Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Freitag, 22. Juli 2022

Retro G'schichtn: der Trip

Unser Bub hat uns offenbart, dass er plant, mit einem Komilitonen nach Wacken zu fahren. Das ist jetzt nicht primär die Art von Nachricht, die Eltern in Verzücken versetzen. Das erste Festival, und dann gleich in die Vollen! Wacken! Himmel!

Ich bin zwiegespalten. Die Mutti in mir schreit entsetzt auf. Der Bub, alleine, in einem Heer von besoffenen Rockern, die Pogotanzend alles niederwalzen! Bier von allen Seiten! In einem Zeit inmitten der Chaoten schlafen! 2 Tage lang! Und was ist mit den Wertsachen? Was ist mit der Lautstärke? Der Bub war immer empfindlich lauter Musik gegenüber. Aber er mag Slipknot, das passt nicht wirklich zusammen. Und das Ohr? Was, wenn wieder ein Hörsturz kommt? Na?

Und sofort googeln der Mann und ich nach diebstahlsicheren, wasserdichten und einigermaßen lässigen Bauch / Gürteltaschen. Wir ringen ihm das Versprechen ab, bei Ohrproblemen sofort ins Notarztzelt zu gehen.
Ausreden können wir es ihm nicht, es ist fast fertig geplant und er ist wild entschlossen. Und er ist 20 Jahre alt. Da hat die Mutti nichts mehr zu melden, außer mit ihren Befürchtungen zu nerven.

Wäre ich in seinem Alter, würde ich jubeln! Was für ein Abenteuer! Festivals sind ja generell eine tolle Sache und Wacken ist die allerhärteste Mutprobe! Das packt der schon, der ist ja nicht blöd. Er soll Erfahrungen sammeln. Hab ich ja auch.

 


Jo das hab ich. Da fällt mir ein, wie ich mit meiner Freundin Kerstin nach London gereist bin. Mit dem Rucksack. In die Jugendherberge. Mit 19. Mit wenig Geld und ohne Handy. Der erste Trip ohne Eltern, ohne Betreuer und ohne jemand Vernünftiges dabei. Meine Mama muss tausend Tode gestorben sein! Weisst du, wann mir das bewusst geworden ist? Vor ein paar Jahren erst. Es war gefährlich, es war leichtsinnig und es war total aufregend! Allein die Zugfahrt!

Irgendwo zwischen Köln und Brüssel mussten wir den Zug verlassen, weil bei der Bahn gestreikt wurde. Es war früher Abend und der Ersatzzug fuhr erst am nächsten Tag früh um 6. Also mussten wir uns die Nacht um die Ohren schlagen und jemanden finden, bei dem wir übernachten könnten. Haben wir auch, freundliche junge Leute aus einer WG, die uns ihren Küchenboden zur Verfügung gestellt haben. Es war eine große, alte Küche mit Parkettboden und wir hatten Isomatten und Schlafsäcke. Geweckt wurden wir von einem Bernhardiner, der uns interessant fand.

In London selber blieben wir nur 2 Nächte in der Jugendherberge. Schön ist was anderes. 1990 waren die Räume, die Betten und die Waschräume original aus den 60ern. Sehr abgenutzt und alt, quietschende Stahlrohr - Stockbetten in 10-Bett-Zimmern. Und das Frühstück war – englisch. Himmel!

Die Tage waren berauschend, London ist toll! Wir haben uns an den Brunnen bei Piccadilly Circus gesetzt und das Treiben beobachtet. Da waren viele Punks, die allesamt unheimlich freundlich und lustig waren. Wir haben Big Ben gesehen, haben Fish & Chips probiert, sind im Doppeldecker Bus quer durch die Stadt gefahren und haben die Londoner U-Bahn erleben dürfen! Abends wurden wir erschlagen vom Angebot aus echt coolen Clubs und Bars, das war herrlich!




Spät Nachts saßen Kerstin und ich in einem Bus, in dem außer uns nur noch drei seltsam aussehende Menschen saßen. Ich hab da meine ersten Drag Queens kennengelernt! Sie haben uns was vorgesungen und wollten, dass wir was typisch deutsches singen. Zu meiner Schande – uns ist einfach nichts anderes eingefallen und gaben das "Herzilein" von den Wildecker Herzbuben zum Besten. Wie peinlich. Aber die drei fanden es super! Wir haben bei denen echten englischen Tee mit Milch bekommen (örks!) und schliefen auf dem Sofa.

Passiert ist uns nichts. Die ganze Zeit nicht. Aber es war uns auch nicht bewusst, wie gefährlich das alles war. Als 19jährige denkst du nicht an Gefahr, da denkst du an Spaß und Abenteuer! Und dieser London-Trip war ein einziges Abenteuer! Ich hab leider viel vergessen und auch fast keine Fotos mehr, aber die paar Gedankenfetzen, die noch da sind, die mag ich!

Der Punk, der uns seine Haare anfassen ließ und versucht hat, uns irisch beizubringen. Die Oma, die so freundlich zu uns war und den Weg zur U-Bahn mit uns gelaufen ist. Die Ladys, mit denen wir im Bus deutsche Volkslieder gesungen haben. Der Typ, der vor seiner Villa den Rasen gegossen und uns voller Stolz seine Deutschkenntnisse präsentiert hat (Dankeschön Bitteschön auf Wiedersehen) oder die vielen Kinder, die im Zug zu uns gekommen sind. Wir hatten keine Plätze und saßen auf dem Boden in der Gepäckablage. Da kamen ein paar Kiddies zu uns, denen langweilig war und wir erzählten Geschichten aus Begriffen, die uns die Kinder zuwarfen.

 

Bei all den Erinnerungen muss ich mich zwingen, den Bub seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen. Meine Mom konnte mich auch nicht von all dem abhalten, was ich so veranstaltet hab. Es ist gut, mal auf sich allein gestellt zu sein, alles allein zu entscheiden und zu überlegen. Auch wenn andere sich dann Sorgen machen.

