Ich muss das hier ganz schnell schreiben, bevor das Gefühl wieder weg ist. Eben hab ich das Tagebuch-Dings von Herrn Tommi auf jansens-pott.de gelesen und befinde den Beitrag als äußerst angenehm zu lesen. Also, wie reagiere ich darauf? Ich klau mir die Idee!
Sonntag
Geschlafen bis Mittag! Der Wochenluxus der kleinen Frau. Der Mann hat das "Mittags-Frühstück" vorbereitet, so dass ich bei Kaffee und gekochtem Ei das Sonntagsmärchen gucken konnte. Guter Start in den Tag! Nachher mit Waldfeger die Oma besucht und den schönen Sonntag fortgesetzt.
Montag
Da das Auto beim Kundendienst ist, bleibe ich ohne fahrbaren Untersatz zu Hause und rumore notgedrungen im Haushalt herum. Die Kinder schicken mir Fotos von Seehunden, die sie grade beim Mittagessen am Pier von Santa Cruz beobachten können. Was für ein Leben! Trotz Neidanflug freu ich mich für die beiden
Dienstag
Erster Praxistag. Gleich beim Betreten stelle ich verblüfft fest, dass heute mal die komplette Mannschaft anwesend ist und ich freu mich über diese seltene Gesamtsituation. Der Arbeitstag plätschert vor sich hin. Abends werde ich vom Mann mit einer schönen Blume überrascht, weil heute unser 30. Jahrestag ist. Prost!
Mittwoch
Zweiter Praxistag. Ich bin hibbelig und unkonzentriert, der Bub und seine Fee fliegen heute zurück, nachdem sie 3 coole Wochen lang Abenteuer in Amerika erlebt haben. Die Nachricht, dass beide wohlbehalten und happy im 2. Flieger von Amsterdam nach Nürnberg sitzen, beruhigt mich ungemein. Jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren (in der Hoffnung, dass dieser Flieger keine Mätzchen macht). Nach der Arbeit fahr ich im Affenzahn den Mann einsammeln und zum Flughafen. Die Maschine ist gelandet und wir scannen die Schuhe der Passagiere, die hinter dem Sichtschutz in die Halle laufen. An den Schuhen können wir sie erkennen, mehr sieht man nicht. Entdeckt! Wir halten unsere Willkommen-Schilder hoch und endlich kann ich den Bub wieder in die Arme schließen! Mutti ist happy!
Donnerstag
Dritter Praxistag. Was für ein beschissener Vormittag, einer von den Tagen, wo alles schief läuft und nix passt! Fehler bei der Impfstoff Bestellung gemacht, Vene nicht gefunden, Papierrolle ist leer, Patient ist aggressiv, tausend Telefonate wegen ungeklärter Gen-Untersuchung, falsche Ampullen geliefert, fehlende Kollegen, mehr Arbeit, alles doof!
Im Gegensatz zum Nachmittag, der unheimlich entspannend ist - still ruht der See und nichts los in der Praxis. Die waren ja auch alle schon am Vormittag da, die Leute.
Donnerstag muss ich nicht kochen, Donnerstag bestellen wir beim Asiaten. Glück gehabt!
Freitag
Letzter Praxistag. Erfüllt vom tröstlichen Gedanken, dass heute die Arbeitswoche endet. Ich schaff das schon, ich schaff das schon! Diesmal eine gute Balance zwischen Stress und Ruhe, Patienten bewerfen mich mit Schokolade, weil der Pieks nicht so schlimm gepiekst hat. Eine Dame stellt im wissenden Flüsterton fest, dass ich wohl wieder a bissle zugenommen hab - und gibt mir Schokolade. Muss man nicht verstehen ..
Die Kollegen freut's.
Anschließend Wochenendeinkauf mit dem Mann und Abends koch ich Spaghetti mit Lachs-Sahne-Soße, und Salat für mich. Und es gibt zwei Folgen Ghosts.
Abends im Bett fang ich mein neues Buch von Ken Follett an, mein Tageshighlight!
Samstag
Heute. Ich schlafe laang aus, herrlich! Dann gibt es Kaffee, mein Handy und den Haushalt. Oben reiße ich alle Fenster auf, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und der Frühlingswind weht durch alle Zimmer. Die Betten werden frisch bezogen, ich freu mich über tiefes, zufriedenes Einatmen. Alles ist gut. Tochter ist in Wien, die feuern heute Abend als Groupie-Gruppe ihren Freund an. Der legt dort Platten auf. Sagt man das noch so?
Der Bub ist da, wo er hingehört und akklimatisiert sich im drögen Frankenland. Der Mann schaut zufrieden Sport in seiner Männerhöhle und ich sitze im Garten, freu mich über Sonne, Vögel, 7 Gänseblümchen und einem guten Gewissen, weil ich heute noch nichts gegessen hab. Heute Abend gehen wir aus!