Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

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Donnerstag, 25. Februar 2021

Flucht

Mittwoch mag ich. Immer Mittwochs geh ich einen Tick lieber in die Arbeit als sonst, weil Mittwoch einen freien Nachmittag bedeutet! Yippieh! Mein Plan für heute: heimkommen, Kleinigkeit essen, bisschen Siesta halten, Haare waschen, Schinkennudeln kochen, Bridgerton gucken. Zum x. mal, ich krieg nicht genug von der Serie. Es steht aber auch nichts anderes zur Verfügung. Ich hab das Damengambit geschaut, hab mich schockverliebt in die Serie!!  Zuvor Bridgerton. Und davor Outlander, das war auch toll! Ab und zu schau ich auch eine der alten Kinderserien, die wir früher zusammen geschaut haben, ich brauch das richtig. Wenn ich von einem langen, schwierigen Arbeitstag heimkomme und mich weitere Hürden erwarten, brauche ich die bonbonrosa Welt der glücklichen, amerikanischen Teenager in Victorious! So unbelastet und locker und glücklich! Darin wälze ich mich und blende alles andere aus!

Genauso wirkt Bridgerton mit seinem Jane Austen Charme. Als die Damen Sorge hatten, diese Saison ohne Bräutigam abschließen zu müssen! Sicherlich wird die Realität dieser Zeit bewusst ausgeblendet, aber es ist keine Dokumentation sondern eine Realitätsflucht. Genau das Richtige für mich! Die Realität sieht nämlich, gerade zu Hause, garnicht rosa aus, eher schlammgrün. Oder Galle metallic. Also tauche ich ab in Seide, Federn und Spitze und fühl mich wohl!

Dutch of Hastings: "I can live with you hating me," he said to the closed door. "I just can't live without you."   Hach !!



Samstag, 20. Februar 2021

Sabinchen und die Musik 20

Wenn ich mir all die "Sabinchen und die Musik" Beiträge so durchlese, hab ich doch eine ganz schön lange Reise durch die verschiedenen Musiggenres hinter mir, find ich. Von den Schlümpfen,der Mundorgel und Heino über Hitsampler, Oldies, Neue Deutsche Welle, Hardrock, Rolf Zuckowski, Swing, Jazz und Musicals. Ein ziemlich bunter Weg. Wahrscheinlich hab ich viele, viele songs vergessen, die ich viel, und vor allem laut, gehört hab.


Zum Beispiel Journey mit Anyway you want it , zu dem song gibt es sofort eine Erinnerung: Freundin Pfiffer und ich im Käfer mit Vollgas über die Landstraße nach Allersberg ins Roxane! Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaub, der Käfer hat ab und zu abgehoben!

Oder Rave on von John Mellencamp, das Lied, das ich mit Erwin, auch brüllend laut im Käfer gesungen hab! Genauso Heartlight von Kenny Loggins oder König von Deutschland von Rio Reiser. Meist war ich im Bugily oder in einem Rockschuppen und hab aus vollem Herzen mitgesungen! Bugily hieß mein VW Käfer.
Schöne Zeit! 
 
Meine Lieblinge 2020
Talking in your sleep (voller Freude wiedergefunden)
This will be our year ( das hat Brick Heck in The Middle mit seinem Freund auf der Bühne gesungen!)
Getcha back (weil ich das Lied jahrelang gesucht und kürzlich erst wieder gefunden hab)
Zombie v. Bad Wolves (jemand auf dem Parkdeck hat das gehört und mir dann verraten, wer es singt. Kommt gut nachts auf der Autobahn)
Hold on to memorys (inspiriert von Sohn)
Love grows where my Rosemary goes (das ist einfach nur schön)
Do you belive in Love(wiedergefunden)
Icehouse (süße Erinnerungen an MOFL - Sabinchen und die Musik 3)
Hello stranger (IKEA Werbung, gefällt mir)
Can't fight this feeling (weil mich REO Speedwagon auch an die MOFL-Zeit erinnert)
Bring it on home (Sam Cooke ist genial)
Killing time (von Sohn inspiriert)
The luck you got (shameless ist so genial!)
What's in a kiss (durch Zufall wieder im Radio gehört und mit Titelsuche gespeichert)
Helplessly hoping(geschenkt von Papa)
The End of the world(beim Burgeressen im Hoserer Rolleys gehört)
Slipping through my fingers (weil es zum heulen schön ist)
Take it on the run (da kann ich so schön mitsingen)
Perfect (dieses Lied widme ich meiner Tochter)
 
In mein Gedächtnis eingebrannt hat sich auch der Moment, als um 13 Uhr bei Schulschluss fast alle 2000 Mädchen gleichzeitig aus den Toren der Maria Ward Schule treten und gemeinsam auf dem Weg zur Straßenbahn lautstark Shout von Tears for Fears gesungen haben! Ein starkes Wir-Gefühl und sehr aufregend! Leider nur ein einziges Mal erlebt. Dafür hatte es ein paar mal morgendliche Grüppchenbildung vor dem Eingang gegeben, weil die abliefernden Freunde der größeren Mädchen  aus dem Autoradio Let the music play von Shannon, Living on video von TransX oder Beat it von Michael Jackson schallte. Das wollten alle hören und so stauten sich ein Haufen Mädels vor der Tür. Bis Sr. Benigna ihrer Pflicht, dem Erfüllen aller Moralauflagen, nachgekommen ist und uns Mädels reingescheucht hat - und die abliefernden Freunde auf und davon.
Auf dem Nachhauseweg stand ich am Hauptbahnhof und wartete auf die richtige Straßenbahn. Ich hatte eine neue, extrem coole, gelbe Jacke an mit vielen Ösen und Schnallen, die Ärmel hochgekrempelt, den untersten Knopf geschlossen und den Kragen weit auf den Rücken geschoben. Eine enge schwarze Jeans an, Addidas Allround Stiefel und in meiner Hand, an der tausende dünne, silberne Armreifen aus Blech klimperten, hielt ich das Heiligtum: meinen Walkman. Es gab noch keine in-ears, nur olle Kopfhöhrer. Also hatten die umstehenden Personen auch viel Freude an meiner Musikauswahl, ich hörte Urgent von Foreigner. Brüllend laut. Und ich fühlte mich so unendlich cool! Tief im Innern unsicher bis ins Mark, aber nach außen hin Madonna in ihren wilden Jahren!  
I want your love von Transvision Vamp hab ich mit den Porkys gehört. Im Lollypop. Auf dem Weg zu irgendeiner Feier im Auto (einer Ente, grün) I'm gonna be (500 miles) von The Proclaimers. Mit viel Mitgegröhle, Himmel! Und ein weiterer Meilenstein ist Sisters of Mercy mit More und This Corrosion, da bin ich gedanklich im Komm! 