Sorry Mama ! 💗




 

Donnerstag, 21. Juli 2022

Fischstäbchenaffäre

Endlich kann ich einen Schluss-Strich ziehen! Einen dünnen zwar, aber immerhin! 15 Tage hatte ich Spaß mit dem Coronavirus, seit Dienstag bin ich offiziell negativ. Yippieh!

 


Vor lauter Freude bin ich am Mittwoch Morgen voller Entschlossenheit zum Supermarkt gefahren, paar Sachen besorgen. Endlich raus, endlich mal wieder Autofahren, ich hab mich sogar auf die Edeka gefreut. Aber gleich nach der Obst-und Gemüseabteilung ist mir elend schlecht geworden. Und schwindelig. Bis zur Tiefkühltruhe mit den Fischstäbchen hab ich es geschafft, dann hab ich gekämpft. Ca 10 Min hing ich über der Tiefkühltruhe und hab geatmet. Ich wollte ungern umkippen, bei Edeka aufm Gang rumliegen hat mich nicht gereizt. Dann hab ich mich wieder soweit im Griff gehabt, dass ich zur Kasse gehen konnte.

Zu Hause hab ich all meine Energiereserven zusammengekratzt und die Einkäufe ins Haus getragen. Wegräumen soll sie der Bub. Schuhe aus und auf die Couch gerettet, wo ich direkt eingeschlafen bin. Au weia. Da hab ich wohl meinen Ausflug in die Freiheit leicht unterschätzt.

Wusstest du, dass Käpt'n Iglo irgendwie verjüngt aussieht? Der hat sich doch Botox gespritzt, das kann mir keiner erzählen, dass da nicht rumgebastelt wurde! Außerdem sind in der Packung 15 Fischstäbchen drin – auf dem Backblech rechts unten in der Ecke liegen aber nur 14 drauf!

Wo ist das 15. Fischstäbchen? Ist es runtergefallen? Hat es die katze? Ist es ein Quoten-Fischstäbchen, das die Quantität suggerieren soll? Oder hat der Verpackungsdesigner zu oft Monk gesehen? Mysteriös ist das schon.


Der Mittwoch ist gelaufen. Ich krieg nichts auf die Reihe. Ich muss aber mal fit werden, schließlich hab ich einen Stichtag: Dienstag. Das ist mein Tag X, da muss ich wieder antreten, ich kann die Kollegen auf keinen Fall weiter im Stich lassen. Zumal ja sehr viele von uns krank sind. Ganze Praxen wurden geschlossen, alle Standorte sind unterbesetzt – und ich häng bei Edeka über den Fischstäbchen!

Geht garnicht.

 

Heute ist Donnerstag. Nachdem ich gestern knapp dem Hitzetod entkommen bin, kann ich mich heute etwas entspannen. Es ist heute außerhalb des Körpers kühler als innerhalb, das ist erfreulich.

Bin um 8 aufgestanden und hab mich gleich besser gefühlt als gestern. Nur der Hals zickt immernoch rum, aber ich kann ja daheim die Klappe halten. Da ist mir glaub ich niemand böse.

Ein Kaffee im Garten bei 22 Grad – a Traum! Glücklich bin ich ins Schlafzimmer und hab spontan das Bett frisch bezogen. Mit kleinen Sitzpausen, weil mir natürlich immernoch schlecht ist und der Bauch grummelt. Aber ich hab mich so gefreut, weil das Bett jetzt endlich aufgefrischt worden ist. Vor lauter Spaß hab ich Sohn's Bett auch gleich bezogen. Liebevoll hab ich es betrachtet: eine kleine Oase der Sauberkeit im Jungszimmer!

Die Waschmaschine läuft auch. Das langt aber dann wieder, mehr geht nicht. Ruhe, sitzen, lesen, eine Folge Outlander gucken und den Rest vom Rattatuille von gestern essen.

Und hoffen, dass ich bis Tag X endlich wieder in Form bin!

 

Sonntag, 17. Juli 2022

Tag 13 - ein verbissenes high five !

Kleines Corona Update:

Heute ist Sonntag, Tag 13, und ich hab viele neue, aufregende Aspekte an mir entdecken können, die mir Corona ganz um sonst dazugepackt hat. Als Bonus, quasi. Wahrscheinlich, weil ich so lange Zeit verschont geblieben war.

Neben Halsentzündung und Erkältungssymptomen haben sich fiese Verdauungsprobleme und ein labiler Kreislauf dazugesellt. Das macht Spaß! Den ganzen Tag mit flauem Gefühl im Magen, null Appetit und wenn ich dann doch mal was esse, zwickt und drückt es auf Teufel komm raus.
Als hätte man einen kleinen Seeigel verschluckt, der sich jetzt seinen Weg bahnt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich in letzter Zeit keinerlei Meeresgetier verschluckt habe!

Die Krönung war ein ca 2-stündiger Magenkrampf, der mir so richtig doll Spaß gemacht hat! Hab kurz überlegt, ob ich einen Notarzt an dem Fun teilhaben lasse, als die Schmerzen langsam weniger wurden und ich sofort eingeschlafen bin.

Was ich zur Zeit weg schlafe, ist bemerkenswert! Ich staune sehr.

 

Genug der Jammerei! Ich hab mir fest vorgenommen, diesen Tag nicht, so wie die vorherigen, komplett zu vergeuden. Ich will ins Mausloch schreiben!

Das ist eine Herausforderung! Corona macht nicht nur aua überall, sondern auch eine weiche Birne! Ich hab wirklich Pech beim Denken. Sogar das Geburtstagspaket der Lieblingsnichte wurde verkackt – meinerseits! Und die Karte ist die langweiligste, einfallsloseste Karte aller Zeiten! Ich schäme mich. Wo ich doch immer orginell sein will.

Ja, haste gedacht!

Waldfeger hat mich beruhigt. Wenn man einen gemeinen Virus mit sich herumträgt, darf man langsamer denken als sonst.

 

 

Und trotzdem blogge ich tapfer vor mich hin. Na das kann was werden ..

