Mausloch

Das Mausloch ist mein öffentliches Tagebuch.
Mein Refugium. Meine Höhle. Mein Ventil. Viel Spaß!

Blogparade zum mitmachen!

Samstag, 12. Mai 2018

Freitag, 11. Mai 2018

gone with the wind

Jetzt sind sie wieder weg. Gestern kamen Tochter & TOLO zum Essen, Topmodel gucken und schlafen. Und gleich war ich wieder happy! Alle Küken zu Hause!
Aber heute morgen sind alle wieder gegangen. Klar, müssen ja zur Arbeit. Aber wann sie wieder kommen, weiß ich nicht. Das ist vielleicht ein blödes Gefühl.
Ich dreh schon am Rad, hab für gestern einen Kuchen gebacken. Weil die Kinder kommen. So weit bin ich schon. Tochter meinte, sie fühlt schon ein "Ich besuche Mama".
Es ist so komisch !!!


Gestern Abend ist ein Hubschrauber um Bf gekreist, stundenlang! Der stand dann sehr lange an einem Fleck, machte einen Höllenlärm. Wahrscheinlich haben die jemand gesucht, später (um halb zwei!) ist die Polizei durch die Straßen gefahren und die Beamten haben mit Taschenlampen  alles abgeleuchtet. Ein paar Tage vorher ist einer verhaftet worden, weil er aus dem Auto raus geschossen hat. Tochter sagt, kaum ist sie ausgezogen, geht hier die Luzie ab! Abenteuer Parkwohnanlage!
In der Gruppe in fb wurde wild diskutiert, alle waren wach, auch alle Kinder.
Danke, Krimineller!

ich, heute morgen

Freitag, 4. Mai 2018

update

Meine Augen brennen. Seit Donnerstag. Ich glaub nicht, dass das der Heuschnupfen ist, es fühlt sich an, wie 2 Nächte nicht geschlafen. Dabei hab ich die letzten beiden Nächte voll gut geschlafen! Seit langem mal wieder, am Mittwoch Abend war ich so fertig, dass ich fast ins Bett gekrabbelt bin und dann sofort eingeschlafen. Und gestern wars zwar etwas später, aber ich hab wieder durchgeschlafen. Das ist eine Seltenheit geworden, normalerweise schlaf ich schlecht ein, schlecht durch und bin ab 5 Uhr wach. Oder ich schlaf garnicht, das kommt oft vor. 1-2 Nächte garnicht schlafen. Dann brauch ich Red Bull oder Koffeintabletten um arbeiten zu können.
Ich brauch sowieso zur Zeit viele Tabletten. Ich nehm 2x täglich Ibu, dann die Schilddrüsentabletten, die Heuschnupfentabletten und wenns ganz schlimm ich noch ne Schmerztablette.
Ohne Ibu oder Tramadol geht nichts mehr. Es ist schon schlimm, nicht nur das Fußgelenk, auch das linke Knie wird immer schlimmer und der rechte Arm. Ich kann fast nichts mehr heben.
Nächste Woche werde ich einen Termin beim Rheumatologen ausmachen. Bei einem anderen, der, den ich jetzt hab der sagt mir nix ausser "jaa das passt schon".

Ich hab auch ein ganz schlechtes Gefühl, weil ich wegen Mutti-Unbeweglichkeit und Ganzkörper-AUA nicht beim Umzug von Tochter helfen kann. Bin ja froh, wenn ich mich selber die Treppen hochschleppen kann. Voll blöd. Aber weil das eben so ist, hab ich das Bedürfnis, den Kindern Geld zu geben. Wenigstens das kann ich.
Die sind schon voll weit, Wohnzimmer ist fertig, Bad ist fertig, Küche kommt nächste Woche und Schlafzimmer ist auch bald soweit. Offiziell wohnt sie schon dort.
Hm.
Kann sein, dass sie nächste Woche schon dort wohnen will.
Und dann isse weg.
In Ferrd!


Samstag, 21. April 2018

Morgens um 8 ist die Welt noch in Ordnung

Ich weiß nicht, ob man das sehen kann. Falls nicht, is doof. Für euch. Falls doch, das sind all meine Fotos, die ich mal auf facebook hochgeladen hab. Das Fotobuch wurde erstellt in der Hoffnung des Betreibers, dass ich mir das bestelle und drucken lasse. Ich habs lieber einfach nur geteilt, das kost nix.
Guckst du: (oder auch nicht) auf den Button "Buch öffnen" klicken





Nachdem ich mir heute den Wecker auf 8 Uhr (!) gestellt hab, dann einkaufen gefahren bin, mit Papa zum Antenne-suchen nach Ferdd, die Straße abgesucht hab und dann noch mit Felix ins Kino bin, hab ich mir meinen Feierabend schon verdient, find ich. Zwischen durch bissi Wäsche waschen .. und es is sooo heiß !!! Nicht aushaltbar.
Deswegen die so frühe Einkauferei. Früh um acht ist die Welt noch in Ordnung!
Die Autoantenne ist uns verloren gegangen. Als ich das Auto zum Waschen gefahren hab, wurde die abgeschraubt und mir in die Hand gedrückt. Später hab ich Papa Bescheid gesagt, dass er sie wieder dran schraubt, hat er aber noch nicht gleich und später ist sie dann auf geheimnisvolle Art und Weise verloren gegangen. Da haben wir sehr intensiv gesucht, im Auto und ums Auto herum. Nix da.      Wir müssen eine neue kaufen - Ende der Antennengeschichte.
Mit Sohn hab ich mir "Silent Place" angeschaut  auf seinen Wunsch. Toller Film! Tolle Klimaanlage im Kino! Toll leeres Kino! Der Film war so spannend, durch die verteilten Lautsprecher im Kino dachte ich echt mal, das Monster kommt von rechts hinten im Kinosaal und hab mich panisch nach rechts umgedreht - sehr zum Vergnügen von Sohn! Er sagt, der Film war wie eine langgezogene Küchen-Szene von Jurassic Park. Weisste noch? Die beiden Kinder verstecken sich in der leeren Großküche und der Dino jagt sie .. war irre spannend! Und so war der Film heute auch. Huu !

