Mein Lebens ABC
Wörter, die in meinem Leben wichtig sind von Sven auf aquarium.teufel.100 |
F
F wie Ferien. Zugegeben, beim F hatte ich Denkunterstützung vom Mann. Wir grübelten gemeinsam am Gartentisch nach einem passenden F, der Gewinner sind die Ferien!
Unnötig zu sagen, dass ich Ferien richtig gerne mag. Und abgesehen von den Ferien meiner Kinder, die dann auch mal gerne wieder enden durften, war der letzte Tag vor meinen eigenen Ferien immer der schönste! Pure Vorfreude und Dauergrinsen!
Als Kind hast du es ja gut. Ferien gibt es alle naselang - Fasching, Ostern, Pfingsten, Sommer, Herbst, Winter und Weihnachten. Ständig Ferien! Im Sommer sogar 6 Wochen am Stück, kann ich mir heute garnicht mehr vorstellen!
Ich liebte die Sommerferien! 6 herrliche Wochen keine Schule, keine Hausaufgaben, kein lernen. Das Ausschlafen war mir damals nicht so wichtig, das kam erst später, als es keine 6 Wochen am Stück mehr gab. Und vor allem 6 Wochen lang mit meinen Freunden draußen rumräubern, Unsinn anstellen und spielen! Und es gab das ZDF Ferienprogramm
"Hallo, Leute es sind Ferien, alle machen blau von Flensburg bis nach Oberammergau denn es sind Ferien .." die ultimative Ferienmelodie!
Als ich klein war, sind wir ab und zu als Familie in den Urlaub gefahren. Ich erinnere mich an einen Berchtesgaden Urlaub und an Dahme, das war 1981 und ich war 10. Und ich weiß nur noch, dass ich dort mein erstes Stracciatella Eis hatte und im Kurkino Cinderella anschauen durfte. Was in dem Alter halt wichtig ist.
Die meisten Sommerferien verbrachte ich als Kind in einer Gruppe in der Kindererholung. Da werden eine Menge Kinder gebündelt mit dem Bus oder dem Zug an einen "Erholungsort" gefahren, ganz ohne Eltern. Ich ahne, dass manch ein Elternteil diese Kinderpause für sich dringend gebraucht hat.
Mit 6 war ich am Chiemsee. Meine Erinnerung gleich zu Anfang, es wurde den Kindern eine Kohlrabisuppe aufgetischt. Weiß-grüner Schleim. Soviel zum Empfang, ich hab verweigert und bekam gleich Schimpfe. Da waren sehr viele Kinder, wahrscheinlich an die hundert. Die Kleinsten, also ich, waren in Schlafsälen mit 8 oder 10 Betten untergebracht. Je älter das Kind, desto weniger Betten im Zimmer. Die 12jährigen waren die Bosse!
Der Erziehungsstil der 70er greift voll, zwischendurch mussten wir Mädchen (!) Ringelreihen tanzen und dazu singen. Kennst du "Laurentia, liebe Laurentia mein" ? Meine Güte! Die Erzieherin in ihrem weißen Kittel hat streng aufgepasst. Wer brav war und aufgegessen hatte, durfte am Nachmittag mit den Großen Daktari anschauen. Ich habs nur einmal gesehen. Insgesamt hab ich aber schöne Erinnerungen an das Heim am Chiemsee.
Mit 11 war ich in Südtirol. Und ich weiß noch, dass wir den Erzieherinnen dort im Haus am Wald das Leben nicht sehr erleichtert haben. Mit 11 hat man schon Heimlichkeiten und stellt jede Menge Unsinn an.
Interessant wurde es ab Schönhagen/Ostsee, mit 14. Bereits im Bus hab ich meine erste große Liebe entdeckt, in diesen Ferien wurde geflirtet auf Teufel komm raus, Küsschen , Händchenhalten und ein bisschen schmusen inclusive. Ein einziges Abenteuer für mich, Herzklopfen quasi 2 Wochen am Stück. Untermalt wurde das Ganze von Madonna - Into the groove, Rick Springfield - Celebrate youth und Baltimore - Tarzan boy. Jugenddisco, ganz was feines! Ein Mehrzweckraum gefüllt mit Stühlen, die im Kreis an der Wand stehen und mit schüchternen Teenies mit roten Ohren besetzt sind, eine schicke Lichtorgel, laute Musik und Fanta bis zum Abwinken. Bis sich irgendwann die ersten mutigen Pioniere getraut haben, einen Schritt auf die leere Tanzfläche zu tun. Wake me up, before you gogo! Irgendwann wurde getanzt, irgendwann wurde auch ich locker und irgendwann gab es den ersten richtigen Kuss, versteckt hinter dem Haus. Hach!
Mit 15 reiste ich in der Jugendgruppe nach Fossejuv in Norwegen. 36 Stunden Hinfahrt mit Reisebus und Fähre!! Und der Busfahrer hatte die Gewalt über das Radio. Das war übel, denn er war Fan von Nikki. Stundenlang "Wenn i mit dir tanz" in Dauerschleife.