Ich beschließe, ein sonntägliches High Five zu schreiben, das hab ich in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt! Trotz allem Übel, das täglich auf mich lauert, muss es doch auch irgendwas positives dabei geben, verflixte Kiste !!


Gerade läuft "The stroke" im Radio. Das beflügelt ein bisschen. Kraftwerk Musik!

Ach ja, das Kraftwerk. Mein fast liebstes Lieblings ..Dings, also wo man hingehen kann .. o Gott fängt schon an (bitte mir meine schwarzen Denklöcher zu verzeihen!!) Rockschuppen? Rockdisco? Ein Club war es nicht, das gabs damals nicht. Du bist in die Kneipe, in ein Cafe, in eine Disco oder in einen Rockschuppen gegangen! Aus!

Ich entscheide mich für Rockschuppen. Das war mein Kraftwerk. Ich glaub, ich hab schonmal im Mausloch drüber geschrieben.

 klickst du: Sabinchen und die Musik 7 



Vor 2 Tagen, als mir die Decke echt schlimm auf den Kopf gefallen ist, hab ich beschlossen, kurz raus zu gehen. Ich hab gewartet, bis es so richtig spät Abends war. So eins, halb zwei in der Nacht. Da sind doch weniger Leute unterwegs. Und ich hab mich rausgeschlichen wie ein Dieb. Ich bin langsam um den Häuserblock geschlendert, hab den Vollmond gesehen und ein einsames Polizeiauto, das auffallend langsam an mir vorbeigefahren ist. Hab die Beamten angelächelt und daraufhin sind sie abgehaut. Also .. nee nicht wegen dem Lächeln, .. weisst schon.

Jedenfalls hoffe ich das. Eine ältere, dicke Frau in Gummilatschen erscheint wohl wenig gefährlich.

Und als ich da so verbotenerweise durch die Nacht schleiche, höre ich Musik aus einigen Fenstern. Irgendwer feiert kräftig in seiner Wohnung. Es ist Wochenende. Freitag Nacht. Wo wäre ich Freitag Nacht in einer perfekten Welt? Im Kraftwerk!

Freitag = Kraftwerk, so will es das Gesetz! Kraftwerk, das bedeutet heimkommen. Alles ist vertraut, die Leute überwiegend bekannt, jeder hat seinen festen Stehplatz im Raum, die Bar hat hübsche Barkeeper, die mir Jever Pils geben, die Musik ist super und die Stimmung auch. Das Kraftwerk gehört noch zu den Lokalen, die das Publikum dazu bringt, auf Knien ein "We will rock you" auf den Boden zu hämmern! Die Mädels hatten bei "I love Rock'n'Roll" von Joan Jett die Tanzfläche für sich allein und bei "Tainted Love" wurde der Staubsaugertanz in einer line getanzt!

Das hat so viel Spaß gemacht!! Ich vermisse es manchmal sehr!

 

Ach du Schreck, ich wollte ein High five schreiben!

 

  1. durch das nächtliche ausbüchsen hatte ich endlich mal was anderes um die Nase. Ich mag die Nacht. Und dazu eine schöne Erinnerung an mein geliebtes Kraftwerk!

  2. Dass der Mann zeitgleich mit mir krank ist, hat uns näher zusammengebracht! Pärchen-Quarantäne! Wir haben zusammen im Garten gelesen, zusammen unser Süppchen gegessen, zusammen alle Folgen von Ku'damm 56-63 gesehen, gemeinsam auf der Couch zusammengebrochen und uns gegenseitig erzählt, wie wir grade leiden.

  3. Ich schlafe extrem viel. Und irgendwie glaube ich, dass das was gutes ist. Gut, durch die Appetitlosigkeit esse ich wenig, durch das wenige Essen bin ich schlapp und müde und dann schlaf ich. Trotzdem glaub ich, schlafen tut mir gut.

  4. Es sind jetzt schon 2 Wochen – es muss sich dem Ende nähern!!

  5. Lesen! Ich hab Zeit zum Lesen! Und ich hab ein richtig tolles Buch!! Weisst du, wenn du den ganzen Tag an die Geschichte denken musst, die du grade liest, dann hat dich das Buch abgeholt! So ging es mir mit Harry Potter! Und in meiner Welt ist ein Harry Potter Buch maßstabgebend! Ken Follett hat gute Karten!

 

Siehste, trotz Virus und allem drum und dran hab ich was positives gefunden! Man muss nur danach suchen.


Heute ist ein wunderschöner Tag, der Himmel ist blau, die Sonne scheint, die Temperatur ist erträglich. Man sollte an so einem Tag unterwegs sein. Eis essen in der Stadt oder in einem Biergarten sitzen. Abends ins Kino gehen und zum essen, oder einfach durch die Stadt spazieren. Man sollte mit Oma und Familie einen Kaffee trinken oder im Garten Spiele spielen.

 

Ich leg mich hin.

Danke, Covid. Du Arschloch.

Mittwoch, 13. Juli 2022

Tag 8 - ein 12 von 12

 Hallo! Ich melde mich mal wieder aus dem Sumpf der Quarantäne. Es ist langweilig. Ich wüsste zwar, was ich theoretisch alles machen könnte, aber in der wirklichen, bösen Welt bin ich nur in der Lage, irgendwo rum zu liegen, zu lesen, zu gucken und ab und zu zu schreiben.

Heute war ich duschen und einer Ohnmacht nah - gleichzeitig. Ich war grade komplett eingeseift, da überkommt mich eine Übelkeit, die niemand haben möchte. Mir war scheisse schlecht ! Dann schwindelig und, kennste das, wenn der Kreislauf kurz mal in den Keller rutscht und dein Blickfeld von außen anfängt zu funkeln? Wie ein Feuerwerk am Bildschirmrand. Wärs mir nicht so schlecht gewesen, hätte ich es ganz hübsch gefunden. Und dann wurds mir schwarz vor Augen. 

Abenteuer Dusche.

Aber zum Glück hat sich mein Kreislauf soweit stabilisiert, dass ich jetzt Mausloch schreiben kann! Gestern war nämlich der 12., und wir wissen, was das heisst!