Erst gestern isser nämlich nach Hause gekommen. Der Sohn. Klassenfahrt Berlin. Eine ganze Stunde wurde uns erzählt, weil es da so interessant war! Von DDR Verhaltensweisen, der Mauer, Todesopfern, dem Tränenpalast, dem Bundestag, dem Theater, einer Bar und der Currywurst. Insgesamt bekommt die Klassenfahrt von Sohn eine 2-
Die Woche ohne ihn war irgendwie komisch. Gut, dass er wieder da ist !
Ach!
Ich kann mich grad garnicht konzentrieren, weil der neue Nachbarsjüngling einen Haufen Freunde eingeladen hat und grade im Garten ein lautstarkes Spiel mit einem Tennisball und vielen Bierflaschen  stattfindet. Prost, Nachbarschaft!

(kreative Pause)


hier hab ich noch was nettes zum Gucken, ist ein kleines Filmchen über Nürnberg und so




FRANCONIA from Jacco Kliesch on Vimeo.

Sonntag, 15. April 2018

Grantelhuber

Die Aktion "Kehrd wärd" fand ich so gut, dass ich mitmachen wollte. Also hab ich den Verantwortlichen angeschrieben, was ich helfen kann ohne viel rumlaufen zu müssen. Ich soll um 11 Uhr auf der Matte stehen und dann beim Vorbereiten helfen. Die Müllaufsammler kommen nämlich um 12 und kriegen dann Würstchen und Brezen.
Um 7 hab ich mir den Wecker gestellt, dann Kaffee, einkaufen gehen und Haare waschen. Schnell !!
Ich komm also runter - Papa grantig. Ist ja nix neues. Ich mach mich fertig fürs einkaufen - Papa ausgesprochen grantig. Im Supermarkt ist er richtig wütend. Ich hab keine Ahnung, warum. Ich merk nur, dass ich alles abkrieg und versuche fest an Martina zu denken, die mich dazu gebracht hat, solche Situationen nicht persönlich zu nehmen und versuche, damit umzugehen.
Zu Hause lauf ich schnell ins Bad zum Haare waschen. Kurz vor elf geh ich und lasse einen wütenden Papa und einen aufgeregten Sohn zurück. Heute kommt sein Freund zu Besuch.
Es ist elf, ich steh püntlich vor der Tür des Krankenpflegevereins und keiner ist da.
Eine Pflegekraft kommt, hat keine Ahnung von nix und fährt wieder weg. Ich laufe eine halbe Stunde auf und ab, bis ein Mitarbeiter kommt und mich reinlässt. Was ich tun soll, weiß er aber auch nicht. Schön, dann räum ich mal den großen Tisch ab, mache sauber, richte Deko und Servietten. Dann warten. Und warten. Um 12 kommen die ersten Helfer, ich nehme ihnen die Warnwesten und die Handschuhe ab, verteile Brezen und steh etwas dumm rum. Einige vom KPV erkennen mich von früher wieder, sprechen mich an. Und da ist Herr R., mein Ex-Chef. Der ist total freundlich zu mir! Wir sind ja nicht im besten auseinander gegangen. Freu mich!
Er will ein Gruppenfoto machen und ich soll auch mit drauf. Ich hab das Gefühl, alle kennen sich und fühle mich etwas außen vor. Egal, ich mach halt, was mir einfällt.
Die Tische wieder abräumen, Warnwesten falten, Gläser in die Spülmaschine räumen und um eins bin ich fertig. Als ich gehen hab ich ein richtig gutes Gewissen! Bin gut gelaunt und komm heim - bämm gute Laune weg, Papa ist mehr als grantig. Jemand - also ich - muss echt was schlimmes angestellt haben! Sohns Freund kommt und die beiden nehmen das Wohnzimmer in Beschlag, Papa duscht und geht zu seinem Freund. Vielleicht kann er da etwas Dampf ablassen.
Ich hole das Namenschild für Tochter und TOLO ab, für den Briefkasten. Wenn sie wiedermal kommen, schenke ich es ihnen! Dann leg ich mich hin, bin echt erledigt. Und hab elend schlimme Schmerzen.
Als ich aufwache, sind Sohn und Freund im Kino.
Ich mache Wäsche und räume ein bisschen rum. Später gibts Abendessen für Sohn und mich (Gegrilltes Käsesandwich). Wir sind echt gut gelaunt, hören Musik, er spielt auf der Gitarre und ich falte Handtücher.
Ganz spät kommt Papa heim, er stürmt nach oben und liegt jetzt da, (sehr laut) schnarchend und verströmt den Duft der vergangenen Männerparty im Schlafzimmer.
Deswegen schreib ich auch all diese unwichtigen Sachen ins Mausloch - weil ich mich drücke, rauf zu gehen.
Ich denke, ich werde in Tochter's Zimmer schlafen.
Und ich hoffe ganz doll, dass Papa morgen nicht mehr ganz so mies drauf ist. Soviel positiv denken kann man garnicht, um sich nicht den ganzen Sonntag verderben zu lassen - von keinem Grantler der Welt!
Daumen drücken!

