Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

Blogparade zum mitmachen!

Montag, 11. September 2023

Möchten Sie probieren? - Wien V

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Ich wusste nicht so genau, was mich am Naschmarkt erwartet. Dass da Marktstände sind, die Süßigkeiten verkaufen, das wusste ich. Aber das ist ja eine richtig lange Straße voller Stände und Restaurants! Ein Lokal neben dem anderen und jedes ist anders! 

Der Naschmarkt besteht seit dem 16. Jahrhundert und fasst um die 120 Verkaufsstände. Samstags findet da zusätzlich ein Flohmarkt statt

Es gibt alles was das Herz begehrt - italienisch, indisch, asiatisch, türkisch, und natürlich der Schnitzel Fritze! Der darf in Wien nicht fehlen. 

Übrigens kostet ein echtes Wiener Schnitzel in Wien bis zu 36 Euro! Gib dir das mal! 
Das sind 72 DM für 1 Schnitzel !!

Egal, mein Herz begehrt eh ein Pfannkuchensüppchen. Das heißt in Wien Frittatensuppe. Und schmeckt fein! Wir treffen die Kinder und laufen durch die lange Gasse an all den Verkaufsständen vorbei. 
Ehrlich, das war eine Herausforderung! So feine Sachen überall, so lecker! Wir sehen türkischen Honig, Nougat, Nüsse, Gummibärchen, Gewürze ( da kann ich nicht widerstehen und nehm welche mit!), es gibt Baklava, Apfelstrudel to go, Oliven in jeder Farbe, schwarzen Käse, geräuchertes alles mögliche, getrocknete Früchte, Obst und Gemüse. Und zwischendrin kann man Souvenirs kaufen. Das übliche Zeug wie in jeder Stadt - lächerliche T-Shirts, dumme Sepplhüte, Halstücher, Taschen, Gürtel, Tassen, Sonnenbrillen oder Wackelkopfpüppchen. 
Da besteht bei mir zum Glück keine Gefahr. Zumindest keine große. Ich bekomme von allen Seiten kleine Kostproben angeboten und muss immer wieder ablehnen. Erstens weil ich sowieso nicht darf und zweitens hab ich keine Lust auf ein Verkaufsgespräch. Die sind ein bisschen aufdringlich, aber die wollen ihr Zeug ja schließlich verkaufen.
Witzig fand ich allerdings die vielen Designer-Sardinendosen! 
Ich genieße das Bummeln durch die Buden, aber ich fürchte, der Mann leidet ein bisschen.
Aber ich leide auch still vor mich hin, wie gern würd ich mir diese Tüte Nüsse mitnehmen und den Schokoladen-Bruch und ein Pfund Apfelstrudel und Gummibärle ... ich vergrabe die Hände in den Hosentaschen und mein Kopf spult ein Mantra in Endlosschleife ab:
"Nein. Das ist nicht für dich. Das ist pfui-bah. Finger weg!" 

Die Stände schließen jetzt, es ist 18 Uhr.
Zeit für den Prater! Hurra!


Der Naschmarkt im Ganzen. Bild aus dem Net












das ist ein Apfelstrudel to go


Sonntag, 10. September 2023

High Five am Sonntag - the Top Ten of Urlaub

Es wird Zeit. 
Ich hab das High Five sträflich vernachlässigt! Ach je! 
Letzten Sonntag hab ich auf der Autobahn verbracht, bin spät Abends heimgekommen und war dann ziemlich platt.

Da ging gar nichts mehr! Ich bitte um Milde.

Aber heute bin ich wieder am Start, hier ist das High Five am Sonntag: 


1. Diesen Sonntag muss ich wohl nicht viel überlegen, das war ja wohl eine von den positivsten Wochen im Jahr! Sommerurlaub! Raus aus dem Trott, aus dem Stress und dem Druck. Auch wenn ich vor der Reise nach Wien ein bisschen gezweifelt hab, ob sich das alles lohnt. Diese ganze Organisiererei vor jedem Urlaub, an alles muss man denken, bloß nichts vergessen! Den Vermieter wegen des Hausschlüssels anschreiben, das Ladekabel nachbestellen, hab ich alle Klamotten, was ist mit der Vignette? Vorurlaubsstress.
Aber dann, spätestens auf dem Hinweg allein im Auto erreicht mich das feeling. Jetzt kannst du abschalten und hast mal was ganz anderes um dich herum! Es hat sich gelohnt! Wien war toll!