Zeit für ein neues: 


Zugegeben, es ist eine Herausforderung, wenn man den ganzen Tag nichts erlebt und eigentlich nur den Tag überstehen will. Ich bin schlapp, mir ist schlecht, mein Hals tut weh und der ganze Rest auch. Wie ein Ganzkörper-Muskelkater. 
Trotzdem versuche ich mal, alles aus dem Tag raus zu holen. Bitteschön!


Guten Morgen!


während der Kaffee durchläuft, freu ich mich über meine schöne Orchidee.
Sie blüht wieder, schön gell?


Kaffee ist fertig


Frühstück


bisschen lesen, das lenkt ab. 
Dieses Buch ist phantastisch!


dann gibts ein Süppchen.
So viel Suppe wie in der letzten Zeit hatte ich selten


erschöpft auf die Couch sinken und erstmal eine Runde pennen


ständig alles desinfizieren, was ich angefasst hab.
Damit sich der Bub nicht ansteckt



Abendessen. Schmecken kann ich leider nicht viel


Wir schauen die komplette Reihe, ich liebe die Ku'damm Filme!!


Zähneputzen
(ich glaub, das ist das spannenste Bild hier)


"Heute ist Vollmond und die Nacht ruft nach mir,
komm mit mir tanzen und ich küss dich dafür" (Nena)

Mich ruft nur noch mein Bett. Der Tag war anstrengend, obwohl ich nichts gemacht hab.
Es ist verblüffend, wie erschöpft man ist, wenn einen Corona erwischt hat. Möchte ich bitte nicht mehr haben. Und außerdem wirds Zeit, dass es mal wieder verschwindet!

Danke fürs lesen! 











































Sonntag, 10. Juli 2022

Tag 5 - eigenartig

Jeder Mensch hat ja seine Eigenarten. Manche zum Beispiel können nur bei geschlossenem Fenster schlafen, andere möchten immer frische Seifenstücke benutzen oder wieder andere lesen immer erst den Schluss eines Buches.

Ich hab auch Eigenarten. Ich rede mir ein, nur mit geputzten Fingernägeln schlafen zu können. Oder dieses Lesebändchen, das bei manchen Büchern vorhanden ist und meist in der Mitte zwischen den Seiten steckt – ich darf es erst benutzen, wenn ich lesetechnisch da angekommen bin. Ziemlich bescheuert, ich weiß.

Eine weitere Eigenart, die ich entwickelt hab, ist die Routine vor dem Schlafengehen. Die sollte immer gleich ablaufen, damit mein sensibles Gemüt beruhigt in den Schlaf finden kann. Ich denke, das ist eine Alters-Marotte. Wenn man mal genau aufpasst, dann erkennt man – also ich auf jeden Fall – dass man immer mehr solche "Marotten" entwickelt, je älter man wird. Ist ein bisschen beänstigend, hat aber auch was amüsantes. Am besten, man steht drüber und macht halt einfach mit.

Sabine goes bed

Erst müssen die Türen unten sicher zu und verschlossen sein. Es ist besonders drauf zu achten, dass sich die Nachbarskatze nicht im Haus befindet. Sie oder besser er hat uns wohl als Zweitfamilie adoptiert und wohnt jetzt immer mal wieder bei uns. Und der Mann, der am meisten genervt ist von des Katers Anwesenheit, der wird als Alphatier verehrt und in jeden Raum verfolgt.

Wenn ich also sicher bin, dass sich weder Katz noch Räuber im Haus befinden, geh ich erstmal ins Bad, Zähne und Fingernägel putzen, dann klopf ich an die Tür zum Sohn. Aber nur, wenn er alleine ist! Nach dem Gute Nacht sagen schleiche ich ins Schlafzimmer. Fenster muss auf sein, alle möglichen Stecker von standby auf Aus geschaltet werden, dann kann die Eincremzeremonie starten. 
284 verschiedene Cremes, Tuben und Tigelchen für alle möglichen Stellen am Körper. Während die Lotionen einwirken wird nochmal gecheckt, was in Instagram los ist, ob mir jemand noch schnell seit dem Wohnzimmer auf facebook geschrieben hat, ob auf whatsapp ein neuer Status gesendet wurde und ob ich bei Junes Journey wieder Münzen oder Energie einsammeln kann. Schwupp ist eine dreiviertel Stunde vorbei, alle Cremes wurden von der Haut absorbiert und ich leg mich aufs Bett. Immer erstmal auf die Decke, egal welche Jahreszeit. Da lieg ich dann, werde ruhig und bemerke, jeden Abend aufs Neue, wie schön mein Wandbild ist.




Der nächste Punkt auf der "How-to-go-to-bed" Liste ist das Buch. Jetzt ist Lesezeit! Ich vermeide den Blick auf die Uhr, Elinor seufzt hörbar. Und ich tauche ein in die Geschichte. Es ist super bequem auf meinem Wasserbett! Das Fußgelenk ist stabil gelagert und beruhigt sich, die Muskeln entspannen, die Sinne sind gebündelt in meiner Lektüre. Da lieg ich dann so lang, bis mir kalt wird. Also im Idealfall wirds mir kalt. Manchmal wirds auch nur kühl und wieder wann anders ist es fies heiß und bleibt auch so. In diesen tropischen Nächten schlaf ich komplett ohne was drüber, also ohne Decke. Aber im Normalfall ist jetzt der Moment, mich unter die Decke zu kuscheln und langsam aufzuwärmen, während ich weiterlese.

Das ist das Gefühl, das die Schweden als hyggelig beschreiben!

Bis mir ein paar Seiten später die Augen zufallen. Dann leg ich das Buch weg, was ich bedaure, weil es grad so schön spannend oder lustig oder entsetzlich ist. Das Licht wird ausgemacht, das Kissen ein paar Mal gerichtet, die Haare aus Gesichtsweite auf das Kissen geschmissen, das relativ große Ohrläppchen 3 bis 5x wieder in die ordnungsgemäße Position geklappt und die Beine so gelagert, dass nix weh tut.

