ständig lässige Sachen?

Ja so ist der Satz halt! Besser wäre "seit ich etwas gelassener bin, reagiere ich viel cooler" Aber so läuft das nicht, ich muss mich schon an die Vorgaben halten. Und übrigens, was du davon hältst, ist mir herzlich egal! Ich lass das jetzt so!

Elinor: das hast du fein gemacht.

Jürgen: Ich kotz gleich. Sie ist doch kein Hund. Ja fein! Hast du fein gemacht! Kriegst ein Leckerli!

Elinor: Mäßige dich. Ich finde den Satz völlig in Ordnung. Lass dich nicht beirren, Schatz.

Nee mach ich auch nicht. Weißt du, warum? Weil ich da locker drüber stehe!

Elinor: Treffer – versenkt!


Nachwort: Um eventuelle Verwirrung zu lösen, Elinor & Jürgen ist mein personalisiertes Unterbewusstsein. Jürgen, das Arschloch und Elinor, die Gute begleiten mich ständig und reden oft auf mich ein. Heute durften sie bei der Blognacht dabei sein.





Freitag, 25. August 2023

Fixer Freitags Füller

 Die letze halbe Stunde startet jetzt! Wenn die rum ist, ist Urlaub! BÄÄM!!

Ich hab aufgeräumt, aufgefüllt, sortiert, geputzt, desinfiziert und abgehakt - jetzt nutze ich diese letze halbe Stunde für mein Mausloch! Wir haben alle keinen Bock mehr! Irgendwann reicht's einfach, Markierung erreicht, Fass voll, nichts geht mehr.

Umso schöner ist die Aussicht auf zwei herrlich praxisfreie Wochen!

Und hier ist mein Freitags Füller, der passt genau in 30 Min Restarbeitszeit!


präsentiert von Barbara auf scrapimpulse 


1. Danke für den kleinen Temperatursturz, der sich grade bemerkbar macht! Ich bin erfüllt von Liebe & Dankbarkeit - länger hätte ich diese schwüle Bullenhitze nicht ausgehalten! Vor allem in meinem fensterlosen Labor hat sich die Atmosphäre der eines Backofens angepasst - ich hätte mal einen Brotteig mit in die Arbeit nehmen sollen - nur um zu sehen, was passiert.

2. Ich hab überlegt, mir für die Urlaubsfahrt im Auto eine neue Playlist zu bauen. Leider muss ich dieses Vorhaben wegen völliger Planlosigkeit wieder verwerfen. Ich hab doch schon alle guten Songs gespeichert! All die Playlists, die sich in meinem Autoradio etabliert haben, sind genauso gut!

3. Solange noch Sommer ist, kann ich mich auf den Herbst freuen. Hurra!

4. Es ist immer wieder das gleiche. Ich freue mich wie Bolle auf den Urlaub, ich freu mich auch auf den Ort, zu dem es uns hinzieht und es ist auch nicht mein erster Urlaub - und trotzdem bin ich mit meinem Koffer ein bisschen überfordert. Ich steh dann meist unnütz im Raum und zermartete mir das Hirn, was ich noch brauche, unbedingt. Und was ich grade völlig vergesse. Ich fürchte, da muss mir jemand helfen!

5. Zur Pflege meiner Haut braucht es Zeit, tolles Zeug und viel Hingabe. So wie ich ist meine Haut etwas ganz besonderes (*hust) und benötigt übertrieben viel Zuwendung.

6. Ich hab das Gefühl, die Hitze hat mein Hirn aufgeweicht. Ich ertappe mich dabei, wie ich mails in die Leere schicke, Dinge dahinlege, wo sie nicht hingehören, diese Dinge dann sofort vergesse und mich wundere, wo all das Zeug geblieben ist. Ich schau mir selber zu, wie ich im Zimmer stehe und nicht weiß, warum. Dann höre ich mich reden und stelle verwundert fest, dass da ein ziemlicher Stiefel zusammen kommt. Ich resümiere, mein Maß an Ausdauer und Logik ist voll!

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Blognacht, morgen habe ich geplant, meine beiden Kinder wiederzusehen und Sonntag möchte ich meinen Koffer packen. Zumindest versuche ich es. Toitoitoi!


Das war's. Freitags Füller fertig. Und ich hab sogar nocht 11 Minuten übrig!