2. Auch die zweite Urlaubswoche mag ich! Wir unternehmen viel. Der Mann ist relativ entspannt, auch wenn er ein bisschen kränkelt. Ich arrangiere mich sogar mit dem heißen Wetter! Ich bin so unfassbar flexibel, das ist bemerkenswert!

3. Ein Besuch auf dem Volksfest macht gute Laune! Auch wenn ich zu denen gehöre, die vor dem Fahrgeschäft warten und bestenfalls ein Foto machen. Ich mag es nicht, wenn mir schlecht wird, und in Karussells wird mir generell schlecht. Also lass ich's! Dafür hab ich feine Fischbrötchen zu essen bekommen, hab die Atmosphäre genossen und ich hab mich voll gefreut, an einer Bude alte Lieder zu hören! Lieder, die für mich eigentlich Volksfest bedeuten! Das hier zum Beispiel: Being Boiled



4. Wir haben uns den Barbie Film angeschaut! (hihi) Der war echt lustig!! Und ziemlich rosa. Ach, wenn man aufgeschlossen genug ist und sich drauf einlässt, dann geht auch mal ein Barbie Film! Außerdem hatte ich eine "Prima Ballerina" Barbie als Kind, bin also vorbelastet und hab mich im Kino super amüsiert!




5. Irgendwie gehen wir ständig essen in diesem Urlaub! Herrlich! In Wien sowieso, und hier zum Italiener am Hauptmarkt, der hat super leckere Oliven. Die L'Osteria hat den feinsten Salat "Nizza" auf der Karte, das Berghotel für unseren Mädelsabend am Freitag hatte Rahmschwammerl und Semmelknödel, ich war total glücklich!! Und heute feiern wir die Neueröffnung unseres Lieblings-Griechen! Und das beste - dazwischen hab ich ein Kilo wieder abgenommen! Hurra! Der Kampf geht zwar weiter, aber das ist ein kleiner Erfolg.




So. Und weil ich letzte Woche geschwänzt hab, kommt hier noch (ganz nach Art des Ersatzgriechen Giovannis ) ein kleines Extra im High Five!



6. Der Mädelsabend am Freitag hat mir soviel Spaß gemacht! Herrlich albern und diesmal mit ein bisschen Nostalgie dabei. Wir haben festgestellt, dass wir die meisten Kneipen, die es früher überall gab, alle kennen! Bis auf unser Küken Missi, die erst 21 ist.
Wir haben von jedem Jahrzehnt einen Jahrgang am Tisch sitzen und haben lauter Gemeinsamkeiten entdeckt! Kollegin Hottie und ich haben sogar unsere Männer im selben Lokal kennengelernt, bloß nicht gleichzeitig. Gab herrlich lustige Geschichten!


7. Ich bin endlich mal wieder mit dem Ranger unterwegs gewesen! Er hat mir so gefehlt! Erst war das Drama mit dem Daumen, dann war das Wetter schlecht, dann war ich in Österreich unterwegs. Aber jetzt ist der Roller-Akku aufgeladen und ich hab wieder den Wind von Freiheit & Abenteuer im Gesicht!

8. Gestern wurde der Geburtstag von Tochter nachgefeiert. In der L'Osteria, wo es den feinen Salat gibt und die unfassbar riesigen Pizzen!
Ich hab mir ein kleines Spiel ausgedacht. Sie muss die Melodien von Serien erraten, die sie irgendwann mal gesehen hat. Bei Erfolg darf sie sich ein Los ziehen. Auf den Losen stehen ihre Geburtstagswünsche und genauso viele Zonks. Die Nieten durfte sie direkt behalten. Da war zB ein Päckchen Taschentücher, ein prima Radiergummi, ein Glücksschwein oder Center Shock Kaugummis. Unter den gezogenen Wünschen darf sie sich den Herzenswunsch aussuchen, das besorge ich ihr dann.
War ein lustiger, sehr schöner Nachmittag!




9. Meine Blümchen übertreiben es etwas. Sie blühen nicht, sie wuchern. Aber ich mag sie trotzdem, auch wenn sie übers Ziel hinaus schießen!