Dann, wenn alles passt, entspanne ich mich und döse ein. Wenn ich Glück hab, schlafe ich durch. Meistens jedoch bleibt mir dieses Glück verwehrt. Früher hatte ich da null Probleme! Ich konnte schlafen, egal wo, egal wann und meistens wurde ich mittags geweckt: Samstags vom vorwurfsvollen Staubsaugen meiner Mutter, Sonntags von unserer Familientröte und dem Ruf meines Vaters "Essen ist fertig!"

Hach ja, schöne Zeit!

Was solls, dann wach ich halt ein paar mal auf und tapse ein paar mal ins Bad, mit geschlossenen Augen und ausgeschaltetem Hirn.

Und am nächsten Tag tröte ich das Kind runter, weil "Essen ist fertig!"




Samstag, 9. Juli 2022

Tag 3 - noch ratloser

 

Es ist komisch, jetzt wo ich jede Menge Zeit zum Schreiben hätte, ist mein Kopf richtig leer. Hab das Gefühl, es reicht nur noch für Instagram reels oder Facebook Spielchen. Insgesamt fühl ich mich heute wie ein nasser Waschlappen. Alles ist anstrengend. Gestern war ich fitter als heute. Zum Glück wirken die Antibiotika ein bisschen, jedenfalls ein paar Stunden nach der Einnahme beruhigt sich der Hals etwas.

Ach ist das ein Scheiß!

Aber wie es meine innere Elinor will, werde ich versuchen, auch daraus das beste zu machen. Irgendwas positives muss da sein, sonst würde mein Weltbild erschüttert!!

Ich hätte heute um 6 aufstehen müssen, zur Arbeit gehen und bis JETZT arbeiten!

Ich hätte nicht die Möglichkeit, debil die Wand anzustarren

Ich kann die Klappe halten und muss niemanden antworten

Es ist heute nicht heiß

.. das ist doch schonmal was!


 

Man sollte vielleicht erst dann in einen blog schreiben, wenn man was zu sagen hat. Das ist effektiver für den Schreiber und angenehmer für die Leute, die es lesen.

Ich schwöre hiermit feierlich, ich bin ein Tun... ich schreibe erst wieder mit einer Idee!


besser so !



Freitag, 8. Juli 2022

Tag 2 ratlos

Jetzt haben wir den Salat! Normalerweise gehöre ich an einem Mittwoch um diese Uhrzeit in die Praxis und sollte in meinem fensterlosen Labor walten und schalten. Aber mein Körper hat anders entschieden. Er möchte lieber Halsweh haben und daheim bleiben. Und damit das ganze etwas spannender wird, kam auch noch Corona dazu. Und das mir! Wo ich doch überzeugt war, dass ich immun bin! So nah am Geschehen und an den Patienten und nie ist was passiert. Jetzt haben wir “den Dreck im Schachterl”!

Also hab ich meinen Tag eingeteilt in Schlafen-Schreiben-Schlafen-Lesen-Schlafen-Gucken. Geschlafen hab ich schon, jetzt ist schreiben dran.

Es ist ein herrlicher Tag, eigentlich. Wunderbares Wetter ohne Hitze, aber mit blauem Himmel, Schäfchenwolken und Sonne. Man könnte wunderbar im Garten sein. Aber ich will der Familie aus dem Weg gehen. Nicht, weil ich sie nicht leiden kann, sondern ... weißt schon.

Gestern war ich schon daheim. Erst bin ich brav in die Praxis. Kann ja nicht schon wieder krank sein, reiß dich mal zusammen! Dann wurde das Halsweh auf dem Weg in die Arbeit immer schlimmer. Hab jemand gucken lassen, Abstrich gemacht und bin dann schleunigst heimgeschickt worden. Und die beiden Kolleginnen waren allein. 

Drei krank, zwei da. Und deswegen hat Hottie all die Laborpatienten wieder heimgeschickt. Das Labor hat vorrübergehend geschlossen. Das schlechte Gewissen hat mich zerfressen!

Aber es war gut, dass ich heimgeschickt wurde. Heute morgen kam der Anruf. Du bist positiv. Herzlichen Glückwunsch!

So und jetzt bin ich hier.

im wahrsten Sinne ...


Was werde ich nachher lesen? Mein Buch "Stranger Times" hab ich gestern beendet. Leider, das war ein super Buch!! Der lustigste Krimi ever, Teil 2 kommt leider erst im September, also brauch ich ein neues. Nach 2 lustigen Geschichten und einer spannenden käme jetzt eigentlich wieder was historisches dran. Bin unentschlossen und hab deshalb bei facebook eine Umfrage gemacht. Sehr zeitgemäß, wie ich finde.

Oder ich wage mich an das Riesenbuch im Schrank – von Ken Follet "Kingsbridge".

Ken Follet schreibt super, aber das ist schon ein ziemlicher Wälzer. Exi meint, ich soll "Halbnackte Bauarbeiter" lesen. Aber das wäre das dritte lustige Buch in Folge. Das geht doch nicht ...

Ich ziehe mich zum überlegen zurück und mach ein Nickerchen!


Reddit/smilkcake

So ich hab mich entschieden! Es ist der Wälzer! Schließlich bin ich zu Hause und hab genug Zeit. Bin gespannt, ob ich es in diesem Jahr zu Ende bringe!


 

Samstag, 2. Juli 2022

Blognacht Nr.10 - bisschen konfus, aber schön

Uuund da bin ich wieder! Ich meine, ich bin oft hier, aber heute ist wieder so ein besonderes Datum, ein besonderer Tag und es wird eine ganz besondere Nacht! Wirst schon sehen!

Heute ist nämlich wieder Blognacht! 

Freitag Abend, kurz vor neun. Es ist unnatürlich hell draußen. Sommerhell. Langsam könnte die blaue Stunde mal beginnen, die mag ich nämlich sehr. Die Nachbarn sind draußen im Garten und lachen, meine Jungs sitzen im Wohnzimmerund schauen irgendwas, was nicht Mama-tauglich ist - Resident Evil oder sowas. 