Mittwoch, 11. April 2018

gebeutelt

Was für ein Wochenende!!
Freitag fahr ich Tochter am Vormittag zum Orthopäden. Sie trägt ja seit 8 Wochen diesen elenden Skistiefel, weil Orthopäde A gesagt hat, dass das so sein muss. Mit der Aussicht auf anschließende OP. Wir trauen Orthopäde A nicht so recht, weil man hört ja so einiges - lauter schlechte Kritiken von anderen Patienten und so. Also fahren wir zu Orthopäde B, der uns empfohlen wurde.
Und als Tochter aus dem Sprechzimmer zurück kommt überkommt uns die Erkenntnis "Ach wären wir doch gleich hierher gekommen!" Hier erleben wir das Gegenteil: Orthopäde B hört zu, schaut in die Augen, lächelt, ist freundlich und sieht den Menschen hinter dem Patient. Und er sagt etwas entscheidendes. Nämlich, dass der unsägliche Skistiefel eine falsche Therapie sei, dass totale Ruhigstellung Quatsch ist und eine OP absolut unnötig. Dieser Stiefel ist halt ... andere Schule, sagt er. Wir mögen Orthopäde B sehr!
Völlig vor den Kopf gestossen humpeln wir beide zum Auto zurück. Alles umsonst. Die ganze Stiefeltragerei, das stillhalten, das nicht-belasten-dürfen, das nicht-Autofahren-dürfen, das nicht-weggehen-können ! Meine Güte!
Jetzt bauen wir die Bewegungsfähigkeit des Fußes wieder auf und dann ist der Käs gegessen!
Am Nachmittag fahren Sohn und ich laut singend zum Friseur. Diesmal passiert was ganz besonderes! Die Ankunft ist das Beste an den Sohn-Friserubesuchen, dann kommt nämlich der Meister auf uns zu.
(Im Mausloch ist Friseur E. "der Meister", einfach weil er es verdient hat!)
Er kommt strahlend auf mich zu, legt seinen Arm um mich und sagt" Liebes, magst du einen Cappuchino?!"
Und schon schmelze ich dahin und fühl mich sauwohl!
Alle wissen um Sohn's Wünsche Bescheid, der Meister fragt vorsorglich, ob er denn nicht vielleicht alternativ lieber ein Piercing oder ein Tattoo haben möchte, was Sohn aber sicher verneint.
Dann legt er los, Sohn ist aufgeregt, grinst sich im Spiegel an. Viel Diskussion und gute Laune im Friseursalon, jeder schaut interessiert und alle Profis greifen im Vorbeigehen in Sohns Haare.
Der Meister ist fertig, Sohn strahlt, Mama atmet tief ein und aus!
Hauptsach, das Kind ist glücklich!
Und ausserdem - jeder experimentiert in dem Alter umeinander, oder? Ich hatte lila Haare!
Und Sohn hat eben blaue

vorher


gebleicht

der blaue Klaus

Sieht aber schon klasse aus , oder?
Bis auf Oma&Opa haben es alle bemerkt und für gut befunden, und Oma siehts bestimmt auch sofort!

Samstag war die liebe Waldfeger bei mir, zum Haare färben. Nein, nicht blau.
Und ich sag dir was - den ganzen Nachmittag draußen sitzen, Donuts und Blaubeeren essen , ratschen und dem Schwesterherz schöne Haare machen - das ist genau mein Ding! Herrlicher, friedlicher, wunderbarer Samstag Nachmittag ! *sing
 Die Alternativen wären faul aufm Sofa liegen, aufräumen, bügeln, im Garten lesen oder Haare waschen.
Das war aber keine Option für mich, ich hab mir den Waldfeger ins Haus geholt und somit the best selection für einen freien Samstag Nachmittag. Ein Teil der Kinder ist ausgeflogen, um mit Schwiegereltern nebst Familie zum Volksfest zu gehen (an einem sonnigen Samstag Nachmittag, mutig !), der andere Kinderanteil hat sich da aufgehalten, wo er am glücklichsten ist. Ebenso der Papa, er war auch da, wo die meisten fränkischen Papas glücklich sind.
Also ein Nachmittag zum genießen! Herrlich im Garten sitzen, über die Nachbarn, die Arbeit, die Kinder und das Abendessen zu quatschen. Wir ziehen über unsere Praktikanten her und wie man sie verarschen kann, planen Ausflüge in andere Städte, vermissen unsere Kinder (ich schonmal vorsorglich) und genießen den Garten mit seinem blühenden Forsythien-Strauch. Cappuchino trinken, Kekse und Blaubeeren essen.
Zwischendurch ein bisschen Haare färben und so den ganzen Nachmittag verbringen.
Ruhig, friedlich, ungezwungen und so richtig schön!
Ich liebe es.

Fusions-Teller. Zucker und Gesund. Läuft.

Sonntag früh fahr ich Papa, Oma&Opa zum Kino. Sankt T. hat nämlich eine Idee gehabt, er will seine Eltern nebst Bruder in einen Naturfilm ins Cinemagnum locken.
Opa war dezent entsetzt, Oma voll happy! Zum ersten Mal im Kino seit ... seit wir die beiden gezwungen haben mit uns "Titanic" anzuschauen. 1996.
Ein Erlebnis! Huiii!
Mittags wieder abgeholt und siehe da, alle drei waren begeistert! 
Sabine: "Und was hat man so gesehen in dem Film?"
Oma&Opa: "Diere"
...
Sabine "aha!"

Gut gelaunte Großeltern wieder heimgefahren, Papa aufs Sofa.
Tochter und TOLO kommen und erzählen von einer genialen Wohnung, die sie grade angeschaut haben, die sie möchten und zu 99% auch bekommen!
Leicht geschockt versuche ich micht zu freuen. Tochter schmeißt sich sofort neben mich auf die Couch und bleibt ganz nah da, und das brauch ich auch. Es ist ein komisches Gefühl, kein angenehmes. Abens würde wohl der Anruf kommen.

Und der kam auch. Und für uns die Nachricht auf whatsApp 

"Wir haben sie!"

Und mir zieht's den Boden unter den Füßen weg. Ich bin im freien Fall. Weg. Sie wird weg gehen. Sie wird weg sein. Keine Tochter mehr da. Ich treibe auf dem offenen Meer und hab meinen Halt verloren. Hab keine Richtung. Geh unter.


Es ist wohl kein Zufall, dass der letzte Hypnosetermin auf Montag verschoben wurde. Martina fängt mich auf und kriegt die volle Ladung Emotion ab!
Ich sitze da in dieser Sessel-Falle und sie sieht sofort, dass was nicht stimmt. Ich beginne zu erzählen und sofort laufen die Tränen. Alle. Auch die, die ich den ganzen Vormittag versucht habe zu unterdrücken. Alles läuft. Und Martina redet auf mich ein wie auf ein krankes Pferd. Mit Erfolg. Es hat so viel Sinn, was sie sagt. (und was ich jetzt nicht wiedergeben kann). Es ist weniger eine Sitzung zum Abnehmen sonder vielmehr Lebenshilfe pur.
Auch die letzte Hypnose läuft ein bisschen anders, tiefer und intersiver. Und als wir uns umarmen und ich wieder draussen bin, fühle ich mich deutlich besser.
Ruhiger und gelassener.
Und zuversichtlicher!
Sie sagt, ich soll mich jetzt auf eine Bank in die Sonne setzen und alles wirken lassen.
Das tu ich, oben beim Tiergarten.
Nach einer viertelstunde rufe ich Oma an und treff mich mit ihr.
Es tut gut! Oma tut immer gut! Sie erdet mich, bringt mich zum lachen und zum Nachdenken. Und sie hat halt immer Recht!
Was sie sagt hat Fundament.
Wie war das? "Mama hat immer Recht - es sei denn, die Oma befindet sich im Raum!"
(hihi)
Nach dem Omabesuch sitze ich im Auto und kann schon wieder mitsingen!