Ein Riesen Sprung: Gestern, als ich meine Mom nach Hause gefahren hab, hatte ich ihre playlist an. Alte deutsche Schlager, die wir gern im Auto zusammen hören. Ich kann fast jedes Lied mitsingen und muss mich auch nicht schämen - ich hab ja eine Alibi-Oma dabei! (lach) Und so fahren wir gemütlich die Straße entlang und singen aus voller Seele Veronika der Lenz ist da von den Comedian Harmonists (die übrigens auch die allererste Boyband waren) und Ich wollt ich wär ein Huhn. Macht richtig gute Laune!  Wenn ich so nachdenke, wird mir bewusst, dass ich alte, harmonische Musik am liebsten hab.
Harmonisch, weil ich ein Harmonie-Süchtling bin. Mit melodielosem Jazz zum Beispiel bin ich überfordert, genauso mit der Lieblingsmusik von Sohn, weil ich da weder Rythmus noch Melodie hören kann. Vielleicht fehlt mir da auch eine unterschätzte Gehirnwindung?!
Und alt, weil die meisten alten songs Seele haben. Außerdem macht mich mein Körper mittels Gänsehaut darauf aufmerksam, dass gerade ein gutes Lied läuft! Sehr verlässlich! 
Aus den aktuellen Hitlisten bin ich Anfang der 90er ausgestiegen, music for the masses war dann nix mehr für mich. Zu stumpf. Zu blöd. Zu langweilig.
Neulich, als ich mir mit Sohn die Originalfassung vom zauberer von Oz angeschaut hab, erklärte ich ihm, dass es von "Somewhere over the rainbow" viele Fassungen gibt, auch eine ganz, ganz schreckliche. Und spielte ihm Marusha vor. 
Spooky.
 
Trotzdem bin ich gespannt, wie meine Lieblinge 2021 - CD ausfallen wird. Am Jahresanfang hab ich immer Sorge, dass nichts zusammenkommt. Aber dann schnapp ich hier und da aus dem Radio oder einer Serie ein Lied auf, das mir gefällt. Ich hab sogar schon 2 songs gespeichert:
You are the one von The Vogues aus der Serie Das Damengambit. Die Serie guck ich grade und bin ganz fasziniert
und das Lied, das gerade auf tiktok und instagram rumgeht The Wellerman von wem auch immer. Ein "shanty Seemanssong" was auch immer das heißen mag. Aber ich finds super und krieg es grade nicht mehr aus dem Kopf.
 
All meine Erinnerungen, die ich mit Musik verknüpfe, möchte ich nicht mehr aus meinem Kopf kriegen.
Erinnerungen an meine Familie, meine Kindheit, MOFL, die ersten Konzerte, die vielen Partys, meine Kinder, das Älterwerden. Und dabei immernoch an den Helden meiner Jungspund-Zeit festzuhalten, die Ärzte zum Beispiel.


Ich liebe Musik. 
Und ohne kann ich mir nicht vorstellen, 
jemals glücklich zu werden.
 
Damit beende ich die Serie "Sabinchen und die Musik", 20 Folgen sind genug.
Ich hab mich tierisch gefreut, dass so viele die Serie gelesen haben!! Und ich würd mich genauso freuen, wenn ihr ab uns zu mal wieder ins Mausloch schauen würdet, da gibts immer wieder neues zu lesen!

Montag, 15. Februar 2021

beeindruckt

Hätte mich interessiert, 

wem dieser Abend mehr in Erinnerung geblieben ist - dem Typ links mit der gestreiften Krawatte oder dem farbigen Freund mit den Hosenträgern in der Mitte

hihi



Sonntag, 14. Februar 2021

Nix besonderes

 Heute ist Sonntag, den ganzen Tag schien die Sonne und der Himmel war blau. Wunderschön bei all dem Schnee! Ich habs vom Fenster aus genau gesehen. Wahrscheinlich ist alle Welt heute spazieren gegangen, ich mag mir garnicht vorstellen, was am Dutzendteich los war, Massenwanderungen in alle Richtungen! Allerdings, wenn ich könnte, wär ich auch mitgewandert. Um das Prinzregentenufer und dann bei Tochter zu einem Kaffee selbst eingeladen. Da hat sie nochmal Glück gehabt! Sie war gestern wieder hier zum Top Model gucken, war wieder super, lustig und gemütlich. Immer wenn Tochter da ist, ist die Lage entspannter. Weil die Damen alle auf Diät sind, hab ich Apfelstückchen, Banane und ein paar Kekse hingestellt und so konnte man ohne schlechtes Gewissen drauflos kommentieren! 

Ich hab eine Woche frei jetzt. Alleine bin ich natürlich nicht, entweder der eine oder der andere ist da, oder beide. Ich weiß garnicht, wann ich zuletzt einen richtigen freien alleine-Tag hatte. Man muss das beste draus machen und ich muss meinem Jahresmotto treu bleiben - ist doch mir woschd!!
Dann geht's.
Ich hab a bissl Schiss vor Dienstag. Da bin ich für die 2. Impfung eingetragen. Alle sagen, die 2. Impfung haut ganzschön rein. Mehr als die erste, bei der ich ja garnichts gemerkt hab. Eine Kollegin hatte 2 Tage Schüttelfrost!! Also wenns schlimm wird, lass ich mich krank schreiben! Schließlich ist Urlaub eine verdammt kostbare Zeit! Und dann, wenn ich so richtig durchgeimpft bin, hol ich mir die Oma her! Als Belohnung, quasi. Hab sie so lange nicht mehr gesehen und das gefällt mir garnicht. Ich liefer immer bloß ein carepaket ab und übergebe das dem Gorilla am Eingang. Darf ja immernoch keiner rein.

Sonntag 
Was hab ich heute gemacht? 
Ausgeschlafen. Gefrühstückt, mit den Kindern und dem Sonntagsmärchen.
Frühstück weggeräumt, Küche, Spülmaschine.
Vor Biathlon geflüchtet
Die Wäsche gemacht, den Schweinebraten in den Ofen geschoben.
Bier und Brühe drüber gegossen

That's it !



