Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
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Montag, 29. September 2025

Projekt 52, September - die dritte

 

52 Wochen - 52 Themen - 52 Fotos
eine Mitmachaktion von Sari auf heldenhaushalt.de

 


 

Das dritte Thema im September heißt: Regen 

Der wahrscheinlich schönste Moment des Tages: ich liege endlich im Bett! Frisch gewaschen, geputzt und gepflegt schlüpfe ich unter die Decke. Das Wasserbett ist vorgewärmt, meine kalten Füße kribbeln beim aufwärmen. Ich spüre, wie sich mein Rücken entspannt. Dann greife ich zu meinem Buch und tauche ein in die Geschichte. Es dauert nicht lange, bis mir die Augen zufallen. Ich könnte soo viel lesen, wenn ich nicht dauernd einpennen würde!

Was soll's, ist eh schon spät. Buch weg, Wecker an, Licht aus. Ich kuschel mich tief in die Decke ein und rutsche so lange hin und her, bis ich perfekt liege. Alles fährt runter, die Geräusche, der Puls, die Gedanken, das Haus ist still und dunkel. 

Ich höre, wie es zu regnen anfängt. Einzelne Tropfen landen auf dem Blechdach, das der Mann als Taubenschutz an die Mauer montiert hat. Die Bäume rauschen im Wind, die Regentropfen werden mehr. Jetzt regnet es gleichmäßig und ruhig. Ich döse langsam weg.

Durch die geschlossenen Augen nehme ich einen Blitz wahr, kurz darauf donnert es weit entfernt. Ich überlege, ob ich den Roller abgedeckt hab, ob irgendwas im Garten liegengelassen wurde, ob die Autofenster zu sind oder ob noch Wäsche draußen hängt. Das wär jetzt sowieso zu spät, ich verlasse dieses warme, weiche, gemütliche Bett auf keinen Fall mehr!

Der Regen wird stärker. Ich stell mir vor, wie die Tropfen auf den Rasen fallen, auf die Blätter des Kirschbaums. Wie sich alle möglichen Tiere ein Versteck gesucht haben. Ich denke an all die Leute, die jetzt draußen sind, unterwegs nach Hause, mit dem Schirm oder auf der Autobahn. Ich denke an all die Obdachlosen, die die Kälte und den Regen aushalten müssen.

Es blitzt erneut. Aber das Gewitter ist noch weit weg. Die Tropfen auf dem Blechdach sind laut, trotzdem beruhigt mich dieses Geräusch. Immer mehr. Meine Gedanken verschwimmen, driften weg, der Regen trommelt gleichmäßig auf das Dach, den Tisch, die Gartenstühle, auf die Blätter und die Vogeltränke. Ruhig und beständig. Das Gewitter zieht fort. Immer weiter weg.

Bis ich den Donner nicht mehr höre. Bis ich gar nichts mehr höre. Eingeschlummert.


auch wenn das Bild nicht so ganz zum Text passt - 
es hat seit dem Schreiben einfach nicht mehr geregnet ..


1 Kommentar:

Cute Rat