Unser Haus war neben einer 5 km entfernten Tankstelle der ganze Ort, mehr gabs nicht. Nur Wälder und Elche und eine einsame, unbefahrene Straße. Mit 40 Gleichaltrigen genug Platz zum Austoben und Herumschreien. Mein MOFL (Meine große Ostsee Ferienliebe) war mit dabei, wir lernten gemeinsam den Comic Werner kennen, BAP und hörten heimlich die Platte "Ab 18" von Die Ärzte. Mutprobe: Nachts auf der einsamen Straße im Schneidersitz im Kreis mit einer heimlich geklauten Flasche Wein das Schlaflied singen, ohne Panik zu kriegen. Alles um dich herum ist schwarz, schwarzer Wald, schwarze Nacht. Totenstille - außer uns Verrückten.
Ich wollte davonlaufen, wurde festgehalten und hatte richtig, richtig Schiss! Jedes mal, wenn ich dieses Lied höre, bin ich wieder 15 und in den Wäldern Norwegens verloren.
Mit 16 fand ich mich in Jugoslawien wieder, wo ich mir nicht nur gleich zu Anfang den Sonnenbrand meines Lebens holte, sondern auch einen handfesten Sonnenstich. Drunten im Ort wollte ich in dem einzigen Laden eine Postkarte nach zu Hause abschicken, da kippte ich um und war kurz bewusstlos. Aber die Einheimischen Männer, die da rumstanden, wussten sofort, was zu tun ist. Erstmal die Sabine von oben bis unten mit Sliwowitz einreiben und dann den zuständigen Erzieher anrufen. Der holte mich mit dem Auto ab und konnte kaum atmen, so hab ich gestunken! Ich hab ja immer noch den Verdacht, dieser Schnaps wurde von meiner Haut absorbiert und ist direkt ins Blut gelangt, ich hab nur gelacht und fand das alles total witzig.
Witzig war auch, dass die 25 Teilnehmer grade mal 1-2 Jahre jünger waren als die Betreuer, das gab wunderbare Partys und Spiele! Huii!
Weniger witzig war mein erster richtiger Liebeskummer, MOFL hat sich in die blöde Manuela verkuckt und mich links liegen lassen. Nach ein paar Wochen hab ich das aber wieder gradegebogen, die blöde Manuela zum Teufel gejagt und der MOFL war wieder mein!
Und dann war die Zeit der sorglosen Ferien vorbei. Ferien heißt auf einmal Urlaub und dauerte höchstens 1 oder 2 Wochen. Ich war erwachsen geworden. O nein!
Immerhin haben sich die Möglichkeiten erweitert. Mit dem Rucksack und Freundin Schuh nach London, mit Freundin Discotussi nach Mallorca, mit dem Mann und den Freunden nach Gran Canaria. War schon schön, gell?! Feucht-fröhlich
Bis sich meine Ferien wieder radikal geändert haben. Ab 1997 gab es Urlaub auf dem Bauernhof mit unserer 2jährigen. Ganz, ganz was anderes! Aber sehr schön
Urlaub ist natürlich immer noch super, aber die Ferien, die ich als Kind hatte, mochte ich schon sehr!
F wie Filme. Tolle Filme wie Forrest Gump, Ferris macht Blau oder Findet Nemo, From Dusk Till Dawn. Mag ich sehr!
F wie Fleischpflanzerl. Voll lecker! Klassisch mit Kartoffelbrei, Blaukraut und Soße!!
F wie Frieden. Am liebsten hätte ich alles friedlich und lieb. Waldfeger sagt, wir sind Harmonie-Hörnchen. Und es stimmt, ich streite mich nicht gern und möchte, dass alle nett zueinander sind. Utopie, ich weiß. Ich lebe in der falschen Gesellschaft, für mich müsste es ein Dorf der Freundlichen geben.
Ausnahme ist, wenn jemand meine Kinder angeht, oder unsere Lehrlinge, die Elfe und das Häschen. Dann werd ich zur Löwin und brülle laut!
Hallo Sabine
AntwortenLöschenIch hoffe du genießt deine Ferien
Für den Buchstaben F ist das denke ich gut gewählt ich bin gespannt was als nächstes kommt bei mir wäre es übrigens F wie Frustration
Gruß von mir
https://joni-bloggt.blogspot.com/2024/11/mein-weg-in-die-selbststandigkeit.html
Ferien fand ich als Kind natürlich auch ganz toll, wobei wir niemals groß verreist sind. Das fand ich damals nicht ganz so schlimm und auch als erwachsene Person brauche ich nicht unbedingt eine Urlaubsreise. Beim Thema Frieden geht es mir ähnlich. Auch ich bin eher auf Harmonie gesinnt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Julia