Und ich sitze im Schlafzimmer, hab Radio Gong nehenbei an, eine Flasche zuckerfreies Spezi und grade eben hab ich den Impuls für diese, hoffentlich erfolgreiche, Schreibnacht bekommen:

Dafür habe ich eine Schwäche

Das ist das Thema. Es steht uns natürlich frei, über was wir schreiben wollen. Aber ich möcht schon immer den Impuls aufgreifen, das ist für mich eine Herausforderung! Ich finds spannend, wenn mir jemand ein Stichwort hinschmeißt und ich da was draus machen soll. Will.

Wenn ich mir das Thema so anschau, suggeriert es für mich erstmal, dass man für manche, bestimmte Dinge schwach werden kann oder könnte. Das heißt doch, dass man die restliche Zeit über stark ist oder es zumindest sein soll. Immer "under control" und erhobenen Hauptes! Und als starke Frau darf man auch Schwächen zeigen. Oder soll man das, ist es gestattet oder bevorzugt? Eigentlich merke ich gerade, dass ich mich auf schwieriges Terrain begebe, solche tiefe Überlegungen, die auf den Grund gehen, können gefährlich sein. Und ich möchte jetzt nicht tief schürfen und nach dem Sinn von Stärke und Schwäche graben. Was man von einem selber und was die Gesellschaft erwartet und blablaa ... Ha, vielleicht ist das schon mal eine Schwäche von mir, dass ich mich weigere, tiefgründig zu 
schreiben? Viel zu anstrengend, für mich und für eventuelle Leser. Ich kann das nicht leiden, überall gibts diese Sprüche, diese Lebensweisheiten ... “Lass dich nicht verbiegen, sei du selbst, liebe dich selbst, folge deinem Traum" oder das Schlimmste: "Lebe den Tag als wäre es dein letzter” 


Wie so Poesiealbum-Sprüche, 
obwohl ich die damals sehr mochte! Alle Mädels hatten ein Poesiealbum und es war eine Ehre, in eins schreiben zu dürfen! Was haben wir uns alle Mühe gegeben, uns da sauber und schön zu verewigen! Und diese Aufklebebildchen! Alternativ hat man selber ein Kunstwerk gemalt, aber Mühe haben sich alle gegeben!Ich hab mein Poesiealbum noch. Wo ist das eigentlich?


Wie komm ich jetzt auf mein Poesiealbum? Jetzt ist Blognacht!

Aah, draußen fängt es an zu dämmern. Meine Lieblingstageszeit, kurz bevor die Straßenlaternen angehen. Meist zwitschern jetzt ein paar Amseln. Als Kind hat man
zu dieser Zeit ganz kritisch die Laternen beobachtet, musste man doch schleunigst nach Hause, wenn die Lichter angehen! Schöne Zeit. Wir waren ein Haufen Kinder in userer Straße. War eher ein Platz als eine Straße, mit kleinem Park, Spielplatz und Hinterhof. Und vielen Ecken und Winkeln zum rumräubern. Immer, wenn ich anmeinem Elternhaus vorbeifahre, werde ich sehr langsam, damit ich die Fenster und alles genau anschauen kann. Ich bin hoffnungslos nostalgisch!
Ja – da haben wir eine Schwäche! Das Sich-so-gerne-erinnern! Wenn ich so im Schritttempo an meinem alten Haus vorbeitucker, sehe ich im Geiste unseren Hund am Fenster, wie er rausguckt und auf sein Herrchen wartet. Und ich seh meinen roten VW Käfer vor dem Haus stehen. Ich seh mich mit einer Horde Kinder in den Hof laufen und Feuer-Wasser-Blitz spielen. Ich seh meine Oma mit ihrem Stock und der gruseligen Perrücke vorbeilaufen. Und meine Freundinnen, die auf der Straße Gummihüpfen spielen. 
Hab ich schon erwähnt, dass ich eine wunderbare Kindheit hatte? In den 70ern, noch ziemlich frei und zwanglos. Zumindest was Äußerlichkeiten oder Statussymbole angeht. Und ich erinnere mich super gerne dran! Ein bisschen wehmütig zwar, aber trotzdem gern. 



Ich wollte was zum Thema Schwäche schreiben. Schwäche, die einen Ausnahmezustand der sonst allgegenwärtigen Stärke darstellt. Aber muss ich das denn? Klar sind wir alle stark, den ganzen Tag, jeder irgendwie anders. Ob du all deine Stärke brauchst, um zu funktionieren, oder auch nur um dich in die Arbeit zu prügeln? Stärke, die du zeigst, wenn du so gerne was sagen würdest und nicht darfst. Du reißt sich zusammen obwohl du am liebsten lauter böse Worte schreien würdest. Oder man braucht viel Stärke, um diese Affenhitze auszuhalten ohne zu verzweifeln. Stärke, die da sein muss, damit du nachsichtig sein kannst, konsequent, geduldig, standhaft und damit du dich im Griff hast.
Aber wenn du Schwäche zeigen kannst, dann darfst du locker lassen. Dann musst du dich nicht zusammenreißen und kannst dem nachgeben, was dich so reizt. 
Zumindest ein bisschen.

Meine Güte, nach einer dreiviertel Stunde bin ich erst beim Thema angelangt! Zeit wirds, die Straßenlaternen sind schon an! Jetzt aber!

Also ich interpretiere meine "Schwächen" mal als die Momente, an denen ich mich hingebungsvoll und kopfüber in ein Thema schmeißen kann – zum Beispiel meinem Hang zu allem, was historisch oder nostalgisch ist. Vintage. Ich liebe es! Ich mag es so sehr, in der Vergangenheit zu wühlen, mich an meine Vergangenheit zu erinnern, an die Kindheit meiner Kinder, an früher. Nein, früher war nicht alles besser – aber meist schöner! Auch, wenn mir das damals nicht bewusst war.
Abgesehen von meiner Vergangenheit fasziniert mich auch Geschichte, die meiner Stadt und die unserer Gesellschaft. In Bonn war ich mal in einem Deutschland Museum. Das war Wahnsinn, super interessant und ich will da unbedingt nochmal hin. Ein Tag reicht nur nicht aus um alles angemessen zu inhalieren!
Ich liebe alte Autos, alte Haushaltsgegenstände, alte Möbel, alte Klamotten. So ziemlich alles, was ein Museum so hergibt. Museen mag ich demnach natürlich auch! Ich will unbedingt mal nach München ins Deutsche Museum!