 

Mittwoch, 10. Februar 2021

The sloth

 Es ist da! Das neue Laborsystem! Wie hab ich mich gefürchtet, oh nein, was neues! Jammer & Elend. Labor ist halt mein Reich und da kenn ich mich aus. Ich kann da alles und weiß Bescheid, das gibt Sicherheit und tut gut. In meinem Alter braucht man das. Und jetzt hieß es, unser Abrechnungssystem wird digitalisiert, weg von Papier und Kuli, nur noch über den Pc. Am Tag der Umstellung sollte ein Mensch vom Fach kommen - und der Chef höchstpersönlich. Und ich bin krank. Ta-daaa! Ich war knocked out, bei Magengeschichten schrei ich immer gleich hier! Aber heute war ich wieder halbwegs fit, bin in die Arbeit (was nicht einfach war, erstmal Schichten von Eis und Schnee vom Auto kratzen!! Ich hab mich ja so beeilt, aber das Auto ist groß und ich nicht) ich bin also in die Arbeit und der Lehrling hat mich eingearbeitet. Mit vereinten Kräften, zu viert, haben wir uns ganz gut geschlagen. Sehr ungewohnt ist das. Mehrere Fenster kann man anklicken, mehrere Schichten, Ordner und Angebote auswählen. Wir müssen erstmal verinnerlichen, wo was ist. Wie ich jetzt die Leberwerte zu dem Schilddrüsenwert kriege und dazu Fachlabor eintragen kann. Geglänzt hab ich etz nicht unbedingt, aber arg blöd hab ich mich auch net angestellt - glaub ich.

Morgen bin ich schon allein mit dem Programm und es kommen viel mehr Patienten als heute. Ich bin gespannt. Wahrscheinlich entstehen morgen Berge von Notzizetteln, die eine angespannte, leicht panische Arzthelferin abarbeiten wird. Oder es versucht.

Morgen noch und Freitag - dann ist eine Woche Urlaub! Spannend, ob ich dann was anderes mache als schlafen. Ich schlafe nämlich in den letzten Wochen nur noch. Immer wenn ich kann, schlaf ich ein. Beim fernsehschauen, lesen, tippennnnnnnnn ........ chrrrr  Ähm äm oder arbeiten - mir fallen die Augen zu und dann ist ganz aus. Vor allem die Lichter. Schlafen schlafen schlafen. Gestern, als ich den Disput mit meinem Magen hatte, hab ich fast nur gepennt, den ganzen Tag. Und abends, du ahnst es, fallen mir die Augen zu und ich schlafe die Nacht sogar durch. In meinem Innern bin ich ein Faultier. Wenn ich morgens aufstehe denk ich an meine Mittagspause, oder im Idealfall an meinen Feierabend am Mittag. Dann ist Sofa. Und Nachmittags denk ich an entspanntes Netflix-gucken am Abend. Da läuft grade "Immer für dich da" nachdem ich 3x hintereinander Bridgerton geschaut hab, davor Outlander und davor Umbrella Academy! Und dann denk ich an mein Buch und mein Bett. Wenn ich da dann drin liege, gebürstet, gewaschen, geputzt und gecremt, zugedeckt und Buch in der Hand - dann bin ich happy!

Und penn weg. 


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Montag, 8. Februar 2021

Wintergedanken

 Was ist eigentlich Paranoia? Spontan würd ich sagen, das sind Wahnvorstellungen. Aber da zwingt sich mir das Bild von einem Menschen auf, der kurz davor ist, verrückt zu werden. Der Panik hat und verzweiflelt ist. Aber was genau ist Paranoia?

Google sagt: 
Pa·ra·noia: durch gesteigertes Misstrauen gekennzeichnete Persönlichkeitsstörung mit Wahnvorstellungen
Also ist ein gesteigertes Misstrauen der Auslöser. Ein Misstrauen kommt ja nicht plötzlich von heut auf morgen, da muss ja mal was gewesen sein. Denk ich mir. Oder man redet sich was ein und steigert sich jahrelang da rein, bis aus einem achlos vergessenen Handtuch ein versuchter Mord geworden ist. Spielen da auch Depressionen eine Rolle? Kann ich mir gut vorstellen. Wenn dich eh schon andauernd eine schwarze Wolke begleitet und man in seinen trüben Gedanken gefangen ist, dann kann man sich prima in Sachen reinsteigern, die für Außenstehende absolut nichtig sind. Und dann kommt das Misstrauen daher und bläst sich auf zu einer Paranoia. 
Man sieht überall eine Bedrohung. In jeder Kleinigkeit. Oder man sieht andere Leute, denen es viel besser geht. Denkt man. Die keine Sorgen haben und keine Probleme. Die besseren Jobs, die bessere Familie, das bessere Haus, das bessere Leben. Dabei haben die das nicht verdient, sondern "ich"! Aber "mir" passiert nichts gutes. Nie. Und dafür hasse ich die anderen! Alle!  Niemand hat es so schwer wie ich, das ist ungerecht. Und dann wollen die "mich" alle für blöd verkaufen!!
Wie geht es an dem Punkt weiter? Gutes Zureden oder versichern, dass es die falschen Gedanken sind, kommt nicht an und nützt auch nichts. Auch, wenn der Außenstehende sehen kann, dass alles um den anderen zu zerbrechen droht und sich alle nach und nach abwenden. Ganz einfach weil man damit nicht mehr fertig wird. Man kann den Menschen durchaus lieb haben und eigentlich große Pläne, aber der Selbstzerstörungsmechanismus läuft schon. Von ihm selber eingeschaltet.
Da steht nun der depressive Selbstzerstörer (DS) dem hilflosen Außenstehenden (HA) gegenüber und die Fronten sind verhärtet. Weil der eine nicht reden will und der andere dadurch nicht reden kann. Und dabei würde es so sehr helfen, mal in Ruhe zu reden.
Wenn DS seine Sicht der Dinge klar darlegen würde und sich auch die Sicht des HA anhören würde, wüsste man zumindest, wie der andere fühlt. Der HA überlegt pausenlos, wie er die Situation beherrschen kann oder zumindest, wie er damit umgehen könnte. Dass er dem DS helfen könnte, diese Hoffnung hat er schon längst begraben. Da müsste jemand professionelles ran.
Schlimm wird es, wenn sich HA vorstellt, wie schön und easy alles ablaufen könnte. Entspannt und beinah fröhlich. Und dann kommt das Bewusstsein, dass es so nicht wird. Nicht, wenn DS sich weiter in Dinge reinsteigert, die fast schon lächerlich wirken. Nichtigkeiten. 
Jedenfalls für den HA. Für den DS ist es ein riesengroßes Problem. Wie ein Monster, dass ihn auffressen will und die anderen schauen bloß zu. 
Es ist ziemlich verhärtet und verkrustet. 
Tränen helfen nicht. Dass sich alle HA's einig sind, auch nicht. Das Klammern an gute Momente, die so herrlich süß und friedlich sind, ist das einzige, was den Kopf über Wasser hält.
Und der Gedanke, dass man den DS eigentlich sehr lieb hat und er einem wichtig ist.
Hoffnung spielt auch eine große Rolle. Und manchmal blitzt etwas von dem Menschen durch, der er war, bevor er der DS wurde. Diese Momente muss man festhalten!