Donnerstag, 24. August 2023

Smile - it confuses people

Heute ist etwas sehr seltsames passiert. Ungewöhnlich und extrem selten.
Ich bin heute gern zur Arbeit gegangen! Wie konnte das passieren? Was ist da los?
Aus lauter Ratlosigkeit hab ich ein bisschen gegrübelt. 
Gab es das eigentlich schon mal, dass ich gern zur Arbeit gegangen bin? Also gut gelaunt und überzeugt, dass der Tag gut wird?
Ich kann's immer noch nicht so recht fassen.
Vielleicht war ich einfach froh, dass ich früh dran war. Das bedeutet, ich kann mir vor dem Startschuss noch einen Kaffee machen und ganz entspannt dem täglichen Wahnsinn entgegen blicken. Und der Wahnsinn kam, kein Thema. Der Wahnsinn kommt fast immer.
Wenn eine Praxis kurz vor der Urlaubsschließung steht und zudem auch noch Vertretung für eine andere Praxis hat, dann müssen die Angestellten leiden. Ein Ansturm von Patienten wie man ihn nie vermutet hätte.

Nun haben wir unsere eigenen Patienten ganz gut erzogen. Die meisten wissen sich zu benehmen und ihre Forderungen nach Rezepten, Terminen und punktgenauer Behandlung halten sich in der Norm. Sie wissen, was zu tun ist, wenn man zum Arzt geht.
Klar oder? Anrufen, Termin vereinbaren, warten, wissen, dass es dauern kann. Rezepte müssen unterschrieben werden und Arbeitsunfähigkeitszettel stellt der Arzt aus, nachdem man ihn gesehen hat. Sollte jeder wissen, möchte man meinen.
Falsch gedacht!
Die Kollegen setzen sich nicht einfach morgens an die Anmeldung, sie betreten eine Kampfarena.
Vertretungsarztkandidaten kommen wild um sich schlagend, brüllend und das Unmögliche fordernd ohne irgendeine Form von Vorwarnung an die Theke und überraschen uns mit immer neuen Beleidigungen oder gänzlich fehlender Umgangsformen. Mein lieber Scholli!
Die Leute stehen Schlange bis zur Tür, scharren mit den Hufen und bis sie an der Rezeption stehen, hat sich all ihr Frust und ihre Wut auf die Welt gebündelt, die dann kompakt der Arzthelferin entgegen geschleudert wird. Ich bin jetzt da und ich will und ich hab ein Recht und jetzt und sofort! Hopp zack, ich hab keine Zeit, ich bin König Kunde und ich verlange!

Ich bin jeden Tag aufs Neue erstaunt, wie wenig Benehmen und Anstand die Leute haben. Wie jede jemals dagewesene Erziehung flöten geht, sobald sie der Helferin gegenüber stehen. Warum man laut fluchend und schimpfend in einer überfüllten Arztpraxis steht und alle angreift, die man erblickt.
Wir haben alle Hände voll zu tun. In erster Linie damit, ruhig und freundlich zu bleiben.
Bis zu einem gewissen Punkt geht das auch recht gut, unterstützend dabei wirkt sich die Ausbildung, die jahrelange Erfahrung und nicht zuletzt logisches Denken aus.
Wir sind Profis. Zum Glück. Wären wir das nicht, würde das Ganze explodieren und wir bräuchten keine Warteliste, sondern einen Ringrichter.

Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, warum ich heute morgen fröhlich und beschwingt in den Ring gestiegen bin. Vielleicht war es die Aussicht auf den Urlaub nächste Woche? Oder die Gewissheit, dass diese elende Hitze bald ein Ende findet? Oder war es pure Naivität? Das kann ich nämlich echt gut, ich bin die Königin der Naiven! Krönt mein Haupt.
Es kann auch sein, dass ich genau weiß, dass ich blöde Leute und ihre dummen Kommentare oft weglächeln kann. Das verwirrt die meisten. Wenn mich einer anblafft und ich nur wortlos zurücklächle, entsteht eine herrliche Unsicherheit. Der Patient verliert den Faden und in diesem winzigen Zeitfenster der Verblüffung kann ich ihn dezent aus dem Labor und ins Wartezimmer bugsieren. Oft weiß der Patient dann gar nicht, wie ihm geschieht. Jedenfalls gehe ich davon aus, wenn ich dessen Gesichtsausdruck sehe.

Ich lächle dich weg, du Narr!