Samstag, 31. März 2018

Minga

Am Mittwoch Mittag, als ich Schluss hatte, war die Lust nach München zu fahren eher gering. Ich war müde und wollte altersgemäß meine Ruhe haben.
Hab mich sogar ein bisschen hingelegt - ohne Mittagsschläfchen bin ich überfordert.
Tochter und TOLO starten um halb drei, weil noch ein Hotel organisisert werden muss, Sohn und ich starten um vier. Ich bin überraschend gut gelaunt und Sohn sowieso. Ist ja sein Weihnachtsgeschenk. Wir fahren nach München ins Deutsche Theater und schauen uns die Blue Man Group an!


Die Fahrt ist voll lustig, wir hören ein bisschen Mama Musik und ganz viel Sohn Musik, essen Gummibärchen und singen laut mit! In 1 1/4 Stunden sind wir in München. Aber in München ist nicht nur alles eine Nummer größer und protziger, da gibt es auch eine laaaange Straße, die Leopoldstrasse. Und in der Leopoldstrasse war ein Mörder-Stau. Stehender Verkehr. Laut Navi wäre der Weg von hier nach Theater in 5 Min zu schaffen - wir haben etwas länger gebraucht: genau 1 1/4 Stunden, genauso lang wie von Nürnberg nach München selber.
Das Parkhaus war unglaublich. Kaum drin, musste ich scharf rechts eine elend enge, steile Wendel-Auffahrt rauf. So eng, dass gerade 1 Auto draufpasst - ohne Spielraum. Rechts war ein schmaler Treppenlauf. Ich fahr los, unter lautem Geschrei und Geheule, und ich seh halt garnichts! Die Fenster vom Tuco sind so schmal, dass ich eigentlich auch blind hätte hochfahren können. Ein Abenteuer! Beinah wär ich mit einem Reifen auf die Treppe geraten - dann wärs vorbei gewesen, aber endgültig. Im 2. Stock waren Parkplätze frei. Beinah hätte ich den Boden geküßt!
Also noch herrlich lebendig und erleichtert laufen wir im strömenden Regen beschwingt zum Theater. Tochter und TOLO stehen nicht da und wir haben Hunger. Da drüben ist ein McDonalds, sehr zur Freude von Sohn. Der erste Cheeseburger seit Moooonaten! Lecker! Dann haben wir noch 15 Minuten. Als wir das Foyer des Theaters betreten überkommt mich eine Welle der Erinnerung, hier hab ich die Rocky Horror Show gesehen, 2x !! Ach da hätt ich jetzt Lust drauf! Ich weiß ja auch garnicht, was mich bei diesen Blue Man erwartet. Tapfer schlepp ich mich die Treppen hoch - drei bis Parkett, nochmal drei bis Seitenbalkon, wir sitzen NATÜRLICH im Rang, also nochmal drei Treppen dazu. Oben keuche ich wie Emma die Lokomotive. Bisschen peinlich. Zum Glück sind die meisten Leute schon auf ihren Plätzen.
Als ich wieder normal atmen  und sogar sprechen kann, setzen wir uns. Rang, 2. Reihe und nur unsere 4 Plätze sind noch frei. Wir lassen den Raum auf uns wirken, ich mag das Deutsche Theater sehr!


Schau da ganz oben in der Mitte waren wir! :-)

Tochter und TOLO kommen und in dem Moment geht's los! Das Programm kann ich jetzt nicht wiederholen, ich wüsste nicht, wie. Aber toll wars, richtig richtig super! Ich hab das Finale mitgefilmt. Darf man garnet. Sohn war total begeistert und Tochter und TOLO auch. Volltreffer! Also wird empfohlen, wenn man mal drüber nachdenkt, ob sich das wohl lohnt.
Lohnt sich!
Anschließend sind wir in eine Shisha Bar ( ja ich hab gegoogelt wie man das schreibt).
Ich war lange lange nicht mehr in einer Bar! Und Sohn ja überhaupt noch nicht. Geraucht haben wir nix, obwohl es sehr interessant aussah. Nur Wasser getrunken und überbackene Nachos gegessen! Und lustig war's!
Tochter und TOLO sind ja gleich dageblieben - also nicht in der Bar sondern in der Stadt - also hab ich mich bei Sohn eingehakt und plappernd gings zurück zum Horror-Parkhaus. Das Gute ist, wenn man fast kopfüber auf einer Parkhausrampe in der Kurve hängt, kann man nach unten etwas mehr sehen als aufwärts! Das ist schön!
Sehr erleichtert und beruhigt fahre ich los, das Navi sucht vergeblich ein Signal und wir fahren, bis einer ein Schild "Autobahn A9" oder "Allianz-Arena" oder gar "Nürnberg" sieht. Man kann viele schöne Sachen sehen, wenn man planlos durch die Gegend fährt. Tolle, protzige Gebäude, Parks, den Viktualien Markt, steinerne Löwen, die Ludwigstrasse und auf einmal wieder die Quadriga und die Leopoldstrasse! Hurrah!
Das ist eh eine tolle Strasse - da ist so viel los, Nachts um halb zwölf ist ja alle voller Lichter, und trotzdem hat die Strasse Klasse! Würde mich interessieren, was da eine Wohnung kostet.
Da ist die Autoreifen Arena (ich finde, sie sieht aus wie ein weißer Autoreifen) und dann auf die Autobahn. Ich fahr ein bisschen langsamer als auf der Hinfahrt, weil es dunkel ist und regnet und die Lichter vom Tuco nicht so optimal eingestellt sind. Sicht ca 3 Meter.
Hab ich auch in den Griff gekriegt, nach ner kleinen Panik.
Sohn spielt selig seine Musik, wir singen Bohemian Rhapsody und kommen kurz nach eins in der Heimat an.
Schöner Ausflug!
Ich will sowas öfter!
Vielleicht lässt sich Oma und Waldfeger mal überreden, eine Spritztour nach München zu machen und übern Viktualienmarkt zu schlendern. Ich würd auch nen Kaffee springen lassen ;-)