 

Mittwoch, 3. Februar 2021

Sabinchen und die Musik 19

 Es waren aber nicht nur Filme, die mich mit ihrer Musik inspiriert haben! Schon ziemlich früh, in den 80ern glaub ich, hat mich meine große Schwester, der Waldfeger, auf den Geschmack gebracht und mich mit meinem ersten Musical konfrontiert: Der Watzmann ruft! Ich habs damals nicht verstanden, aber lustig wars schon! Die Sprüche wurden ein running-gag! Löffel Hollereidulliööh! Die Gailtalerin ist wieder da !! Ich finde, wer es kennt, von damals, der ist mit mir der Meinung, das ist ein Meilenstein! Die, die es nicht kennen, schütteln wahrscheinlich fassungslos den Kopf. Und die Musik? Einzigartig. Nicht hörbar außerhalb des Musicals, aber da wos hingehört genial! Der Watzmann ruft

Unweigerlich trifft man, wenn man sich mit solchen "Rusikals" beschäftigt, auf Hubert von Goisern! Ein genial begabter Mensch! Vielleicht liegts an meinen niederbayerischen Wurzeln oder wie ich aufgewachsen bin, aber ich liebe seine Musik! Endlich mal wieder an gscheidn Dialekt hören!
Bayrisch ist eh die schönste Art zu reden, sorry Franken!
Koa Hiatamadl mog i ned - meine Mama hat das Lied oft daheim gesungen und jetzt hör ich es von den Alpinkatzen. Des mog i! Zabine ist der Hammer! Und die Alpinkatzen haben noch viele schöne Lieder gemacht, u.a. Weit weit weg oder Brenna tuats guad.


Ziemlich zeitgleich platzte Tabaluga in mein Leben, vielleicht schon etwas früher, das kam nämlich 1983 raus. Ich liebe die Geschichte und die Lieder! Und auch hier hat mich mein Waldfeger drauf gebracht. Tabaluga und die Reise zur Vernunft. Der kleine Drache, der nicht erwachsen werden wollte. Hach! Hier zeig ich dir meine Lieblingslieder: Der Baum des LebensIch mach die ZeitNessaja - ich wollte nie erwachsen sein. Tabaluga und das leuchtende Schweigen mit Halbkind.
Die CD hab ich immer und immer wieder gehört, und dann kam Tabaluga und Lilli! So zauberhaft! Der Bienensong, und ganz besonders der hier:  ich fühl wie du. Da kanns schonmal passieren, dass ich verträumt im Auto sitzen bleibe und in dieses Lied abtauche, obwohl ich schon lange aussteigen könnte.



Jetzt bin ich mir eigentlich sicher, dass mein wirklich erstes live erlebtes Musical "Cats" war, 1988 in Wien. Meine Eltern haben mir das zum 18. Geburtstag geschenkt, zusammen mit meiner Schwester 1 ganzes Wochenende hinzufahren. Wien selber war ein Erlebnis, ich weiß zwar nicht mehr viel, aber dass es mich beeindruckt hat, das weiß ich noch. Und dann Cats! Ist 32 Jahre her aber ich erinner mich an das Opernhaus, an den roten Samt der Stühle, die verschnörkelten Ränge und das Bühnenbild! Ich fand das so toll, diese Eindrücke und die Musik!! Ich mochte Gus, den Theaterkater und Rum Tum Tugger und Jellicle songs for Jellicle cats! Hab die songs sofort wieder im Ohr!
Ein paar Jahre später hat mich meine mom dazu gezwungen, mit ihr eine Busreise zu Starlight Express nach Bochum zu machen. Ich wollte nämlich garnicht. Warum, kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen, aber ich hab mich sehr gesträubt. Die Fahrt war lang und die Laune mies. Und dann betrat ich die Halle von Starlight express Theater! Eine Woge der Begeisterung! Die Halle allein ist schon der Hammer! Wir sitzen da in einer glizernden, leuchtenden Traumwelt, als es dunkel wird und die Overtüre beginnt. Ganzkörpergänsehaut! Und die hält an bis zum Ende. Als zum Schluss die Darsteller durch die Ränge sausen, weht mir ein Wind ins Gesicht und ich bin Feuer und Flamme! Hab sozusagen Blut geleckt! Danke Mama für deine Geduld!



Es gab noch mehr musicals in meinem Leben, aber keins hat mich so berührt wie Starlight express! Ich war in Hamburg in "Das Phantom der Oper!" sehr schön und sehr beeindruckend! Ich war in Stuttgart in "Miss Saigon" und in "Tanz der Vampire", beides tolle musicals! Starlight Express dann noch so 6-7x (haha) und dann, erst vor ein paar Jahren, mit Mim zusammen in Nürnberg im Schauspielhaus "The Rocky Horror Picture Show" und DAS stellt alles in den Schatten, weil DAS ist das geilste Musical ever und aller Zeiten! Ich habs in München noch 2x gesehen und kann nicht genug kriegen!  Mit Sky du Mont oder Martin Semmelrogge als Sprecher (LAAAANGWEILIG!!) oder einem blonden Dr. Frank N. Furter. Anfangs hatte ich keine Ahnung, dass man während der Vorstellung mit Sachen werfen muss, Gummihandschuhe anziehen oder Papierhüte aufsetzen muss. Das lernte ich erst und war in den Münchener Vorstellungen bestens gerüstet! Konfetti, Spielkarten und Blüten, alles dabei! 
Schließlich darf man das sonst nie, mit Sachen um sich werfen und laut BOOORING reinrufen!
Dr. Scott!!!! - Uuuhhh!