Im Geiste höre ich dann eine imaginäre Peitsche knallen und bin sehr zufrieden mit mir.
Immer klappt das nicht, aber wenn, dann find ich das richtig gut!

Die armen Kollegen an der Anmeldung haben es schwerer als ich, die sind dem Gewitter schutzlos ausgeliefert. Da hilft oft nur der Gedanke an den baldigen Feierabend, den Urlaubsbeginn in ein paar Tagen oder die Sicherheit, dass die Vertretung des anderen Arztes ein Ende haben wird. Halleluja!










Montag, 21. August 2023

High Five mit letzter Kraft

 Das erfordert jetzt mal wirklich all meine Kraftreserven, dieses High Five am Sonntag zu schreiben! Dieser Tag ist einer von der Sorte "Nichts geht mehr!"
Ehrlich ich leide sehr. Bloß nicht bewegen. Einzig die Dusche und das Abendessen war im Bereich des Möglichen. Ansonsten saß ich da und hab einfach nur vor mich hin gewohnt.
Auf ZDF info läuft heute den ganzen Tag die Sendung "Das war dann mal weg", da konnte ich ohne zu denken drauf gucken ohne mich irgendwie anstrengen zu müssen. Es geht um alles mögliche, was damals toll war und heute weg vom Fenster. Die Parkuhr zum Beispiel, die super 8 Kamera oder das Metalldings, das man in die Seife drückt, damit sie am Magneten hängen kann. Da ich ein Oldie bin, kenne ich fast alles aus der Sendung und den ganzen Tag kamen schwach unterdrückte Ach ja's von mir!
So ein dummer Tag! Es ist einfach zu heiß!!!

Trotzdem kratze ich jetzt alle Reserven zusammen und leiste meinen Mauslochdienst. Hier soll es positiv zugehen? Na dann los!


Wir schaffen das!



1. Also. Let's get fröhlich! Gestern war viel besser als heute. Der Mann und ich hatten ein Date, wir waren beim Italiener am Hauptmarkt mit Wein und Campari für mich. Weil der Mann gefahren ist, hurra! Leicht angeschickert bin ich bis zur Burg hoch spaziert, wir haben vergessene und neue Kneipen inspiziert und uns gefreut, dass Nürnberg eine alte Tradition beibehalten hat: Das kollektive, abendliche auf dem Boden sitzen und Leben genießen am Tiergärtner Tor Platz! Das war in den Sechzigern so, in den Siebzigern, den Achtzigern und dauert bis heute an - alles war voller Leute! Mit Altstadthof-Bier und Wein auf dem Schoß im Schneidersitz vor Albrecht Dürers Haus! Wir haben uns von der entspannten Stimmung anstecken lassen. Ein schöner Abend!

2. Mein Daumen suggeriert mir, dass das Schlimmste vorbei ist und ich wieder in die Arbeit gehen kann. Ob das jetzt zu 100% positiv ist, muss ich nochmal überdenken

3. Der Bub ist mit der Feenfamilie im Urlaub und so wie es scheint, fühlt er sich richtig wohl!

4. Vor ein paar Tagen war ich spät nachts draußen im Garten. Die Stimmung war wunderschön, sehr still und friedlich. Und es gab einen phantastischen Sternenhimmel! Das Warten auf eine Sternschnuppe hab ich aufgegeben, aber der Anblick allein war echt toll!

5. ... und hier mach ich einen cut - ich bin echt platt und möchte nicht mit Gewalt schreiben. Bis morgen muss das Mausloch warten, es sei mir verziehen!


5. Weiter geht's am Montag mit ein bisschen mehr Energie. Ich war heute schon unterwegs, frühmorgens, weil es da noch erträglich draußen ist. Und das hat mir gut getan. Kühler Fahrtwind, Def Leppard im Radio und die Gewissheit, dass ich heute noch frei hab.
Ich hab das Dilemma mit der Sparkasse geklärt, eine Idee fürs Abendessen, ein paar vergessene kurze Hosen im Schrank gefunden und kann wieder mauslochen. 
Ein Gefühl von siehste, ist doch noch alles gut geworden kommt über mich und das finde ich äußerst positiv! Wenn ich jetzt auch noch gut schlafen kann und morgen früh rechtzeitig aus dem Bett finde und den ersten Arbeitstag lebend überstehe, hab ich's geschafft!






Cute Rat