Samstag, 24. März 2018

Ohne Ergebnis

Es ist komisch zur Zeit. Ich fühl mich, als ob ich in einem Schwimmring auf dem Wasser umeinander treibe. Ziel- und planlos treibt es mich nach links oder rechts.
Ich muss mich zwingen, an anstehende Termine zu denken. Heute zum Beispiel. Ich war baff erstaunt, dass ich für die Ostervorbereitungen nur noch einzelne Zeitfenster zur Verfügung hab.
Sonntag ist ja alles zu. Am Montag Nachmittag hab ich den letzten Hypnose Termin. Am Dienstag arbeite ich den ganzen Tag. Mittwoch fahren wir nach München zur Blue Man Group. Donnerstag ist frei - mein Zeitfenster! Freitag ist Feiertag und Samstag ist zu spät. Und - zack! Ist Ostern da!
Also hab ich heute schon einiges besorgt. Deko und Geschenke und so' Kram. Jetzt muss ich mir Gedanken machen, was ich beim Osterfrühstück auf den Tisch stellen will. Und was es überhaupt am Osterwochenende zu futtern gibt.
Tochter hat uns mitgeteilt, dass sie trotz fortgeschrittenen Alters tatsächlich noch Ostereier suchen will!! Hahahaha! Da müssen Sohn und TOLO mitziehen, ob sie wollen oder nicht! Diesmal hab ich elend einfallslose Geschenke, aber ich weiß zumindest, dass sie ankommen. Mein Geschenk ist, dass alle zum Frühstück zusammenkommen! Wir werden zu acht sein, ist das nicht herrlich? Freu ich mich total!
Ich will irgendwas backen, keine Ahnung was. Vielleicht Osterkekse oder Muffins oder so, ich hab ein Rezept über Scones gefunden. Muss mal schauen, was Scones sind, die sehen irgendwie gut aus.
Und Eier färben! Dieses Jahr gibt es blaue, grüne und rote Eier, die mit der Zahnbürste mit Gold bespritzelt werden! Die Färberei mit Rasierschaum letztes Jahr war zwar originell, aber voll klebrig! Das braucht kein Mensch.

Montag zur Hypnose. Ich hab ja endlich den Ordner durchgelesen, den Frau P. mir gegeben hat.
Da ist auch ein Text zur Selbsthypnose dabei. Den hab ich Sohn aufs handy sprechen lassen, wegen der schönen Stimme. Vielleicht bringts was. Ob die ganze Hypnose was gebracht hat, weiß ich nicht. Ich bin mir da echt unsicher. Klar, Frau P. ist toll, hat gleich erkannt, was Sache ist. Und ich esse seit über 2 Wochen keine Chips mehr und keine Schokolade. Und trinke kein Cola. Und ich bin gelassener im Umgang mit anderen Leuten. Und ich nehme alles bewusster wahr, das Selbstverständliche in allen Dingen und allem, was so passiert, ist weniger geworden, ich empfinde  alles viel intensiver. Zum Beispiel wenn ich ins Auto einsteige in der Früh. Ich rieche das Auto (is ja neu, riecht also noch gut), ich seh all die Schalter und Knöpfe, die nur mir zur Verfügung stehen, ich genieße die Gegenwart von Tochter, wenn ich sie in die Arbeit fahre, ich freu mich über ein gutes Lied im Radio oder dass wir das Horoskop auf RadioF nicht verpasst haben. Das läuft nicht mehr so nebenbei , sondern ist in dem Moment die Hauptattraktion.
Ich freu mich (brav nach Frau P.'s Anordnung) über sauber geputze Zähne und die Bettdecke, die so herrlich dick und weich ist. Aber eins klappt noch so garnicht, ich soll mich ja selber mögen und loben für das, was ich so tu und getan hab.
Das haut nicht so hin wie es soll.
Ich seh mich halt da so sitzen, wie ich eben da sitze und dann kann ich mich nicht loben.
Oder dieses ewige Humpeln. Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass ich das nicht aus lauter Spaß mache und weil ich das so lustig finde, aber dieses Gehumpel geht mir so auf den Sack !! Nicht nur, weil ich so erbärmlich langsam bin und weil ich nicht so kann, wie ich gern würde, sondern auch weil ich weiß, wie das aussieht!
Wenn ich morgens vom Parkdeck durch die Tür geh zum Aufzug, da spiegel ich mich in der anderen Tür. Und ich seh jeden Morgen das selbe: eine dicke Frau mit dicken Beinen die auf mich zu humpelt.
Lieber wegschauen.
JA ich weiß. Es kann geändert werden. Es muss operiert werden. Es muss reduziert werden. Und da ist das Problem!
Weisst, ich verkneife mir viele kleine Sünden, hab low carb Abendessen und zum knabbern danach Mandarinen (!) und Joghurt und was is? NIX IS!
Ich nehm halt kein Gramm ab! Nichts, garnichts. Ein neues Pfund hat mal vorbeigeschaut und ist dann wieder verschwunden, aber an der Substanz hat sich nichts geändert!
Ich hab halt gedacht, nach der Hypnose flutscht das! Ich schwebe locker flockig durch den Tag, glücklich mit meinem Salat und trotze allen Versuchungen und dann purzeln die Pfunde.
AM ARSCH !
Ich sollte wieder alles aufschreiben, wie ich das schon mal gemacht hab.
Bei allen Diäten und Tipps und low carb und schießmichtot solle ich einfach Kalorien zählen.

Es ist so mühsam !!

Hab bei der Frau Dr. Dickebeine angerufen. Ich brauch einen Termin! Ja, Facharzt. Hahahaha! Nächster Termin im Juni.
Danke schön.

Ich mach jetzt Abendessen, is schon spät.
Und ich kann mit Essen das Kind aus seiner Computerhöhle locken!
Hihi!