Das ist also eine ganz offizielle Schwäche von mir: altes Zeug.

Abgesehen davon sind da noch einige Dinge, die mich "dahinschmelzen" lassen. 
Das muss nichts Großes sein, zum Beispiel ein Biss in eine Pizza, während ich auf Diät bin! Du glaubst es nicht, wie genial so ein Abbeißen von was Verbotenem sein kann!! Letzten Dienstag waren wir essen im Blauen Haus, weil der Mann Geburtstag hatte. Und da durfte ich einen Bissen von seinem Riesenschnitzel haben. Ich schnupper dran und sofort setzen all meine Vernunftsensoren aus, die Gier gewinnt und ich gebe dieser Schwäche nach – ich beiß einfach rein! O du selige Schnitzelwonne!! Weisste, wennde' nicht darfst .. nie schmeckt ein Schnitzel besser!
Oder vorgestern – ich hab Wurstsalat gemischt für die Jungs. Man kann nicht kleingeschnittete Wiener, Käsewürfel und Essiggurkenscheibchen in eine Schüssel werfen, ohne dass da so 2,3 Stückchen in meinen Mund wandern. Schwach. Schwäche. Meine Schwäche, no chance!! Aber ich hab die paar Sündenwürfel auf meiner Abnehm-App abgerechnet. Es ist nichts passiert. Für mich gabs dann ein Pfannkuchensüppchen. Hach ja. Dieser 1 cm Wiener Würstchen, ich schmecks immernoch! Göttlich!



Normalerweise bin ich stark und hab mich im Griff. Meistens. Aber manchmal .. garnicht!
Geht das überhaupt, dass einer immer stark ist und sich ständig im Griff hat? 
Manche wirken ja von außen so, sind sehr organisiert und scheinen perfekt. Vor allem diverse Kindergartenmütter – da zieht's dir die Schuhe aus! 
Eine hat uns mal zu sich eingeladen und hat uns voller Stolz ihr blitzsauberes Haus gezeigt.
Nicht schlecht, kann man schon staunen und etwas neidisch sein. Aber dann stellte sich 
heraus, dass sie vor lauter aufräumen und putzen ihre 6 Kinder völlig vergessen hat. Die wurden in den Hobbykeller verbannt und sich selbst überlassen. Weil die Mama keine Zeit hat, die muss den Boden wischen. Von wegen perfekte Mutti. Ich bin lieber unorganisiert und leicht chaotisch, dafür aber für die Lütten da! 
Ich war schon ziemlich chaotisch, ziemlich sehr sogar. Zeitmanagement war mein großer Feind. Ich war ständig und überall zu spät. Das war dann eine weniger charmante Schwäche von mir, zum Glück hab ich das größtenteils überwunden.
Ich komm mal lieber zu den netten Schwächen, den "Marotten" oder wie sagt man?
Wenn man das Synonym zu "Schwäche" googelt, dann steht da

Bedeutung: Nachteil. 
VerlustSchadenNachteilSchwächeÜbelBehinderungMinusHakenMisserfolgBeeinträchtigungHemmung
Abwertung. ...
•Bedeutung: Komplex. GanzeGattungKomplexSchwäche. ...
•Bedeutung: Zusammenbruch. SchwächeDekompensation.
•Bedeutung: Umstand. MangelSchwäche.
•Bedeutung: Neigung.

Klingt eigentlich nach was schlechtem. Aber ich denke, eine Schwäche kann auch goldig sein, charmant und durchaus nachvollziehbar! Wie meine Schwäche auf gutes Essen. Oder die Schwäche, vergangenem nachzuhängen. Dass ich eine Schwäche für Oldies hab, wissen viele. Zumindest hab ich das hier im Mausloch schon ausgiebig breitgetreten. 
Man sollte aber auch nicht "Schwäche" oder Neigung mit Geschmack verwechseln! Vielleicht hab ich das in diesem Beitrag schon gemacht, ohne es zu merken, 
aber eine Schwäche für etwas zu haben, da gibt man doch kurz mal die Kontrolle ab. 
Man lässt sich gehen, man schmilzt dahin! Der eigene Geschmack bleibt ja bestehen, zumindest eine Zeitlang. 
Aber das verträgt sich auch. Ich kann geschmacklich ganz locker flockig in eine bestimmte Richtung tendieren und bei besonderen "Merkmalen" außer Rand und Band geraten.

Kann man mir noch folgen?

Also kann ich guten Gewissens behaupten, dass ich eine Schwäche für bestimmte Typen hab .. ohne dass es mir direkt bewusst ist, find ich den Typ "Wikinger" total verschärft! Stell's dir mal bildlich vor: So ein Mann voller Urgewalt und Kraft, am besten mit längeren, blonden Haaren und Bart .. wenn der dann auch noch schöne Hände hat und eine tiefe Stimme – dann ist es um mich geschehen! Dann glotze ich das Objekt der Begierte nur treudoof an und staune sprachlos vor mich hin! 
Keine Ahnung, woher das kommt – vielleicht weil meine 1. große Liebe (mein 
MOFL) ein nordischer Typ war und mich das für immer geprägt hat. Der MOFL. Ein bisschen wie eine Mischung aus Sting und Thor. Jedenfalls in meiner Phantasie. 
Tatsächlich sind schöne, kräftige Hände wichtig! Gehört genauso zum Gesamtpaket wie eine tiefe, dunkle Stimme. Hocherotisch! 
Es gibt einen, der so eine Stimme hat. Der ist zwar jetzt kein Wikinger, aber ein echt schöner Mann. Mit unfassbar starker Ausstrahlung! Benedikt Cumberbatch! (kreisch!) 
Hör dem mal zu, wenn er redet! Ich bin rettungslos verloren, ehrlich, wenn mir jemals im Leben so einer begegenen würde, der mir in Leder gehüllt, mit wallendem blonden Haar und tiefer, Schokoladenbrowniestimme irgendwelche Dinge ins Ohr raunt – dem geb ich sofort meine Kontodaten und brenne mit ihm durch!