Herrlich! Und die songs sind großartig! Ich hab das ganze Stück auf meiner playlist.
Und ich hoffe, dass ich bald mal wieder in eine show gehen kann. 
Oder in Starlight Express, mit den Kindern...
Vielleicht ?








Sonntag, 31. Januar 2021

gesegnet

 Der Tag ist anders verlaufen als geplant, aber das passiert mir ja öfter. Auch gestern, ich nehm mir halt immer mords brave Aktionen aus fürs Wochenende. Aufräumen, ganz viel waschen, bügeln, Bad putzen, Betten abziehen, ... meistens penn ich dann erstmal weg und der Tag verfliegt einfach so. Oder Tochter kommt zu Besuch, so wie gestern. Ein highlight! Ich hab mich so gefreut und hab es so sehr gebraucht, dass sie da ist! Weisst, auch wenn schlimme Sachen passieren und du ein bisschen verzweifelt bist, holen dich die Kinder einfach wieder aus dem Loch heraus, einfach nur, weil sie da sind. Und zuhören. Es funktioniert jedesmal! Tochter blieb bis zum Abend, das war richtig schön! Ich fühl mich unterstützt, bestätigt, verstanden und beruhigt - alles auf einmal! Eine erwachsene Tochter zu haben ist ne gute Sache. Und der Bub, der wird auch immer erwachsener. Auf dem Papier ist er es schon lange, aber seit die Fee im Haus ist, wird er es immer mehr. Sie tut ihm gut, und das tut mir gut. Ohne dass ich beschreiben könnte, wie und warum, aber er hat sich verändert. Zum Guten. Er wirkt irgendwie cooler, älter. Und lässiger. Und er hat einen guten Riecher dafür, wenn mit mir etwas nicht stimmt.

 Ich liebe meine Kinder! Wenn ich sie nicht hätte, würde ich zerbrechen




Dienstag, 26. Januar 2021

Spaß am Dienstag

 Was für eine Schinderei! Der Tag war zweigeteilt - die erste Hälfte war voll entspannt! Obwohl ich sehr nervös morgens in die Praxis gekommen bin. Gestern hab ich den Anruf gekriegt, dass mein verschobener Impftermin auf Dienstag, also auf heute gelegt wurde. Das war mein erster Gedanke beim Aufstehen und ich hab mich, so wie ich es ganz toll kann, ein bisschen reingesteigert. Da sitzt du wie auf Kohlen bis es soweit ist! Viertel vor elf hab ich mich angezogen und bin zum Auto geeilt, mit einem hoffnungsvollen Viel-Glück-Ruf der Kollegin, die nach mir dran ist. Keine Ahnung, was mich da erwartet. Keine Ahnung, wo ich hin muss und keinen Plan, wie das abläuft. Und ob ich gleich umkippe oder erst später. 

Ich finde das Parkhaus auf dem Messegelände, alles still, fast leer und total verschneit. Dann hol ich den Rollator aus dem Kofferraum, weil ich ahne, dass ich viel laufen und stehen muss. Zack kommt mir ein Patient entgegen und fragt mich die intelligenteste Frage aller Fragen: "Naaa was machen Sie denn hier?" Ich will die Messehalle mieten für mein nächstes Partyevent und schau sie mir mal an. Maaan ... Der Weg zum Eingang ist weit. Ich stapfe tapfer mit meinem Rolli durch Schnee und Wind bis meine Hände völlig taub sind. Vor dem Eingang steht der erste Wachmann und kontrolliert, ob ich auch das Recht hab, die heiligen Hallen zu betreten. Im Vorraum stehen Tische mit zwei weiteren Gorillas, die meine Unterlagen prüfen. Der eine schaut aufs Papier, auf den Rolli, auf mich "Jaa man hats  nicht leicht". Wie soll ich das bitte verstehen? Meint er meine Erscheinung oder erkennt er mein körperliches Leid? Ich muss mir die Hände desinfizieren und darf weiter. Nächster Raum ein Labyrinth aus Absperrungsbändern für den Mob, der da erwartet wird. Es sind aber nur 2,3 Arzthelferinnen da und so muss ich nicht lang warten. Die Räume sind unheimlich. Riesengroß und dunkel und durch die vielen aufgestellten Wände und Absperrungen und aufgeklebten Bodenpfeile hat das ganze etwas gruseliges. Man könnte hier prima einen Thriller drehen! Ich steh am nächsten Schalter. Der Mann möchte ebenfalls meine Unterlagen einsehen, stutzt dann und sagt "Sie sind geboren.. 19 - 70?" und schaut mich an. Äh, ja?! Boah! Ich hör ihn denken. Voll die alte Arzthelferin! Dabei schätze ich ihn auf kurz vor Renteneintritt! Flegel! Mit einem gekonnten Kopfschwung wende ich mich der Dame zu, die mich, nachdem ich mir die Hände desinfiziert habe, im nächsten Raum anweist, auf DIESEM! Stuhl Platz zu nehmen, um mir ein Aufklärungsvideo anzusehen. Wäre lustig gewesen, wäre es ein klassisches Aufklärungsvideo gewesen, so mit wenn der Mann die Frau ganz ganz lieb hat, ... Aber uns wird nur Zeug über die Impfung erzählt. Ich denke mir, so ein Video sollten meine Patienten auch anschauen, bevor sie zu mir ins Labor zum impfen kommen,  da würd ich mir so viel Gequatsche sparen!! 
Der Film ist aus und wir werden weitergeleitet in einen Gang, der rechts an der Aufstellwand entlang die Impfkabinen hat. Wie Umkleidekabinen im Schwimmbad. Eine mitleidig guckende Frau bietet mir an, den Rolli draußen zu lassen, sie würde ein Auge drauf haben. Schön! Ich muss mir die Hände desinfizieren. In der Kabine begrüßt mich ein studentenhaft aussehender junger Mann mit wichtigem Arztkittel und eine Impfpassstempelkraft. Freundlich und entspannt impft er mich und ich bin überrascht, dass da nicht mehr dahinter steckt. Im TV seh ich Leute impfen, die wohl noch niemals in ihrem Leben das Impfen richtig gelernt haben und erwartete den Schmerz der Schmerzen, aber außer einem Pieksi war nichts. Prima! Weiter gehts den Gang entlang um die Ecke, immer den Pfeilen nach zu einem vorletzen Tischchen mit zwei Helfern, die mir ein Zettelchen mit meiner Zeit in die Hand drücken (nachdem ich sie desinfiziert hatte) und weisen mich an, 30 Min auf DIESEM  Stuhl zu sitzen und zu warten, ob ich Atemnot, Herzrasen, Gesichtslähmung, Sabbern oder den kompletten Kollaps aufweise. 
So sitze ich in der riesigen Halle auf meinem Stuhl und warte. Andere Helferinnen, die in meinem Arbeitsimperium beschäftigt sind, kommen dazu und wir freuen uns alle, uns zu sehen! Zum Glück fragt keine, was man denn hier mache! 
Die 30 Min sind um und nachdem weder Lähmungen noch sonstige Gebrechen zu erkennen sind, schiebe ich den Rolli zur letzten Station, an der ich mir überraschenderweise nicht die Hände desinfizieren muss und bekomme meinen Termin für die 2. Impfung. Auf Wiedersehen!
Draußen laufen mir weitere Kolleginnen und zwei Cheffinnen in die Arme und wir freuen uns riesig, uns zu sehen!
Wieder der lange Weg durch das Schneegestöber zum Auto, Rolli rein, Sabine rein, ab zur Praxis. Schließlich ist noch eine halbe Stunde bis zur Mittagspause.
 