10. Ich liebe es, in die Gesichter meiner Familie zu schauen und diese Begeisterung zu sehen! Bei den Kindern am Prater, als sie die wildesten Achterbahnen gefahren sind und mit einem echten Strahlen zu uns zurücklaufen. Oder wenn es echt feines Essen gibt. Oder wenn der Ausblick so toll ist, das Spiel so lustig und der song grade an früher erinnert.
Ich mag das sehr! Und die Woche war voll davon! 




Samstag, 9. September 2023

Date mit Millionen Tieren - Wien IV

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Am Donnerstag lassen wir es krachen! Volles Programm!
Da die Kinder eine kleine Auszeit brauchen, gehen der Mann und ich alleine los. Wir fahren mit Bus und U-Bahn bis zum Naturhistorischen Museum. Wiedermal haut uns allein dieses Gebäude aus den Latschen. Eigentlich bräuchte man erstmal eine Stunde, um die Pracht der Fassade zu begreifen! Und dann dreht man sich um und hinter einem pompösen Denkmal der Maria Theresia steht halt einfach mal das selbe Gebäude ein zweites Mal! Das Kunsthistorische Museum. Diese Bauten sind umwerfend!

Dann betreten wir das Naturhistorische Museum. Wir stehen in der Vorhalle und es raubt uns den Atem. So viel Prunk und Pracht stürzt da auf mich ein! Ein Märchenschloss könnte nicht prachtvoller sein, Wahnsinn! 

Der Bau wurde 1857 in Auftrag gegeben, 1871 Baubeginn, 1889 Eröffnung, 8720m² Gesamtfläche, 4 Stockwerke. Das Gebäude fasst 30 Millionen Exponate und Ausstellungsstücke und zählt somit zu den bedeutendsten Museen der Welt

Irre oder? Ich weiß nicht, wie man den Baustil nennt, (Wiener Historismus ?) aber es erschlägt einen fast. Genauso wie die Ausstellungsräume. Der Raum alleine wäre schon einen Besuch wert, so kunstvoll die alle gestaltet sind. Aber dann stehen da auch noch massenhaft Schaukästen drin, man kommt aus dem Staunen eigentlich gar nicht mehr raus.

Es beginnt mit Gesteinen. Geologische Sachen. Edelsteine. Verblüffend und interessant. Dann betreten wir den nächsten Raum - nochmal Steine. Der nächste Raum - mehr Steine! Es geht weiter über Fossilien, prähistorische Insekten und alle möglichen Tierchen aus der Steinzeit. 
Dann geht's los mit Dinosauriern, ganze Skelette stehen da. Ich muss sofort an "Nachts im Museum" denken! Wenn die alle lebendig werden, dann gut' Nacht!

Die Ausstellungsstücke sind so interessant und kreativ dargestellt, dass wir uns verzetteln und viel zuviel Zeit in diesem Museum verbringen! Wir wollten gar nicht alles anschauen, aber wir KÖNNEN NICHT ANDERS! Es reißt einen einfach mit!
Raubtiere, Schmetterlinge, Meeresgetier, Vögel (und zwar alle !!)Wildtiere, Reptilien, Giraffen und Häschen - ich glaub, in diesem Museum sind alle Tiere, die existieren und je existiert haben ausgestellt! 
Irgendwann nach 20 Räumen oder so sind wir so überwältigt, dass es uns fast zuviel wird. Zuviel Tiere, zuviel Faszination. Ich merke, wie wir mehr durchlaufen als stehen bleiben und ich mache auch weniger Fotos. Mein Maß an Lernfähigkeit ist erreicht. 

Ist wie 6. Schulstunde am Freitag, da kannst du einfach nichts mehr auffassen!

Alter Schwede! Selbst die Pause zwischendurch lässt einen nicht entspannen, weil man direkt unter der riesigen Kuppel im Café sitzt und von allen Seiten Glanz und Gloria entgegen geschleudert kriegt!

Nachdem wir das Museum verlassen, müssen wir uns erstmal hinsetzen und atmen. Einfach nur schnaufen. Sowas will erstmal verarbeitet werden!

Dann ruft die Fee an und teilt uns mit, dass die beiden auf dem Weg zum Naschmarkt sind. Wir treffen uns da. 
Keine Zeit zum ausruhen - weiter geht's! 
Auf zum Naschmarkt!