Einmal, vor langer Zeit, als ich noch jung und schön war, stand ich mit meiner Freundin in der Rockfabrik und wir schauten den Leuten zu. Freitags war es nicht allzu voll und es lief ausschließlich Hardrock. Dementsprechend war auch das Publikum, lauter cooler Rocker und wir hatten echt Spaß beim Gucken! Dann hab ich so einen gesehen, wie ich ihm mir in meinen Kleinmädchenträumen erdacht hatte – ein echter Wikinger! Fehlte nur der Helm und die Axt! Wir tauften ihn Erik und von da an haben wir ihn nicht mehr aus den Augen gelassen! Erik hatte eine Menge Freunde, es schien so, als würden ihn alle kennen. Er hat sich sogar benommen wie ein alter Krieger und ziemlich rumkrakeelt, aber das fanden wir sehr authentisch. Jeden Freitag warteten wir auf Erik. Bis die Rockfabrik geschlossen 
wurde und wir ihn nie wieder sahen. 
Im Grunde bin ich ganz froh, also jetzt, dass ich damals keinen Wikinger abgekriegt
hab. Ich stell mir das ziemlich stressig vor, so im Alltag. Allein die Haushaltsplanung, die Elternabende oder Besuche bei den Schwiegereltern. Ist schon gut so, wie es ist. Was fürs Auge und fürs Ohr, das reicht.

Ohne es zu wollen hab ich mich gerade online geoutet! Dass ich auf nordische Krieger abfahre, die mir irgendwas ins Ohr säuseln. Das hätte ich zu Anfang der Blognacht auch nicht erwartet!
 

Ich versuche mich mal an einem Fazit.

Mein Fazit ist, dass ich es völlig ok finde, einer Schwäche nachzugeben. Und auch,
Schwächen zu haben. Vorhin hab ich mir Gedanken gemacht, ob es Menschen gibt, die sich immer unter Kontrolle haben. Jetzt meine ich, das wär so richtig schlimm! Jemand ohne Schwächen – das muss ein Roboter sein oder ein Cyborg. Schwächen sind menschlich und wichtig! Und ab und zu sollte man seinen Schwächen auch nachgeben. 
Und sei es nur 1 cm Wiener Würstchen, das einem zum Glück verhilft!

Danke für die Geduld und den guten Willen, in diesem wilden Versuch, sinnvoll zu schreiben, zurecht zu kommen!
Gute Nacht!





Blognacht powered by Anna Koschinski 

Freitag, 24. Juni 2022

Freitags Füller

 Ich hab mich entschlossen, mal wieder den Freitags Füller ins Mausloch zu setzen! Die letzten Freitage war es entweder zu stressig oder zu heiß zum schreiben. Heute konnte ich mich auch nur noch mit letzer Kraft auf's Sofa schleppen, aber jetzt hat es abgekühlt und es regnet. Ich hab ein Nickerchen gemacht, einen Energydrink getrunken und jetzt ists Zeit für den Freitagsfüller!



1. Meine Bikinifigur lässt sich sehr einfach definieren: Have a Bikini + have a figure!
Haha. Aber meine bikinitaugliche Figur hab ich wahrscheinlich vor grob geschätzt 26 Jahren in irgendeinem Freibad vergessen! Ich hoffe, es hat sich jemand um sie gekümmert!

2. Es gäbe einige Leute, die sollte ich wirklich mal anrufen. Eigentlich kann ich garnicht erklären, warum ich mich ständig davor drücke. Es könnte die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden sein oder die Unlust, sich mit den Leuten zu treffen. Das ist meistens das Resultat eines solchen Pflichtanrufs - dass man sich verabredet weil man sich "mal treffen sollte". Um dem aus dem Weg zu gehen, ruf ich nicht an. Aber ich sollte ... 

3. Wollte ich nicht aktiver werden? Hatte ich da nicht eine fixe Idee im Kopf, dass ich nicht nutzlos in der Gegend rumliegen will sondern mich sinnvoll in den Tag integriere? War da was? 

4. Meine Tochter ist gerade in Rumänien unterwegs. Sie hat sich einen Monat Auszeit gegönnt und abenteuert jetzt mit ihrem TOLO durch das Land. Und sie erlebt wirklich aufregende Sachen - eine Bootstour,  Wildpferde, Gebirge, das Draculaschloss, Lagerfeuer, Cheeptour, tolles Essen und Hotels, Festivals, Partys, Omas, Babykatzen und das Gefühl, jung und frei zu sein! Schön, gell

5. die Modesünden des Sommers 1985 waren eindeutig die hochgekrempelten Ärmel eines zu großen Blazers. Gerne in Pastellfarben zu weiten Karottenhosen, die ebenfalls hochgekrempelt waren. Dazu gabs Ballerinas in weiß, breite Gürtel, viel Klimperschmuck und hochtoupierte Haare. Gerne auch Netzhandschuhe ohne Finger. Die Sünde daran kann man sich jetzt aussuchen! 


6. Bis jetzt bin ich verschont geblieben, aber ich weiß, dass sie noch kommen! Spätestens im Urlaub, wenn wir an der Ostsee im Strandkorb liegen oder nachts, wenn wir in der FeWo schlafen wollen. Es führt kein Weg daran vorbei. Mückenstiche

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf mein Buch! "Stranger Times" von C.K.McDonnell , es ist herrlich !! Morgen habe ich geplant im Haus zu rumoren und Sonntag möchte ich versuchen, meine vielen ausgemisteten DVD's zu verkaufen



Ich bin eigentlich nur noch froh, dass dieses Wochenende nichts besonderes ansteht. Letzte Woche war der Flohmarkt und das hat mir alles abverlangt. Aber jetzt plätschert alles wieder ruhig und friedlich dahin.

Ich werde alt! 



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