Samstag, 10. März 2018

"Wir sind nicht Körper, wir sind Seele"

Ich war jetzt schon 2x bei der Dame, die mich hypnotisiert. Es sind insgesamt 3 Sitzungen. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich da alles richtig mache.
Es findet statt im 4. Stock eines Hochhauses in Zabo. Ich bin total aufgeregt und etwas abgehetzt, als ich ankomme. Frau P begrüßt mich sehr herzlich und freundlich und führt mich in einen Raum, der sehr neu aussieht, in rot und weiß gehalten, ein gläserner Schreibtisch, eine ergonomische Liege, ein Tischchen und 2 Sessel, die, wie ich sofort weiß, für meinen Luxuspopo zu klein sind. Und überall Buddah-Deko.
Wir setzen uns und lernen uns ein bisschen kennen, sie fragt nach meinen Beweggründen, nach meiner Kindheit, nach meinem Essverhalten und meiner Beziehung zu Mama, Kind und Mann.
Dann holt sie für mich einen bequemeren Sessel. Wahrscheinlich hab ich sehr erbärmlich ausgesehen in dem Mini-Stühlchen. Der neue Sessel ist von der Sorte entweder knapp auf der Kante sitzen und riskieren, dass die in der Mitte durchbricht oder komplett reinsetzen ohne einer Chance, sich je wieder nach vorne beugen zu können. Ich würde gerne einen Schluck Wasser nehmen - keine Chance.
Egal, Hauptsache das Ding hält.
Frau P. erkennt die Problematik meiner Geschichte sofort und haut Sachen raus, die ich nicht vermutet hätte. Abgesehen davon, dass sie großen Wert drauf legt, dass ich meiner Umwelt und mir selber mit viiiel Liebe begegne, erkennt sie Zusammenhänge und Verknüpfungen in meinem Unterbewusstsein, die mich überraschen. Nach dem ausgiebigen Gespräch beginnen wir mit der Hypnose. Dazu soll ich die Brille abnehmen, mich bequem zurücklehnen (noch weiter geht echt nicht, ich frage mich, wie ich da jemals wieder rauskommen soll) und sie setzt sich links neben mich.
Ich soll mit den Augen ihrer Fingerspitze folgen, dann die Augen schließen. Es folgt ein bisschen Autogenes Training. Dann spricht sie mit meinem Unterbewusstsein.
Ich lasse die Augen zu, hoffe alles richtig zu machen. Dieser Zustand, in dem ich bin, ist sehr entspannt. So wie kurz vorm Einschlafen. Und ich mache alles, was sie sagt. Ich hebe den richtigen Finger, ich lasse die Augen hin und herkreisen, ich atme. Soll das so sein? Müsste ich nicht weggetreten sein?
Sie sagt meinem Unterbewusstsein, dass Gemüse für mich toll ist und Chips ganz doof.
Ich höre zu. Langsam erkenne ich farbliche Muster hinter den geschlossenen Augenlidern. Ich stelle mir vor, dass das Wolken sind. Oder Nebelschwaden. Dann merke ich, dass ich husten muss. FUCK! Darf ich das? Geb ich dann nicht zu erkennen, dass ich völlig wach bin? Mist, je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr muss ich husten. Ich versuche, den Hustenreiz wegzuatmen. Geht nicht. Da kommen Tränen. Ich muss jetzt wirklich husten! Darf ich die Hand vor den Mund heben?
Ich machs einfach und mein Hals ist irre trocken. Wie gerne würde ich einen Schluck Wasser nehmen, aber ich kann ja wohl schlecht mitten in der Hypnose zum Wasserglas greifen. Wobei ich da ja eh nicht hinkomme.
Frau P. sagt "ja, huste ruhig!"
Wir sagen du, weil es einfacher ist.
Sie will ein imaginäres Magenband um meinen Magen legen. Das find ich gut! Leider zieht sie es nicht fest genug, da muss ich nächstes mal was sagen. Und dann sagt sie, dass sie bis 3 zählt, und wenn sie mich an der Schulter berührt, soll ich die Augen aufmachen und mich wohl fühlen.
1 - du spürst wie deine Muskeln wach werden, streckst dich
2 - du bewegst die Finger, den Kopf und die Beine, atmest einmal tief ein und aus
3 - Augen aufmachen.
Und - ich bin ja so dankbar - reicht sie mir mein Wasser!

Ich bin ganz benommen, stehe etwas neben mir und bin mir echt nicht sicher, ob ich alles richtig gemacht habe. Aber zu Hause angekommen will ich mir ein Glas Cola einschenken und es schmeckt auf einmal nicht mehr. Wie gefärbte Brause. Das verwirrt mich. Ich bin Colajunkie seit über 30 Jahren.
Und Schokolade - ich hab sofort ein Bild vor Augen, wie Schokolade aussieht, wenn sie im Mund zerkaut wird und mit Spucke vermischt .. so ein Brei, ein Schleim ... wäääääääh!!!
... spooky

Eine Sitzung hab ich noch.
Fakt ist, ich trinke erstmal kein Cola mehr. Und halte mich mit Süßem zurück. Und ich steh voll auf Salat.
Ich nehme alles sehr bewusst wahr, meine Laune und meine Umwelt und die Leute.
Mich morgens im Spiegel mit einem "Guten Morgen liebe Sabine" zu begrüßen, fällt mir doch schwerer als gedacht. Es ist albern. Aber anlächeln geht. Und meine ewig schimpfenden und motzenden Patienten soll ich als potentielle Trainingspartner ansehen - um das freundlich-sein zu trainieren. Und das gelassen bleiben.
Das Verzeihen. Und das Abstand halten.

Wenn jetzt noch meine körperliche Hülle in diesen Sog der Glückseligkeit mit einsteigen würde,
würde ich glatt abheben! Peace!


Sonntag, 25. Februar 2018

da steht ein Eimer vor der Tür

Es ist verblüffend, auf was für Juwelen man stoßen kann, wenn man grade nach einem Ferienhaus sucht! 
Suchkriterien: Amsterdam und Umgebung, 1 Woche im August, 5 Personen - und schon haben wir ein Schnäppchen aufm Tisch!  

Unglaublich!

Ehrlich gesagt, die Einrichtung und die Umgebung, zusammen mit den sanitären Anlagen haben mich überzeugt!