Freitag, 8. September 2023

Zeitreise, Wien III


MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

Heute wollen wir ins Museum der Illusionen! In der Hoffnung, dass bei Öffnung in der Früh vielleicht etwas weniger Leute anstehen, zwingen wir uns relativ bald aus dem Bett, fahren mit Bus und U-Bahn in die Altstadt und stellen fest, das war eine ziemlich naive Idee! Früh stehen noch viel mehr Leute an, herzlichen Glückwunsch! Da wir zu viert sind, wechseln wir uns mit dem Schlange stehen ab, so dass der Mann und ich erstmal schön einen "Verlängerten" in einem kleinen, runden Cafèhäusl trinken! Dann lösen wir die Kinder aus und nach einem Stündchen Wartezeit sind wir auch schon an der Reihe.

Das Museum ist klein, sehr klein. Trotzdem sind wir begeistert. Optische Täuschungen, knifflige Legerätsel und Hologramme, ein Tunnel zum durchgehen, der sich dreht und funkelt - so dass man die Bodenhaftung verliert! Wir probieren alles aus, machen eine Menge Fotos. Es stellt sich heraus, dass der Mann Dinge kann, die ich nicht hinkrieg. Legerätsel zum Beispiel. Dafür kann ich "Magic Eye Bilder" ganz easy erkennen, und er nicht. Wir ergänzen uns, mit der Erkenntnis kann nix mehr schiefgehen. Tolles Erlebnis! 

Wir spazieren durch die Wiener Altstadt, sind erschlagen von all der Pracht links und rechts. Wo man hinschaut stehen bombastische Gebäude, eins beeindruckender als das andere. 
In einer Seitengasse vom "Graben" bei der Pestsäule finden wir einen Würstelstand. In einer Doku in taff über Wien war einer, der sagte, "du warst net in Wien, wennst ned an am Würschtlstand Halt gmacht host, oida!" Also gehorchen wir und holen uns ein Würstel. Jetzt sind wir offiziell angekommen in Wien!

Wir schlendern weiter zu einer Art Erlebniskino, so wie das Dungeons in Hamburg. Time Travel Wien. Wie alles, was man besichtigen will, ist der Eintritt arschteuer! Aber wir sind im Urlaubsmodus, da zückt man den Geldbeutel schneller als daheim. 
Gelohnt hat es sich auf jeden Fall! Wir laufen durch Wiens Katakomben, kriegen eine Geschichtsstunde in einem 5-D-Wackelkino (mit viel Gekreische und Gelächter) und landen in einem abgedunkelten Raum, der zwei Rondelle mit Sitzbänken aufweist. Auf jedem Platz liegt eine dieser Brillen, wie heißen die .. moment .. VR-Brille! Das wollte ich schon immer mal ausprobieren!! Wow, du kannst wirklich 360 Grad gucken und bist halt im Wohnzimmer von Mozart oder auf der Bühne neben Falco. Was für ein Erlebnis! Ich bin ganz von den Socken! Die Tour geht weiter über die Habsburger, die als animierte Puppen zu uns sprechen, durch die Pestgrube (jetzt weiß ich auch, wo "oh du lieber Augustin" seinen Ursprung hat) es gibt einen Schutzbunker, der die Besuchergruppe ziemlich einschüchtert. Zusammengepfercht stehen wir in dem Raum, hören Radiodurchsagen, Fliegerangriffe und Bomben fallen. Das dürfen wir spüren, es wackelt und vibriert. Im virtuellen Kellerfenster lodert Kriegsfeuer. Die anwesenden Eltern haben alle Hände voll zu tun, beruhigend auf ihre Kinder einzureden. Dann kamen russische Soldaten und die Tür ging auf. Wenn wir als Touri-Gruppe nach 4 Min Bunker schon erleichtern aus dem Raum strömen, wie .. man kann es nicht erfassen, was das damals für ein Gefühl gewesen sein muss. Inklusive Todesangst. Und ich muss an meine Mama denken, die das als kleines Kind live erlebt hat.
Die Tour geht weiter.
Im nächsten Raum erfahren wir das Ende der Besetzung Österreichs in 1955 und hören den Originalmitschnitt vom Außenminister Figl, der im Schloss Belvedere verkündete: "Österreich ist frei!" Und Jubel bricht aus.
Den Abschluss macht eine animierte 5-D-Fiakerfahrt im Flug über die Schönheiten Wiens.
Man spürt das Geruckel der Kutsche und sieht die beiden Pferde vor sich. Sagenhaft!! 
Da gehst'e ganz bedröppelt nach draußen! Abenteuer pur!
Cool, gell?