Das war die entspannte Hälfte des Tages.
 
In der Pause hätte ich fast verpennt, bin dann mit Karacho zurück in die Praxis und werde von düster dreinblickenden Kolleninnen empfangen - die Kosi ist da! Und weil sie es beschließt, schiebt sie sich in mein Labor und meint, sie würde gern mal ein bisschen zugucken. Ich hasse das, so unter Beobachtung zu stehen. Leider bleibt es nicht bei den versprochenen Beobachtungen, sie quatscht mir ununterbrochen rein. Wenn ich mit einem Patienten rede, wenn ich ihr was erklären soll, wenn ich irgendwas tu. Ich bin nervös und mache Fehler. Hab viel zu tun und werde ganz konfus. Bis sie mein Labor verlässt hab ich jede Menge Arbeit angehäuft und versuche hektisch, den Berg abzuarbeiten. Dann ist Feierabend, Lehrling und ich schimpfen noch ein bisschen über die Kosi und gehen dann in den Feierabend. Und ich noch in den Supermarkt. Das Knie tut höllisch weh, unter der Maske schwitze ich so sehr, dass mir der Schweiß über die Lippen läuft - ein ganz herrliches Gefühl! Draußen schneit und stürmt es. Einkäufe ins Auto, Sabine ins Auto und ab nach Hause. Dort kreise ich 5x um den Block in der Hoffnung auf einen Parkplatz. Den finde ich weit, weit weg, stemme erst mich, dann den Rolli, dann die Taschen aus dem Auto und humpel keuchend gegen den Wind zur Haustür. Der Bub hilft mir (Herzchen!). Und jetzt ist wirklich Feierabend! Ich krieg jetzt einen Fischburger!



Montag, 25. Januar 2021

Geier im Schnee

Jetzt sitze ich hier im Schlafzimmerexil und warte darauf, dass ich ins Wohnzimmer darf. Der Bub und seine Fee sind da drin und homeschoolen. Da darf die Mama nicht einfach reinplatzen. In einer halben Stunde ist es eins, dann ist die Homeschule hoffentlich aus, ich hab nämlich Hunger. Und schweren Sofabedarf! Komme nämlich eben erst heim, ich war im Schneegestöber unterwegs, bis nach Pommelsbrunn, um mir neue Rezepte vom Arzt zu holen. Bei der Gelegenheit bin ich auch gleich einkaufen gegangen und hab auf dem Heimweg ein Carepaket für die Oma abgegeben.

Es ist schon ein kleines Abenteuer, durch Schneewehen auf Autobahn und Landstraße zu fahren! Vor allem, wenn alle hintereinander her schleichen und sich gegenseitig Matsch und Dreck auf die Windschutzscheibe ballern. Mal was anderes! In den Momenten der halbwegs freien Sicht hab ich eine wunderschöne Schneelandschaft gesehen, in der Gegend gibt es ja auch etliche Hügel. Berge kann man es nicht nennen. Bauernhöfe hab ich gesehen, uralte Gastwirtschaften die "Zu den 3 Linden" oder " Zum weißen Lamm" heißen und aussehen, als stünden sie schon länger da als der ganze Ort. Ich hab einen sehr großen Falken gesehen, der tapfer im Wind auf einem Werbeschild für vergünstigte Gummibären saß. Vielleicht war es auch ein Adler? Oder ein Geier? Wer weiß. Ich hab junge Mütter gesehen, die mit ihren Knirpsen im Schnee standen und man konnte ihnen die Sehnsucht nach weitergehen ansehen. Alte Omas, die sich nicht über die Straße trauen und Opas, die sich in ihrem Mercedes von 1975 nicht die Straße entlang fahren trauen.
Was man da alles erlebt!
Jetzt bin ich endlich daheim. Eben hat mich eine Kollegin angeschrieben, dass ich morgen meine Coronaimpfung bekommen soll, zusammen mit der restlichen Belegschaft der Praxis. Ganz schön spontan. Aber ich zieh das jetzt durch. Monatelang hab ich überlegt und gegrübelt, soll ich oder soll ich nicht, hin und her, machtst dus oder nicht? Und jetzt mach ichs. Wenn ich mir meine liebe Kollegin T anschau, was die jetzt durchmachen muss an Nachfolgen und Nachbelastung, da scheint mir das Risiko einer Impfung doch ziemlich gering.
Wer wagt, gewinnt!
Towonda!!


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Sonntag, 24. Januar 2021

kleine Küsschen, die herumfliegen

Es gibt sie, diese Momente!! Kleine Augenblicke, manchmal nur ein paar Sekunden lang, aber so präsent, dass es einem durch und durch geht und die Gedanken durcheinanderwirbelt! Wie kleine Küsschen, die durch die Luft fliegen und dich nur mit viel Glück treffen - Momente, in denen du richtig glücklich bist!