Übergeschwappt

Gerade eben hat mich eine Welle der Liebe zu meiner Familie überschwappt! Unten im Wäschekeller. Kennst du das, wenn dir auf einmal das Herz aufgeht, ganz ohne Auslöser? Und dann ist keiner greifbar - der eine schläft, der andere will nicht gestört werden und die beiden übrigen sind feiern gegangen. Na, dann schreib ich's eben ins Mausloch.
Vielleicht bin ich auch nur angeschlagen, weil sich Tochter und TOLO heute eine Wohnung angeschaut haben. Bin ziemlich hin und her gerissen. Ich versteh die beiden, sie sitzen seit langer Zeit auf engstem Raum aufeinander, und wenn sie bei TOLO zu Hause sind, krachen die Generationen aufeinander. Aber der Gedanke, dass mein Küken ausziehen will, ist ziemlich fies.
Hatte jetzt 21 Jahre Zeit, mich darauf vorzubereiten, aber das hat nicht so recht geklappt. Das war viel zu kurz!
Außerdem sollten sie erst ausziehen, wenn sie beide gut verdienen. Sprach die Vernunft.
Geht nicht weg! Ruft das Mamiherz. Es wird Zeit, das Nest zu verlassen - sagt die Realität.

Mist!


Ich ermahne mich selber, cool zu bleiben. Bin ja auch in dem Alter ausgezogen und ich erinner mich gut, wie genial es war, eine eigene Wohnung zu haben !!
Wir haben halt nur Angst, dass die beiden das etwas zu rosa sehen und das Geld schneller verschwindet, als ihnen lieb ist. Und es kommt ein Haufen Arbeit auf sie zu - da ist dann keiner mehr, der alles wieder wegräumt, wenn sie gekocht haben oder die Wäsche wird nicht mehr aus dem Wäschekorb verschwinden und gefaltet wieder auf dem Bett liegen. Alles muss man dann selber besorgen und spülen und räumen und wechseln und überlegen ..

Sie ist doch meine kleine Maus ! Ich will sie drücken und ihr einen Kaba machen!

Und dass Sohn jetzt schon einen Vollbart züchten will, hilft auch nicht sonderlich weiter.

Aber das positive ist, Papa und ich liegen heute richtig gut auf einer Wellenlänge! Das war ein guter Tag heute, hoffentlich bleibt das morgen auch noch so. Ich hab den Verdacht, es liegt viel an mir. An meiner Laune. Und die Laune an diesem Wochenende sagt, ICH HAB EUCH ALLE SO LIEB !!!





Dienstag, 20. Februar 2018

ich bin staaaaark

Ok der erste Arbeitstag war schon schlimm. Aber ertragbar. Der einzige Unterschied zu meiner Vorhersage war, dass die Reisekollegin nicht von ihrem letzten tollen trip erzählt hat, sondern von ihrem Enkelkind. Zeit hat es trotzdem geraubt.
Heute war besser, ich war besser drauf und es war so viel zu tun, dass man zwar ununterbrochen unter Strom gestanden hat aber das Gefühl der Panik ausgeblieben ist! Yeyy!
Außerdem hat mich heute eine Oma "ihr Waggerla" genannt, weil das Blutabnehmen gut geklappt hat. Schon schön, wenn die Leute dankbar sind, weil das Pieksen nicht so schlimm wie befürchtet ist!
Feierabend. Ich steig ins Auto ein und will heimfahren, aber das Auto nicht. Tuco, das Auto, wollte lieber noch ein bisschen Zeit unterm Vordach des Medcenters verbringen und hat sich erst nach aus/einschalten, Radio an/aus, Scheibenwischer, Licht, Handbremse, Tür auf/zu, Gang raus/rein und 10 Min Ratlosigkeit meinerseits dazu überreden lassen, doch noch anzuspringen.
Zu Hause hatte ich dann eine ernst Unterredung mit Tuco und hab ihm klargemacht, dass das so nicht geht. Wir haben schließlich einen Haufen Kohle für ihn bezahlt, pflegen ihn, betanken ihn, geben ihm gute Musik (zumindest, wenn ich fahre) und da soll er nicht rumzicken und gefälligst seinen verdammten Job machen!
Bin gespannt, ob er morgen mitspielt oder beleidigt ist.
Kurzes Resumee aus dem Hause Bergbauer: Papa ist genervt, weil ich ihn per handy aus dem Schlaf gerissen hab,
Tochter und TOLO machen Burger (freu mich schon aufs Aufräumen der Küche) und Sohn ist mega genervt, weil das neue Kabel, das er extra nochmal umgetauscht hat heute im Media Markt, nicht funktioniert. Morgen muss er im Rahmen einer Schularbeit Leute auf der Strasse interviewen. Da braucht er sein Mikrofon. Das geht jetzt nicht, wegen dem blöden Kabel. Und die Leute direkt ins handy sprechen zu lassen will er nicht, weil das ist voll doof.
Und Mama wird sich gleich wieder in ihren Strandkorb verkrümeln ...