kleiner Mann, was nun? :-))

da, dieser Tunnel hat sich um dich gedreht und geglitzert

ganz viel Sabine



time travel Wien - Bilder aus dem Net

die animierte Kutschfahrt - Bild aus dem Net


Donnerstag, 7. September 2023

Kultur Overload, Wien II

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG


Der Stephansdom ist ähnlich beeindruckend wie der Dom in Köln, Regensburg oder Straßburg. Wir sehen ihn erstmal von außen, die Kinder kraxeln die 343 Stufen  zum Aussichtsfenster hoch und gucken runter. Der Mann und ich stehen unten im kalten Wind und träumen von heißem Kaffee. Manche Träume lassen sich recht einfach erfüllen, das geht fix! 

Wir besichtigen den Stephansdom auch von innen, da sind so viele Figuren, die ziemlich aussagekräftig anmuten. Da ist eine Madonna, die im Stehen eingeschlafen ist, ein resignierter Handwerker und eine Parade Kröten oder Frösche, die die Kanzel hinauf krabbeln .. es gibt viel zu entdecken!

Auf den Straßen und Gassen rund um den Dom wechseln sich die Nobelgeschäfte ab. Prada, Armani, Rolex oder Gucci - es nimmt kein Ende. Und überall bewachen in schwarze Anzüge gekleidete Gorillas den Schatz des Geschäfts und passen auf, dass die Kunden würdig genug sind, die heiligen Hallen zu betreten. Nicht meine Welt, aber die Fee ist ganz aus dem Häuschen! Mich beeindrucken die Häuser und die Gebäude an sich viel mehr. Das ist hier eine einzige Pracht! Stuck, Säulen, Figuren, Brunnen, Kitsch, alles mögliche! Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Und auch nicht, wohin man treten darf, denn überall ist Baustelle! Echt überall.

Wir fliehen in die Nationalbibliothek, da gibt es einen Prunksaal und den möcht ich sehen. Und das war eine gute Idee, eine schönere antike Bibliothek hab ich noch nie gesehen! Dieser Prunksaal wird umrahmt von sehr vielen, sehr hohen Regalen voller uralter Bücher. In den Schaukästen links und rechts kann man Blicke in diese Bücher werfen, meist sind es Zeichnungen. Das aktuelle Ausstellungsthema sind Gärten. Es gibt viele Säulen im Raum, Figuren und Statuen aus allen möglichen Zeitepochen und ein umwerfendes Deckenfresko! Ich bin hin und weg, muss mich setzen und diese Pracht auf mich wirken lassen! Ich würd ja zu gern so ein steinaltes Buch in die Hand nehmen und ein bisschen schmökern - aber das ist streng verboten. Klar. Aber wenigstens knipsen kann ich alles!

Der Weg zurück zur U-Bahn führt durch die Operngasse, vorbei an der Staatsoper und wieder unzähligen prächtigen Super-Häusern mit gnadenlos überteuerten Geschäften. Ich könnte mir da wahrscheinlich grade mal die leere Tüte leisten, wenn überhaupt. Aber wir laufen auch an einem Laden für das Fußvolk vorbei und das Herz vom Mann schlägt höher! Der Leberkas-Pepi! So ein Laden würde sich in Nürnberg auch rentieren und sofort hab ich eine Geschäftsidee! Jeder mag Leberkäsweggla, oder? Und während wir in der U-Bahn sitzen übernimmt mein Hunger die Gedanken.

In der Altstadt von Wien ist ja alles sauteuer. Deswegen versuchen wir, etwas außerhalb ein Lokal zu finden und machen uns auf den Weg zum Gasthaus Hansi. Das Ambiente bestätigt meinen Verdacht, dass ein "Gasthaus Hansi" eher einfach-rustikal gehalten ist. Aber das macht nichts, es ist gemütlich. Und das Essen unheimlich fein! Wir sind ganz happy, so ein feines Abendessen zu kriegen!

Müde, satt und zufrieden fallen wir ins Bett. War ein schöner, anstrengender Tag. Und mein Fußgelenk protestiert mit Fahnen und Trommeln und Rauchbomben. Zeit für meine Drogen.

Pfüat' Gott, ba-baa! 

der Stephansdom - majestätisch!

was .. was macht er da bloß?


dem geht's wie mir, kaum fang ich an zu lesen, penn ich weg

im stehen eingeschlafen

Krötenwanderung


der Prunksaal 

die National Bibliothek

Sabine im Leberkas-Pepi

Schau dir das an! Gerösteter Kloß mit Ei beim Hansi! Hmmm!