Wenn kurz mal alles stimmt, ganz kurz und leicht zu übersehen.
Ich sitze hier, wie immer am Sonntag Nachmittag mit meinem noch warmen Handtuch um den Kopf, frisch eingecremt und entspannt. Meine Schreibe-Kerze brennt, Spotify hat mir gerade "Faith" von George Michael vorgespielt und wir haben beschlossen, heute nicht das Haus zu verlassen, uns durch meterhohen Schnee und Wind zu kämpfen, sondern Lieferando zu bemühen und ich hab mir grade Hühnchen Chop Suey ausgesucht. (der Fahrer kriegt ganz viel Trinkgeld!)
Morgen hab ich frei, werde Vormittags nach Pommelsbrunn fahren um vom Arzt Rezepte abzuholen. Da mach ich ein event draus, mit Coffee to go (to drive) und viel lauter Musik! 
So wie es scheint sind gerade alle gut drauf, alle zu Hause und alle entspannt. Der Bub hat sich endlich für ein Prüfungsfach entschieden und lernt fleißig, seine Fee ist da und lernt auch. Geschichte & Sozialkunde. Schwierig, aber wohl schaffbar. Ich vertrau total in den Bub und vor allem trau ich es ihm zu!
Ich hab ganz viel gewaschen, Handtücher sind aufgefüllt, nachher bügel ich eine Runde und heute morgen, beim Frühstück, das ich serviert gekriegt hab, gab es ZWEI Märchen hintereinander!
Pures Glück!
Muss man sich bloß mal bewusst machen!












Freitag, 22. Januar 2021

Kanu-Tour

Es tut ganz gut, sich mal aus allem raus zu halten. Mein Jahresmotto "Is doch mir woschd!" greift super! Es ist als ob ich in einem kleinen geflochtenen 1-Frau-Kanu sitzen und um alle Probleme, die da links und rechts von mir brodeln, herumschippern würde!

Hab ich das schön unschrieben oder was?
In der Arbeit kommt immer wieder eine Kollegin und ist entzetzt über irgendeinen Zustand. Ich hör mir das an, finde das auch wirklich blöd und kann Kollegin gut verstehen. Aber ich beschäftige mich nicht damit! Oder zu Hause, ich nehme zur Kenntnis, bin bestürzt oder erfreut - je nachdem - und schipper weiter in meinem Kinderkanu. Vor einer Woche hatte ich eine Art Ausbruch. So wie ein Vulkan, der jahrelang vor sich hin blubbert. Ich bin überrascht worden, sehr unerfreulich, und bin dann etwas eskaliert. Aber - einen halben Tag später war ich wieder im Kanu unterwegs.
Am besten klappts im Straßenverkehr. Die Idioten, meist Hauptberuflich Sohn oder Naturdepp, die mich überholen (Straße: 50, ich: 65, Depp: 90) oder schneiden und mir sämtliche Vorfahrten nehmen, die nehmen in meinen Gedanken keinen Raum mehr ein! Das ist so geil, ich denk mir "Ha, schau dir DEN an!"  und singe weiter mein ABBA-Lied. Mehr Eindruck bleibt nicht! Sehr entspannend und wohltuend!
Wenn ich nach Hause komme und schon Mittags kein Parkplatz mehr frei ist, kreise ich 4-6x um den Häuserblock. Wenn dann immernoch nichts zur Verfügung steht, stell ich mich auf ein Fleckchen, kilometerweit von zu Hause entfernt und fange an, beim Heimhumpeln mit mir selber zu sprechen: schön langsam, keine Eile, jetzt über die Straße, soo geschafft. Jetzt über den Rasen, langsam, da ist das erste Haus - geschafft. Das zweite - schau, neuer Blumentopf! Da, das dritte .. bleib kurz stehen, wechel die Hand , durchschnaufen, weiter .. 
Schön langsam, Jaqueline, sonst kotzt du wieder!
Und dann hab ich mein Heim erreicht und freu mich! 
Heute auch. Mit letzter Kraft komm ich an und denke mir, was ich jetzt alles geschafft hab! Die Arbeit, der Weg zur Apotheke, zur anderen Apotheke, langer Weg nach Hause - gut gemacht!! 
Für andere Pipifax - für mich erstaunlich! Ich weiß das zu würdigen, und was die anderen dazu meinen - is doch mir woschd! 








Sonntag, 17. Januar 2021

Sabinchen und die Musik 18

So schaut's aus: Es ist ein grauer Samstag Nachmittag, kalt, alles voller Schnee. Wir haben eingekauft, Mittags ein Brötchen gegessen, die Waschmaschine läuft und jetzt sitze ich hier im Schlafzimmer (und auch hier ist es kalt) und futter viel zu schnell meine Schokonüssle weg!

Auf Spotify läuft "All about that Bass" von Home Free. Das ist eine A Capella Group wie Pentatonix, bloß sind das nur Kerle und es ist auch eher Country-mässig ausgerichtet. Natürlich hat mich der Bub drauf gebracht. Mit meinem hauseigenen Musik-Informanten bin ich klar im Vorteil!
Ich hör mir gern Home Free an. Auf meiner 2018-Lieblinge-CD sind die Jungs gut vertreten
Ring of Fire link zum song
Champagne Taste link zum song
Friends in low places link zum song  hier ist das Original, das mag ich auch!( Original )
honey I'm good link zum song
...
das macht gute Laune! Country ist manchmal richtig schön! Ich hätt ja große Lust, mal Square Dance zu tanzen! Das macht bestimmt auch Spaß! Ein Square-Dance-Video 
Oder bringt dich zum weinen, so wie dieses hier: "I loved her first" von Heartland. Das ist mein Tochter-Lied und sobald die ersten Takte losgehen, öffnen sich bei mir alle Schleusen und ich heule hemmungslos! Der Papa hat auch ein Lied zu dem Thema:
"Helplessly Hoping" von Crosby, Stills Nash, das ist genauso traurig. So fahr ich laut lachend und weinend über die Autobahn Richtung Holland und bin eins mit mir und der Welt. Diese CD ist super!
Da ist außerdem noch Where I belong von Home Town drauf, Zaz mit "Qué Vendrá" von Zaz, "1985" von Bowling for soup, "Heist" von Ben Folds, "Creep" von Radiohead, dann wieder ganz was anderes mit "Song for the seeker" Avriel & The Sequoias, "Starman von David Bowie und Don't stop me now von Queen.