Sonntag, 18. Februar 2018

Zukunftsvision

Im Gegensatz zum schönsten Tag, an dem du dich von deinen Kollegen mit einem lachenden "schönen Urlaub!" verabschiedest, ist auch irgendwann der fieseste Tag da. Der Tag, an dem du deine Fingernägel kurz schneidest, besonders gründlich duscht und schaust, ob deine weißen T-Shirts gebügelt sind - der letzte Tag des Urlaubs, der Anti-Tag, der Tag des Bösen, Devil-day.
Ich weiß, dass ich heute früher ins Bett muss und vor allem, dass ich schnell einschlafen sollte. Ich weiß, dass ich nicht gemütlich um 10 auf dem Sofa frühstücken kann und ich weiß, dass mir ab morgen der Fuß wieder elendiglich weh tun wird. Die Kollegin Pappnase wird mich wieder mit einem fröhlich geschmetterten "Guten Morrrgeeeen! Naaaa? Ausgeschlafen??? Jetzt gehts wieder los, gell?!!" empfangen wird und ich ihr dafür spontan die frisch manikürte Faust ins Gesicht schlagen möchte. Ich weiß, dass mich die Patienten morgen wieder blöd von der Seite anquatschen werden und dass mich keine der russischen Omas je verstehen wird, wenn ich frage, ob sie schon einen Urinbecher bekommen haben. Sie werden nicken, dümmlich grinsen und keine Ahnung haben, was ich von ihnen will. Die Reisekollegin wird zu mir ins Labor kommen, genau dann, wenn mir die Felle davon schwimmen und ich in Panik gerate, wie ich das alles noch zeitlich schaffen soll. Dann wird sie mir erzählen, wo sie wieder überall war und was sie gesehen hat und was die Tochter gesagt hat und was und zu wem und warum. Und ich werde interessiert zuhören, weil ich nett bin, und im Geiste den Zeiger der Uhr ticken hören. Dann wird Kollegin Strafzettel kommen und mich ermahnen, weil ich irgendwann irgendwo eine Unterschrift vergessen hab oder einen Zettel abgeben muss oder sonst irgendwas schmählich vernachlässigt hab. Alle werden um 13 Uhr schlagartig die Praxis verlassen und ich versuche in aller Hektik, fertig zu werden. Dann werde ich einkaufen fahren, (keine Ahnung, was es gibt), heim kommen, aufräumen und resigniert aufs Sofa fallen. Aber halt, nein stimmt nicht - das Sofa ist ja besetzt mit dem Dauer - Serienschauer Papa, der Nachtschicht hatte und somit zu Hause ist. Ich werde daraufhin nach oben gehen, mich ins Bett legen, verschlafen und erst irre spät das Abendessen machen.
Man nennt es:  MONTAG

Was hilft? positiv denken! Ununterbrochen. Und den Tipp von Waldfeger in Betracht ziehen - sich einen mentalen Rückzugsort schaffen, ein Refugium, in das man flüchten kann, wenn sich der Montag genauso verhält wie beschrieben oder einfach wenn Flucht eine Option ist.
Ich denke da spontan an einen Strandkorb, der den (shit)storm von hinten aufhält, der mich abschirmt und den Blick auf die See garantiert. Mit den Zehen im warmen Sand und dem Duft von Seetang, Salz und Meer. Ich seh Möwen, die "Meins!" kreischen und Krabben, die seitlich an meinem Korb vorbeikrabbeln. Muscheln, ovale Steine und die Wellen, die das Sonnenlicht brechen.
Da kann man es aushalten. Und kein böses oder nerviges Wort kommt von hinten durch den festen Korb.
Das Polster ist weich, sandfrei und rot/weiß gestreift.Auf dem Klapptischchen steht eine Tasse Kaffee und ich setzte mir eine Sonnenbrille auf, die alles in ein sanfteres Licht taucht.Bei Bedarf kann ich den Strandkorb auch rundum schließen. Wenn der Wind zu arg weht.
Ich bin dann mal weg




Donnerstag, 1. Februar 2018

der treue Zaun

Diesen Text schrieb eine Versicherungsnehmerin an ihre Versicherung.
Sie wurde aufgefordert, zu erklären, wie es dazu kommen konnte, dass ein Sturmschaden an ihrem Gartenzaun entstanden ist...
(der Text er sorgte bei der Versicherung für große Heiterkeit).
Sehr geehrte Damen und Herren!
Sie fordern eine Begründung, wie es dazu kam, dass mein Zaun von einem Sturm zerstört worden ist. Nach anfänglicher Ratlosigkeit, was man da wohl schreiben soll, ich dennoch gezwungen bin zu antworten, um meine Pflichten als anständiger Versicherungsnehmerin nachzukommen, trage ich nun ordnungsgemäß vor:
"Die Sonne wärmt die Luft weltweit unterschiedlich. Wo sie senkrecht auf die Erde trifft
(am Äquator), wärmt sie stärker als da, wo sie schräg auftrifft (Nord- und Südpol).
Und über Land wärmt sie stärker als über dem Meer. Aufgewärmte Luft dehnt sich aus, der Luftdruck wird an diesen Stellen höher (man nennt das "Hochs"). An kühleren Stellen bleibt der Luftdruck niedrig ("Tiefs"). Die Luft versucht, diese Druckunterschiede wieder auszugleichen: Sie strömt von Gebieten mit hohem Luftdruck in Gebiete mit niedrigem Luftdruck- je größer die Druckunterschiede sind, um so schneller bewegt sich die Luft. Mit 6 Km/h, nennt man das Wind. Ab 75 Km/h nennt man diese Bewegung Sturm, ab 118 Km/h Orkan. So schnell ist die Luft aber nur bei extremen Druckunterschieden. Ein solcher Druckunterschied lag am Schadenstag über Deutschland vor. Zur Unglückszeit passierte schnelle Luft den Großraum Hessen, wobei sie auch durch Asterode und an meinem Haus vorbeikam.
Da mein Haus der schnellen Luft im Wege stand, sollte es weggepustet werden. Das
jedoch ließ mein treuer Zaun nicht zu. Um das Haus zu schützen, hat sich mein armer
Zaun mit aller Kraft gegen die schnelle Luft gestemmt. Es gelang ihm zunächst, sich und das Haus erfolgreich zu verteidigen, so dass die schnelle Luft gezwungen war, den Weg durch das Nachbarhaus zu nehmen. Als das große Dach des Nachbarhauses in einem Stück vorbeigeflogen kam, was nur in sehr seltenen Fällen vorkommt, muss mein Zaun erschrocken oder zumindest kurz abgelenkt gewesen sein. Die schnelle Luft hat ihre Chance sofort genutzt und meinen treuen Zaun heimtückisch niedergedrückt. Der Held brach zusammen und starb noch am Boden liegend vor dem Haus, welches er jedoch immerhin erfolgreich beschützt hatte." Das ist meiner Ansicht nach der Vorgang, so wie er sich real zugetragen hat. Es könnte jedoch auch weniger dramatisch gewesen sein und der Fall ist als ganz gewöhnlicher Sturmschaden zu behandeln, dem nichts hinzuzufügen ist, außer dass an dem Tag in Asterode - wie in ganz Deutschland - Sturm war.
Sollte weiterer Vortrag notwendig sein, Zeugenaussagen begehrt oder Ihrer Ansicht nach eine Obduktion des Zaunes erforderlich sein, stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen


Cute Rat