Mittwoch, 6. September 2023

Ab nach Wien


Hier startet heute eine Wien-Reihe mit mindestens 8 Teilen!

Es gab so viel zu sehen, das passt nicht in 1 Beitrag.

Viel Spaß beim Lesen

***

MONTAG - DIENSTAG - MITTWOCH - DONNERSTAG - FREITAG - SAMSTAG - SONNTAG

So, heute geht's los. Wir fahren nach Wien! Ich steh sogar pünktlich auf, schließlich will ich vor den anderen losfahren. Die Zugfahrer sind nämlich grundsätzlich früher da als ich Autofahrer und müssen auf mich warten. Diesmal leg ich es drauf an, dass wir gleichzeitig ankommen. Also fahr ich voll beladen und bepackt auf die Autobahn.

Ich liebe diesen Moment: Ich bin allein im Auto, alles ist fertig gepackt und organisiert, ich hab freie Fahrt, Stunden vor mir und super Musik zur Verfügung. Mit meiner Die Ärzte Playlist bin ich bis zur österreichischen Grenze gekommen! An der übrigens kein Mensch anwesend war, ich bin einfach durchgerauscht. Willkommen in Österreich, hallo Geschwindigkeitsbegrenzung. Örks. Tempo 130. Wie langweilig!
Grade hab ich mich noch gefreut, dass ich kurz vor Linz bin und die anderen erst bei Passau, da blinken vor mir die Warnlichter. Hurra, Stau. Stehender Stau. Nach 20 Min dumm rumstehen kommt die Meldung, dass die A8 in meiner Gegend gesperrt wurde wegen eines LKW Unfalls. Herzlichen Glückwunsch.
Ich sitze und warte. Dann steig ich aus, unterhalte mich mit meinen Autobahn-Nachbarn, die alle schon einen lustigen, österreichischen Akzent sprechen. 
Als es nach langem, sinnlosen Rumstehen endlich weitergeht, hab ich meinen Vorsprung komplett verloren. Die Familie muss über eine Stunde am Wiener Bahnhof auf mich warten.
Der Weg durch Wien zum Bahnhof ist nerviger, als der Starkregen auf der Autobahn.
Übrigens werd ich nie wieder motzen, dass Nürnberg so viele Baustellen hat - Wien IST eine Baustelle!! Wir sind ziemlich geplättet, eine Baustelle schließt an die andere an und das Wohngebiet, wo unsere Fewo steht, wird von allen Seiten bebaut. Ein leichter Ghetto-Hauch umweht uns. 
Aber die Wohnung ist prima! Modern und groß, Erdgeschoss und Terrasse. Passt!

Heute passiert nicht mehr viel. Der Mann und ich fahren zu diesem Billa Markt, den wir auf der Hinfahrt gesehen haben. Billa klingt nach billig. HAHAHA, getäuscht. Irre, wie teuer hier alles ist! Eine kleine Packung Fischstäbchen 6 Euro. Ganz kleinlaut entscheiden wir uns für Gemüse, Reis und a Päckla Soße. Muss reichen.

Der Fernseher geht nicht. Da kommt kein Lichtchen. Wenn das Lichtchen nicht brennt, ist der Bildschirm nicht an. Wir drücken alles, was wir finden. Kein Lichtchen. 
Beim kochen merken wir, dass nicht alles da ist, was wir brauchen. Kein Schneebesen, kein Messbecher. Das wird lustig. Und dann, spät abends, zieht ein Gewitter auf. Der riesige Sonnenschirm auf der Terrasse schwankt besorgniserregend herum. Wir wollen ihn zusammenklappen - geht nicht. Hilfesuchend rufe ich "Hallo?" zu den Nachbarn. 
Die Vermieterstochter und ihre Mama kommen rüber, gemeinsam stellen wir fest, was alles kaputt ist und es wird uns versprochen, dass man sich drum kümmert.

Schlafen - über die Matratze freuen - aufstehen - Kaffee - 20x nochmal zurücklaufen in die Fewo um irgendwas vergessenes zu holen - zum Bus laufen - zur U-Bahn laufen - in der Altstadt ankommen und staunend auf dem Stephansplatz stehen!

... aber das ist eine andere Geschichte






Cute Rat