Ich werde sehr von Filmen beeinflusst. Es kommt immer drauf an, welchen Film ich grade gesehen hab und vor allem, wie intensiv! Grease und Dirty Dancing verstehen sich von selbst.
Und da wäre zB noch die Realverfilmung von "Das Dschungelbuch". Da ist ein song dabei, der mich fasziniert: "Trust in me" Scarlett Johanson, den muss ich mir immer ein paar mal hintereinander anhören! Sie singt Kaa die Riesenschlange.

 

Oder "Once upon a Dream" von Lana Del Rey im Film Maleficent. Gänsehaut! Ich erinner mich, als ich im Kino saß, der Film war zu Ende und auf einmal ging dieses Lied los! Tochter und ich haben uns an der Hand festgehalten, wir waren so ergriffen!

 

Wunderschön ist auch der song aus Rapunzel "I see the light" und "A whole new world" aus Alladin. Ich heul schon wieder! Hach !!
So, aber mal abgesehen von Disney & Co - da gibts ja auch noch so viel andere Filme, die einen mitreißen! Es gibt einen Film über Queen zum Beispiel. Wir gehe zu dritt ins Imax - oder Cinemagnum jetzt - und lassen uns vor einer 610m² großen Leinwand in dieses Meisterwerk saugen. Nach der Vorstellung saßen wir alle drei wortlos da, alle waren schon gegangen, und wir waren einfach nur geflashed! 
Queen ist daraufhin in unser Leben eingezogen. Videos, Kalender, CD's, Radio, Lp, alles mögliche, jeden Tag Queen! Und das hat tatsächlich wochenlang angehalten! Wir sahen den Film noch ein zweites Mal und lieben ihn nach wie vor! 
Love of my life, Bohemian Rhapsody, Radio GaGa, Who wants to live forever, I want to break free, Somebody to love, ...Under Preassure


 
Kaum ist die Queen-Euphorie nach Monaten (!) abgeklungen, gibt es einen neuen Film im Kino. Eine neue Lebensverfilmung - jetzt kam Elton John, Rocket man! Und wieder hats mich voll erwischt! Dank dem Film weiß ich jetzt endlich was über den Künstler! Ich wusste zwar, dass es Elton John gibt, dass er auf Lady Dianas Beerdigung gesungen hat und einen seltsamen Brillengeschmack hat, aber viel mehr auch nicht. Und da kam dieses biopic gerade recht. Wieder lasse ich mich mitreissen, wieder tauche ich ein in die Zeit, die songs und das Lebensgefühl von Elton John. Ich entwickle spontan Sympathie und Mitleid für den Künstler! Und wieder spiele ich seine Lieder immer wieder und wieder. Ich liebe "Rocket man" und "Yellow brick road", "Your song", "Tiny dancer", "Don't let the son go down on me", "Saturday night's allright" und "Crocodile Rock". Und jetzt mag ich Elton John! Und was für ein Genie er ist, Wahnsinn! 



Meine Playlists wachsen und wachsen.Wenn ich mir dafür eine Hitliste von 2018 anschau, da herrscht Ratlosigkeit.
Woran du merkst, dass du alt bist: 1. Du kennst die aktuellen Hitlisten nicht, 2. du kennst die Interpreten nicht und 3. es ist dir völlig egal! *laaach - zeig mir eine Hitliste von 1984, ich kenn sie alle!
 

 
 

Dienstag, 12. Januar 2021

Optimist bis zum Erbrechen

 Ich versuche wirklich, mich positiv auf die Arbeit einzustellen. Mit positiven Gedanken (Kaffee) aufstehen, mit positiven Gedanken (laute Musik) in die Arbeit fahren, positiv geladen die Patienten zu empfangen und superfreundlich zu sein. Denn ich weiß ja, wenn ich scheißfreundlich bin, trickse ich mein Unterbewusstsein aus, so dass es denkt, arbeiten macht voll Spaß. Und es klappt auch manchmal. Wenn dann noch so goldige Omas kommen, die mir verstohlen Süßigkeiten zustecken und mir versichern, dass sie gar keine Angst haben, wenn sie wissen, dass ich im Labor sitze, bin ich ganz gerührt! Süß, gell? Dann freu ich mich. Und mein Unterbewusstsein jubelt: schöne Arbeit, dankbare Patienten UND Schokolade! Was will man mehr?





Montag, 11. Januar 2021

schlaf, Binchen, schlaf

 Mein Sonntag besteht auch nur aus schlafen und essen ... wär's mir net worschd, wär's  mir peinlich! Die einzigen Anstrengungen, die ich heute hingekriegt hab, sind Waschmaschine einschalten, Haare waschen und bei spotify die richtige Musik suchen. Jetzt läuft The sweet. Ich krieg heut nichts mehr gescheites auf die Beine. Leider hab ich oft solche Tage und meistens sind es kostbare Sonntage, die dann drauf gehen. Dann liege ich auf der couch oder im Bett, alles tut mir weh und ich überlege, was alles zu tun wäre. Krieg jedesmal eine komplette to-do-list zusammen, das Problem an der Sache ist: ich mag nicht. 

Aber bevor ich das Faulheit nenne, sag ich lieber Erschöpfung dazu.  Rezidivierender posttraumatischer Arbeits-Erschöpfungszustand. O ich armes Schwein! Heute war schönes Wetter, seit langem mal wieder. Gleich verspürt man den Druck, rausgehen zu müssen. Da ich nicht laufen kann, müsste ich das Auto  nehmen. Und dann? Fahr ich dumm rum und mein schöner Parkplatz ist auch weg. Kommt nicht in Frage. Also bleib ich mit meinem Luxuspopo zu Hause und schau Märchen auf MDR. 
Der große Kraftakt kommt jetzt dann gleich, ich muss mich fönen (!) und dann Abendessen kochen! Es gibt gefüllte Zucchini und Pommes. Die Arbeit dabei ist überschaubar, aber ich muss mich da wirklich zwingen! 
Ich könnt schon wieder einschlafen ...
Morgen hätte ich offiziell frei, aber weil wir zuwenig Personal sind, muss ich antanzen. Das ist hart. Aber ich versuche, meinem Jahresmotto auch hier treu zu bleiben und denke einfach:
 
"Is mir doch worschd!"
 
dann geht's.




Cute Rat